Neuer Tiefpunkt der Financial Times Deutschland (FTD)

Männer-Heul-Artikel

Von Karl Weiss

Ein Essay soll es sein, nicht etwa ein Artikel: "Frauenquote - auf Kosten der Männer". Man höre nur, was da behauptet wird: Durch einen entarteten Feminismus übernähmen Frauen zunehmend die „Definitionsmacht“ in Bereichen, welche „die gesellschaftliche Entwicklung prägen“. In den letzten dreissig Jahren (also etwa seit 1980) sei der weibliche Aufstieg frappant. Beispiel: Das Gros der Arbeitslosen, der Hilfsarbeiter, der Obdachlosen, Wanderarbeiter und chronisch Kranken sei männlich. Und das sei wegen des weiblichen Aufstiegs!

Herr, hauche ihnen Logik ein!

Auszug aus der Republica

Mehrmals hinsehen muss man bei einem Artikel von so niedrigem Niveau. Aber der FTD scheint ein Artikel gegen die Frauenquote in den Firmen so wichtig gewesen zu sein, dass Alles Recht war. Wie konnte die FTD so tief sinken?

Wer das verbrochen hat, ist ein gewisser Walter Hollstein, der Professor für politische Soziologie war, und nun als freier Autor in der Schweiz lebt – welch angenehmes Leben! Da kann man schon mal die realen Dinge dieser Welt durcheinanderbringen, speziell wenn man zuerst in der Abgeschiedenheit von soziologischen Fakultäten ohne Kontakt zum wirklichen Leben der Menschen verbringt und anschliessend in der schönen Schweiz, wiederum weit entfernt von realen soziologischen Problemen.

So sieht er Zusammenhänge, die hahnebüchen sind: Er zählt auf: Männer begehen häufiger Selbstmord, Männer sterben früher, Männer haben weit häufiger Beschäftigung mit gefährlichen Arbeiten, er macht sich sogar die Mühe, die Anzahl von Rettungseinsätzen von im Beruf verunglückten mit einander zu vergleichen: Fast alles männlich. Vor 1980 war das natürlich alles anders: Die Frauen brachten sich mehr um und starben früher, und die gefährlichen Arbeitsplätze hatten alle die Frauen - nicht wahr?

Nacktfoto der französischen Präsidentengattin

Dann schriebt er wörtlich:

„Junge Männer werden in städtischen Problemzonen mit Elend und Arbeitslosigkeit groß. Sie verharren entweder widerstandslos in der Aussichtslosigkeit, indem sie auf Dauer von den Sozialmaßnahmen des Staates leben, oder sie entwickeln aggressive Überlebenstechniken, die in die Kriminalität, in den Knast oder in tödliche Auseinandersetzungen führen. Ein solcher Trend, der 2007 vom Berlin-Institut für Bevölkerung für die neuen Bundesländer ausgemacht wurde, lässt sich mittlerweile auch im Ruhrgebiet und in den Stadtstaaten erkennen.“

Nun, Herr Hollstein, in diesen städtischen Problemzonen leben natürlich keine Frauen, nicht wahr? Und wie, bitte, hat es der entartetet Feminismus geschafft, städtische Problemzonen geschaffen?

Völlig verwirrt, der Mann. Die sozialen Probleme des Kapitalismus, die Ursache solcher hohen Belastungen der Männer und Frauen sind, blendet er aus.

Dass die traditionelle Rolle des Mannes als Arbeiter, als Kraftvoller, als Aktiver, als angeblich Furchtloser auch und gerade Nachteile mit sich bringt, hat nie jemand bestritten. Viele Männer sind schon in der Lage, sich von diesem einseitigen Rollenbild zu befreien.

In dem Masse, wie Frauen auch in typische Männerberufe kommen, verbessern sich oft dort auch die Verhältnisse.

Dass nun eine Frau auf der „Gorch Fock“ aus der Takelage in den Tod gestürzt ist, wird hoffentlich bald dazu führen, dass dort auch wie in jedem Industriebetrieb und auf jeder Baustelle Höhenarbeitsplätze mit Sicherheitsgurt ausgestattet werden.

Und das gilt auch umgekehrt: Die Pfleger machen neben den Krankenschwestern heute bereits in vielen Krankenhäusern 20 oder 30% aus, was den Krankenhäusern bestimmt gut tut.

Aber bei aller Liebe, was hat das mit den Feministen und der „Definitionsmacht von Frauen“ zu tun?

Und vor allem, da es doch um die Frauenquote in den Vorständen und Aufsichtsräten geht: Was hat dies mit jenen speziellen Schwierigkeiten der Männer zu tun?

Kurz, das Ganze hätte in der Schule eine Schlechtnote und die Bemerkung „Thema verfehlt“ erhalten.

Sarrazin

Was da dahintersteckt? Wahrscheinlich glaubt er seine Bücher besser verkaufen zu können, wenn er nun die Männer als armen, verfolgten Teil der Menschheit darstellt. So wie Sarrazin, der den Deutschen einreden wollte, sie seien am Aussterben und würden vom Islam übernommen. Selbstmitleid und Hass auf "die Anderen" provozieren, scheint der beste Weg zu sein, viele Bücher zu verkaufen.

Und um auch einmal das Thema zu verfehlen: Herr Hollstein, ist Ihnen die Statistik bekannt, die sagt, etwa ein Drittel aller Frauen wird im Leben mindestens einmal sexuelle Gewalt angetan – in Wirklichkeit aber meist öfter als einmal? Bei Männern beträgt die Quote unter 1%.

Na, was sagen Sie nun?
Gockeline - 22. Feb, 10:18

Es ist nicht alles falsch

Man muß neutral bleiben in Sachen Geschlechterkrieg.
Es hat sich viel verändert, wo Frauen sich eingemischt haben.
Männer mußten umdenken.
Das begrüßte ich auch.
ich sage aber auch,eine Entartung von Frauen gibt es sehr wohl.
Familienfrauen werden abgewertet.
Karrierefrauen wird gefördert.
Männer werden abgewertet und Frauen aufgewertet.
Frauen sind nicht automatisch die besseren Menschen.
Männer sind nicht alle automatisch die Bösen.
Beide profitieren voneinder.
Aber eine Frauenquote muß nicht sein.
Wo wollen Frauen eine Quote?
Da wo man Macht erhalten kann.
Frauen wollen keine Quote wo es dreckig ist.
In Berufen wo man kein Ansehen gewinnen kann.
So was nennen ich Verdrängung von Männer,
damit Frauen Vorteile haben können.
Den Wert der Frauen die Familie pflegen und hegen ,
deren Arbeit wird nicht erkannt.
Nur wenn man sie bezahlen muß, erkennt man der Wert.
Heute bezahlen wir alles in Heimen
was Frauen früher selbstverständlich gemacht haben.
Frauen gehen heute in die Karriere ,
weil man einen Wert bekommt und Geld + Freiheit vom Mann.

Karl Weiss - 22. Feb, 15:54

Nur teilweise

Hmm, da kann ich nicht ganz mit übereinstimmen.

Es hilft m.E. nicht, die Frauen (wieder?) zu Küche, Kinder, Kirche zu verdammen und dann dafür zu bezahlen.

In einer zukünftigen gerechten, freien ud rationalen Gesellschaft würde nach meiner Meinung allen zurVerfügung gestellt, was es an modernen Hauhalts- und Küchen-Hilfen gibt und was dann noch an Hausarbeit bleibt, wird gerecht aufgeteilt.

Kinderkrippen und -gärten würde es dann in den Betrieben geben (sei es bei der Frau oder beim Mann) und die Frau kann genauso arbeiten wie der Mann.

Das mag für manchen Mann, der die Konkurrenz der Frau fürchtet, eine unangenehme Vorstellung sein, aber Arbeit ist nun einmal eines der wesentlichen Merkmale, welches den Menschen vom Tier unterscheidet. Das darf der Frau nicht vorenthalten werden.

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