Das Doppelte der heutigen Energiemengen!

Wie werden wir den Energiebedarf decken?

Von Karl Weiss

Unter dem Titel "Signals and Signposts" hat die Shell ihre diesjährige Energiestudie vorgelegt. Zusammengefasst wird dort gesagt: Der Energiebedarf steigt, nicht zuletzt durch die Riesen-Volkswirtschaften der aufstrebenden Länder China und Indien angeheizt, in schnellem Rythmus und man muss mit schnell steigenden Kosten für die Energieträger überall auf der Welt rechnen.

Erdöl

Natürlich hat Shell da einige optimistische Prognosen über die wirtschafliche Entwicklung vorausgesetzt, aber gleichzeitig hat man noch nicht mit den Aufständen im arabisch/mittleren Osten-Raum gerechnet, von wo zwei Drittel des weltweiten Erdöls kommt. Man wird also im Schnitt davon ausgehen können, die Wirklichkeit bis 2050 wird nicht grundlegend von dem abweichen, was die Shell da voraussieht.

Die Aussage ist respekteinflössend, aber man denke das einmal durch: Im Jahr 2050 wäre nach dieser Voraussage der Energiebedarf der Weltwirtschaft dreimal so hoch wie im Jahr 2000 – dreimal! 300%!

Wirtschaftsmacht China 1

Da braucht man gar nicht auf Details einzugehen, das ist absolut unvorstellbar. Es gibt keinerlei technische Entwicklungen, keinerlei bereits in Gang gebrachte Neuerung, die eine so gigantische Zunahme der zur Verfügung stehenden Energie auch nur annähernd garantieren könnte.

Selbst wenn wir wegen der keineswegs beendeten Krise nur eine Entwicklung auf das Doppelte annehmen würden, gilt diese Aussage. Mit anderen Worten: Alle Energieträger werden wegen der immer rarer werdenden Energie dramatisch teurer werden, was unsere heutige Sicht der Dinge völlig auf den Kopf stellen wird.

Man wird im wesentlichen mit dem doppelten der heutigen Preise für Energie rechnen müssen – und das auch nur, wenn der Bedarf im grossen und Ganzen gedeckt werden kann, sonst können noch weit höhere Werte erreicht werden.

Wirtschaftsmacht China

So wurde z.B. bei Heise/telepolis letzte Woche ein Artikel veröffentlicht, der anregte, alle deutschen Umweltschützer sollten nur soviel Solarzellen auf den Dächern anbringen, wie sie auch selbst Energie verbrauchen, weil es da einige bürokratische Hindernisse wegen der Einspeisungs-Formalien geben wird. Ein eindeutiges Beispiel, wie kurzsichtig heute noch (fast) alle Stellungnahmen zu Energie-Themen sind, hier:
http://www.heise.de/tp/r4/artikel/34/34210/1.html

Es wird zum Beispiel auch argumentiert, die heute modernsten zur Verfügung stehenden Sonnen-Panellen mit Solarzellen seien (heute) nicht wettbewerbsfähig, so als ob dies irgendeine Bedeutung hätte bei dem vorausgesagten Bedarf und den vorausgesagten Preisen.

Tatsächlich müssen die Solarzelle schleunigst weiter entwickelt werden. Die Forscher des Massachussets Institut of Technologie (MIT) – und nicht nur die, haben da längst Grundlagenforschung gemacht. Sie brauchen allerdings ein paar Milliarden, um das ins grosstechnische umzusetzen. Da wäre Milliarden wohl besser aufgehoben als bei den Banken.

Es ist bereits möglich, Solarzellen mit dem Doppelten des Energieausstosses pro Sonneneinstrahlung der heute grosstechnisch zur Verfügung stehenden Zellen herzustellen. Sie halten auch annähernd doppelt so lange wie heutige. Allerdings gibt es nirgends Geld, um das ins Grosstechnische umzusetzen.

Solarfarm

Es ist bereits klar: Weder die Erdölproduktion noch die Steinkohle- und Gasproduktion wird auch nur annähernd so gewaltig gesteigert werden können, dass die erforderlichen Wachstumsraten erreicht werden. Dazu kommt: Diese Energiequellen sind wegen ihres CO2-Ausstosses in der Anwendung auch nicht geeignet, ein Menschheits- Problem zu lösen, sondern schaffen ein anderes: Die Klimakatastrophe.

Was für uns hier auf der Erde eine umweltfreundliche und unerschöpfliche Energiequelle ist, ist die Sonne. Dazu gibt es so viele Länder auf der Erde, die Sonneneinstrahlung aus hohen Winkeln über lange Teile des Jahres haben, dass auch der Platzbedarf für Sonnen-Panellen keineswegs knapp wird, selbst wenn davon ausginge, alle diese Energie würde in Zukunft aus Solarzellen gewonnen.

Es gibt auch längst ausgereifte Pläne, wie man durch ein weltweit verbundenes Netz von Hochspannungs-Gleichstromleitungen den Strom von den gerade sonnenbeschienenen Teilen der Erde zu jenen bringt, die gerade den höchsten Bedarf haben, hier:
„Dossier Totale Kreislaufwirtschaft, Teil1“ http://karlweiss.twoday.net/stories/4600002/

Synthesis Hochspannungsleitungen-Verbund

Speziell in der Sahara und am Rande der Sahara – das betrifft 14 Staaten, wenn ich richtig unterrichtet bin – wäre es ohne Schwierigkeiten und ohne wichtiges Ackerland zu verbrauchen, möglich, zum Beispiel jedem dieser 14 Staaten zunächst einmal die Mittel für 10 Quadratkilometer von Sonnen-Panellen zur Verfügung zu stellen. Der Kapitalbedarf dafür ist weit geringer als er z.B. fürs „Quantative Easing“ 1 und 2 gebraucht wurde. Das könnte dann nach Bedarf erweitert werden.

Wenn man dies durch die Staaten machen lässt und nicht durch Privatkonzerne, dann hat eventuell auch die Bevölkerung dieser im wesentlichen armen Länder etwas davon – vorausgesetzt, man lässt sie ihre Staatspräsidenten und Könige davonjagen, die doch nur als Statthalter der imperialistischen Länder fungieren.

Nur, das alles geht eben nicht im Kapitalismus. Weit geringere Probleme, z.B. ein Eindämmen der Spekulation der Banken, konnten nicht gelöst werden von den G20 und nicht von den G8. Wieviel Gs man auch immer veranstaltet, es kommen immer nur wohlwollende Absichtserklärungen heraus, die dann nicht umgesetzt werden. Es gibt keine Weltregierung im Kapitalismus, denn das Grundprinzip des Kapitalismus ist die Konkurrenz.

So kann man auch eben im Kapitalismus dies nicht die Regierungen machen lassen, sondern könnte es höchstens über Grosskonzerne zu verwirklichen versuchen. Dann werden aber alle Vorteile bei den Aktionären, Vorständen und Grossbanken sein und alle Nachteile bei der Bevölkerung, die Land zur Verfügung stellen musste – aus einem vorteilhaften Plan würde dann so eine Geissel der Völker.

Es wird also höchste Zeit , das kapitalistische System zum Teufel zu jagen, damit endlich vernünftige Lösungen durchgesetzt werden können.

Karl Marx

Nach Tunesien, Ägypten und Lybien weiss man ja nun, wie man das macht.

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