Maschinenbau weiterhin desaströs

Kaum wurde die Krise angekündigt...

Von Karl Weiss

Hat der Bürger-Journalist noch gerade eben den Beginn der Wirtschaftskrise in Deutschland JETZT angekündigt, kommt auch schon die erste Zahl herein, die belegt: Nichts an dieser Krise ist vorbei. Der August-Auftragseingang des deutschen Maschinen- und Anlagenbaus liegt bei -43% gegenüber dem Vorjahresmonat.


Im Dreimonatsvergleich Juni bis August fast genau die gleiche Zahl im Vorjahresvergleich: -44%. Das ist besonders interessant, weil die beiden Vergleichsmonate Juli 2008 und August 2008 bereits deutliche Rückgänge der Aufträge im Vergleich zum Juni zu verzeichnen hatten. Auch wenn uns andauernd suggeriert wird, die Krise habe mit dem Fall der Bank Lehmann Brothers am 15.September 2008 begonnen, wissen doch alle, die Zahlen lesen können: Die Wirtschaftskrise hatte bereits deutlich früher begonnen. Der Lehmann-Fall war nur eine besonders laut knallende Rakete im Feuerwerk der Krisenfolgen.

Wenn der Rückgang bereits gestoppt wäre, hätten für Juli und August bereits Rückgänge der Minuszahlen auftreten müssen (wegen der abfallenden Vergleichszahlen), was aber nicht der Fall ist. Die Aufträge gehen also weiter zurück, wenn auch nicht mit der gleichen Geschwindigkeit, was natürlich auch gar nicht lange möglich gewesen wäre, denn man wäre nahe an Null Auftrag angekommen. Würden zum Beispiel ab September die Minus-Raten langsam zurückgehen, bis sie im nächsten August bei 0 ankämen, dann hätte sich nicht die geringste Erholung ergeben, sondern der Fall von 100% auf etwa 55% hätte sich als dauerhaft erwiesen.

Genau dies ist eine recht wahrscheinliches Szenario.

Diese Maschinenbau-Zahlen sind wichtig sowohl in Blick auf die ganze Industrie als auch im bezug auf die Exporte. Der Maschinenbau ist nämlich Deutschlands größte Exportbranche, noch vor der Automobilindustrie.

Was also gerade eben betont wurde, es gibt nicht die geringsten Aussichten einer kräftigen Erholung des deutschen Exports, ist mit diesen Zahlen bereits klar.


Veröffentlicht am 1. Oktober 2009 in der Berliner Umschau

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