Umwelt

Freitag, 6. Mai 2011

Fukushima: Vor einem neuen Ausbruch?

Wiederum droht eine völlige Kernschmelze

Von Karl Weiss

Wie schon früher in Fukushima-Artikeln geschrieben: Das wird eine fast endlose Geschichte. Obwohl man die „normale“ Kühlung in den vier hauptsächlich betroffenen Reaktoren provisorisch wiederhergestellt hat, ist es offensichtlich nicht gelungen, die sich ständig erhitzenden verklumpten Brennstäbe ausreichend zu kühlen.

Kind Radioaktivität Japan

Die neue Hiobsbotschaft lautet: Reaktor drei hat sich auf 240 Grad C erhitzt, nachdem die Temperatur vorher bereits auf 102 Grad C zurückgegangen war. Er ist damit fast an der Grenze der Resistenz des Druck-Stahlbehälters angelangt, der bisher noch verhindert, dass die gesamte Menge an enthaltener Radioaktivität in die Luft (und ins Kühlwasser) abgegeben wird. Ab 280 Grad C wird es kritisch.

Der schlimme Teil dieser Botschaft aber lautet: Den Grund dafür kennt man nicht. Es muss vermutet werden, das Kühlwasser erreicht nur einen Teil der Brennstäbe, bzw. was von ihnen noch übrig geblieben ist. Wenn wesentliche Teile dieser Brennstäbe ohne Kühlung bleiben, wird der Kern des Reaktors sich immer weiter erhitzen, die Brennstäbe werden zu einem weissglühenden Klumpen zusammenschmelzen und dieser wird sich durch den Stahl und durch den Beton brennen und anschliessend die vorhandene Radioaktivität an die Umwelt abgeben.

Fukushima Ende März 2011 von oben nach unten Reaktor 1, 2, 3 und 4

Wenn dann die japanische Regierung am Wahnsinn festhält, lediglich in einem Umkreis von 20 bis 30 Kilometren um Fukushima zu evakuieren, dann wird es ganz schlimm werden, ähnlich wie nach einer Atombombe.

Die beiden Atombomben von Hiroshima und Nagasaki waren nach heutigen Standards kleine Atombomben. Es gab in beiden Fällen etwa 100 000 Überlebende, also Personen, die geschädigt waren (meist durch radioaktive Strahlung), aber nicht sofort oder in den Tagen unmittelbar nach dem Atombombenangriff gestorben sind.

Bei diesen Menschen trat weit häufiger als normal Leukämie auf (später auch Schilddrüsenkrebs, über andere Krebsarten wird nicht quantitativ berichtet) und dies im Zeitraum zwischen 2 und 8 Jahren nach dem Ereignis. Der Höhepunkt der neuen Fälle von Leukämie wurde 1952 erreicht, also sieben Jahre nach den Atombombenexplosionen. Nach dieser Welle von neuen Krebsfällen bei den Überlebenden kam eine zweite, zeitlich verzögerte Welle von Schildrüsenkrebsfällen.

Fukushima - Reaktor 3 - Plutonium

Abhängig von der aufgenommenen Dosis sind bis zu 59% der Überlebenden in Hiroshima und Nagasaki später an Krebs gestorben.

Es handelt sich also um viele Zehntausende von Menschen.

Die gesamt Menge an radioaktiver Strahlung und an radioaktiven Partikeln dieser beiden Atombomben ist signifikant geringer als die gesamte Radioaktivität der vier „kritischen“ Reaktoren in Fukushima.

Hier kann man eine Vorstellung gewinnen, auf was sich die japanische Regierung da einlässt, wenn sie nicht weiträumig um die noch immer kochenden Reaktoren evakuiert.

Atombombe 2.Weltkrieg

Man kann die beiden Fälle nicht direkt vergleichen, denn bei einer Atombombenexplosion gibt es ja die extrem starke „Anfangsstrahlung“, das ist Gamma- und Neutronenstrahlung, die ein bis zwei Sekunden nach dem „Lichtblitz“, der ersten Wirkung der Explosion der Atombombe, beginnt und einige Sekunden anhält.

Was aber sehr ähnlich ist mit einem Reaktorunfall, ist die andere Art von Strahlung, die an Partikelchen gebunden ist, die von den Menschen eingeatmet oder verschluckt werden können oder durch Wunden in den Körper kommen.

Das sind, wie schon früher erwähnt, vor allem die Strontium 90-, Jod 131- und die Cäsium 137-Partikel. Sie sind die eindeutig wichtigsten Ursachen für Leukämie und Schilddrüsenkrebs, der erst Jahre später auftritt, wie über Hiroshima und Nagasaki berichtet wird (Quelle: http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC33859/ )

25 Jahre Tchernobyl 1986
Dies Bild zeigt eine Wandzeichnung eines von der Krebsbehandlung gezeichneten Kindes in Tchernobyl mit der Ruine des Atomreaktors im Hintergrund. Das schlimmste an den Atom-Katastrophen sind meistens die vielen Kinder mit Krebs.


Das eigentlich schlimmste an der neuen Zuspitzung der Lage in Fukushima ist: Es gibt keinen Plan B. Niemand hat diese Art von Reaktorunfall vorausgesehen und daher gibt es keine erprobten Wege, die Kühlung in einem „durchgehenden“ Reaktor wieder vollständig werden zu lassen. Es wird zwar noch gehofft, die Temperatur in Reaktor 3 könnte wieder sinken, aber das ist vage. Das wahrscheinliche ist: Sie wird weiter steigen und es wird zur völligen Kernschmelze kommen.

Das ist nicht nur wegen Strontium, Jod und Cäsium ein Desaster, sondern ganz speziell wegen Plutonium. Dort, im Reaktor 3, wurden nämlich die MOX-Brennstäbe eingesetzt, die einen Anteil von Plutonium enthalten. Wird dies freigesetzt, so wird der Norden Japans zu einer no-go-Zone, auch wenn die japanische Regierung natürlich wieder beruhigen wird: „Nur ein klein wenig harmlose Radioaktivität. Setzen wir die Grenzwerte von Plutonium herauf!“



Hier Links zu den anderen Artikeln im Blog im Zusammenhang mit dem Super-Gau von Fukushima

- Nur ein bisschen harmlose Radioaktivität?

- Radioaktivitätswerte dürfen nicht mehr veröffentlicht werden.

- Super-Gau Japan 3

- Fukushima – Es wird immer gruseliger

- Radioaktivität? - Alles unschädlich

- Was war der Auslöser des Fukushima-Super-Gaus?

- Strahlende Teilchen in Kanadas Trinkwasser – Fukushima 7
- Fukushima – Kernschmelze im Reaktor 4

- Fukushima – Düster, düsterer

- Streit um die Fukushima-Artikel dieses Blogs

- Nach Fukushima nun Kashiwasaki – Kariwa?

- Fukushima – Die Atom-Mafia

- Atomreaktor: 50 Jahre Abklingzeit

- Der Deutsche Atom-Gau

- Fukushima: Nuklear-Explosion?

- Fukushima: Jetzt scheint es passiert zu sein

- Fukushima: Mein Gott, Walter

- Fukushima: Bei weitem das grösste Atomunglück aller Zeiten

- Fukushima: Jetzt hat es auch die ‚Süddeutsche‘ bemerkt

Sonntag, 1. Mai 2011

Fukushima: Nuklearexplosion?

Interview mit Prof. Busby

Von Karl Weiss

Ein wichtiges Interview wurde am Englischen Fernshen mit Professor Busby geführt, einem bekannten Physiker, der auch wissenschaftlicher Berater der EU ist. Er erklärt die hohen Werte von gemessener Radioaktivität in der Nähe von Fukushima (höhere Werte als offiziell zugegeben innerhalb Fukushima) durch die Tatsache einer Nuklearreaktion, die als Wasserstoffgas-Explosion ausgegeben wurde.

Kind Radioaktivität Japan

Er weist auf die Tatsache hin, dass ausserhalb des Geländes des Atomkraftwerks Plutonium im Boden nachgewiesen wurde. Wo sollte das sonst herkommen? Er vermutet, auch die grosse Explosion vor 25 Jahren in Tchernobyl sei eine Kernreaktion gewesen, denn auch damals waren die Mengen von in die Luft geschleuderten radioaktiven Partikeln immens und nicht durch eine einfache Kernschmelze zu erklären.

Es sei nur daran erinnert, dass heute noch, 25 Jahre später, im Raum des Bayerischen und Böhmerwaldes und in den Alpen (also 2000 km von Tchernobyl entfernt!) vor dem Verzehr von Pilzen gewarnt wird, die bestimmte radioaktive Isotopen anreichern und Wildschweine, die viel Pilze fressen, auf Strahlung überwacht werden müssen, bevor sie zum menschlichen Verzehr freigegeben werden.

Fukushima - Reaktor 3 - Plutonium

Er verweist in diesem Zusammenhang auf die radioaktive Aktivität, die bereits im Meerwasser vor Hawaii und den Marianen-Inseln nachgewiesen wurden. Ebenso hebt er hervor: In den USA hat man bereits radioaktiven Fallout aus dem Fukushima-Desaster festgestellt.

Er klagt die offiziellen japanischen Stellen und die Atomindustrie an, zu lügen und die Tatsachen zu verdrehen.

Im Zusammenhang mit der massiven Verstrahlung des Meerwassers vor der japanischen Küste muss auch darauf hingewiesen werden, dass viele Fischarten und andere Meereslebewesen, wie zum Beispiel Shrimps, ebenfalls bestimmte radioaktive Isotopen anreichern. Es kann also absolut sein, dass im Jahr 2036 noch der Verzehr bestimmter Meerestiere nur nach Kontrolle auf Radioaktivität freigegeben werden kann.

Fukushima Ende März 2011 von oben nach unten Reaktor 1, 2, 3 und 4

Wird Japan dies dem Rest der Menschheit ersetzen? So systematisch, wie die japanische Regierung die Gefahren herunterspielt und sich weigert, die von internationalen Fachleuten empfohlenen erweiterten Evakuierungen durchzuführen und statt die Bevölkerung zu schützen, einfach die Grenzwerte hochsetzt, lässt vermuten, man wird in der Zukunft alle Schadensersatz-Ansprüche abwehren.

Die Aussagen von Professor Busby werden systematisch unterdrückt. Kein einziges der Medien des Systems („Mainstream“) hat darüber berichtet. Stattdessen werden immer wieder Leute zitiert, die in die Atom-Mafia involviert oder die mit der tödlichen Atom-Politik verbunden sind.

Busby befürchtet, die Folgen von Fukushima werden noch schlimmer sein als die von Tchernobyl. Er spricht von Krebs und von den Menschen, die sterben werden. Er sagt: „Wer die Geschichte ignoriert, muss sie wiederholen!“

Japanisches Atomkraftwerk Fukushima

Er geht davon aus, kein solcher Schutzbau, wie er von Zehntausenden von Helfern in Tchernobyl gebaut wurde, um die Ruine abzudecken, wird in Fukushima möglich sein, da alles direkt ins Meer läuft.

Zwar ist in Japan vom Bau einer Betonmauer zwischen den Kraftwerken und dem Meer die Rede, aber da steht vor allem die Frage, wie tief in den Boden die gehen muss, denn darunter sickert eben meist immer noch Wasser durch. Solche Fragen werden gar nicht gestellt und noch weniger beantwortet.

Die Theorie mit der möglichen nuklearen Explosion („kleine Atombombe“) ist umstritten. Die Repräsentanten der Atom-Mafia leugnen diese Möglichkeit und weisen darauf hin, der Anreicherungsgrad des spaltfähigen Urans ist in einem Atomreaktor um das zehnfache geringer als in einer Atombombe.
Von der Atom-Mafia unabhängige Physiker betonen aber, der einzige Unterschied sei die Geschwindigkeit des Ablaufs der Kernspaltung. Damit besteht die theoretische Möglichkeit der lokalen Anreicherung in einer Kernschmelze eines Reaktors, die sehr wohl zu einer Kernexplosion führen kann, was man eine “kleine Atombombe“ nennen kann.

erneute Explosion Fukushima
Dies ist das Bild d er Explosion in Reaktor 3, die eine Kernexplosion gewesen sein könnte. Tatsächlich formt sich ein "Pilz" ähnlich wie bei einer Atombombe.

Vor allem weist man darauf hin, diese Möglichkeit hätte durch mathematische Simulation und/oder einen realen Test ausgeschlossen werden müssen, bevor man sich an das Bauen von Atommeilern machte.

Das reiht sich lückenlos in die Liste der anderen versäumten Test und Simulationen, die nie gemacht wurden, bevor die Atomkraftwerke in Massenproduktion gingen:

1. Es hätten in einem Testreaktor alle möglichen Störungen durchgespielt werden müssen, die vorkommen können, auch jene, die weniger wahrscheinlich sind, um wirklich sicher sein zu können, dass solche Atomkraftwerke bei dieser Bauweise sicher betrieben werden können. Das geht von Ausfall der Stromversorgung, unbeabsichtigetem Fehlbedienung (allein dafür gibt es über 100 Möglichkeiten) über Ausfall der Wasserversorgung, Ausfall des Kühlturms (oder alternativ/gleichzeitig der Kühlwasserversorgung aus dem Meer oder einem Fluss) Und schliesslich auch gleichzeitiger Ausfall der Stromversorgung, der Generatoren und der Wasserversorgung und dazu noch Bedienungsfehler. Wäre je ein solcher Test durchgeführt worden, wäre diese Bauweise von Atomkraftwerken sofort ausgeschlossen worden. Man hat solche Tests und Simulationen aber nie durchgeführt (oder jedenfalls deren Resultate aus guten Gründen geheimgehalten), weil man ja die Atomkraftwerke als Profit-Maschine haben wollte. Nichts, nicht einmal eine Goldmine ist so profitabel wie ein Atomkraftwerk, nachdem die Betreiber ja nicht das Problem mit dem Atom-Müll haben, sondern dies auf die Allgemeinheit verlagert wird.

2. Es hätten alle verwendeten Materialien und alle verwendeten Auslegungen wieder und wieder unter allen Bedingungen getestet werden müssen. Z.B. sind die Wasserrohre, die Kühlwasser zum Wärmeaustauscher bringen, in dem das heisse Wasser heruntergekühlt wird, um wieder als kühles Wasser dem Reaktor zugeführt werden zu können, diese Wasserrohre sind absolut lebenswichtig in einem Atomkraftwerk, wie Fukushima nun zur Genüge gezeigt hat. Sie sind in allen Atomkraftwerken nur einfach ausgelegt! Zum mindesten eine doppelte Auslegung, besser eine dreifache wäre notwendig gewesen, um jederzeit den Zufuhr von Kühlwasser zu den Wärmeaustauschern sicherstellen zu können, natürlich auch mit der Möglichkeit, handbetrieben die entsprechende Schieber bedienen zu können. Doch selbst solche Selbstverständlichkeiten werden nicht gemacht, denn Atomkraftwerke sind ja nicht dazu da, Strom zu erzeugen (jedenfalls nicht primär), sondern Profit. Solche zusätzlichen Rohre, die vielleicht nie genutzt worden wären, wären ja vom Profit abgegangen!

3. Wie oben schon gesagt, hätten natürlich die Möglichkeiten einer Kernschmelze theoretisch und eventuell auch praktisch getestet werden müssen. Einmal, um die Möglichkeit der „kleinen Atombombe“ auszuschliessen, aber speziell dann, als die MOX-Brennstäbe eingeführt wurden, die Anteile von Plutonium enthalten. Durch den Plutonium-Anteil wird ja die Dichte der spaltbaren Atome in den Brennstäben deutlich erhöht, was eine Kernexplosion erleichert.

Zu diesem letzten Fall ist es wichtig zu wissen: Der Reaktor 3 in Fukushima ist der mit MOX-Stäben ausgerüstete, also mit Plutonium. Wir haben hier ein Foto von der Explosion von Reaktor 3 (wer das mit dem grossen Foto der vier Reaktoren vergleicht, kann an der Position der Türme leicht ablesen, es war der Reaktor 3. Dies war bei weitem die heftigste Explosion und es ist offensichtlich, Busby bezieht sich bei seiner Vermutung einer Kernexplosion genau auf diese.

Das läuft also genau parallel zur Theorie MOX-Brennstäbe, wie oben dargelegt.

25 Jahre Tchernobyl 1986
Dies Bild zeigt eine Wandzeichnung eines von der Krebsbehandlung gezeichneten Kindes in Tchernobyl mit der Ruine des Atomreaktors im Hintergrund. Das schlimmste an den Atom-Katastrophen sind meistens die vielen Kinder mit Krebs.

Wer das Video mit Professor Busby (auf englisch, gute Englisch-Kenntnisse vonnöten) auf Youtube sehen will, hier ist der Link:

http://www.youtube.com/watch?v=x-3Kf4JakWI

Nun noch zu einem anderen aktuellen Fall:

Die FAZ meldet heute (1. Mai, hier:

http://www.faz.net/s/RubB08CD9E6B08746679EDCF370F87A4512/Doc~E4B35199962C74DA5ABB107643AA3299B~ATpl~Ecommon~Scontent.html )

den Rücktritt des von der japanischen Regierung bestellten Atom-Beraters Toshiko Kosako. Der erklärte unter Tränen (Wann haben Sie das letzte Mal einen japanischen Mann weinen gesehen?), er könne sich nicht mit den von der Regierung festgelegten Grenzwert von 20 MilliSievert pro Jahr für Schulen und Kindergärten in Japan einverstanden erklären und müsse deshalb zurücktreten.

Rücktritt unter Tränen - Koshiko Kosako

Zur Erläuterung: 20 MilliSievert pro Jahr ist schon für Erwachsene eine hohe Strahlendosis, die bereits heftig im möglichen Krebs-Bereich liegt, wird aber verbrecherischerweise weltweit für die Mitarbeiter in Atomkraftwerken verwendet. Kinder dagegen sind weit empfindlicher gegen Strahlen (der Reparatur-Mechanismus von veränderter DNA ist bei ihnen noch nicht so weit entwickelt) und müssen daher weit niedrigere Grenzwerte erhalten als Erwachsene.

Wie verkommen muss man sein, um Kinder bewusst in den Krebstod zu schicken?




Hier Links zu den anderen Artikeln im Blog im Zusammenhang mit dem Super-Gau von Fukushima

- Nur ein bisschen harmlose Radioaktivität?

- Radioaktivitätswerte dürfen nicht mehr veröffentlicht werden.

- Super-Gau Japan 3

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- Fukushima – Kernschmelze im Reaktor 4

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- Der Deutsche Atom-Gau

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- Fukushima: Mein Gott, Walter

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- Fukushima: Jetzt hat es auch die ‚Süddeutsche‘ bemerkt

Freitag, 29. April 2011

Der Deutsche Atom-Gau

Schachtanlage Asse läuft voll

Von Karl Weiss

Während wir alle gebannt nach Japan zum Super-Gau von Fukushima gucken, hat sich heimlich, still und leise ein deutscher Gau direkt unter unseren Füssen herangeschlichen. Im unterirdischen Lager "für leicht- und mittelschwer strahlende" Atom-Abfälle in der Schachtanlage Asse wurden hohe und höchste Strahlungswerte gemessen.

Kind Radioaktivität Japan

Das angeblich wasserdichte Ex-Bergwerk wurde von einem unterirdischen Wasserlauf „gefunden“ und läuft jetzt voll. Dabei laugt es wasserlösliche Teile des Atom-Mülls aus den Fässern mit dem Müll, die natürlich verrosten und allen Inhalt der Allgemeinheit zur Verfügung stellen.

Und die wasserlöslichen Anteile des Atommülls sind eben gerade jene, die besonders tükisch sind, vor allem Strontium 90 und Cäsium 137.

Schachtanlage Asse

Die „Welt“ meldete am 24. April 2011, dass vor der Kammer 12 Höchstwerte von Cäsium 137 gemessen wurden, die selbst an Orten, wo Atombomben explodierten, noch nicht vorkamen: Das Wasser enthielt 266 000 Bequerel pro Liter Cäsium 137!

Das wäre nicht möglich, wenn dort, wie eigentlich vorgesehen, nur schwach und mittel strahlender Müll abgelagert wurde. In Wirklichkeit, das wird jetzt immer deutlicher, hat man Asse zum Teil als (nicht genehmigtes) Endlager für hoch radioaktives Material wie Brennstäbe und ähnliches genutzt.

Nur ein Beispiel (aus einem Artikel hierzu, http://politikprofiler.blogspot.com/2011/04/ist-die-asse-das-deutsche-fukushima-700.html , in diesem Artikel auch weiterführende Links):

„ ... in einer Liste vom 18. Januar 1977 ist vermerkt, dass 49 Atommüllfässern eine Strahlung von 550 bis 700 Sievert pro Stunde an der Außenseite aufweisen [Das ist mehr als im Inneren der Atomkraftwerke in Fukushima.].

Der Begleitschein gibt lediglich Auskunft darüber, dass es sich um ein- betonierten Schrott aus dem Kernforschungszentrum in Karlsruhe handelt. In den Jahren um 1977 arbeiten Forscher an einem Pilotprojekt zur Wiederaufbereitung von Brennstäben. Vielleicht galten zur damaligen Zeit Brennelemente noch als Atomschrott, wenn sie aus einer Forschungsanlage stammten? Heute will das Keiner mehr wissen und die Papiere geben keine Auskunft darüber.“

Hier noch einmal einiges Grundlegende zu Asse und Cäsium 137:

„In einem Schreiben des Bundesamtes für Strahlenschutz an das Bundesumweltministerium wird betont, bereits vor 13 Jahren – und damals war Frau Merkel dort Ministerin – wurde das Ministerium über die mögliche Gefahr einer Verstrahlung des Trinkwassers durch das Atommülllager Asse informiert.
Was Frau Merkel daraufhin unternahm, war – nichts. Sie vertraute einfach darauf, dass sich Probleme selbst erledigen. Sie saß das Problem nach dem Vorbild von Kohl aus. Nur, was bei politischen Problemen manchmal funktioniert – man ignoriert sie einfach und sie werden mit der Zeit vergessen – ist bei wirklich realen Problemen eben nicht so. Sie hätte damals umfassende Untersuchungen über die Gefahren anstellen lassen müssen und dann entsprechende Maßnahmen in Gang setzen.

Sie war aber so damit beschäftigt, CDU-Vorsitzende und dann später Bundeskanzlerin zu werden, dass sie dafür keine Zeit fand. Das werden nun weite Teile der bundesdeutschen Bevölkerung büßen müssen. Auch das typisch für unsere Politiker-Brut. Ihre Fehler büßen immer wir.

Das Atommülllager Asse wurde nämlich völlig unsachgemäß mit immer neuem Atommüll vollgestopft, obwohl dafür überhaupt keine Genehmigung vorlagt. Die Betreibergesellschaft hielt sich nicht an vereinbarte Regeln, bestreitet heute, dass es solche Regeln überhaupt gab, was alles nur noch schlimmer macht.“

Zitat aus: „Die zweite Leiche in Frau Merkels Keller“ ( http://karlweiss.twoday.net/stories/5949444/ )

„Die Grundidee war und ist: Man könne die strahlenden Atom-Abfälle in tiefen aufgelassenen Bergwerken einlagern. Dort würden sie für alle Zeiten sicher lagern und man könne das Problem vergessen. Dumm nur, dass die Geologen (die nicht gekauft waren) sofort widersprachen: Sie sagten: Der gesamte Untergrund auf der Erde ist von Wasseradern durchzogen, die zusätzlich noch andauernd (manchmal alle zehn Jahre, manchmal alle 100 Jahre, manchmal nach Hunderten von Jahren) Weg und Richtung des Flusses ändern. Und fast all dies Wasser kommt irgendwann an irgendeiner Stelle wieder an die Oberfläche – und zwar im Einzelfall unvorhersehbar. Der Untergrund arbeite, er sei nicht auf Dauer stabil. Wo es grosse Kavernen gibt, werden diese irgendwann vom „Bergdruck“ geschlossen und alles, was darin ist, zermalmt. Eingelagerte Behälter würden dann die radioaktiven Stoffe freigeben und das Wasser würde sie aus den Höhlungen laugen und an irgendwelchen Stellen an die Oberfläche bringen.“

„Nur um dem Nichtfachmann eine Idee zu geben: Wenn dieses Wasser mit Cäsium-137 an irgendeiner Stelle einen Trinkwasserbrunnen oder ein Grundwasser verunreinigt, aus dem Trinkwasser gewonnen wird, dann werden Hunderte, vielleicht Tausende, vielleicht Zehntausende, im schlimmsten Fall Hunderttausende Menschen mit geringenMengen des hochradioaktiven Isotops verstrahlt. Dessen Salze sind wasserlöslich und unser Körper baut sie, als wären es Kalium-Atome, in den eigenen Körper ein (Kalium ist eines der lebenswichtigen Spurenmetalle). Dort können dann selbst winzigste Mengen, 10, 20 oder 30 Milligramm (tausendstel Gramm) ihre Langzeitwirkung durch Strahlung entfalten.

Die mit geringen Mengen von Caesium 137 verstrahlten aus der Nähe von Hiroshima und Nagasaki haben zum Teil die fürchterlichsten Schicksale von allen gehabt. Entsetzliche Schmerzen – Gliedmassen faulen ab, müssen amputiert werden, Organe entfernt. Krebs! Mehrere Krebse entwickeln sich zur gleichen Zeit. Wer das überlebt, ist noch schlimmer dran. Es gibt Fälle, wo Menschen 15 Jahre lang entsetzlich litten, bevor der Tod sie erlöste.

Wer mit Cäsium 137 verstrahlt wird, speziell mit kleinen Mengen, so dass er nicht schnell stirbt, wird die Gefolterten von Abu Ghraib und von Guantanamo beneiden.“

Zitat aus: „Jetzt offiziell: Atomkraftwerke: Unberechenbares Risiko“ ( http://karlweiss.twoday.net/stories/5181793/ )

Atomkraftwerk

„Dass dort Decken einstürzen, sagt nämlich, das ganze ehemalige Bergwerk wird unter dem Druck des umliegenden „Gebirges“ zermalmt. Außerdem wissen wir auch bereits, dass das angeblich von allen Wasserquellen isolierte Salz-Bergwerk bereits massiv von Wasser geflutet wird (im September 2008 waren es 12 000 Liter pro Tag, inzwischen schon deutlich mehr, wahrscheinlich schon über 20 000 Liter pro Tag). Das Zusammenwirken dieser beiden Fakten ist eine Katastrophe. Das Wasser wird bald Zig und dann mehrere Hundert Meter hoch im Bergwerk stehen und alle Abschottungen werden vom Bergdruck zerstört worden sein. Das bedeutet, das Wasser wird Zugang zu den hochradioaktiven Abfällen haben und wird dort wasserlösliche Salze von Caesium-137 herauslösen [ Diese Voraussage von damals ist jetzt eingetroffen.] und mit sich führen (dazu auch feine Schwebeteilchen anderer, nicht wasserlöslicher strahlender Substanzen).

Der hohe Wasserdruck wird in den unteren Teilen des Bergwerks zu irgendeinem Zeitpunkt zum Ausbruch des Wassers führen: Das Wasser wird durch Felsspalten sickern und wird außerhalb des Bergwerks den Weg nach oben finden. Und nach oben heißt: Es wird irgendwann in einem Grundwasserstrom anlangen. Und das heißt Caesium-137 im Grundwasser!“

Zitat aus: „Ob die Decke über Ihnen einstürzt?“ ( http://karlweiss.twoday.net/stories/5990650/ )

Es ist seit Jahren bekannt: In der Asse wurde auch hochradioaktiver Müll eingelagert. Das für wasserdicht gehaltene Bergwerk ist nicht mehr wasserdicht. Das Wasser steht jetzt schon hoch im Bergwerk. Viele der Betonabsperrungen von gefüllten Kammern sind bereits zerstört. Es hätte bereits vor 15 Jahren alles aus der Asse herausgeholt werden müssen, um eine Verstrahlung von Grundwasser sicher zu verhindern. Doch die Politik verlängerte statt dessen die Laufzeiten der Atommeiler, deren Müll keinen Platz hat, wo er sicher abgelagert werden kann.

25 Jahre Tchernobyl 1986
Dies Bild zeigt eine Wandzeichnung mit einem von den Spuren der Krebsbehandlung gezeichneten Kind in Tchernobyl mit der Ruine des Atomkraftwerks im Hintergrund. Das schlimmste bei Atom-Katastrophen sind meistens die vielen Kinder mit Krebs.

Wenn der erste Grundwasserstrom in Deutschland Cäsium 137 führt, wird man sagen, wie jetzt in Japan, die Strahlung sei so gering, dass keine Gefahr bestünde.

Und dann kommen die vielen Fälle von Kindern mit Krebs, vor allem Leukämie. Und die Politikerbrut wird weiterhin sagen, es sei nicht bewiesen, dass Radioaktivität aus der Asse die Ursache ist.

Und die Familien werden an den Gräbern ihrer Kinder stehen und weinen.

Der deutsche Atom-Gau!




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Samstag, 23. April 2011

Atomreaktor: 50 Jahre Abklingzeit

Eine schwere Bürde für Generationen

Von Karl Weiss

Da nun nicht nur Fukushima auf dem Höhepunkt seiner Strahlungskraft steht, sondern auch 25 Jahre Tschernobyl begangen werden, muss man sich einmal mit dem Phänomen Atomkraftwerk als solches beschäftigen. Nichts eignet sich dazu besser als der Thorium-Hochtemperatur-Reaktor (bzw. seine Ruine) in Hamm-Uentrop in Nordrhein-Westfalen.

Atomkraftwerke Deutschland

Er hat zwar keinen Super-Gau erlebt, aber wahrscheinlich nur, weil seine Gefährlichkeit erkannt und er stillgelegt wurde. Sein Konzept wurde als „revolutionär“ gefeiert und es wurden Millionen ausgegeben, um diese neue Technik zuerst zu entwickeln und dann 4 Milliarden Euro zum Bau dieses ersten Reaktor dieses Typs, sechsmal soviel wie ursprünglich vorgesehen (hört ihr da bei Stuttgart 21: sechsmal soviel!). Er ist auch der letzte seines Typs.

Hätte man einen Grundschüler befragt, ob er wohl sicherer sein würde als die bekannte Atomkraftwerktechnik, so hätte man ihm nur klarmachen müssen, er sollte statt bei 100 Grad Celsius, der Siedetemperatur des Wassers, zu arbeiten, bei 800 Grad Celsius arbeiten und von Helium gekühlt werden, von Helium, einem Gas!

Die Brennelemente sind keine Stäbe wie bei der üblichen Technik, die im Notfall aus dem Reaktor herausgezogen werden können, während man gleichzeitig Bor-haltige Stäbe in die Reaktionszone einführt, welche die Kettenreaktion zum Halten bringen. Statt dessen wurde dieser Reaktor mit Kugeln gefüllt, die im Inneren Uran und aussen Graphit enthielten.

Atomkraftwerk

Nun, der Grundschüler hätte wohl, da er ein verständiger Grundschüler ist, gesagt, das sei doch offensichtlich ein weit schwerer zu beherrschendes Konzept als die typischen Atomkraftwerke. Ein Gas statt Wasser als Kühlelement, das entweicht doch beim geringsten Leck, während das Wasser wenigstens immer nach unten fliesst. Und Kugeln, die zu einem Haufen gepackt werden (darum hiess er auch der Kugelhaufenreaktor), sind doch offensichtlich schlechter beherrschbar als Stäbebündel in Metallummantelungen.

Was der Grundschüler wahrscheinlich nicht hätte voraussehen können, waren die Probleme der mechanischen Stabilität der Kugeln, denn Graphit ist mechanisch wenig belasttbar und so zerbrachen viele der Kugeln.

Damit ging aber der eigentlich als Vorteil gedachte Graphit um die Kugeln verloren, der eigentlich die Möglichkeit einer Kernschmelze hätte ausschalten sollen, denn nun waren eben doch die Uran-Brennelemente frei und der vermeintliche Vorteil, dass Graphit erst bei extrem hohen Temperaturen schmilzt, kam nicht zum Tragen.

Na gut, seien wir gerecht, ein Grundschüler hätte dies so wohl nicht voraussehen können, aber andererseits brauchte man auch kein Diplom-Physiker mit Spezialisierung in Atom-Physik zu sein, um die höhere Anfälligkeit dieses Konzepts zu erkennen.

Ausserdem waren die Kugeln sehr teuer in der Herstellung und weit schwerer wieder aufzubereiten als Brennstäbe.

25 Jahre Tchernobyl 1986
Dies ist das Foto einer Wandzeichnung mit einem von der Krebsbehandlung gezeichneten Kind mit der Ruine von Tchernobyl im Hintergrund. Das schlimmste sind bei den Atomkatastrophen immer die hohen Zahlen der Kinder mit Krebs.

Tatsache ist, der 4 Milliarden Euro teuere Reaktor von Hamm-Uentrop hatte während seiner kurzen aktiven Zeit (er wurde 1983 angefahren) insgesamt 125 meldepflichtige „Ereignisse“ und wurde schliesslich als zu unsicher für immer abgestellt. Da hatte natürlich auch eine Rolle gespielt, dass er auch im korrekten Betrieb viel weniger effektiv war als konventionelle Reaktoren und zusätzlich wegen der häufigen Abschaltungen durch Störungen auch nie einen wesentlichen Beitrag zum deutschen Stromverbrauch leistete. So wurde er 1989 stillgelegt.

Doch in einem ist dieser Atomrektor genau gleich wie alle anderen Atomkraftwerke: Man kann sie nicht einfach nach ihrer Lebensdauer abwracken und zur Tagesordnung übergehen. Stattdessen hat man leicht, mittel und hoch strahlendes Material in Hülle und Fülle und muss dies zunächst aufbereiten und dann irgendeiner halbwegs sicheren Endlösung zuführen.

Und zu allem kommt: Das eigentliche Atomkraftwerk kann nicht einfach verschrottet werden, es hat vielmehr zunächst 50 Jahre „Abklingzeit“ zu verbringen, in der die Strahlung so weit zurückgeht, dass man wenigstens den Mantel und alle anderen Teile, die nicht direkt der radioaktiv machenden Neutronenstrahlung ausgesetzt waren, an einen sicheren Ort bringen kann.

Für den Hochtemperatur-Reaktor Hamm-Uentrop ist vorgesehen: Er muss zunächst noch bis zum Jahre 2030 ständig überwacht und kontrolliert werden. Das Wasser in der ganzen Umgebung muss bis dahin ständig auf Radioaktivität hin untersucht werden. Er hat bereits einen fünf Meter dicken Betonmantel bekommen, aber Strahlung verschwindet nicht einfach, sie klingt ab. So ist der Reaktor heute in einem etwa 40 Meter hohen ‚Kasten‘ gefangen.

Im Jahr 2030 wird dann mit dem „Rückbau“ begonnen werden, der 15 Jahre dauern soll. Dabei werden insgesamt etwa 6000 m³ leicht und mittel verstrahltes Baumaterial anfallen, das sicher gelagert werden muss.

Erst 2045 wird das Atomkraftwerk wirklich „weg“ sein und selbst dann muss man den Ort noch absperren und für spätere Generationen Warnungen hinterlassen, denn das Plutonium zum Beispiel, das in geringen Mengen bei der Gewinnung von Strom aus angereichertem Uran anfällt, braucht mehrere zehntausend Jahre, bis seine Strahlung auch nur auf die Hälfte abgeflaut ist.

Die Wartung und der „Rückbau“ werden voraussichtlich noch einmal eine Milliarde Euro verschlingen.

Und dann kommt noch das völlig ungelöste Problem der Endlagerung. Das eigentlich gar nicht als Endlager vorgesehene Asse, ein aufgelassenes Salzbergwerk, das dann aber faktisch doch als Endlager für viel Atom-Müll benutzt wurde, hat jetzt bereits erhöhte Strahlung in der Umgebeung. Die Gleichung: Salzbergwerk = sicheres Endlager geht also nicht auf.

Das nun als Endlager vorgesehen Bergwerk Gorleben ist noch weniger als Asse geeignet. Es ist zu befürchten, die Regierung wird es trotzdem als Endlager durchsetzen und damit viele Tote und viele Kinder mit Leukämie und anderen Krebsarten verursachen.

Die einzig wirklich sichere Endlagerung für hochradioaktiven Atom-Müll ist, ihn in Raketen zu packen und in die Sonne oder in die Tiefen des Weltraums zu schiessen. Würde das wirklich getan, würden die gesamten Kosten dafür in etwa beim 100 000fachen des Werts des Stroms liegen, den das AKW vorher ins Netz gegeben hat.

Es hätte niemals auch nur ein Atomkraftwerk gebaut werden dürfen! Wir haben bereits jetzt schwerste Probleme! Jede weitere Minute, die AKWs noch laufen, schafft neue und kostet uns in der Zukunft Millionen und Milliarden!




Siehe zu Asse und Gorleben diese Artikel:

-„Nach Asse nun auch Gorleben“ ( http://karlweiss.twoday.net/stories/8423750/ )

- „Ob die Decke über ihnen einstürzt?“ ( http://karlweiss.twoday.net/stories/5990650/ )

- „Jetzt offiziell: Atomkraftwerke: Unberechenbares Risiko“ ( http://karlweiss.twoday.net/stories/5181793/ )



Hier Links zu den anderen Artikeln im Blog im Zusammenhang mit dem Super-Gau von Fukushima

- Nur ein bisschen harmlose Radioaktivität?

- Radioaktivitätswerte dürfen nicht mehr veröffentlicht werden.

- Super-Gau Japan 3

- Fukushima – Es wird immer gruseliger

- Radioaktivität? - Alles unschädlich

- Was war der Auslöser des Fukushima-Super-Gaus?

- Strahlende Teilchen in Kanadas Trinkwasser – Fukushima 7

- Fukushima – Kernschmelze im Reaktor 4

- Fukushima – Düster, düsterer

- Streit um die Fukushima-Artikel dieses Blogs

- Nach Fukushima nun Kashiwasaki – Kariwa?

- Fukushima – Die Atom-Mafia

- Der Deutsche Atom-Gau

- Fukushima: Nuklear-Explosion?

- Fukushima: Vor einem neuen Ausbruch?

- Fukushima: Jetzt scheint es passiert zu sein

- Fukushima: Mein Gott, Walter

- Fukushima: Bei weitem das grösste Atomunglück aller Zeiten

- Fukushima: Jetzt hat es auch die ‚Süddeutsche‘ bemerkt



Aktuallisierung zu Fukushima 23. 04 2011 23Uhr29

Nun gibt es ernste Sorgen in Fukushima über die riesigen Wassermassen, die sich in den Reaktoren durch die laufenden Kühlmassnahmen angesammelt haben. Anscheinend gibt es keinen Platz, wohin man dieses hoch radioaktiv verstrahlte Wasser bringen könnte.

Im Moment benutzt man jetzt die Betonumhüllung der Reaktoren selbst als Wasserbecken. Die japanische Atombehörde erinnert, dass Wasser Beton angreift und befürchtet, die Betonwände würden in ihrer Struktur beeinträchtigt und eine könnte bei einem der nächsten Nachbeben einbrechen.

Der Betreiber Tepco sieht das anders und will im Gegenteil bei den beiden am schlimmsten betroffenen Reaktoren 1 und 3 das Gehäuse bis Mitte Juli bis zur Hälfte mit Wasser füllen, um immer genügend Kühlmittel bereit zu haben.

Das erscheint nicht sehr klug, denn zum einen gibt es die Betonwände, die sehr wohl von Wasser "angefressen" werden und auf Dauer auch nicht wasserdicht sind, zum anderen gibt es eine Menge Teile aus Stahl. Es wird in Atomkraftwerken keineswegs etwa rostfreier Stahl verwendet, sondern normale Stahlsorten, die rosten. Ob das den Tepco-Leuten klar ist?

Es wird im Moment von mehreren Millionen Litern Wasser innerhalb des Kraftwerk-Geländes geschrieben. Anscheinend wird aber immer neues Wasser hineingepumpt. Das ist aber nicht nur wegen der Aggressivität von Wasser gegen Beton und Stahl kritisch, sondern auch weil all diese Wassermassen ja hoch verstrahlt sind. Wenn da etwas bricht und das ganze Wasser ins Meer läuft, wird alles noch viel schlimmer.

Die letzte Meldung ist, Tepco habe begonnen, einen Teil des Wassers abzupumpen. Wohin, wird nicht gesagt. Es muss davon ausgegangen werden, ins Meer.

Die Wassermengen hätten die Arbeiten zur Wiederherstellung der normalen Kühlsysteme behindert. Und das war nicht vorauszusehen?

Die japanische Nachrichtenagentur Kyodo berichtet, an einzelnen Orten seien höhere radioaktive Werte gemessen worden. genaueres wird nicht gesagt.

Die Nachrichtenagentur Kyodo berichtet auch, die Männer, die noch im Kraftwerk arbeiten, seien immer höheren Strahlendosen ausgesetzt. Mittlerweile gebe es einen weiteren Arbeiter, dessen Gesamtdosis bei mehr als 100 Millisievert liege. Damit steige die Zahl der seit dem verheerenden Beben im März mit einer solchen Strahlendosis belasteten Fukushima-Helfer auf 30.

Zum Vergleich: Für Mitarbeiter von Atomkraftwerken in Deutschland ist eine Strahlendosis von höchstens 20 Millisievert erlaubt - pro Jahr.

Sonntag, 17. April 2011

Nach Fukushima nun Kashiwazaki-Kariwa?

In Fukushima weitere neun Monate Kampf?

Von Karl Weiss

Vervielfacht sich nun der Alptraum? Nach den Problemen des Atomkraftwerks Fukushima kommt jetzt auch eine erste Meldung über Probleme des Atomkraftwerks Kashiwazaki-Kariwa, das in der japanischen Provinz Niigata liegt. Rauch sei aufgestiegen, verletzt sei niemand, die Ursache sei unklar. Das hört sich genauso an wie die ersten Meldungen über Fukushima.

Kind Radioaktivität Japan

Das kann damit zusammenhängen, dass kurz zuvor ein neues „Nachbeben“ gemeldet wurde, diesmal mit dem Zentrum nahe Tokio.

Bei Fukushima scheint ja nun festzustehen: Der eigentliche Auslöser der Probleme in den vier Reaktoren waren Brüche der Kühlwasserleitungen durch das Mega-Erdbeben. Als eigentliche Ursache der Probleme ist damit die Auslegung des Atomkraftwerks identifiziert. Die Kühlwasserleitungen waren nicht doppelt oder besser dreifach ausgelegt, mit auch manuell zu bedienenden Schiebern, die schnell auf eine nicht gebrochene Leitung umlenken und den Strom des unbedingt nötigen kühlenden Wassers sicherstellen.

Es sind bereits vier „Nachbeben“, die in Japan gemeldet wurden, jedes einzelne davon hätte unter anderen Umständen die Meldung eines „schweren Erdbebens“ ausgelöst, aber so wird mit dem Namen „Nachbeben“ etwas Kleines suggeriert, nur waren sie alle nicht klein. So kann also das letzte von ihnen vom Samstag neue Probleme mit der Kühlung in dem anderen Atomkraftwerk ausgelöst haben, das auf die gleiche Weise ohne Sicherheit konstruiert wurde wie Fukushima.

Fukushima Ende März 2011 von oben nach unten Reaktor 1, 2, 3 und 4

Was Fukushima betrifft, so gibt es dort auch neue Meldungen. Der Chef des Betreibers Tepco, der immer noch auf freiem Fusse ist, gab einen Zeitplan bekannt, der aber weniger beruhigt, als wenn er geschwiegen hätte, wie er das vorher fast immer tat. Er sieht nämlich einen Zeitraum von 9 Monaten vor (9Monate!), bis die wesentlichen Probleme in Fukushima gelöst sein werden.

Allein das Schliessen von Lecks, aus denen heute radioaktiv verstrahltes Wasser ins Meer läuft, wird nach seinen Aussagen drei Monate dauern (drei Monate!). Oder mit anderen Worten: Es wird noch weitere drei Monate stark strahlendes Wasser ins Meer laufen.

Fukushima - Reaktor 3 - Plutonium

Im Moment, so der Chef, der eigentlich auf der Anklagebank wegen Massen-Todschlag sitzen müsste, konzentriere man sich ganz darauf, in die drei Reaktoren (damit dürfte wohl 1, 2 und 3 gemeint sein, was mit Nr.4 los ist, bleibt weiterhin wohl gehütetes Geheimnis), in denen im Moment eine Kernschmelze vor sich geht, Stickstoff zu pressen, um erneute Explosionen von Knallgas (Sauerstoff und Wasserstoff) zu verhindern.

Und das ist jener Herr, der verantwortlich ist und bisher schon bewiesen hat, er wird die Wahrheit immer nur in kleinen Stücken herauslassen und auch dann immer noch „leicht geschönt“. Was also wirklich in der kommenden Zeit von Fukushima zu erwarten ist, kann man sich da schon einigermassen vorstellen.

erneute Explosion Fukushima

Die völlige und absolute Unvorbereitet-sein auf ernste Störfälle, das die internationale Gemeinschaft der Atomkraftwerkhersteller, -betreiber und -befürworter hier an den Tag legt, ist nicht mehr mit Worten zu beschreiben.

Es gibt keinerlei Regeln für schwerste Unfälle dieser Art – und zwar in keinem Land der Welt! Es wäre zum Beispiel interessant, die Verantwortlichkeit bei Gau-Ereignissen einer trainierten Gruppe von Spezialisten zu überlassen und dem Betreiber, der andere Interessen hat, die Oberhoheit über „sein“ Atomkraftwerk zu nehmen, um die bestmögliche Bekämpfung der Folgen sicherzustellen. Nichts dergleichen!

Japanisches Atomkraftwerk Fukushima

Auch in Deutschland haben wir keinerlei Notfallpläne für die Deskontamination von Zehntausenden von Personen, für die Behandlung von Tausenden von Strahlengeschädigten und für die Evakuierung von Millionen. Nichts, absolut nichts!

Es sieht vielmehr so aus: Trotz der bereits vorliegenden Erfahrungen aus Three-Mile-Island und Tschernobyl hat sich niemand auch nur die mindesten Gedanken gemacht, wie man in solchen Fällen vorgehen soll. Man hat in einer der am besten verdienenden Industrie der Welt schlicht und einfach die Augen verschlossen vor möglichen Unfällen.

Alles, was versucht wird, ist nicht erprobt. Zuerst versuchte man mit Zement Lecks zu verstopfen. Ging nicht! Dann kamen Versuche mit Wasserglas – offenbar auch nur zum Teil erfolgreich. Jetzt ist man auf den Stoff Zeolith gekommen, der Wasser zu einem Gel macht. Auch eine Idee, aber weder erprobt noch garantiert sicher.

25 Jahre Tchernobyl 1986
Dies ist das Foto einer Wandzeichnung mit einem von der Krebsbehandlung gezeichneten Kind mit der Ruine von Tchernobyl im Hintergrund. Das schlimmste sind bei den Atomkatastrophen immer die hohen Zahlen von Kindern mit Krebs.

Wenn in anderen Industrien so amateurhaft bei Unfällen vorgegangen würde, kämen die Verantwortlichen, die keinen Unfallschutz getrieben haben, vor ein Gericht. Bei Atomkraftwerken ist nicht einmal die Rede davon, dass es Verantwortliche gibt. Alle tun so, als seien Atomkraftwerkunfälle Naturkatastrophen, die weder vorherzusehen noch zu bekämpfen sind.

Wenn es nicht so unwahrscheinlich wäre , müsste man davon ausgehen, diese Nicht-Vorbereitung auf kritische Zustände ist Absicht, damit die Atomkraftwerke schnell das Leben aushauchen und neue erstellt werden müssen.

Denn da ist auch noch die US-Firma GE, die diesen Reaktor (und viele andere in der Welt) gebaut hat und sich einen feuchten Kehricht kümmert, was mit denen geschieht.

Die Atomkraftwerke – und zwar alle auf der Erde – müssen sofort abgestellt werden!

Karl Marx

Vor allem aber: Der Kapitalismus, der uns all dies eingebrockt hat, muss weg – und zwar schnell, sonst ist es zu spät!


Aktualisierung 18. 4. 2011 22Uhr51

Hier sei einmal der volle Wortlaut einer Agentur-Meldung zum Thema zitiert, weil man daran viel lernen kann:

"Im havarierten Atomkraftwerk Fukushima ist durch den Einsatz zweier ferngesteuerter Roboter, die die radioaktive Strahlung im Inneren der Reaktoren 1 und 3 gemessen haben, ein stark erhöhter Strahlenwert festgestellt worden. Am Sonntag und Montag hatte man die beiden Maschinen eingesetzt, um neben der Strahlendosis, auch den Druck und die Temperatur in den Reaktorgebäuden festzustellen. Die sogenannten "Packbots", die in Amerika hergestellt wurden, maßen nach Angaben des AKW-Betreibers Tepco im Inneren von Reaktor 1 einen maximalen Strahlenwert von 49 Millisievert pro Stunde und im Reaktor 3 57 Millisievert pro Stunde.

Das entspricht dem 6.000-mal höheren Strahlenwert als bei Normalbetrieb. Akute Gesundheitsgefahr besteht allerdings erst ab einem Wert von 1.000 Millisievert, bei der eine Strahlenkrankheit mit Übelkeit und Erbrechen auftreten kann. Trotz der hohen Strahlung müssen schon bald wieder Arbeiter in die Reaktoren geschickt werden, so Tepco, allerdings sollen diese nur in kurzen Intervallarbeiten eingesetzt werden. Seit dem Ausfall der Kühlanlagen am 11. März infolge des schweren Erdbebens und des Tsunamis mussten die Reparaturarbeiten aufgrund zu hoher Strahlung immer wieder zeitweise ausgesetzt werden.

Deutsche Textservice Nachrichtenagentur GmbH"

Haben Sie es gemerkt? Ja, es wird gar nicht angegeben, wo "im Inneren" des Reaktors gemessen wurde. Sehr wahrscheinlich handelt es sich um den Zwischenraum zwischen Containment (das ist die Hülle, die ja bei beiden Reaktoren von Explossionen zerstört wurde) und dem eigentlichen Kern des reaktors, der in einer Stahlumhüllung liegt. Wenn Sie oben auf dem Photo nachsehen, heisst das für beide Reaktoren: Das ist Strahlung unter freiem Himmel! Würde innerhalb der Stahlumhüllung gemessen, hätte man sicherlich höhere Werte bekommen. Es wurde also absichtlich ein scheinbar niedriger Wert "gemessen".

Doch nun kommts: Der Wert ist gar nicht niedrig! Der Vergleich mit den 1000 MilliSievert oder 1 Sievert pro Stunde, der nach der Aussage des Textes die Grenze zu Gesundheitsschäden darzustellen scheint, ist ein anderer Trick aus der Trickkiste der Unmenschen:

Der Trick liegt wieder im Wörtchen "akute". Radioaktive Strahlung hat ja zwei Wege, um den Lebewesen zu schaden: Die erste ist die "akute", die besser "kurzzeitige Strahlenbelastung" oder "Strahlenbelastung durch Quellen ausserhalb des Körpers" genannt werden sollte. Das ist jene, bei der die massiven Wirkungen innerhalb von Tagen im Körper wirken. Hat man zum Besipiel von dieser Strahlung 1 Sievert pro Stunde 1 Stunde etwas abbekommen, so kann man schon nicht mehr von Übelkeit und Erbrechen reden, denn damit fängt die "akute" Strahlenkrankheit nur an.

Im Fall von 1 Stunde 1 Sievert pro Stunde wird man dann schon mindestens ein halbes Jahr krank sein und das kann sich auch in nekrösen Formen zeigen (also Teile des Körpers, die abfaulen). Diese akuten Schäden sind aber nicht die einzigen, denn die Strahlung kann auch Geschlechtszellen getroffen und dort DNA zerstört bzw. verändert haben, was dann zu schrecklichen Missbildungen beim Nachwuchs führen kann. Dazu gehören zum Beispiel Babies ohne Kopf, mit offenem Rückgrad, ohne Anus und alle möglichen Formen von geistigen Beeinträchtigungen, wie Mongolismus oder ähnliches.

Bekommt man diese Dosisleistung für 10 Minuten ab, so bleibt es wohl bei kerngesunden Menschen bei der Übelkeit und dem Erbrechen für etwa eine Woche, wenn allerdings eine solche Strahlung auf einen bereits aus anderen Gründen geschwächten Körper trifft, kann das bereits bis zum Tode gehen.

Das hinterhältigste aber an dieser falschen Darstellung der Dinge ist die Tatsache, dass es sich hier eben auch um strahlende Teilchen handelt, die an dieser Radioaktivität ihren Anteil haben. Bekommt die Person dort im Atomkraftwerk zum Beispiel ein paar dieser strahlenden Teilchen ins Innere seines Schutzanzuges und atmet sie später ein oder verschluckt sie, wenn er den auszieht, so könne sich die Dauerfolgen von selbst sehr winzigen Dosen einstellen und das ist eben typischerweise Krebs und ebenfalls die Missbildungen beim Nachwuchs.

Würde eine Person ohne Schutzanzug und Atemfilter diese Reaktorgebäude mit dieser Dosisleistung betreten, würde er mit Sicherheit eine heftige Dosis radioaktiver Teilchen einatmen oder verschlucken und wäre mit hoher Wahrscheinlichkeit zu einem langen Siechtum verurteilt, nach dem ihm und den Seinen der Tod als Erlösung erscheinen würde.

So - und nun vergleichen Sie das noch einmal mit dem obigen Text jener Nachrichtenagentur. merken Sie die Absicht?

Da kommt dann auch noch die Frage dazu, was denn eigentlich mit den Reaktoren 2 und 4 ist, bei denen doch auch schon von einer (teilweisen) Kernschmelze die Rede war. Man hat den Eindruck, die Wahrheit wird nur langsam, in kleinen Dosen herausgelassen und immer mit einer verniedlichenden Fehlinformation zusammen.







Hier Links zu den anderen Artikeln im Blog im Zusammenhang mit dem Super-Gau von Fukushima

- Nur ein bisschen harmlose Radioaktivität?

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- Was war der Auslöser des Fukushima-Super-Gaus?

- Strahlende Teilchen in Kanadas Trinkwasser – Fukushima 7

- Fukushima – Kernschmelze im Reaktor 4

- Fukushima – Düster, düsterer

- Streit um die Fukushima-Artikel dieses Blogs

- Fukushima – Die Atom-Mafia

- Atomreaktor: 50 Jahre Abklingzeit

- Der Deutsche Atom-Gau

- Fukushima: Nuklear-Explosion?

- Fukushima: Vor einem neuen Ausbruch?

- Fukushima: Jetzt scheint es passiert zu sein

- Fukushima: Mein Gott, Walter

- Fukushima: Bei weitem das grösste Atomunglück aller Zeiten

- Fukushima: Jetzt hat es auch die ‚Süddeutsche‘ bemerkt

Donnerstag, 14. April 2011

Sonnenbrand im April kann Krebs verursachen

“Sonnenmilch bereithalten”

Von Karl Weiss

Auch andere Strahlen als die radioaktiven können Krebs verursachen: Die UV-Strahlen der Sonne, wenn sie nicht gefiltert sind, fördern das Entstehen von Hautkrebs. Nur hat die Erde einen solchen natürlichen Filter: Die Ozonschicht in der Stratosphäre. Aber auch diese wäre um ein Haar der Gier der Monopolkonzerne nach Profit zum Opfer gefallen und ist weiterhin gefährdet. In diesem April wird auch für Mitteleuropa gewarnt: Das Ozonloch über dem Nordpol ist grösser denn je und kann bis in unsere Breiten herunter reichen: Krebsgefahr!

Erdöl 1

Da ist es dann tragik-komisch, wenn die "Süddeutsche“ in ihrem Artikel dazu meint: „Sonnenmilch bereithalten“. Die systematische Verniedlichung des Problems des Ozonlochs ist – wie auch die Systematische Verniedlichung der Gefahren von Atomreaktoren – schon fast zum Bestandteil der Sprache geworden.

Nein, es geht nicht um den Gebrauch von Sonnenmilch. Man sollte sich vielmehr in diesem April so wenig wie möglich mit nackter Hautden Sonnenstrahlen aussetzen, denn die Intensität der Strahlung können wir nicht auf der Haut spüren – dort spüren wir nur die Infrarot-Wärmestrahlung.

Da kann es passieren, dass selbst ein Spaziergang in der Sonne zu einem Sonnenbrand führt – und jeder Sonnenbrand erhöht die Chance, einen Hautkrebs zu bekommen. Das gilt besonders für die bei uns häufigen Personen mit sehr heller Haut – und vor allem für Kinder. Kinder haben noch nicht die „gegerbte Haut“, die weniger empfindlich ist.

Erdöl

Die Hauptursache für das Auftreten der Ozonlöcher über dem Nord- und Südpol waren lange Zeit die FCKW (Fluorchlorkohlenwasserstoffe), die als Kühlmittel in Kühlschränken und anderen Kühlgeräten sowie bei der Herstellung von Polyurethan-Schaum und in der Metallindustrie zum Reinigen von Metalloberflächen verwendet wurden.

Im Jahr 1987 war das 'Protokoll von Montreal' als internationale Vereinbarung abgeschlossen worden, nachdem für alle Anwendungen der FCKW bereits Ersatzprodukte bzw. geänderte Verfahren bereitstanden. Das war das letzte mal im Kapitalismus, dass sich die "internationale Gemeinschaft" auf eine gemeinsame Aktion einigen konnte, die dann auch umgesetzt wurde. Alle späteren Versuche eines gemeinsamen Vorgehens scheiterten oder wurden, wie das Kyoto-Protokoll, nicht befolgt.

Trotzdem haben internationale Konzerne noch für Jahre in Entwicklungsländern FCKW hergestellt und vertrieben. Das hat für lange Jahre dazu geführt, dass die Ozonlöcher wuchsen.

Kraftwerk

Dann wurde in den 1990er-Jahren zwar Entwarnung gegeben: Das Ozonloch über dem Nordpol würde bereits kleiner, aber in letzter Zeit hat sich dieser Trend nicht mehr fortgesetzt. Es gibt nämlich eine Reihe anderer Produkte, die ähnliche Wirkungen auf die Ozonschicht haben, z.B. N2O (das „Lachgas“). Lachgas wird, wenn auch in kleinen Mengen, im Verbrennungsmotor der Autos gebildet. Auch die Kohle-, Gas- und Öl- Kraftwerke tragen zu dessen Produktion bei. Angesichts der völlig ungehemmten steigenden Motorisierung und des Energieverbrauchs bis zum Ausbruch der Wirtschaftskrise 2008 wurden die Mengen immer grösser und heute wird bereits davon ausgegangen, dass der Hauptgrund für die erneut grösser werdenden Ozonlöcher das Lachgas ist.

Jedenfalls gab es in diesem Winter die kältesten Temperaturen in der Stratosphäre über der Arktis, die seit vielen jahren gemessen wurden. Das hat wesentlich zur deutlichen Ausdehnung des nördlichen Ozonloches geführt und das heisst: Am Ende des Winters, konkret im April, wird es vorher nie gekannte Ausmasse annehmen. Im Mai sorgt die stärkere Sonnen-Erwärmung schon wieder für eine Verkleinerung.

Kohlekraftwerk Datteln in Bau

Auch aus diesem Grund muss die weitere Verwendung von Verbrennungsmotoren als fast ausschliessliche Energiequelle für fast alle Transport-Ereignisse und die Verbrennung fossiler Brennstoffe zur Energieerzeugung erneut in Frage gestellt werden.

Mittwoch, 13. April 2011

Streit um die Fukushima-Artikel dieses Blogs

Tricksen und Täuschen

Von Karl Weiss

Der Bürgerjournalist wurde darauf aufmerksam gemacht, dass im Kommentarteil der „meta-Tagesschau“ u.a. über die Fukushima-Artikel dieses Blogs diskutiert wurde. Ich wusste gar nicht, dass es eine Meta-Tagesschau gibt. Auch wenn dies schon ein paar Tage her ist, soll das hier dokumentiert werden.

Kind Radioaktivität Japan

Am 4. April war in der Meta-Tagesschau ein Artikel über Fukushima, der dann im Kommentarteil leidenschaftlich diskutiert wurde.

Der Artikel ist dieser:

http://meta.tagesschau.de/id/47652/tepco-leitet-115-millionen-liter-verstrahltes-wasser-in-meer

Und der Kommentar, der auf dieses Blog verlinkt, schreibt dies (unter dem schönen Namen „user 173653625“:

„Mo, 04.04.2011 - 13:55 — 173653625
Spätestens wenn man liest, was ein naturwissenschaftlich ausgebildeter Chemiker zu den Vorkommnissen in Fukushima zu sagen hat, sollte man verstanden haben, was da auf die Welt zurollt.

Nebenbei bemerkt, der Autor der hier verlinkten Artikel, ist Reserve-Offizier der ABC-Abwehrtruppe der Bundeswehr.

Nur ein bisschen harmlose Radioaktivität? -- 16. Mrz
http://karlweiss.twoday.net/stories/14878054/

Radioaktivitäts-Werte dürfen nicht mehr veröffentlicht werden -- 22. Mrz
http://karlweiss.twoday.net/stories/15737249/

Super-Gau Japan - 3 -- 26. Mrz
http://karlweiss.twoday.net/stories/16538882/

Fukushima – Es wird immer gruseliger -- 29. Mrz
http://karlweiss.twoday.net/stories/16542900/

Radioaktivität? – Alles unschädlich! -- 31. Mrz
http://karlweiss.twoday.net/stories/16545873/

Was war der Auslöser des Fukushima-Super-Gaus? -- 3. Apr
http://karlweiss.twoday.net/stories/16548138/“

Fukushima Ende März 2011 von oben nach unten Reaktor 1, 2, 3 und 4

Ein Stück weiter unten kann man dann eine Antwort an diesen User lesen:

„Oha

Mo, 04.04.2011 - 14:59 — Harleqin

@173653625: Was Herr Karl Weiss da schreibt, steht zum größten Teil in direktem Widerspruch zu allem, was man nach Hiroshima, Nagasaki und Tschernobyl zur Wirkung radioaktiver Strahlung herausgefunden hat. Daß er sich dabei auch noch als Autorität aufspielt, wirft ein schlechtes Licht auf alle Naturwissenschaftler. Ich fühle mich persönlich durch dieses Verhalten beleidigt.

11,5 Millionen Liter sind übrigens 11500 Kubikmeter. Das ist ein Würfel mit 22,5 m Kantenlänge.

Das ist mehr als meine Badewanne, aber das ist weniger als der sonstige Industriemüll, der durch den Tsunami ins Meer gespült wurde, und nebenbei um Größenordnungen weniger giftig.“

erneute Explosion Fukushima

Nun, „Harleqin” ist ein typischer Troll. Er lässt zwar durchscheinen, er sei auch Wissenschaftler, nur ist er das nicht, jedenfalls kein ehrlicher. Ein Wissenschaftler würde nicht einfach behaupten, meine Aussagen stünden im Gegensatz zu den Erkenntnissen nach Hiroshima, Nagasaki und Tchernobyl, sondern würde versuchen das zu belegen, zumindest mit Beispielen.

Dagegen ist es für die Trolle in den Kommentarseiten typisch: Sie behaupten etwas ins Blaue hinein und machen sich dann über jene lustig, die ihnen antworten. Wenn er von Beleidigung spricht, so gibt es nur eine Antwort: Trolle sind unbeleidigbar.

Auch die Umrechnung der Litermenge des ins Meer geleiteten verstrahlten Wassers versucht er besserwisserisch darzustellen. Dabei steht die gleiche Umrechnung auch im Blogartikel. Nur wie gross ein Würfel wäre mit dieser Menge Wasser, das hat der Bürgerjournalist nicht ausgerechnet, weil das nur der Verniedlichung der Fakten dient.

Typisch für Trolle ist auch das Durcheinanderwerfen der Themen. Er vergleicht das Einleiten von radioaktivem Wasser mit der Tatsache, dass der Tsunami natürlich alle Arten von Industriemüll in das Meer gespült hat. Nur ist ein Tsunami eine Naturgewalt, waehrend die Reaktorkatastrophe vollständig menschengemacht ist.

Da verwendet er dann auch einen weiteren Troll-Trick: Er verwendet das Wort „giftig“ und vergleicht dann den Industriemuell mit dem radioaktiven Wasser.

Nun, man kann „giftig“ als schädlich für den Menschen, wenn es an oder in den Körper kommt, definieren, dann wäre er natürlich völlig daneben, denn in diesem Sinne ist Radioaktivitaet selbstverständlich weit „giftiger“ als Industriemüll.

Wenn man aber „giftig“ durch einen Kurzzeittest an Tieren definiert („tödliche Dosis innerhalb 48 Stunden unter 30 mg pro kg Koerpergewicht“), so haben radioaktiv strahlende Partikelchen einen scheinbar fast ungiftigen Charakter.

Da er solche relativ trickreichen Mittel benutzt, um von der Wahrheit anzulenken, kann sogar vermutet werden, dass „Harleqin“ ein Professioneller ist, als ein von offiziellen staatlichen Stellen geschickter, um die Staatsdoktrin („Atomkraftwerke sind sicher“) zu verteidigen auf viel gelesenen Kommentarseiten.

In diesem Zusammenhang soll auch noch auf einen Trick eingegangen werden, der mit Vorliebe von den Vertretern der Atompolitik und der Staatsmacht verwendet wird, um die Auswirkungen der strahlenden Teilchen zu verharmlosen.

Im Artikel „Wie Strahlung wirkt – Lektionen aus der Geschichte" in „Telepolis“ wird dieser Trick verwendet, hier:

„Wie Strahlung wirkt - Lektionen aus der Geschichte“ (http://www.heise.de/tp/r4/artikel/34/34503/1.html )

Dort heisst es in bezug auf die Überlebenden Opfer der Atombomben auf Japan bezüglich des Risikos, Krebs zu bekommen und daran zu sterben:

„Für Atombomben-Überlebende, die Dosen von mindestens einem Gray ausgesetzt waren, verkürzte sich die Lebenserwartung im Mittel um 2,6 Jahre; bei Dosen unter einem Gray allerdings nur um rund zwei Monate.“

Das ist eine haarstraeubende Aussage, denn man meint, alle Krebskranken mit der niedrigeren Dosis haetten lediglich zwei Monate weniger gelebt als ohne den Krebs.

In Wirklichkeit wird mit der „durchschnittlichen Verkürzung der Lebenserwartung“ etwas ganz anderes gemacht: Man nimmt eine Riesenanzahl von Überlebenden und stellt diesen die insgesamt viel kleinere Anzahl von an Krebs Erkrankten gegenüber. Rechnet man dann die durchschnittliche Verkürzung der Lebenszeit von allen im Schnitt aus, so kommt man auf so hahnebüchene Ergebnisse wie Verkürzung der Lebenszeit nur um 2 Monate.

25 Jahre Tchernobyl 1986
Dies ist das Foto einer Wandzeichnung mit einem von der Krebsbehandlung gezeichneten Kind mit der Ruine von Tchernobyl im Hintergrund. Das schlimmste sind bei den Atomkatastrophen immer die hohen Zahlen von Kindern mit Krebs.

Als Beispiel sei einmal eine solche Rechnung aufgemacht am Beispiel Fukushima: Nehmen wir einmal an, es seien insgesamt 1 Milliarde Menschen, die einer möglichen Strahlung aus der Quelle Fukushima ausgesetzt sind. Nehmen wir weiterhin an, diese Menschen hätten eine durchschnittliche Lebenserwartung von 70 Jahren.

Wenn jetzt insgesamt 1 Million Menschen an Krebs wegen der Strahlung sterben und dabei nur noch eine Lebenserwartung von 50 Jahren aufweisen, dann hat sich die Lebenserwartung von allen im Schnitt nur um weniger als einen Monat verkürzt – und das bei 1 Million Krebstoten!

So kann man die Gesetze der grossen Zahlen verwenden, um die reale Gefahr herunterzuspielen. Achtung! Nicht einwickeln lassen!



Hier Links zu den anderen Artikeln im Blog im Zusammenhang mit dem Super-Gau von Fukushima

- Nur ein bisschen harmlose Radioaktivität?

- Radioaktivitätswerte dürfen nicht mehr veröffentlicht werden.

- Super-Gau Japan 3

- Fukushima – Es wird immer gruseliger

- Radioaktivität? - Alles unschädlich

- Was war der Auslöser des Fukushima-Super-Gaus?

- Strahlende Teilchen in Kanadas Trinkwasser – Fukushima 7

- Fukushima – Kernschmelze im Reaktor 4

- Fukushima – Düster, düsterer

- Nach Fukushima nun Kashiwasaki – Kariwa?

- Fukushima – Die Atom-Mafia

- Atomreaktor: 50 Jahre Abklingzeit

- Der Deutsche Atom-Gau

- Fukushima: Nuklear-Explosion?

- Fukushima: Vor einem neuen Ausbruch?

- Fukushima: Jetzt scheint es passiert zu sein

- Fukushima: Mein Gott, Walter

- Fukushima: Bei weitem das grösste Atomunglück aller Zeiten

- Fukushima: Jetzt hat es auch die ‚Süddeutsche‘ bemerkt

Montag, 11. April 2011

Fukushima: Düster, düsterer (9)

Selbst der erneute Beginn der Kettenreaktion ist nicht mehr ausgeschlossen

Von Karl Weiss

Eigentlich hatte der letzte Fukushima-Artikel im Blog damit geendet, dass etwas Hoffnung geschöpft wurde, aber nun hat sich die auch schon wieder in Wohlgefallen aufgelöst. Es ist noch deutlich schlimmer als befürchtet bzw. gehofft. Der New York Times wurde ein internes Papier der US-Atombehörde NRC zugespielt und die hat es veröffentlicht. Auf deutsch hat jetzt den Inhalt auch der „Tagesspiegel“ veröffentlicht.

Fukushima Ende März 2011 von oben nach unten Reaktor 1, 2, 3 und 4

Hier der Artikel: http://www.tagesspiegel.de/wissen/die-taegliche-dosis-9/4037614.html

Und hier der Bericht auf Englisch: http://www.tagesspiegel.de/downloads/4037602/1/NRC%20Assessment

Wer sich nicht die Mühe machen will, das alles durchzulesen, hier ist die Zusammenfassung über den Inhaltes jenes Berichtes vom 26. März in Form der wesentlichen Zitate des Artikels (dass er schon ein wenig zurückliegt, macht alles nur schlimmer, denn jetzt hat man eine Idee, was da inzwischen schon passiert ist):

„... es sieht in Fukushima düsterer aus, als es die von Tepco und der japanischen Atomaufsicht NISA veröffentlichten Daten vermuten ließen. Auch zeigt sich, dass bisher einiges falsch gemacht wurde bei der Bekämpfung der Havarie.“

Kind Radioaktivität Japan

„ ... die Verwendung von Meerwasser zur Kühlung [hat] viel mehr Schaden angerichtet als vermutet. Insbesondere im Reaktor 1 ist durch massive Salzkrusten die Kühlung der Brennstäbe sehr ineffektiv. Das Kühlwasser steht hier nach Einschätzung der NRC auch nur noch in der äußeren Ummantelung des Reaktordruckbehälters, während der innere Kessel (Reaktorkern), in dem die Brennstäbe sind, gar kein Wasser mehr enthält. Im Normalbetrieb läuft das Wasser nämlich zuerst in einem Hohlraum zwischen Druckbehälterwand und Reaktorkern nach unten und strömt dann, über Löcher im Boden des Reaktorkerns, wieder nach oben an den Brennstäben vorbei. Die NRC-Techniker vermuten, dass sich in der Bodenkalotte des Druckbehälters eine dicke Salzkruste gebildet hat, die das Kühlwasser vollständig blockiert. Wegen der Salzkruste gebe auch der am Boden des Druckbehälters von Reaktor 1 gemessene, moderate Temperaturwert (derzeit 115,3 °C) keinen Aufschluss über die wahre Innentemperatur.“

„ ... Tepco [hat] seit heute Morgen begonnen, Stickstoff in das äußere Containment von Reaktor 1 einzuleiten. Der offizielle Grund, damit solle ein eventuell gebildetes, explosives Gemisch aus Wasserstoff und Sauerstoff ("Knallgas") herausgeblasen werden, ist aber nur die halbe Wahrheit. Das Knallgas muss nämlich entfernt werden, weil voraussichtlich noch einmal eine Druckentlastung in Reaktor 1 notwendig sein wird. Bei diesem Manöver war am 12. März das Reaktorgebäude explodiert. Da hierbei unweigerlich auch wieder Radioaktivität in die Atmosphäre entweichen wird (weil in Fukushima die andernorts vorgeschriebenen Filter an den Ablassventilen fehlen), möchte Tepco offenbar nicht darüber reden, bevor es soweit ist.

Fukushima - Reaktor 3 - Plutonium

Auch bei Reaktor 2 sieht es schlechter aus, als die Tepco-Angaben bisher vermuten ließen. Die merkwürdige Überschwemmung des Gebäudes mit hoch radioaktivem Wasser erklärt der Bericht so, dass auf dem Höhepunkt der Überhitzung kurz nach der Notabschaltung die Dichtungen der Kühlwasser-Umwälzpumpen zerstört wurden. Durch diese defekten Dichtungen, die in der Wand im unteren Drittel des Druckbehälters sitzen, strömt hoch radioaktives Kühlwasser in das äußere Containment aus Stahlbeton. Weil der Stahlbeton seinerseits durch das Erdbeben undicht geworden ist, läuft radioaktives Kühlwasser in die unteren Geschosse des Reaktorgebäudes. Durch das Versagen der Dichtungen steht das Kühlwasser auch nur bis auf deren Höhe, das heißt eine Kühlung der darüber liegenden Teile der Brennstäbe ist kaum noch möglich. Das alles macht die Kühlung der Reaktoren noch schwieriger.

Leider zeigt der Bericht auch, dass Tepco eine Reihe von folgenschweren Fehlern gemacht und falsche Informationen gegeben hat. Beispielsweise ist erst jetzt klar, dass die Brennstäbe in Reaktor 1 wahrscheinlich im Trockenen stehen - laut Tepco-Angaben waren sie immerhin halb mit Kühlwasser bedeckt. Auch stellt sich die Frage, ob man nicht viel früher Süßwasser statt Meerwasser für die Kühlung hätte heranholen können - schließlich steht das nordjapanische AKW nicht gerade in der Wüste.

erneute Explosion Fukushima

Regelrecht nervös macht auch die jetzt bekannt gewordene Tatsache, dass Tepco bis heute (!) bei Reaktor 1 Kühlwasser ohne Borsäure verwendet - zur Vermeidung einer Re-Kritikalität wäre das eine unverzichtbare Standardprozedur.

Neben der sofortigen Beimischung der Borsäure haben die NRC-Experten eine lange Liste weiterer Empfehlungen gegeben. Bleibt sehr zu hoffen, dass diese jetzt konsequent umgesetzt werden.“

Es tut mir leid, dass dieser Artikel in weiten Teilen aus Zitaten eines Zeitungsartikels besteht. Das ist sonst nicht meine Art. Aber in diesem Ausnahmefall ist der Artikel von einem Fachmann (er trägt den berühmten Namen Kekulé) und er lässt auch nicht immer das Wichtigste weg, so dass man nach zwei Sätzen immer erklären muss. So habe ich mich dazu durchgerungen, diesmal 5 gerade sein zu lassen, weil es ja hauptsächlich um die korrekte Information der Leser geht und nicht um persönliche Befindlichkeiten.

Japanisches Atomkraftwerk Fukushima

Allerdings ist noch eine Anmerkung zu machen:

Wenn der Reaktor 1 so wie hier beschrieben in jeder Beziehung ausser Kontrolle ist und bereits erneut einen kritisch hohen Druck im Druckbehälter entwickelt, so muss man davon ausgehen (und das erwähnt Kekulé nicht), dass zumindest für diesen Reaktor die vollständige Kernschmelze praktisch nicht mehr zu verhindern ist. Das schliesst also das Durchbrechen des Sicherheitsbehälters ein und das Gelangen der gesamte Radioaktivität in die Umwelt.

Ach so – und da muss auch noch erklärt werden, was mit „Re-Kritikalität“ gemeint ist. Das ist ein Fachausdruck, den er leider nicht erklärt. Ein Reaktor ist „kritisch“, wenn darin die Kettenreaktion stattfindet. Wird er abgeschaltet, wird einfach die Kettenreaktion unterbrochen (durch das Einführen von Stäben mit Bor, das die Neutronen abfängt, darum auch die Notwendigkeit, Borsäure dem Kühlwasser zuzugeben). Es muss dann vermieden werden, dass er wiederum „kritisch“ wird, also die Kettenreaktion wieder in Gang kommt, so lange er abgeschaltet ist. Das „wieder anspringen“ nennt man dann „Re-Kritikalität“.


Zusatz vom 12. 4. 2011 15Uhr32

So , nun ist es also offiziell: Die Japaner haben nun offiziell die Fukushima-Katastrophe in die höchste Gefahrenstufe 7 eingestuft und gleichzeitig verlauten lassen, die japanische Katastrophe könne schlimmer werden als Tschernobyl.

Damit sind wir zunächst einmalweg von den frechsten Lügen. Auch die Evakuierungszone um den Reaktor wurde geringfügig erweitert.

Die Zahlen, die man nun veröffentlicht hat, sind der Horror: In der Nähe des ehemaligen Atomkraftwerks wurden mehrere 10 000 TeraBequerel pro Stunde zugegeben.

Das ist ziemlich genau die Strahlung, die bei einem funktionierenden Atomkraftwerk innerhalb des Containments im Reaktor herrscht. Auch wenn dies als Extremwert angesehen wird und eine baldige Verminderung in Aussicht gestellt wird, ist damit zum ersten Mal klar gesagt: Die Schutzwände von zumindest einem Reaktor sind völlig zerstört und sein radioaktiver Inhalt kommt ungebremst in die Umwelt.

25 Jahre Tchernobyl 1986
Dies ist das Foto einer Wandzeichnung mit einem von der Krebsbehandlung gezeichneten Kind mit der Ruine von Tchernobyl im Hintergrund. Das schlimmste sind bei den Atomkatastrophen immer die hohen Zahlen von Kindern mit Krebs.

Angesichts der Tatsache, dass das Bevölkerungszentrum Tokio mit 35 Millionen Einwohnern nur etwa 250 km entfernt ist, muss das als Super-Super-Gau angesehen werden. Doch man wiegelt weiter ab, obwohl sich nun jeder im Raum Tokio überlegen muss, ob er wirklich das hohe Krebsrisiko eingehen und dort bleiben will. Speziell die Kinder, die noch weit empfindlicher auf radioaktive Strahlug reagieren als Erwachsene, sind dort nicht mehr sicher.



Hier Links zu den anderen Artikeln im Blog im Zusammenhang mit dem Super-Gau von Fukushima

- Nur ein bisschen harmlose Radioaktivität?

- Radioaktivitätswerte dürfen nicht mehr veröffentlicht werden.

- Super-Gau Japan 3

- Fukushima – Es wird immer gruseliger

- Radioaktivität? - Alles unschädlich

- Was war der Auslöser des Fukushima-Super-Gaus?

- Strahlende Teilchen in Kanadas Trinkwasser – Fukushima 7

- Fukushima – Kernschmelze im Reaktor 4

- Fukushima – Düster, düsterer

- Streit um die Fukushima-Artikel dieses Blogs

- Nach Fukushima nun Kashiwasaki – Kariwa?

- Fukushima – Die Atom-Mafia

- Atomreaktor: 50 Jahre Abklingzeit

- Der Deutsche Atom-Gau

- Fukushima: Nuklear-Explosion?

- Fukushima: Vor einem neuen Ausbruch?

- Fukushima: Jetzt scheint es passiert zu sein

- Fukushima: Mein Gott, Walter

- Fukushima: Bei weitem das grösste Atomunglück aller Zeiten

- Fukushima: Jetzt hat es auch die ‚Süddeutsche‘ bemerkt

Freitag, 8. April 2011

Fukushima: Kernschmelze im Reaktor 4

Erhöhte Werte auch in Deutschland

Von Karl Weiss

Hatte der Bürgerjournalist gerade im letzten Artikel zu Fukushima geschrieben: „Interessanterweise hört man nichts über den Reaktor 4, der - ausweislich des Bildes hier oben - ja ebenfalls von einer Explosion zerstört worden war. Da gibt es anscheinend noch ein weiteres Geheimnis, das man uns nicht offenbaren will.“, da tritt es auch schon ein:

Nach Meldung von Monitor in ARD geht in diesem Moment im Reaktor 4 eine Kernschmelze vor sich. Vorher waren ja schon (teilweise) Kernschmelzen in den Reaktoren 1, 2 und 3 zugegeben worden. Damit haben wir also jetzt Kernschmelzen (also Super-Gaus) in allen vier zumZeitpunkt jenes Erdbebens in Funktion befindlichen Reaktoren von Fukushima.

Kind Radioaktivität Japan

Damit ist dies Ganze heute schon ein Tschernobyl mal 4.

Besonders kritisch ist: In Japan selbst wird andauernd nur Beruhigendes an die Bevölkerung weitergegeben. In der Furcht, es könnte zu panikartiger Flucht aus den Grossstädten kommen, setzt die japanische Regierung eine Millionenbevölkerung ungeschützt und ungewarnt den Strahlen aus.

Wenn selbst im Tausend Kilometer entfernten Korea bereits Schulen geschlossen bleiben, aber in Japan selbst so getan wird, als gäbe es keine Radioaktivität und überhaupt sei alles nur aufgebauscht, so grenzt das bereits an Totschlag.

Fukushima Ende März 2011 von oben nach unten Reaktor 1, 2, 3 und 4

Und dann das hier aus der ‘New York Times‘:

http://www.nytimes.com/2011/04/06/world/asia/06nuclear.html?_r=2&src=twrhp

“The document also suggests that fragments or particles of nuclear fuel from spent fuel pools above the reactors were blown “up to one mile from the units,” and that pieces of highly radioactive material fell between two units and had to be “bulldozed over,” presumably to protect workers at the site. The ejection of nuclear material, which may have occurred during one of the earlier hydrogen explosions, may indicate more extensive damage to the extremely radioactive pools than previously disclosed.”

Versuche mal zu übersetzen mit meinem mittleren English:

„Die Dokumente [die US-Forscher von japanischen Fachleuten bekamen] erwähnen auch, dass Teile von erschöpften nuklearen Brennstäben aus den Abklingbecken über den Reaktoren bis zu einer Meile weit vom Kraftwerk geschleudert wurden und dass Teile hochradioaktiven Materials zwischen zwei Reaktoren gefallen sind und dort mit Bulldozzern vergraben werden mussten, wahrscheinlich um die Arbeiter dort zu schützen. Der Auswurf von Atombrennstoff, der wahrscheinlich durch die vorherigen Wasserstoff-Explosionen verursacht wurde, weist auf einen höheren Zerstörungsgrad der hoch strahlenden Abklingbecken hin als vorher angenommen.“

erneute Explosion Fukushima

Das sind schon wieder keine guten Meldungen. Was da an radioaktiven Teilchen bereits ausgetreten ist und weiterhin austritt, ist gewaltig und die Massnahmen des Schutzes vor diesen Teilchen, speziell in Japan selbst, wurden noch nicht einmal begonnen.

Die japanische Regierung weigert sich weiterhin, die Evakuierungszone auszuweiten. Das geht anscheinend nach dem Motteo: Wenn die später an Krebs sterben, können sie gar nicht nachweisen, dass wir daran schuld sind, aber wenn wir sie jetzt evakuieren, werden sie Schadensersatzansprüche stellen.

Japanisches Atomkraftwerk Fukushima

Das ist Kapitalismus in Reinkultur.

Tatsächlich: Kapitalismus und Atomkraftwerke, das ist wie ein Synonym:

Kalt, gefährlich heiss, zynisch, überholt, mörderisch, verborgen, verlogen, unübersehbare Folgen für die Zukunft, dient nur dem Profit, gehört schon lange weg!

25 Jahre Tchernobyl 1986
Dies ist das Foto einer Wandzeichnung mit einem von der Krebsbehandlung gezeichneten Kind mit der Ruine von Tchernobyl im Hintergrund. Das schlimmste sind bei den Atomkatastrophen immer die hohen Zahlen von Kindern mit Krebs.

Und für jene, die denken, Japan ist weit, dies hier: Im französischen Atomkraftwerk Fessenheim, das unmittelbar am Rhein liegt, der dort die deutsch/französische Grenze ist, hat es einen nicht näher erklärten „Zwischenfall“ gegeben. Das dortige Atomkraftwerk mit zwei Reaktoren ist eines der ältesten und ist bekannt störungsanfällig. Selbst Schweizer Kantone haben schon das Abschalten gefordert.
Auf der deutschen Rheinseite wurden danach leicht erhöhte Radioaktivitätswerte gemessen. Selbstverständlich leugnen die Verantwortlichen in Frankreich, dass radioaktive Teilchen ausgetreten seien.

Alle lügen und die Zeitbomben ticken!


Zusatz vom 9. 4. 2011 1Uhr32

Heute ist der Tag der englischen Texte. Hier ist der nächste:

"Japanese officials estimate that they already have accumulated about 15 million gallons of highly radioactive water. Hundreds of thousands of gallons are being added every day as the plant's operator, the Tokyo Electric Power Co., continues to feed coolant into the leaky structures."

Und hier wieder mein Versuch einer Übersetzung:

"Nach offiziellen japanischen Schätzungen hat man [in Fukushima] bereits etwa 15 Millionen Gallonen (grössenordnungsmässig 52 Millionen Liter oder 52 000 Tonnen) von hoch verstrahltem Wasser angesammelt. Hunderttausende von Gallonen kommen täglich hinzu, während der Betreiber, die Tokyo Electric Power Co., damit fortfährt, Kühlwasser in die löcherigen Gebäude [des Kraftwerks] zu pumpen."

Die US-Fachleute, die zu helfen versuchen, haben nach eigenen Angaben keine Ahnung, was man mit diesen Mengen hochverstrahlten Wassers anfangen kann.

Interessant, wie diese Atomkraftwerke andauern Situationen ohne Ausweg zu produzieren verstehen. Eine weitere Eigenschaft, die sie mit dem Kapitalismus gemein haben.


Aktualisierung vom 9. 4. 2011 23Uhr10

Es gibt im www Sites, auf denen man direkt die Strahlenmessung in den Reaktoren von Fukushima ablesen kann. Dies soll die von Reaktor 1 sein:

http://atmc.jp/plant/rad/?n=1

Man kann da die Sprache wählen.

Dort sieht man, wie mit Datum vom 8. 4. 2011 einer der Strahlungswerte plötzlich in die Höhe schiesst. Nach der Skala links sind das Sievert pro Stunde (nicht milli und nicht mikro), das ist also massiv. Bei "Fefe" ( http://blog.fefe.de/ ) wird dazu vermutet, das muss innerhalb des Containments gemessen sein.
Auf jeden Fall ist da etwas passiert.

Im Prinzip gibt es zwei Möglichkeiten, wie innerhalb des Containments (das ist der Stählerne Schutzmantel, in dem der Reaktor untergebracht ist) eine so extrem ansteigende Strahlung interpretiert werden kann:

Das eine wäre, dass die Kühlung wieder nicht ausreicht und nun eine neue Kernschmelze in Gang gekommen ist. Das wäre wiederum mit einem hohen Explosionsrisiko verbunden.

Das zweite wäre - und das ist noch alptraumhafter: In dem Reaktor, der ja schon zum Teil geschmolzen ist, kommt erneut eine Kettenraktion in Gang. Dann wäre die Strahlung nicht einfach nur eine Alpha-, Beta-, und Gammastrahlung, sondern auch eine Neutronenstrahlung.
Kommt die Kettenreaktion wieder in Gang, streben die Temperaturen rasch nach oben und binnen kurzer Zeit wird sich das alles in die Erde hineinfressen und dabei aus dem Containment herauskommen und somit alles an die Umgebung abgeben.

Aber gehen wir einmal bis auf weiteres davon aus, es handele sich um einen Messfehler.




Hier Links zu den anderen Artikeln im Blog im Zusammenhang mit dem Super-Gau von Fukushima

- Nur ein bisschen harmlose Radioaktivität?

- Radioaktivitätswerte dürfen nicht mehr veröffentlicht werden.

- Super-Gau Japan 3

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- Fukushima: Bei weitem das grösste Atomunglück aller Zeiten

- Fukushima: Jetzt hat es auch die ‚Süddeutsche‘ bemerkt

Dienstag, 5. April 2011

Strahlende Teilchen in Kanadas Trinkwasser - Fukushima 7

Langsam werden die Folgen von Fukushima sichtbar

Von Karl Weiss

Fukushima und die Folgen war und ist das wichtigste, was in diesem historischen Moment passiert auf der Welt. Daher fährt der Bürgerjournalist fort, die jeweiligen neuen Ereignisse, ihre Interpretation und was in den Meldungen „vergessen“ wurde, zu sammeln und zu veröffentlichen, ebenso wie neue Erkenntnisse, die gewonnen wurden.

Kind Radioaktivität Japan

Eines der Ereignisse ist die Meldung: In Kanada wurden im Trinkwasser radioaktive Teilchen gefunden. Nun, von Japan bis Kanada, das sind um die 2500 bis 3000 km Entfernung. Man sollte meinen, die Staubkörnchen, welche diese Radioaktivität hervorriefen, hätten sich auf dieser Strecke, getragen von Winden, so verdünnt, dass praktisch fast nichts mehr nachzuweisen gewesen wäre. Aber gefehlt:

In Vancouver, das ist jene Stadt, die der US-Stadt Seattle gegenüber liegt, wurden im Regenwasser am 20. März 12 Bequerel pro Liter gemessen, das ist weit mehr als es etwa die natürliche Strahlung verursachen könte. Nach Angaben der „Süddeutschen“ gaben die Kanadischen Fachleute an, sie hätten Jod 131 gefunden, und zwar nicht nur im Regenwasser, sondern auch im Trinkwasser. Nach kanadischer Norm sind nur bis zu 10 Bequerel pro Liter zugelassen.

Japanisches Atomkraftwerk Fukushima

Eine Woche später war der Wert bereits deutlich niedriger. Offenbar hatten die Winde etwas gewechselt. Allerdings wurde kein Alarm ausgelöst. Es ist immerhin bemerkenswert, dass gerade Teilchen von Jod 131, das ja eine kurze Halbwertszeit hat, auf eine so grosse Entfernung nachgewiesen werden können.

Das belegt, es hat bereits eine Kernschmelze stattgefunden, die radioaktive Wolke wurde ausgestossen und hat sich bereits über die Luft über dem ganzen Pazifik ausgebreitet. Erinnern Sie sich der Meldungen „Über dem Reaktorgebäude 2 wurde Rauch gesehen“?

erneute Explosion Fukushima

Man stelle sich vor, wie es auf Pazifikinseln mit dem Trinkwasser aussieht, die weit, weit näher an Japan liegen.

So setzt sich das Puzzle langsam zusammen.

Die andere keineswegs ermutigende Nachricht vonheute: Der Betreiber gibt an, die grosse Menge von radioaktiv verstrahltem Wasser, die er ins Meer schütten lässt, ist deshalb notwendig, weil in den Wasserbecken bzw. -tanks Platz für höchst verstrahltes Löschwasser geschaffen werden muss.

Das Problem dahinter: Bis heute konnten die beim Erdbeben ausgefallenen Kühlpumpen nicht wieder zum Laufen gebracht werden, deshalb müssen die Reaktoren von aussen mit Wasser gekühlt werden.

Fukushima - Reaktor 3 - Plutonium

Solange das der Fall ist, wird immer wieder tonnenweise hochverstrahltes Wasser ins Meer abgelassen werden müssen. Die nächsten Alarmrufe aus Vancouver und vielen anderen Orten könnten also wegen des Meerwassers kommen.

Zu all dem steht ja noch das Problem jener Öffnung (oder der Öffnungen) im Raum, die im Reaktor 2 Wasser, das mit Brennstänben in Berührung war, also höchst vertrahlt ist, ins Meer laufen lässt. Es wurde nun ein Versuch mit „flüssigem Glas“ veranstaltet, um diese Öffnung zu schliessen. Der Wasserverlust habe sich aber nur wenig verringert, wurde als Ergebnis bekanntgegeben. Wahrscheinlich handelt es sich also wirklich, wie schon vermutet, um eine Reihe von Öffnungen, welche bei der Kernschmelze, die dort stattfand, entstanden sind.

Man kann aber weiterhin nicht nachvollziehen, wie das Wasser aus dem Block 2 herauskommt und stochert daher im Dunkeln.

Fukushima Ende März 2011 von oben nach unten Reaktor 1, 2, 3 und 4

Die Gesamtmenge von radioaktiv hoch verstrahltem Wasser aus den Kühlungsversuchen wird laut der „Süddeutschen“

(hier: http://sueddeutsche.dehttp://www.sueddeutsche.de/wissen/japan-akw-fukushima-fluessigglas-soll-atom-leck-abdichten-1.1081421 )

mit 60 000 Tonnen angegeben, also 60 Millionen Liter. Es gibt auf der ganzen Erde keinen sicheren Aufbewahrungsort für hochverstrahltes Wasser.

Und jetzt beginnen auch schon die diabolischen Tricks mit den offiziellen Grenzwerten von Radioaktivität. So fischt man vor der Küste in Japan logischerweise bereits verstrahlte Fisch. Z.B., sehen Sie sich dieses Zitat an:

„Am Montag teilte das japanische Gesundheitsministerium mit, dass bei Jungfischen einer Sandaal-Art deutlich erhöhte Werte von radioaktivem Jod-131 gemessen worden seien. Der kontaminierte Fang stammte von der Küste vor der Stadt Kitaibaraki in der Präfektur Ibaraki, die direkt an Fukushima angrenzt.“

(aus dem Artikel „Der strahlende Ozean“, hier: http://sueddeutsche.dehttp://www.sueddeutsche.de/wissen/atomkatastrophe-in-japan-der-strahlende-ozean-1.1081570 )

Hat man nun den Fisch aus dem Verkehr gezogen? Weit gefehlt! Laut Japan ist der Grenzwert für radioaktives Jod in Speisen 2000 Bequerel pro Kilogramm, der für Caesium 137 bei 500 Bequerel pro Kilogramm. Dies (wie auch alle anderen Grenzwerte, die nun weltweit immer grössere Rolle spielen werden) ist ein völlig willkürlich festgelegter Wert (schon die grossen Unterschiede von Land zu Land belegen dies) ohne jede wissenschaftliche Grundlage. Diese Werte wurden nur erfunden, „um Panik zu vermeiden“.

Sehen Sie hier ein anderes Zitat aus diesem Artikel:

„Radioaktives Jod hat eine Halbwertszeit von nur acht Tagen, Cäsium-137 hingegen von mehr als 30 Jahren. Zudem bauen Lebewesen Cäsium in ihren Stoffwechsel ein, da es chemisch dem lebensnotwendigen Element Kalium ähnelt. Als erstes betroffen sind Plankton, Muscheln und Algen. Über sie kann die strahlende Substanz binnen Tagen in Fische gelangen. Radioaktive Partikel beider Stoffe werden sich wohl nicht im Meeresboden ablagern, da Cäsium und Jod gut im Wasser löslich sind.“

Was da „vergessen“ wurde zu sagen: Jod 131 wird, auch in weit geringeren Konzentrationen als diese „Grenzwerte“, wenn es in den menschlichen Körper kommt, auf direktem Wege in die Schilddrüse gebracht und dort eingelagert. Das führt mit hoher Wahrscheinlichkeit zu Schilddrüsenkrebs. Dabei ist jene Wahrscheinlichkeit weniger von der genauen Dosis abhängig, die man ‚abbekommen‘ hat, sondern viel mehr von der individuellen Fähigkeit des Körpers der betroffenen Person, „getroffene“ DNA-Frequenzen „reparieren“ zu können. So gibt es Menschen, die trotz weit höherer Dosen keinen Krebs bekommen haben und andere, die von weit niedrigeren Dosen „dahingerafft“ wurden.

Dazu muss gesagt werden: Das Jod-Problem kann auch dadurch angegangen werden, dass man Jod-Tabletten mit hohen Dosen von Jod nimmt und so dem Körper mitteilt, es brauch Jod aus „anderen Quellen“ nicht mehr zur Schilddrüse zu befördern, dort ist es bereits überreich vorhanden.

Viel besser wäre aber noch die andere Idee: Da Jod 131 nur eine Halbwertszeit von acht Tagen hat (was zugleich die Intensität der Strahlung belegt), könnte man den Fisch einfrieren und nach einige Monaten wieder herausholen und verzehren, wenn fast keine Strahlung mehr übrig geblieben ist.

All diese Tricks, die beim Jod funktionieren, gehen aber nicht beim Caesium 137 (wie schon einmal gesagt eines der teuflischsten Dinge, die es in diesem Weltall gibt). Caesium ist als Kalium–Ersatz im Körper immer „willkommen“ und wird in Körpersubstanz eingebaut. Das führt oft zu Leukämie, aber auch zu allen möglichen anderen Formen von Krebs.

Bei ihm kann man auch nicht abwarten, bis die Strahlung nachgelassen hat, denn das dauert Zig bis Hundert Jahre.

25 Jahre Tchernobyl 1986
Dies ist das Foto einer Wandzeichnung mit einem von der Krebsbehandlung gezeichneten Kind mit der Ruine von Tchernobyl im Hintergrund. Das schlimmste sind bei den Atomkatastrophen immer die hohen Zahlen von Kindern mit Krebs.

Da die beiden aber bei Super-Gaus von Atomkraftwerken immer wie Zwillinge zusammen vorkommen (neben vielen andern strahlenden Isotopen), gibt es kein anderes Mittel, sich vor Krebs zu schützen, als verstrahltes Wasser nicht zu trinken und potentiell verstrahlte Fische nicht zu essen.

In Japan dürfte sich das bald zu einem Hauptproblem entwickeln, denn dort ist Fisch Hauptnahrungsmittel und die Fischerei (einschliessliich der Verarbeitung) beschäftigt Millionen Menschen.


Zusatz vom 6. 4. 2011 20Uhr52

Nun kommen auch die Fragen der Verantwortung erneut auf den Tisch. Die japanische Nachrichtenagentur Kyodo habe am letzten Sonntag verlautbart, so wird berichtet, es sei bereits lange bekannt gewesen, dass die Baureihe der Fukushima-Reaktoren Probleme mit der Notfallkühlung haben. Bereits seit 1971 weiss man, die Notkühlsysteme sind das Problem dieser Reaktoren und es hätte bereits ohne Erdbeben und Tsunami zu einem solchen Unfall kommen können.

Wer da genauer nachlesen will, hier:

http://www.heise.de/tp/r4/artikel/34/34478/1.html

Hier ein weiteres Zitat aus jenem Artikel, das sich auch nicht gerade hoffnungsfroh anhört:

"Tepco gibt die Strahlenbelastung des Wassers, das aus Reaktor 2 ausläuft, mit 1000 Millisievert pro Stunde an. Normal wäre eine Belastung zwischen einem und zehn Millisievert – allerdings pro Jahr. Die Experten von Greenpeace, die sich inzwischen in Japan aufhalten, bezeichnen die am AKW gemessenen Werte als "lebensbedrohlich". Sie weisen auch auf die Tatsache hin, dass außerhalb der Reaktoren nach Zirkonium gesucht werde. Das Element sei in Hüllen von Brennelementen enthalten. "Wenn man danach sucht, heißt das, man sucht nach Spuren des geschmolzenen Kerns", sagte Greenpeace-Experte Wolfgang Sadik. Ohnehin kann bisher nicht einmal ausgeschlossen werden, dass in Fukushima eine unkontrollierte Kettenreaktion stattgefunden hat oder stattfindet."

Noch einmal zum Notkühlsystem:
Dieses System wird nur in einem extremen Notfall gebraucht. Unter normalen Bedinungen oder auch bei kleineren Störungen ist ja immer noch das eigentliche Kühlsystems des Reaktors in Funktion, welches das Wasser abkühlt, nachdem es den grössten Teil seiner Energie an die Turbinen abgegeben hat. Dies wird mit Wärmeaustauschern im Gegenlauf mit Wasser aus dem nahen Fluss, aus dem Meer (wie in Fukushima) oder aus dem in Kühltürmen abgekühlten Wasser gemacht. Die beiden Wässer dürfen natürlich nicht miteinander in Kontakt kommen, denn das Wasser aus dem Reaktor ist ja extrem verstrahlt.

Nun gibt es verschiedene Möglichkeiten, warum das normale Kühlsystem nicht funktioniert: Ein Rohr kann geplatzt sein (die müssten natürlich doppelt ausgelegt sein), der Strom kann ausgefallen sein, eine Pumpe kann ausgefallen sein (die müssten natürlich immer doppelt vorhanden sein, sind es aber nicht).
Wenn der Strom ausfällt, (was ja in Fukushima geschah,) sind natürlich Notstromaggregate (Dieselmotoren mit Generatoren) vorhanden, um den benötigten Strom zur Verfügung zu stellen.

Nun hat der Betreiber ja behauptet, nachdem der Strom ausgefallen sei wegen des Erdbebens, seien die Notstromaggregate zwar angelaufen, aber dann durch den Tsunami ausser Gefecht gesetzt worden. Fachleute, welche die Daten studiert haben, sagen aber, der Auslöser sei(en) ein (oder mehrere) gebrochene(s) Wasserohr(e) gewesen wegen des Erdbebens.

Auf jeden Fall haben aber die Generatoren nicht gearbeitet (gerüchteweise hiess es , es sei nicht genug Diesel dagewesen und wegen des Tsunami waren alle Zufahrtstrassen unpassierbar, so dass man nicht Diesel "nachtanken" konnte).

Nun, für diesen Fall gibt es in Atomkraftwerken noch Batterien, die - wenn auch nur für kurze Zeit - die Wasserpumpen am Laufen halten können. Es gibt bisher keine Aussage von Temco, was mit diesen Batterien geschah. Waren sie nicht aufgeladen? Waren von vornherein viel zu wenige vorgesehen für einen längeren Stromausfall? Oder sollte es so sein, dass die genannten Fachleute Recht hatten, mehrere Wasserohre gebrochen waren und deshalb das Kühlwasser (das in Tanks vorhanden sein muss) nicht zu den Reaktoren gebracht werden konnte.

In einem richtig geplanten Atomkraftwerk müsste natürlich das Notkühlsystem völlig unabhängig vom eigentlichen Kühlsystem arbeiten und vor allen nicht die gleichen Rohre benutzen. Es müsste vielmehr mit Schiebern vom Normal- auf Notsystem umgeschaltet werden können. Es scheint so zu sein, dass genau dies der Fehler in Fukushima war (also ein Planungs- und Konstruktionsfehler der ganzen Reaktoren) und dass dies auch der schon seit 1971 bekannte Fehler des Notkühlsystems war.

Wenn wirklich ein solch grundlegender und bekannter Fehler der Hauptgrund war, dann können nicht mehr Naturkatastrophen für die Super-Gaus verantwortlich gemacht werden. Dann ist die Ursache pure Raffsucht des Betreibers, der die Katastrophe kommen sah, aber nichts tat, weil es Geld gekostet hätte - und es hat ja auch so lange gut gegangen.

Wie bereits mehrfach gesagt: Atomkraftwerke sind ausschliesslich zum Profitmachen gemacht, nicht, um Sicherheit zu produzieren. Sie sind Ausdruck und Inbegriff des Kapitalismus!


Erneute Aktualisierung 7. 4. 2011 01Uhr46

Inzwischen wird offiziell behauptet, die Lecks des reaktors 2, aus denen radioaktives Wasser in das Meer lief, seinen gestopft. Tun wir mal so, als ob wir das glauben.

Was aber nun langsam Stückchen für Stückchen ans Tageslicht kommt, ist die tats6achliche Zerstörung, die bereits in Fukushima herrscht. Innerhalb der Sicherheitsbehälter sieht es nicht besser aus als bei der Aufsicht wie das Bild oben.

Der Betreiber gibt jetzt offiziell zu, was der Bürgerjournalist hier schon mehrfach als "offensichtlich" verkündet hat: Die brennstäbe in den reaktoren 1, 2 und 3 sind bereits teilweise in Kernschmelze eingetreten.

Das war im Grunde schon klar, aber jetzt haben sie es auch zugegeben.

Im einzelnen gibt der Betreiber folgendes an: Im Reaktor 1 sind die Brennstäbe zu 70% zerstört. Da gibt es also praktisch keine Brennstäbe mehr, denn die restlichen 30% der Brennstäbe liegen zusammen mit dem Rest in einem Metallhaufen, der bereits wesentliche Teile des Betons unter dem Sicherheitsbehälter zerstört hat. In diesem Reaktor gibt man inzwischen auch zu, das sich bereits wieder Wasserstoff ansammelt, sprich die Kernschmelze geht weiter, denn der Wasserstoff entsteht bei der Kernschmelze. Man wird jetzt Stichstoff hineinleiten, damit es keine neue Explosion gibt.

Damit hat man indirekt auch zugegeben: Die Kernschmelze geht weiter voran, die Kühlmassnahmen sind keineswegs ausreichend. Damit ist der Moment abzusehen, wann auch aus dem Reaktor 1 das Kühlwasser ausläuft - und wohin? natürlich ins Meer. Die ganze Tragödie wird also noch Wochen und Monate weitergehen, wenn nicht Jahre.

Bezogen auf den Reaktor 2, dessen Sicherheitsmantel ja schon geborsten war und aus dem ja das radioaktive Wasser auslief, gibt man jetzt zu: Die Kernbrennstäbe sind zu einem Drittel zerstört. man schweigt sich aus darüber, ob die Kernschmelz eweitergeht oder ob man genügend kühlen kann, um die hohe Nachw6arme aufzufangen.

Der Reaktor Nummer 3, der kritischste, weil da auch Plutonium als Kernbrennstoff verwendet wird, soll ein Viertel der Brennstäbe zerstört haben. Wollen wir hoffen, dass dies so bleibt und dieser Reaktor nicht auch beginnt, seine Radioaktivität in die Luft und ins Meerwasser abzugeben, denn Plutonium ist eines der mörderischsten Teufelsmaterialien, die es gibt.

Interessanterweise hört man nichts über den Reaktor 4, der - ausweislich des Bildes hier oben - ja ebenfalls von einer Explosion zerstört worden war. Da gibt es anscheinend noch ein weiteres Geheimnis, das man uns nicht offenbaren will.


Neue Aktualisierung 7. 4. 2010 03Uhr05

Die Frage des Sarkophags: In Tschernobyl waren es Hunderttausende von Freiwilligen, die sogenannten "Liquidatoren", die einen 'Sarkophag' aus Beton über den in Kernschmelze übergegangenen Reaktor gebaut haben.

Nun wird für Fukushima angeben: Man könne bestenfalls bis September auch für Fujkushima einen solchen "Beton-Sarg" erstellen.

Wenn ich also oben sagte, es werde noch Wochen und Monate dauern, so wurde ich innerhalb von Stunden bereits von der Wirklichkeit überholt.

Man versucht ja, auf keinen Fall ins Negative zu übertreiben, reale Gefahren aufzuzeigen, aber nicht solche, die noch gar nicht aktuell sind, aber die Wirklichkeit überrollt den aufrechten Berichterstatter, der versucht ohne Übertreibungen aufmerksam zu machen, was noch nicht zugegeben wurde, aber sehr wahrscheinlich ist und andererseits jeweils die Fragezeichen anzusetzen an dem, was zugegeben wird, denn die Wirklichkeit pflegt schon schlimmer zu sein.

Leider herrscht bei Atomkraftwerken die Regel, was schief gehen kann, geht schief und wenn es mehrere Möglichkeiten gibt, was schief gehen kann, dann passiert immer das schlechtest Mögliche.

Mit anderen Worten: Das wird sich erst im Laufe von Monaten über den Erdball ausbreiten. Das wird noch viele Monate schwelen und Radioaktivität von sich geben. Das wird in zehn Jahren noch nicht endgültig "befriedet" sein. Siehe Tschernobyl, das 25 Jahre her ist und wo man gerade eine vollkommen neue Beton-Abkapselung plant.

Guten Morgen in der Realität!


Neue Aktualisierung 7. 4. 2011 15Uhr05

Nach einer Meldung von 'associated press' haben heute morgen in Süd-Korea viele Schulen und Kindergärten geschlossen, weil das regnerische Wetter radioaktive Strahlung von Fukushima mitgebracht hat. Man hat sogar ein Bild von Kindern mit Regenschirmen, die nach Hause gehen, weil die Schule geschlossen hat.

Süd-Korea ist zusammen mit China das Land, das am nächsten an Japan liegt.

Es wurden nach diesen Angaben zwar nur geringe Mengen Radioaktivität im Regen gemessen, aber Kinder sind ja besonders anfällig und so ist eine Distrikt-Regierung dem Wunsch der Eltern nachgekommen, die Kinder zu Hause lassen zu können.

Es sind für heute ausserdem Ost-Winde angesagt, so dass noch mehr Strahlung nach Korea kommen kann. So wurde in Süd-Korea ausserdem die Anweisung an jene Schulen gegeben, die nicht geschlossen haben, keine Aktivitäten an freier Luft durchzuführen.

Und das alles, während die Betreiber von Fukushima von einer Verbesserung der Situation reden.



Hier Links zu den anderen Artikeln im Blog im Zusammenhang mit dem Super-Gau von Fukushima

- Nur ein bisschen harmlose Radioaktivität?

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- Fukushima – Kernschmelze im Reaktor 4

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