Der 'Kampf der Kulturen', Teil 1

Wie man einen Popanz erfindet

Von Karl Weiss

Von allen Seiten – Politik – Massenmedien und auch gewissen Internet-Seiten – wird uns ins Ohr geblasen, nun sei der ‚Kampf der Kulturen’ auf der Tagesordnung – jetzt ginge es nicht mehr um den Kalten Krieg, sonder um die säkulare Auseinandersetzung zwischen der westlichen Kultur und dem Islam, zuweilen auch Krieg der Zivilisationen genannt. Kriege seien unvermeidlich,
denn nur einer könne als Sieger hieraus hervorgehen.


Stellt man den Propagandisten dieser These einige einfache Fragen, kommen sie allerdings schon ins Schleudern. Zum Beispiel muss man natürlich fragen:
Islam ist doch eine Religion, keine Kultur, wie kann da ein ‚Kampf der Kulturen’ entstehen. Ja, so wird uns beschieden, es ginge nicht um Worte, sondern um Inhalte. Der Islam stelle eben eine solche Bedrohung dar heutzutage, dass man ihn wie eine Kultur nehmen könne.

Irakkrieg

Fragt man nun weiter, wer eigentlich nun genau diese Bedrohung darstellt, wird es völlig konfus. Einige sagen: Der Iran (als Ganzes, als Staat und Bevölkerung), andere sagen: Nein, nur die fanatischen Islamisten, sei es im Iran oder anderswo. Wieder andere sagen: Alle Staaten, die den Islam als Staatsreligion haben (das wären im wesentlichen nur der Iran, Saudi-Arabien und Pakistan), wieder andere: alle Länder und Völker, die überwiegend mohammedanisch sind (das allerdings betrifft an die 40 Länder der Erde, wie z.B. Somalia, Marokko, Indonesien und viele andere).

Fragt man nun weiter, warum wir uns als im Kriegszustand mit Somalia, Indonesien und Marokko betrachten sollten, so werden de Aussagen schon etwas ungeduldiger. Man solle nicht spitzfindig werden. Man wisse genau, was gemeint sei usw.

Doch wir lassen uns nicht irreführen und fragen weiter: Wie genau wird denn nun definiert, mit welchen Ländern wir uns im Krieg befinden und mit welchen nicht?

Irgendwann in diesem Frage-Antwort-Spiel wird der Befragte beginnen auszuweichen, denn er wird nicht in der Lage sein, uns eine begründete Liste von Staaten zu geben. Er wird anfangen zu schwadronieren über Werte. Wir hätten eben andere Werte und jene hätten Werte, die wir nicht akzeptieren könnten und uns nicht überstülpen lassen wollten.

Abu Ghraib 7-35

Gut, gehen wir also über auf die Werte (dann geht es also um einen „Kampf der Werte“, nicht um einen ‚Kampf der Kulturen’?). Nein, es ginge schon um Kulturen. Unsere Kultur, die westliche Kultur habe eben andere Werte, während „die Anderen“, die so undefinierbar sind, eben aus langer Geschichte andere Werte hätten.

Also, sehen wir einmal in die Geschichte. Alles was heute als „westlich“ beschrieben wird, das betrifft also Europa, die Amerikas und Israel, beruht tatsächlich auf gemeinsamen Wurzeln. Diese gemeinsamen Wurzeln kommen z.B. in den gemeinsamen Zahlen zum Ausdruck, den arabischen Ziffern. Wie bitte? Arabisch? Bei den westlichen Werten? Moment einmal, da stimmt was nicht!

Also, wo sind unsere Wurzeln als westliche Kultur? Nun, jedes halbwegs vernünftige Geschichtsbuch lehrt uns das: In Babylonien und Assyrien, im Zweistromland zwischen Euphrat und Tigris, genau da, wo heute das Volk des
Irak unter den US-Besatzung leidet.

Gun

Dort gab es die ersten großen Reiche, die Schriften hatten, die eine Gesetzgebung hatten, die uns in Stein gehauen überliefert haben, worauf die beginnende westliche Zivilisation beruht. Später war da das große Ägyptische Reich, noch später das Persische (ja, genau: Iran) und dann das Mazedonische mit Alexander dem Großen, danach die alten Griechen, dann die alten Römer. So lesen wir es dort nach.

Und dort bei den Arabern wurde auch unsere Zahlen erfunden: eins, zwei, drei, vier, fünf, sechs, sieben....Man kann das auch im Detail nachlesen, aber das führt uns im Moment nicht weiter.

Gleichzeitig oder mit geringem Zeitabstand gab es auch weit entfernt davon das Entstehen anderer Zivilisationen: In China, in Indien, in Japan. Im Gegensatz zu den Kulturen mit den Wurzeln dieser Zivilisationen nennen wir unsere die westliche Zivilisation, mit den westlichen Werten und der westlichen Kultur.

Was umfasst sie? Europa, die von Europäern dominierten Amerikas, den ganzen arabischen Raum, ebenso wie wesentliche Teile Vorderasiens bis hin zur
pakistanischen (nach anderer Version sogar bis zur indischen) Grenze.

Das ist unsere westliche Zivilisation, Kultur, unser Erbe. Wir können uns nicht davon lösen, denn das sind wir. Das ist es, was uns geprägt hat.

Wie? Moment mal? Dann wären alle diese Länder Teil unserer westlichen Kultur? Marokko, Algerien, Tunesien, Libyen, Ägypten, Palästina, Jordanien, Israel,
Syrien, Saudi Arabien, die Emirate, Kuwait, Jemen, der Irak, der Iran, die Türkei, Afghanistan, Aserbeidschan und und und.

Abu Ghraib Folterszene - blutender, nackter Gefangener. Zu diesem Foto existieren verschiedene Versionen. Eine besagt, der Gefangene ist bereits tot, eine andere, er sei lediglich durch einen Hundebiss verletzt und es handele sich nicht um Folter.

Also so gehts ja nicht, wir wollten doch gerade unsere westliche Kultur GEGEN solche Länder definieren! Eben!

Eben!

Nun, unsere Propagandisten des ‚Kampfes der Kulturen’ geben nicht so leicht auf: Nein, es ginge nicht um DIESE westliche Kultur, es ginge vielmehr um die Kultur, die durch die jüdisch-christlichen Werte bestimmt ist. Diese
unterscheide sich substanziell von dem, was der Islam lehre.

Damit sind wir wieder da, wo wir vorher schon waren, es geht um einen Kampf der Religionen, nicht der Kulturen.

Aber seien wir nicht ungerecht, gehen wir auf die Argumentation mit den Werten ein und untersuchen wir, was sind die Werte, die jüdische und christliche Länder, Staaten und Reiche praktiziert haben?

Was die damaligen Juden betrifft, so lehrt uns die Bibel bei Moses, wie man damals im Kriegsfall mit den unterlegenen Gegnern umzugehen hatte: Alle mit
Mann und Maus, Männer, Frauen und Kinder mussten umgebracht werden, lediglich die Jungfrauen wurden geschont, um sie zum eigenen Gebrauch zu haben.

Hieronymus Bosch, Garten der Lüste, Ausschnitt 17

Es gibt da sogar eine Episode in der Bibel, die davon erzählt, wie König Salomon einmal den Anweisungen Gottes nicht folgte und nicht alle Frauen und
Kinder der unterlegenen Feinde umbrachte (und nur die Jungfrauen zum eigenen Gebrauch schonte). Der Gott war völlig missgestimmt und erklärte, er sei deren Gott nicht mehr und würde ihnen keine weiteren Siege mehr bescheren.

Man hatte eine Menge Arbeit, den Gott wieder gnädig zu stimmen. Das war also die erste wesentliche Manifestation jüdisch-christlicher Werte.

Später dann, etwa ab dem 3. Jahrhundert unserer Zeitrechnung, tritt dann das Christentum auf die Bühne der Geschichte in Form von Völkern, die christlich
sind und deren Herrscher sich auf das Christentum beziehen.

Es ist bis heute nicht ein einziger Fall bekannt, dass diese Herrscher irgendwie weniger blutrünstig, weniger brutal oder weniger auf Machtgewinn aus gewesen wären als andere, nicht-christliche Herrscher. Nur waren die
christlichen effektiver beim Machtgewinn – ob auch bei den Jungfrauen, ist nicht überliefert.

Seit frühesten Zeiten waren die Begriffe Christentum und Folter praktisch identisch. Bis man im Mittelalter ankam, hatte bereits jede Burg und jede Ortschaft, die etwas auf sich hielten, ihre Folterkammern, wo wir heute noch
deren Folterinstrumente besichtigen können.

Detainees Guantánamo

Die Eroberungsfeldzüge christlicher Armeen sind Legion. Man hat jegliches Land, das zum Christentum „bekehrt“ wurde, im wahrsten Sinne des Wortes mit Feuer und Schwert erobert. Auch hierbei wurden natürlich wieder die Jungfrauen geschont, denn man konnte sie ja noch gebrauchen.

Dass da irgend jemand einmal aus Nächstenliebe gehandelt hätte, ist nicht überliefert (wenn man von der Liebe zur nächsten Jungfrau absieht) – genauso
wenig, wie Vergebung Teil der christlichen Praxis war oder ist.

Auch der Papst als Gottes Stellvertreter auf Erden hatte seine eigenen Armeen. Da konnte man schon einmal einen Kaiser herausfordern, wenn der nicht gehorsam sein wollte und ihn nach Canossa bestellen.

Da gab es auch mal zwei oder drei Päpste, in Avignon, Rom und sonstwo, die dann gegeneinander Krieg führten. Einer davon soll den Krieg gewonnen haben. Kurz, die ganze christliche Geschichte bis zum Ende des Mittelalters ist mehr oder weniger eine der brutalen Eroberungen, Unterwerfungen und nicht zu vergessen: Die Jungfrauen sind immer zum eigenen Gebrauch bestimmt.

Boticelli Geburt der Venus Ausschnitt

Nun aber, mit dem Jahr 1492 treten wir in die Neuzeit ein. Nun wurde alles anders, nicht wahr? Die Werte der Renaissance, die Werke Shakespeares, ‚Utopia’ von Thomas Morus, endlich mal Werte, auf die man sich berufen kann.

Unglücklicherweise begannen aber genau zu dieser Zeit die fürchterlichsten Ausrottungs-Kampagne, die von Christen bis dahin je durchgeführt wurden.

In den gerade entdeckten Amerikas wurden in den folgenden Jahrhunderten Indianer und Indios abgeschlachtet und ausgerottet, dass es eine Art hatte.
Wahrscheinlich um die 10 bis 20 Millionen waren es am Ende, die bei der Besiedelung des neuen Kontinent nicht mehr im Wege waren. Auch hier: Die Jungfrauen wurden geschont. Sie waren für den eigenen Gebrauch bestimmt. Es gibt viele und ausführliche Geschichten über versklavte Indio-Frauen und auch einige junge Indianerinnen, die von den christlichen Eroberern benutzt wurden.

Als besonderer Höhepunkt der Christlichkeit in der „Neuen Welt“ kann der christliche britische General Jeffrey Amherst gelten, der mit Pocken infizierte Decken an die Indianer verteilen ließ.

Zeichnung von der Übergabe der mit dem Pockenvirus infizierten Decken an die Indianer

Genau zu Beginn der Neuzeit begann auch die Geschichte des anderen großen christlichen Religions-Stammes, der Protestanten. Zunächst musste natürlich erst einmal gegeneinander Krieg geführt werden, wie es sich für anständige Christen gehört. Der dreißigjährige Krieg hinterließ ein völlig zerstörtes Europa. Die Hälfte der Bevölkerung Europas war ausgerottet worden (das wären
in heutigen Bevölkerungszahlen etwa 150 Millionen von Toten gewesen). Diesmal klappte das mit den Jungfrauen nicht so gut, denn die Mehrheit wurde von der Pest dahingerafft und die macht keine Ausnahmen für die Jungfrauen.

Ebenso begann genau zu dieser Zeit die leider so notwendige Inquisition, denn hätte man die Ketzer frei laufen lassen und mit Terror drohen lassen
sollen? Das alte Folter-Erbe wurde nun zu allerhöchsten Blüten getrieben. Es wurde so kunstvoll gefoltert, dass selbst heutige Folterknechte in Guantánamo Anerkennung zollen müssen – wenn deren Methoden natürlich doch auch weit fortgeschrittener sind.

Guantánamo Wagen

Ebenso begann nun die Geschichte, dass man endlich Schluss machte mit Hexen und Hexern in Europa, die ja nachweislich für die Pest verantwortlich waren.
Oder Jeanne d’ Arc? Hatte sie es nicht verdient? Die Scheiterhaufen brannten allenthalben und ganz Europa hallte für Jahrhunderte von den Schreien der
Verbrennenden wieder. Die christlichen Werte erreichten neue Höhen.

Karikatur Selbstmord Guantánamo

So als ob man nun aber alles, was es je auf Erden an Brutalität, Infamie und Gewalt gegeben hatte, in den Schatten stellen wollte, begann man nun die
moderne Sklaverei zu erfinden.

In Afrika fand man ausreichend „Menschenmaterial“, das leicht zusammenzutreiben war, denn die „Wilden“ hatten den damals modernen Feuerwaffen nichts entgegenzusetzen. Schon wurde daraus eines der grössten Geschäfte der Weltgeschichte.

In holder Eintracht von Arabern, Juden und Christen (ja, die drei gehörten immer schon zusammen wie Pech und Schwefel) holte man Schwarze aus Afrika und verfrachtete und verkaufte sie hauptsächlich in die „Neue Welt“, wo es praktisch ausschließlich sehr gute Christen waren, die sich schwarze Sklaven hielten – hauptsächlich zur Arbeit in den Minen, im Stall und auf den Feldern – mit Ausnahme der Jungfrauen natürlich, die wurden selbst genutzt, so wie es bei den Christen und vorher schon Juden immer schon Brauch war.

Doch dann, ab der US-Verfassung von 1776, als nach und nach die Feudalregime durch die Herrschaft aufgeklärter Besitzer von Manufakturen und Fabriken ersetzt wurden, als der Kapitalismus den Feudalismus ablöste, da wurden natürlich die christlichen Werte völlig andere, nicht wahr?

US-Fahne auf Halbmast

Nun, zu Beginn, während der napoleonischen Kriege und der weiteren Entwicklung hin zum deutsch-französischen Krieg 1870/71, hätte man vielleicht noch Hoffnung haben können. Doch dann, als das hehre 20. Jahrhundert heraufdämmerte, da bekam alle Scheusslichkeit, die christliche Werte je ausgemacht haben mochten, noch neue, bis dahin völlig unbekannte Glanzlichter aufgesetzt, die allen Nicht-Christen auf der Welt den
Angstschweiß auf die Stirn trieben.

Der 1. Weltkrieg 1914 bis 1918 war rein christlich auf beiden Seiten und war das gewaltigste Massaker, welches die Menschheit bis dahin je veranstaltet
hatte mit insgesamt etwa 15 bis 20 Millionen Toten.

Die faschistische Hitlerherrschaft in Deutschland, einem christlichen Land (während der Hitlerherrschaft waren weit über 90 % der Deutschen in einer der beiden großen christlichen Kirchen) wurde zum absoluten Höhepunkt
christlicher Tötungseffizienz. In einigen wenigen Jahren 6 Millionen Juden umzubringen, da konnte der Rest der Menschheit nur noch den Hut ziehen. Im wahrsten Sinn des Wortes – denn praktisch alle waren so erschüttert, wenn sie davon erfuhren, dass sie den Hut abnahmen.

Doch das war noch nicht alles. Das faschistische und christliche Deutschland entfachte auch den zweiten Weltkrieg 1939 bis 1945. Was kaum jemand für
möglich gehalten hatte, wurde wahr: Die Opferzahlen des 1. Weltkrieges konnten noch einmal verdoppelt werden (etwa 35 bis 40 Millionen Kriegstote), alles zur höheren Ehre der jüdisch-christlichen Werte.

Dieser Krieg war noch gar nicht ganz vorbei, da stiegen am Horizont schon die Schatten der Pilzwolken der Atombomben von Hiroshima und Nagasaki hoch
und bescherten der Menschheit einen weiteren Höhepunkt christlicher Werte. Die Produktion immer neuer Atombomben in christlichen Ländern hört seitdem
nicht mehr auf.

Der Wahrheit halber sei aber gesagt: Immerhin etwa 1% der Atombomben der Menschheit gibt es heute in nicht-christlichen und nicht-jüdischen Ländern.

Palestina land loss

Doch damit ist die hehre Geschichte der Werte des jüdischen und christlichen Abendlandes noch keineswegs beendet. Die neue Weltmacht USA (zuerst zusammen mit der anderen Supermacht, dann als einzige verbliebene Supermacht), ein zutiefst christliches Land (über 80% der US-Amerikaner bekennen sich nicht nur zu einer der christlichen Religionen – das tun 95% -, sondern sind auch aktive Kirchgänger), konnte noch einmal eine besonders intensive Christlichkeit beweisen, als man ein kleines Land, Vietnam, aufs Korn nahm (Vietnamkrieg 1963 bis 1975).

Nun wurde der mit offenem Mund staunenden Menschheit gezeigt, wie man ein Land in die Steinzeit zurückbombt und wie man so viel „ Agent Orange“ ausbringt, dass Generationen von Kindern mit Missbildungen geboren wurden und noch bis heute geboren werden. Orange dürfte eine besonders christliche Farbe sein.

Nun, von der jüngeren Geschichte braucht kaum gesprochen zu werden. Die Bombardierungen Jugoslawiens, der Überfall auf Afghanistan, der auf den Irak mit inzwischen bereits über 300 000 Ziviltoten, das alles belegt, unsere über alles geliebte Supermacht bewegt sich vollständig innerhalb der hehrsten und höchsten Traditionen der christlichen Werte.

Irak: Weinendes blutbeflecktes Kind, dessen Vater und Mutter soeben von US-Soldaten ermordet wurden

Allerdings hört man im Irak nur selten, dass die Jungfrauen geschont und selbst gebraucht werden. Sollte diese alte und so liebe christlich-jüdische Tradition in Vergessenheit geraten?

Bush

Dafür steht aber außer Zweifel: Die neuen Foltermethoden unserer vererhrten Freunde von jenseits des Atlantik schlagen alles, was es in der Vergangenheit gab. Noch nie wurde so effektiv gefoltert. Folter ist und bleibt ein absolutes 'highlight' unter den christlichen Werten.

Abu Ghraib 5-6

Nachdem wir uns nun endlich einmal umfassend informiert haben, was jüdisch-christliche Werte sind, verstehen wir nun endlich und natürlich auch
vollständig, warum man sie mit Zähnen und Klauen gegen die bösen Angriffe des Islams verteidigen muss.

Man stelle sich vor, der will doch tatsächlich den Glauben mit dem Schwert verbreiten! Wie absurd!


Veröffentlicht in der 'Berliner Umschau' am 5. April 2007

Originalartikel


Der 2. Teil von "Kampf der Kulturen" ist hier
maxima_td - 7. Apr, 13:06

Total daneben.

Herr Weiß, ich habe immer mit großer Interesse Ihre Artikel gelesen. Immer aktuelle Themen, treffende Argumente und logisches Denken! Aber so lange das Thema ihrem Fach entspricht… Leider „Der Kampf der Kulturen“, auch manche vorherige Themen, die theologische Frage berühren, sind total daneben. Ich habe so ein Gefühl, dass Sie über Religion insgesamt nur wenig Ahnung haben. Ihre Argumente kann man nicht mal atheistisch betrachten, was absolut in Ordnung ist, wenn Argumente passend und konstruktiv sind. Leider gesamter Artikel spricht über gewöhnliches Unwissen.
Am besten theologische Sache den Experten überlassen.

Karl Weiss - 7. Apr, 17:26

Religion? Nein, Krieg!

Hallo Maxima TD,

wenn man etwas kritisiert, macht es sich immer gut, das eine oder andere Argument zu verwenden. Eine Kritik, die sich in "Unwissen", "wenig Ahnung" und "total daneben" erschöpft, kommt leicht in den Verdacht, unsachlich zu sein.

Was Ihre Meinung betrifft, man sollte die Frage, ob wir einen Krieg unterstützen, ausgerechnet Theologen zu überlassen, so möchte ich mit der alten deutschen Weisheit antworten, man solle den Bock nicht zum Gärtner machen.
maxima_td - 9. Apr, 13:43

Herr Weiss,

Ich wollte Sie auf keinen Fall kränken! Wenn Sie das empfunden haben, dann tut es mir sehr Leid!
Sie haben Recht, ich sollte meine Kritik argumentieren. Ich mache es jetzt.

Der Artikel fängt mit Definierung von heutigem Krieg an. „Krieg der Kulturen“ übergeht zu „Krieg der Werte“, dann zum „Krieg der Religionen“ und schließlich kommt zu historischen Verbrechen, die im Namen des Gottes gemacht wurden.

Ich möchte hier etwas genauer Sache betrachten, denn Krieg selbst ist eine strategische, bewusst geplante, sogar bestellte Tat, die GELD bedeutet. Mit dem Krieg mach man viel Geld. So war es in Mittelalter, so war es mit ersten und zweiten Weltkriegen, nur die Maßstäbe des „Gewinnes“ haben sich geändert. Kleiner Beispiel:

„Der Irak-Krieg: England verdient daran“
14. März 2006 um 15:59
www.stoehlker.ch/weblog/2006/03/14/der-irak-krieg-england-verdient-daran/

Das Geld hat noch nie so eine große Rolle gespielt, wie es jetzt ist.
Kultur kann man vor vielen Seiten betrachten, aber in allgemeinem „Kultur“ bedeutet – Regel oder Normen. Wenn wir unsere, damit meine ich europäische, Kultur anschauen, wessen Regel trägt sie, biblische? Nein, sie ist sehr weit davon entfernt, nicht Mal 10 Gebote aus der christlichen Lehre wurden von unserem Grundgesetz (EU) übernommen. „Die Religionen“, die am meisten in Europa propagandiert werden und größen Respekt von „Christen“ haben sind „Darwinismus“, „Justiz“ verfolgt mit „Gott Mammon“.

Ich habe mich gefragt, wieso Sie über „jüdisch-christliche“ religiöse Werte sprechen? Denn Koran, besser gesagt Islam, auf Altem Testamen aufgebaut ist. Die fünf Bücher Moses wurden übernommen und Moses selbst ist im Islam ein von größten Propheten. Die islamische Werte und „jüdisch-christliche“ unterscheiden sich kaum. Uns verbinden nicht arabische Zahlen, die übrigens aus Indien stammen und von Araber nur übernommen und verbessert wurden. Genau die Religion verbindet uns, wird aber zur Waffe gegen uns.

Sie geben viele Zahle des Opfers, die durch Intrigen und Kriegen unschuldig gestorben sind, ja, viele von denen sind im Namen der Kirche getötet, das ist Wahr. Nur in unsere Zeit haben wir noch größeres Problem, wo nicht die Terroristen, nicht Saddam, nicht Iran oder Osama Bin Laden, oder noch weniger Religion Schuld hat, sonder wir selbst, wo dieses Verbrechen absolut verteidigt wird, auch von „Religion-Justiz“. Die Massenvernichtung über die ich spreche wird durch Abtreibungen gemacht. Die Zahlen sind wesentlich höher, als von allen Inquisitionszeiten zusammen genommen. Dabei ich spreche über Abtreibungen, die nur in einem Jahr stattfinden. Von diesen Zahlen verblassen alle bisherigen Kriegsattentaten. Die Menschen sterben nicht von Bomben, nicht von Waffen, sonder von medizinischen Instrumenten, verteidigt von allen Seiten, von unsere Kultur (unsere Normen). In einem Jahr in ganzer Welt werden 60 Millionen Abtreibungen durchgeführt, die meisten von denen sind, die „Christen aus zivilisierten Ländern“.

Maxima.

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