Israel: Organ-Raubmorde?
Übersetzung von Karl Weiss
Der schwedische Recherchierjournalist Donald Boström hat in Sachen Organhandel ermittelt. Sein Artikel erschien im 'Aftonbladet' vom 17. August 2009. Eine Übersetzung des Artikels ins Englische wurde bei Steinbergrecherche veröffentlicht am 21.August 2009, hier. Er wurde hier von Karl Weiss auf Deutsch übersetzt.
Dort kann man auch die englische Originalübersetzung verlinkt finden sowie die Aussage des Schwedischen Außenministers, der es abgelehnt hat, diese Veröffentlichung zu verurteilen. Ebenso kann man dort verlinkt finden Informationen über das Umfeld des im Artikel genannten mutmaßlichen Verbrechers Rosenbaum und über seine Verbindungen zu Israel. Ebenso findet man dort 7 weitere Links zum internationalen Handel mit Organen und einen Link zu Informationen über Boström.
Bild eines Krankenwagens, der von einer israelischen Luft-Boden-Rakete getroffen wurde - aus dem letzten Libanon-Krieg
Die Internet-‚Süddeutsche‘ bringt am 24.August 2009 dazu einen Artikel, in dem sie diesen Artikel als „dubios“ abqualifiziert und behauptet, eine Verbindung von Boströms Erfahrungen in Palästina mit dem aktuellen Fall eines israelischen Organhändlers in den USA herzustellen, sei „ohne Angabe von Belegen“ geschehen. Die ‚Süddeutsche‘ bringt weder einen Link zum Artikel, damit die „Dubiosität“ selbst geklärt werden kann, noch bringt sie einen Link zu den Zusammenhängen von Rosenbaum mit Israel noch einen zu Informationen über Boström. Das ist „Qualitätsjournalismus“! Nun, hier ist die Übersetzung des Artikels. Urteilen Sie selbst!
"Sie können mich einen Heiratsvermittler nennen" sagte Levy Izhak Rosenbaum aus Brooklyn, USA auf einem heimlich aufgenommenen Band bei einem Gespräch mit einem FBI-Agenten, den er für einen Kunden hielt. Zehn Tage später, Ende Juli 2009, wurde Rosenbaum festgenommen und ein immenses, "Soprano"-artiges Geflecht von Geldwäsche und Organhandel wurde aufgedeckt.
Rosenbaums Heiratsvermittlung hat nichts mit Romantischer Liebe zu tun. Es ging vollständig um den Verkauf von Nieren aus Israel auf dem schwarzen Markt. Rosenbaum sagt, er kauft die Nieren von armen Leuten für 10 000 Dollar pro Stück. Dann verkauft er sie an verzweifelte zahlungsfähige Patienten in den Vereinigten Staaten für 160 000 Dollar. Diese Anklagen haben das US-Transplantationsgeschäft durchgeschüttelt. Wenn sie wahr sind, wurde zum ersten Mal ein Organhandel in den Vereinigten Staaten dokumentiert, sagten Experten der Nachrichtenabteilung der New Jersey Real-Time.
Auf die Frage, wie viele Organe er verkauft hat, sagte Rosenbaum stolz: "Eine große Menge. Und ich habe immer geliefert." Das Geschäft scheint eine gute Zeit gelaufen zu sein. Francis Delmonici, Professor für Organverpflanzungen in Harvard und einer der Direktoren des "National Kidney Foundation" (Nationale Nieren Stiftung) der USA, sagte der Zeitung, solche Organhandel, ähnlich wie jene aus Israel, fänden in verschiedenen Ländern der Erde statt und etwa 5000 bis 6000 Operationen würden weltweit jedes Jahr illegal durchgeführt, etwa 10% aller Nierentransplantationen.
Pakistan, die Philippinen und China sind unter den verdächtigten Ländern, wo nach verschiedentlich vorgebrachten Anklagen die Organe von Hingerichteten entnommen werden. Palästinenser haben wiederholt Israel angeklagt, junge Palästinenser festgenommen und sie als Organreserven verwendet zu haben - eine sehr ernste Anklage, die genug Fragezeichen aufwirft, um den Internationalen Gerichtshof (ICJ) zu einer Untersuchung über mögliche Kriegsverbrechen zu veranlassen.
Israel wurde schon verschiedentlich angeklagt, auf unethische Weise die Frage von Organen und Transplantationen zu handhaben. So hat zum Beispiel Frankreich in den 90er Jahren seine Zusammenarbeit mit Israel auf diesem Gebiet eingestellt. Die Jerusalem Post schrieb damals: "Die anderen Europäischen Länder werden diesem Beispiel wahrscheinlich bald folgen."
Die Hälfte aller Nieren, die Israelis seit Anfang 2000 eingepflanzt wurden, waren illegal aus der Türkei, Osteuropa oder Lateinamerika gekauft worden. Die Israelischen Gesundheitsbehörden wissen über all dies Bescheid und tun nichts, um dies zu stoppen. Auf einer Konferenz im Jahr 2003 wurde deutlich, dass Israel das einzige westliche Land ist, dessen Mediziner den illegalen Organhandel nicht verurteilen. Dies Land verfolgt keine Ärzte, die sich an diesen illegalen Geschäften beteiligen - im Gegenteil, Leitende Ärzte großer Israelischer Krankenhäuser sind an den meisten illegalen Transplantationen beteiligt, berichtete Dänemarks Dagens Nyheter am 5. Dezember 2003.
Im Sommer 1992 versuchte der damalige Gesundheitsminister Israels, Ehud Olmert, den Mangel an Transplantationsorganen durch eine große Kampagne mit dem Ziel einer öffentlichen Registrierung von Spendern für Organentnahmen nach dem Tod zu beheben. In den örtlichen Zeitungen wurden damals eine halbe Million von Formularen von Einverständniserklärungen beigelegt. Ehud Olmert selbst unterschrieb die erste. Wenige Wochen später schrieb die Jerusalem Post, die Kampagne sei ein Erfolg gewesen. Nicht weniger als 35 000 Personen hätten sich eingeschrieben. Vor der Kampagne wären es nur etwa 500 in einem normalen Monat gewesen. Im gleichen Artikel allerdings berichtete die Reporterin Judy Siegel, dass die Kluft zwischen Bedarf und Angebot weiterhin sehr groß sei. 500 Personen würden auf eine Nierentransplantation warten, während nur 124 Nieren-Verpflanzungen durchgeführt werden konnten. Von 45 Personen, die eine neue Leber brauchten, konnten nur drei in Israel operiert werden.
Während diese Kampagne noch durchgeführt wurde, begannen junge Palästinenser aus den Dörfern in der West Bank und in Gaza zu verschwinden. Nach fünf Tagen brachten israelische Soldaten die Leichen zurück, mit vernähten riesigen Wunden am Körper.
Die Berichte über diese Leichen entsetzte die Bevölkerung der besetzten Gebiete. Es gab Gerüchte über eine dramatisch steigende Zahl von jungen verschwundenen Männern, gefolgt von nächtlichen Beerdigungen "autopsierter" Leichen.
Ich [Donald Boström, Anm. des Übersetzers] war zu jener Zeit in jenem Gebiet und arbeitete an einem Buch. Bei mehreren Gelegenheiten wurde ich von UN-Angestellten angesprochen, die sehr beunruhigt über diese Entwicklung waren. Die Personen, die mit mir sprachen, sagten, die Organ-Raubmorde fänden wirklich statt, aber sie würden gehindert, irgendetwas dagegen zu tun. Ich reiste daraufhin im Auftrag einer Rundfunk-Gesellschaft herum und interviewte eine große Zahl von Palästinensischen Familien in den besetzten Gebieten West Bank und Gaza. Ich sprach mit Eltern, die mir erzählten, ihren Söhnen seien Organe entnommen worden, bevor sie ermordet wurden. Ein Beispiel, das ich auf jener schwierigen Reise fand, war der junge Steinwerfer Bilal Achmed Ghanan
Es war kurz vor Mitternacht, als das Motor-Getöse einer israelischen Militär-Kolonne vom Rand des kleinen Dorfes Imatin schallte, im Norden der West Bank. Die zweitausend Einwohner waren wach. Sie warteten ruhig, wie verschwiegene Schatten im Dunkeln, einige auf den Dächern liegend, andere versteckt hinter Vorhängen, Wänden oder Bäumen, die ein wenig Schutz vor den Besatzer gaben, aber einen Blick auf das offen ließen, was bald darauf das erste Grab eines Martyrers im Dorf genannt werden würde. Die Militärs hatten den Strom in diesem Gebiet abgeschaltet und es zur geschlossenen Militärzone erklärt. Nicht einmal eine Katze hätte nach draußen laufen können ohne ihr Leben zu riskieren. Die überwältigende Stille dieser dunklen Nacht wurde nur durch unterdrücktes Schluchzen unterbrochen. Ich kann mich nicht erinnern, ob uns die Schauer herunterliefen, weil es kalt war oder wegen der Spannung. Fünf Tage vorher, am 13. Mai 1992, hatte eine israelische Spezialeinheit die Teppichweberei dieses Dorfes für eine Falle genutzt Die Person, die man außer Aktion setzen wollte, war eben jener Bilal Achmed Ghanan, einer der Steine werfenden Jugendlichen, die israelische Soldaten damit ärgerten.
Bilal Ghanan war einer der führenden Steinewerfer und wurde vom Militär bereits seit Jahren gesucht. Zusammen mit anderen Steine werfenden Jungen hielt er sich in den Nablus-Bergen versteckt und lebte im Freien. Wenn sie gefangen würden, drohte Folter und Tod für diese Jungen - sie mussten um jeden Preis dort in den Bergen bleiben.
Aber am 13. Mai hatte Bilal eine Ausnahme gemacht und er ging, aus welchem Grund auch immer, ohne Schutz an der Teppichweberei vorbei. Auch Talal, sein älterer Bruder, wusste nicht, warum er dieses Risiko einging. Wahrscheinlich hatten die Jungen nichts mehr zu essen und mussten Nachschub holen.
Alles lief nach Plan für die israelische Special Force. Die Soldaten machen ihre Zigaretten aus, legten die Coca-Cola-Dosen zur Seite und sahen ruhig durch das zerbrochene Fenster. Als Bilal nahe genug war, brauchten sie nur den Abzug zu betätigen. Der erste Schuss traf ihn in der Brust. Nach Aussage der Dorfbewohner, die all dies sahen, folgten zwei Schüsse in die beiden Beine. Dann rannten zwei Soldaten aus der Teppichweberei hinunter und schossen ihm einmal in den Bauch. Schließlich packten sie ihn bei den Füssen und schleiften ihn so die zwanzig Stufen die steinerne Treppe zur Teppichweberei hinauf. Die Dorfbewohner berichteten, dass Leute von den UN und vom Roten Kreuz in der Nähe waren und die Schüsse gehört hatten. Sie erschienen nun dort und sahen sich nach Verwundeten um, die Hilfe bräuchten. Eine kurze Auseinandersetzung entstand, wer den verblutenden unter seine Obhut nehmen würde. Die war aber schnell beendet, denn die israelischen Soldaten luden den schwer Verwundeten in ihren Jeep und fuhren in zum Dorf-Rand, wo ein Hubschrauber wartete. Der Junge wurde zu einem der Familie unbekannten Ort gebracht. Fünf Tage später kam er zurück, tot und eingewickelt in eines jener grünen Tücher, wie man sie in Operationssälen verwendet.
Ein Dorfbewohner erkannte Kapitän Yahya, den Chef der Militärkolonne, die Bilal zurücktransportierte von der Leichenhalle am Rand von Tel Aviv zu dem Ort seiner Beerdigung. "Kapitän Yahy ist der schlimmste von allen." flüsterte der Dorfbewohner mir zu. Nachdem Yahya die Leiche abgelegt hatte und das grüne Hospital-Tuch gegen ein leichtes aus Baumwolle ausgetauscht hatte, wurden einige männliche Verwandte des Toten ausgewählt, um sein Grab zu graben und Zement zu mischen.
Zusammen mit dem scharfen Klang der Schaufeln hörten wir einige der Soldaten lachen, die darauf warteten, nach Hause gehen zu können und einige Witzchen machten. Als Bilal ins Grab gelegt wurde, sah man seine nackte Brust und es wurde klar, welchen Misshandlungen er ausgesetzt worden war: Er war aufgeschlitzt worden von der Leiste bis zum Kinn und er war bei weitem nicht der erste junge Palästinenser, der mit dieser Wunde beerdigt wurde.
Die Familien in der West Bank und in Gaza hatten den Eindruck, sie wussten genau, was passierte: "Unsere Söhne werden als unfreiwillige Organ-Spender verwendet" sagten mir Verwandte von Khales in Nablus, ebenso wie die Mutter von Raed aus Jenen und die Onkel von Machmoud und Nafes aus Gaza, die alle für einige Tage verschwunden waren und tot und mit "Autopsie" nachts wieder auftauchten.
"Warum halten sie die Leichen für bis zu fünf Tage zurück, bevor sie uns sie beerdigen lassen? Was ist während dieser Zeit mit den Leichen passiert? Warum führen sie Autopsien durch - gegen unseren Willen - wenn die Todesursache offensichtlich ist? Warum werden die Leichen immer nachts zurückgebracht? Warum wird dies mit militärischer Eskorte gemacht? Warum wird das Gebiet abgesperrt während der Beerdigung? Warum wird dort immer die Stromversorgung unterbrochen?" Der Onkel von Nafe war aufgebracht und hatte jede Menge Fragen.
Die Verwandten von toten Palästinensern hatten nicht länger irgendeinen Zweifel über die Gründe dieser Ermordungen, aber der Sprecher der israelischen Armee behauptete, alle diese Vorwürfe wären Lügen. Grundsätzlich alle palästinensischen Opfer würden einer Autopsie unterzogen, erklärte er. Bilal Achmed Ghanem war einer von 133 Palästinenser, die in jenem Jahr getötet wurden. Nach der palästinensischen Statistik waren die Gründe für die Todesfälle: Erschießen auf der Strasse, Explosion, Tränengas, absichtlich überfahren, im Gefängnis erhängt, in der Schule erschossen, zu Hause getötet und so weiter. Die 133 in jenem Jahr getöteten waren vier Monate bis 88 Jahre alt. Nur etwa die Hälfte von ihnen, 69 der Opfer, wurden einer Autopsie unterzogen. Die Routine, dass alle getöteten Palästinenser einer Autopsie unterzogen würden, die der Sprecher der Israelischen Armee behauptete, entspricht nicht der Realität in den besetzten Gebieten. Die Fragen bleiben offen.
Wir wissen, Israel hat einen großen Bedarf an Organen, wir wissen, es gibt dort einen großen und illegalen Organhandel, der nun bereits für viele Jahre anhält, wir wissen, die Israelische Regierung weiß das und dass führende Ärzte in großen Israelischen Krankenhäusern daran teilhaben, ebenso wie Zivilpersonen auf verschiedenen Ebenen. Wir wissen ebenso, dass junge Palästinenser verschwinden und tot zurückgebracht werden nach fünf Tagen, nachts unter speziellen Geheimhaltungsbedingungen, notdürftig zusammengenäht, nachdem sie von der Leiste bis zum Hals aufgeschnitten worden waren.
Es ist höchste Zeit, die Wahrheit über dieses makabre Geschäft zu erfahren, ans Licht zu bringen, was da vorgeht und was vorgegangen ist in den von Israel besetzten palästinensischen Gebieten, seit die Intifada begann.
[Anmerkung des Übersetzers: Die Reaktion der Israelischen Regierung auf diesen Artikel war, ihn als „antisemitische Lügen“ zu bezeichnen. Irgendwelche Erklärungen bezüglich der aufgeworfenen Fragen hält sie nicht für nötig. Stattdessen wird von der schwedischen Regierung verlangt, diesen Artikel zu verurteilen. Das ist genau die Art und Weise, wie alle brutalen Unterdrückungsregime auf Anklagen wegen Menschenrechtsverletzungen reagieren.]
Veröffentlicht am 25. August 2009 in der Berliner Umschau
Zusatz zum Artikel
Zum gleichen Thema hier ein weiterer Artikel:
http://www.saarbreaker.com/2009/08/mord-an-palstinensern-um-ihrer-organe-willen/
Hier einige Auszüge:
Bilal Achmed Ghanan, 19 J., wurde von israelischen Soldaten erschossen und abgeführt. Sein Körper wurde mit einer grosse Naht vom Bauch bis zum Kinn zurückgegeben. Foto: Donald Boström
Boström zitiert (...) Augenzeugen, die angaben, dass ihre Söhne zwangsweise als „Organspender“ benutzt wurden.
Zu Anfang dieses Jahres hat die israelische Armee unter Verwendung von international geächteten Waffen einen massiven und tödlichen Blitzkrieg gegen die praktisch schutzlose Bevölkerung des Gazastreifens eingeleitet, bei dem tausende unschuldiger Zivilisten, einschliesslich hunderter Kinder getötet, verstümmelt und verbrannt wurden.
Menschenrechtsorganisationen beschrieben den gewaltigen Amoklauf mit Terror und Tod, der mehr als 20 Tage dauerte, als „eindeutiges Kriegsverbrechen“ und „Verbrechen gegen die Menschlichkeit“ beschrieben.
Gleichermassen hat Israel tausende von unschuldigen Zivilisten in Westjordanland getötet, und viele der Opfer wurden für Autopsieoperationen in das forensische Institut von Abu Kabir geschickt.
Es ist jedoch nicht klar, ob die lebenswichtigen Organe dieser jungen Opfer immer beseitigt oder für Transplantationen jüdischer Patienten herausgenommen wurden.
Die israelische Armee, die in Israel einen ungeheuren Einfluss auf Politik und Justiz hat, widersetzte sich fast immer einer Untersuchung ihrer Operationen in Westjordanland, die unter extremer Verletzung internationalen Rechts, besonders der internationalen Menschenrechtsgesetze durchgeführt werden.
Präzedenzfälle
Im Januar 2002 gab ein israelischer Minister des Kabinetts stillschweigend zu, dass palästinensische Opfern entnommene Organe für Transplantationen an jüdischen Patienten ohne Wissen der Familien der palästinensischen Opfer benutzt worden sein könnten.
Der Minster Nessim Dahan sagte als Antwort auf eine Frage eines arabischen Knesseth-Abgeordneten, dass er weder verneinen oder bestätigen könne, dass Organe von durch die israelische Armee getöteten palästinensischen Jugendlichen und Kindern für Transplantationen oder wissenschaftliche Forschung entnommen würden.
„Ich könnte nicht mit Sicherheit sagen, dass dergleichen nicht geschähe.“
Es wird angenommen, dass der arabische Knesseth-Abgeordnete, der Dahan die Frage stellte, Ahmed Teibi war. Teibi betonte, dass er glaubwürdige Beweise erhalten habe, das israelische Ärzte am forensischen Institut von Abu Kabir derlei lebenswichtige Organe wie Herz, Nieren und Lebern von Körpern palästinensischer Jugendlicher und Kinder, die von der israelischen Armee in Gaza und in Westjordanland getötet wurden, entnähmen.
In einem Interview mit Al Jazeera Fernsehen 2002 klagte der verstorbene Yasser Arafat das israelische Apartheid Regime an, palästinensische Kleinkinder, Kinder und Jugendliche zu ermorden, um lebenswichtige Organe für Transplantationen zu entnehmen.
„Sie ermorden unsere Kinder und benutzen deren Organe als Ersatzteile. Warum schweigt die ganze Welt? Israel nutzt dieses Schweigen, um seine Unterdrückung und seinen Terror gegen unser Volk zu verstärken,“ sagte ein erboster Präsident Arafat.
In dem Interview, das am 14. Januar 2002 stattfand, hob Arafat Fotos von verstümmelten Kinderkörpern hoch.
„Ich bin nicht um mich selbst besorgt,“ sagte der Präsident, der unter Hausarrest stand, „sondern ich bin besorgt um das palästinensische Volk, das seit 15 Monaten im Belagerungszustand lebt.“
Israel hatte zugegeben, dass Ärzte vom L. Greenberg Institut für forensische Medizin in Abu Kabir Organe von drei palästinensischen Jugendlichen entnommen hatten, die von der israelischen Armee in der Nähe von Khan Younis getötet worden waren.
Nach 10 Tagen wurden die Leichen der drei Opfer ihren Familien zur Beerdigung ausgeliefert, denen Organe und selbst die Augen entfernt worden waren.
Israel hat niemals eine ernsthafte Untersuchung darüber und andere Vorkommnisse angestellt, bei denen die Entfernung vitaler Organe von Leichen palästinensischer Opfer, die von der israelischen Besatzungsarmee getötet worden waren, im Spiel waren.
Laut dem Reporter Saira Soufan sind die illegale Entnahme von Organen von palästinensischen Soldaten und Freiheitskämpfern seit 1990 und davor dokumentiert.
„Nach Rückgabe der Körper der Soldaten an die trauernden Familien wurde die Plünderung von Körperteilen beim Prozess der Beerdigung entdeckt.
Die leeren Körperhöhlungen wurden mit Abfall wie Baumwolle, Gartenschläuchen und Besenstielen gefüllt, dann zusammengenäht als Ergebnis einer sogenannten Autopsie.“
Gelegentlich stehlen israelische Behörden auch Körperorgane aus Leichen von Touristen, die in Israel sterben.
Ein unveröffentlichter Vorfall ereignete sich 1998, als der Schotte Alistair Sinclair unter merkwürdigen Umständen in einer Gefängniszelle des Flughafens Ben Gurion starb.
Die Eltern von Sinclair strengten ein Verfahren gegen die israelischen Behörden an, nachdem sie herausgefunden hatten, dass das Herz und andere Organe ihres Sohnes fehlten. Ersatzherz und -organe wurden seiner Mutter geschickt, die nicht glaubte, dass es diejenigen ihres Sohnes waren.