Die Heiligsprechung von Gauck
Von Karl Weiss
Die Presse, das Fernsehen und die „Magazine“, alle sind voll des Lobes für Gauck, auch und gerade, da er die Wahl zum Bundespräsidenten letztlich verloren hat. Er sei angeblich ein „Versöhner“, er wäre ein Kandidat „des Volkes“ gewesen und ähnliches wird verlautet. Dass man ihn noch nicht heiliggesprochen hat, ist alles.
Nur ist das Bild, das da von ihm gezeichnet wird, „leicht geschönt“. Gauck ist ein strammer Rechter und hat dies zur Genüge unter Beweis gestellt, er steht immer auf der Seite der Konzerne und Banken gegen die Bevölkerung, er ist ein rauher und hartgesottener Neo-Liberaler und er ist vor allem hasserfüllter Antikommunist.
Wie ein solcher Mann zum Versöhner zwischen seinesgleichen und dem linkstrendigen Volk hätte werden sollen, das hat niemand auch nur versucht zu erklären.
So schreibt in seinem vielgelesen Blog zum Beispiel Fefe, der absolut unverdächtig ist, etwas mit der alten DDR oder mit der „Linken“ zu tun zu haben:
„Ich rechne es der Linkspartei hoch an, dass die nicht für Gauck gestimmt haben. Lieber enthalten als für einen Neocon und INSM-Handlanger. Ich persönlich halte Gauck für einen Überzeugungstäter. Der glaubt, er tut das richtige...“
Gauck hat bereits einmal einen wichtigen Posten in der Bundesrepublik gehabt, als er die nach ihm benannte „Gauck-Behörde“ anführte, die den Teil der Stasi-Akten zu verwalten hatte, die nicht verbrannt worden waren.
Also können wir ihn sehr genau einschätzen. Er hat dieses Amt und die Stasi-Akten nie anders genutzt als in einer Attitude von Hass und Rache. Es ist ihm nie gelungen, ein ausgewogenes und sachliches Verhältnis zu den Inhalten jener Akten zu entwickeln, über die er Verfügungsgewalt hatte.
So bestand er zum Beispiel bis zu seinem Ausscheiden aus diesem Amt darauf, jeder der in den Akten eine „IM“ -Namen trug, sei auch Mitarbeiter der Stasi gewesen. In Wirklichkeit hatte sich schnell herausgestellt, Stasi hatte auch über wirkliche „Informelle Mitarbeiter“ eine große Anzahl von Personen gezielt ausgehorcht und ihnen Decknamen gegeben.
Deutsche Gerichte haben wiederholt solche Ausgehorchten freigesprochen, doch Gauck blieb unbeugsam. Er war schließlich untragbar geworden und wurde ersetzt.
Er gab die ganze Zeit den Reaktionären und den ach wie so Christlichen Steilvorlagen, um über völlig Unschuldige herziehen zu können. Gleichzeitig gab er den betroffenen keine umfassende Akteneinsicht, damit sie ihre Unschuld beweisen konnten. Auf diese Weise hat Gauck Hunderten von Deutschen das Leben zur Hölle gemacht, indem sie unschuldig mit dem Makel eines Stasi-Mitarbeiters leben mussten, weil Gauck hasserfüllt war.
Es gab auch klare Hinweise, dass Gauck die Akten durchforstet hat und dann Namen heraus sickern ließ von „IM“s, die dann anschließend vorverurteilt wurden, bevor sie überhaupt Einsicht in Akten nehmen konnten.
Die ganze Gauck-Behörde wurde so zu einem Verfolgungsapparat von Stasi-Mitarbeitern und Unschuldigen, während gleichzeitig umfassende Akteneinsicht nicht gewährt wurde und so die Namen, die einmal in der Öffentlichkeit waren, praktisch nicht mehr freigesprochen werden konnten.
Es ist immanent, dass dies sehr oft ehemalige SED- und heutige „Linke“-Mitglieder traf und damit eines der schmerzhaftesten Übel der Zeit nach der Vereinigung war, soweit Unschuldige davon betroffen waren. Gauck hat sich somit wissentlich der Förderung der Widersprüche zwischen Ossies und Wessies schuldig gemacht und nicht versöhnt, sondern gespalten.
Wäre er zum Bundespräsidenten gewählt worden, hätte dies die sowieso noch bestehenden Animositäten zwischen Ost und West in Deutschland intensiviert.
Originalveröffentlichung