Massaker an der Zivilbevölkerung - Deutsche Beteiligung
Von Karl Weiss
Nach über 60 Jahren gibt es wieder Massaker an der Zivilbevölkerung mit Beteiligung deutscher Truppen.
Die "Süddeutsche" schreibt heute, 30.6.07:
"Bei Luftangriffen der US-geführten Koalitionstruppen gegen Aufständische im Süden von Afghanistan sind nach Angaben afghanischer Behörden 70 Zivilisten getötet worden, darunter mehrere Frauen und Kinder. Der Leiter der Behörden des Bezirks Gereschk in der Provinz Helmand, Dor Alischah, korrigierte seine [früheren] Angaben am Samstagabend. Er berief sich auf amtliche Untersuchungen.
(...)
Fünf Häuser seien völlig zerbombt worden. Die Dorfbewohner seien "so außer sich“, dass sie dem Untersuchungsteam eine umfassende Mitarbeit verwehrt hätten..."
Dazuzusetzen ist: Diese Luftangriffe werden nach den "Aufklärungen" durch deutsche Tornados durchgeführt. Es gibt also eine deutsche Beteiligung an Massakern an der Zivilbevölkerung.
In diesem Zusammenhang sei auch an ein anderes Massaker erinnert, das schon etwas zurück liegt:
Abschlachten von Zivilpersonen
War es eine der wesentlichen Errungenschaften des modernen bürgerlichen Staates, dass er keine Zenzur mehr ausübte, so ist dies nun gefährdet oder sogar schon völlig aufgehoben. In Afghanistan haben US-Truppen eine Filmkamera zerstört, mit der das Abschlachten von Zivilpersonen gefilmt worden war. Die US-Armee hat nun dazu offen Stellung genommen und dies verteidigt. Filmaufnahmen könnten einen Ablauf ins falsche Licht rücken.
So wurden auch früher, im Feudalismus und in den Übergangsgesellschaften vom Feudalismus zum Kapitalismus, wie dem preussischen Obrigkeitsstaat „Deutsches Kaiserreich“, und in allen Tyranneien zu jeder Zeit, die Zensurmassnahmen begründet.
Der Herrscher herrscht, das Volk gehorcht. Da ist das Grundmuster. Dass Journalisten natürlich in besonderer Weise zum gehorchenden Volk gehören, ist selbstverständlich.
Es handelte sich in diesem Fall um Journalisten der Presseagentur Associated Press (AP) und deren Fernseh-Nachrichtenagentur, die auch mit einer Filmkamera ausgerüstet waren, die sich im ost-afghanischen Bharikav an den Ort eines Sprengstoffanschlags annäherten. Sie wurden von US-Soldaten nicht näher herangelassen und filmten dann aus einiger Entfernung, was geschah: US-Soldaten feuerten blindlings auf afghanische Zivilpersonen, die sich in der Nähe aufhielten. 8 Zivilisten wurden getötet und 34 weitere verletzt.
Es war keinerlei Aggressivität von diesen Zivilpersonen ausgegangen. Die Soldaten feuerten „nur“ aus Frust.
Als die Verantwortlichen der US-Armee bemerkten, dass diese Szene gefilmt worden war, liessen sie Kamera und Filmmaterial beschlagnahmen und zerstören (Bild). Das Filmmaterial enthielt auch schon ein Interview mit Personen, die berichteten, wie an anderer Stelle US-Soldaten aus einem fahrenden Auto drei Zivilpersonen erschossen hatten.
Auch andere Journalisten hatten bereits über schwere Behinderungen der Pressearbeit durch die US-Truppen bei der jüngsten Offensive berichtet.
Der zweite Teil dieses Artikels mit dem Foto der zerstörten Kamera wurde am 13. März 2007 in "Journalismus - Nachrichten von heute" veröffentlicht