Auto-Absatz USA: In der Krise!
Von Karl Weiss
Soeben sind die August-Zahlen des Auto-Absatzes veröffentlicht worden. Außer für deutsche Luxus-Modelle verkaufen sich in den USA die Autos auf einem typischen Krisenniveau: 15 bis 25% unter Vorkrisenniveau. Besonders GM, Toyota und Ford sind betroffen. Damit sind die letzten Hoffnungen auf einen schnellen Wiederaufschwung in den USA den Bach hinunter gegangen.
Obwohl hochwertige deutsche Autos sich gut verkaufen in den USA, ist der Autoabsatz im August generell massiv eingebrochen, nachdem alle Unterstützungsmaßnahmen ausgelaufen waren und sich erneut Krisenanzeichen zeigten. Der aktuelle Neuwagenabsatz brach auf den niedrigsten Stand seit 27 Jahren ein. Damit ist der US-Autoabsatz auf die Größenordnung der 80er Jahre zurückgegangen. Haupt-Leidtragende: GM und Toyota.
Bei den US-Neuwagen-Händlern werden hohe und höchste Rabatte eingeräumt. Trotzdem lassen sich die großen Marken in den USA nur schwer verkaufen. Allein GM blieb um 25% unter dem Vergleichsmonat August 2009 – und das war schon in der Krise! Ford hat „nur“ ein minus von 10% gegenüber dem Vergleichsmonat eingefahren, aber auch das ist bedenklich. Ford konnte einen größeren Abstieg verhindern, weil man den Kleinwagen Fiesta aus Europa importiert hat und zu einem extrem attraktiven Preis verkauft.
Der dritte große US-Automobilhersteller, Toyota (das ist schon lange kein japanischer Konzern mehr), musste ebenfalls schmerzliche Einbrüche hinnehmen: Der Absatz fiel im Vergleich zum Vorjahresmonat um mehr als ein Drittel!
Vor dem Ausbruch der Wirtschaftskrise 2008 hatte der Automarkt in den USA noch ein Volumen von rund 17 Millionen Fahrzeugen im Jahr. Inzwischen wurde die Vorschau für das Jahr 2010 auf 12 Millionen heruntergefahren. Nach den August-Zahlen steht bereits fest: Auch das wird nicht erreicht werden!
Als Antwort auf die Wirtschaftskrise haben die Firmen in den USA massiv entlassen. Außerdem wurden Löhne gekürzt. Das Ergebnis: Die große Masse der US-Amerikaner kann sich entweder kein Auto mehr leisten oder hat es im vergangenen Jahr gekauft, als es auch dort eine Abwrackprämie gab.
Außerdem überlegen sich Viele angesichts der rasch schlechter werden wirtschaftlichen Daten in den USA, in diesem Moment ein neues Auto zu kaufen.
Veröffentlicht am 11. September 2010 in der Berliner Umschau