Steht ein neuer Wirtschaftscrash bevor?
Von Karl Weiss
Verschiedene Internet-Seiten weisen in diesem Moment darauf hin, dass der wesentliche Frühindikator-Index des Welthandels bereits seit Monaten auf dem Abwärts-Marsch ist, was meistens und typischerweise auf einen neuen weltweiten wirtschaftliche Einbruch hindeutet. Anscheinend ist es diesmal China, das wegen explodierender Preise in Schwierigkeiten ist und die Gänge der wirtschaftlichen Expansion herunterschaltet, das hauptsächlich für diese Abwärtsbewegung verantwortlich ist.
Zum Beispiel hier (http://alles-schallundrauch.blogspot.com/2011/01/fruhindikator-fur-den-welthandel-im.html) und hier (http://www.querschuesse.de/xxl-propaganda-als-dauerschleife/) wird über den Rückgang des BDI berichtet.
Dabei handelt es sich um den „Baltic Dry Index“, der gecharterte Schiffskapazität für die wesentlichen grossvolumigen Grundgüter wiedergibt – genau gesagt ist der BDI ein Preisindex, aber die Nachfrage pflegt ja die Preise zu beeinflussen.
Dieser Index gilt als Frühwarnsystem, weil zuerst immer die Massengüter den Beginn einer weltweiten Krise anzeigen. In diesem Fall ist zum Beispiel von Kohle, Eisenerz und Getreide die Rede. Hier geht es also um Rohstoffe, Vorstufe der Produktion. Wenn diese und ähnliche Güter plötzlich immer weniger verschifft werden, kann eine internationale Wirtschaftskrise im Anzug sein.
Allerdings ist ein „Frühwarn-Index“ noch keine Gewissheit. Es können andere Faktoren, z.B. ein Überangebot an Massengutfrachtern die Ursache sein, aber, wie auch immer, der BDI ist seit Mai 2010 beständig am Fallen. Eine solch nachhaltige Bewegung ist nicht typisch für eine Angebotssituation.
Es gibt allerdings auch andere Faktoren, die auf eine erneute Abwärtsbewegung der Welt-Wirtschaft hinweisen, vor allem die Wirtschaftszahlen der USA und das, was man (wenn auch in Form von Gerüchten) aus China hört. Man hat keinen wirklichen Zugang zum „Reich der Mitte“, also gibt es viel Spekulationen.
Der BDI ist aber real, keine Spekulation.
Die Nachricht ist also: Augen und Ohren aufsperren, wir könnten in eine erneute, vertiefte Wirtschaftskrise eintauchen. Wenn das nicht passiert, auch gut.
Es gibt aber auch andere Vorzeichen eines solchen erneuten Falls in eine Wirtschaftskrise – man denke nur an die Wahnsinns-Verschuldung der USA und des UK – gegen die jene einiger Euro-Länder eher lächerlich anmuten. Man darf dies also nicht einfach auf die leichte Schulter nehmen.
Falls die Spekulation zutrifft, dass in China nun die Immobilienblase platzt – dann gute Nacht, kapitalistisches System.
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