Offener Brief an die Herrschenden - Von den Arbeitern und dem Volk in Deutschland

Vorschlag für einen Offenen Brief von Karl Weiss

Eine aktualisierte Fassung dieses Offenen Briefes findet sich hier


Tatsächlich hättet ihr uns beinahe herumgekriegt. Wir waren schon fast überzeugt von den Stories vom angeblichen Sozialstaat, der uns alle zu einer großen Familie macht, vom Rechtsstaat, der Gerechtigkeit für alle einführt, von der Demokratie, in der wir angeblich das Sagen hätten und von der Verfassungsmäßigkeit, die uns vermeintlich alle schützt.

Fast waren wir schon überzeugt, wir hätten wirklich im Grunde die gleichen Interessen wie eure Konzerne und Banken und eure Politiker.

Fast glaubten wir bereits fest, daß all das, was wir uns wünschen, im Kapitalismus Wirklichkeit werden kann: Ausreichend Geld zum Leben, eine angemessene Wohnung, Ausbildung für die Kinder, Kinderbetreuung, damit die Frau mitarbeiten kann, genügend Arbeitsplätze für alle, die arbeiten wollen, eine komplette und fortgeschrittene Gesundheitsversorgung, Ausbildungs- und Studienplätze und eine lebenswerte Zukunft für unsere Kinder, eine auskömmliche Rente nach einem erfüllten Arbeitsleben und vielleicht sogar dann und wann noch kleine Extras.

Zu schön wäre es gewesen, wäre wirklich ein gerechter Staat zu schaffen gewesen, hier im Kapitalismus. Doch nun müssen wir entsetzt feststellen, daß dies alles nur eine Schlafpille mit begrenzter Wirkung war für uns, daß ihr all dies keineswegs vorgesehen habt für uns, ja, es geradezu als absurd anseht, daß wir es wollen.

Die Sechziger Jahre, die Siebziger Jahre und selbst noch die Achtziger Jahre haben es fast geschafft, uns dies alles als möglich zu verkaufen. Waren wir doch schon fast dort, es fehlte ja nicht mehr viel. Ja, es war schön, ein Auto zu haben und Urlaub machen zu können, wir wollen das nicht leugnen. Doch nun sehen wir bereits, daß sich so mancher das schon nicht mehr leisten kann und es auch für den Rest nicht mehr lange dauern wird. Es war angenehm, daß sich manche von uns sogar den Traum eines Häuschens erfüllen konnten, aber jetzt erleben wir, wie jene, die arbeitslos werden, die Abzahlungen in der Regel nicht mehr leisten können.

Ihr habt es uns nun wiederholt und ausführlich klargemacht: Ob wir genug zu essen haben, kümmert euch einen feuchten Kehricht, ob wir Arbeitsplätze haben, ob unsere Kinder eine Zukunft haben, das alles ist nicht euer Bier. Ihr habt euch nur um eure Profite zu kümmern und wir sollen sehen, wo wir bleiben.

Mit der Gesundheitsreform und den zehn Euro Eintrittsgeld beim Arzt habt ihr uns schon geschockt, aber wir glaubten meist immer noch, alles werde schon nicht so schlimm kommen. Als ihr die Renten immer weiter gekürzt habt, hofften wir noch, andere eurer Politiker könnten dies rückgängig machen.

Als dann aber Hartz IV eingeführt wurde und das Versprechen gebrochen war, es müsse keiner darben, wenn er keine Arbeit mehr findet, da wurden schon ganz schön viele aufsässig und begannen mit den Montagsdemos. Ihr habt es zwar geschafft, die wieder klein zu bekommen, aber macht euch keine Illusionen: Das ist nicht von Dauer.

Daß Hartz IV so durchgegangen ist, bei allen euren Parteien, bei den Gerichten, bei den Medien und sogar bei manchen Sozialverbänden, das allerdings hat uns zutiefst geschockt, kein Verfassungsgericht, das Einhalt geboten hätte. Nun wissen wir, Rechtsstaat, Demokratie, Grundgesetz: Alles hohle Phrasen, nur um uns zu täuschen.

Noch sind die meisten von uns gelähmt vor Entsetzen, nicht in der Lage, irgendetwas zu tun und ratlos, was getan werden müßte. Aber im Grunde, in der Tiefe unserer Herzen, wissen wir fast alle schon, was dies bedeutet und was wir tun müssen. Die meisten von uns wollen es sich noch nicht eingestehen, ringen noch mit sich.

Was das bedeutet - und das dringt mehr und mehr von uns ins Bewußtsein, ist: Der Kapitalismus hat sein Gesicht nicht gewandelt, es war lediglich eine kurze Phase in der Geschichte, in der ihr eure wahre Fratze verstecken konntet. Der Kapitalismus hat für uns keinerlei Zukunft und nicht für unsere Kinder. Wir werden die Revolution machen müssen und euch zum Teufel jagen.

Ihr baut unsere Arbeitsplätze ab, gerade wie es euch gefällt. Ihr streicht unsere Löhne zusammen, verlängert unsere Arbeitszeiten, laßt die Renten ins Nichts fallen, laßt die größte Steuererhöhung in der Geschichte der Bundesrepublik durchziehen (natürlich für uns), während eure Großkonzerne und Banken überhaupt keine Steuern mehr zu zahlen brauchen. Ihr streicht die Lehrstellen, die unsere Kinder brauchen und jene, welche noch eine gefunden haben, übernehmt ihr nicht in ein festes Arbeitsverhältnis nach der Ausbildung.

Ihr beschimpft uns noch dazu, wir seinen Sozialschmarotzer, wenn wir keine Arbeit finden, wenn wir krank sind oder pflegebedürftig oder alt. Ihr betrügt uns um das Geld, das wir und unsere Väter und Mütter in die Sozialversicherungen eingezahlt haben. Ihr habt dies Geld für andere Dinge verbrauchen lassen und zuckt nun mit den Schultern: Nichts mehr da.

Ihr habt die Zeitungen und Zeitschriften, das Fernsehen und die Radios fest im Griff. Sie überschütten uns mit eurer Ideologie, daß der Staat nicht dazu da sei, für uns zu sorgen, wenn wir es brauchen. Wir hätten vielmehr alleine klar zu kommen. Das hätte uns eigentlich schon früher auffallen müssen, daß von den Medien Einmütiges kommt - und das dort Veröffentlichte nie auf unserer Seite steht.

Aber auch diese Einsicht beginnt sich auszuweiten, ebenso wie jene, daß die Kommunisten vielleicht doch keine kleinen Kinder fressen. Wir beginnen nun auch bereits alternative Nachrichten im Internet zu finden.

Seit Jahren sinkt nun unser Reallohn und wird zusätzlich noch durch Arbeitszeitverlängerungen gekürzt. Ihr wollt uns bis 67 weiterarbeiten lassen, ja sogar von Rente mit 70 ist schon die Rede.

Tatsächlich haben wir schon begonnen, dies nicht mehr hinzunehmen. In den Wahlen, die ihr immer als große Ausrede hattet („Die Mehrheit hat sich dafür entschieden"), haben wir euren Politkern bereits Denkzettel gegeben, die sich gewaschen haben. Bei der letzten Bundestagswahl haben gerade noch 35 % der Wahlberechtigten die euch genehmen Parteien gewählt und wenn man alle abzieht, die noch glaubten, taktisch wählen zu müssen, sind es noch weit weniger. Das Vertrauen in eure Politker ist inzwischen nur noch bei 20 % der Bevölkerung vorhanden.

Da ist es ein Zufall, daß gerade der „Club of Rome", eine eurer Denkorganisationen, verkündet hat, daß man in Zukunft nur noch 20% brauchen werde, die anderen würden ohne Arbeit sein. Danke für die Offenheit.

Dabei ist es noch nicht einmal die Gegenwart, die uns so Angst macht und wütend, es ist vor allem die Zukunft, die ihr für uns vorgesehen habt. Fast jeder von uns muß mit Arbeitslosigkeit rechnen, noch bevor er in Rente gehen kann und dann heißt es, er sei arbeitsscheu. Jahrzehnte von Einzahlungen in die Sozialkassen und dann wird man mit Almosen abgespeist, die weit unterhalb der Armutsgrenze liegen, sei es bei Arbeitslosengeld II oder später der Rente.

Demütigende Bittgänge zu Behörden, die Kontrolleure in unsere Wohnungen schicken - und die Politiker tönen mit euch im Chor: soziale Hängematte, Sozialschmarotzer, Mißbrauch!

Für den Rest des Lebens zur „Tafel", um noch etwas zu essen zu haben, die Gesundheitsversorgung so eingeschränkt, daß Nötiges nicht mehr durchgeführt wird, in eine Winz-Wohnung wechseln oder man wird ganz obdachlos. Das ist die Zukunft, die ihr uns bereitstellt. Und dann klingt es auch noch in unseren Ohren, wenn ihr hervorhebt, daß es in Entwicklungsländern den Menschen noch schlechter geht.

Auch Danke dafür, daß ihr einen eurer Politker gleich habt klarmachen lassen, daß uns das Essen bei der „Tafel" keineswegs garantiert ist: „Wer keine Arbeit hat, soll auch nicht essen."

Doch selbst das hätten wir uns vielleicht - oder jedenfalls so mancher von uns - gefallen lassen, denn man fällt leicht in Resignation, in Verzweiflung, in Depression. Aber dann haben wir gemerkt, daß eure Pläne sich hauptsächlich gegen unsere Kinder richten. Waren wir schon aufmerksam geworden, als die Klassengrößen immer mehr anstiegen, als die Diskussion über Studiengebühren begann, so merkten wir endlich, wo es hinläuft, als ihr immer mehr Lehrstellen abschafftet, unsere Kinder verurteiltet, bei uns wohnen zu bleiben, wenn sie keine Arbeit finden und fast nur noch Teilzeitstellen, Minijobs, Ein-Euro-Jobs, Zeitarbeit, Praktikum und prekäre Arbeit anbotet.

Wir lieben unsere Kinder und wir werden euch dies nicht mit unseren Kindern machen lassen! Das war ausschlaggebend, daß wir nun, wenn auch zunächst noch unbeholfen, zu kämpfen begonnen haben - zu kämpfen gegen euch. Ihr habt nicht die geringste Ahnung, wie stark die Wut in unserem Bauch ist und wie wild unsere Entschlossenheit.

Ihr seid noch nicht sehr beeindruckt von unseren Kämpfen - das wird sich legen. Tatsächlich ist es jenen Gewerkschaftsführern, die mit den euch genehmen Parteien verbändelt sind, bisher noch immer gelungen, die Kämpfe abzuwürgen, bevor sie ans Eingemachte gingen, aber wir lernen. Seht nur, wie sich im Ver.di-Streik die Zahl der Gewerkschaftsmitglieder in den bestreikten Betrieben verdoppelt hat.

Hartz-Protest 02

Ja, wir werden kämpfend lernen - und wir werden französisch lernen! Ihr könnt schon mal zu zittern anfangen.


Dies ist der Artikel in der "Berliner Umschau", erschienen am 3.6.2006, der von allen meinen Artikel bisher die meisten Zitate und die meisten Reaktionen (vor allem positive) ausgelöst hat.

Die englische Übersetzung dieses Artikels findet sich hier und eine neue, erweiterte Version vom Januar 2008 hier.
Ernesto-Che - 14. Nov, 22:37

Das alles hätte ich auch so schreiben können.

1947 geboren - 1961 Lehre ... 2003 Bude dicht aus Mangel an Profit. Zwei Jahre Transfer Gesellschaft - 32 Monate Arbeitslos - 2008 mit 61 in Rente mit 14,4 % Abzügen ... was bleibt ... nach 47 Beitragsjahren ?
Inclusive Firmenrente ... ca. 1250.- € und das ist noch viel im Vergleich zu anderen Rentnern.
Da soll man sich doch bei den verantwortlichen Politclowns mit dem Baseballschläger bedanken.
Im Alter wird man verdammt noch zum Kampfschwein gemacht !!!
Danke ihr arrogantes Politpakt in Berlin und sonstwo !!!

Karl Weiss - 14. Nov, 23:12

Wir Kampfschweine

Hallo 'Ernesto Che',
da haben wir ja eine extrem ähnliche Geschichte. Statt dem Baseballschläger schlage ich vor, mach doch bei der nächsten Montagsdemo mit. Dort braucht man dringend Verstärkung!
Karl Weiss
tosca-germany - 19. Feb, 05:08

Vielen Dank

fuer diese ehrlichen Worte! Das Beste was ich seit Jahren gelesen habe! Endlich mal Wahrheit mit Schmackes! Es wird kommen,wie es kommen muss!!

hasenherz - 19. Feb, 14:02

Wann werden wir uns wehren?

Was muss noch geschehen? Wir sind doch alle selber schuld, wenn wir still halten! Alle reden und schreiben - nichts passiert. Schaut auch unter www.thalus-von-athos.de , es tut sich was. Gruß Gabi

sachmed - 25. Mai, 15:59

revolution bringt es nicht

Lieber Herr Weiss!
Sie wissen so viel und ich finde es wunderbar hier zu finden, was man nirgendwo findet. Ihr Brief ist in jedem der Anklagepunkte richtig und der Kapitalismus schuldig. Nur Sozialismus funktioniert leider auch nicht. Er ist schön gedacht, aber dann wird doch Macht immer und immer wieder missbraucht.
Ich hätte gerne die Vorteile des Sozialismus hier her übertragen. Ich kannte keine Existenzängste bevor die Mauer fiel, ich habe auch meine eigene Existenz nie in Frage gestellt.
Können Sie sich vorstellen, dass die Fettesten in Europa Revolution machen???
Ich würde mir wünschen vor dem Reichstag, oder vor Mercedes Benz, oder Siemens oder Telekom oder den Banken ein Volk wie im Fussballstadion zu finden, dass mit der gleichen Leidenschaft (wie schon im Fussballstadion geschehen) :"Scheiß Millionäre" schreit, dass denen der Arsch auf Grundeis geht, und sie die Kraft des Volkes zu spüren bekämen. Ich glaube schon, dass so ein Warnschuss Wirkung hätte.
Für eine Revolution werden Sie nicht mehr als so etwas wie die RAF initiieren und das ist auch nicht erstrebenswert.

Karl Weiss - 26. Mai, 01:21

Beim nächsten Mal besser

Also lieber Sachmed,

ich kann es nachvollziehen, dass so mancher nach den Erfahrungen der DDR und anderer Länder etwas unentschlossen ist bezüglich des Sozialismus und der Revolution.

Da wurde ja jeweils der Kapitalismus wieder hergestellt - und das von solchen in der Partei, die eigentlich hätten den Sozialismus schützen sollen. Daraus muss man natürlich lernen. Aber die Lehre kann ja nicht sein, nun im Kapitalismus zu verharren bis ans Ende der Zeiten, sondern es beim nächsten Mal besser zu machen.

So wissen wir jetzt zum Beispiel, die Mächtigen werden sich einer intensiven Kontrolle unterziehen müssen im zukünftigen Sozialismus, der Kontrolle durch das Volk!

Alle wirklichen grossen Fortschritte der Menschheit haben nicht beim ersten Mal hingehauen. So ist es auch mit dem Sozialismus. Man sehe sich nur an, wie viele abstürzten und ihr Leben verloren, bis der erste Flug eines Menschen mit einem Flugzeug gelang (gerade 100 Jahre her).

Also auf ein Neues.
sachmed - 6. Jun, 12:41

geht das denn?

Vielen Dank, Herr Weiss für Ihren netten Kommentar.
Eigentlich wollte ich es dabei belassen. Aber 1250 Euro sind doch ganz schön viel Geld. Leiden auf hohem Niveau? Wieviel hättens denn gerne? Ich habe zu Wessi Zeiten noch nie so viel Geld verdient. Das sind 2500 Mark. Gut , das kann man sicher nicht mehr ganz so rechnen, aber dennoch. Ich bekomme mal höchsten 400 Euro, ist mir prophezeit worden. Gut, wenn Sie eine hohe Miete haben, bleibt vielleicht nicht viel übrig, spricht aber trotzdem für ein gutes Lebensniveau.
Das nächste Problem ist. Wenn Sie siegen würden mit der Revolution, dann hätten Sie ein feindliches Umfeld. Der Kapitalismus würde Sie als Feind betrachten und sabotieren wo er nur könnte, wenn die Amis nicht sogar wieder so freundlich wären und helfen, wie in Korea und Vietnam.
Die DDR war sicher auch oft zu kleinlich, weil sie nicht stark genug war. Je ängstlicher ein Regime ist, desto kleinlicher wird es sein. Soll im Iran übrigens auch wieder so sein. Was vor ein paar Monaten noch möglich war (verrutschtes Kopftuch z.B.) wird jetzt nicht mehr toleriert. Wenn die Angst regiert, findet man im Glauben zusammen, oder lässt zusammenfinden!

Karl Weiss - 6. Jun, 14:23

Keine 1250 Euro

Hallo Sachmed,

weiss nicht, wo Sie die 1250 Euro her haben. Beziehen Sie sich auf das Beispiel der eigenen Vorausberechnung von Elmar Getto im Renten-Dossier, Teil 2?
Wenn Sie dort aufmerksam nachlesen, kommt er am Ende auf einen Rentenbetrag von 620 Euro, bei 600 Euro Miete.

Übrigens sehen meine Zahlen auch nicht viel besser aus. Dazu kommt noch, ich bin ja etwas jünger als Elmar, ich falle dann schon unter die Rente mit 67, während Elmar noch im letzten Jahrgang ist, der mit 65 in Rente gehen kann.

Was das feindliche Umfeld nach der Revolution angeht, so wird das diesmal wohl anders aussehen. Unter den heutigen Bedingungen wird eine Revolution wohl im wesentlichen eine Weltrevolution sein, d.h. ein grosser Teil der Länder wird sie gleichzeitig oder fast gleichzeitig machen. Dann gibt es nicht mehr das Problem der feindlichen Umwelt.

Im übrigen ist die Rückkehr zum Kapitalismus in der DDR und den Ostblockländern ja nicht wegen des Einflusses von aussen passiert damals 1956, sondern aufgrund von Verrat an den Grundsätzen von Marx und Lenin von innerhalb der Parteien.
sachmed - 8. Jun, 09:42

Lieber Herr Weiss!

Es klingt gut was Sie sagen, auch wenn ich es mir nicht vorstellen kann und auch Angst vor Blutvergiessen habe. Vielleicht könnte es ja so friedlich wie zu Ghandis Zeiten gehen. Ich habe im Moment, wenn ich richtig gut bin,
250 Euro zum Leben. Haben Sie schon mal Charles Dickens gelesen? "Eine Geschichte zweier Städte" Das Buch ist erschütternd und das Fazit, das Dickens zieht, finde ich richtig gut. Aber die meisten Manager haben dieses Buch sicherlich nicht gelesen. Sollten sie aber tun!

klavigen - 7. Okt, 05:00

Reaktion der Politik auf diesen Brief ?

Lieber Herr Weiss,
leider bin ich erst heute auf Ihren Blog aufmerksam geworden. Ihre Beiträge zeigen den anylytischen Verstand eines humanistisch denkenden Menschen. Anscheinend sind diese in unserem Land noch nicht ausgestorben, obwohl man manchmal dies annehmen könnte, wenn man bemerkt, wie wenig Widerstand der Junta aus Konzernen, Banken und Politik entgegenschlägt. Eigentlich müssten alle Intellektuellen, die es bei uns gibt und die ein Sprachrohr zur Verfügung hätten bitterlich weinen aus Scham, was sie alles unkommentiert lassen.

Ich bin gespannt, wieviel Leidensdruck noch erzeugt werden kann, bis den ersten der Kragen platzt.

Mich interessiert jetzt, ob es und welche Reaktionen es seitens der Politik auf diese Aktivitäten hier gibt. Das wird ja den Damen und Herren nicht verborgen geblieben sein. Und vielleicht müssen sie ja garnichts machen, denn die Säuberung de Staates von Intellektuellen á la rote Khmer ist nicht notwendig, wenn dieser Prozess auch weitaus subtiler ablaufen kann. Ein Heer von Benachteiligten kann seine Kinder ohnehin nicht mehr richtig ausbilden lassen. die Lücke wird durch Green-Card Inhaber gefüllt, die sich des guten Salairs erfreuen und sicher nicht so weit einblick in unser Gemeinwesen haben, dass sie politisch was verädnern wollen. Ich glaube auch, dass unsere herrschende Kaste den Machiavelli gut studiert haben und nach der Devise: Divide et impera die Massen gegeneinander mobilisieren und sich aus den gefährlichen Scharmützeln raushalten können.

Mit freundlichen Grüssen und mit Hochachtung

Klavigen

Karl Weiss - 9. Okt, 15:18

Danke

Hallo Klavigen,

vielen Dank für das Lob. Den Mantel "humanistisch" ziehe ich mir ohne Bedenken an.

Die Antwort auf so etwas wie meinen Brief und meinen Blog ist natürlich zunächst einmal totschweigen, nur keine unnötige Propaganda. Trotzdem ist dieser Vorschlag für einen offenen Brief schon einigermassen auf Widerhall gestossen. Er wurde bereits auf Englisch übersetzt und in einer Reihe von "indymedia"-Seiten verbreitet.

Insgesamt dürften ihn schon einige Zehntausend gelesen haben. Negative Resonanz habe ich bisher mit Ausnahme der Ergüsse von "deodada" (der Kommentator über Ihnen) nicht erhalten. Das ist immerhin schon Etwas.

Mein neuester Artikel von heute ist so etwas wie eine Antwort auf die anderen Dinge, die Sie geschrieben haben:

http://karlweiss.twoday.net/stories/4333745/
Kunststimmen-gegen-armut - 15. Okt, 11:29

Hochachtung !

Lieber Herr Karl Weiss,

nachdem unsere Aktion innerhalb weniger Tage eine rasante Entwicklung angenommen hat "KUNSTSTIMMEN GEGEN ARMUT - Wir setzen ein Zeichen gegen die forschreitende Armut in Deutschland!" www.kunststimmen-gegen-armut.de
und wir zu Anfang ausschließlich damit beschäftigt waren Kontakte zu knüpfen um die Aktion zu verbreiten, fanden wir am Wochenende ein wenig Zeit uns selber mal umzusehen und kamen dann auf DIESE IHRE GENIALE SEITE !!!

Wir würden sehr gerne Kontakt zu Ihnen aufnehmen, Erfahrungen ausstauschen und Anregungen Ihrerseits entgegennehmen.

Voerst nocheinmal "Chapeau" :-) und herzlichen Gruß
Mona Schwenker
Karl Weiss - 16. Okt, 21:10

Danke für das Lob

Liebe Frau Mona Schwenker,

leider öffnet Ihre Site nicht auf meinem Computer (ich versuchs nachher noch mit einem anderen), aber ich darf mich herzlich für die Blumen bedanken. Also genial hat meine Artikel bisher noch niemand genannt - dürfte auch ein wenig übertrieben sein. Aber ist schon sehr angenehm zu hören, sie können eventuell ein wenig zu etwas Bewegung mithelfen.

Gerne will ich mit Ihnen Erfahrungen austauschen. Schreiben Sie einfach an die im Blog genannte E-Mail-Adresse der Berliner Umschau, das wird dann an mich weitergeleitet. Kann leider meine persönliche E-Mail-Adresse hier nicht ins Internet stellen, sonst wird sie mir zugespammt.

Liebe Grüsse

Karl Weiss

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