Rente mit 67, 70 usw.

Regierung lügt schon wieder

Von Karl Weiss

Diese Regierung entwickelt sich mehr und mehr zu Spezialisten für Lügen. Frau von der Leyen, schon in ihrer vorherigen Ministertätigkeit wegen Lügen aufgefallen, ließ in der Diskussion um die Rente mit 67 eine herzhaft gefälschte Meldung los und glaubte, sie käme damit durch. Angeblich wären 40% der 60- bis 64-jährigen in der Bundesrepublik beschäftigt.



Nun, im Wortsinne stimmt das sogar, nur nicht im Sinne der Rentendebatte, denn Frau von der Leyen hat einfach eine Statistik genommen, die auch alle nicht sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten umfasst, also die Besitzer von Firmen (wer hätte gedacht, dass die noch nach 60 arbeiten?), die Ärzte, Anwälte und sonstige Freiberufler, die Bauern, die Beamten (na so etwas, es gibt Beamte , die mit 60 noch leben?) und was da noch so alles kreucht und fleucht an nicht versicherungspflichtigen Beschäftigten.

Die korrekte Zahl, nämlich die der versicherungspflichtig Beschäftigten in dieser Altersgruppe, ist 10%!

Selbst diese Zahl erscheint noch hoch angesichts der Realität: Jeder weiß, dass Deutsche Unternehmen konsequent alle Fabrikhallen und Büros von mehr als 50-Jährigen säubern. Doch auch diese Zahl sagt eigentlich nicht die Wahrheit, denn von diesen 10% sind viele in Altersteilzeit und ein weiterer in Gewicht fallender Anteil nur in Teilzeit beschäftigt.

Tatsache ist, angesichts der Jugendlichkeits-Hysterie deutscher Manager sind fast alle Deutschen in versicherungspflichtigen Beschäftigungen ab dem Alter von 50 Jahren Freiwild. Sie werden entlassen, nicht eingestellt, sie werden in Altersteilzeit geschickt, sie werden frühverrentet oder sie sind angesichts der extrem hohen Arbeitsleistung in Deutschland gar nicht mehr in der Lage, einen normalen Job auszufüllen und müssen Frühinvalidität und ähnliches beanspruchen.

Herr Urban vom geschäftsführenden Vorstand der IG Metall berichtet zum Beispiel: Aus der Berufsgruppe Schlosser und Mechaniker sind wegen verminderter Erwerbsfähigkeit knapp 24 Prozent mit einem durchschnittlichen Zugangsalter von 51,4 Jahren vorzeitig in Rente gegangen.

Angesichts dieser Realität hat ein erhöhtes Rentenalter überhaupt keine wirkliche Funktion, außer eben jener, den Menschen die Rente zu kürzen.

Und darum geht es der Bundesregierung natürlich auch in Wirklichkeit.

Frau van der Leyen hat eine gute Chance, als Königin der Lügen in die Geschichte bundesdeutscher MinisterInnen einzugehen. Bereits in ihrer Funktion als Familienministerin in der vorherigen Großen Koalition behauptete sie, als es um die Durchsetzung der Internet-Sperren ging, für die man die Kinderporno-Seiten als Vorwand genommen hatte, fast alle diese Kinderporno-Seiten seien in dubiosen Ländern gehostet, in denen Kinderporno nicht strafbar sei. Darum müsse man solche Seiten von hier aus schließen können.

Allerdings stellte sich dann heraus: 90% der Seiten mit Kinderporno sind in EU-Ländern oder den USA gehostet (na, das war’s wohl nicht!). Mit einem einfachen Anruf in den jeweiligen Ländern könnte man sie vom Netz nehmen lassen. Siehe hierzu auch diesen Artikel: „Einführung der Internet-Zensur“.


Veröffentlicht am 13. August 2010 in der Berliner Umschau
grood - 14. Aug, 13:06

Kleinigkeit

Hallo Herr Weiß,

Frau von der Leyen/Lüge war Familien und nicht Justizministerin, bevor sie Jung als Minister für Arbeit und Soziales ablöste. Vielleicht wollen Sie das im vorletzten Abschnitt korrigieren -nachher behauptet noch jemand, der Weiß würd's hat auch nicht so genau nehmen mit mit der Wahrheit ;-)).

Den Kommentar können Sie übrigens getrost löschen.
Beste Grüße
Willi Book

Karl Weiss - 14. Aug, 20:04

Stehe zu den Fehlern

Ja, natürlich, Sie haben recht. Habe ich durcheinandergebracht und nicht nachgeprüft.

Werde mich bessern.

Nein, die "Kleinigkeit" will ich keineswegs löschen. Ich stehe zu meinen Fehlern.

Machen Sie einen Test: Wie oft habe ich schon einen gemacht?

Sie werden kaum einen finden. Und immer, wenn tatsächlich jemand einen entdeckt, habe ich das schnellstens korrigiert.

Im letzten Jahr, glaube ich, ist mit kein einziger mehr unterlaufen bis zu diesem.

Übrigens ist es natürlich einen Riesenunterschied, ob Politiker bewusst und aus leicht zu durchschauenden politischen Gründen die falsche Statistik verwenden oder ein Journalist eien Flüchtigkeitsfehler macht.
Saint Germain - 15. Aug, 12:23

Die Ratlosigkeit wächst

An diesem Beispiel des Renteneintritt Alters sieht man ganz deutlich, wie konfus diese "Merkel-Regierung" ist. Und diese Ratlosigkeit wird in den nächsten Wochen noch deutlich zunehmen, wenn sich die Probleme im Land und weltweit drastisch erhöhen. Wir leben jetzt in einer Zeit, in der nichts mehr verheimlicht werden kann. Alles "Versteckte" kommt unweigerlich an´s Licht und fordert Erklärung und Konsequenzen. Die nächsten Wochen und Monate werden echt spannend und sehr, sehr interessant. Die Menschen werden von Machenschaften und Umständen erfahren, die ihnen die Haare zu Berge stehen lassen. Diese Enthüllungen werden wie Schmierseife wirken und dazu beitragen, dass diese unlauteren Regierungen (weltweit) entsorgt werden können.
Also machen wir uns keinen Kopf um ein Renteneintritts-Alter von 70 Jahren. Es wird alles anders kommen. Das Motto wird lauten: Zum Wohle des Menschen!

skyman - 22. Aug, 17:38

auch wenn es etwas verallgemeinernd klingt, ich habe noch keine regierung erlebt,die keine lügen hervorgebracht hat, ob bewußt oder unbewußt,sei einmal dahingestellt.
ich denke,das gab es immer,und wird es auch weiterhin geben,solange die politiker und die regierung in deutschland an mangelndem realitätssinn und zu geringem "gesundem menschenverstand" leiden.
auf die idee, die rente erst ab 70 oder auch ab 67 jahren einzuführen,kann nur jemand kommen,der nicht weiß,was es heißt,auf dem Bau zu schuften, oder in Dauernachtschicht zu arbeiten.
ich glaube kaum,daß z.b. ein Maurer oder ein Dachdecker mit 67 Jahren noch gesund genug sind,auf der Baustelle zu arbeiten.
im endeffekt bekommen diese leute dann später rente,fallen dafür aber der krankenkasse oder dem arbeitsamt zur last,oder beziehen eine geringere frührente.
es gibt noch viele weitere Beispiele für realitätsferne vorschläge oder entscheidungen unserer politiker,das grundproblem ist meiner meinung nach ,daß die regierung bzw. die politiker unter sich über lösungen von problemen nachdenken,und nicht die stimme des volkes über bestimmte sachen vorher anhören.
King Balance - 15. Aug, 19:17

Zusatz

Hier ist die Kohle die fehlt - Rentenklautabelle (Teufelstabelle), Rentenkassen Plünderkatalog - Rentenklautabelle

Gockeline - 16. Aug, 10:07

Danke für jeden Artikel der aufrüttelt und aufdeckt!

Alle Medien arbeiten der Politik zu.
Sie arbeiten den Unternehmern zu!
Die Unternehmer haben ihren Arbeitern die Löhne so gekürzt,
und ihre Gehälter in der Zeit verdreifacht .
Kein Unternehmer will Menschen ab 60-70 in seinen Bertieben haben.
Die Unternehmer fordern jetzt schon wieder Lohnzurückhaltung.
Sie fordern Rente bis 70
obwohl sie wissen es wird niemals Arbeit geben für diese Menschen.
Kein Politiker sagt die Wahrheit,dass es nur eine Rentenkürzung ist.
Kein Politiker ändert den Beamtenstatus.
Die gehen mit 55 schon in Rente samt Pension.
Es gibt keinen Beamten der bis 65 arbeitet.
Sie werden niemanls bis 70 arbeiten,
das wird nur vom kleinen Mann eingefordert.
Der von Hause aus nur eine kleine Rente hat.
Den führt man vor ,wenn man ihn als Zecke vorführen will.
Wenn man Rentner im wilden Süden zeigt, sind es meist nur die Pensionäre.
Da ändert man nichts.
Man kann es nicht mehr hören, wie einseitig alles nach außen gebracht wird.
Wo bleibt der gute Journalist?
Gibt es keine mehr?

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