Donnerstag, 14. September 2006

Sensation! Bundesregierung wird Erwartungen erfüllen!

Oder: Leistung muss sich lohnen.

Von Elmar Getto


Diesmal eine Satire von Elmar Getto. Eine der lachtränentreibendsten politischen Satire, die ich in letzter Zeit geniessen konnte. Erschien zuerst in der "Berliner Umschau" vom 28.November 2005.

Noch nie in der Geschichte der Bundesrepublik war es so wahrscheinlich, daß eine eben angetretene Regierung so weitgehend die Erwartungen der Bevölkerung erfüllen wird wie diesmal. Nur müßten die Sprüche unserer heroischen Politiker-Kaste noch diesen Erwartungen angepaßt werden. 17 (in Worten: siebzehn) % der befragten Bundesbürger erwarten von der neuen Regierung einen wesentlichen Abbau der Arbeitslosigkeit, 79 (in Worten: neunundsiebzig) % nichts dergleichen. Diesen Erwartungen wird die heißgeliebte große Koalition in so vollkommener Weise entsprechen, daß ihren Akteuren dafür die Heiligsprechung droht - jedenfalls, so weit sie nicht Gay sind. Gleichzeitig erklärt die neue Bundeskanzlerin, sich am Abbau der Arbeitslosigkeit messen lassen zu wollen. Der Maskenball geht weiter auf der Titanic. Musik!

Unterdessen erklärt einer der neuen bedeutenden Minister, daß Proteste gegen ihre hohen Einkommen „antidemokratische Reflexe" hervorrufen könnte. Mann, der Mann hat gelernt! Das ist schon auf Augenhöhe mit Bush. „Die Demokratie bin ich! Wer nicht für mich ist, ist gegen mich!"

Dabei hat er einfach recht. Diese Einkommen sind wirklich niedrig. Jedenfalls im Vergleich zu dem, was man bekommen wird, wenn man nach der nervenaufreibenden politischen Karriere in den sicheren Hafen einer der (natürlich ohne jede Absicht) begünstigten Kapitalgesellschaften einlaufen wird, um die Früchte seines Handelns zu genießen - mit Anrecht auf eigenes Absteige-Appartement in einer nahegelegenen Stadt, wo man unerkannt von Frau und Familie die Prostituierten treffen kann, die einem zugeführt werden - im Zweifelsfall per Flugzeug aus Brasilien. Denn Leistung muß sich lohnen.

Demgegenüber muß einer ihren alten Spezies, der ehemalige Hamburger Innensenator Schill, sich selbst um alles kümmern. Er wurde in Rio de Janeiro gesehen in Gesellschaft holder leichtbeschürtzter Weiblichkeit. Wirklich, stand in der Zeitung! Der Arme muß sich mit etwas mehr als 6000 Euro Übergangsgeld pro Monat durchs Leben schlagen - und auch noch die Damen bezahlen. Ein herzzerreißendes Schicksal.

Dabei ist die Story mit der käuflichen Weiblichkeit völlig erstunken und erlogen! Niemals hat Hartz I oder Hartz II oder Hartz III oder Hartz IV für sich und für Anbefohlene in Hannover ein zweistöckiges Appartement anmieten lassen, um ihre Lustnächte dort zu verbringen. Das sind alles Erfindungen von antidemokratischen Reflexen!

Aber im Ernst, es gibt nichts ehrlicheres als unsere Politiker-Kaste. Zum Beispiel jene Grünen-Politikerin, die Beauftragte ihrer Partei bei den Atomausstiegsgesprächen war. Sie feierte das austeigendste Ausstiegsprogramm, aus dem je ausgestiegen wurde! Und wurde gleich nach der Feier unmittelbar belohnt, wie sich das gehört: Sie bekam einen angemessenen Posten bei einem jener Energiekonzerne, denen sie gerade diesen brutalen Ausstieg zugemutet hatte. Da hat sich Leistung gelohnt! Der Ausstieg war so brutal, daß die Regierung schon gar nicht mehr besteht und trotzdem immer noch ausgestiegen wird, wahrscheinlich noch sechs weitere Legislaturperioden lang. Was? Vierundzwanzig Jahre? Wer sagt, Legislaturperioden dauern vier Jahre? Sehen Sie? Na eben!

Eine ähnlich große Mehrheit der Bundesbürger von 25% traut der Bundesregierung nämlich zu, das Ende dieser Legislaturperiode zu erreichen. Das sei keine Mehrheit, meinen Sie? Sie antidemokratischer Flegel! Die große Koalition hat 69% der Bundesbürger hinter sich! Das hat Schröder ausgerechnet: Union 35 und Sozis 34! Sie meinen, mit der Wahlbeteiligung von 77% malgenommen, ergibt das gerade mal 53%? Na sehen sie, ist doch eine Mehrheit, oder nicht? Sie hätten aber Schröder nur deshalb noch einmal gewählt, um Merkel zu verhindern? Na, wenn Sie taktisch wählen, was kann Schröder dafür?

Aber tatsächlich, die Erwartungen der Bundesbürger in die neue Regierung sind so weit gespannt, daß die kaum darunter bleiben kann. Aber so mancher Bundesbürger ist einfach rettungslos antidemokratisch (Wenn nur 15% noch den Politikern vertrauen, dann wird man sie doch antidemokratisch nennen dürfen, oder?) Irgend etwas sagt mir, daß diese antidemokratischen Bundesbürger es am Ende dieser Koalition nicht hoch anrechnen werden, daß sie ihre Erwartungen erfüllt haben wird, diese undankbare Meute.

Also wem man nun auf keinen Fall sein hohes Einkommen anrechnen darf, ist der Herr Wiesheu aus Bayern. Da gibt es doch unglaublich antidemokratische Zeitgenossen, die ihm vorrechnen, daß er bei den Koalitionsverhandlungen der zukünftig privaten Bahn Vorteile für ihren Börsengang zugeschanzt hat und nun rein zufällig in die Dienste dieses bisher noch Bundesunternehmens tritt, wo man ihm natürlich ein seinen Verdiensten angemessenes Einkommen zukommen lassen wird und ... (na, wagen Sie nichts zu sagen über Prostituierte, ja!). Leistung wird sich nun mal lohnen.

Das ist alles pure Verleumdung. Dieser Herr kann dies gar nicht bewußt getan haben, sondern allerhöchstenfalls nur zufällig - so wie damals Graf Lambsdorf, der nur ganz zufällig derselben Firma eine Ministererlaubnis zukommen ließ, die seiner Partei eine hohe Spende gab. Das ist keine Korruption, nein, das ist Politik, das verstehen Sie nicht. Wirklich, ein hohes deutsches Gericht hat das festgestellt, das ist keine Korruption, nun glauben Sie es doch endlich! Leistung muß sich eben lohnen!

Also, was Herrn Wiesheu betrifft, der ist auf keinen Fall schuldig! Der kann nämlich gar nicht schuldig sein, der hat das schriftlich! Dem hat ein ärztlicher Gutachter höchstgutachterlich bestätigt, daß er geistige Aussetzer hat, Momente, in denen er für sein Handeln nicht verantwortlich ist. Der hatte nämlich am Steuer seiner Luxuslimousine den Kleinwagen eins Rentners zu Brei gefahren - bloß war da blöderweise der Rentner noch drin - und war wegen grob fahrlässiger Tötung zu einer saftigen Gefängnisstrafe verurteilt worden. Doch dann fand jener famose Gutachter heraus, selbstverständlich ohne dafür Millionen bekommen zu haben, daß unser lieber Freund dafür nicht verantwortlich war - der hatte nämlich einen seiner geistigen Aussetzer gerade als der unvorsichtige Rentner so dumm war, genau vor dem Schlitten des damaligen bayerischen Ministers aufzutauchen. Natürlich wurde der unschuldig Angeklagte sofort freigesprochen.

Falls also Herr Wiesheu in den Koalitionsverhandlungen wirklich dafür gesorgt haben sollte, daß da gewisse Vorteile fließen, dann war das natürlich in einem Moment der geistigen Umnachtung, denn es ist absolut ausgeschlossen, daß der Mann schuldfähig ist. Was, Sie meinen, Leute mit zeitweiligen geistigen Aussetzern sollten keine hohen Posten in der Politik oder Bahn erhalten? Was sind Sie für ein antidemokratischer Wicht! Pfui, Schande über Sie! Diskriminierung von Behinderten!

Machen Sie den Mund wieder zu, sonst kommt eine Fliege rein! Sie staunen über so viel Cleverness? Na, Sie wollten doch clevere Politiker, jetzt haben Sie sie! Wirklich: Im Forum einer Münchener Zeitung hat ein CSU-Anhänger geschrieben, Wiesheu sei eben clever! Und man solle gefälligst nicht neidisch sein.

Das kommt sowieso alles nur vom Neid, diese antidemokratische Attitüde. Die mit dem Neid auf clevere Politiker, das sind eben Leute, die von Geburt auf geistig nicht so sehr bevorteiligt waren und dann Minderleister sind und die werden dann eben arbeitslos, wie das bei wenig Begünstigten üblich ist. Und dann entwickeln die Neid auf jene, die eben anders geboren wurden, z.B. mit einem Redetalent oder eben mit Cleverneß, kurz: Leistungsträger. Meine Güte, so ist das Leben, der eine ist zu Höherem bestimmt und der andere zu Hartz IV. Was, ich soll aufhören, von Prostituierten zu sprechen - tu ich doch gar nicht!

Und das sind CHRISTLICHE Politiker - stellen Sie sich mal die anderen vor.

Da wir gerade von Christentum reden: Am Ende werden wir uns alle in der Hölle wiedertreffen. Wir, die wir Hartz IV sind oder bald sein werden, wegen unseres Neids und jene wegen ihrer Cleverneß. Und dort werden wir die katholischen Priester treffen. Das sind nämlich wirklich die ärmsten Schweine. Stellen Sie sich vor, die dürfen sich nicht einmal einen runterholen, sonst gehts ab in die Hölle.

Und wenn man einen von den süßen kleinen Jungen auf seinen Schoß setzt und ein wenig an sich drückt, ist doch harmlos! Na gut, man hatte sich vorher ausgezogen - aber es war so heiss an dem Tag! Aber man ist wirklich nicht eingedrungen - jedenfalls nicht viel. Oder ihn ein wenig lutschen läßt - meine Güte, wenn ein US-Präsident das mit einer Praktikantin machen kann, dann wird man das doch einem Priester nicht übel nehmen dürfen, oder? Die meisten katholischen Priester schwören Stein und Bein, daß sie nie mehr mit den Jungs gemacht haben als ein wenig gekuschelt und ein wenig gegenseitige Stimulation am Geschlechtsteil. Aber deren Gott ist da rigoros - ab in die Hölle.

Aber gemach - da gibt es natürlich noch die Beichte und die endet mit der Absolution! War nichts mehr mit Hölle! Halleluja!

Aber da werden ganz schön viele Vaterunser fällig für so eine kleine Pädophilie! Und dann auch noch straffrei ausgehen!

Da war es wirklich Zeit, daß der Papst dem Einhalt gebot. Der hat jetzt klar und deutlich verkündet, daß die Gay-Massen sich gefälligst vom Priesterberuf fernhalten sollen. Wenn der mal nur noch genügend Priesterkandidaten findet danach. War schließlich die beste Methode, ohne jeden Verdacht an junges duftendes Fleisch heranzukommen.

Aber auf jeden Fall ist diese päpstliche Verkündigung aus ganzen Herzen zu unterstützen, schon gar, nachdem wir ja nun Papst sind. So werden doch nun viele Jungs vor den Annäherungen geschützt. Na, gut, sie meinen, dann werden es eben mehr Mädchen sein? Naja, ist doch schon ein Fortschritt. Man kann ja nicht gleich alles auf einmal verlangen, auch von der katholisch apostolischen nicht.

Man lese zu den Mädchen auch eine aktuelle Spiegel-Geschichte: hier

Das ist so wie mit dem Kyoto-Protokoll: Ein viel zu kleiner Schritt, aber doch schon in die richtige Richtung.

Ist ja sowieso ganz problematisch jetzt. Was sind wir denn nun? Papst oder „Deutschland". Das ist ja eine ganz schmutzige Unterstellung, daß schon die Nazis gesagt hätten „Du bist Deutschland". Das sind wieder alles Neider, die den Cleveren nur nicht ihre Leistung gönnen, für die sie dann angemessen belohnt werden. Ist doch gut, wenn wir uns alle vereint fühlen, nicht wahr: „Ich bin Deutschland", der Hartz-IV-Empfänger und der Clevere, alles eine schöne große Volksgemeinschaft! Nazi-parole? Also hören Sie doch auf damit, man kann ja den Nazis alles unterstellen, aber nicht ... . Was? Ach, Sie sind einfach antidemokratisch!

Und die Prostituierten, sind die auch Deutschland? Also jedenfalls nicht die aus Brasilien! Na gut, Sie haben recht - ich hör jetzt auf mit den Prostituierten, das ist sowieso antidemokratisch.

Sehr praktisch, die Sache mit ‚antidemokratisch’. Paßt immer! Dabei sind wir doch nicht nur Papst, nicht nur Deutschland, sondern auch Demokratie! Das sieht man doch schon daran, daß die Regierung vollständig die Erwartungen des Volks erfüllen wird, nicht wahr?

Hat Ihnen gefallen, die kleine Satire? Hier ist das Rezept: Sex and Crime.

Mittwoch, 13. September 2006

Der Kommissionsbericht 9/11: Bewusste Fälschung

Aus Anlass des fünften Jahrestags des 11. September 2001

Von Karl Weiss

Artikel der "Berliner Umschau" von heute

Es darf heute wohl als gesichert gelten: Die Regierung der Vereinigten Staaten hat einen wesentlichen Anteil an der Täterschaft bei den Anschläge vom 11. September 2001.

Es gibt Hunderte von klaren Anzeichen dafür. Über eines der wichtigsten soll hier berichtet werden. Wäre alle anderen Anzeichen nicht existent, allein dieses wäre bereits ein guter Grund, nicht mehr die Verschwörungstheorie zu glauben, die uns die Mainstream-Medien versuchen ins Gehirn zu hämmern: Osama Bin Ladens neunzehn Gefolgsleute hätten diese Attentate allein und ohne Unterstützung der US-Regierung durchführen können. Die Regierungsstellen hätten zwar wesentliche Fehler gemacht, aber dies seien eben die üblichen Pleiten, Pech und Pannen.

Die Rede ist vom Bericht der Senatskommission des US-Senats, die einzige Untersuchung von außerhalb des engen Kreises der Regierungsbeschäftigten der Vereinigten Staaten, die es bisher über die Ereignisse des 11. September 2001 gibt. Die Senatskommission (im folgenden 9/11-Commission genannt) hatte Zugang zu den vorhandenen Dokumenten, Zeugen und Berichten, die es gibt. Sie hat aber in krimineller Weise alles aus dem Fokus ihrer Untersuchung entfernt, das sie zu Schlußfolgerungen hätte kommen lassen können, die denen der offiziellen FBI-Theorie widersprechen. Soweit sie solche Tatsachen erfuhr, wurden sie bewußt ignoriert.

Das kann kein Zufall gewesen sein. Die Kommissionsmitglieder müssen gewußt haben, was sie verbergen sollten.

Hier ist die Aufzählung der Zeugen bzw. Insider, die von der 9/11-Commission entweder nicht gehört wurden oder deren Zeugnis bewußt aus den Untersuchungsergebnissen herausgelassen wurden. Diese Liste ist entnommen einer Veröffentlichung der Organisation der „National Security Whistleblowers“ („Vereinigung der Denunzianten der nationalen Sicherheit“).

1. John M. Cole. Langjähriger Spezialist des FBI für Gegenspionage, als solcher zuständig für die Gegenspionagetätigkeit des FBI in Indien, Pakistan und Afghanistan. Er hat wichtiges Insider-Wissen über Vorgänge, die unmittelbar zu den Anschlägen führten. Obwohl er von einer Reihe von Zeugen als Schlüssel-Zeuge genannt wurde, hat die 9/11-Commission ihn nie gehört.

2. John Vincent, ehemaliger Spezialagent für Gegenspionage des FBI, pensioniert 2002. Er hat zusammen mit Robert Wright vor den Anschlägen versucht, internes falsches Vorgehen des FBI bezüglich von Al Quaida-Aktivitäten auf finanzieller Ebene und mit Geldwäsche zu berichten und zu berichtigen. Er wurde zwar von der Kommission gehört, man fragte ihn aber nur zu unwichtigen und administrativen Details und ließ ihn nicht vortragen, was er über unerklärliche Falsch-Handlungen weiß.

3. Robert Wright, altgedienter Spezial-Agent für Gegenspionage des FBI. Er wurde von der FBI-Führung im Januar 2001 von seiner Aufgabe abgezogen, eine Terroristenzelle zu beobachten, die später an den Anschlägen beteiligt war. Dies hat verhindert, daß Aktivitäten, die zu den Anschlägen führten, aufgedeckt wurden. Drei Monate vor den Anschlägen hat er in einem bewegenden internen Memo des FBI die Führung dafür verantwortlich gemacht, daß mögliche Terroranschläge bewußt nicht verhindert werden. Das FBI hat einer Zeugenvernehmung von Robert Wright durch die Comission nicht zugestimmt. Diese hätte aber die Macht gehabt, ihn trotzdem vorzuladen. Dies geschah aber nicht.

Sibel D. Edmonds

4. Sibel D. Edmonds, frühere Sprachen-Spezialistin des FBI. Sie arbeitete im Bereich der Gegenspionage und Terrorismusabwehr bezüglich des Iran, der Türkei und türkisch sprechender zentralasiatischen Länder. Sie offerierte der Commission ihre speziellen Kenntnisse bezüglich falschen Vorgehens des FBI in Bezug auf die Verhinderung der Anschläge, wurde aber erst gehört, als Familienmitglieder von Opfern der Anschläge in der Öffentlichkeit darauf bestanden. Ihre Aussage wurde von der 9/11-Commission komplett ignoriert.

5. Behrooz Sarshar, früherer Sprachenspezialist des FBI. Er arbeitete bei Gegenspionage und Terrorabwehr mit Bezug auf Iran und Afghanistan. Er war es, der die frühen und eindeutigen Warnungen vor den bevorstehenden Anschlägen des 11. September 2001 übersetzte und weitergab. Seine Aussagen wurden vom Büro des FBI-Dierektors Mueller bestätigt. Auch er wurde erst von der Commission gehört, als Familienangehörige von Opfern öffentlich darauf bestanden. Auch seine Aussage wurde von der 9/11-Commision vollständig ignoriert.

6. Mike German, Spezial FBI-Agent für Terrorabwehr. Er berichtete innerhalb des FBI über die falsche Handhabung von Informationen über die Anschläge des 11. September 2001, die ernste Übertretungen von FBI-Regeln und von Gesetzen beinhalteten. Obwohl er sich mehrfach der 9/11-Commission als Zeuge anbot, wurde er nie gehört.

7. Gilbert Graham, ehemaliger Spezial-Agent des FBI für Gegenspionage, pensioniert 2002. Er wurde, wie John M. Cole, von Zeugen als Schlüsselzeuge benannt für das FBI-interne Blockieren von Aktivitäten, welche die Anschläge hätten verhindern können. Die 9/11-Commission hat ihn nie gehört.

8. Coleen Rowley, früheres Mitglied des FBI-Verwaltungsrats des Büros in Minneapolis. Sie berichtete, daß in Minneapolis aufgrund der Festnahme von Moussaoui konkrete Hinweise auf die bevorstehenden Anschläge vorlagen. Es gab Aktivitäten des FBI-Hauptquartiers, um jegliche Folgerungen daraus vor der Durchführung der Anschläge zu verhindern. Außer ihr waren eine Reihe von FBI- Agenten involviert, die alle hätten bestätigen können,was sie sagte. Weder sie noch die anderen Agenten aus Minneapolis wurden von der 9/11-Commission gehört.

9. Oberstleutnant Anthony Shaffer, DIA (Geheimdienst der Streitkräfte). Er übergab und erläuterte der Commission die Erkenntnisse, die mit dem Projekt „Able Danger“ von ihm und seinen Mitarbeitern gewonnen worden waren. Sie beinhalteten den ganzen Terrorplot von 9/11. Auf Anweisung von übergeordneten Stellen ließ man diese Erkenntnisse verschwinden. Die Zeugenaussagen vom Oberstleutnant Shaffer und seinen Mitarbeitern wurden von der 9/11-Commission ignoriert, die von ihm angegebenen Dokumente wurden nie angefordert und im Kommissionsbericht ist nichts davon enthalten.

10. Dick Stoltz, früherer Spezialagent der ATF-Behörde (Bureau of Alcohol, Tobacco and Firarms, Behörde für die Überwachung von Alkohol, Tabak und Schußwaffen), der langjährig Undercover im Waffenhandel (Operation Diamondback) gearbeitet hat. Obwohl die von ihm ausgespähte Gruppe in New Jersey Waffengeschäfte mit Verbindungsleuten der Taliban, von Al Quaida und von Osama Bin Laden selbst eingefädelt hatte, wurde die Arbeit zum Ausheben der ganzen Bande mit der Festnahme von einigen wenigen Verdächtigen im Juni 2001, also kurz vor den Anschlägen, unterbrochen und die weiteren Recherchen unmöglich gemacht. Obwohl sich Gruppen von Angehörigen von Opfern für das Hören dieses Zeugen einsetzten, wurde er nie befragt.

11. Bogdan Dzakovic, FAA (Federal Aviation Administration, Bundes Luftfahrt Behörde). Er war als Spezial Agent der verantwortliche Leiter des Anti-Terror-Teams der FAA. Er hat im Vorfeld der Anschläge vergeblich versucht, die Sicherheit gegen Entführungen zu verbessern, wurde aber „von oben“ gebremst. Er machte seine Zeugenaussage vor der 9/11-Commission und übergab die entsprechenden schriftlichen Berichte. Seine Aussagen und der Inhalt der Dokumente tauchen im Bericht nicht auf.

12. Linda Lewis, frühere Spezialistin für Notfall-Programme der Regierungsbehörde USDA. Sie versuchte über Jahre nationale und örtliche Notfall-Programme gegen Angriffe auf Regierungs- und wichtige öffentliche Gebäude zu erreichen, wurde aber abgeblockt. Sie versuchte die FEMA dazu zu bringen, daß Notfall-Kommunikationseinrichtungen geschaffen würden, ohne Erfolg. Dies führte u.a. dazu, daß Hunderte von Feuerwehrmännern und Polizisten im brennenden „World Trade Center“ nicht mehr gewarnt werden konnten und starben. Ihre diesbezüglichen Aussagen hat die 9/11-Commission nie aufgenommen.

13. Mark Burton, Analysenspezialist des NSA (National Security Agency, Nationale Sicherheits Agentur). Er ist der Autor der über 300 Seiten dicken „Global Thread Summary“, in der rechtzeitig vor den Anschlägen Kenntnisse über deren Vorbereitung und Abwehr enthalten waren. Er schickte die betreffenden Auszüge an die 9/11-Commission, wurde aber völlig ignoriert, nie gehört und die Informationen im Abschlußbericht unterschlagen.

Das völlige Unterdrücken aller dieser Zeugnisse und Unterlagen (auch noch vieler anderer, die hier nicht genannt sind) ist unmöglich zufällig zustande gekommen. Es wurde bewußt und gezielt alles aus dem Bericht der Commission herausgelassen, was zum Verdacht führen könnte, Regierungsstellen hätten nicht einfach nur Fehler gemacht, sondern bewußt verhindert, daß die Anschläge gestoppt wurden oder sogar an der Planung der Anschläge mitgearbeitet.

Wenn die 9/11-Commission aus von der Regierung handverlesenen Politikern dies bewußt getan hat, dann muß sie schwerwiegende Gründe dafür gehabt haben. Es gibt keine andere logische Erklärung: Sie ist Teil der Unterdrückung von Informationen über die Wahrheit der Anschläge des 11. September 2001.

Link zum Originalartikel hier

Dienstag, 12. September 2006

Leipziger Flughafen wird Drehkreuz für Groß-Waffentransporte

Atom- und Chemiewaffen, Explosivstoffe und Trägerwaffen

Von Elmar Getto

Hier einer der letzten Artikel, die Elmar Getto für die "Berliner Umschau" schrieb. Er weckte ebenfalls Aufsehen und wurde in verschiedenen Sites verlinkt. Erster Erscheinungstermin in der "Berliner Umschau" war der 6. Dezember 2005.

In Leipzig wird im Moment der Bau eines riesigen militärischen Spezialflughafens in Angriff genommen. Unter dem Vorwand, einen Flughafenausbau zu benötigen, weil die internationale Frachtorganisation DHL in Leipzig ihre Luftfrachtzentrale einrichten will, wird ein nach Osten vorgeschobener militärischer Riesenflughafen vorbereitet, der „ein Drehkreuz von Großwaffentransporten" werden soll, einschließlich Chemie- und Atomwaffen. Ganz nebenbei wird damit auch noch der Zwei-plus-Vier-Vertrag gebrochen.

Wie am 5.12. bekannt wurde, ist der neue Leipziger Flughafen, dessen Notwendigkeit bisher immer mit der neuen Luftfrachtzentrale von DHL begründet wurde, in Wirklichkeit das zukünftige Drehkreuz der NATO- und EU-Einsatztruppen in vorgeschobener Stellung gegen den Osten. Das sächsische Staatsministerium des Inneren hat demnach zugegeben, daß der zukünftige Großflughafen als Drehkreuz für Truppen- und Großwaffen-Transporte in internationale Kampfgebiete genutzt werden soll. Dabei wurde auf Anfrage auch ausdrücklich nicht ausgeschlossen, daß es sich dabei um Chemie- und Atomwaffen „befreundeter Nationen" handeln könnte. Es sollen große Mengen an Explosivstoffen und Trägerwaffen dort zwischengelagert werden.

In Leipzig werden im Moment 350 Millionen Euro in die Hand genommen, um diesen Flughafenausbau durchzuführen. Wenn also von allgemeinem Sparzwang die Rede ist - für neue militärische Projekte, die außerdem Privatunternehmen zugute kommen sollen, ist jedenfalls genügend Geld da.

Es geht bei der militärischen Nutzung unter anderem um „die Verlagerung von nationalen Truppenkontingenten im Rahmen der NATO Response Force und der EU-Battle-groups". Die NATO Response Force beinhaltet die Planung, bis zu 21.000 Mann Truppen binnen fünf Tagen an jeden Punkt der Erde bringen und „intensive Kampfhandlungen" in fremden Ländern beginnen zu können.

Dabei geht es nicht nur um die Truppen selbst, die sowohl Boden-, Luft und See-Streitkräfte umfassen, sondern auch um deren Großgerät, wie Raketen, Panzer, Hubschrauber und Großwaffen.

Auf dem zukünftigen Groß-Flughafen sollen sechs Antonow-Großtransporter stationiert werden, von denen jeder bis zu 120 Tonnen Waffen befördern kann. Jedes der Transportflugzeuge wird 1,2 Milliarden Euro kosten - das sind weitere € 7,2 Milliarden, die bis 2012 aufzubringen sind - aber man hats ja!

Dabei wurde u.a. auch gleich bekannt, daß bereits heute DHL oder dessen Tochterfirmen den Besatzungstruppen in Afghanistan und in anderen Weltgegenden in erheblichem Umfang mit militärischer Logistik zuarbeiten.

Die Nutzung des Flughafens Leipzig wird u.a. ausdrücklich darauf ausgeweitet, daß militärisches Gerät durch ausländische Soldaten nach Leipzig verbracht und dort verladen wird. Diese Nutzung steht in offenem Widerspruch zu Artikel 5, Absatz 3 des völkerrechtlich bindenden Vertrages vom 12.09.1990 (Zwei-plus-Vier-Vertrag), mit dem die Siegermächte des Zweiten Weltkriegs dem Beitritt der DDR zur Bundesrepublik Deutschland zustimmten. Demnach ist es verboten, ausländische Truppen und Atomwaffen auf dem früheren DDR-Territorium zu stationieren oder dorthin zu verlegen - eine Regelung, die russischen Forderungen folgte.

Das sächsische Ministerium behauptet nun, die Verlegung sei im Einsatzfall ja nur zeitweise und darum der Vertrag nicht betroffen. Dies muß allerdings in Zweifel gezogen werden, denn die Befürchtungen Rußlands waren ja eben gerade, daß der „Zugewinn" der DDR für eventuelle Nato-Schläge nach Osten die Vorwarnzeiten verkürzen würde.

Gegen den Umbau der Leipziger Region in ein Nachschubgebiet für kommende Kriege wehren sich zahlreiche Organisationen im Einzugsgebiet. Die aktuelle Entwicklung sei „sehr beunruhigend", sagte Dr. Michael Richter von einer Bürgerinitiative.

Link zum Originalartikel hier

Montag, 11. September 2006

Biogas - Teil der Problemlösung

Auch in Österreich ist jetzt Biogas aktuell

Von Karl Weiss

Ein weiterer wichtiger Artikel aus der "Berliner Umschau", veröffentlicht am 13. Februar 2006

Forscher an der TU Wien haben jetzt ein Verfahren entwickelt, mit dem Biogas so gereinigt werden kann, daß es unbedenklich in öffentliche Gasversorgungsnetze eingespeist werden kann. Damit ist ein wesentliches Hindernis beseitigt, um die Verwendung von Biogas auf ein breiteres Fundament zu stellen, da bisher immer nur die Alternative ‚entweder Erdgas oder Biogas’ möglich war.

Die Verwendung von Erdgas zur Stromerzeugung, als Kraftstoff in adaptierten Benzinmotoren sowie zum Kochen und Heizen ist im Steigen begriffen. Eine neue Erdgasleitung aus Rußland nach Deutschland, am Grund der Ostsee verlegt, soll diesen Trend noch weiter verstärken. Die Verbrennung von Erdgas erzeugt nicht soviel luftverunreinigende Stoffe wie die der schwefelhaltigen Brenn- und Kraftstoffe, wie Steinkohle, Braunkohle, Heizöl, Schweröl, Benzin und Diesel.

Allerdings löst Erdgas nicht das im Moment schreiendste Umweltproblem, den Ausstoß von Kohlendioxid und den damit einhergehenden Treibhauseffekt, der bereits sichtlich zu Klimaveränderungen führt. Jede Großinvestition, die jetzt für Erdgas gemacht wird, verhindert gleichzeitig eine entsprechende Investition in Energiequellen, die kein zusätzliches Kohlendioxid erzeugen.

Erdgas löst auch nicht das Problem der Versorgungssicherheit, denn es wird genauso zu Ende gehen wie Erdöl und ist genauso als Erpressungsinstrument zu nutzen, wie Rußland gerade eben bewiesen hat mit seinem Boykott gegen die Ukraine. Auch löst es nicht die Probleme der steigenden Preise, denn sein Preis steigt simultan zu dem des Öls. Die deutschen Verbraucher hatten sogar die bei weitem höchsten Steigerungen beim Erdgas.

Speziell die Alternativ-Energie Biogas, die - trotz des Vorbildes des Biogas-Dorfes Jühnde in Niedersachsen (siehe auch den Artikel darüber ) - bisher so gut wie nicht genutzt ist, bietet sich ganz speziell in Ländern an, in denen auch eine Heizung über große Teile des Jahres nötig ist wie bei uns. Demgegenüber ist die bereits relativ verbreitete alternative Windenergie in großen Teilen Mitteleuropas nicht unbedingt die Energiequelle der Wahl, weil keine ständigen und starken Winde wehen.

Gerade in der EU, wo im Prinzip Landwirtschaft nicht mehr auf der Basis kleiner Produktionseinheiten (kleine und mittlere Höfe) einträglich betrieben werden kann, ist die Erzeugung von Biogas aus landwirtschaftlichen Produkten die Alternative, die sich aufdrängt, sei es Gülle aus Viehhaltung, seien es Weizen, Mais, Raps oder schlicht und einfach Gras oder seien es Holzschnitzel aus Abfallholz, ebenso wie die Erzeugung von Alkohol als Benzinersatz und von Biodiesel. Auch organische Abfälle sind eine ideale Quelle für Biogas.

Wenn heute in der EG noch kleine und mittlere Höfe überleben, dann nur wegen der massiven Subventionen landwirtschaftlicher Produkte, in die wesentliche Teile unserer Steuergelder fließen. Wenn die Politiker andauernd von leeren Kassen reden, so müßten sie erst einmal diese absolut unsinnige Bezahlung von Produkten zu überhöhten Preisen einstellen, die sowieso im Überschuß vorhanden sind und die dann später unter größten Verlusten für die Staatskassen mit Dumpingpreisen auf den Weltmarkt geworfen werden und die Entwicklungsländer aus dem Wettbewerb werfen.

In Deutschland z.B. könnten 10.000 neue Gratis-Kindergärten und - Tagestätten gebaut und unterhalten werden von dem Geld, das man dort einsparen würde. Andererseits könnten die Bauern wieder zu produktiven und angesehenen Teilen der Volkswirtschaft werden, statt am Brüsseler Tropf zu hängen, wenn sie Produkte zur Erzeugung von Biogas, Biodiesel und Alkohol als Grundlage der europäischen Energieversorgung herstellen.

An dieser Stelle werfen die Apologeten der Energie- und Ölkonzerne üblicherweise ein, daß selbst die Nutzung aller Anbauflächen der EU nicht genügend alternative Energieträger erzeugen könnte, um den gesamten EU-Energieverbrauch zu decken. Ja und? Verwirklichen wir doch erst einmal die 50 oder 60%, die möglich sind. Für den Rest gibt es ja noch Hunderte von anderen alternativen Energien, wie die Solarenergie, die Windenergie, die Wasserkraft, die Wellenenergie, die Gezeitenenergie, die Erdwärme, die Verwendung von Wärmepumpen und und und - nicht zu vergessen die wichtigste Energiequelle, die Sparsamkeit im Energieverbrauch.

Natürlich sind bedeutende Investitionen nötig, um auf alternative Energien umzustellen, allerdings kann man bei Biogas, Alkohol und Biodiesel jetzt schon sagen, daß diese sich im Laufe EINES Jahrzehnts oder schneller amortisieren werden, wie das Biogas-Dorf Jühnde bereits jetzt beweist. Die entgegenstehenden Berechnungen aus den Ölkonzernen und der Energiewirtschaft sind alle auf völlig veralteten Ölpreisen und Gaspreisen basiert. Es wird, darüber sind sich alle Fachleute klar, kein zurück geben zu Ölpreisen von 30 oder 40 Dollar pro Barrel und den damit parallel laufenden Gas-und Kohlepreisen.

Energie ist unwiderruflich teurer geworden und damit sind die früher immer gebrauchten Argumente der Unwirtschaftlichkeit gegenüber alternativen Energiequellen nicht mehr aktuell.

Dazu kommt, daß nun auch bei Biogas die Vermischung für die Übergangsperiode möglich ist, so wie das bereits vorher durch moderne Dieselmotoren beim Biodiesel erreicht werden konnte und durch die Entwicklung der Flex-Fuel-Technik (siehe auch die Rbi-aktuell-Artikel zur Flex-Fuel-Technik) für Benzin-Alkohol-Mischungen bei Benzinmotoren. Es gibt also keinen vernünftigen Grund mehr, nicht sofort großangelegte Programme zur Förderung von Biogas, Alkohol als Benzinersatz und Biodiesel aufzulegen - außer dem Grund, daß man, durch intime Beziehungen gefördert, den Öl- und Energiekonzernen Höchstprofite garantieren will.

Der österreichische Forschungsstaatssekretär Mainoni hat eben auf einer Tagung zu diesem Thema in Wien betont: „Biogas kann erstmals so gereinigt werden, dass es keine Nachteile für die Endverbraucher gibt. Wir haben endlich Chancengleichheit zwischen Bio- und Erdgas geschaffen" und: „Österreichs Gasbedarf könnte durch eigene Biogasproduktion vollständig abgedeckt werden." und: „Jetzt liegt es an der Politik, auch die notwendigen Rahmenbedingungen zu schaffen, um diesen Energiebereich wirklich wettbewerbsfähig zu machen. Österreich wäre von den ausländischen Lieferungen unabhängig und damit ein weltweiter Vorreiter in Sachen Energiegewinnung aus erneuerbaren Energieträgern."

In Österreich gibt es bereits ein Pilotprojekt für die Einspeisung von Biogas in ein Gasnetz und zwar in Pucking in Oberösterreich. Ein größeres Projekt soll nun in Salzburg in Angriff genommen werden. Es wird abzuwarten sein, ob es sich hier - wie bei vergleichbaren Ansätzen in Deutschland - wieder nur um halbherzige Teilprojekte handelt, die am Ende eher zu dem Zweck lanziert worden zu sein schienen, um zu beweisen, daß es nicht funktioniert, oder ob Österreich in diesem Fall wirklich die politische Kraft aufbringt, Projekte durchzuziehen, die nicht auf das Wohlwollen der Öl- und Energiekonzerne treffen.

Link zum Originalartikel hier

Donnerstag, 7. September 2006

Es gab nie einen 'Big Bang'

Belege für die moderne Äther-Theorie

Von Karl Weiss

Diesmal ein etwas anderer Artikel, näher an meinem eigentlichen Beruf, der Chemie. Diesmal geht es um Grenzgebiete der Physik. Artikel in der "Berliner Umschau" von heute.

Die beiden Raumsonden ‚Pioneer’ 10 und 11, die seit Ende der 90er Jahre aus dem Sonnensystem hinaus und in die Unendlichkeit des Weltalls fliegen, haben schwere Abweichungen vom Kurs angezeigt. Sie wichen in Richtung der Sonne vom Kurs ab. Die heute im physikalischen Mainstream herrschenden Theorien können diesen Effekt nicht erklären.

Fortschrittliche Physiker erklären das aber durch die moderne Äther-Theorie, wobei hier als fortschrittliche Physiker jene gekennzeichnet sind, die bewußt religiöse Vorgaben ablehnen, wenn es sich um Physik handelt. Die Äther-Theorie erklärt auch, warum das Licht von Sternen auf dem Weg zu uns im Spektrum nach Rot verschoben wird, was als die Ausdehnung des Weltalls interpretiert worden war, worauf die Idee des „Big Bang“ weiten Anklang fand. Aber die ist soeben endgültig widerlegt worden.

Der „Big Bang“, die Vorstellung eines Beginns des Universums viele Milliarden Jahre zurück in einer großen Explosion ausgehend von einer Zusammenballung aller Materie als Ausgangspunkt, wurde von einem katholischen Mönch, Georges Lemaître, im Jahr 1927 erfunden. Sie versucht die Lehren der Religion mit den Erkenntnissen der Physik in Einklang zu bringen. Zwei Jahre später, 1929, entdeckte Hubble die Rotverschiebung im Spektrum des Lichtes von den Sternen und auf den ersten Blick schien beides übereinzustimmen, jedenfalls wenn man die Rotverschiebung als Fluchtbewegung aller Sterne voneinander interpretiert.

Im Kern war die „Big-Bang-Theorie“ bereits früh widerlegt, denn der aus der scheinbaren Ausdehnungsgeschwindigkeit errechnete Zeitpunkt des „Big Bang“ hatte sich bald als unmöglich herausgestellt. Man hatte bereits ältere Teile des Weltraums entdeckt. Dann aber wurde die „Big-Bang-Theorie“ von ihren Apologeten ständig neu variiert, um sie den Entdeckungen anzupassen, was aber schließlich mehr und mehr groteske Formen annahm und nun endgültig nicht mehr akzeptiert werden kann.

In letzter Zeit sind drei wichtige neue Ergebnisse der Weltraumforschung bekannt geworden, die zusammen genommen die Theorie von der Ausdehnung des Weltraums und die damit zusammenhängende „Big-Bang“-Theorie endgültig widerlegen und die von der Mainstream-Physik bisher abgelehnte moderne Äthertheorie belegen.

Das erste ist eben jene Kursabweichung der Pioneer-Sonden, die oben schon genannt wurde.

Die zweite ist eine mathematische Berechnung der Größe des notwendigen „Schwarzen Lochs“, das am Anfang eines „Big Bangs“ hätte stehen müssen. Zwar hatten die Anhänger der Big-Bang-Theorie bereits eine Hilfstheorie entwickelt, nach der in den ersten drei Sekunden des Weltalls die physikalischen Gesetze noch nicht gegolten hätten, um die Unmöglichkeit der Expansion eines „Schwarzen Loches“ zu überspielen, aber diese neuen Berechnungen haben auch diese Hilfstheorie detoniert. Auch nach drei Sekunden konnte unmöglich eine Geschwindigkeit erreicht worden sein, die ein Entkommen aus der Schwerkraft des „Schwarzen Loches“ möglich machen würde, das den ganzen Weltraum beinhaltete, denn es hätte viele Lichtjahre Ausdehnung haben müssen. Wer interessiert an dieser Berechnung ist: Sie ist kurz auf der Site www.whatreallyhappened.com zusammengefaßt unter /bang.html.

Die dritte Entdeckung schließlich ist die genaue Untersuchung der Mikrowellenstrahlung, die von allen Seiten, schwach und gleichmäßig auf die Erde einströmt und die als Beweis eines „Widerhalls“ des „Big Bang“ angesehen wurde. Diese Mikrowellenstrahlung müßte also nach dieser Theorie von den Grenzen des Weltalls kommen. Damit müßten wir „Schatten“ auf dieser Strahlung aus den Richtungen finden, in denen – von uns aus gesehen - besonders intensive Cluster von Galaxien konzentriert sind. Forscher der University of Albama in Huntsville unter Dr. Richard Lieu haben nun modernste Meßmethoden auf diese Mikrowellenstrahlung angewandt, um jene „Schatten“ hinter (vor) den Clustern zu finden. Insgesamt wurden die möglichen Schatten von 31 Clustern untersucht. Es fanden sich nur bei einem Teil von ihnen Schatten, bei vielen anderen überhaupt keine. Damit kann ausgeschlossen werden, daß die Mikrowellenstrahlung ein „Echo“ eines „Big Bang“ darstellen könnte und der einzige scheinbare Beweis des „Big Bang“ hat sich in Luft aufgelöst. Einen Artikel hierüber findet man auf der Site www.physorg.com unter /news76314500.html.

Die moderne Äther-Theorie sagt: Der angeblich leere Raum im Weltall ist nicht leer, sondern gefüllt mit einer leichten, unsichtbaren Materie, die ähnlich den früher herrschenden Theorien als Äther bezeichnet wurde. Im Gegensatz zu den alten Äther-Theorien, die längst widerlegt sind, konstatiert die moderne einen bisher unbekannten Zustand von Materie bei diesem Äther, der es bisher unmöglich gemacht hat, diesen Äther nachzuweisen. Nur indirekte Nachweise sind bisher möglich.

Man weiß aber schon seit vielen Jahrzehnten, daß die Masse der sichtbaren oder erkennbaren Objekte im Weltraum bei weitem nicht mit dem übereinstimmt, was beobachtet wird - es muß weit mehr Masse vorhanden sein, als erkennbar ist. Es wurden Theorien über angebliche dunkle Materien im Weltraum aufgestellt, die jene fehlende Materie darstellen würde. Aber es wurden nirgends solche Massen von dunkler Materie gefunden, die jene große Abweichung erklären könnte (sie müßte ja die dahinter liegenden Sterne verdunkeln). Mit der modernen Äther-Theorie aber läßt sich dieses Phänomen leicht erklären.

Auch die Abweichung der Flugbahnen von Pioner 10 und 11 ist so erklärlich: innerhalb des Sonnensystems existiert der Äther, der insgesamt eine Masse von etwa 30 Erdmassen im Sonnensystem ausmacht. Diese Masse war nicht kalkuliert worden und verursachte die Bahnänderung.

Es gibt auch eine einleuchtende andere Theorie, woher die Mikrowellenstrahlung kommt, die uns wie eine „Hintergrundstrahlung“ vorkommt. Nach allem, was wir heute wissen, können schwere Elemente im Weltraum nur aus Supernova-Explosionen entstehen. Da wir hier in der Umgebung des Sonnensystems aber eine starke Zusammenballung schwerer Elemente feststellen (Die Erde ist ja zum größten Teil ein Brocken aus Eisen und Nickel, also schwerer Elemente), geht diese Theorie davon aus, daß hier eine Supernova-Explosion stattfand und die Mikrowellenstrahlung der „Widerhall“ dieser Explosion ist.

Immer wieder trifft man man auf die gleiche Erscheinung: Wenn religiöse Kriterien an Wissenschaft angelegt werden, kann dies nur hinderlich sein. Das traf zu, als man Giordano Bruno acht Jahre folterte und dann bei lebendigem Leib verbrannte, weil er religiöse Dogmen durch wissenschaftiche Erkenntnisse ersetzen wollte und das gilt heute noch genauso. Giordano Bruno basierte auf den Erkenntnissen von Kopernikus und hat als erster festgestellt: Das Weltall ist ewig und unendlich, die Erde ist nicht der Mittelpunkt des Weltalls, die Sonne ist ein Stern, nur näher, und andere Sterne könnten auch Planeten haben.


Link zum Originalartikel hier

Mittwoch, 6. September 2006

Steinmeier in der Klemme

Wie das Auswärtige Amt mit Bürgern zweiter Klasse umgeht

Von Karl Weiss und Hans Georg

Das ist neu: Ein Artikel von mir (in diesem Fall zusammen mit Hans Georg) wurde nun auch in der vor etwa einem Jahr neu gegründeten "Neuen Rheinischen Zeitung" veröffentlicht, hier in der Ausgabe vom 5.9.06. Die NRhZ ist einer der traditionellsten Namen im deutschen Journalismus.

Khaled Al Masri - Sie erinnern sich, das war jener Bürger der Bundesrepublik Deutschland mit Wohnsitz in Neu-Ulm, der auf einer Reise im Balkan an der mazedonischen Grenze Ende 2003 auf Anordnung der US-Regierung festgenommen und in Afghanistan vom CIA gefoltert wurde. An den Verhören war auch ein BKA-Mann beteiligt, wie inzwischen zugegeben werden mußte. Doch statt sich um die Freilassung des Entführten zu bemühen, beugte sich der damals für die Geheimdienste verantwortliche Kanzleramtschef Steinmeier der Staatsraison. Die USA sind schließlich Verbündete.

Lektion gelernt: Es gibt Bundesbürger erster und zweiter Klasse. Bei denen erster Klasse wird - wenn sie entführt werden - ein Medienspektakel mit der Hauptfigur des inzwischen zum Außenminister aufgestiegenen Steinmeier aufgezogen, und es wird - wie im Fall Susanne Osthoff - in dramatischen Worten an die Entführer appelliert, die Entführten freizulassen. Bei denen zweiter Klasse hält man zugunsten des Großen Bruders die Klappe. Außerdem hat man es nicht so gerne, wenn eigene Beteiligung ans Licht der Öffentlichkeit gezerrt wird.

Dies erfährt der seit vier Jahren in Syrien gefangene Hamburger Haydar Zammar. Nach Hinweisen der Berliner Geheimdienste von der CIA entführt und in ein Foltergefängnis nach Damaskus verbracht, ist dieser Deutsche bis heute ohne reguläre diplomatische Betreuung. Dem Auswärtigen Amt, das in Damaskus über eine luxuriös ausgestattete Botschaft verfügt, gelingt es angeblich nicht, für die Überführung Zammars in sein Heimatland zu sorgen - undenkbar, würde es sich bei Zammar um eine Person mit Wirtschaftsanbindung handeln. Über ähnliche Erfahrungen verfügt auch der türkische Staatsbürger Murat Kurnaz, der nach viereinhalb Jahren illegaler Haft in Guantanamo jetzt in seine Heimatstadt Bremen zurückkehren konnte - dank öffentlicher Proteste und begleitet von betretenem Schweigen der deutschen Diplomatie. Die Bundesregierung habe ein feiges und zynisches Doppelspiel betrieben, weil sie die Öffentlichkeit anlog und die Schutzbefohlenen des Auswärtigen Amtes im Stich ließ, urteilen liberale Kritiker der deutschen Außenpolitik.

Dies gilt natürlich auch weiter für Al Masri, wie aus einer Pressemitteilung seines Anwalts Manfred Gnjidic vom 28. August hervorgeht. Al Masri braucht nämlich zur Entschädigung für alles, was ihm widerfahren ist, Zeugen, obwohl man ja auch einfach beim großen Bruder nachfragen könnte. Und wenn nun endlich ein Zeuge, ein ehemaliger - ebenfalls vom CIA gefolterter - Mitgefangener Al Masris mit Namen Laid Saidi aus Algerien in Deutschland aussagen will - verständlicherweise aber nur in Gegenwart seines Rechtsanwalts - erfindet Steinmeiers Außenministerium einen neuen Trick, wie es die für den Chef vermutlich peinliche Zeugenaussage verhindern kann: Man lässt Laid Saidis Anwalt vom deutschen Konsulat in Algerien einfach kein Einreisevisum ausstellen.

Das ist schließlich das gute Recht des Außenministeriums, nicht wahr? Ob das Bundesverfassungsgericht das auch so sieht, will Al Masris Anwalt nun überprüfen lassen.

Mehr bei www.german-foreign-policy.com/de

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Full Crash - Zweites Anzeichen einer Weltwirtschaftskrise?

Immobilienpreise in den USA stürzen ab

Von Karl Weiss


Nach einigen Anzeichen scheint sich die von einer Anzahl von Beobachtern bereits vorausgesehene weltweite Wirtschaftskrise in diesem Moment zu entwickeln. War für den letzten Ausbruch einer Wirtschaftskrise im Jahr 2001 vor allem der Zusammenbruch der Blase (künstlich weit über Wert gehandelt) der „dotcom“-Gesellschaften in den USA der Auslöser, so scheint es diesmal die Immobilien-Blase in den USA zu sein, die der Weltwirtschaft den entscheidenden Anstoß gibt, in den Keller zu rauschen.

USA: Foreclosure Zwangsversteigerung

Die Werte von Häusern und anderen Immobilien in den Vereinigten Staaten haben innerhalb kurzer Zeit bis zu 30% nachgegeben. Die Zahl unverkaufter neuer Häuser ist auf dem höchsten Stand seit 10 Jahren. Der Absatz neuer Eigenheime, eine der wichtigsten US-amerikanischen Konjunkturindikatoren, ist im Juni stark gesunken. Jetzt kamen auch die Juli-Zahlen: Ein Einbruch von 22% im Jahresvergleich!. So einen starken Rückgang hat dieser Index seit Menschengedenken nicht gezeigt.

Immobilienkrise USA

Aktienmärkte wie der wichtige japanische haben bereits nervös reagiert und einen steilen Abwärtsgang eingeschlagen. Auch der Aktienindex BOVESPA in Brasilien verlor deutlich an Wert.

Der Chefökonom des US-Brokerhauses Capital Economics wird vom britischen ‚Observer’ mit folgender Aussage zitiert: „Die Dinge laufen sehr schnell zur schlechten Seite. ‚Freier Fall’ ist ein starkes Wort, aber so muß man die Situation beschreiben.“

Über 12 % derer, die ihr Haus in den USA in den Jahren 2004 und 2005 auf Kredit gekauft haben, drohen es an die Bank zu verlieren. Diese Zahl dürfte Ende des Jahres noch einmal drastisch steigen, wenn die Hauskäufer von 2006 zum ersten Mal Marktzinsen zahlen müssen. In den USA ist es üblich, daß die Banken Hypothekenkredite anbieten, bei denen im Jahr des Erwerbs keine Zahlungen fällig sind. Dafür hat man aber nicht, wie in Deutschland, auf Jahre festgelegte Zinsraten, sondern frei floatende Zinssätze, die nun stark ansteigen. Anfang 2007 werden für Hypothekenkredite in Höhe von 300 Milliarden Dollar zum ersten Mal die Zinsen in Monatsraten fällig sein. Das dürfte einen Schock geben.

Housing Slump

Im Jahr 2002, zum Zeitpunkt des Höhepunkts der letzten Weltwirtschaftskrise, waren die US-Leitzinsen auf fast 0 % gesenkt worden. Viele Hausbesitzer konnten mit neuen, niedrigen Zinsen umschulden. Dadurch wurde Kaufkraft frei. Auch der Kauf eines neuen Hauses wurde so erleichtert und die Bauwirtschaft angekurbelt. So konnte die US-Wirtschaft, wenn auch langsam, zurückfinden zu einem Wachstum. Kaum war aber ein deutliches Wachstum erreicht, nicht zuletzt angefacht durch die riesigen Ausgaben für die Hochrüstung zum Irak-Krieg ab Anfang 2003, begann die „Fed“, die Leit-Zinsen zu erhöhen, Monat für Monat, jedes Mal ein Viertel Prozentpunkt, 18 Monate lang. Im Juli 2006 erreichten die Leitzinsen 5,5 %. Erst im August wurde erstmals keine weitere Erhöhung durchgeführt.

Damit wurde der internationale Kurs des Dollar gestützt - und das war auch notwendig. Es wurde eine beginnende Inflation verhindert. Auch das hat geklappt. Aber gleichzeitig hat man für die Konjunktur schwerste Bremsen angezogen. Wer gerade neue Hypothekenkredite aufgenommen hatte - oder wer solche schon lange abzahlte -, sie alle müssen nun deutlich höhere Zinsen (Monatsraten) zahlen. Das zieht Kaufkraft aus der Wirtschaft und schaufelt Geld dahin, wo es sowieso im Überfluss vorhanden ist, bei Kreditinstituten und Großkonzernen. So brachen die Hausverkäufe und in der Folge die Neubauten ein. Das ließ nicht nur die Bauwirtschaft in eine Krise schlittern, sondern auch die Preise für Immobilien zusammenbrechen.

Nicht umsonst sind die Verkäufe von Neuwagen in den Vereinigten Staaten im Juni 2006 gegen den gleichen Monat des Vorjahres um über 2% eingebrochen. Im Moment kann der Verkauf von Neuwagen nur mit satten Abschlägen einigermaßen auf dem Stand des Vorjahres gehalten werden. Die durchschnittlichen Familien in den USA haben weniger Geld auszugeben. 68% der US-Amerikaner leben heute in Familien, die (wenigstens) ein Haus besitzen. Und ein großer Teil davon zahlt immer noch ab.

Von 2001 bis 2003 wurden in den USA nach Schätzungen der Harvard Universität 333 Milliarden Dollar als Kredite auf Hypotheken aufgenommen.

Dazu kam ein anderer Effekt. Durch die niedrigen Zinsen konnten Hausbesitzer einen extrem billigen Kredit bekommen, wenn sie dafür eine Hypothek aufs Haus gaben. Das führte damals zu einer Welle von Autokäufen und anderen Anschaffungen. Nun müssen für alle diese Kredite relativ hohe Zinsen und damit Monatsraten gezahlt werden. Auch das kostet Kaufkraft.

Nach Angaben des „Guardian“ wird geschätzt, daß in den USA ab Ende des Jahres jeden Monat etwa 73.000 Beschäftigte am Bau und im Zusammenhang damit ihre Jobs verlieren. Aus der gleichen Quelle kommt die Einschätzung: Dies alles könnte eine vernichtende Wirkung auf die Weltkonjunktur haben, schlimmer als der „dotcom-Crash“, der die letzte Wirtschaftskrise auslöste.

Nach einer Schätzung des Chef Ökonomen der Morgan Stanley Bank wird der Bau-Crash etwa zwei Prozent vom US-Wirtschaftswachstum auffressen. Kommt noch ein anderer Effekt dazu (es wurde schon vom Einbruch der Neuwagenverkäufe gesprochen, der eine andere Schlüsselindustrie betrifft), kann dies die Wirtschaftskrise für die USA auslösen, was ohne Zweifel anschließend die Weltwirtschaftkrise auslöst.

Was man genau unter einer Wirtschaftkrise versteht, hat nichts mit den Aktienkursen zu tun, sondern es wird objektiv gemessen an der Verringerung des „Gross National Product“ (so etwas ähnliches wie das „Bruttosozialprodukt“) in zwei aufeinanderfolgenden Quartalen (gegenüber dem vorherigen Quartal). Das kann sowohl auf eine nationale Wirtschaft angewandt werden, wie die der USA, als auch auf die Weltwirtschaft (Dann werden die Zahlen der OECD-Länder zusammengerechnet. Die OECD-Länder sind die großen Industrieländer), was dann die Feststellung der Weltwirtschaftskrise ergibt.

Die objektive Feststellung einer Krise kann also erst mit einem Nachlauf von 3 bis 6 Monaten festgestellt werden. Wahrscheinlich wird unter diesen Umständen erst in der zweiten Hälfte des nächsten Jahres diese definitive Feststellung möglich sein - wenn z.B. das erste und zweite Quartal 2007 diese Bedingungen erfüllen.

Dies alles aber bezieht sich darauf, daß keine anderen Maßnahmen ergriffen werden, die zum beschleunigten Ausbruch der Weltwirtschaftskrise führen. Weitgehende Sanktionen gegen den Iran oder ein Überfall auf dieses Land, was tiefgreifende Gegenmaßnahmen des Iran heraufordern würde, dürften nach aller Wahrscheinlichkeit den Ölpreis in die Stratosphäre schicken, was mit Sicherheit die Weltwirtschaftskrise unmittelbar auslösen würde.

Artikel der "Berliner Umschau" von heute

Link zum Originalartikel hier


Andere Artikel zur Weltwirtschaftskrise:

"Anzeichen Wirtschaftskrise?"

"Stehen wir am Beginn einer grossen Weltwirtschaftskrise?"

"25% Fall des Dollars?"

"Der Mini-Crash - 10 Monate zur Wirtschaftskrise?"

"Drittes Anzeichen Weltwirtschaftskrise"

"Die Zinswende der Langzeitzinsen leitet das Abgleiten in die Weltwirtschaftskrise ein."

"Viertes Anzeichen Weltwirtschaftskrise"

"Können die USA bankrott gehen?"

"Wann kommt die Wirtschaftskrise?"

"Dollar-Verfall bedroht deutschen Export – Die Krise wird fürchterlich"

"USA: Global Alpha, Red Kite, Fed-Chef, Immobilien-Crash"

"Globaler Einbruch der Börsen"

"Weltwirtschaftskrise – Der konkrete Übergang in die Barbarei"

"USA: Wirtschaftskrise beginnt"

"Hellseherei? Die Wirtschaftskrise"

"General Motors könnte pleite gehen"

"Fannie und Freddie in der Bredouille"

"Drei EU-Länder sind bereits in der Wirtschaftskrise"

"Wirtschaftskrise in den USA"

"Europa sinkt in diesem Moment in die Wirtschaftskrise"

"Banken gerettet – Staat pleite?"

"Weitere gigantische Finanzmarkt-Risiken"

"Verdienen deutsche Banken Vertrauen?"

"Können Sie das glauben?"

Samstag, 2. September 2006

Sind alle Männer Schweine?

Fremdgehen im Praxistest

Von Karl Weiss

Heute einmal ein anderer Artikel, die zusammengefasste Auswertung einer soziologischen Studie und Reportage für zwei brasilianische Zeitungen. Diese Studie in ausführlicher Form wird u.a. in die Diplomarbeit eines brasilianischen Soziologen eingehen. Nebenher aber auch eine unterhaltsame Geschichte, hier gegenüber dem Original leicht redigiert.

Szene in einer der meist gesehenen US-Fernsehserien: Zwei Freundinnen in einer Bar. Eine der beiden wendet sich an einen Mann in der Nähe: „Ich tue dies üblicherweise nicht, aber ich hätte jetzt große Lust, sehr lieb zu Ihnen zu sein. Ich wohne hier um die Ecke. Wollen Sie mit zu mir kommen?”
Der Mann antwortet: „O.K., nur schnell noch zahlen.” Die Frau: „Ach, ich
will das lieber doch nicht tun. War nett, mit Ihnen gesprochen zu haben.” Zu
der Freundin: „So sind die Männer, Sie zerstören mit einem Federstrich ihr
Leben, ihre Familie, alles, für ein bißchen Sex.”


Ist das wirklich so? Oder ist es ein böses Vorurteil? Diesen Fragen wollte
eine Gruppe von 8 BrasilianerInnen und einem Deutschen nachgehen. Die Gruppe bestand aus den zwei brasilianischen Journalisten Zé und Carlos, die jene Ergebnisse veröffentlichen wollten und von ihren Zeitungen dafür bezahlt wurden, aus den Hauptpersonen, den drei Frauen Marta, Letícia und Cláudia, aus zwei weiteren Beobachtern, einem Mann und einer Frau, Bento und Carla (als wissenschaftliche Begleitung), sowie aus dem Berichterstatter, der sich erbot, die Ergebnisse in Deutsch zu veröffentlichen. Später stieß noch ein Mann zu der Gruppe, Washington.

Hieronymus Bosch Der Garten der Lüste

Die Vorbereitungen wurden von Zé und Carlos, Bento und Carla zusammen mit dem Berichterstatter vorgenommen und nahmen mehr als einen Monat in
Anspruch. Es galt Frauen zu finden, die bereit sind, in dieser Weise Männer
anzusprechen und Bars, die den selbst gestellten Ansprüchen genügten.

Für die Frauen legten wir fest, sie sollten um die dreißig sein, attraktiv
und in der Lage, in natürlicher Weise Männer so anzusprechen. Es erwies sich als extrem schwierig, Frauen zu finden, die dazu bereit waren, zumal wir
auch außer Spesen keine Bezahlung in Aussicht stellen konnten.

Erst nach langen Suchen und intensivsten Diskussionen sowie speziellen
Vorkehrungen konnten wir sicherstellen, daß Marta, Letícia und Cláudia diese „Arbeit“ übernahmen. Wir hatten insgesamt 16 Mal „Ansprechen“ vorgesehen und hatten dazu acht verschiedene Bars in einer großen brasilianischen Stadt ausfindig gemacht. Da in jeder der Bars also zweimal agiert würde, blieb beim ersten Mal eine der drei Ansprech-Frauen zu Hause (sie würde beim nächsten Mal in dieser Bar agieren und sollte dann nicht mit uns in Zusammenhang gebracht werden), während alle anderen Mitglieder der Gruppe anwesend sein sollten, um den Frauen Sicherheit zu geben und um alles so minutiös wie möglich dokumentieren zu können.

Bosch, Garten der Lüste, Ausschnitt 18

Die Bars lagen alle in Vierteln, in denen relativ gut situierte Leute
wohnen, weil man angesichts der Kriminalitätsrate in Brasilien besonders
vorsichtig sein muß, wenn man schon vorhat, Männer zu provozieren.

In der Praxis stellte sich heraus, daß die Szene der TV-Serie eines nicht
bedacht hatte: Alle Männer gingen im ersten Moment davon aus, von einer
Prostituierten angesprochen worden zu sein. Erst wenn bereits mit der
Ansprache geklärt wurde, daß es sich nicht darum handelte, wurde das Ganze zu einem richtigen Test. Insoweit konnten wir schon in diesem Moment eine der Ausgangsfragen beantworten, nämlich ob die Szene in der Fernsehserie realistisch war. Antwort: Nein.

Eine weitere Frage erhob sich mit der Auswahl der drei Frauen. Während Marta und Cláudia Frauen vom Typ „Mignon“ waren, dunkelhaarig, braunäuigig, attraktiv, aber verhältnismässig klein, ohne sehr ausgeprägte Kurven und ziemlich schlank, war Letícia eine ausgesprochene Schönheit: Mit ausdrucksvollem Gesicht, ausladenden Kurven und gewelltem, blond gefärbtem Haar konnte sie als „Traumfrau“ im brasilianischen Sinne gelten. Ihre Masse sind 91-62-100. Sie hat einen großen Hintern, aber ohne ein breit ausladendes Becken, was ihren Status als blendende Schönheit noch
unterstrich.

Hier wird aus dem Grund auf diese körperlichen Merkmale eingegangen, weil
dies – jedenfalls nach unserer anfänglichen Einschätzung - bei einem
Einverständnis mit Sex innerhalb von Sekunden oder Minuten das wesentlichste sein wird, was man an diesen Frauen bemerken kann.

Hieronymus Bosch, Garten der Lüste, Ausschnitt 17

Wir hatten in der Vorbereitung viel Zeit mit Diskussionen über den Punkt
verloren, ob wir mit Letícia nicht ein ausgewogenes Ergebnis des Tests
beeinträchtigten, weil es gewissermassen nicht fair wäre, eine so attraktive
Frau ein solches Angebot machen zu lassen. Wir sollten eine Überraschung
erleben.

Bevor wir zu den Ergebnissen kommen, noch einige Anmerkungen:

Die Männer, die angesprochen werden sollten, sollten dem Aussehen nach über dreißig und jünger als 50 sein. Wir lagen bei den 14 Männern richtig in
diesem Bereich, die uns ein Interview gaben. Es ergab sich kein Zusammenhang vom Alter mit der Tendenz zur Annahme des Angebots.

Wir hatten vereinbart, die Männer nach der Ansprache zu interviewen, falls
sie dies zuließen. Wir stellten folgende Fragen: Alter, ob sie verheiratet
seien, mit einer (ihrer) Frau zusammenleben, auch mit (gemeinsamen?) Kindern zusammenleben, ob sie die Frau attraktiv gefunden hätten, die das Angebot machte, warum sie das Angebot angenommen/abgelehnt hätten, wie sie zu der hiermit im Zusammenhang stehenden moralischen Frage stünden (dabei auch religiöse Moral berücksichtigen?) und wie sie glauben, daß der ganze Test ausgehen würde.

Selbstverständlich garantierten wir allen Beteiligten Anonymität, so daß
also auch alle hier genannten Namen geändert sind.

Bosch, Garten der Lüste, Ausschnitt 2

Es muß auch noch die Frage der Rassen erwähnt werden, weil dies in einem
gemischtrassischen Land wie Brasilien von Bedeutung ist. Alle drei
Ansprech-Frauen waren Weiße, aber mit deutlich dunklem Teint, der auf vereinzelte schwarze Vorfahren hindeuten könnte. Unter den angesprochenen Männern waren 10 Weiße und 6 mit deutlich dunklem Teint, aber kein Schwarzer. Irgendein Zusammenhang der Ergebnisse mit der Helligkeit des Teints war in keiner Weise herzustellen.

Hier nun die generellen Ergebnisse: 8 der 16 angesprochenen Männer lehnten das Angebot ab, 8 nahmen es an. Kurz zusammengefaßt:

>>Nur die Hälfte der Männer sind Schweine.<<

In Wirklichkeit muß man dies aber weit differenzierter sehen, wie eine detallierte Auswertung deutlich macht.

Drei der 16 Männer lebten nicht mit einer Frau zusammen, davon nahmen zwei das Angebot an, einer lehnte es ab. Von den 13 Männern, die mit einer Frau zusammenlebten, nahmen also 6 das Angebot an, 7 lehnten es ab. In
Wirklichkeit gingen also nur 6 von 16 Männern nach allgemeinen
Moralvorstellungen unmoralisch auf ein Angebot ein, das sind nur 38% der
Männer in unserem Test.

Von den 6 Männern, die das Angebot annahmen und mit einer Frau
zusammenlebten, lebten 3 auch mit Kindern zusammen, entweder gemeinsamen oder Kinder der Frau. Vier der sechs waren weiß, die beiden anderen mit dunklem Teint. Angesprochen auf die moralische Frage, die ein solches Annehmen des Angebots aufwirft, wenn man mit einer Frau zusammenlebt, wurden alle sechs mehr oder weniger verlegen und stimmten zu, daß es nicht richtig gewesen wäre. Sie reklamierten aber „mildernde Umstände“, weil die Frau so attraktiv gewesen sei. Einer sagte, dies sei eine Situation gewesen, von der er ein Leben lang geträumt habe. Einige von ihnen begannen auch über Probleme in ihrem Verhältnis zu sprechen, was sie wohl auch für eine Entschuldigung hielten.

Bosch, Garten der Lüste, Ausschnitt 7

Carla, eine lebenserfahrene Frau, pflegte an dieser Stelle zu sagen, es sei
kein Wunder, wenn es Probleme gäbe, wenn der Ehemann bei der ersten
Gelegenheit fremdgehe.

Interessant war auch, was jene antworteten, die abgelehnt hatten. Zwei von
ihnen waren nicht bereit zu einem Interview, gaben an, daß sie ihrer Frau
treu seien und punktum.

Zwei andere gaben als Hauptgrund für die Ablehnung nicht etwa Treue zu ihrer Frau an, sondern daß sie befürchteten, mit diesem Ansprechen eventuell von kriminellen Personen in eine Falle gelockt zu werden. In einem Land mit so hoher Kriminalität wie Brasilien kommt man natürlich leicht auf eine solche Annahme. Beide (lebten mit Frauen zusammen und) schlossen nicht kategorisch aus, daß sie auf ein solches Angebot eventuell eingehen würden, wenn es ihnen nicht verdächtig erschiene. Einer von ihnen sagte, er sehe kein moralisches Problem darin, von Zeit zu Zeit untreu zu sein, das könne dem Verhältnis zur Frau sogar gut tun. Der andere verurteilte dies aber moralisch.

Der fünfte von denen, die abgelehnt hatten, gab einfach an, er hätte gar
keine Zeit gehabt, mit der Frau zu gehen, weil er verabredet sei (er wollte
nicht mit Sprache heraus, ob mit einer Frau, er war nämlich jener, der nicht
mit einer Frau zusammenlebte, aber trotzdem abgelehnt hatte).

Der sechste, zusammenlebend mit Frau und Kindern, sagte, er sei nicht in
Stimmung gewesen. Er wollte nicht völlig ausschliessen, daß er unter anderen Bedingungen ein solches Angebot eventuell angenommen hätte. Er verurteilte ebenfalls ein solches Handeln moralisch, sagte aber, wir seien eben alle nur Menschen.

Der siebte schließlich sagte, er habe ein Spiel mit der Frau spielen wollen.
Er habe zwar abgelehnt, aber nur zum Schein. Er wollte wissen, wie sie
reagierte. Er wäre später eventuell doch mit ihr gegangen, abhängig davon,
wie sich das „Spiel“ weiter entwickelte. Er lebte zwar mit einer Frau
zusammen, meinte aber, es sei nicht verwerflich, gelegentlich eine andere
Frau zu haben. Nur ein dauerhaftes Verhältnis neben der Ehe lehnte er ab.
Bemerkenswert immerhin, daß er offen zugab, gleiches seiner Frau nicht
zuzugestehen.

Der achte, der abgelehnt hatte, sagte, er habe schwer mit sich gerungen,
weil er die Frau extrem attraktiv gefunden hatte. Er hatte, bevor er
ablehnte, Cláudia zunächst zu einem Drink eingeladen und mit ihr gesprochen. Schließlich habe er aber an seine Frau gedacht und habe doch abgelehnt. Auch er lehnte ein solches Handeln moralisch ab, gab aber zu, daß er das Angebot fast angenommen hätte.

Alle, die das Angebot angenommen hatten und auch jene, die es abgelehnt
hatten, aber nicht völlig ausschlossen, einmal ein solches Angebot
anzunehmen und gleichzeitig ein solches Handeln moralisch ablehnten,
bestätigten, daß ihre moralischen Vorstellungen auf religiösen Überzeugungen beruhten. Die beiden, die einen Seitensprung für akzeptabel hielten, auch wenn sie abgelehnt hatten, bekannten sich ebenfalls als gläubig.

[Dies Ergebnis ist spezifisch für ein Land wie Braslien, wo fast alle an Gott glauben oder religiös sind.]

Boticelli Geburt der Venus Ausschnitt

Entgegen unseren Erwartungen war es nicht Letícia, sondern Cláudia, die den meisten „Erfolg“ mit diesem Angebot an beliebig ausgewählte Männer hatte. Sie hatte sechs der 16 Männer angesprochen und fünf davon hatten das Angebot angenommen, der sechste hätte es fast angenommen. Alle Männer, die von Cláudia angesprochen worden waren, betonten in besonderer Weise, wie attraktiv ihnen Cláudia vorgekommen war.

Beim Auswertungsgespräch, das wir danach führten und zu dem wir auch die
angesprochenen Männer eingeladen hatten (vier waren gekommen), wurde noch einmal von allen anwesenden Männern hervorgehoben, wie sympatisch und sexy für sie Cláudia ist. Zwei der anwesenden Männer bestätigten, daß ihnen in der konkreten Situation in der Bar wie auch jetzt, im Auswertungsgespräch passierte, daß sie sexuell erregt wurden in der Nähe von Cláudia. Gleichzeitig mußten alle Männer zugestehen, daß Letícia vom Aussehen her so etwas wie eine „Traumfrau“ war – ohne aber den gleichen Effekt zu erreichen.

Hier wurde etwas deutlich, was man eigentlich schon vorher wußte, sich aber
nicht bewußt gemacht hatte: Die ersten Eindrücke, die man von anderen
Menschen bekommt, beziehen sich keineswegs ausschließlich auf die äußere Form des Körpers. Man nimmt vielmehr innerhalb von - sagen wir - einer Minute eine Vielzahl von Signalen auf (Geruch, Stimme, Sprache,
Gesichtsausdruck, Tonführung der Stimme, Art der Ausdrucksweise,
Körperhaltung, unbewußte Körperbewegungen/Kopfbewegungen beim Sprechen usw.), die einem eine Person attraktiv oder auch nicht machen. Die
generellen Regeln der Schönheit müssen nicht unbedingt mit dieser
„Attraktivität“ gleich laufen.

Die beiden anderen Frauen hatten jeweils fünf Männer angesprochen. Bei
Letícia hatten zwei Männer das Angebot angenommen, bei Marta nur einer.

Daß das Ergebnis bei Letícia so sehr unterhalb dem von Cláudia ausgegangen war, hing damit zusammen, daß ihre besondere Schönheit angesichts dieses Angebots auch zu Zweifeln geführt hatten. Die beiden Männer, die angegeben hatten, nicht angenommen zu haben, weil sie eine Falle vermuteten, waren von Letícia angesprochen worden. So hatten wir tatsächlich mit ihrer besonderen Schönheit den Ausgang der Untersuchung beeinflußt, aber im umgekehrten Sinne wie befürchtet.

Unklar blieb bis zum Schluß, warum von den fünf Männern, die Marta
angesprochen hatte, nur einer angenommen hatte. Auffallend besonders, weil Marta äußerlich sehr ähnlich wie Cláudia aussieht. Es könnte sich einfach um Zufall handeln. U.a. waren jene beiden Männer von Marta angesprochen worden, die sich nicht interviewen ließen, sondern nur sagten, sie seien ihrer Frau treu.

Allerdings mußten die Männer bei der Abschlußbesprechung zugeben, daß alle ohne Ausnahme im Vergleich der drei Cláudia am attraktivsten und am meisten sexy und Marta als am wenigsten attraktiv und sexy betrachteten. Es war auch jener Mann anwesend, der als einziger das Angebot Martas angenommen hatte.

Es ist also tatsächlich wahrscheinlich, daß bei dieser Frage, ob ein Mann
fremdgeht, die Attraktivität der möglichen Partnerin eine große Rolle
spielt. Dabei läuft diese Frage der Attraktivität nicht unbedingt mit
konventionellen Schönheitsvorstellungen konform.

Sehr aufschlußreich das Ergebnis der letzten unserer Fragen. Alle vierzehn
angesprochenen Männer, die sich befragen ließen, erklärten, daß im Grunde
jeder Mann, unabhängig von seinen Lebensumständen, aber abhängig von der Frau und der konkreten Situation, ein solches Angebot annehmen könnte.

Es ist noch von einem Ereignis zu berichten, daß etwa zur Hälfte der
Ansprech-Tests geschah und dem Ganzen noch eine neue Richtung gab. Ein
Schwarzer mit Vornamen Washington hatte Letícia in einer der Bars
‚angemacht’, als wir dort alle gemeinsam zum Angebot von Cláudia an einen
Mann versammelt waren.

Letícia hatte sich mit ihm für hinterher verabredet un die beiden hatten
wohl Gefallen gefunden aneinander, jedenfalls kam Letícia kurz danach mit
ihm auf eine unserer Zwischen-Besprechungen und sagte, er sei ein männlicher Tester der gleichen Art.

Was? Wie? Ja, sagte sie, er spreche Frauen in Bars an, um Sexpartner zu
haben und er benutze dabei eine besondere Technik.

Er erklärte uns seine Technik. Wenn die Frau ihn nicht sofort resolut abweist, nachdem er sie angesprochen hat (was etwa für die Hälfte zuträfe), kommt er ihr ganz nahe und spricht über ihre Schönheit. Dann nimmt er ihre Hand in seine und führt sie dort unten hin, wo sie sein eregiertes Glied fühlen kann. Es hat eine außerordentliche Dicke und Länge.

Die Reaktionen beschrieb er uns so: Etwa ein Drittel der Frauen ziehe sich
empört zurück (das von der Hälfte, die ihn nicht schon vorher abgewiesen
hatten). Manche beschimpften oder ohrfeigten ihn sogar. Eine habe schon
einmal die Polizei gerufen und er mußte kurz entschlossen das Weite suchen.

Etwa ein weiteres Drittel der Frauen reagiert, als ob sie nichts gefühlt
hätten und sprechen und scherzen weiter mit ihm. Meistens gehen sie dann
erst beim zweiten Treffen mit ihm ins Bett. Er sagt, wenn er es darauf
anlege, bekomme er in Regel auch die glücklichst verheirateten Frauen ins
Bett – abgesehen von denen, die ihn bereits anfänglich ablehnten (also etwa ein Drittel der Frauen, die er überhaupt ansprach). Das dritte
Drittel der Frauen dagegen, die sein Ding gefühlt hatten, zeigte sich so beeindruckt, daß er sie fast unmittelbar dazu bewegen kann, mit in seine Wohnung zu kommen und mit ihm Sex zu machen.

Er erzählte, er habe noch nicht die „Richtige“ für ihn gefunden, aber er sei
absolut verrückt nach Sex. Er brauche mehrmals in der Woche Sex. Nachdem er
gemerkt hatte, wie viele Frauen sich von den Ausmaßen seiner Männlichkeit
beeindrucken lassen, habe er angefangen, systematisch ständig neue
Sexpartnerinnen zu suchen und sie auch gefunden. In der Regel mache er nicht
mehr als fünf Mal mit der gleichen Partnerin Sex – das konnte nach kurzer
Zeit auch Letícia bestätigen.

Sie sagte, es sei tatsächlich etwas Besonderes, aber eben doch auch nicht so
verschieden zu dem mit Männern mit weniger Zentimetern. Sie sagte, sie habe
besonders die erhöhte Dicke genossen, weniger die besondere Länge. Das
letztere könne sogar wehtun.

Auf den Abschluß- und Auswertungsbesprechungen, bei denen auch Washington zugegen war, bestätigten alle anwesenden Frauen, daß es Unsinn sei, daß Frauen nicht nach Aussehen und äußerlichen Werten gingen, sondern nur nach „inneren“ oder, wie die Zyniker sagen, dem Inhalt des Geldbeutels. Die
äußeren Attribute eines Mannes seien für die Frauen sehr wohl mit
ausschlaggebend – wahrscheinlich in ähnlichem Maße wie bei den Männern - ,
wenn sie eine Einladung zum Abendessen annehmen oder etwas ähnliches.

Es konnte auch keine ableugnen, daß die Frage jener Größe für Frauen sehr
wohl ein Thema ist. Cláudia gab sogar zu, daß sie von Riesen-Pimmeln
phantasiere und träume.

So gab es denn auch noch ein kleines Nachspiel unserer Untersuchung.
Cláudia, die glücklich verheiratet ist, ließ sich mit Washington ein. Durch
einen Zufall kam es heraus. Der Ehemann war keineswegs berückt – wird aber
wohl bei ihr bleiben. Sie sagte, die Sache sei längst vorbei.

Drücken wir es so aus: Das Fremdgehen ist nicht spezifisch männlich und es
ist weit verbreitet, aber wahrscheinlich weniger – und bei Frauen mehr -,
als es Geschichtenschreiber für US-Fernsehserien glauben.


Link zum Originalartikel hier

Freitag, 1. September 2006

Neues Anzeichen für eine Wirtschaftskrise?

Rückgang der PKW-Verkäufe in den USA

Von Karl Weiss


Auf der US-Internet-Site rense.com schreibt u.a. der 82-jährigeFinanzexperte und Millionär Richard Russel. Unter der Überschrift „Der Dollar ist verdammt” berichtet er u.a. über eine Statistik, die Floyd Norris, ein Kolumnist der „New York Times”, kürzlich vorgelegt hat. Er kommt zum Ergebnis, daß eine weltweite Rezession (auf deutsch Wirtschaftkrise) nahe ist oder sogar schon begonnen hat.

Der NYT-Kolumnist hat herausgefunden, daß jedesmal, wenn es in den vergangenen 26 Jahren eine Rezession bzw. Wirtschaftskrise gab, die Monatsverkäufe von Pkw in den USA kurze Zeit nachher oder vorher um etwa 2% oder mehr im Jahresvergleich zurückgegangen sind. Er schließt daraus, daß dies auch diesmal der Fall sein wird.

Hier sind die Daten:

Im September 1970 ging der Verkauf von neuen Personenwagen im Vergleich zum Vorjahr um 2.9% zurück, die Krise begann 9 Monate vorher. Im April 1974 Rückgang um 3.2%, die Krise begann 5 Monate vorher. Im November 1979 Rückgang um 2.6%, die Krise begann 2 Monate später. Im Februar 1991 Rückgang um 2.6%, die Krise begann 7 Monate vorher. Im Mai 2001 Rückgang um 2.6%, die Krise begann 2 Monate vorher. Im Juni 2006 Rückgang um 2.4%, kommt die Krise oder hat sie schon begonnen?

Natürlich muß man, so wie bei allen Indices, auch bei diesem vorsichtig sein, denn es gibt unheimliche Zufälle auf der Welt. Aber es besteht eben auch offensichtlich ein Zusammenhang einer möglichen Weltwirtschaftskrise mit einem deutlichen Rückgang der Verkäufe bei der Schlüsselindustrie Automobile im wichtigsten PKW-Verbraucherland der Welt.

Es besteht also die Möglichkeit, daß wir wirklich am Anfang einer Weltwirtschaftskrise stehen, für deren baldigen Ausbruch es ja auch schon andere Anzeichen gegeben hat. Die „Berliner Umschau“ hatte im Juni vorhergesagt, daß es wahrscheinlich noch höchstens 10 Monate bis zum Beginn dauern dürfte.

Artikel der "Berliner Umschau" von heute

Link zum Originalartikel hier


Andere Artikel zur Weltwirtschaftskrise:


"Full Crash- Zweites Anzeichen Wirtschaftskrise?"

"Stehen wir am Beginn einer grossen Weltwirtschaftskrise?"

"25% Fall des Dollars?"

"Der Mini-Crash - 10 Monate zur Wirtschaftskrise?"

"Drittes Anzeichen Weltwirtschaftskrise"

"Die Zinswende der Langzeitzinsen leitet das Abgleiten in die Weltwirtschaftskrise ein."

"Viertes Anzeichen Weltwirtschaftskrise"

"Können die USA bankrott gehen?"

"Wann kommt die Wirtschaftskrise?"

"Dollar-Verfall bedroht deutschen Export – Die Krise wird fürchterlich"

"USA: Global Alpha, Red Kite, Fed-Chef, Immobilien-Crash"

"Globaler Einbruch der Börsen"

"Weltwirtschaftskrise – Der konkrete Übergang in die Barbarei"

"USA: Wirtschaftskrise beginnt"

"Hellseherei? Die Wirtschaftskrise"

"General Motors könnte pleite gehen"

"Fannie und Freddie in der Bredouille"

"Drei EU-Länder sind bereits in der Wirtschaftskrise"

"Wirtschaftskrise in den USA"

"Europa sinkt in diesem Moment in die Wirtschaftskrise"

"Banken gerettet – Staat pleite?"

"Weitere gigantische Finanzmarkt-Risiken"

"Verdienen deutsche Banken Vertrauen?"

"Können Sie das glauben?"

Dienstag, 29. August 2006

South Park versus Mohammed-Karikaturen

Über Karikaturen, Comics und Satire

Von Karl Weiss

Im März und April diesen Jahres waren die dänischen Mohammed-Karikaturen und deren Folgen in aller Munde. Es hagelte falsch verstandene Begriffe wie Pressefreiheit, Freiheit der Meinungsäusserung, Verächtlichmachen von Religionen, Satire und andere. Dieser Artikel versuchte mit der Verwirrung aufzuräumen.

Kaum hat sich die Aufregung um die Mohammed-Karikaturen ein wenig gelegt, da kommt der „South Park"-Skandal um eine US-Comic-Serie, der anscheinend das gleiche Thema anschneidet. Darf eine US-Comic-Serie, was ein kleines Regionalblatt in Dänemark nicht durfte? Was hat das Ganze mit Meinungsfreiheit zu tun? Darf man sich über eine Religion lustig machen? Waren nicht auch die Mohammed-Karikaturen eine Verhohnepiepelung von religiösen Extremisten?

Im Januar bereits hatte die Scientology-Sekte dafür gesorgt, daß eine Wiederholung einer der „South-Park"-Sendungen im Sender „Comedy Central" aus dem Programm genommen werden mußte. Offen ist, ob Tom Cruise selbst dies veranlaßte oder ob es aus anderen Ecken der Scientology-Organisation kam. Dies war die Antwort auf eine „South-Park"-Folge, die sich über Scientology und Tom Cruise lustig machte.

Eine der „South-Park"-Figuren wurde vom gezeichneten Tom-Cruise für eine Wiedergeburt von Scientology-Gründer Hubbard gehalten und er wich ihm nicht mehr von der Seite. In einer anderen Szene versuchen Cruises Ex-Ehefrau Nicole Kidman und der bekennende Scientologe John Travolta den Schauspieler, der sich in einem Schrank verbarrikadiert hat, zum herauskommen zu bewegen: „Come out of the closet!" Ja, der kundige Leser hat es schon bemerkt, das kann auch heißen; „Bekenne dich zu deiner Homosexualität!", wenn es auch eigentlich nur heißt: „Komm aus dem Schrank!"

Jedenfalls wurde Cruises neuer Film „Mission Impossible 18" (oder war es erst 3?) von Paramount produziert, die auch Besitzer des Senders „Comedy Central" sind. Cruise soll androhen haben lassen, nicht für Propaganda-Auftritte für den Film zu Verfügung zu stehen, wenn die „South-Park"-Folge noch einmal gezeigt wird. Wie auch immer es genau war, die Wiederholung wurde aus dem Programm genommen.

Die beiden „South-Park"-Macher, Trey Parker und Matt Stone, reagierten darauf in bewährt ironischer Manier: „Okay, Scientology, diese Schlacht habt ihr gewonnen. Aber der millionenjährige Krieg auf der Erde hat gerade erst begonnen."

Zu den Glaubenssätzen von Scientology gehört unter anderem die Wiedergeburt der Menschen und die Ansicht, es gäbe einen Krieg zwischen Gut und Böse auf der Erde, der noch Millionen von Jahre dauern würde. Man rate, auf welcher Seite sich Scientology wähnt.

Wenn jemand bei Scientology angestellt wird, muß er einen Arbeitsvertrag über eine Billion Jahre unterschreiben. Scientology zeichnet sich auch dadurch aus, daß eine Mitgliedschaft nur für Gutbetuchte erschwinglich ist.

„South Park" ist eine Zeichentrick-Serie, die oft aktuelle und politische Themen aufgreift und im wesentlichen die Position des ‚kleinen Mannes’ einnimmt. Die vier Jugendlichen, Hauptfiguren des humorvollen Comics, Cartman, Kenny, Kyle und Stan, wehren sich in unterhaltender Art gegen Vorurteile, Bevormundung und reaktionäre Ansichten und haben immer ein freches Mundwerk, manchmal bis an die Grenzen des „Schicklichen", und auch der Unsinn kommt nicht zu kurz. Fragen des Geschmacks seien hier nicht diskutiert.

Ähnlich wie die „Simpsons", wenn auch in anderer Art, haben sie damit die klassische und traditionelle Form des Comics wieder aufgenommen, die eine der „Waffen" der Unterdrückten gegen die Unterdrücker war und ist. Comics und Karikaturen kommen aus den gleichen Quellen, die auf die Zeiten zurückgehen, etwa in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts, da praktisch alle Regimes obrigkeitsstaatlich waren und gegenüber den damaligen Medien, das waren die Presseorgane, Zensur ausübten. Und Zensur war oft verbunden mit Gefängnis für so schwungvolle Verbrechen wie „Beleidigung der Obrigkeit" oder „Gotteslästerung", womit meistens gemeint war, daß die Karikatur sich über Absurditäten von Religionen lustig gemacht hat.

Damals war es im gerade wieder zusammenwachsenden Deutschland der Simplicissimus, der Karikaturen brachte, die oft mehr andeuteten als klar waren, so wie auch die Texte sein mußten, wollte man nicht andauernd geschlossen werden, was trotzdem immer wieder geschah.

Besonders zeichnete sich der preußische Obrigkeitsstaat mit Sitz in Berlin aus, der dann 1871 gegründet wurde. Bis heute weiß man in einigen Gegenden Deutschlands, daß nicht gut sein kann, was aus Berlin kommt. Karl Marx in Trier und Friedrich Engels in Wuppertal (damals noch die Städte Elberfeld und Barmen), ebenso wie Heinrich Heine in Düsseldorf bekamen die Wut von arroganten Vollidioten in Berliner Ämtern zu spüren. Marx mußte nach Frankreich fliehen, später nach London. Heine mußte große Teile seines Lebens im Exil leben.

Natürlich waren Marx und Heine keine Karikaturisten, aber ihr Schicksal war eine Widerspiegelung des der bekannten Karikaturisten. Erst nach 1918, als der Feudalismus und die Krautjunker endgültig ihren Teil an der Macht in Deutschland abgeben mußten, konnten die Karikaturen direkt und deutlicher werden, ohne daß sich die Karikaturisten gleich in den Gefängnissen wiederfanden. Doch sie waren und blieben ein wesentlicher Teil des Kampfes des „kleinen Mannes" gegen die Obrigkeit.

Aber im 20. Jahrhundert hatten auch die Propagandisten der Herrschenden die Karikatur als Propagandamittel entdeckt. Ebenso wurden die gezeichneten Geschichten, heute „Comics" genannt, erfunden, ebenfalls ursprünglich eine Art, wie man die Kritik an den Herrschenden vorbrachte, danach aber von diesen selbst in ihrem Sinne umgestülpt und benutzt.

In der Zeit der faschistischen Herrschaft in Deutschland benutzten auch die Faschisten diese Mittel. Die rassistischen Karikaturen des „Stürmer" waren berühmt. Der Jude wurde mit riesiger Nase dargestellt und steckte immer hinter allem, was schlecht war. So wurde versucht, Bahn zu schaffen für Untertanen, die den Holocaust gehorsam ausführen würden.

Damit hatten die Karikaturen ihr Unschuld verloren. Sie waren weiterhin beliebt im Volk, nicht nur in Deutschland. Nun aber mußte man sich jede Karikatur erst ansehen, was sie aussagte, um sagen zu können, ob sie reaktionär, faschistisch, kriegshetzerisch oder eben eine „richtige" Karikatur ist, die die Wahrheit über die Herrschenden sagt und sie damit angreift und die Position des „kleinen Mannes" vertritt.

In der Bundesrepublik hat sich die antikommunistischen Mainstream-Presse einen Namen mit einer großen Zahl von Karikaturen gemacht. Gab es am Anfang noch kritische Karikaturisten, die den reaktionären Charakter des neuen deutschen Staates aufzeigten, wie z.B. E. M. Lang in der 'Süddeutschen', so verschwanden alle diese mehr und mehr aus den Zeitungen und Magazinen.

Heute gibt es keinen einzigen fortschrittlichen Karikaturisten mehr, der bei einem der großen Presseorgane in Deutschland angestellt wäre. „Kleine zornige Männer", wie Michael Crichton einmal solche Reaktionäre charakterisiert hat, haben deren Platz eingenommen und fabrizieren statt Karikaturen Lügen.

Hier seien zwei Beispiele genannt: Der jetzige Karikaturist der „Süddeutschen" hat sich vor wenigen Jahren nicht geschämt, folgende Karikatur zum Thema Antisemitismus zu zeichnen: Auf einem Festwagen mit der Überschrift Antisemitismus sieht man faschistische Führer und Horden versammelt und mitten darunter jene Leute, die zu diesem Zeitpunkt mit ihrer Kritik an Israels Schlächtereinen aufgefallen waren, alle in Jubelstimmung. Die Bildunterschrift war sinngemäß „Hoch auf dem braunen Wagen...".

Damit denunzierte er jede noch so berechtigte Kritik an Israel als Antisemitismus, ja als faschistisch. Das ist in mehrerer Hinsicht verlogen, denn zum einen ist Israel eben nicht „die Juden", sondern nur ein Teil der Juden und hat auch viele andere Einwohner, zum anderen aber ist eben die zionistische rassistische Politik Israels keineswegs einhellige Meinung „der Juden". Damit ist jede Gleichsetzung Israels mit „den Juden" eine freche Lüge, ebenso wie die Gleichsetzung von Anti-Zionismus mit Antisemitismus. Kurz: Die ganze Karikatur ist verlogen.

Ein anderes Beispiel dafür ist diese Karikatur, die man letztes Jahr in „yahoo.news" bewundern konnte:

Wer fleissig ist, hat selber Schuld

mit der Bildunterschrift: "Wer fleissig ist, hat selber Schuld."

Auch hier wieder gleich eine ganze Ansammlung von Lügen in einem einzigen Bild. Zunächst wird behauptet, wer in der Bundesrepublik Geld von der Arbeitslosenversicherung oder Sozialhilfe bekomme, könne sich in einem „sozialen Netz" fleezen, dann, dies sei auf Kosten der Fleißigen der Gesellschaft, dann, die Arbeitslosen seien die „Faulen" und schließlich, die ganze Arbeitslosigkeit sei keine Problem von fehlenden Arbeitsplätzen, sondern von Faulheit.

Nicht nur an den Stürmer-Karikaturen, sondern auch an diesen beiden kann man leicht erkenen, daß das Mittel Karikaturen eben auch dazu verwendet werden kann, die Menschen zu täuschen, sie gegeneinander auszuspielen, ihnen falsche Ideen in den Kopf zu setzen, oder eben auch sie gegen irgendwelche Andere aufzuhetzen, so daß dann später irgendwelche Aggressionen gegen diese auf vorbereiteten Boden treffen.

Im Prinzip gelten diese Aussagen so auch für Comics.

Nun wird auch klar, daß die Mohammed-Karikaturen und auch andere Karikaturen, die im Zusammenhang mit der Auseinandersetzung um die Mohammen-Karikaturen entstanden, nicht zu der Art gehören, die uns die Wahrheit über die Herrschenden sagen, sondern zu den Lügenkarikaturen.

Besonders deutlich wird dies an zwei der in diesem Zusammenhang meist veröffentlichten Karikaturen: Jener, die angeblich den Propheten Mohammed, aber in Wirklichkeit einen heutigen schiitischen Ayatollah zeigt, der als Turban eine Bombe mit brennendem Zünder auf dem Kopf hat und jene andere des 'Tagespiegel', die die iranische Fußballnationalmannschaft zeigen soll, von denen jeder einen Sprengstoffgürtel trägt.

[Wie unten in den Kommentaren schon gesagt, ziehe ich diese Einschätzung bezüglich der "Tagesspiegel"-Karikatur zurück.]

Es ist leicht festzustellen, daß es sich bei diesen Karikaturen um die vom Typ „Lüge" handelt. Was in beiden Fällen suggeriert werden soll, ist, daß der Iran und die iranischen schiitischen religiösen Extremisten hinter Terroranschlagen in westlichen Ländern stehen, wie denen des 11. September, jenen in Madrid oder denen in London.

Nun kann aber jeder leicht feststellen, daß inzwischen in London und in Madrid die offiziellen Versionen besagen, daß es Taten örtlicher religiöser Extremisten waren, der Iran also sowieso damit nichts zu tun hatte. Wenn wir bei den Anschlägen des 11. September in den USA von der offiziellen Version sprechen, so soll es sich um sunnitische Extremisten gehandelt haben, die unter dem Begriff Al Quaida subsumiert werden. Wie jeder weiß, stehen die Sunniten und die Schiiten nicht gut miteinander und es gibt nicht einen einzigen Hinweis, daß es auch nur die geringsten Kontakte der iranischen Führer - seinen sie religiös oder nicht - zu irgendwelchen Personen gibt, die wiederum von westlichen Kreisen der Al Quaida zugerechnet werden.

Wenn sich jemand die Mühe macht, im Irak etwas genauer hinzusehen, so wird er feststellen, daß dort Schiiten und deren Moscheen andauernd Bombenanschlägen ausgesetzt sind, die laut westlicher Version von Sunniten ausgeführt werden, die ebenfalls zum Kreis der Al Quaida gezählt werden.

Oder kurz: Der Iran, seine Ayatollahs oder seine Fußballspieler haben noch nie etwas mit Terroranschlägen in westlichen Ländern zu tun gehabt. Niemand behauptet dies auch allen Ernstes (wobei man einige Äusserungen der letzten Zeit aus US-Geheimdienst-Kreisen getrost in das Reich der Vor-Kriegs-Propaganda verweisen kann).

Solche Karikaturen versuchen also nichts anderes, als uns zu suggerieren, was nicht stimmt: Der Iran hätte mit internationalen Terrororganisationen wie Al Quaida zu tun und daher sei ein Angriff auf dieses Land gerechtfertigt.

Hierbei reden wir von der objektiven Funktion, die allein interessiert. Ob dies subjektiv die Absicht von Diesem oder Jenem gewesen ist, der an der Erstellung und Veröffentlicheng beteiligt war, braucht uns nicht zu interessieren.

So kommen wir also zu dem Schluß, daß es sehr wohl einen qualitativen Unterschied gibt zwischen dem Comic „South Park" und den Mohammed-Karikaturen: Dieser Comic steht tendenziell auf unserer Seite, diese Karikaturen dagegen auf Seiten der Herrschenden. Wir haben also ein Interesse daran, daß „South Park" nicht zensiert wird und können getrost Zeichnungen zustimmen, die sich über religiöse Spinnereien lustig machen.

Andererseits müssen wir gegen die Veröffentlichung kriegshetzerischer Karikaturen sein, weil wir ganz bestimmt nichts davon haben, wenn man uns in Kriegsbegeisterung für die Großmacht-Interessen der US-Regierung versetzt.


Link zum Originalartikel hier

Freitag, 25. August 2006

Reaktionen auf den Artikel vom 22.8.: "In der eigenen Falle gefangen"

Der Artikel "In der eigenen Falle gefangen"- "USA und Israel haben den Krieg bereits verloren", der zunächst in der 'Berliner Umschau' (siehe Link rechts), dann am gleichen Tag in "Journalismus - Nachrichten von heute" (siehe Link rechts) und in diesem Blog erschien, hat einige Reaktionen hervorgerufen, unter anderem auch einen Link im Spiegel-Forum.

Die Reaktion, die mich bisher erreicht haben, stelle ich hier in den Blog.


Der Visionaer - 23. Aug, 10:58

Endlich!

Dieser Artikel ist unmissverständlich und geradezu chirugisch. Der Verfasser ist wie ein Doktor der sein Skalpell mit seiner analytischen Scharfsinn eindeutige Botschaften vermittelt..

Gratulieren, dass jemand mal den Mut hat, sich so zu äüßern und die Fakten klar auf den Tisch zu legen.

Ich kann nur sagen, ich bin froh, dass jemand genügend Objektivität und einen normalerweise natürlichen Menschenverstand einsetzt um Lesern zu vermitteln worauf sich Europa da einlässt.

Wir leben im 21.Jahrhundert und anscheinend ist manchen auf der Welt noch nicht klar, dass ein Verbrechen von angeblich rechtstaatlichen Organen ausgeführter Krieg nur eins hervorrufen wird.

Das Scheitern der westlichen Demokratie. Und wenn die westliche Demokratie scheitern sollte, muss uns bewusst sein, was uns erwartet.

Die Welt wird uns auslachen sie werden mit den Fingern auf uns zeigen und sagen:

"Seht was die Demokratie uns gebracht hat, Schutt und Asche, sie wollten uns vernichten und jetzt liegen sie am Boden und sterben vor sich hin"

Die wirtschaftlichen und sozialen Folgen werden zum Zusammenbruch der westlichen Nation führen. Andere Nationen werden zur Weltmacht aufsteigen.

Nur schade, dass immer die leittragenden hierbei eine Gesellschaft ist, die nicht mehr tragbar scheint. Die Reichen werden sich umsiedeln und sich den jeweiligen Verhältnissen anpassen und die Gesellschaft der "normalen Menschen" rennt ins Verderben für genau diese Menschen.

Für mich unverständlich wie Mann einen Präsidenten unterstützen kann, der äußert, man wolle nicht aus dem Irak raus, um die "Öl Felder nicht den Terroristen zu überlassen"

Wer gibt den Amerikanern und den Israelis nur die Hoffnung auf einen Sieg? Welcher Glaube ist so grausam, dass er es zulässt, dass ihr Menschen schlachtet und die alten Legenden aufleben lasst, die schon in der Bibel und im Koran so oft geschildert werden.

Sie schreien jetzt alle, Israel trinkt das Blut unserer Kinder. All die Kinder, alle die Frauen und alten Menschen die ihr unter eurem Bombenhagel vergraben habt. Ihre Leichen sind nun in den Köpfen der Menschen eingebrannt, die Menschen fühlen Hass und schreien nunmehr nach Vergeltung.

Ich bin geschockt über ein angeblich so aufgeklärtes Volk in einem solch fortgeschrittenen Zeitalter in dem wir leben, solch eine Grausamkeit und Zeuge einer solch beispiellose Menschenverachtung erleben zu müssen.

Aber jeder muss seinen Preis zahlen, das besagt auch das Kausalitätsprinzip, und wer meint man könne diese Gesetze nicht auf die Menschheit übertrage, möge die Geschichte lesen und verstehen, wie die mächtigsten Reiche untergegangen sind.

In guter Hoffnung auf Erhaltung unseres Lebens unseres Wohlstandes und dem Frieden auf Erden, wünsche ich mir Vernunft in den Kopfen der Menschen und Weisheit von Sokrates.



G. Nagel, Berlin

In einer Deutlichkeit wie man sie in diesen Tagen leider nur allzu selten antrifft, beschreibt Karl Weiss anhand der Begleitumstände, Hintergründe und weitergehenden Ankündigungen der *einzig verbliebenen Weltmacht* in welch tödlicher Gefahr die Welt sich heute befindet.

Umso mehr frage ich mich, aus welchem Grund der Autor es offensichtlich nicht fertigbringt, auch noch den letzten gedanklichen Schritt zu vollziehen?

Die USA BRAUCHT einen Dritten Weltkrieg und tut seit den 80er Jahren des vorigen Jahrhunderts buchstäblich alles dafür, ihn auszulösen.

Warum? Nun weil diese Volkswirtschaft in allen Sektoren, die der Fachmann unterscheidet, so über alle Maßen verschuldet ist, daß ihre führenden Köpfe nur noch in der Zerstörung weiter Teile der Welt bei gleichzeitiger Ausschaltung von Konkurrenz im besonders lukrativen Wiederaufbau-Geschäft eine reale Möglichkeit sehen, diesen Schuldenberg 1.) auf Dritte abwälzen und 2.) dann irgendwann "großzügig vergessen", d.h. schlicht streichen zu können.

Eine anno Tobak festgelegte, damals für irreal hoch gehaltene Obergrenze für die Verschuldung des Staates USA mußte in diesem Februar vom Kongreß weiter erhöht werden, denn andernfalls, so erklärte es der damals noch amtierende US-Finanzminister John Snow, wäre die USA spätestens ab Mitte März zahlungsunfähig geworden. Ebenfalls ab März 2006 nahm die FED Abstand davon, die Entwicklung der Geldmenge M3 noch zu veröffentlichen, welche allzu deutliche Rückschlüsse auf die Entwicklung der Inflation erlaubt. Die offiziell verkündete Inflationsrate ist neuerdings eine "bereinigte": weil, so wird das erklärt, die Preise im Energiesektor so stark schwanken würden, rechne man sie einfach heraus. Zwar versteht man unter schwankenden Preisen im allgemeinen ein hoch und runter - nur ist das bei den Energiepreisen eben nicht der Fall. Beispiel: 1 Barrel Öl kostete bei Bushs Amtsantritt noch etwa 22 Dollar, heute kostet das Barrel nur relativ leicht schwankend um die 70 Dollar. Und das liegt nicht an der Unersättlichkeit irgendwelcher "Ölscheichs" in Asien, Südamerika oder Rußland sondern daran, daß der Dollar aufgrund des US-Finanzdesasters schlicht seinen Wert verliert und daher in der akuten Gefahr steht, seine Rolle als sog. Weltleitwährung in Kürze zu verlieren. Dann müßten IWF und Weltbank einen Plan zur Abwehr einer weltweiten Wirtschaftskrise entwickeln, die die USA von der angeblich *einzig verbliebenen Weltmacht* zum BITTSTELLER gegenüber dem Rest der Welt machen würde.

Die ganze Entwicklung, welche spätestens seit dem 91er Irak-Krieg erkennbar wurde, ist eine völlig rationale Angelegenheit und hat nichts, aber auch rein gar nichts mit "Tollwut" zu tun.

Auf den ebenso rationalen wie menschenverachtenden Plan, die sich bereits in den 80er Jahren abzeichnende gigantische Schuldenkrise durch die Herbeiführung eines Dritten Weltkrieges zu "lösen", verlegte man sich in USA (und befreundeten Nationen, auch *Koalition der Billigen* genannt) aufgrund der diesbezüglich guten Erfahrungen mit den beiden Weltkriegen des letzten Jahrhunderts. Siehe dazu den Artikel bei Goldseiten.de

So und nur so wird aus der us-amerikanischen Außenpolitik seit dieser Zeit ein rational nachvollziehbares Stück Arbeit aus einem Guß.

Zur geistigen Anregung:
Heise.de
Heise.de
Heise.de (die links können in "Journalismus - Nachrichten von heute" angeklickt werden

Man kann nur vermuten, warum der Autor (und mit ihm sicher viele, die in ihren Überlegungen ähnlich weit gediehen sind) sich dennoch dagegen sperren, eine Eskalation seitens der USA und ihrer *Koalition der Billigen* hin zu einem ausgewachsenen Weltkrieg auch nur in Gedanken als ABSICHTLICHEN PLAN erkennen zu wollen.

Nein, nicht etwa weil ein Weltkrieg heute mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit in einer atomaren Apokalypse enden würde und der Mensch von heute sich dem Gedanken an das eigene Ende eben so gern entzieht...

Vielmehr dürfte der Grund für diese innerliche Verweigerung, den Entwicklungen ins Auge zu sehen, darin liegen, daß dies unser vertrautes Weltbild allzu arg ins Wanken bringen würde.

Der Autor selbst gibt dazu einen sehr deutlichen Hinweis:

"Das deutsche Kaiserreich hätte im Ersten Weltkrieg spätestens Ende 1916 sehen müssen, daß der Krieg verloren war und versuchen, zu einem Frieden unter annehmbaren Bedingungen zu kommen. Stattdessen... (man lese in den Geschichtsbüchern nach)."

Solange man "den" Geschichtsbüchern vertraut, hat man sich eben noch nicht einmal mit den tatsächlichen Motiven (jenseits irgendwelcher für die Sieger eines großen Krieges so angenehmen "Schuldfrage") aller Seiten im ERSTEN Weltkrieg beschäftigt... Da hilft nur ein Blick in das Geschichtsbuch eines Menschen mit nüchternerem Blick:

Heise.de (der Link kann "Journalismus - Nachrichten von heute" angeklickt werden)

Insofern hat der Autor, gewiß unbeabsichtigt, mit dem von ihm gewählten Titel zu seinen Überlegungen auch gleich sein eigenes Dilemma auf den Punkt gebracht:

"In der eigenen Falle gefangen"

In der Hoffnung, die werten Leser dieser Zeilen in Ihrem Mittagsschlaf nicht über Gebühr gestört zu haben...

24. Aug, 08:00


Karl Weiss - 24. Aug, 21:41

Dem Leser überlassen

Hier stelle ich noch die Antwort ein, die ich dem Verfasser bereits per E-mail geschickt hatte (lediglich redaktionell überarbeitet):

Ich denke, unsere Ansichten liegen gar nicht so weit auseinander. Ich habe
mich aber, um es nicht zu lang werden zu lassen, eventuell im Artikel nicht
klar genug ausgrdrückt.

Die Frage, ob die US-Politik nicht schon die ganze Zeit auf den dritten
Weltkrieg hinausläuft, habe ich bewusst offen gelassen. Da muss man dem
Leser Raum lassen.

Was die Frage der ökonomischen Zwänge betrifft, darf man sich da nicht zu
einseitig auf die Einschätzungen von 'goldseiten' verlassen. Ich habe dort
auch eine Menge gelesen, aber man muss berücksichtigen, dass die
'goldseiten' eben dazu da sind, möglichst viele Leute dazu zu bringen, Gold
zu kaufen und so den Goldpreis in die Höhe zu treiben. Da Gold einer der
klassischen "sicheren Häfen" ist in Krisenzeiten, tendieren sie da natürlich
zu Weltuntergangsvisionen.

Andererseits ist der Kapitalismus natürlich keineswegs krisenfest geworden -
im Gegenteil. Eine umfassende Einschätzung von mir dazu habe ich in einem
Artikel gemacht, den du auf meinem Blog http://karlweiss.twoday.net
finden kannst, wenn du ins Thema Ökonomie gehst.

Tatsächlich hat die US-Politik nichts mit Tollwut zu tun, das habe ich auch
nicht gesagt. Ich habe den Zustand, wenn in Gewalt verliebte Machtpolitiker
der Niederlage ins Auge sehen, damit verglichen, wie sich tollwütige Hunde
verhalten. D.h. nur noch um sich beissen, keine Gedanken mehr verschwenden.

Schliesslich noch zum 1.Weltkrieg. Ich konnte unmöglich alle die
umstrittenen Fragen, die damit in Zusammenhang stehen, in diesen Artikel
packen. Ich habe lediglich einen einzigen Aspekt des 1.Weltkriegs
aufgegriffen, nämlich den, daß das deutsche Kaiserreich Ende 1916 wissen
konnte und im Kern auch wusste, dass der Krieg verloren war. Die Reaktion
war, dass man nur umso verbissener weiterkämpfte, ohne irgendeinen
rationalen Sinn und Zweck.

Wenn ich mich da auf Geschichtsbücher bezog, so waren das virtuelle Bücher,
die die Wirklichkeit widergeben. Das gleiche gilt für jene Eintragungen in
zukünftige Geschichtsbücher, die ich im Artikel machte.

Gruss

Karl Weiss

Donnerstag, 24. August 2006

'...die ich rief, die Geister, werd' ich nicht mehr los!'

Goethe und der religiös-fundamentalistische Extremismus

Von Karl Weiss


„Hat der alte Hexenmeister sich doch einmal fort begeben, und nun sollen seine Geister auch nach meinem Willen leben…” So beginnt eines der bekanntesten Gedichte Goethes, der „Zauberlehrling”. In dieser Situation des Zauberlehrlings befinden sich nun wohl die Regierungen der USA und Israels.

Fast jeder kennt die Geschichte vom Zauberlehrling, der die hilfreichen Geister wie sein Meister beschwören kann, sie aber dann nicht mehr „abzuschalten“ versteht und so ein Riesen-Durcheinander anrichtet. Die Disney-Studios haben Goethes Gedicht in einen Zeichentrickfilm verwandelt, in dem Mickey Mouse die Rolle des Zauberlehrlings spielt. Die Zeile „...die ich rief, die Geister, werd’ ich nicht mehr los!“ ist als geflügeltes Wort in die deutsche Sprache eingegangen.

So ähnlich verlief die Geschichte, als die Regierungen der USA und Israels in den 80er Jahren des 20. Jahrhunderts begannen, die bis dahin völlig unbedeutenden fundamentalistisch-extremistischen islamistischen „Gotteskrieger“-Gruppen hochzurüsten, auszustatten, auszubilden und gegen ihre Gegner in Stellung zu bringen.

Die damalige US-Regierung unter Reagan machte aus dem kleinen Spinner-Club Taliban eine große und einflußreiche Bewegung in Afghanistan, weil man sie gegen die damalige Sowjetunion einsetzen wollte, die Afghanistan 1980 überfallen hatte. Tatsächlich wurde die Taliban, hochgepäppelt mit US-Mitteln, so stark, daß sie nach dem Abzug der Sowjets nach und nach Afghanistan erobern konnten.

Parallel dazu begann man eine Gruppe von Arabern innerhalb des CIA aufzubauen unter Führung des saudi-arabischen Millionärssöhnchens und CIA-Agenten Osama Bin Laden, denen man das Handwerk des Terrors beibrachte und die damals den sowjetischen Garnisonen in Afghanistan das Leben zur Hölle zu machen begann. Diese Gruppe wurde später als Al Quaida bekannt. Der Name haftet einigen dieser Gruppen noch heute an.

Die israelische Regierung hatte kein Problem mit Afghanistan, hatte aber 1982, so wie jetzt wieder, den Libanon überfallen, wo man einen wesentlichen Teil der palästinensischen Befreiungsbewegung PLO wußte. Es gelang in Jahren der Besetzung des Libanon, tatsächlich einen wesentlichen Teil der PLO zu eliminieren oder zur Flucht zu zwingen. Im Süden des Libanon baute man eine „Pufferzone“auf. Dort wurde aus vorher verschwindend kleinen Grüppchen von extremistisch-religiösen Islamisten die Hisbollah gebildet, die von Anfang an die Handschrift des Mossad trug, des israelischen Geheimdienstes. Sie wurde als Konkurrenzbewegung gegen die PLO im Libanon gezielt ausgebaut, unterstützt und hochgepäppelt. Tatsächlich ist heute die PLO unter den palästinensichen Flüchtlingen unbedeutend geworden, während die Hisbollah die völlige Oberhand unter der schiitischen Bevölkerung des Libanon hat.

Auch in den besetzten Gebieten Palästinas wurde, parallel dazu, eine islamistische Gruppe auf Terror und Selbstmordattentate getrimmt, ebenfalls auf schiitischer Grundlage, die Hamas, um auch dort die PLO um ihren Einfluß zu bringen. Auch dies gelang, wie man weiß. Kürzlich gewann die Hamas die Wahlen in den palästinensischen Gebieten. Auch die Hamas wurde vom Mossad ausgebildet und bewaffnet.

In anderen Worten: Vor 1980 gab es in der arabischen Welt keine bedeutenden islamistisch-fundamentalistischen extremistischen Gruppierungen. Es gab keine Selbstmordattentate, es gab keine ins Gewicht fallenden islamistischen Terroristen. Dies alles wurde kreiert von den Regierungen der USA und Israels.

Zwar gab es schon den schiitisch-fundamentalistischen Iran, aber der war in der Region und weltweit vollkommen isoliert und ohne Einfluß. Die Araber sahen den Iran eher als Feind an, zumal die meisten Araber Sunniten und nicht Schiiten sind.

Ebenso gab es die PLO. Sie hatte keinerlei religiöse Grundlage, sondern war Mitgliedern aus allen Religionen wie auch nicht Religiösen offen. Sie war damals die legitime Vertretung der Palästinenser. Bis auf eine kleine Splitterguppe innerhalb der PLO, der Bewegung „Schwarzer September“, lehnte die PLO Terrorakte gegen Zivilisten, seien es israelische oder andere, ab. Sie führte militärische Angriffe auf israelische Truppenteile (man stand ja nach dem Yom-Kippur-Krieg immer noch im Krieg), setzte aber ansonsten auf Verhandlungen.

Kurz: Alles, was wir heute als islamistisch-fundamentalistischen Terror gegen Zivilpersonen kennen, ist vollständig auf dem Mist der israelischen und US-Regierung gewachsen.

Nun mag sich einer fragen, ja waren die denn mit dem Klammerbeutel gepudert, sich die heftigsten Feinde selbst heranzuzüchten?

Das Ganze hat aber in zweierlei Hinsicht eine Logik:

1. Sowohl die US-Regierungen unter Reagan und später Bush Vater sowie noch später Bush Junior als auch die zionistischen israelischen Regierungen sind selbst eng verbunden mit religiös-fundamentalistischem Extremismus, in den USA auf christlicher Grundlage und in Israel auf zionistisch-jüdischer. Die Weltanschauungen dieser drei Arten von religiösen Extremisten gleichen sich in weiten Teilen. Einig ist man sich z.B. in der Ablehnung der Wissenschaftlichkeit und speziell der Wissenschaft als Grundlage der Weltanschauung, aber auch im „Wörtlich-Nehmen" der jeweiligen heiligen Schriften, alle drei sind Anti-Aufklärung, Anti-Gay, Anti-Abtreibung, frauenfeindlich, Pro-Todesstrafe, Pro-Folter, Männer-Gesellschaften voller Machismus, halten Menschenrechte für lästige Übel und sind - nicht zuletzt - Meister in Heuchelei: Während sie den Armen das bessere Leben im Jenseits predigen, wissen viele ihrer hervorstechenden Persönlichkeiten sehr gut, ihre Stellung zur persönlichen Bereicherung auszunutzen. Man hat also in gewisser Weise „Brüder im Geiste“ unterstützt.

2. Zum zweiten muß man auch sehen, daß diese Gruppen ja zunächst noch unter der eigenen Fuchtel geführt wurden. Erst als sich das Sowjet-Imperium auflöste, die USA zur einzigen Supermacht wurden und die weiteren Gelder für mehr Militär nicht mehr so recht fließen wollten, ließ man - nach und nach - die selbstgezüchteten islamistischen Fundamentalisten von der Leine und begann dann, sie als Hauptfeind aufzubauen. So konnte bereits 11 Jahre nach dem Ende des Sowjet-Imperiums mit dem 11. September 2001 der Startschuß zum „New War“ von Bush gegeben werden, der zum Teil noch verschämt unter dem Namen „Krieg gegen den Terror“ läuft, aber doch immer deutlicher zum imperialistischen Krieg zur Verewigung der Oberhoheit der USA über die Menschheit und speziell über die ölreiche Region des Nahen und Mittleren Ostens wird.

Man weiß genau, daß eine Anzahl islamistischer Terrorgruppierungen die Alleinherrschaft der Supermacht nicht ankratzen können, aber sie lassen sich ideal als Vorwand benutzten, um die Staatsapparate mehr und mehr zu faschisieren gegen den wirklichen Feind des Imperialismus - das eigene Volk. Für Israel sieht die Sache ähnlich aus: Mit Terrorgruppen wie Hamas und Hisbollah braucht man nicht zu verhandeln und niemand kann ernsthaft erwarten, daß man mit ihnen Frieden macht. Damit ist man vom lästigen Druck befreit, Frieden machen zu sollen und Palästina anzuerkennen und kann die Sache durch „Pulverisieren“ zu lösen versuchen.

Neben den islamistischen Fundamentalisten züchtete man sich auch noch einen anderen Bösewicht heran: Saddam Hussein, Massenmörder und US-Zögling. Man brachte ihn im Irak an die Macht und bewaffnete ihn bis an die Zähne, denn man hatte keineswegs vor, das iranische Ayatollah-Regime gewähren zu lassen. Befehlsgemäß begann Saddam mit dem Stellvertreterkrieg gegen den Iran, mußte aber bald erkennen, daß die Nachbarn auch recht gut gerüstet waren, die hatten nämlich das Militärgut des Schah-Regimes geerbt, ein weiterer US-Zögling, den man aufgerüstet gehabt hatte.

So kam der Iran-Krieg nicht voran und Saddam mußte ihn unverrichteter Dinge abbrechen. Damit war er für den Sponsor nichts mehr wert, wurde sogar als gefährlich eingeschätzt mit all seiner Hochrüstung und war deshalb ebenfalls abzuservieren. Ein Vorwand war leicht gefunden, denn Saddam war ja mit vielen chemischen Waffen ausgerüstet worden von den USA (auch mit biologischen, siehe Anthrax) und die brauchte man nun nur zu finden und schon war der Krieg begründet. Dummerweise hatte Saddam sich inzwischen bereits aller B- und C-Waffen entledigt und so mußte man ganz schnell den Kriegsgrund ändern.

Die Terrorgruppen des CIA mit dem Codenamen Al Quaida waren auch nach dem Vertreiben der Sowjetunion aus Afghanistan nützlich: Zunächst wurden sie in Tschetschenien gegen die Sowjetunuion und später gegen Russland eingesetzt, in den jugoslawischen Teilungskriegen in den 90er-Jahren halfen sie der bosnischen Separatistenregierung Terror gegen die Serben anzuwenden und durften dann wieder nach Afghanistan, um die Taliban zu unterstützen.

Mit der Taliban in Afghanistan ging aber auch einiges schief. Statt so wie alle vorherigen Regierungen ihren Reichtum auf die Herstellung und den Verkauf von Opium und Heroin zu stützen, begann die Taliban-Regierung den Anbau von Mohn zu verbieten und den Rauschgifthandel zu bekämpfen. Da kam es gerade recht, daß man den 11. September Ex-Agent Bin Laden in die Schuhe schieben konnte, der sich in Afghanistan aufhielt, das man dann überfiel und innerhalb kürzester Zeit wieder auf den für US-Geldwäscher profitreichen Weg der weltweiten Hauptquelle für Opium und Heroin bringen konnte - immer angeblich auf der Suche nach Bin Laden. Daß der sich bis heute nicht eingefunden hat, muß wohl auf übersinnliche Kräfte zurückzuführen sein. Oder Bin Laden hat den „Beamer“ bei Raumschiff Enterprise geklaut.

Inzwischen waren auch die hausgemachten Israelisch-gesponsorten Terrorguppen Hamas und Hisbollah bereits zu beachtlicher Stärke angewachsen. Wo Geld ist, zieht es Leute hin. Da sind wir wieder bei Goethe: „Zum Golde drängt, am Golde hängt doch alles, ach, wir Armen!“

Die Hamas mit ihren Selbstmordattentätern bot einen Vorwand, eine Mauer um die palästinensischen Gebiete zu bauen und die inzwischen auch schon ziemlich unabhängige Hisbollah den Vorwand, den Libanon erneut zu überfallen. Auch dabei ging einiges schief, aber das ist gerade nicht das Thema.

So kann man denn heute sowohl die US- wie die israelische Regierung (hinter verschlossenen Türen natürlich) mit Goethes Zauberlehrling klagen hören: „Die ich rief, die Geister, werd’ ich nicht mehr los!“


Dieser etwas ironische Artikel erschien am 24. August 2006 in der "Berliner Umschau".

Link zum Originalartikel hier

Montag, 21. August 2006

Osama Bin Langley

Al Quaida sei nicht an Londoner Anschlägen beteiligt.

Von Karl Weiss

Artikel veröffentlicht in der "Berliner Umschau" am 13. April 2006. Er wird jetzt wieder durch die aktuelle Terrorhysterie aktuell.

Nach einer Vorabveröffentlichung des britischen „Observer" vom 9. April enthält die endgültige Version des offiziellen Untersuchungsberichts zu den Anschlägen vom 7.7.2005 in London u.a. die Aussage, daß es keinerlei Zusammenhang des Attentats mit der „Al Quaida" gegeben habe. Die vier britischen Jungs hätten das Attentat allein vorbereitet und ausgeführt.

Damit haben nun im Abstand von zwei Wochen die offiziellen Untersuchungsberichte über zwei der drei „Al-Quaida-Attentate" in westlichen Ländern ausgesagt, daß es überhaupt keine ‚Al Quaida’ war, die dahintersteckte (Wie die Berliner Umschau schon berichtete, wurde vor kurzem der Untersuchungsbericht der spanischen Behörden über das Attentat in Madrid mit eben diesem Ergebnis veröffentlicht).

Bleibt festzuhalten: Das einzige Attentat, das laut offiziellem Bericht einer ‚Al Quaida’ zuzurechnen sei, ist jenes des 11. September 2001.

9-11-Foto

Da wird uns andauernd erklärt, es sei ein Krieg gegen den Terror notwendig, dieser Terror sei durch die Al Quaida mit ihrem Chef Osama Bin Laden repräsentiert und alle Ländern des Westen seien ununterbrochen in schwerster Gefahr, ein Bombenattentat zu erleiden, denn ‚Al Quaida’ sei immer und überall. Und da stellt sich heraus, außer dem denkwürdigen 11. September 2001 hat die Al Quaida nicht mehr ein einziges Attentat in irgendeinem westlichen Land durchgeführt - immer der offiziellen Version folgend.

Das wird jetzt dann bald 5 Jahre her sein.

Irgendetwas ist also superfaul. Entweder ist die Al Quaida gar nicht mehr in der Lage, irgendwelche Attentate durchzuführen oder es gibt sie gar nicht oder sie hat ihre Strategie geändert oder was? Wenn man annimmt, daß die von Zeit zu Zeit auftauchenden Videos wirklich von Osama Bin Laden stammen, dann gibt es keinerlei Änderung der Strategie. Er droht dort den USA mehr und mehr. Was also? Osama ein schlichtes Großmaul? Oder ist es nicht wahrscheinlicher, daß der wirkliche Osama Bin Laden - so er denn noch lebt - sich hüten würde, solche Videos zu fabrizieren und wir in Wirklichkeit von Videos westlicher Stasi-Dienste hinters Licht geführt werden?

Der CIA spielt auf der grossen Wurlitzer-Orgel

Da ist denn auch noch ein weiteres Detail: Sowohl beim Madrider Anschlag als auch - etwas mehr als ein Jahr später - beim Londoner wurden kurz danach auf dubiosen Websites Erklärungen der ‚Al Quaida’ gefunden, die die Verantwortung für die Anschläge übernahm. Wenn also nun feststeht, daß sie gar nicht dahinter steckte, wer hat dann diese „Verantwortung übernommen"-Erklärungen verfaßt und ins Web gestellt? Und - noch verzwickter, wenn es nicht ‚Al Quaida’ war, irgendjemand dies auf jenen Websiten aber behauptete, warum hat die wirkliche ‚Al Quaida’, warum hat Osama Bin Laden dann nicht ein Video veröffentlicht, daß man es nicht war?

Nun, all diese unbeantworteten Fragen lassen sich mit einem Schlag beantworten, wenn man weiß: Es gibt keine Al Quaida. Die Al Quaida kann sich nicht gegen falsche Zuweisungen von Anschlägen wehren, weil es sie gar nicht gibt. Der Begriff Al Quaida heißt auf arabisch: Der Ort. Es kann aber auch heißen: ‚Das Örtchen’ und deshalb würde sich niemals eine arabische Terrorgruppe so nennen.

Der Begriff wurde vielmehr in den 80er-Jahren geprägt, als sich westliche Stasi-Dienste Osama Bin Laden und seine Terroristengruppe als Kampftruppe gegen die damaligen sowjetischen Truppen in Afghanistan hielten. Man traf sich mit ihm an einem geheimgehaltenen Ort, der einfach den Namen „der Ort" in arabisch erhielt: Al Quaida.

Osama Bin Laden

Später machte man sich Bin Laden und seine Terrortruppe in Bosnien zu nutze, wo Terroranschläge gegen Serben durchgeführt wurden und dann wieder in Tschetschenien: Dort ging es wieder gegen die Sowjetunion und später dann gegen Rußland. Zu irgendeinem Zeitpunkt - so die Version westlicher Stasi-Dienste - habe Osama sich dann von seinen Sponsoren abgewendet und sie fortan für das Böse in Menschengestalt erklärt. Auch dies ist ein wenig ungewöhnlich. Osama hatte über 10, 15 Jahre nicht die geringsten Skrupel, im Dienst der USA und ihrer und anderer westlicher Geheimdienste zu stehen und dann plötzlich endeckte er, daß diese Auftraggeber das absolute Böse sind? Von Paulus zu Saulus?

Viel wahrscheinlicher ist, daß er sehr wohl weiterhin eng mit westlichen Stasi-Diensten zusammenarbeietet, aber auch eigene Macht- und Ruhm-Bestrebungen entwickelte (Geld-Probleme kennt er nicht, er ist Millionärssöhnchen). Nicht klar ist, ob er zum Zeitpunkt der Anschläge vom 11. September noch in Diensten westlicher Dienste stand oder vielleicht so etwas wie ein Doppelagent war. Wahrscheinlich ist, daß er gegenüber den islamistischen Anhängern den Ober-Islamisten spielte, während er in Wirklichkeit die Kontaktperson zwischen der US-Regierung und der ausführenden Truppe von extremistischen religiösen Fanatikern war.

So würden sich eine Menge von Ungereimtheiten bezüglich der offiziellen Version der Anschläge des 11. September 2001 klären. Auch wäre dies eine logische Erklärung, warum die US-Truppen ihn bis heute nicht aufgespürt hätten. So viele Höhlen es auch in den Bergen nahe der afghanisch-pakistanischen Grenze geben mag, die US-Truppen stehen nun drei und einhalb Jahre in Afghanistan und sind genug, um sie alle abgeklappert haben zu können. Wenn man wirklich wollte, hätte man ihn längst gefaßt.

Mit ‚google earth’ können wir uns alle deutlich machen, was heute Satellitenbilder hergeben. Dabei wissen wir, daß die eigentlichen Netze von Spionagesattelitten noch viel besser auflösen. Es ist unmöglich, sich in Höhlen in Bergen zu vertsecken, wo man auf Nachschub von Karawanen angewiesen ist, die leicht erfaßt werden können und den Aufenthaltsort verraten. Mit der heutigen Technik hätte Osama keine zwei Monate gehabt, bis er ausgeräuchert worden wäre.

Viel wahrscheinlicher ist, daß die US-Truppen ihn nicht finden, weil er gar nicht da ist. Viel wahrscheinlicher lebt er - so er denn noch lebt - in einer pakistanischen Großstadt in einem Viertel, wo ihn 100.000 fanatische sunnitische religiöse Extremisten verteidigen würden, falls jemand es wagte dorthin vorzudringen - so er denn nicht noch in US-Diensten steht und daher sowieso nicht aufgespürt werden soll.

Wenn das so ist - und das ist das allerwahrscheinlichste - dann kann es sogar sein, daß es wirklich Osama Bin Langley selbst ist, der jene Videos produziert, die immer dann auftauchen, wenn der US-Präsident dringend eine Aufbesserung seines Ansehens braucht. Jemand, der von Osama angefeindet wird, kann ja so schlecht nicht sein, nicht wahr?

Weitgehende Folgerungen ergeben sich auch, wenn das alles so ist (wenn jemand andere logische Erklärungen hat, sei er aufgefordert, sie zu schreiben), in Bezug auf die Vorgänge im Irak. Dort sitzt ja angeblich der Stellvertreter Bin Ladens, eine gewisser Al Zarqawi, und begeht in frenetischem Rhythmus Bombenanschläge auf schiitische Zivilisten. Unabhängig davon, ob es Al Zarqawi (noch) gibt, werden diese Anschläge also dann von oder im Auftrag westlicher Stasi-Dienste begangen. Das ergibt Sinn, denn wenn die US-Truppen den Krieg schon nicht gewinnen können, dann wollen sie doch wenigstens, wenn sie abziehen, ein Land in offenem Bürgerkrieg zurücklassen. Schiiten gegen Sunniten, der Traum G. W. Bushs.

Link zum Originalartikel hier

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