Gestatten, Terrorist, CIA!
Von Karl Weiss
Der angebliche ‚Test’ von ‚US-Sicherheitsagenten’ (Klartext: CIA-Agenten ) in Zivil, einen Koffer voll Sprengstoff in das Gelände des G8-Gipfels in Heiligendamm zu schmuggeln, war offensichtlich kein Test (dafür hätte ja eine winzige Menge Sprengstoff ausgereicht), sondern wahrscheinlich der Versuch des US-Geheimdienstes, ein ‚kleines’ False-Flag-Attentat auf den Gipfel ohne grössere Schäden durchzuführen.
Nach allen jetzt vorliegenden Informationen und speziell, nachdem niemand auf die eindringlichen Fragen geantwortet hat, ob die deutsche Polizei vorgewarnt war, kann nun sicher davon ausgegangen werden: Man wollte einen „kleinen“ Sprengstoffanschlag durchführen, der als islamischer Terroranschlag hätte ausgegeben werden können oder eventuell als ein solcher der „Autonomen“.
Zwar wäre niemand der Staatsmänner getötet oder verletzt worden, höchstens irgendwelche Helfer oder Unbeteiligte, aber am nächsten Tag hätte man ein Bekennervideo von „Al Quaida“ auf allen Kanälen sehen können oder eines einer bisher unbekannten Gruppe mit einem Phantasie-Namen wie „antiimperialistische Befreiungsfront“.
So hätte man den Protest gegen die Politik der „8 Herrscher der Welt“ problemlos in den unmittelbaren Zusammenhang terroristischer Anschläge bringen können und endlich hätte es geklappt, kämpferische Opposition, Kritik und Demonstrationen mit Terrorismus gleichzusetzen.
Sind sie nicht beide gemeinsam gegen unsere geliebten Führer?
Dumm nur, es ging schief.
Entweder die beiden CIA-Agenten hatten eine Einfahrterlaubnis in das ‚Allerheiligste’ in Heiligendamm. Unter welcher Flagge, hat niemand gemeldet und die Massenmedien, die problemlos die Ausrede des „Tests“ geschluckt haben, fragten auch nicht nach. Also als CIA war es sicher nicht, denn das kam erst ans Tageslicht, als der Koffer mit dem Sprengstoff gefunden war.
Oder, zweite Möglichkeit, sie versuchten gar nicht, in den abgesperrten Bereich vorzudringen. Dann hätten sie also lediglich einen Anschlag gegen den Zaun versucht und in Kauf genommen, dass völlig Unbeteiligte verletzt oder getötet würden.
Insoweit ist auch die Behauptung, es habe einen Test gegeben und der sei bestanden worden, unsinnig.
Wenn sie eine Einfahrtgenehmigung hatten, so waren sie ja schon vorher auf Herz und Nieren geprüft worden. Irgendwelche für einen islamischen Terroranschlag in Frage kommenden Araber hätten nie eine Einfahrtserlaubnis bekommen. Fragt sich aber: Wie hätten die das später erklären wollen?
Wenn sie aber einen Anschlag auf den Zaun machen wollten, so hatten sie offenbar nicht voraussehen könne, dass sie überhaupt kontrolliert werden würden. Auch unter dieser Hypothese wäre es also keine Test gewesen. Kurz:
Es konnte überhaupt keine Test gewesen sein.
Nun, wie auch immer, die deutsche Polizei prüfte mit Sprengstoffschnüfflern auch jenes Fahrzeug und plötzlich waren zwei kaum deutsch sprechende Herren mit einem Koffer voll Sprengstoff direkt am Zaun des Sperrgebiets von Heiligendamm erwischt worden.
Dass die dann versuchten, mit der Versicherung: „Test! Test!“ einen Ausweg zu finden, kann man ihnen ja nicht übel nehmen. Nur haben das die deutschen Polizisten ja sicherlich nicht so leicht geschluckt. Offenbar gab es nämlich keine Vorwarnung dieses Tests bei den Oberen der deutschen Polizei – und das ist der entscheidende Beleg.
Wenn ein Zeitgenosse heute z.B. versucht, mit einer angesägten Flinte in ein Flugzeug zu kommen, dann reicht es ja auch nicht aus, wenn er dann einfach behauptet, er habe nur die Sicherheitsmassnahmen testen wollen.
Wenn Journalisten, die ja schon öfter solche Tests durchgeführt haben, so etwas vorhaben, müssen sie feste Vorgehensweisen einhalten, um nicht ins Gefängnis zu wandern. In der Regel wird bei einem Rechtsanwalt eine schriftliche Erklärung hinterlegt, die beschreibt, wer und wie einen Test machen wird, es wird der Chefredakteur vorher eingeweiht, damit er im Zweifelsfall bestätigen kann, es war ein Test und schliesslich - und das ist natürlich das wichtigste, damit der Journalist nicht erst einmal ein paar Tage gesiebte Luft atmet: Die Flughafenbehörde muss vorher unterrichtet werden, damit der Sicherheits-Mann, der den Journalisten eventuell erwischt, sofort an seinen Chef verwiesen werden kann.
Nun, dies alles war offenbar nicht geschehen. Weder wussten die deutsche Polizeioberen vorher von dem Test (sie haben nämlich auf die diesbezüglichen Fragen geschwiegen, im umgekehrten Fall hätten sie es ja laut hinausposaunt) noch war irgendwo eine schriftliche Erklärung hinterlegt worden (die hätte man ja leicht vorzeigen können zusammen mit dem Rechtsanwalt, bei dem sie hinterlegt worden war). All dies wurde nicht getan. Nach einer Stunde von Klärungen (offenbar mit der vielhundertköpfigen US-Delegation) in Heiligendamm wurde Anweisung gegeben, die Agenten laufen zu lassen.
Interessant, nicht? Was bei jedem Journalisten zu Gefängnis geführt hätte, bei CIA-Agenten ist das alles möglich. Sie dürfen munter mit Sprengstoff durch Deutschland fahren, sie dürfen Personen entführen, sie dürfen versuchen mit Sprengstoff Sicherheitszonen zu gefährden, sie stehen ausserhalb jeglichen Gesetzes.
Frau Merkel hat Deutschland wieder unter alliierte Souveränität gestellt. Das ist aber gar nicht so wichtig.
Wirklich wichtig ist, wir sind ständig durch False-Flag-Anschläge bedroht, denn nun muss Deutschland doch endlich einmal das richtige Terroristen-Feeling bekommen, nicht wahr? Sie oder einer Ihrer Lieben können leicht Opfer eines jener Anschläge werden, die dann der nicht existenten Al Quaida in die Schuhe geschoben werden.
Zur Frage von Zeugen, dass Agenten bomben, siehe diesen Artikel.
Zur Frage der Existenz von Al Quaida siehe auch diesen.
Zur Frage von Bekennerviedos im Internet siehe diesen.
Interessant, was eine Internetzeitung zu diesem Thema schrieb:
„Diese "Grosse Koalition", mit Verteidigungsminister Franz Jung und Innenminister Wolfgang Schäuble (...) ist eine Gefahr für unsere Republik. Sie muss schleunigst weg.
Dieser konkreten Angelegenheit eines offensichtlich versuchten false-flag-Terroranschlags durch US-Agenten muss seitens des Parlamentarischen Kontrollgremiums PKG und des BND-Untersuchungsausschusses nachgegangen werden.
Ein vollständiger Bericht ist das Mindeste, was die Öffentlichkeit der Republik verlangen kann.“
Nein, dies ist nicht ‚unsere Republik’. Es ist die Republik der Grosskonzerne und -banken, das merken inzwischen immer mehr.
Darum wird auch niemand Ihrer Aufforderung nachkommen, diese Koalition schnellstmöglich zu entfernen, genausowenig wie der versuchte false-flag-Anschlag Objekt parlamentarischer Untersuchung werden wird.
Wenn Sie aber mit der ganzen Truppe mal wieder auf den Montagsdemonstrationen erscheinen würden, dann wären wir schon einen Schritt näher der Entwicklung einer kämpferischen oppositionellen Volksbewegung, die einmal so stark werden kann, diese Ziele ernsthaft angehen zu können.
Veröffentlicht am 22. Juni 2007 in der Berliner Umschau, hier leicht ergänzt.
Originalartikel
Schluss mit dieser Angsthysterie