Auch kapitalistische Quellen bestätigen: Wir werden bestohlen und belogen
Von Karl Weiss
Dass Leute wie der Bürgerjournalist und andere Sozialisten die riesen-milliardenschweren 'Bail-Outs' und „Rettungspakete“ kritisieren und sie als schlichten Raub am Bundesbürger bezeichnen, war natürlich zu erwarten und überrascht wohl nicht. Nun beginnen aber auch immer mehr kapitalistische Quellen genau das zu bestätigen, was wir die ganze Zeit sagen.
Diese Mal ist es das populäres Magazin „seite3“ der Schweiz, das nun nicht im mindesten im Verdacht steht, sehr sozialistisch zu sein, das uns Klartext serviert:
Unter dem Titel „Wurde Europa von Bankstern übernommen?“ zitiert es den „Wirtschaftsguru“ Beat Kappeler damit, beim Griechenland Rettungspaket hätte es sich um ein Banken-Rettungspaket gehandelt. „Die EU verschenkt also das Geld ihrer Bürger und zwingt sie damit in die Abhängigkeit der Zentralbanken. (...) Denn wer die Macht über das Geld hat, hat auch die Macht über die Regierung.“
Auch was der ehemalige Europa-Banker und Staatssekretär im Finanzministerium Jürgen Jahnke zu den Behauptungen von Frau Merkel in ihrer Regierungserklärung zum „Rettungsschirm“ zu sagen hat, ist aufschlussreich, denn auch er ist nicht im geringsten verdächtig, mit irgendwelchen sozialistischen Zielen zu kokettieren.
Er schreibt in seinem interessanten Portal www.jjahnke.net zur Behauptung von Frau Merkel, Deutschland habe auf Pump gelebt: „Eine Merkel-Lüge“
Frau Merkel behauptete: "Zu viele wettbewerbsschwache Euroländer haben über ihre Verhältnisse gelebt. Das ist die eigentliche Ursache des Problems. Auch wir Deutschen haben im Übrigen nicht seit gestern, sondern schon seit über 40 Jahren Schulden gemacht. Auch wir leben auf Pump."
Demgegenüber stellt Herr Jahnke klar:
„Was für ein Unsinn! Deutschland lebt seit Jahren unter seinen Verhältnissen. Allein in den acht Jahren zwischen 2002 und 2009 hat Deutschland fast 1.000 Milliarden Euro [ 1 Billion!] mehr eingenommen, als es ausgegeben hat, und entsprechend kumulierte Leistungsbilanzüberschüsse zu Lasten seiner Binnenkonjunktur aufgebaut (...). Im Durchschnitt für jeden Haushalt in Deutschland 46.150 Euro. Das Geld ist dann über die Zahlungsbilanz in Kapitalexporten gelandet, als Investitionen in ausländischen Finanzpapieren (auch miesen amerikanischen), Unternehmen, Krediten ans Ausland und ausländischen Staatspapieren (auch Griechenland) etc..
Weiter schreibt er:
„Deutschland hat sich viel zu wenig gegönnt und damit seine Binnenkonjunktur im Kühlschrank gehalten und zugleich eine zerstörende Unwucht in der Eurozone erzeugt. Das ist die Wahrheit. Alles andere ist verlogene Volksverdummung. Was Merkel hier absichtsvoll durcheinander wirft ist die Staatsverschuldung (die bei uns im internationalen Vergleich relativ gering ist) und die Auslandsverschuldung, mit der man auf Pump leben würde, während doch Deutschland einer der weltgrößten Gläubiger geworden ist. Alles Lüge also. Man muss es einmal so hart formulieren.“
Das alles sollten wir uns gut merken, wenn wir wieder vermerkelt werden.
Veröffentlicht am 21. Juni 2010 in der Berliner Umschau
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