Verheiratet werden mit 13
Von Karl Weiss
Frau Guttenberg ist auf der Suche nach Männern, die sich mit einer Dreizehnjährigen treffen wollen – und das am Fernsehen. Sie bezeichnet solche Leute als „Kinderschänder“ oder als „Pädophile“ – es ginge um Kinderporno. Doch es geht nur darum, leichtgläubige Menschen zu täuschen. Es handelt sich weder um „Kinderschänder“ noch um „Pädophile“ und Kinderporno ist ein anderes Thema. Sie weiss das, denn sie ist eine gebildete Person, aber wenn es darum geht, im Fernsehen Berühmtheit zu erringen und scheinbar für eine gute Sache einzustehen, dann ist alles Recht.
Nein, wer Sehnsucht hat, es mit einer Dreizehnjährigen zu machen, ist nur einer von vielen, vielen Männern, die „junges Fleisch“ bevorzugen. Mädchen dieses Alters wurden in der ganzen Geschichte der Menschheit verheiratet – und sehr oft mit älteren und sogar alten Männern.
In der Regel hat ein Mädchen spätestens mit zwölf oder dreizehn seine erste Menstruation und dann galt sie für viele, viele tausend Jahre der Menschheit als ‚heiratsfähig‘ und konnte Sex machen – oder soll man sagen: Männer konnten mit ihr Sex machen.
Natürlich ist das heute nicht mehr unsere Sicht der Dinge, aber auch das gilt im strengen Sinne nur für die entwickelten Länder.
In vielen Teilen der Welt wird aus Not geheiratet und das heisst oft: Ein Mädchen mit 13, 14 oder 15 wird verheiratet. Ist die Tochter verheiratet, kommt sie aus dem Haus und man hat ein Maul weniger zu stopfen – und das macht oft einen Riesenunterschied, wenn man in absoluter Armut lebt.
In Ägypten zum Beispiel gibt es die Urfi-Ehen, die nicht offiziell bei den Behörden gemeldet werden – denn auch in Ägypten dürfen Minderjährige eigentlich noch nicht heiraten. Die haben einen grossen Vorteil für die Ehemänner: Sie können sich später ohne weiteres von ihren Frauen trennen. Jährlich werden Hunderttausende von Urfi-Ehen mit dreizehn-, vierzehn- oder fünfzehnjährigen Mädchen in Ägypten geschlossen (im letzten Jahr wurden 700 000 solcher „Ehen“ geschätzt).
So war es bis tief ins 19.Jahrhundert hinein auch bei uns – ja, einiges davon hielt sich bis ins 20. Jahrhundert.
Julia war dreizehn und Romeo war fünfzehn. Das bezieht sich nicht auf die Figuren in Shakespeares Drama, sondern auf deren Vorbilder, die wirklich in Verona gelebt haben. Noch heute kann man in Verona die Palazzos der Montagues und der Capulets besuchen, damals die verfeindeten Familien.
In einem anderen Stück von Shakespeare ist es ebenfalls ein Mädchen, noch jünger als 13, das bereits im Haus ihres zukünftigen Ehemanns lebt, der nur wartet, bis sie ihre erste Menstruation hat, so dass er sie heiraten kann, ein älterer Mann. Da Shakespeare ein begeisterter Verfechter der Liebesheirat ist (die ja damals nicht üblich war – die Ehen wurden fast immer von den Eltern arrangiert), verliebt sich das junge Mädchen natürlich in einen schönen Jungen und am Ende muss der Alte seine Ansprüche aufgeben. Aber auch dieses Stück zeigt, was damals üblich war.
Doch man braucht keineswegs soweit zurück in die Vergangenheit zu gehen, um diese Praxis zu verfolgen. In Truman Capote’s Erfolgs-Roman „Frühstück bei Tiffany’s“, der auch als Film mit Audrey Hepburn ein grosser Erfolg war, erzählt die Hauptfigur, wie sie im Süden der Vereinigten Staaten (in den 50er Jahren des Zwanzigsten Jahrhunderts) mit 14 Jahren mit einem älteren Mann verheiratet wurde. Die Geschichte ist erfunden, aber nicht diese Praxis.
Oder die US-Serie „Law and Order - Special victims unit“. Sie brachte vor einem Jahr (oder etwas mehr) eine Folge, in der eine Dreizehnjährige als Opfer einer Vergewaltigung von den Polizisten der Serie in Schutz genommen wird. Schnell stellt sich heraus, der Vergewaltiger war ein Freund der „Familie“ aus einem abgelegenen Ort in einem abgelegenen US-Staat, wo eine christliche Sekte Vielweiberei betreibt. Die Dreizehnjährige war mit dem Sektenhäuptling gegen ihren Willen verheiratet worden, der bereits mehrere andere Frauen hatte. Sie war auf der Flucht und jenes „Familienmitglied“ hatte sie aufgestöbert. Das Ganze ging vor Gericht und der Sektenhäuptling konnte sich unter den Schutz von „Freiheit der Ausübung von Religion“ flüchten – am Ende entschied die Dreizehnjährige, wieder zu ihm zurückzukehren. Natürlich Fiktion, aber auf der Basis realer Zustände in den USA.
Wo war da Frau Guttenberg, um gegen diese Zustände in den USA zu protestieren?
Und als ein Freund von mir seiner Braut zuflüsterte (aber nicht leise genug, dass ich es nicht gehört hätte), er liebe so sehr an ihr, dass sie noch so eng sei wie eine Dreizehnjährige, da nahm sie dies als Kompliment, nicht als Ausbruch seiner „schwarzen“ Kinderschänderseite.
Warum glaubte man, es sei normal, Mädchen mit 12, 13 oder 14 Jahren zu verheiraten? Warum wurden sie so oft mit älteren Männern verheiratet, oft sogar mit alten Männern?
Nun, es gab (und gibt) die absolute Armut und es gab (und gibt) keine Schulen, auf die solche Mädchen noch zu gehen hätten. Dann, bei uns im 19. Jahrhundert, als die Schulen aufkamen, waren es natürlich Schulen für Jungen, nicht für Mädchen (mit wenigen Ausnahmen). Die Diskriminierung der Frau (und der Mädchen) war noch damals so absolut, so vollständig und so unwidersprochen, das wir das heute kaum glauben können – so wie das heute noch oft in Entwicklungsländern der Fall ist.
Heute sind wir der Ansicht, Mädchen hier hätten bis mindestens zu 16. Lebensjahr zur Schule zu gehen und so haben wir denn auch in Deutschland das Mindest-Heiratsalter von Mädchen auf 16 Jahre gelegt.
Das Sexualstrafrecht, das bis vor kurzem in Deutschland galt, erlaubte Sex mit 14- bis 16-Jährigen Mädchen, wenn der Partner noch nicht 18 war, wobei aber auch bei Dreizehnjährigen, die Sex mit einem (fast) Gleichaltrigen hatten, üblicherweise ein Auge zugedrückt wurde. Reden wir diesmal nicht vom neuen Sexualstrafrecht, dazu ist schon viel gesagt. Hier: Dossier Verschärfung Sexualstrafrecht, Teil 1 http://karlweiss.twoday.net/stories/4148132/ , Dossier Verschärfung Sexualstrafrecht, Teil 2 http://karlweiss.twoday.net/stories/4227933/ , Schnüffeln im Sexualleben der Bundesbürger http://karlweiss.twoday.net/stories/3348109/ .
Soweit also zu den Fragen bezüglich der Dreizehnjährigen.
Nun zu den „Pädophilen“. Das sind Burschen, die sich gerne mit Kindern, mit Jungen und/oder Mädchen umgeben, manche von ihnen benutzen auch sexuelle Gewalt gegen diese Kinder. Und in diesem Fall sind wirklich Kinder gemeint, also alles bis zehn, manchmal bis 11 oder 12. Tritt das Kind in die Pubertät ein, verliert es für einen Pädophilen an Interesse.
Und schliesslich, denn darum sollte es ja eigentlich gehen in jener Fernsehsendung, die „Kinderschänder“. Das sind Erwachsene (also über 18), die sich an Kindern oder auch abhängigen Jugendlichen sexuell vergehen. Das gibt es leider sehr viel. Wenn man hier von Kindern spricht, sind vor allem solche bis zur Pubertät gemeint. Dabei geht es hauptsächlich darum, dass diese Personen eine überlegene Stellung gegenüber dem Kind ausnutzen, um sich an ihm vergehen zu können. Hierunter fallen dann auch jene, die etwas mit 13-jährigen, mit 14-jährigen mit 15-jährigen oder 16 und älteren Jungen und Mädchen machen, das ist dann schlicht Vergewaltigung bzw. „Unzucht mit Abhängigen“.
Weit mehr als 99% dieser Kinderschänder sind aus der eigenen Familie des Kindes, oft auch angeheiratetet Personen, aber eben vor allem die Väter oder Stiefväter (über 50% der Fälle), dann auch Mütter oder Grosseltern, dann, manchmal auch Stiefmütter, dann gibt es noch die Geschwister und dann die Onkel und Tanten. Weiteres braucht hier nicht aufgezählt werden, denn dann geht es schon unter den 1%-Bereich.
Der andere Teil dieser Kinderschändungen wird von Erziehern und Aufsichtspersonen ausgeübt, die oft ausnutzen, dass die Kinder ihnen ausgeliefert sind, zum Beispiel in einem Internat, aber auch in Pfarreien, Jugendorganisationen, Vereinen usw. Die Fälle in der katholischen Kirche (und nicht nur dieser) sind gerade im letzten Jahr vielerorts ans Tageslicht gekommen. Da forscht Frau Guttenberg nicht nach.
Weit unterhalb dieses 1%-Bereichs kommen dann die anderen Typen von Kinderschändern, das sind jene, die nicht aus der Umgebung des Kindes kommen, sondern Fremde sind, die sich mit verschiedenen Methoden an Kinder oder Jugendliche annähern (aber nur extrem selten über das Internet, denn auch diese Leute sind typischerweise nicht idiotisch und vorsichtig), sich an ihnen sexuell vergehen – und manchmal dann auch töten. Die gibt es, aber die sind weit seltener als am Wochende sechs Richtige im Lotto zu haben.
Diese Fälle stehen dann in allen Zeitungen, machen Schlagzeilen im Fernsehen und dann gibt es immer Politiker, die solche Fälle versuchen dazu auszunutzen, sich als law-and-order-Politiker darzustellen und Verschärfungen der Gesetzgebung fordern.
Nun, auch wenn Frau Guttenberg das vergass zu erwähnen, die Wahrheit ist: Es gibt bereits seit vielen Jahren ausreichende Gesetze für diese wenigen Sonderfälle, es gibt lebenslänglich für Kindermorde mit sexueller Gewalt, es gibt langjährige Gefängnisstrafen für Kinderschänden ohne Mord und es gibt die Sicherheitsverwahrung, die auch auf lebenslänglich hinausläuft, aber ohne Möglichkeit der früheren Entlassung, wenn man den Täter nicht mehr auf die Menschheit loslassen will.
Doch Frau Guttenberg vergass auch zu erwähnen, dass es fast immer der eigene Vater ist, der sich an Kindern vergeht (oder der Pfarrer oder Religionslehrer oder Lehrer) und dass diese Fälle fast immer sehr milde bestraft werden, im Falle der Väter auch deshalb, weil sonst das Kind mitbestraft wird und im Fall der kirchlichen Personen und Lehrer aus unerfindlichen Gründen.
Und – noch schlimmer – und auch das vergisst Frau Guttenberg zu erwähnen – die weit überwiegende Zahl der Fälle von Kinderschänden kommt nie vor ein Gericht und die Opfer sind mit ihren Problemen allein, gefangen in den Erinnerungen, der Demütigung und ihrem Schmerz.
Doch das alles interessiert Frau Guttenberg nicht. Sie besteht auf den angeblichen „Pädophilen“, die sich mit dreizehnjährigen Mädchen verabreden. Sie lockt Männer mit angeblichen Dreizehnjährigen an – und das ist ihr „Missbrauch“ – auch Erwachsene kann man missbrauchen -, um am Fernsehen berühmt zu werden. Sie will die Unkenntnis der Masse der Menschen ausnutzen, um sich selbst feiern zu lassen.
Zusatz zum Artikel
Angesichts der heftigen Reaktion auf die hier eingestellten Bilder soll hier noch einmal die Begründung für das Einstellen von Nudistenbildern in meinen Blog wiederholt werden, die aus dem Jahr 2007 stammt:
Es sind wohl doch noch einige Worte nötig zu den FKK-Familien-Bildern, die ich hier im Blog in den Artikel gestellt habe. Man kann dies wohl missverstehen.
So schreibt z.B. "Adrima", die sich mit "Zynismus pur" vorstellt, im 'Zelda-Forum' zu einem Artikel mit einem solchen Bild: "Ehrlich gesagt find ich es verwerflich, Nacktbilder in den Artikel einzufügen."
Die Bilder sind „offizielle“ Naturisten-Bilder (in Deutschland wird die Naturisten-Bewegung FKK genannt). Ich habe sie, weil ich in den 70er-Jahren selbst Teil dieser Bewegung war und Ferien in Naturisten-Camps verbracht habe.
Die „Nudists“ (FKK-Anhänger) sind der Meinung, der menschliche Körper, auch und gerade nackt, ist ein wahres Kunstwerk und unglaublich schön. Er ist keine schreiende Aufforderung zum Sex, wie uns manche weismachen wollen, sondern eine der ästhetischsten Ansichten, die für uns Menschen möglich sind.
Nichts an einem nackten menschlichen Körper ist nach dieser Ansicht schlecht, sündig, „unschamhaft“ oder „unkeusch“. Er ist vielmehr das Meisterwerk der Natur (oder Gottes, je nach Glaubenseinstellung).
Aus diesem Grund haben viele Nudisten-Camps eine Foto-Bibliothek von besonders gelungenen Fotos von Nackten im Camp. Solche Fotos werden zum Teil von stolzen Eltern oder Ehepartnern dem Camp hinterlassen (mit Einverständnis der Abgebildeten oder Erziehungsberechtigten), zum Teil bei Schönheitskonkurrenzen aufgenommen, die in der Ferienzeit in vielen Camps für Männlein und Weiblein und in allen Altersstufen üblich sind. Die Kandidaten bei diesen Konkurrenzen erklären sich einverstanden mit dem Fotografieren und dem Einstellen der Fotos in die Bibliothek.
Die Bilder der Bibliothek stehen den Camp-Feriengästen zur Verfügung. „Nudists“ tauschen auch solche Bilder untereinander. So bin ich an solche Bilder gekommen.
Es gibt auch websites von Camps oder Nudisten-Organisationen, die solche Fotos im Internet ausstellen, z.B. diese US-Site oder diese Site eines deutschsprachigen Reisebüros.
Wer so ein Bild vorurteilslos ansieht, wird bestätigen, sie haben nichts „aufreizendes“ (im negativen Sinne) an sich und schon gar nichts pornographisches.
Man kann Naturisten-Bilder schon daran erkennen, dass sie praktisch immer im Freien aufgenommen sind und dass sie meist natürliche Situationen in einem Ferienkamp zeigen. Andere dieser Bilder sind typische Familienfotos, wie sie ein stolzer Vater aufnimmt oder ein Freund oder Partner.
Sie stehen hier im Blog, weil ich damit die Problematik der beabsichtigten Gesetze deutlich machen und die Aufmerksamkeit der Leser auf die Tatsache lenken will, wie schön und pornofrei Abbildungen des nackten menschlichen Körpers sein können.
Karl Weiss
Schade
also da scheinen wir uns nicht mehr einigen zu können in diesem Punkt, den du schon mehrmals angesprochen hast.
Ich habe dir ja schon mehrfach erklärt, warum diese Bilder im Blog stehen, aber du scheinst zu meinen, das sind Ausreden.
Also was will ich machen?
Ich werde jedenfalls weiterhin kämpfen dafür, dass schlichte Nudistenbilder nicht als Porno eingestuft werden, auch wenn es da leider so manche gibt, die damit nicht übereinstimmen.
Übrigens sind das immer die gleichen Bilder. Ich habe schon viele Jahre keine neuen Nudistenbilder mehr ins Blog gestellt.
Und, falls du meinst, das ist nach dem Motto "Sex sells": Die Zahl derer, die wegen solcher Bilder auf die Seite kommen, ist gering.
So hat zum Beispiel dieser Artikel bis jetzt (Montagabend) etwa 600 Klicks gehabt, während der vorherige mit den Diktatur-Plänen bereits über 2700 ausweist (laut 'blogcounter').