Stuttgart 21 und kein Ende
Von Karl Weiss
Die Bahn selbst hat eine Studie erstellt, um die Risiken und Chancen des Projekts ‚Stuttgart21‘ einzuschätzen, das den Stuttgarter Hauptbahnhof unter die Erde legen will, um oben Raum für neue Verkaufstempel zu haben. Sie kommt auf 121 Risiken und nur eine Chance.
Der ‚Stern‘ ist an die Studie gekommen und hat sie jetzt veröffentlicht. Unter Risiken versteht die Studie alles, was noch schief gehen und/oder die Kosten treiben kann. Wenn davon 121 gefunden wurden, ist die Weiterführung des Projekts also riskant wie ein Atomkraftwerk, nicht in bezug auf die Folgen, aber in Bezug auf die Kosten. Von den 121 Risiken wurde bei 48 konkret auf Kostenrisiken hingewiesen. Lediglich in einem der untersuchten Sachverhalte fand man eine Chance, eventuell Kosten sparen zu können.
Zum Teil geht es auch um „Risiken, bei denen das angesetzte Einsparpotential nicht realisiert werden kann“. Das Projekt Stuttgart 21 wurde ja erst angegangen, als die Bahn grosse Einsparpotentiale "gefunden" hatte und damit das Land Baden-Württemberg bereit war, einen Teil der Kosten zu zahlen (was verfassungsrechtlich von Juristen als "kritisch" angesehen wird).
Die Gegner des Projekts haben von Anfang an gesagt, dass diese behaupteten Einsparpotetiale nicht bestehen oder jedenfalls nur teilweise ud damit die gegenwärtige Kosten-Schätzung weit unter der Realität liegt.
Als ein wesentliches Beispiel wird der vorgesehene Tunnel von Bad Cannstadt genannt, einem Stadtteil von Stuttgart. Keine der in Frage kommenden Baufirmen will diesen Tunnel bohren. Der Untergrund in Stuttgart ist wegen seines Anhydrit-Gehaltes und wegen der Heilquellen, die eben hauptsächlich in Bad Cannstadt angesiedelt sind, besonders kritisch, siehe dazu auch diesen Artikel:
„Stuttgart21 – der spezielle Untergrund in Stuttgart“
http://karlweiss.twoday.net/stories/8394496/
Aber es gibt auch viele andere Punkte. Man sehe nur im Stern-Artikel
(http://www.stern.de/wirtschaft/news/stuttgart-21-studie-ein-bahnhof-voller-risiken-1671085.html ):
„Das Dossier bestätigt viele der von Stuttgart-21-Kritikern vorgebrachte Bedenken. Etwa, dass der Baugrund tückisch ist, dass anders als in den Modellen berechnet, es mehr Grundwasser gibt, dass die geplante Station Terminal am Flughafen nicht "ausreichend leistungsfähig" ist, dass für den Bau viele Grundstücke noch fehlen. Es zeigt auch, dass die Baufirma Wolff & Müller die "technische Machbarkeit" infrage stellt, nach der das alte Bahnhofsgebäude, der Bonatzbau, während der Bauarbeiten wie geplant abgestützt werden könne.“
Die Bahn liess dazu erklären, Spekulatioen über Kostensteigerungen seien „haltlos“. Das ist interessant, wenn diese „Spekulationen“ von der Bahn stammen.
Nach dem für die Pläne der Bahn ungüstigen Ausgang der Landtagswahlen in Baden-Würrtemberg hatte Bahn-Chef Grube (ein Mann der Autoindustrie, der von Bahn keine Ahnung hat) erklärt, einen vorläufigen Baustopp für das Projekt angeordnet zu haben. In Wirklichkeit wurden keine der gegenwärtigen Aktivitäten eingestellt. Warum hat man Lügen notwendig?
Hier eine Anzahl Links zu anderen Artikeln im Blog zu Stuttgart21:
- CDU-Wahnsinn Stuttgart21
- Stuttgart21 – Wiederwahl in Gefahr
- Verzweiflungsakt von Frau Merkel
- Bombe – Merkel ist in Wirklichkeit Grüne!
- Stuttgart21 – Der GAU
- Stuttgart21 – Die Rambos heissen Merkel und Mappus
- Aktuelle Ergänzung zu Stuttgart21
- Stuttgart21 – Spätrömische Dekadenz
- Stuttgart21 – Schwäbischer Filz
- Stuttgart21 – Klare Beweise für geplante Übergriffe
- Stuttgart21 – Der spezielle Untergrund in Stuttgart
- ‘Taktische Provokateure – Vermummte Steinewerfer’
- Stuttgart21 – Irrsinn deutscher Verkehrspolitik
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