Vorsicht Kopp-Verlag!
Von Karl Weiss
Mehrfach sind dem Bürger-Journalisten in letzter Zeit Veröffentlichungen des deutschen Kopp-Verlages in die Hände gefallen, die im Zusammenhang mit kritischen Websites standen. Tatsächlich aber sind diese Veröffentlichungen von rechts und sogar von ganz rechts beeinflusst. Den Vogel hat der Kopp-Verlag aber nun abgeschossen, als er angesichts von Fukushima aberwitzige Lügen der Atom-Mafia verbreitet und allen Ernstes behauptet, ausserhalb des eigentlichen Werksgeländes von Fukushima gäbe es keinerlei Schäden für Menschen.
Anscheinend wird dieser Kopp-Verlag von rechten CDUlern oder von noch weiter rechts dirigiert. Es ist auch möglich, dass er eine Tarnorganisation einer staatlichen Stelle ist, z.B. des „Verfassungsschutzes“. Es wird versucht, den Anschein von kritischer Berichterstattung zu geben, um dann reaktionäre Inhalte zu verbreiten.
Besagter Artikel über die Nicht-Schäden von radioaktiven Strahlen wurde am 22. Mai 2011 veröffentlicht, hier:
http://info.kopp-verlag.de/hintergruende/enthuellungen/redaktion/die-irrtuemer-in-der-kernenergiediskussion.html
Die erste These, mit der die abenteuerlichen Schlussfolgerungen vorbereitet werden, ist jene, die von der Atom-Mafia schon seit Urzeiten verbreitet wird:
Es gibt auch natürliche Radioaktivität. Die hängt von den verschiedensten Umständen ab. In Deutschland ist sie typischerweise sehr gering, für Leute, die in der Nähe von Uran-Minen wohnen, relativ hoch. Im menschlichen Körper wird u.a. Kalium als K-40-Isotop aus natürlichen Quellen eingebaut, so dass sogar der menschliche Körper ein wenig radioaktiv ist. Vor allem wird auf der Strahlung herumgeritten, der man in einem Flugzeug auf Reiseflughöhe ausgesetzt ist – diese Tatsache wird insgesamt acht Mal im Artikel erwähnt.
Das ist alles richtig, aber was nicht richtig ist: Solche geringe Dosen seien nicht schädlich. Es ist nicht bekannt, wie viele der Krebserkrankungen weltweit zum Beispiel durch solche natürliche Dosen an Strahlung hervorgerufen werden, aber ein Teil davon beruht eindeutig auf dieser Ursache.
Radioaktive Strahlung wird dann mit Giften und Krankheitserregern verglichen. Viele Gifte haben keine negativen Wirkungen, wenn sie in kleinen Dosen verabreicht werden, manche haben sogar günstige Wirkungen, wie das Training des Immunssystems (Impfung).
Nur, trifft das eben nicht auf radioaktive Strahlung zu. Kleine Dosen von radioaktiven Strahlen können das Immunsystem nicht dazu bringen, eine erhöhte Leistung gegen radioaktive Strahlung zu erbringen.
Radioaktive Strahlen sind in jeder Dosierung schädlich!
Warum? Weil es sich um ionisierende Strahlung handelt, die beim Treffen auf eine Körperzelle und speziell auf den Zellkern, die dort vorhandene DNA, also die Erbinformation für die Bildung neuer Zellen, ionisiert und damit chemisch verändert.
Ist eine solche Zelle einmal mit falscher DNA ausgerüstet und der Organismus „korrigiert“ diesen Fehler nicht (der menschliche Körper kann dies und deshalb führt nicht jede radioaktive Strahlung zu Krebs), so entwickelt sich in vielen Fällen daraus eine erste Krebszelle, die dann schnell zu einem ausgewachsenen Krebs werden kann.
Diese Fakten kommen im Kopp-Artikel überhaupt nicht vor. Es gibt nur Augenblicksstrahlung, keine strahlenden Teilchen im menschlichen Körper, die ausserhalb gar nicht wahrgenommen und gemessen werden können, aber da drinnen ihr tödliches Werk verrichten.
Es wird ausschliesslich mit Sievert argumentiert, aber wenige Milligramm von Cäsium-37 im Körper können ausserhalb des Körpers mit ihrer Strahlung gar nicht gemessen werden, weil die Beta-Strahlen gar nicht aus dem Körper austreten sondern innen absorbiert werden.
Auf diese Art und Weise nutzt der Artikel die meist geringen Kenntnisse der Bevölkerung über die Gefahren der radioaktiven Strahlen, um das Märchen zu verbreiten, radioaktive Strahlen seien für den Menschen nur gefährlich, wenn sie ein Sievert pro Stunde an gemessener Radioaktivität überschreiten.
Der Höhepunkt des Artikels sind diese beiden Aussagen: „Eine kleine Dosis ist nicht schädlich, sie ist oft nützlich.“ Und „Die Daten zeigen, dass niemand außerhalb des Kraftwerksgeländes von Fukushima eine schädliche Dosis erhalten wird (...) ... ist der Abstand zu einer schädlichen Dosis noch groß genug.
Auch eine andere Aussage in diesem Artikel schreit zum Himmel: „...durch die zerstörten Kraftwerke in Japan keine Menschen zu Schaden kommen werden.“
Tatsächlich wird zum Belegen dieser absurden Behauptungen nur und ausschliesslich Literatur benutzt, die von der Atom-Mafia stammt.
So zitieren die Herren aus den Betreiberfirmen, der Politik und der Herstellerfirmen von Atomkraftwerken, wie auch die mit ihnen verschwurbelten aus den offiziellen Strahlenschutz-Institutionen (kurz: Die Atom-Mafia) sich immer wieder gegenseitig und häufen damit eine Literatur an, die von der völligen Harmlosigkeit von radioaktiver Strahlung mit der Ausnahme der von Geigerzählern registrierten ausgehen.
Lassen wir uns von diesen Dienern des Profits aus Atomkraftwerken nicht täuschen: Jede radioaktive Strahlung schädigt Zellen von Lebewesen, das ist eine physikalische und biologische Grundwahrheit!
Aus eins mach zwei oder wie es noch schlimmer geht
Ein weiterer unsäglicher Artikel aus der gleichen Rubrik desselben Verlages ist folgender:
Das Atomzeitalter ist noch lange nicht zu Ende
Edgar Gärtner
"In einem einzigen Land der Welt wurde nach der Reaktorkatastrophe im japanischen Fukushima das »Ende des Atomzeitalters« ausgerufen: in Deutschland. Weltweit lacht man jetzt über die Deutschen. Denn während Berlin die Nuklearenergie verbannt, entstehen überall in der Welt neue Kernkraftwerke."
Quelle:
http://info.kopp-verlag.de/hintergruende/deutschland/edgar-gaertner/das-atomzeitalter-ist-noch-lange-nicht-zu-ende.html
Zur Ehrenrettung des Verlages sei aber darauf hingewiesen, dass dort andere Autoren durchaus vernünftigere Artikel zum Thema Fukushima geschrieben haben.
Siehe wie folgt:
Radioaktiver Niederschlag aus Fukushima fast schon gleiche Stärke wie Tschernobyl
http://info.kopp-verlag.de/hintergruende/geostrategie/mike-adams/radioaktiver-niederschlag-aus-fukushima-fast-schon-gleiche-staerke-wie-tschnerobyl.html
Hintergrundinformationen über die Ereignisse im Kernkraftwerk Fukushima in Japan – eine »schmutzige Bombe« steht kurz vor der Explosion
http://info.kopp-verlag.de/hintergruende/geostrategie/mike-adams/hintergrundinformationen-ueber-die-ereignisse-im-kernkraftwerk-fukushima-in-japan-eine-schmutzige.html
Neues aus Fukushima: TEPCO räumt ein, Strahlungslecks werden noch mindestens drei Monate, möglicherweise sogar länger, bestehen bleiben
http://info.kopp-verlag.de/hintergruende/geostrategie/mike-adams/neues-aus-fukushima-tepco-raeumt-ein-strahlungslecks-werden-noch-mindesten-drei-monate-moeglicher.html
Bei Kopp ist es halt so, wie es früher bei allen Medien war, für jede Klientel bringt man den passenden Bericht heraus. Man macht aus einem Vorfall zwei Meldungen und generiert auf diese Weise mehr Auflage, da man so seinen Klientelstamm erweitert. Was für eine Meinung sich der jeweilige Leser/in nach dem lesen derartiger Artikel letztlich bildet, oder inwiefern er aufgrund seines spezifischen Informationsstandes, dazu in der Lage ist, den darin enthaltenen Wahrheitgehalt zu verifizieren, hängt wohl letztlich von jedem selbst ab.
Nur, und dass ist das Paradoxe, damit ist der Kopp-Verlag mittlerweile beinahe ein Hort der "freien" Meinung, denn es geht noch schlimmer. Wenn ich mir anschaue, wie bestimmte Themen bei den sogenannten "Leitmedien" behandelt werden, dann wird einem nur noch schlecht.
Wer wissen will, was ich damit meine, sollte sich einmal mit der verbrecherisch einseitigen Berichterstattung zum Krieg in Libyen vertraut machen. Da gibt es keine Auswahl mehr, sondern da wird den Lesern/innen durch die Bank ein tendenziöser Einheitsbrei aus Faktenverdrehung und Beweismangel serviert, der in seiner Perfidität nicht mehr zu übertreffen ist. Gleichgeschaltete Propaganda und Zensur in Reinkultur, die in dieser Form dazu geeignet ist, um die hiesige Bevölkerung einer Gehirnwäsche zu unterziehen.
Aber zurück zum Thema -- generell ist beim Thema "Kernkraft", gerade auf den sonst so regierungskritischen alternativen Informationsseiten, eine merkwürdige Befürwortung derselben zu verzeichnen. Dies wird meist damit begründet, dass die Sachlage übertrieben dargestellt werden würde und man das Ziel dahinter vermute, die Bevölkerung der Industriestaaten durch den Ersatz der Kernkraft, durch die sogenannten regenerativen Energieträger, in die Abhängigkeit neuer bzw. alter Interessengruppen zu treiben, um sie finanziell noch stärker auszubeuten. Und diese Argumentation der alternativen Medienmacher dürfte leider, ohne sich dessen eigentlichen Kerns bewusst zu sein, der Wahrheit näher kommen, als Viele glauben. Aber vorrangig eben nicht, wegen des Einsatzes alternativer Energieerzeugungstechnologien an sich, sondern wegen deren geplanten logistischen, wie monetären Kontrolle, die diese Veränderungen nach sich ziehen werden. Aber das ist ein anderes Thema.
Tatsächlich haben die "Leitmedien" eine Berichterstattung zu Fukushima betrieben, die den Aufstieg der "Grünen" in Deutschland maßgeblich ermöglicht hat. Nur die "Grünen" sind alles andere, als eine Umwelt- und Friedenspartei, wie man bereits an dem ersten deutschen Kriegseinsatz, unter der Ägide der damaligen Rot-Grünen Regierung, in Ex-Jugoslawien erkennen konnte. Nein, die "Grünen" sind eben nicht besonders umweltbewusst, sozial oder friedliebend. Sie entsprechen am ehesten einer umgefärbten FDP. Was nicht heißen soll, dass die FDP oder die Grünen in irgendeiner Weise "liberal" wären. Sie alle dienen den selben Herren des Großkapitals, wie auch die Köpfe aus den anderen etablierten Parteien. Insofern haben die vielen kritischen Blogs recht damit zur Vorsicht zu mahnen, wenn aufgrund der Vorfälle in Japan, in Deutschland mit Hilfe der Meinungsmache durch die Medien Politik gemacht wird.
Was ich persönlich sehr schlimm finde, ist, dass sich derart viele Wissenschaftler zur Teilnahme an der Lobbyarbeit zur Verbreitung von potentiell gefährlichen Technologien bewegen lassen. Wie man am Beispiel von "EIKE" sehen kann:
http://www.eike-klima-energie.eu
Ein Blick auf den Fachbeirat lässt erahnen, wie sehr sich Wissenschaftler von ihren Brötchengebern abhängig machen lassen:
http://www.eike-klima-energie.eu/fachbeirat
Auch dort wird, neben einigem Nachvollziehbarem, sehr viel Verharmlosung betrieben und andererseits selbst mit Ängsten gearbeitet, um die Menschen in die gewünschte Richtung zu dirigieren.
Das zeigt, dass fachspezifische Bildung, für sich betrachtet, nur eine Art Funktionalität darstellt, die ohne ethische Kontrolle zu einer pervertierten Gesellschaft führen wird.
Das ist einerseits eine traurige Erkenntnis und andererseits ein deutlicher Hinweis darauf, dass wir als Menschen die technologische Machbarkeit niemals über unsere sozialen und ethischen Grundwerte erheben dürfen.
All diese Entwicklungen zeigen, dass die Menschen kritische Technologien sowie deren Betreiber, genauestens überwachen müssen, und nicht umgekehrt.
Grüße
VT
"Wenn der Mensch so viel Vernunft hätte, wie Verstand, wäre vieles einfacher." -- Linus Pauling