Brasilien wasserstoffbombenfähig?

Atomenergie-Behörde AEIA alarmiert

Von Karl Weiss

Völlig unbeachtet durch die Weltöffentlichkeit hat Brasilien aus eigener Kraft die Fähigkeit gewonnen, Atombomben und Wasserstoffbomben zu bauen. Einem Physiker ist es gelungen, die dazu nötigen Berechnungen zu entwickeln und alle Rohstoffe und Technologien hat man sowieso im Land.

Während die Weltöffentlichkeit auf Geheiß des US-Imperialismus wie gebannt nach dem Iran guckt, der nach Einschätzung der Internationalen Atom-Behörde (Atomic Energy International Agency, AEIA) überhaupt keine Kernwaffen entwickelt, hat sich still und heimlich Brasilien von hinten an den Besitz solcher Waffen herangepirscht.

Rio de Janeiro, Zuckerhut und Corcovado von Niteroi aus

Zu Zeiten des Militärregimes von US-Gnaden von 1964 bis 1988 wurde in Brasilien heftig an der eigenen Atombombe gearbeitet. Die Arbeiten waren so weit fortgeschritten, dass bereits ein mehrere hundert Meter tiefes Loch in einer abgelegenen Gegend im Norden Brasiliens gebohrt worden war, in dem die erste Versuchsexplosion stattfinden sollte. Allerdings war die ganze Technologie von den USA geliefert worden.

In der neuen Verfassung Brasiliens, nach der Militärdiktatur, die 1988 in Kraft gesetzt wurde, steht eindeutig, dass Brasilien auf atomare Bewaffnung verzichtet. Auch hat sich Brasilien zusammen mit den anderen lateinamerikanischen Ländern verpflichtet, keine Atomwaffen zu bauen.

Da es aber zwei Atomkraftwerke gibt in Brasilien und ein drittes in Bau ist und da in Brasilien recht interessante Uranvorkommen liegen, war es nur natürlich, dass man sich um eine eigene Urananreicherung gekümmert hat, was den Atomstrom extrem günstig macht. Dabei wird in Brasilien natürlich genauso wie in Deutschland einfach nicht mitgerechnet, was die sichere Aufbewahrung und Aufarbeitung der strahlenden Abfälle kostet – ganz zu schweigen von den Risiken von Unfällen.



Seit 2007 hat man nun eine eigene Urananreicherung in Resende im Bundesstaat Rio de Janeiro. Nach brasilianischen Angaben wurde dazu nicht einfach die Zentrifugentechnik von den USA gekauft, sondern man hat eine eigene Technik entwickelt, die jener der Vereinigten Staaten überlegen sein soll. Das ist auch der Grund, weswegen die Brasilianer die AEIA nicht in die Anreicherung selbst hineinlassen, denn sie sagen, fast alle Inspekteure sind US-Amerikaner und man fürchte, die USA würde dann bald heimlich die brasilianische Technik imitieren. Man sagt, man lässt die Behörde kontrollieren, was vorne reingeht und was hinten rauskommt und das würde zur Kontrolle ausreichen.

Zähneknirschend musste die USA das anerkennen, denn man wollte nicht die Aufmerksamkeit von jenem Thema abgelenkt sehen, auf das es ankam: Der Iran.

Wie baut man Atom- und Wasserstoffbomben? Das kann man in Physikbüchern nachlesen – im allgemeinen: Man reichert Uran 235 im Uran bis über 70% an, nimmt zwei Mal ein halbes Kilo davon und sprengt die beiden halben Kilos mit einer kleinen Sprengladung zusammen: Buuum. Für eine Wasserstoffbombe braucht man außen herum um die Atombombe noch eine gute Menge schweres Wasser: Ka –boom.

Nur liegt, wie meistens, das Problem im Detail. Ohne bestimmte zusätzliche Kenntnisse, die man nicht so einfach erwerben kann, funktioniert es nicht oder jedenfalls nicht kontrolliert. Diese zusätzlichen Kenntnisse nennt man die Atomgeheimnisse. Die Atommächte verpflichteten sich, diese Atomgeheimnisse geheim zu halten, an was sich die Vereinigten Staaten aber nicht hielten.

Wie im einzelnen diese Kenntnisse an die Türkei, an Pakistan, an Israel, an Nord-Korea und wahrscheinlich auch an Libyen und den Iran gelangten, darüber kann man in diesen Artikeln nachlesen: „Die Türkei-Connection, Teil 1“, „Die Türkei-Connection, Teil 2“, „Die Tinner-Connection, Teil 1“, „Die Tinner-Connection, Teil 2“.

Nun kann man diese Atomgeheimnisse natürlich auch selbst herausfinden, wie dies damals die Sowjetunion und später China fertiggebracht haben, als sie noch sozialistisch waren.

Was nun geschehen ist: In Brasilien hat man eines der wichtigsten Atomgeheimnisse selbst herausgefunden. Der Physiker Dalton Ellery Girão Barroso hat seine Doktorarbeit über das Thema „Numerische Simulation von thermonuklearen Detonationen in Hybrid-Spaltungs-/Fusions-Medien, die durch Strahlung implodieren“ gemacht und veröffentlicht. Auf dieser Grundlage hat er auch ein Buch mit dem Titel „Die Physik der Kernwaffen“ herausgebracht. Als der Inhalt des Buches, das frei zum Verkauf stand, bekannt wurde, begann das große Geschrei.

Die AEIA wurde aufmerksam und verlangte sofort die Entfernung des Buches aus dem Handel und das Vernichten aller Exemplare.

Barroso hat diese Arbeit am „Militärischen Ingenieur-Institut der Armee“ in Rio de Janeiro entwickelt. Es entstand der Verdacht, die brasilianische Armee habe ein geheimes Atomwaffenprogramm im Widerspruch zur Verfassung des Landes. Dieser Vorwurf konnte bisher weder bestätigt noch ausgeräumt werden.
Die ganze Affäre wurde zunächst geheimgehalten – sie schwelt schon seit April – kam aber dann durch eine Indiskretion an die brasilianische Zeitung ‚Journal do Brasil’. Diese Zeitung berichtet von einer Auseinandersetzung der beiden Minister Celso Amorim (Außenminister) und Nelson Jobim (Verteidigung) hierüber.

Das Verteidigungsministerium argumentiert, es handele sich um eine Arbeit der theoretischen Physik, durch keine Experimente mit strahlendem Material fundiert. Das Außenministerium muss sich den Verdächtigungen der AEIA stellen. Das Buch soll bis heute noch nicht zurückgezogen worden sein.

Nach der Veröffentlichung in der Zeitung verweigern alle Beteiligten jeglichen Kommentar. Der Physiker selbst gibt seine Meinung zum besten: „Man braucht die Bombe nicht zu bauen. Es reicht, wenn man zeigt, man kann es.“

Veröffentlicht am 8. September 2009 in der Berliner Umschau

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