Umwelt

Sonntag, 10. Dezember 2006

Die Ölkonzerne - führend im Umweltschutz?

Exxon, Shell, BP auf der Anklagebank

Von Karl Weiss


Die Ölkonzerne geben ein gutes Stück Geld aus, um sich durch Propaganda den Anstrich von Umweltschutz-Weltmeistern zu geben. Blickt man aber auf die Wirklichkeit ... Die British Petroleum (BP) z.B., einer der ganz großen Ölkonzerne, ständig im Kampf mit der Royal Dutch-Shell, der Exxon-Mobil und der Chevron-Texaco um den Platz Nr. 1, ist äußerst bemüht, sich den Anschein einer umweltbewußten Gesellschaft zu geben. Selbst das Logo der Firma wurde geändert. Doch nun kommen Fakten ans Tageslicht, die eine andere Sprache sprechen. Damit ist die BP nicht die erste, deren wahres Gesicht aufgedeckt wird.

Wie auch die Shell, versucht die BP mit Anzeigen und Fernsehspots sich einen modernen und umweltfreundlichen Anstrich zu geben. Die BP tauschte sogar ihr Logo aus. Aus einem grün-gelben Schild mit den Buchstaben der Abkürzung ihres Namens wurde eine Art von grün-gelber Sonne, die offenbar einerseits die Energie symbolisieren soll, für die der Konzern steht, aber andererseits eben auch die Umweltfreundlichkeit, die allseits mit dem Bild der Sonne assoziiert wird. Die Sonnenenergie als nicht fossile gilt als besonders umweltfreundlich.

Tatsache ist aber, daß sowohl bei Exxon, Chevron und Shell, wie auch bei der BP die Anteile, die Sonnenenergie und andere umweltfreundliche Energieformen an den Aktivitäten des Konzerns haben, vernachlässigbar klein ist. Die vier Konkurrenten um den ersten Platz sind praktisch völlig auf die fossilen Energien konzentriert - und das heißt vor allem Erdöl.

Irgendeine energische Abkehr von diesem Hauptzweck ist bei keinem der Konzerne auch nur im Ansatz zu erkennen. Es gibt bestenfalls Alibi-Aktivitäten.

Die Exxon-Mobil, damals noch als Exxon, hatte ihre internationale Feuertaufe als Umwelt-Bösewicht schon vor vielen Jahren (1989), als die Exxon-Valdez, ein riesiger Öltanker, vor der Küste von Alaska im Prince William Sound, auf ein Riff fuhr und seine Fracht ins Meer leerte (wahrscheinlich etwa 100.000 Tonnen Erdöl). Die Umweltschäden waren absolut desaströs. Etwa 1900 km der Küste von Alaska waren betroffen. Wesentliche Teile der Flauna und Flora der Gegend wurden auf unbestimmte Zeit vernichtet, darunter Milliarden Lachs- und Heringseier.

Exxon Valdez Spill 1

Noch heute, 17 Jahre später, sind die Folgen in jener Region nicht überwunden. Exxon gibt zwar an, daß es hohe Ausgaben für Reinigungsoperationen hatte, aber nach neutralen Berichten wurde so gut wie nichts von den Ölmengen an den Ufern Alaskas wirklich entfernt, außer dort, wo Menschen hinkommen. Außerdem war ein Teil der Aufwendungen durch Versicherungen abgedeckt.

Exxon hielt sich nicht wirklich für schuldig, obwohl der Konzern einen als trunksüchtig bekannten Kapitän auf dem Schiff eingesetzt hatte und zu jener Zeit bereits bekannt war, daß man mit doppelter Schiffswandung die Auswirkungen solcher Unglücke verhindern oder vermindern kann.

Exxon wurde zwar zu Schadenersatz und einer Strafe verurteilt, konnte aber mit ständigen Berufungen bei höheren Gerichten bis heute verhindern, wirklich zu zahlen. Im Moment ist gerade ein weiteres Urteil in dieser Sache zu erwarten (nach 17 Jahren!). Inzwischen sind die Geldstrafen bereits deutlich unterhalb der Summe, welche die Exxon als Zinsen eingenommen hat von einer Rücklage von 5 Milliarden Dollar, die man unmittelbar nach der Katastrophe angelegt hatte. Für diese Rücklage brauchte der Konzern die ganze Zeit keine Steuern zu zahlen und kann sie später nach eigenem Belieben auflösen.

Exxon Valdez Spill

Dazu kommt, daß Exxon mit den sogenannten „Seattle Seven“ ein extrem günstiges Abkommen schließen konnte. Es handelt sich um 7 Firmen, die Fischerei und Fisch-Verarbeitung und -Verpackung in der Region betreiben und aufgrund des Desasters von der Zahlungsunfähigkeit bedroht waren. Gegen Zahlung einer geringen Summe (größenordnungsmäßig 7 Millionen Dollar pro Firma) gelang es Exxon 1991, die Zusage zu erwirken, daß die Firmen ihren eventuellen Anteil an einer zivilrechtlich erlangten Entschädigung (etwa 750 Millionen Dollar) an die Exxon zurückzuzahlen hätten.

Im Endeffekt hat die Exxon, heute ExxonMobil, wahrscheinlich mit dem Desaster auch noch Geld verdient.

Die Exxon Valdez wurde repariert und ist heute wieder im Einsatz, unter dem Namen "SeaRiver Mediterranean" (den Namen des Konzerns hat man wohlweislich aus dem Schiffsnamen genommen), weiterhin ohne Doppelwand. Weiterhin sind fast alle von Exxon benutzten Tanker ohne doppelte Wandung, wie auch die der anderen Ölkonzerne. Bis heute gibt es keine internationale Verpflichtung, nur noch Tanker mit doppelter Wandung zu verwenden.

Die nächste unter den großen Ölfirmen, die ihr Umweltimage gründlich verspielte, war die Royal Dutch-Shell, die eine ihrer nicht mehr benötigten Ölplattformen aus dem Brent-Feld in der Nordsee schlicht und einfach durch Versenken entsorgen wollte, obwohl sie noch voller Öl und anderer umweltschädlicher Substanzen war. Da das Versenken offenbar die billigste Möglichkeit der Entsorgung ist, sagte sich die Shell: „Warum teuer, wenn es auch billig geht?“.

Die Appelle von Umweltschützern und Bedenken von Regierungsstellen wurden beiseite gewischt und man war bereits dabei, die ausgediente Plattform zur Stelle des Versenkens zu schleppen, als Greenpeace und andere Umweltorganisationen zum Boykott von Shell-Tankstellen aufriefen, um den Konzern dort zu treffen, wo er versteht: Bei den Profiten.

Doch die Shell nahm auch dies nicht ernst. Selbstgefällig, wie solche Riesenorganisationen zu sein pflegen, rechnete sie automatisch, auch dieser Boykott-Aufruf würde, wie alle vorherigen, ungehört verhallen. Doch dieses Mal war die aufgeklärte Bevölkerung Europas hellwach. Tatsächlich begann ein europaweiter Boykott von Shell-Tankstellen, der diese zwar nicht verwaisen ließ, aber doch einen ins Gewicht fallenden Teil des Kraftstoff-Verkaufs-Kuchens anderen Ölkonzernen zuschob.

Da begann die Shell plötzlich schnell zu werden. Sie erklärte öffentlich, falsch gelegen zu haben, unterbrach die Vorbereitungen zum Versenken der Platform und fand sich bereit, andere Wege der Entsorgung für die Plattform zu suchen.

Das einzige Mal bisher, daß ein Boykott-Aufruf zum gewünschten Erfolg führte.

2006 hat sich die BP ausgesucht, um nun genauso in die Liste der Umwelt-Bösewichte einzugehen. Sie ist die ausführende Firma für ein Konsortium, das in Alaska, im äußersten Norden des amerikanischen Kontinents, in Gebieten mit dauergefrorenem Boden (Permafrost), große und ergiebige Ölfelder ausbeutet.

Unter den extremen Bedingungen der Polarregion fallen zusätzliche Kosten an für die Ölförderung und den Transport, die Alaska-Öl immer ein wenig unprofitabler macht als andere Ölquellen. Daher ist die BP natürlicherweise bemüht, dort ein möglichst extremes Kostenkontroll-Programm zu exerzieren.

Die Ölfelder nicht weit von der Prudhoe Bay in Alaska wurden seit den 70er-Jahren ausgebeutet. Sie sichern etwa 2% der Ölversorgung der Vereinigten Staaten. Im März dieses Jahres nun brach die Pipeline von den Ölfeldern zur Küste an der Prudhoe-Bay und über eine Million Liter Rohöl liefen aus. Für Alaska das größte Ölunglück seit dem Desaster der Exxon Valdez.

Nun sollte man meinen, die BP wurde aufmerksam und unternahm alles, um eine solche Umweltkatastrophe in der Zukunft zu verhindern. Nach allem, was man heute weiß, tat die BP genau das Gegenteil. Statt die Pipeline umfassend auf Rostschäden zu untersuchen und entsprechend teilweise oder ganz zu erneuern, hat sie nach Aussagen von Mitarbeitern die Warnhinweise von Beschäftigten über Rost an der Pipeline mißachtet und sogar einen Prüfbericht gefälscht, in dem solche Schäden genannt wurden.

Im August das nächste Desaster: Die Pipeline brach erneut und wieder lief Rohöl aus. Dieses Mal war zwar die Menge des ausgelaufenen Öls nicht so groß, aber die Folgen für die BP. Eine Inspektion der Pipeline ergab, daß sie komplett ausgetauscht werden muß. Nach dieser Hiobsbotschaft erklärte die BP die Förderung von Rohöl an der Prudhoe Bay, dem größten Förderfeld der USA, für beendet.

Nach Bekanntwerden dieser Nachricht gingen die Erdölpreise sofort nach oben. Am 8. August stiegen die Preise für das Barrel der Referenzmarke Brent um satte 2,54 Dollar auf 77,30 Dollar. Die US-Aufsichtsbehörde intervenierte und die BP wurde gezwungen, am 14. August öffentlich zu erklären, die Förderung nach einer Reparatur wieder aufnehmen zu wollen. Man wolle nun 26 Kilometer der Pipeline austauschen. Daraufhin beruhigten sich die Ölpreise wieder.

Es wurden noch Anhörungen abgehalten, bei denen unter anderem der Chef der BP, Malone, zugeben mußte, die Instandhaltung der Pipeline vernachlässigt zu haben, als bereits die nächste BP-Pipeline brach, diesmal in Kalifornien eine Pipeline, die eine Raffinerie mit dem Hafen verbindet. 150 000 Liter Öl liefen aus (Meldungen vom 13.9.).

Die Neue Züricher Zeitung berichtete am 24. August, daß die örtlichen Staatsanwaltschaften, das Justizministeriem, die Umweltbehörde EPA und das US-Verkehrsministerium gegen den Konzern ermitteln.

Gleichzeitig laufen gegen die BP in den USA bereits mehrere andere Verfahren, u.a. wegen einer Explosion im Jahre 2005 in einer Raffinerie in Texas, bei der 15 (!) Arbeiter ums Leben kamen.

Man kann wohl ohne Übertreibung sagen, daß sich die BP (wie wohl auch die anderen Ölkonzerne) nicht scheut, ihre extrem hohen Profite u.a. auf Kosten der Mitarbeiter und der Umwelt zu machen.

Seit diesem Zeitpunkt (13. September) ist das Thema weitgehend aus den Medien verschwunden. Wir erfahren nicht mehr, ob nun Anklagen erhoben wurden, ob das Feld wirklich wieder eröffnet wird, ob und welche Maßnahmen die BP unternommen hat, um Ähnliches in Zukunft zu verhindern.

Zwar gibt es für jemand, der diesen Nachrichten nachgoogelt, immer noch irgendwelche Meldungen kleiner Internet-Sites und ab und zu auch einmal eine in einem Massenmedium, aber generell gehen die Medien diesen Fällen nicht oder nur unzureichend nach.

Das entspricht genau dem üblichen Verhalten der Mainstream-Medien. Sie sind an den eigentlichen Vorgängen überhaupt nicht interessiert, geben einen feuchten Kehricht auf die Umwelt oder Arbeitssicherheit (ebenso wie in anderen Fällen auf Menschenrechte oder gebrochene Gesetze durch Staatsbedienstete), sie treiben lediglich in regelmäßigen Abständen eine Sau durchs Dorf, machen einen kleinen Wirbel und damit hat es sich dann im wesentlichen.

So entsteht für den unaufmerksamen Beobachter der Eindruck, sie würden informieren, während sie in Wirklichkeit Desinformation betreiben, die nächste Sau durchs Dorf treiben, damit man möglichste schnell die Sache mit der BP vergißt, darauf die nächste, wieder mit dem gleichen Effekt, usw, usf.

Die BP lacht sich ins Fäustchen und „regelt“ die Dinge mit den US-Behörden in aller Stille.



Artikel der "Berliner Umschau" vom 25. September 2006, hier in einer redigierten Fassung.


Link zum Originalartikel hier

Dienstag, 28. November 2006

Brasilien plant völlige Umstellung auf Biodiesel

Bis 2020 ohne fossilen Treibstoff

Von Elmar Getto

„Brasilien begeistert über Biodiesel-Präsidenten" titelte die „Sächsische Zeitung". Das ist aber nicht so. Präsident Lulas Popularität ist vielmehr völlig unabhängig vom beschlossenen Bio-Diesel-Programm. Daß er beschlossen hat, dem Diesel in Brasilien zunächst ab 2007 zwei Prozent Bio-Diesel beizumischen und bis 2020 überhaupt keinen Treibstoff aus fossilen Quellen mehr zu verwenden, hat man dort kaum zur Kenntnis genommen.

Überhaupt ist man sich in Brasilien wenig bewußt, daß das Land absoluter Vorreiter auf dem Gebiet der Kraftstoffe aus erneuerbaren Quellen ist. Die Frage der Erneuerbarkeit der Quellen, ebenso wie die Tatsache, daß Autos, die mit Alkohol aus Zuckerrohr fahren, kein zusätzliches Kohlendioxid ausstoßen, hatte nämlich gar keine Rolle gespielt, als Brasilien in den Siebziger Jahren mit den Alkohol-Autos anfing.

Die Begründung damals war die Frage der Verringerung der Abhängigkeit von Rohöl-Einfuhren, die Anfang der Siebziger Jahre deutlich teuerer geworden waren.

Nun ist Brasilien aufgrund dieser und anderer Maßnahmen wie auch aufgrund der Erschließung eigener Erdölquellen in großen Feldern vor den Küsten des Landes im Jahr 2006 zum ersten Mal Selbstversorger beim Öl geworden (d.h. die Importe und Exporte halten sich die Waage), doch auch dieses epochemachende Ereignis ist an der brasilianischen Öffentlichkeit fast ohne Kenntnisnahme vorüber gegangen.

Über die Einweihung einer der Fabriken für Biodiesel (in diesem Fall aus Sonnenblumen, mit einem zukünftigen Tagesausstoß von 45.000 Litern) im Bundesstaat Minas Gerais in Anwesenheit des Präsidenten wurde nur in einem dürren Satz berichtet. Ab 2008 soll der Dieselkraftstoff 5 % Biodiesel enthalten, dann ab 2013 20 %. Im Jahr 2020 soll in Brasilien überhaupt kein Kraftstoff auf fossiler Basis mehr verwendet werden.

Im Moment sind 45 neue Fabriken für Biodiesel im Bau oder geplant. Die Finanzierungen werden über eine der staatlichen Entwicklungsbanken durchgeführt. Basis können die Sojafrucht, die Rizinusfrucht, Palmöl, Sonnenblumen oder Frittierölabfälle sein. Von Raps ist bisher in Brasilien noch keine Rede.

Damit wird Brasilien das Pionierland für Biodiesel, Deutschland, bald überholt haben, speziell, da hierzulande die Bundesregierung als Geisterfahrer auf der Gegenspur des Fortschritts unterwegs ist und eine Besteuerung des Biodiesels angeordnet hat.

Ein sehr ähnliches Programm ist auch in Schweden bereits im Gange, ebenfalls, wie in Brasilien, auf der Basis der „Flex-Fuel-Autos", die mit jeder beliebigen Mischung von Benzin und Alkohol fahren können, ebenfalls unter Verwendung von Biodiesel und ebenfalls mit dem Ziel des vollständigen Ersatzes bis 2020.

Auch Deutschland oder die ganze EU könnten sofort und jederzeit mit einem solchem Programm bis 2020 anfangen (und würden damit noch die Kassen entlasten, die mit Milliarden von Euros monatlich landwirtschaftliche Produkte subventionieren, die niemand will), angesichts der ungeheuren Mengen von Erdöl, die die meisten EU-Länder einführen müssen, eine Erleichterung nicht nur für die Umwelt und den Geldbeutel des Autofahrers, sondern auch und gerade für die Staatskassen.

Aber weit gefehlt. Statt dessen redet man über die Verlängerung der Laufzeiten von Atomkraftwerken. Demnächst wird man die Dampfmaschinen wieder aus den Museen holen und anwerfen. Alles - nur keine erneuerbaren Energien! Die Interessen der gigantischen Öl- und Energiekonzerne gehen vor.

In Brasilien nimmt die Menge von Diesel im Verhältnis zu Benzin einen großen Raum ein, obwohl es keine Diesel-Personenwagen gibt. Da aber dieses riesige Land, in der Fläche vergleichbar mit ganz Europa, so gut wie keine Eisenbahnen besitzt, muß fast der gesamte Warentransport der zwölfgrößten (oder neuntgrößten) Ökonomie der Erde mit Lastwagen bewältigt werden und auch fast der ganze Personentransport zu Land ist auf Omnibusse angewiesen.

In Brasilien macht der Anteil von fossilen Energieträgern zur Stromgewinnung unter 10% aus und davon sind auch noch die meisten Erdgaskraftwerke. Die Stromgewinnung aus Kohle macht weniger als vier Prozent der Stromkraftwerke aus. So etwas schmutziges wie Kraftwerke auf Braunkohlen- oder Schwerölbasis gibt es überhaupt nicht. Das bedeutet, daß Brasilien bis zum Jahr 2020 zu einem wichtigen erdölexportierenden Ländern werden wird.

Spricht man mit Brasilianern, so hören sie mit großem Staunen, daß ihr Land international zu einem beachteten Vorbild geworden ist, insbesondere, was die Vermeidung von zusätzlichem Kohlendioxid-Ausstoß betrifft. Schon jetzt ist Brasilien in dieser Hinsicht nicht nur allen Industrieländern überlegen in Bezug auf Kohlendioxid-Ausstoß pro Einwohner und pro Dollar Brutto-Sozialprodukt, sondern ist auch führend unter den großen Entwicklungsländern.

Man höre nur, was der Analyst Andres Oppenheimer im „Miami Herald" hierzu schreibt: Wenn Präsident Bush seine Sorgen um den Erdölpreis loswerden wolle, müsse er sich Brasilien zum Vorbild nehmen. Allerorten sei das Interesse am Modell Brasilien erwacht. „Egal ob die Autos mit Wasserstoff, Alkohol, Strom oder Biodiesel fahren", meint Oppenheimer. „Es ist auf jeden Fall absurd, daß Bush (umgerechnet) 65 Milliarden Euro jährlich für den Krieg im Irak ausgibt und nur 290 Millionen Euro in die Entwicklung eines Wasserstoffautos investiert."

Was bisher in den USA und in Europa (außerhalb Schwedens) zur Umstellung der Energieversorgung und speziell der Kraftstoffversorgung getan wird, kommt nicht über ein paar Alibi-Aktivitäten hinaus, damit niemand sagen kann, man täte gar nichts.

Brasilien dagegen ist auch in anderer Hinsicht Vorreiter. Seit 2005 sind in Brasilien die ersten wasserstoff-getriebenen Busse im Einsatz. Der brasilianische Embraer-Flugzeug-Konzern, erst letztlich privatisiert, einer der zwei großen weltweiten Hersteller von Kleinflugzeugen, hat in diesem Jahr das erste Kleinflugzeug erprobt, das mit Alkohol fliegt und stellt es bereits serienmäßig her.

Dieser Artikel wurde in der ursprünglichen Form am 11. Oktober 2005 in "Rbi-aktuell" veröffentlicht. Hier wird er in einer vom Autor aktualisierten Version vorgestellt.


Hier eine Anzahl Links zu anderen Artikeln im Blog zur beginnenden Klimakatastrophe und was man dagegen tun kann:

- Regenwaldvernichtung und Trockenheit im Amazonasgebiet

- Der Alkohol-Boom hat begonnen, Teil 1 – Bill Gates und George Soros investieren in Alkohol

- Der Alkohol-Boom hat begonnen, Teil 2 – Was spricht gegen Bio-Kraftstoffe?

- Sprit aus nachwachsenden Rohstoffen

- Der Alkohol-Boom hat begonnen, Teil 3 – Der 'Rush' gewinnt an Tempo

- Das Klima kann nicht warten – Offener Brief an „Rettet den Regenwald“

- Wie die Industrie der „Global Warming Sceptics“ funktioniert

- Der Alkohol-Boom hat begonnen, Teil 4 - Endlich auch Bio-Alkohol in der Bundesrepublik

- Kofi Annan: Keine Gegenargumente mehr

- Lulas Brasilien, Teil 4 – Abholzen und Abbrennen

- Klimakatastrophe: IPCC-Report klammert entscheidende Frage aus

- Stärkster Hurricane aller Zeiten

- Wie wird der Verkehr der Zukunft angetrieben

- Naive Umweltschützer geben Massenmedien Stichworte

- Briefwechsel mit „Rettet den Regenwald“

- Ein deutscher ‚Global Warming Sceptic’

- Klimahetzer? – Klimaketzer? Eine Auseinandersetzung um die beginnende Klimakatastrophe

Dienstag, 14. November 2006

Kofi Annan: Keine Gegenargumente mehr

Der Klimawandel hat längst eine lebensgefährliche Geschwindigkeit angenommen

Von Karl Weiss

Zur Eröffnung der Klimakonferenz der UNO am 13. 11. 2006 hat Generalsekretär Kofi Annan einen Artikel in wichtigen Zeitungen auf der ganzen Welt veröffentlicht, in dem er eindeutig wird: „Wer jetzt noch Zweifel sät [über den bereits fortschreitenden Klimawandel und seine im wesentlichen von Menschen gemachten Ursachen], der hat in Wirklichkeit keine Argumente mehr.”

Die fünf wärmsten Jahre seit 1890

Er weist auf zwei Studien hin, die in den letzten Tagen veröffentlicht wurden: Die eine von Fachleuten der UNO belegt: Die wesentlichen Industrie-Länder – unabhängig von Verpflichtungen , die sie eingegangen sind oder die sie widerrufen haben – produzieren völlig ungebremst vermehrt Trebhausgase, so als ob dies das natürlichste auf der Welt wäre.

Die zweite ist die bisher umfassendste Studie zu diesem Thema, die von der Weltbank unter Leitung ihres Chefökonomomen, Sir Nicholas Stern, erstellt wurde. Wie schon weithin gemeldet, hat diese Studie nicht nur die schon häufig von Wissenschaftlern vorgebrachten Warnungen bestätigt, sondern auch die damit zusammenhängenden ökonomischen Fragen in aller Klarheit auf den Tisch gebracht: Schon die jetzt abzusehenden Folgen des bereits in voller Entfaltung stehenden Klimawandels werden tiefgreifende wirtschaftliche Folgen für die ganze Weltkonjunktur haben, die nur mit den schweren Folgen von umfassenden Wirtschaftskrisen oder Ereignissen wie den beiden Weltkriegen verglichen werden können. Das bezieht sich also auf ein Szenario, in dem sofort einschneidende Maßnahmen unternommen würden (wie etwa die Umstellung von Benzin auf Alkohol und von Diesel auf Bio-Diesel).

Kohlendioxid-Anstieg: Dies ist eine so überzeugende Kurve über das, was im Moment geschieht, dass sich jeder Kommentar erübrigt.

Den zweiten Teil der Warnungen, wie sich auch im Stern-Report angedeutet werden, hat Kofi Annan vorsichtshalber in seinem Artikel weggelassen, denn er muß sich als Diplomat vorsichtig ausdrücken. Dieser Teil beeinhaltet nämlich, was geschieht, wenn nicht sofort durchgreifende Maßnahmen erfolgen: Ab einem bestimmten Zeitpunkt, der nicht genau vorherbestimmt werden kann, aber nicht mehr weit in der Zukunft liegt, wird die Entwicklung zur Klimakatastrophe unumkehrbar, weil sich selbst verstärkende Effekte einsetzen und dann auch die radikalsten Änderungen wirkungslos machen würden.

Globale Erwärmung

Klimakatastrophe bedeutet nicht einfach nur einen ökonomischen Zusammenbruch wie einen Weltkrieg, sie bedeutet das Entziehen der Grundlage des Überlebens der Menschheit, wie wir sie kennen. Sie bedeutet Verwüsten und Versteppen wesentlicher Teile des festen Landes, Wegschwemmen wesentlicher Teile des fruchtbaren Bodens, Versiegen der wesentlichen Trinkwasserquellen der Menschheit, Anstieg des Meeresspiegels in noch nicht genau zu bestimmendem Maß (voraussichtlich um etwa 7 Meter in diesem und weitere 8 Meter im nächsten Jahrhundert) und mit diesen Vorgängen das Verschwinden des wesentlichen Teils der Pflanzen, die eine der Grundlagen der Menschheit sind.

Es ist, so vorsichtig er sich auch ausdrücken muß, zweifellos ein mutiger Schritt von Kofi Annan, in dankenswerter Klarheit zu schreiben: „Die Frage lautet nicht, ob sich der Klimawandel vollzieht, sondern, ob wir in der Lage sind, unsere Denk- und Verhaltensweise rasch genug dieser drohenden Krise anzupassen.“

Es braucht keiner besonderen Erläuterng, an wen sich in der Hauptseite diese Mahnungen richten. Da ist zum einem die USA, die 25% der Treibhausgase erzeugt und die US-Regierung, die sich wohl vor allem betroffen fühlen müßte von der Erwähnung jener, „die noch Zweifel säen“, aber auch die anderen wesentlichen kapitalistischen entwickelten Ländern sind angesprochen: Japan, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Kanada und in steigendem Masse China.

Treffende Karikatur

Kofi Annan hat, wie dies auch schon für seine Vorgänger seit Dag Hammersköld galt, sich in dem Masse unglaubwürdig gemacht, wie er bei verschiedenen Gelegenheiten zu nichts anderem als einem Sprachrohr der Regierung der einzig verbliebenen Supermacht wurde, sowie in einigen Fällen auch deren Verbündeten, unter ihnen die unsägliche Bundesregierung.

Andererseits hat er sich allerdings auch bereits einige Male durch mutiges Aussprechen der Wahrheit ausgezeichnet, so z.B. während des Libanonkrieges im Juli, als er die Ermordung von UN-Beobachtern durch zionistische Truppen als absichtliche Tat kennzeichnete.

Annan wird wohl nicht als Retter der Menschheit in die Annalen eingehen, aber gerade seine sonstige weitgehende Zurückhaltung macht seine jetzigen Aussagen um so schwerwiegender.

Werden sich die Regierenden der genannten Läder und die die hinter Ihnen stehenden Konzern- und Bank-Herren von Annans Artikel beeindrucken lassen? Schön wärs!

Für sie gilt aber nur ein Gesetz, das sind die Profite ihrer Konzerne und Banken und davon müssen sich auch ihre Marionetten leiten lassen, die als Ministerpräsidenten, Präsidenten, Premiers und Bundeskanzlerin auftreten. So muss man befürchten: Die Konferenz in Nairobi wird wiederum nicht viel mehr als Schönsprech ergeben oder sogar wieder zu einem totalen Desaster werden, wie die vorausgegangenen Kyoto-Folge-Treffen.

Grönland-Erwärmung-Stand-1985

Grönland Erwärmung Stand 2002

Grönland Erwärmung Überblick - Kartenausschnitt
Die beiden oberen Bilder zeigen in beeindruckender Weise das Fortschreiten der Eisschmelze in Grönland, wie weit es bereits vor 5 Jahren gekommen war. Allerdings ist die Aussagekraft durch die unterschiedlichen Jahreszeiten eingeschränkt. Das untere Bild zeigt den Ort des Satelliten-Fotos und (in Farben) die Anzahl Tage in Grönland mit Eisschmelze.

Leider hat Annan in seinem Artikel auch bereits den Weg gezeigt, wie man sich elegant aus der Affäre ziehen kann: Mit den Verschmutzungszertifikaten. Das ist ein im wahrsten Sinne schmutziger Trick, wie grosse Kraftswerksbetreiber und andere besonders ausgeprägte Luftverschmutzer versuchen können, ohne Umstellung der Technik auf Kohlenstoff-Ausstoss-freie Prozesse so weiterzumachen wie bisher.

Der Trick funktioniert in etwa so: Zunächst wird gesagt, die Entwicklungsländer müssten noch keine Verminderungen der Kohlenstoff-Produktion vornehmen. Sie seinen dazu wirtschaftlich noch nicht in der Lage und/oder so kleine Verschmutzer, die in der ersten Phase noch keine Umstellungen durchzuführen brauchten. Als nächstes regt man dann an, dass dort trotzdem bereits Massnahmen der Umstellung auf Prozesse, die keinen Kohlenstoff ausstossen, durchgeführt werden und man – da kommt nun falsch verstandene Entwicklungshilfe ins Spiel – die eingesparte Kohlenstoffmengen dann an Verschmutzer aus den Indusstrieländern verkaufen kann. So wird dann ein an sich positiver Prozess in den Entwicklungsländern zu einer Ware, die am Markt der Verschmutzungszertifikate gehandelt wird. Für einen Appel und ein Ei kaufen dann Eon, Vattenfall, RWE usw. Verschmutzungszertifikate, statt auf regenerierbare Energien umzustellen.

Insgesamt könnten nach Annans Aussagen damit bis zu 100 Milliarden Dollar den Entwicklungsländern zugute kommen. Hört sich gut an, ist aber wenig für zwei Drittel der Menschheit. Ausserdem wird dieses Geld natürlich nicht den Hungernden zugute kommen, sondern eine Schicht von Superreichen dort noch
fetter machen oder sogar Tochterunternehmen von Monopolkonzernen der imperialistischen Welt.

Das absurdeste von allen unter Einschluss der USA aber ist das angebliche Energieprogramm der Bundesregierng, das alles festschreibt, wie es ist (mit ein paar Schleifchen verschönt).

Energieverbrauch Deutscland

Man sehe sich nur die Graphik an und den Vergleich heute und Planung für 2030: Keinerlei wesentlichen Änderungen sind bis 2030 vorgesehen! Der Anteil des Verbrauchs von Erdöl für den Deutschen Energiebedarf soll in etwa gleich bleiben (38,0 gegen 38,3%)! Der von Braunkohle soll sogar steigen (12,3 gegen 10,8%)! Zwar ist eine Verminderung der Anteils von Steinkohle vorgesehen, aber auch die nur gering (6,7% statt 14,0% ). Der Anteil der Kernenergie soll fast vollständig von Erdgas-Kraftwerken übernommen werden (21,1 auf 31,5%)! Lediglich eine lächerliche Winzigkeit von etwa 8,5% des Energiebedarfs soll von erneuerbaren Energiequellen übernommen werden – und das in einem Zeitram von 25 Jahren (von 2,9 auf 11,5 %)!

Zwar ist eine generelle Verminderng des Verbrauchs vorgesehen, aber wo sind die Massnahmen, die darauf hinausliefen? Keine einzige ist heute eingeleitet. Die Bundesregierung hat mit diesem ihrem Energie-Programm einen Offenbarungseid geleistet.

Was das Merkel-Kabinett da vorhat, kann natürlich sowieso nicht Wirklichkeit werden, weil bis dahin längst die Umweltkatastrophe unumkehrbar auf uns zukommen würde, wenn diese Planung nicht geändert wird.

Wir werden nicht darum herumkommen, wir müssen mit Massenbewegungen und Streiks die Umstellung der Energiebasis gegen den Willen der unsägliche Politiker-Kaste und ihrer Konzerne und Banken durchsetzen!


Veröffentlicht in der "Berliner Umschau" am 14. November 2006, hier ergänzt und redigiert.

Link zum Originalartikel hier


Hier eine Anzahl Links zu anderen Artikeln im Blog zur beginnenden Klimakatastrophe und was man dagegen tun kann:

- Regenwaldvernichtung und Trockenheit im Amazonasgebiet

- Der Alkohol-Boom hat begonnen, Teil 1 – Bill Gates und George Soros investieren in Alkohol

- Der Alkohol-Boom hat begonnen, Teil 2 – Was spricht gegen Bio-Kraftstoffe?

- Sprit aus nachwachsenden Rohstoffen

- Der Alkohol-Boom hat begonnen, Teil 3 – Der 'Rush' gewinnt an Tempo

- Das Klima kann nicht warten – Offener Brief an „Rettet den Regenwald“

- Wie die Industrie der „Global Warming Sceptics“ funktioniert

- Der Alkohol-Boom hat begonnen, Teil 4 - Endlich auch Bio-Alkohol in der Bundesrepublik

- Brasilien plant völlige Umstellung auf Biodiesel

- Lulas Brasilien, Teil 4 – Abholzen und Abbrennen

- Klimakatastrophe: IPCC-Report klammert entscheidende Frage aus

- Stärkster Hurricane aller Zeiten

- Wie wird der Verkehr der Zukunft angetrieben

- Naive Umweltschützer geben Massenmedien Stichworte

- Briefwechsel mit „Rettet den Regenwald“

- Ein deutscher ‚Global Warming Sceptic’

- Klimahetzer? – Klimaketzer? Eine Auseinandersetzung um die beginnende Klimakatastrophe

Sonntag, 29. Oktober 2006

Atomfilz?

Schon wieder eine "wilde Verschwörungs-Theorie"?*

Von Karl Weiss


Man könnte es fast für Routine halten, denn es ist ja nicht das erste Mal, daß Personen im sogenannten Atomfilz zwischen den Atomkraftwerks-Betreiberfirmen und Staats-, Regierungs- und Parlamentsapparat hin oder her wechseln. Ein Subjekt mit Namen Thomauske war 20 Jahre im Bundesamt für Strahlenschutz tätig und genehmigte dort Zwischenlager für die radioaktiven Abfälle der Atomkraftwerksbetreiber. Im Jahr 2003 wechselte der Physiker vom Strahlenschutzamt zum Atomkraftwerksbetreiber Vattenfall. Die Aufsichtsbehörde findet selbstverständlich daran nichts Ungewöhnliches.

Inzwischen ist Thomauske beim Atomkonzern Vattenfall bereits in die Geschäftsführung aufgestiegen. Er ist jetzt technischer Geschäftführer jenes Teils von Vattenfall, der zusammen mit E.ON die Atomkraftwerke Brokdorf, Brunsbüttel und Krümmel betreibt und den stillgelegten Meiler Stade zurückbaut.

„Die wirklich großen Verbrecher haben niemals ein Unrechtsbewußtsein." hat einmal ein weiser Mann gesagt. Das hat natürlich nichts mit Thomauske zu tun, aber man wundert sich doch, wenn man liest, daß Thomauske ganz unverbrämt in der Öffentlichkeit auftritt, wie kürzlich, und frechdreist die weitere Erkundung des Salzstockes Gorleben fordert sowie den Abschluß des Genehmigungsverfahrens.

Thomauske leitete beim Strahlenschutzamt die Erkundung des Gorlebener Stockes und war verantwortlich für die Endlagerprojekte Morsleben und Schacht Konrad. Zuletzt war er der Verantwortliche für die Genehmigung der Castor-Transporte und der Zwischen- und Interimslager an den Standorten der Atomkraftwerke.

Er war es, der von Anhörung zu Anhörung reiste, anhörte - und dann genehmigte. Die Einwände wurden fast immer im wesentlichen vom Tisch gewischt. Die Anti-Atom-Bewegung klagte ihn damals schon an, mit den Atomkraftwerksbetreibern verbändelt zu sein - aber es ließ sich nicht beweisen.

Der grüne Umweltminister Trittin benutzte ihn als Panzerbrecher zum Durchboxen jeglicher Genehmigung - und versteckte sich dann hinter dem angeblichen Sachverstand Thomauskes. Die Umweltinitiativen sprechen schon seit Jahren vom Atomfilz und klagen die Regierung und das Parlament an, hinter verschlossenen Türen mit den Atomkraftwerksbetreibern gemeinsame Sache zu machen, anstatt sie zu kontrollieren.

Es gab schon andere Fälle von Überläufern zwischen zu Kontrollierenden und Kontrolleuren. Der spektakulärste Fall war jener zu Beginn der rot-grünen Koalition, als die neue Koalition in langen Verhandlungen mit den Betreibern den scheinbaren Atomausstieg verhandelte. Das Verhandlungsergebnis war, wie jeder weiß, stattdessen die Garantie der langjährigen Weiterbenutzung der Atomkraftwerke ohne die notwendigen Sicherheitsmaßnahmen.

Die Beauftragte der Grünen bei diesen Verhandlungen wurde kurz nach dem „Kompromiß" von einem der Atomkraftwerkbetreiber zu speziellen Bedingungen eingestellt. Sie beendete ihre politische Karriere.

Nun, wenn man wirklich reich ist, braucht man keine Politik mehr zu betreiben - nicht wahr, Herr Fischer? Die Grünen haben es bis heute nicht für nötig befunden, diesen wunderbaren Seitenwechsel auch nur näher zu untersuchen oder irgendwelche Konsequenzen daraus zu ziehen.

Spricht man Politiker, sei es von den Grünen oder den anderen staatstragenden Parteien, auf den Atomfilz an und bezweifelt, daß die Maschinerie für Genehmigungen im Strahlenschutzamt und im Umweltministerium wirklich die Argumente prüft, dann werden die schon mal pampig und geben Ungereimtes von sich über „Aus der linksextremen Ecke", „Unbewiesene Behauptungen", „Wilde Verschwörungstheorien" und ähnliches. Sachliche Antworten sind da eher nicht zu haben.

Den Wechsel von Politikern und Aufsichtsbeamten zu den Betreibern und von Managern aus der Betreiber-Branche in Bundestagsausschüsse der Politik finden sie völlig normal und weisen jeden Gedanken an Filz zurück.

Der geneigte Leser mag sich nun selbst ein Bild machen.

*Ein Artikel zur Diskussion über Atomkraftwerke und die fahrlässige Genehmigung derselben, erschienen zuerst in der "Berliner Umschau" vom 16. Februar 2006, hier leicht redigiert.

Link zum Originalartikel hier

Freitag, 27. Oktober 2006

Der Alkohol-Boom hat begonnen, Teil 4: Alkohol als Kraftstoff endlich auch in Deutschland

Der Alkohol-Boom hat begonnen (Bill Gates und George Soros investieren in Alkohol), Teil 4: Alkohol als Kraftstoff endlich auch in Deutschland

Deutsche Autobauer rückständig. "Wer zu spät kommt, den bestraft die Geschichte."

Von Karl Weiss, Artikel aktualisiert am 27.10.06

So mancher aus - sagen wir - Frankfurt rümpft innerlich die Nase, wenn man ihm etwas von Leuten in Bayern erzählt, geschweige denn solchen aus der Region Straubing-Bogen in Niederbayern, die Gegend nennt sich Gäuboden, nicht weit von München entfernt. Die Bevölkerung galt als rückständig, die Leute als ‚Holzköpfe’. Nichts ist weiter entfernt von der Wahrheit als dies.

In Wirklichkeit sind die Leute dort lebenslustig, aufgeschlossen, viele junge Europäer und in einigem auch der hessischen Großstadt voraus. Zum Beispiel ist in Frankfurt noch jeder gezwungen, sauteures und umweltvernichtendes Benzin in sein Auto zu füllen, das die deutsche Außenhandelsbilanz belastet (wenn er nicht bis nach Bad Homburg fahren will), während bei Straubing soeben eine der ersten deutschen Alkohol-Tankstellen eröffnet wurde, ein Gemeinschaftsprojekt des Autohauses Reinholz in Ittling, des Autohauses Griesbeck, des Mineralölhändlers Diermeier und der Firma Röhrer.

Stadt der nachwachsenden Rohstoffe

Dahinter steht die Stadt Straubing, die sich zur Stadt der nachwachsenden Rohstoffe gemausert hat, die ‚biomasse GmbH’ dort und die bundesweite C.A.R.M.E.N., das bedeutet Centrales Agrar-Rostoff-Marketing- und Entwicklungs-Netzwerk (wer interessiert ist: die Website heißt carmen-ev.de), die in Straubing ihren Sitz hat in der Schulgasse 18 und die dort auch ein Kompetenzzentrum hat und ein Forschungsinstitut baut.

Die Bundesregierung scheint mal wieder die letzte zu sein. Sie hört immer noch "Bahnhof", während der Zug bereits abgefahren ist. Man sehe sich nur in diesem Bild die Planung bis 2030 an: Der Erdölanteil am der deutschen Energieverbrauch soll überhaupt nicht zurückgefahren werden! Die Milliarden, die das ständig teuerere importierte Erdöl kostet und die Aussenhandelsbilanz belastet, interessieren überhaupt nicht! Na, was da wohl an Parteispenden läuft? Natürlich in schwarzen Koffern direkt an Herrn Kohl, der ja die gerichtliche Freigabe dafür hat.

Energieverbrauch Deutscland

So mancher deutsche Automobilhersteller rümpft die Nase, wenn er von den US-Fahrzeugkonzernen General Motors und Ford hört. Sie galten als nicht sehr innovativ, wenig dynamisch und die Autos als eher hausbacken. Tatsache ist, daß sowohl Ford als auch GM über seine Tochter Saab heute weit fortgeschrittenere Autos anbietet als die deutsche „Hocharistokratie”, angefangen von DaimlerChrysler über BMW hin zu Volkswagen und Audi, nämlich die Flex-Fuel-Autos, die Benzin oder Alkohol in jeder beliebigen Mischung tanken können. Es scheint, daß deutsche Konzerne ihre Dynamik verloren haben, außer wenn es um Massenentlassungen geht.

Ein klarer Fall von: “Wer zu spät kommt, den bestraft die Geschichte.”

Ford bietet in allen seinen Verkaufsstellen schon jetzt den Ford Focus als Flex-Fuel-Version ohne Aufpreis an. Damit hat der Focus gegenüber seinen wesentlichen unmittelbaren Konkurrenten Golf, Astra, Peugeot 307 und Renault Megane einen wesentlichen Vorteil gewonnen: Die Zukunftsicherheit. Auch die Gebrauchtwagenpreise werden für veraltete Nur-Benziner einbrechen und für Flex-Fahrzeuge steigen. Wer in diesem Moment noch einen Nur-Benziner kauft, müßte bekloppt sein.

Daneben bietet Ford auch den Ford C Max als Flex-Fuel-Version an, ebenfalls ohne Aufpreis.

Das gleiche gilt für Ford-Tochter Volvo. Einige der Volvo-Modelle können ab sofort in jeder deutschen Volvo-Vertretung in der Flex-Version erstanden werden - genauso ohne Aufpreis.

Bei GM ist es ebenfalls die schwedische Tochter, die SAAB, welche einen Teil der Palette bereits in der Flex-Version auf Lager hat. Zwar wissen das noch nicht alle Opel-Händler, die auch SAAB vertreiben, aber mit etwas Nachhilfe lernen die schnell.

Wer heute ein Flex-Fuel-Fahrzeug kauft, ist zukunftssicher, ohne jetzt irgendwelche Nachteile hinnehmen zu müssen. Falls es noch keine Alkohol-Tankstelle in der Nähe gibt, fährt man so lange ganz normal mit Benzin. Sobald es eine gibt, wird man den Preisvorteil nutzen können und seine Kollegen mit veralteten Nur-Benzinern auslachen.

Besonders unverständlich ist die Weigerung des VW-Konzerns, seine ausführlichen Erfahrungen aus Brasilien mit der Herstellung von Flex-Fuel-Autos in Deutschland zugunsten des VW-Käufers anzuwenden. In Brasilien war man sogar Vorreiter in dieser Sache und hat bereits vor Monaten beschlossen, daß ab Januar 2007 alle VW-Personenwagen in Brasilien mit der Flex-Fuel-Technik vom Band laufen werden.

Die einzige Erklärung für diese völlige Mißachtung seiner deutschen (und europäischen) Kunden ist darin zu suchen, daß die Oberen bei VW, angefangen vom Porsche-Chef, aufs engste mit der Ölindustrie verkungelt sind und den Verbrauchern diesen Vorteil vorenthalten, weil sie ihren Freunden dort zu höheren Profiten verhelfen wollen.

Ausgerechnet Volkswagen, daß sowieso seit Monaten in den rufschädigenden Schlagzeilen steht wegen Prostituierten-Reisen-Skandalen und Korruptionsaffären und deshalb eine Verbesserung seines Images dringend gebrauchen hätte können. Wenn nun die Umsätze einbrechen, werden es wieder die Arbeiter zu spüren bekommen statt der Schuldigen.

Jeder, der jetzt ein Flex-Fuel-Fahrzeug kauft, sollte sich übrigens auf der Site ethanol-statt-benzin.de registrieren lassen, weil er dadurch die Verbreitung von Ethanol-Tankstellen fördert.

Brasilien Alkohol Zapfsaeule

Heute [Liste aktualisiert am 27.10.06] gibt es bereits 22 Alkohol-Tankstellen in Deutschland, die im folgenden aufgezählt werden:

1. Postleitzahlgebiet 9:
- 91583 Schillingsfürst, Ansbacher Str. 1
- 92421 Schwandorf, Regensburger Str. 55
- 93059 Regensburg, Weichser Weg 5
- 94559 Niederwinkling, Industriestr. 2
- 94699 Deggendorf, Hengersberger Str. 33
- 99439 Weimar - Großobringen, Wohlsborner Str. 1

2. Postleitzahlgebiet 8:
- 80469 München, Baaderstr. 6
- 84109 Wörth a.d. Isar, Siemensstr. 2
- 86529 Schrobenhausen, Pöttmeser Str. 9

3.Postleitzahlgebiet 7:
- 74211 Leingarten, Dieselstr. 28
- 76467 Bietigheim, Muggensturmer Landstr. 13
- 77794 Lauterbach, Vorder-Winterbach 2

4. Postleitzahlgebiet 6:
- 61352 Bad Homburg, Benzstr. 15
- 66740 Saarlouis, Schanzenstr.

5. Postleitzahlgebiet 5:
- 53773 Hennef, Frankfurter Str. 150
- 53842 Troisdorf, Hauptstr. 338

6. Postleitzahlgebiet 2:
- 24558 Henstedt-Ulzburg, Philipp-Reis-Str. 12
- 23623 Arensböck, Plöner Str.

7. Postleitzahlgebiet 1:
- 16515 Oranienburg/OT Wensickendorf, Hauptstr. 69
- 16761 Henningsdorf, Fabrikstr. 8a
- 14778 Roskow/OT-Weseram, Hauptstr. 14
- 14778 Weseram, Bahnhofstr.2a

Weiterhin gibt es bisher keine Ethanol-Tankstellen in den Postleitzahlgebieten 0, 3 und 4

Wer Näheres über diese Tankstellen, ihre Lage usw. wissen will, kann auf der Site ethanol-statt-benzin.de mehr erfahren.

Weitere Informationen auf der Website mobilohnefossil.de.

Big Oil droht zu Dinosauriern zu werden

Die großen Ölkonzerne mit ihren lichdurchfluteten, ultramodern stilisierten Tankstellen rümpfen schon mal die Nase über die „Freien Tankstellen“, aber sie haben sich soeben abhängen lassen und sind auf die Liste der Dinosaurier geraten (groß, aber überholt). Wie zu erwarten, ist keine der oben genannten Tankstellen eine der großen Konzerne, sondern sie sind allesamt „Freie“oder von kleinen Tankstellen-Gruppen. Offensichtlich verbieten die gigantischen Ölkonzerne ihren Pächtern, Alkohol-Zapfsäulen zu installieren.

Das ist ein Skandal!

Natürlich verdient Big Oil sein großes Geld hauptsächlich mit der Herstellung und dem Verkauf von Benzin, Diesel und Kerosin (auf Deutsch: Petroleum). Man glaubt dort offenbar, das Hochkommen von erneuerbaren Kraftstoffen auf alle Ewigkeit verhindern zu können, wenn man denn nur genügend Druck auf Politik, Pächter und Autoindustrie ausübt.

Man hat dort aber anscheinend noch nicht gemerkt, daß der Alkohol-Zug längst abgefahren ist. Wenn Gates und Soros in Alkohol investieren, hätten die Alarmglocken klingeln müssen. Ab sofort ist jeder Moment, den sie noch verlieren, auf den Zug aufzuspringen, der bereits in voller Fahrt ist, verlorenens Geld für sie. Andere werden Räume besetzen, für deren Eroberung man Jahrzehnte gebraucht hat.

Im Gedächtnis der Verbraucher wird der Eindruck bleiben, daß man erst Alkohol an Markentankstellen zugelassen hat, als bereits deftigste Umsatzeinbußen hinzunehmen waren. Und die Verbraucher sind keine Idioten. Sie erinnern sich, wo zuerst Flex-Autos verkauft wurden und wo sie zunächst zum Alkohol-Tanken hin mußten.

Daß die Öl-Giganten völlig unflexibel geworden sind, ist nicht nur eine Folge ihrer Größe und Unübersichtlichkeit (die wichtigsten gehören zu den 15 größten Unternehmen der Welt), sondern auch eine Folge ihrer absoluten Fixiertheit auf finanzielle Geschäfte, während ihre Tradition, die eine technische ist, völlig in Vergessenheit gerät. Keiner von ihnen hat in wirklich großem Umfang das Bohren an weniger rentablen Stellen begonnen, seit der Erdölpreis im Schnitt bei über 70 Dollar pro Barrel sich festgehakt hat, obwohl das die technische Vernunft geboten hätte. Dazu kommt bei einigen die Zusammensetzung ihrer Aktionäre.

Der Shell-Konzern zum Beispiel hat bereits ausführliche Erfahrungen mit dem Alkohol-Geschäft in Brasilien und verkauft u.a. brasilianischen Alkohol in die USA. Daß sie trotzdem diesen Vorsprung nicht ausnutzen und ihre Pächter Alkohol-Zapfsäulen installieren lassen, könnte wohl teilweise mit den Aktionären zusammenhängen. Bekanntlich ist der Konzern mit dem genauen Namen „Royal Dutch - Shell“ immer noch zu wesentlichen Teilen in den Händen der Niederländischen Königsfamilie. Daß die Adeligen nach jahrhundertelangem Inzest nicht gerade zu denen gehören, die mit besonderer Intelligenz glänzen, ist verzeihlich.

Ähnliches könnte auch auf den BP-Konzern zutreffen, ein anderer in Europa beheimateter. In Fernseh-Reklame-Stücken stellt man sich dar, als ob man ernsthaft an nachwachsenden Rohstoffen interessiert sei, doch die Realität ist eine andere. Alkohol gibt es an keiner europäischen BP-Tankstelle. Auch gibt es eine Verbindung zum Königshaus, in diesem Fall dem Englischen. Man sehe sich nur den Thronfolger an.

Kraftstoffverbrauch

In diesem Teil soll auch noch etwas eingehender auf die Frage des Kraftstoff-Verbrauchs im Vergleich Benzin-Alkohol eingegangen werden. Tatsache ist, daß Benzin pro Liter einen höheren Energieinhalt bei der Verbrennung hat, der etwa 1: 0,67 beträgt. Das bedeutet, Alkohol hat pro Liter nur etwa zwei Drittel des Energie-Inhalts von Benzin. Dieser Vorteil beruht darauf, daß die wesentlichen Inhaltstoffe von Benzin Kohlenwasserstoffe sind, d.h. das gesamte Molekül besteht nur aus Kohlenstoff-und Wasserstoff-Atomen und trägt vollständig zur Wärmetönung der Verbrennung bei. Der Alkohol dagegen hat als wichtigen Bestandteil ein Sauerstoff-Atom, das nicht im Sinne eines verbrennbaren Bestandteils fungiert.

Die Praxis hat aber in diesem Fall eine ganz andere Seite. Es gibt nämlich, auch mit modernsten Einspritzpumpen, keine ideale Luft-Benzin-Mischung, die eine glatte und vollständige Verbrennung des gesamten Benzins bei der Explosion im Otto-Motor garantieren würde. Dies wäre nur der Fall, wenn man reinen Sauerstoff statt Luft mit Benzin mischen würde. Das ist ja offensichtlich kein in Frage kommendes Modell.

Die tatsächliche Verbrennung im Otto-Motor mit Luft ist vielmehr unvollständig und verbrennt in Wirklichkeit nur etwa 75% des Benzins. Der Rest wird zwar gecrackt (das heißt, die Moleküle werden verkleinert) aber sie verbrennen (anfänglich) nicht vollständig. Dazu kommt, daß Benzin noch andere Komponenten als Kohlenwasserstoffe enthält, die zusätzlich die Verbrennung unvollständig machen. Die betrifft in etwa weitere 5% des Energieinhalts von Benzin. Im Effekt wird also zum Vortrieb des Autos im Ottomotor mit Benzin nur etwa 70% des Energieinhalts des Benzins genutzt.

Genau gesagt, verbrennen auch noch andere Bestandteile des Benzins nach dem Ausnutzen von 70% des Energieinhalts, aber diese Anteil tragen nicht mehr zur Explosionswelle bei, die den Kolben bewegt, der wiederum das Auto antreibt. Nur die Bestandteile, die bei der ersten eigentlichen Explosion verbrennen und den Kolben bewegen, werden genutzt.

Beim Alkohol hingegen haben wir so etwas wie ein Einblasen von reinem Sauerstoff in die Verbrennung: Der Sauerstoff kommt aus dem eigentlichen Molekül. Das ist der Mischung mit Luft weit überlegen. Das bedeutet in der Praxis, daß die Explosion mit einer viel vollständigeren Verbrennung in den ersten Momenten einhergeht, in denen der Druck gegen den Kolben aufgebaut wird. Dadurch kann bei Alkohol ein weit höherer Prozentsatz als 70% unmittelbar in Bewegung umgesetzt werden, wahrscheinlich um die 90% (genaue Zalen liegen nicht vor). Dadurch entstehen auch höhere Temperaturen im Verbrennungsraum.

Wer das gleiche Auto einmal mit Benzin, einmal mit Alkohol fährt, spürt diese Tatsachen sofort. Mit Alkohol ist das Auto deutlich temperamentvoller. Es beschleunigt schneller, nimmt das Gas leichter an, Überholvorgänge können schneller abgeschlossen werden und die Höchstgeschindigkeit wird höher. Es wird auch der Motor stärker beansprucht, weshalb man heute bei Flex-Fuel-Autos Ventile und Ventilsitze mit spezieller Härtung verwendet.

Aber - und nun kommt das aber - dies geht auch mit erhöhtem Verbauch einher. Ein normaler Fahrer, der diesen Vorteil nutzt, wird etwa ein Drittel mehr (also etwa 133%) verbrauchen als beim Benzin. Das sind zwar nicht die 150%, die man aus den Unterschieden des Energieinhaltes vermuten könnte, aber eben doch deutlich mehr. Aus 10 Liter auf 100 km werden da 13,3 Liter auf 100 km.

Aber - nun kommt das andere aber - wer genauso fährt, wie er mit dem Benzin gefahren ist, also die schnellere Beschleunigung nicht ausnutzt, sondern etwas weniger Gas gibt und die beim Fahren mit Benzin verwendeten Geschwindigkeiten wiederholt, wird so gut wie keinen Mehrverbrauch haben. Dieser könnte bei 5 bis 10 Prozent liegen, aber das liegt im Bereich der normalen Schwankungen, so daß dies nicht feststellbar ist.

Nicht zu vergessen bei der ganzen Sache auch der Umweltvorteil des Ethanols gegenüber dem Benzin: Es trägt nicht (oder nur marginal) zu zusätzlichem Kohlendioxid-Ausstoss bei und hilft damit, die globale Erwärmung zu verringern und die Klimakatastrophe zu verhindern.

Treffende Karikatur

Da unsere heutigen Motoren mit Benzin bereits eine absolut ausreichende Beschleunigung (sprich: Drehmoment) zur Verfügung stellen, kann man sich also bewußt dazu bringen, den „Sportlichkeitsfaktor“ des Alkohols nicht zu nutzen. Dann wird der Preisvorteil rein im Geldbeutel bleiben: Alkohol kostet an den Tankstellen, wo man ihn bekommt, in der Regel ein Drittel weniger als Benzin.

Globale Erwärmung

Dies ist aber nur eine Momentaufnahme. Ist der Erdölpreis erst einmal bei 100 Dollar pro Barrel angelangt, wird dieser Preisunterschied noch weit deutlicher werden.

(wird fortgesetzt)

In den folgenden Teilen:
- Wie ist die Energiebilanz von Bio-Alkohol?
- Welche anderen Bio-Kraftstoffe gibt es und welche anderen natürlichen Land-Produkte können zur Verbesserung der Umwelt beitragen?
- Für welche anderen Zwecke kann der Alkohol gebraucht werden?
- Was wäre die beste Alkohol-Quelle in Deutschland?
- Wie sieht es mit den Fahrzeugen mit Erdgasantrieb aus?
- Ist Alkohol ein Konkurrent zum Wasserstoff-Antrieb?
- Wie ist es mit den Brennstoffzellen? Können die mit Alkohol betrieben werden?
- Kann ein Flugzeug mit Alkohol fliegen? Und andere Fragen.



Artikel der "Berliner Umschau" vom 16.8.2006, hier geringfügig redigiert und aktualisiert.


Link zum Originalartikel hier


Hier eine Anzahl Links zu anderen Artikeln im Blog zur beginnenden Klimakatastrophe und was man dagegen tun kann:

- Regenwaldvernichtung und Trockenheit im Amazonasgebiet

- Der Alkohol-Boom hat begonnen, Teil 1 – Bill Gates und George Soros investieren in Alkohol

- Der Alkohol-Boom hat begonnen, Teil 2 – Was spricht gegen Bio-Kraftstoffe?

- Sprit aus nachwachsenden Rohstoffen

- Der Alkohol-Boom hat begonnen, Teil 3 – Der 'Rush' gewinnt an Tempo

- Das Klima kann nicht warten – Offener Brief an „Rettet den Regenwald“

- Wie die Industrie der „Global Warming Sceptics“ funktioniert

- Kofi Annan: Keine Gegenargumente mehr

- Brasilien plant völlige Umstellung auf Biodiesel

- Lulas Brasilien, Teil 4 – Abholzen und Abbrennen

- Klimakatastrophe: IPCC-Report klammert entscheidende Frage aus

- Stärkster Hurricane aller Zeiten

- Wie wird der Verkehr der Zukunft angetrieben

- Naive Umweltschützer geben Massenmedien Stichworte

- Briefwechsel mit „Rettet den Regenwald“

- Ein deutscher ‚Global Warming Sceptic’

- Klimahetzer? – Klimaketzer? Eine Auseinandersetzung um die beginnende Klimakatastrophe

Dienstag, 24. Oktober 2006

Erneute Warnungen vor gefährlichen Folgen des Klimawandels

Selbst die "Welt" und Tony Blair

Von Karl Weiss


Artikel der "Berliner Umschau" vom 15. Februar 2006, hier aktualisiert.

Zwei ‚Institutionen’, die sich bisher nicht gerade dadurch ausgezeichnet haben, in der Frage des drohenden Klimawandels zur Panikmache zu neigen, haben nun in ungewöhnlich deutlichen Worten zu einem Umdenken aufgerufen, um die großen Gefahren des bereits stattfindenden Klimawandels zu verringern: Die ‚Welt’ und Tony Blair.

In der ‚Welt am Sonntag’ vom 5.2.06 heißt es in einer Überschrift: „Ausmaß und Folgen der globalen Erwärmung sind dramatischer als bislang vermutet. Wieviel Klimawandel erträgt die Menschheit?" Tony Blair schreibt im Vorwort zu einer Studie zum Klimawandel: "Die Studie zeigt, daß die mit dem Klimawandel verbundenen Risiken größer sind, als wir bisher angenommen haben."

Treffende Karikatur

Laut der Studie sind bereits jetzt bestimmte Folgen des Treibhauseffekts durch die großen Mengen an Kohlendioxid-Ausstoß nicht mehr rückgängig zu machen. So müsse man von einem schon nicht mehr zu verhindernden Anstieg der weltweiten Durchschnittstemperatur von zwischen 1,4 Grad bis zu 5,8 Grad ausgehen. Dazu kann man vergleichen: Die duchschnittlichen Temperaturunterschiede zwischen heute und der letzten Eiszeit sowie zwischen dieser Eiszeit und der davorliegenden Zwischenerwärmung liegen nur bei etwa 3 Grad!

Die Folgen davon sind nach dieser Studie ein Anstieg des Meeresspiegels, verheerende Hitzewellen und Dürren, ein starker Anstieg von Niederschlägen mit der Folge von Überschwemmungen und eine Verstärkung von Wirbelstürmen der verschiedenen Arten.

Die fünf wärmsten Jahre seit 1890

Dies alles, wohlgemerkt, wenn ab sofort drastische Maßnahmen zur Einschränkungen der Kohlendioxid-Erzeugung durchgesetzt würden, was ja nicht einmal am Horizont in Sicht ist.

Die Wissenschaftler der Studie schweigen sich darüber aus, was geschieht, wenn ohne Einschränkungen so wie bisher fossile Brennstoffe verfeuert werden. Es wird aber klar, daß dies bisher noch kaum vorzustellende katastrophale Folgen haben würde. Einer der Wissenschaftler drückt das so aus: „Wir haben es mit einem erwachenden Riesen zu tun."

Kohlendioxid-Anstieg: Dies ist eine so überzeugende Kurve über das, was im Moment geschieht, dass sich jeder Kommentar erübrigt.

Ein besonderes Sorgenkind der Polarforscher ist in diesem Zusammenhang die Eiskappe auf der westlichen Antarktis (Antarktis-Halbinsel, das ist der Zipfel der Antarktis, der weit nach Norden zum südamerikanischen Kontinent hervorspringt). Sie enthält mehr Eis als das gesamte schwimmende Nordpoleis. Es besteht die Möglichkeit, daß diese Eiskappe ins Meer abrutscht oder aber in einem längeren Prozess abschmilzt. In beiden Fällen würde das den Meeresspiegel um etwa 1,5 Meter ansteigen lassen.

Einer der Forscher erklärte, er habe „kein Verständnis für Vertreter aus der Wirtschaft, die konkrete Konsequenzen aus den Ergebnissen der Klimaforscher mit der Begründung verweigern, diese seien zu unsicher. In der Wirtschaft werden täglich Entscheidungen auf sehr viel unsichererer Informationsgrundlage gefällt."

Was hier interessant ist, ist die schwarze Linie (Beobachtung). Sie zeigt einen völlig von den vorherigen Scwankungen abweichenden, unaufhaltsamen Anstieg der Temperaturen in letzter Zeit.

Eine besondere Art von Fachleuten auf diesem Gebiet sind die der Münchener Rückversicherung. Die Rückversicherer sind nämlich jene Institutionen, auf die auf lange Sicht gesehen die Kosten von Umweltkatastrophen zukommen. Die Experten gehen bereits jetzt von einer erheblich erhöhten Wahrscheinlichkeit solcher Katastrophen aus. Einer dieser Fachleute der "Münchener Rück" rechnete vor, daß z.B. die Kosten einer Überflutung der ganzen Londoner Innenstadt auf etwa 60 Milliarden US-Dollar geschätzt werden.

Die aktuellen Voraussagen, je nach genauem Szenario, gehen bis zum Ende dieses Jahrhundert von 3 Metern bis 8 Metern Meeresspiegelanstieg aus, für das folgende Jahrhundert von weiteren 6 bis 7 Metern.

Ähnliches wie für London trifft auf andere grosse Städte zu, die auf Meereshöhe liegen, wie New York, Los Angeles, Hamburg, Kopenhagen, Stockholm, Rio de Janeiro, Amsterdam, Lissabon, Barcelona usw.

Zuckerhut von der Botafogo-Bucht aus

Die norddeutsche Tiefebene würde ebenfalls nur unter gigantischen Kosten zu retten sein. Es müssten Deiche von heute unvorstellbaren Ausmassen errichtet werden.

Energieverbrauch Deutscland

Um eine Vorstellung zu haben, von was genau die Rede ist, wenn man von einer weltweiten Umweltkatastrophe redet - ganz abgesehen vom Anstieg des Meeresspiegels, - hier noch ein Zitat aus einem früheren Artikel der Berliner Umschau:

„Was charakterisiert nun die globale Umweltkatastrophe? Neben anderen Erscheinungen (...) besteht sie im wesentlichen aus dem Anstieg in Intensität und Häufigkeit von Unwettern sowie dem Anstieg in Intensität und Häufigkeit von Dürren.

Beide Effekte gemeinsam werden einerseits zur Ausdehnung bestehender und dem Entstehen neuer Wüsten und Steppen führen (...) und andererseits werden die gewaltigen Regen-Sturzbäche den Humus, den Boden, auf dem Pflanzen wachsen können, in zunehmendem Maße weg- und ins Meer spülen. Beides wird auch die Möglichkeit des Zurückhaltens von Regenwasser vermindern, so daß es immer schwieriger werden wird, noch Trinkwasser zu finden. (...)

Im Endstadium gibt es kaum noch Trinkwasser und kaum noch Pflanzen auf dem Festland. Es braucht nicht näher erläutert zu werden, daß dies das Ende der Menschheit bedeutet, wie wir sie kennen."

Samstag, 21. Oktober 2006

214 Milliarden Dollar pro Grad

Kapital für erneuerbare Energien

Von Elmar Getto

Hier noch einer der letzten Artikel von Elmar Getto in der "Berliner Umschau". Diesmal geht es wieder um erneuerbare Energien. Der Artikel erschien zuerst am 15. November 2005. Zu diesem Zeitpunkt schien es noch so, als könnte sich eine Änderung der Monopolpolitk zu den erneuerbaren Energien anbahnen. Doch mit dem Fortschreten der Politik Merkel'scher Prägung wurde alles wieder ins letzte Jahrtausend zurückgeschraubt.

Wenn ein Vertreter des Industrieinstituts DIW regenerative Energien preist, dann muß schon wirklich etwas geschehen sein. Sind die Kapitalisten plötzlich vernünftig geworden? Haben sie sich etwa von ihrer rein auf Profit ausgerichteten Politk verabschiedet? Weit gefehlt. Sie (oder besser: Teile von ihnen) sehen aber nun ihre eigenen Profite gefährdet, wenn weiterhin stur an der Verbrennung fossiler Energiestoffe als wesentliche Quelle der benötigten Energie festgehalten wird.

Ein Herr Dr. Ziesing vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) in Berlin hat in einem Vortrag bemerkenswerte Einsichten gezeigt. Er sagte unter anderem, daß es einen bereits überall sich abzeichnenden Klimawandel gebe, der von Treibhausgasen aus fossilen Brennstoffen verursacht werde - eine Einsicht, die wesentliche Teile des Monopolkapitals bisher streng verneint hatten.

Gerade eben hatte noch der Bundesverband der deutschen Industrie der neuen Regierung die Aufgabe gestellt, die Ziele des Kyoto-Protokolls abzuschwächen, weil die finanziellen Belastungen zu hoch seinen. Der BDI also voll auf Bush-Kurs.

Die fünf wärmsten Jahre seit 1890

Ziesing will - kein Wunder bei seinen Auftraggebern - vom menschlichen Leid und von Umweltzerstörungen absehen, die vom Klimawandel verursacht werden, aber er hat eine klar wirtschaftsorientierte Sicht davon: Nach seinen Angaben kostet im Moment ein Grad Celsius globaler Erwärmung für die Menschheit „214 billion US-Dollars“.

Das ist allerdings etwas komisch: Vorher gab es das alles gar nicht und jetzt hat man bereits auf die Billion genau errechnet, was es kostet. Nun, diese Zahl muß man sicherlich mit Vorsicht genießen. Zunächst handelt es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit wiederum um eine Verwechslung aufgrund der unterschiedlichen Zählweise im englischsprachigen und deutschsprachigen Raum. Wir zählen: Million - Milliarde - Billion - Billiarde, auf Englisch wird gezählt: millon, billion, trillion, quatrillion. Also handelt es sich wahrscheinlich um 214 Milliarden US-Dollar.

Wenn das so ist, so mag das die Zahl für das nächste Grad globaler Erwärmung sein, aber das folgende Grad wird mit Sicherheit weit teurer.

Was hier interessant ist, ist die schwarze Linie (Beobachtung). Sie zeigt einen völlig von den vorherigen Scwankungen abweichenden, unaufhaltsamen Anstieg der Temperaturen in letzter Zeit.

Man weiß nicht, woher das DIW diese Zahl hat und wie irgendjemand darauf gekommen ist, aber wahrscheinlich handelt es sich um Schätzungen der Rückversicherer. Die Rückversicherer, die also die Versicherungen gegen große, ihre Kapazität eventuell überschreitende Schadensfälle versichern, müssen letzlich für große Katastrophen aufkommen, wie z.B. für die massiven Schäden, die ‚Katarina’ und ‚Rita’ an Ölplattformen im Golf von Mexico verursacht haben, an Industrieanlagen und an öffentlichen Gebäuden an der Golfküste und in New Orleans, die beschädigt oder zerstört wurden.

Kohlendioxid-Anstieg: Dies ist eine so überzeugende Kurve über das, was im Moment geschieht, dass sich jeder Kommentar erübrigt.

Die Rückversicherer haben deshalb - im Gegensatz zu den Öl- und Energiekonzernen nicht das geringste Interesse, am Verbrennen von Kohle und Öl, von Benzin und Diesel festzuhalten. Und die Rückversicherer müssen ihre Prämien wiederum am erhöhten Risiko ausrichten, also müssen die Versicherer mehr zahlen, wenn sie sich rückversichern wollen und das bedeutet wiederum höhere Prämien für die Versicherungen von Plattformen, von Industrieanlagen, von Verwaltungsgebäuden, von Häusern usw. Es mag einer sagen, das geben die einfach an die Preise weiter, aber die Monopolkonzerne nehmen sowieso schon die höchsten Preise, die sie bekommen können.

Zumindest zum Teil wird dies vom Profit abgehen - und da sind wir am einzig empfindlichen Punkt jener Herren angelangt (den zweiten empfindlichen Punkt, wenn man ihnen ihre Prostituierten-Reisen streichen würde, wollen wir hier nicht besprechen).

Hier gibt es also absolut unterschiedliche Interessen unter den Großkonzernen. Energiekonzerne (wie RWE oder eon) sind natürlich daran interessiert, daß alles bleibt, wie es ist, denn sie verdienen sich dumm und dappig und ihre wichtigsten Investitionen sind ja bereits bezahlt und abgeschrieben: Milliardengewinne! Das gleiche gilt für die Öl-Riesen, von denen wir hier in Europa die BP, die Shell und die Total haben. Sie mögen noch so sehr ein umweltfreundliches Image mit irrwitzigem Werbeaufwand versuchen vorzuspiegeln, 99% ihrer Aktivitäten sind so schmutzig wie das Erdöl.

Diese Konzerne stehen daher auch hinter der Energiepolitik der EU-Kommission, die erneuerbare Energien bestenfalls als Alibi betreibt, wenn gerade nichts anderes anliegt.

Auch die Automobil-Riesen waren lange Zeit engst mit Big Oil verwoben und verkündeten im Gleichklang mit ihnen: „Erneuerbare? Alles noch nicht ausgereift und zu teuer!" Doch jetzt beginnen sie zu spüren, daß bei den jetzigen Benzinpreisen der Absatz von Autos stagniert oder sogar einbricht, speziell der hubraumstarken Modelle, die so viel Profit bringen. Langsam aber sicher beginnen sie teilweise mit Absetzbewegungen von der Erneuerbaren-Abwehrfront.

Auch andere Industrievertreter sehen absolut nicht ein, wieso sie für die Profite jener Konzerne bluten sollen.

Und so kommt dann zustande, daß Herr Ziesing die erneuerbaren Energien preist. Er hat auch noch das Abhängigkeits- und Verfügbarkeitsargument: Über 70% der Öl- und über 50% der Gasreserven liegen in OPEC-Regionen vorwiegend des Nahen Ostens und 10% der Öl- sowie 32% der Gasreserven befinden sich in Russland. Sie sind also von Unsicherheiten und Risiken geprägt.

Es kann dem deutschen Monopolkapital natürlich keineswegs egal sein, wenn die US-Monopole den Zugang zum Irak-Öl jetzt exklusiv haben und auch noch drohen, mit dem Iran und Venezuela zwei weitere der größten Welt-Ölversorger anzugreifen. Ebensowenig schmeckt ihm eine Abhängigkeit von Russland.

Es ergibt also schon einen Sinn, wenn das DIW jetzt auch auf erneuerbare Energien setzt. Wichtig auch, daß die Kapitalistenfront an dieser Stelle bröckelt. Es wird leichter, gegen die allgemeine Widerstandsfront der Mainstream-Medien zu argumentieren.

Link zum Originalartikel hier

Montag, 16. Oktober 2006

Wie die Industrie der 'Global Warming Sceptics' funktioniert

Die "Welt" und die "Wollust am Weltuntergang"

Von Karl Weiss


Es gibt eine ganze Industrie von „Skeptikern der globen Erwärmungs-Theorie“, die gesponsort von den Öl- und Energiekonzernen und anderen „Interessierten“, mit scheinwissenschaftlichem Anspruch versuchen, die feststehende Tatsache der globalen Erwärmung zu leugnen, die hauptsächlich durch den übermäßigen Ausstoß von Treibhausgasen verursacht wird.

Ein Beispiel für Vereinigungen, die solchen Zielen der Desinformation nachgehen, ist die Globale Klima-Koalition (GCC), welche von den (im wesentlichen US)-Vereinigungen und -Konzernen Amoco, Automobile Manufacturers Association, Chevron, Chrysler, General Motors, Shell, Dow Chemical und vielen weiteren gegründet wurde. Zu den pseudowissenschaftlichen Instituten zählen auch der "Information Council for the Environment" (ICE), das "Global Climate Information Project" oder die "Advancement of Sound Science Coalition" (TASSC). Regelmäßige Publikationen, wie z.B. der "World Climate Report", werden finanziell unter anderem auch vom deutschen Verband der Braunkohle-Industrie finanziert.

Energieverbrauch Deutscland

In den Jahren 1994 bis 2001 hat alleine die "Global Climate Coalition" mehr als 63 Millionen US-Dollar für die Propaganda der Leugnung der aufkommenden Klimakatastrophe ausgegeben.

Zwar haben einige Konzerne, wie zum Beispiel Daimler-Chrysler, inzwischen die GCC verlassen, aber ihre Anerkennung der globalen Erwärmung bleibt ein Lippenbekenntnis. Taten als Folge dieser Erkenntnis erfolgen nicht.

Die „Klimaskeptiker“ machen sich meist nicht die Mühe, selbst wissenschaftliche Arbeit zu betreiben. Sie suchen in der Literatur Beispiele, die mißinterpretiert werden können und versuchen vor allem mit immer neuen ‚alternativen Theorien’ die feststehende Tatsache in Zweifel zu ziehen, daß es eine globale Erwärmung gibt und daß sie im wesentlichen von Menschenhand gemacht ist, oder genauer gesagt von Konzernhand.

Was hier interessant ist, ist die schwarze Linie (Beobachtung). Sie zeigt einen völlig von den vorherigen Scwankungen abweichenden, unaufhaltsamen Anstieg der Temperaturen in letzter Zeit.

So kommt es dann zu einer Situation, in der Wissenschaftler sich plötzlich als Leugner der globalen Erwärmung zitiert sehen, obwohl sie nie solche Aussagen gemacht haben.

In diese Zusammenhang erschien ein überraschender Artikel in der Sektion ‚Op-Ed’ der „New York Times“, wo jeden Tag andere eingeladenene Personen zu ihren speziellen Themen schreiben. Diesmal ist es Peter Doran. Er ist ein Antarktis-Wissenschaftler, der fast immer zitiert wird, wenn es darum geht, die globale Erwärmung zu leugnen. Seine Ergebnisse würden das Gegenteil belegen. Er schreibt, er würde darum bitten, aus der Reihe der „Global-Warming-Sceptics“ gestrichen zu werden.

Peter Doran und seiner Wissenschaftler-Gruppe von Antarktis-Forschern haben in bestimmten Teilen der Antarktis im Zeitraum zwischen 1986 und 2000 keine Erwärmung feststellen können, in einem kleinen, eisfreien Bereich sogar eine Abkühlung. Zur gleichen Zeit haben andere Wissenschaftler auf der antarktischen Halbinsel (das ist der weit nach Norden Richtung Südamerika vorstoßende Zipfel des Kontinents) eine massive Erwärmung festgestellt.

Der gesamte Südpol-Kontinent hat sich im Schnitt während dieses Zeitraums nicht erwärmt, was nun von der Industrie der „Global Warming Sceptics“ als Beweis genommen wurde: Es gibt gar keine globale Erwärmung, eher sogar eine Abkühlung. Dies hatte aber Doran nie behauptet. Es gibt nämlich nach seiner Ansicht einen eindeutigen Grund dafür, warum die Antarktis und speziell ihre zentralen Teile eine Ausnahme bilden in der Reihe des ständigen Anstiegs der gemessenen Temperaturen auf der ganzen Erde: Das Ozonloch.

Bekanntlich tat sich im erwähnten Zeitraum hauptsächlich über den Polen, mit besonderer Intensität über dem Südpol, ein Loch in der Ozonschicht der Erde auf, die sich in der Stratosphäre befindet. Diese Ozonschicht ist eine Art von Schutzschild gegen die intensive UV-Strahlung von der Sonne, die ohne einen solchen Schutz das Leben auf der Erde bedrohen würde.

Durch die weltweite intensive Anwendung chlor-fluorierter Kohlenwasserstoffe, vor allem als Gas in Kühlgeräten, war diese Ozonschicht in Gefahr geraten, denn diese Gase steigen nach der Nutzung in die Stratosphäre auf, reagieren mit dem dortigen Ozon und verbrauchen es dadurch. Nachdem diese Tatsachen bekannt geworden waren, hatte man begonnen, weltweit diese „ozonkritischen“ Substanzen durch andere zu ersetzen, die weniger schädlich für die Ozonschicht sind. Dadurch wurde auch bereits das weitere Anwachsen des Ozonlochs gestoppt, wenn auch bisher noch keine Verkleinerung, speziell nicht über der Antarktis, eingetreten ist.

Es gibt nun nach Dorans Angabe in seinem Artikel in der New York Times überzeugende wissenschaftliche Daten, die einen Zusammenhang des Ozonlochs mit einer Abkühlung im betroffenen Gebiet nahelegen. Er weist darauf hin: Die „Skeptiker“-Literatur unterschlägt bewußt diese Erkenntnisse. Doran folgert, der antarktische Kontinent würde sich mit einem Abbau des Ozonlochs in die allgemeine Datentendenz einer globalen Erwärmung einreihen.

Grönland-Erwärmung-Stand-1985

Grönland Erwärmung Stand 2002

Grönland Erwärmung Überblick - Kartenausschnitt
Die beiden oberen Bilder zeigen in beeindruckender Weise das Fortschreiten der Eisschmelze in Grönland, wie weit sie bereits vor 5 Jahren gekommen war. Allerdings ist die Aussagekraft durch die unterschiedlichen Jahreszeiten eingeschränkt. Das untere Bild zeigt den Ort des Satelliten-Fotos und (in Farben) die Anzahl Tage in Grönland mit Eisschmelze.


Doran beschreibt im Einzelnen, wie die Erkenntnisse seiner Forschergruppe von den Interessierten der Industrie der Skeptiker der globalen Erwärmung systematisch mißbraucht und verfälscht wurden. Damals, im Jahre 2002, war die Studie von Dorans Gruppe in „Nature“ erschienen, während fast zeitgleich in „Science“ eine Untersuchung anderer Wissenschaftler veröffentlicht worden war, die in der Antarktis an einigen Stellen sogar eine Zunahme der Dicke des Eises festgestellt hatten.

Auf der Basis dieser beiden wissenschaftlichen Untersuchungen wurde nun die „Industrie“ in Gang gesetzt: In einer Zeitung in den USA schrieb ein „konservativer Autor“: „Es ist eine Ironie, daß zwei Studien nahelegen, daß eine neue Eiszeit im Kommen sein kann und die Diskussion über eine globale Erwärmung beenden.“ In einer anderen Zeitung wurde geschrieben: „Wissenschaftliche Ergebnisse deuten gegen die Theorie von der globalen Erwärmung.“

Globale Erwärmung

Doran schreibt, er habe damals zusammen mit dem verantwortlichen Autor der anderen Studie reagiert und einen Artikel veröffentlicht, in dem beide klarstellten, in keiner Weise würden ihre Ergebnisse eine globale Abkühlung nahelegen, aber es war bereits zu spät. Die Richtigstellung wurde einfach ignoriert und seitdem blüht die „Industrie“ mit der Behauptung, ganz im Gegenteil zur allgemeinen Theorie einer globalen Erwärmung sei eine neue Eiszeit zu erwarten.

Treffende Karikatur

Der Autor Michael Crichton benutzte diese These in seinem Roman „State of Fear“, ebenso wie Ann Coulter in ihrem neuen Buch: „Godless: The Church of Liberalism.“ Der ganze Film „The day after tomorrow“ basiert auf dieser falschen Interpretation der Forschungsergebnisse. Und so geht es weiter: Tausende, Zehntausende von Veröffentlichungen behaupten wieder und wieder: Die Wissenschaft habe die These der globalen Erwärmung widerlegt, es sei eventuell sogar eine neue Eiszeit zu erwarten. In Tausenden von Internet-Foren wird die These verbreitet.

Der verantwortliche Autor der mißinterpretierten Studie, Doran, schreibt: Wenn man seinen Namen googelt, findet man seitenweise Links zu Artikeln, Internet-Seiten, Forum-Einträgen usw., sogar zu einem Hearing des US-Senats, die alle seine Arbeit als Beleg gegen die globale Erwärmung nehmen. Auf einer Internetsite wurde ihm sogar in den Mund gelegt, was er, wie er versichert, nie gesagt und nie gedacht hat: „Das unerwartete kältere Klima in der Antarktis kann möglicherweise ein Anzeichen für eine Abschwächung der weltweiten Erwärmung sein.“

Hier bekommt man einen kleinen Eindruck davon, was „Industrie der Skeptiker der globalen Erwärmung“ bedeutet.

Inzwischen hat jene Industrie eine neue Studie gefunden, die man mißinterpretieren kann: Wie die „Welt“ am 13. Oktober 2006 meldet, hat das dänische National Space Center erstmals experimentell nachgewiesen, wie kosmische Strahlung zur Wolkenbildung beitragen kann. In einer wissenschaftlichen Zeitschrift veröffentlicht, bezieht man sich auf die Erscheinung, das Magnetfeld der Sonne habe sich im Laufe des 20. Jahrhunderts verstärkt. Diese verstärkt magnetische Sonne schirme nun die Erde vermehrt gegen den Partikelsturm der kosmischen Strahlung ab (dafür gibt es keinen wissenschaftlichen Nachweis, aber nehmen wir es einmal so hin). Das führe zu weniger kosmischer Strahlung, welche die Erde trifft und damit – und jetzt wird es abenteuerlich – würden sich weniger Wolken auf der Erde bilden und es würde wärmer.

Die fünf wärmsten Jahre seit 1890

Man braucht kein Metereologe zu sein, um den Trick der Argumentation zu erkennen: Kosmische Strahlen – ebenso wie das zum „Regenmachen“ verwendete Silberjodid, das in Wolken gesprüht wird, können lediglich Keime zur Bildung von Wassertröpfchen provozieren und damit den ORT der Wolkenbildung und des Regens verändern, aber nicht Wolkenbildung oder Regen vermehren – oder im negativen Fall vermindern. Der von der Strahlung oder dem Silberjodid provozierte Kondensationskeim sorgt dafür, daß die von Wasserdampf übersättigte Luft Wassertröpfchen (Wolken, Regen) bilden kann – was sie an einem anderen Ort, ein wenig später, sowieso gemacht hätte.

Das ist jedem vernünftigen Menschen einsichtig, aber nicht den „Welt“-Autoren. Sie fabrizieren hieraus einen ironisch gemeinten zynischen Artikel gegen die wissenschaftlich abgesicherte These: Die globale Erwärung ist nachweisbar, sie geht u.a. einher mit einem Anstieg des Kohlendioxid-Gehalts in der Luft und dieser Anstieg ist im wesentlichen durch die ungebremste Verbrennung fossiler Stoffe aus Erdöl und Kohle (und Abfall) verursacht.

Kohlendioxid-Anstieg: Dies ist eine so überzeugende Kurve über das, was im Moment geschieht, dass sich jeder Kommentar erübrigt.

Die beiden „Welt“-Autoren Maxeiner und Miersch schreiben u.a.:

„Eine von Zivilisationsekel befallene Wohlstandsgesellschaft nimmt die Kunde vom dräuenden Weltuntergang geradezu wollüstig auf. Ungemütlich wird es höchstens für den, der den Katastrophenkonsens infrage stellt. Das kann nur ein "Leugner" sein, ein Irrer oder ein von Exxon gekaufter Finsterling.“ „Wer am Dogma kratzt, für den wird es wirklich unbequem. Das erfuhren beispielsweise Jan Veizer (Universität Bochum) und Nir Shahiv (Universität Tel Aviv), beide hochseriöse und preisgekrönte Wissenschaftler, die 2003 in einer Studie der Klimawirksamkeit der kosmischen Strahlung größeres Gewicht einräumten. Eine Riege deutscher Klima-Professoren warf den Kollegen in einer Pressemitteilung "äußerst fragwürdige Methoden", "spekulative Daten" und "unhaltbare Schlüsse" vor.“

Das ist schon ein gerüttelt Maß an Kaltschnäuzigkeit: Der selbst für einen Laien sehr einfach nachzuvollziehende Mangel an Zusammenhang der kosmische Strahlen mit der Gesamtmenge an Wolken auf der Erde wird als wissenschaftliche Tatsache genommen und die von millionenschweren Kampagnen gesponsorten Scheinwissenschaftler werden als arme Verfolgte der diabolischen „Klima-Professoren“ dargestellt.

Doch die beiden famosen Springer-Journalisten haben in ihrem verzweifelten Versuchen zu beweisen, Journalisten seien Prostituierte, einen noch viel grundlegenderen Fehler in den Artikel gebracht: Sie ironisieren die wissenschaftliche Gemeinde, die eine hauptsächlich durch Kohlendioxid verursachte globale Erwamung konstatiert, nicht am Kohlendioxid, sondern an der Erwärmung („nimmt wollüstig (...) die Kunde vom dräuenden Weltuntergang auf“)!

Dabei haben sie glatt übersehen: Die von ihnen propagierte Theorie mit der angeblich verringerten Wokenbildung konstatiert ebenfalls die globale Erwärmung, nur aus anderer Ursache! Wer ist es nun, der „Wollust am Weltuntergang“ empfindet? Der ihn zu verhindern trachtet oder der ihn als unabwendlich prognostiziert, denn er werde von verringerter kosmischer Strahlung verursacht?

So schießt man sich ins eigene Knie, nicht wahr, liebe „Welt“?


Artikel der "Berliner Umschau" vom 16.10.2006


Hier eine Anzahl Links zu anderen Artikeln im Blog zur beginnenden Klimakatastrophe und was man dagegen tun kann:

- Regenwaldvernichtung und Trockenheit im Amazonasgebiet

- Der Alkohol-Boom hat begonnen, Teil 1 – Bill Gates und George Soros investieren in Alkohol

- Der Alkohol-Boom hat begonnen, Teil 2 – Was spricht gegen Bio-Kraftstoffe?

- Sprit aus nachwachsenden Rohstoffen

- Der Alkohol-Boom hat begonnen, Teil 3 – Der 'Rush' gewinnt an Tempo

- Das Klima kann nicht warten – Offener Brief an „Rettet den Regenwald“

- Der Alkohol-Boom hat begonnen, Teil 4 - Endlich auch Bio-Alkohol in der Bundesrepublik

- Kofi Annan: Keine Gegenargumente mehr

- Brasilien plant völlige Umstellung auf Biodiesel

- Lulas Brasilien, Teil 4 – Abholzen und Abbrennen

- Klimakatastrophe: IPCC-Report klammert entscheidende Frage aus

- Stärkster Hurricane aller Zeiten

- Wie wird der Verkehr der Zukunft angetrieben

- Naive Umweltschützer geben Massenmedien Stichworte

- Briefwechsel mit „Rettet den Regenwald“

- Ein deutscher ‚Global Warming Sceptic’

- Klimahetzer? – Klimaketzer? Eine Auseinandersetzung um die beginnende Klimakatastrophe

Samstag, 14. Oktober 2006

Atomunfall in Geesthach geheimgehalten

Der Tod an der Elbe

Von Karl Weiss

Eine bedeutende 0ffenlegung in diesem Jahr war die des Atomunfalls in Geesthach und seiner Geheimhaltung (der Artikel erschien Anfang April diesen Jahres in der "Berliner Umschau". Hier sind schwere Verbrechen gegen die Menschlichkeit betroffen. Bis heute gibt es mit Ausnahme eines nichtssagenden Dementis keine Reaktion der Verantwortlichen auf die Entdeckungen des Teams vom ZDF.

Unter dem Titel „Der Tod an der Elbe" hat das ZDF eine Dokumentation fertiggestellt, die eine sensationelle Enthüllung enthält: An verschiedenen Stellen um das Kernkraftwerk Krümmel an der Elbe und in der Umgebung des Kernforschungszentrums GKSS in Geesthach, in unmittelbarer Nähe Hamburgs, ist der Boden schwer durch radioaktive Substanzen verseucht. Bodenproben ergaben u.a. Gehalte an Plutonium und Thorium. Der Report wird im ZDF am Sonntag, 2. April 2006 um 23.30 ausgestrahlt.

Arbeitende, die morgens früh raus müssen, werden ihn also nicht sehen können.

Damit sind die jahrelangen offiziellen Dementis von Regierungen und Behörden über einen entsprechenden Atomunfall widerlegt. Wir wurden alle bewußt belogen, um die Superprofite der Betreiber mit Kernkraftwerken nicht zu gefährden.

Atomkraftwerke Deutschland

"Im Herbst 1986, da gibt es Augenzeugenberichte, hat es auf dem Hochufer, wo die Kernforschungsanlage GKSS steht, einen großen Brand gegeben", erklärt Kernphysiker Dr. Sebastian Pfugbeil von der "Gesellschaft für Strahlenschutz" in Berlin dem ZDF. Die ZDF-Reporterinnen Barbara Dickmann und Angelica Fell haben vierzehn Monate lang die Hintergründe der weltweit einzigartigen Häufung an Kinderleukämie in der Elbmarsch recherchiert.

Insgesamt gab es in der Umgebung der beiden Atomzentren 16 Fälle von Kindern mit der Blutkrebserkrankung, während statistisch dort höchstens ein Fall alle 60 Jahre hätte auftreten dürfen. Es gab bereits offizielle Untersuchungen hierüber, die aber alle zu keinem Ergebnis kamen. Man hatte aber „vergessen", dort Bodenproben zu nehmen, um eine eventuelle Verursachung durch radioaktive Strahlen zu untersuchen.

Die Autorinnen: "Unser Bericht deckt zahlreiche Merkwürdigkeiten auf und widerlegt offizielle Untersuchungsergebnisse. Auch an der Tatsache, daß nirgendwo sonst so viele Kinder an Leukämie erkranken und sterben, ist nicht zu rütteln".

Im Jahr 1992 wurde bereits eine Kommission von international anerkannten Wissenschaftlern eingesetzt, um herauszufinden, was am 12. September 1986 geschah. Doch nach jahrelangen Versuchen der Aufklärung traten sechs der acht Mitglieder der Fachkommission „Leukämie" zurück, weil, wie sie sagten, ihre Tätigkeit von offiziellen Stellen systematisch behindert wurde. Daraufhin schloß das Land Schleswig-Holstein die Akten.

D.h., wir werden und wurden nicht nur systematisch belogen von der Politiker-Brut und ihren Gehilfen in manchen Amtsstuben, sie sorgen auch durch ihren Einfluß dafür, daß ihre Sauereien nicht herauskommen.

Warum war man damals so wild darauf, diesen Störfall zu vertuschen? Es war 1986, Tschernobyl war gerade passiert. Die überwiegende Mehrheit der Deutschen war bereits für einen Atomausstieg. Noch dieser Störfall – und die Kernenegie in Deutschland wäre erledigt gewesen. Milliardengewinne, die Betreiber seitdem aus den Atommüllschleudern holten, wären gefährdet gewesen. Da geht man schon mal über 16 Kinderleichen.

Link zum Originalartikel hier

Das Klima kann nicht warten

Offener Brief an "Rettet den Regenwald"

Von Karl Weiss


Artikel der "Berliner Umschau" von heute

Liebe Freunde des Regenwaldes,

ich bin äußerst besorgt, daß ihr im Übereifer Aspekte des Umweltschutzes überseht, die nicht in umittelbarem Zusammenhang mit dem Regenwald stehen und so, ohne es zu wollen, Kräften in die Hände spielt, die zu den ärgsten Feinden der Umwelt gehören. Darum schreibe ich euch einen ‚Offenen Brief’.


Gerade weil ich so sehr um die Notwendigkeit weiß, die verbliebenen Regenwälder zu schützen, gerade weil ich weiß, wie hervorragend eure Arbeit ist, um dies ins Bewußtsein von Vielen zu bringen, täte es mir besonders weh, wenn ihr das große Ganze aus den Augen verlieren solltet.

Ich habe mich in meiner journalistischen Tätigkeit in besonderem Maße für den Umweltschutz und auch und gerade für die Regenwald-Erhaltung eingesetzt. Ich habe ein besonderes Verhältnis hierzu, denn ich lebe seit 15 Jahren in Brasilien, wo die weitesten noch erhaltenen Regenwaldflächen bestehen und hier in Rio de Janeiro auf einer Fläche, die früher Regenwald war und zu den bereits zerstörten Regenwaldgebieten der „Mata Atlântica“ gehört (diese Zerstörung fand bereits im 19. und der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts statt). Hier, 150 Meter von dem Haus, in dem ich wohne, ist durch Zufall noch einer der mächtigsten Bäume der „Mata Atlântica“ erhalten, an dem ich fast täglich vorbeigehe, majestätisch mit 8 Metern Stammumfang, einer Höhe von 20 Metern und einem Kronendurcmesser von 40 Metern.

Ich habe vor allem die Regenwaldartikel von Elmar Getto (,die ihr auch schon auf eurer Site veröffentlicht hattet) in meinen Blog gestellt (https://karlweiss.twoday.net),
wo sie allen zur Einsicht zur Verfügung stehen und helfe damit bei der Aufklärung über die konkreten Aspekte des Schutzes des Regenwaldes. Ich darf euch versichern, daß ich hier auch in seinem Namen spreche. Ich habe mich, ebenso wie Elmar, an Aktionen von euch mit E-Mails an Regierende beteiligt, denn Apelle üben Druck aus, auch wenn dies letzendlich nicht ausreichen wird, jene Kräfte aufzuhalten, die sich am Abholzen und Abbrennen der Regenwälder bereichern. In dem Blog stehen auch meine Artikel zu den Bio-Kraftstoffen, in denen ich detailliert auf die Problematik eingehe.

Wir müssen sehen, daß das Regenwaldproblem nicht das Einzige ist, sondern die Aktivitäten zum Schutz der Umwelt vielfältig sind und sein müssen. Der Schutz der Regenwälder gehört ohne Zweifel zum Wichtigsten in der ganzen Umweltschutzproblematik, denn man kann davon ausgehen, daß die Bedingungen zum Überleben der Menschheit nur noch teilweise gegeben sein werde, wenn erst einmal die noch bestehenden Regenwälder verschwunden wären.

Allerdings wird das Überleben der Menschheit auch von anderen Umweltgefahren bedroht, wie den Atomkraftwerken und ihren Abfällen, vom Treibhauseffekt, der die Temperaturen weltweit ansteigen läßt, von der massiven Verminderung der Artenvielfalt, von Chemikalien in der Umwelt, von der Zerstörung der Ozonschicht in der Stratosphäre, von genmanipulierten Pflanzen und Tieren, von der Überdüngung der Seen und Flüsse und letztendlich der Meere, von der Zerstörung der Fauna und Flora der Meere usw.

Es gibt im Moment im ganzen Bereich des Umweltschutzes ein alles Überragendes, am meisten auf den Nägeln der Menschheit brennendes Problem, das ist der Klimawandel, der bereits deutlich merkbar eingesetzt hat und vor allem durch den ungehemmten Ausstoß von Kohlendioxid beim Verbrennen fossiler Kraft- und Brennstoffe und dem damit verbundenen Treibhauseffekt verursacht wird.

In diesem Fall ist bereits der Beginn des Überganges in die Umweltkatastrophe erreicht, was bei den anderen Umweltproblemen noch nicht in diesem Maße der Fall ist. Wir müssen in diesem Moment das Hauptaugenmerk darauf legen, so schnell wie möglich – spätestens innerhalb der kommenden 15 Jahre, einen weitgehenden Stop des Kohlendioxid-Anstieges in der Athmosphäre gegen die Interessierten am weiteren Verbrennen fossiler Kraft- und Brennstoffe durchzusetzen. Dazu wird der entschlossenen Kampf wesentlicher Teile der Bevölkerung notwendig sein, denn die Konzerne, die an der Beibehaltung des Status Quo interessiert sind, vor allem die Ölkonzerne und die Energiekonzerne, haben (zusammen mit anderen) die Macht in ihren Händen.

Wenn dies nicht gelingt, kann es um die Zeit der Jahre 2020 bis 2025 bereits zu spät sein, um noch ein generelles Umkippen des Klimas zu verhindern, das durch das Um-sich-Greifen verheerender Unwetter und verheerender Dürren sowie durch den Anstieg des Meerespiegels (voraussichtlich um 8 Meter bis zum Ende des laufenden Jahrhunderts, um weitere 7 Meter im darauffolgenden Jahrhundert) die Bedingungen des Überlebens der Menschheit, wie wir sie kennen, in Frage stellt.

Darum ist es in diesem Moment nötig, der Frage des Ersatzes von fossilen Brenn- und Kraftstoffen durch alternative und regenerative Energien die höchste Aufmerksamkeit zu widmen.

Da heißt natürlich in keiner Weise, sich um andere Umweltthemen nicht mehr zu kümmern. So funktioniert es ja auch nicht. In Wahrheit ist Jeder, der für das Eintreten für einen Aspekt des Umweltschutzes und für den Kampf dafür gewonnen wurde, natürlich auch den anderen Umweltthemen gegenüber aufgeschlossen und wird auch zum Kämpfer für sie werden.

In der Praxis muß man sehen: Es würde kaum noch Sinn ergeben, sich zum Beispiel für die Erhaltung der Regenwälder einzusetzen oder für das Abschalten von Atomkraftwerken, wenn 70% der übriggebliebenen Regenwälder durch das unaufhaltsame Ansteigen des Meeresspiegels sowieso zerstört würden oder 50% der Atomkraftwerke und Atomforschungszentren unaufhaltsam in den Fluten verschwänden.

Selbstverständlich dürfen die verschiedenen Aspekte des Umweltschutzes nicht gegeneinander ausgespielt weren und das tue ich auch nicht. Vorausgesetzt, wir erreichen eine Umstellung von fossilen auf alternative Kraft- und Brennstoffe und können damit das Fortschreiten der globalen Erwärmung verlangsamen oder stoppen, um im wesentlichen das Überleben der Menschheit zu sichern, so wird natürlich weiterhin der Kampf gegen die Zerstörung der Regenwälder auf der Tagesordnung stehen, denn auch ohne jegliche Regenwälder wird es kein Überleben der Menschheit geben, wie wir sie kennen.

Was mir nun Sorgen bereitet, ist das In-Stellung-bringen von heftigen Argumenten gegen Bio-Kraftstoffe und andere Bio-Energiequellen durch „Rettet den Regenwald“ (RdR) wie auch durch andere Kämpfer für die Regenwälder, wie z.B. das Friedensforum Kassel. Das hilft der gemeinsamen Sache sicher nicht weiter, ja, es bereitet sogar den Boden für Propagandisten der Öl-und Energiekonzerne. Die weisen darauf hin: Auch die „Regenwald-Retter“ sind gegen Bio-Kraftstoffe.

Das Argument ist: Soja wird in zunehmendem Maße auf Flächen abgeholzten Regenwaldes angebaut (Brasilien), Palmöl ebenfalls, in diesem Fall hauptsächlich in Indonesien. Das ist korrekt, aber weder Palmöl noch Sojaöl oder andere Produkte aus Soja werden in nenneswertem Ausmaß für die Herstellung von Bio-Kraftstoff oder Bio-Energiestoffen verwendet – jedenfalls bisher.

Auch ist das Argument bereits vom Ansatz her falsch, denn die Gründe für das Abholzen und Abbrennen von Regenwald liegen in der Raffgier von bestimmten Großgrundbesitzern und in der Komplizenschaft (und teilweise personellen Überschneidungen) der Regierungen mit ihnen, nicht im Aufkommen von Bio-Energiestoffen. Auch bevor irgendjemand an Bio-Kraftstoffe nur gedacht hat, wurden die Regenwälder vernichtet (siehe das Beispiel der „Mata Atlântica“). Es handelt sich um ein gesellschaftliches, ökonomisch fundiertes Problem, das von der Idee von Bio-Energiestoffen weder beschleunigt wurde noch verursacht ist.

Besonders unverständlich wird das Argument, wenn damit gegen Bio-Ethanol (Bio-Alkohol) polemisiert wird und gegen Bio-Diesel. Bio-Alkohol wird hauptsächlich in Brasilien aus Zuckerrohr gewonnen, was wegen der Verwendung des Zuckerrohrabfalls zur Energiegewinnung für die Alkoholfabriken (und darüber hinaus) in besonderer Weise umweltfreundlich ist.

Es gibt an keiner Stelle Brasiliens irgendeinen in Gewicht fallenden Anbau von Zuckerrohr auf Flächen, für die letzthin Regenwald vernichtet wurde. Fast der gesamte Zuckerrohranbau findet im Südosten und Nordosten des Landes statt, wo es praktisch keine Regenwälder gibt.

Im Fall von Bio-Diesel wird dieser in Deutschland (und Europa) noch fast ausschließlich aus Raps hergestellt, in Brasilien aus Sonnenblumen, der Rizinus-Pflanze (Mamona), Rinderfett, Baumwolle sowie aus Frittierölabfällen. Die Mengen von Bio-Diesel aus Soja sind bis auf weiteres begrenzt, ebenso wie jene aus Palmöl.

Zwar gab es in Brasilien zwei Projekte, bei denen Zuckerrohrpflanzungen zur Alkoholgewinnung im Gebiet des Pantanal und – zusammen mit China – im Amazonasurwaldgebiet („Alto Xingu“) vorgesehen waren, aber beide wurden aufgrund massiver Proteste schon abgeblasen. Hier muß man allerdings aufmerksam bleiben.

Tatsächlich gibt es eine drohende Gefahr der massiven Verwendung von Soja aus Regenwaldflächen zur Herstellung von Bio-Diesel, vor allem in Mato Grosso in Brasilien. Großgrundbesitzer wie der „König der Soja“, Blairo Maggi, kürzlich wiedergewählter Gouverneur von Mato Grosso und Alliierter von Präsident Lula, versuchen das Geschäft ihres Lebens damit zu machen, indem sie solche Projekte mit dem Verkauf von „Luftverschmutzungs-Zertifikaten“ finanzieren. Dies allerdings würde fast vollständig auf Kosten von Regenwaldflächen gehen. Der Handel mit den Zertifikaten richtet sich direkt gegen die Regenwälder der Welt und muß unbedingt gestoppt werden.

Es gibt in Indonesien und in geringerem Maße in Malaysia (in kleinem Umfang auch in Pará, Brasilien) Pflanzungen von Palmen zur Palmölgewinnung auf Land, das Regenwäldern abgerungen wurde, um daraus Bio-Diesel zu machen, aber auch hier trifft wieder das genannte Argument zu: Nicht die Anwendung als Bio-Kraftstoff hat diese Regenwaldvernichtung verursacht. Die Pflanzer nutzen lediglich das Ackerland, das sie auf jeden Fall aus Regenwald gemacht hätten, um statt anderer Pflanzen nun Bio-Energiepflanzeen anzubauen.

Wenn die Angaben von Herrn Behrend, dem Vorsitzenden von RdR, in einer Pressemeldung von ‚pressetext.de’ stimmen würden, daß in Indonesien Regenwaldflächen in einer Größenordnung abgebrannt werden, die 25% der weltweiten Kohlendioxid-Emmissionen verursachen, um dort dann Palmen für Palmöl zur Umwandlung in Bio-Diesel anzupflanzen, so müßte heute bereits die Hälfte oder mehr des in Europa verbrauchten Diesels Bio-Diesel sein. Tatsache ist aber, daß sowohl in den USA wie auch in Europa bisher der Verbrauch von Bio-Diesel weniger als 1% des Diesels ausmacht, davon nur ein Bruchteil aus Palmöl. Hier werden wohl Brandrodungen für andere Pflanzungen und für Viehzucht mit denen für Palmöl für Bio-Diesel vermischt. Es gibt auch wesentliche andere Anwendungen für Palmöl als die Umwandlung in Bio-Diesel, denn Palmöl ist eine der billigsten Quellen von Pflanzenöl.

Würde, z.B. aufgrund der Einwirkungen von „Rettet den Regenwald“ und anderen, die Entwicklungsrichtung des Ersetzens von fossilen Kraftstoffen durch Bio-Kraftstoffe aufgegeben, würde allein dadurch nicht ein Quadratmeter Regenwald weniger vernichtet.

Vollkommen zu unterstützen ist der Einsatz von RdR gegen ein Kraftwerk im englischen Littlebroock, wo statt Heizöl Bio-Diesel verbrannt werden soll, was man der gleichen Pressemeldung entnehmen kann. Es ist energiepolitischer Unsinn, zuerst mit hohem Energieaufwand Palmöl in Bio-Diesel zu verwandeln , um es dann zur Erzeugung von Strom zu verbrennen. Der Aufwand, Bio-Diesel aus Pflanzenölen herzustellen, kann ausschließlich für Dieselmotoren seine Berechtigung herleiten, denn für sie ist nur so kurzfristig eine Umstellung möglich, weil Bio-Diesel in normalen Dieselmotoren eingesetzt werden kann, was auf Pflanzenöle nicht zutrifft.

Es ist aus den genannten Gründen des Überlebens der Menschheit absolut notwendig, wesentliche Teile der fossilen Kraftstoffe so schnell wie möglich durch Bio-Kraftstoffe zu ersetzen, auch wenn dies keineswegs eine langfristige Lösung der wesentlichen Umweltprobleme darstellt. Es ist aber das jetzt Notwendige, um der weiteren globalen Erwärmung Einhalt zu gebieten, bevor sie unumkehrbar geworden ist und die Lebensgrundlagen der ganzen Menschheit bedroht.

Übrigens ist auch das weitere Bestehen der Regenwälder absolut von der Kontrolle der globalen Erwärmung und damit dem Verhindern der Klimakatastrophe abhängig. Wer diesen Aspekt beim Schutz der Regenwälder nicht sieht, vergißt einen wesentlichen Teil der Aufgabe.

Natürlich sind auch die anderen alternativen Energien, wie die Sonnenenergie, die Windenergie, Erdwärme, Biomasse, Umwandlung von Abfall in Energie-Flüssigkeiten usw. zu fördern, um das Verbrennen fossiler Stoffe (Erdöl, Kohle) zu vermindern und möglichst ganz zu ersetzen, ebenso wie weitere Maßnahmen zur Energieeinsparung, aber speziell für die Transportkette (Benzin- und Diesel-Fahrzeuge), die im Moment mehr als die Hälfte der fossilen Brennstoffe beansprucht, gibt es kurzfristig keine anderen Lösungen als Alkohol und Bio-Diesel. Das Klima kann nicht warten.


Link zum Originalartikel hier



Hier eine Anzahl Links zu anderen Artikeln im Blog zur beginnenden Klimakatastrophe und was man dagegen tun kann:

- Regenwaldvernichtung und Trockenheit im Amazonasgebiet

- Der Alkohol-Boom hat begonnen, Teil 1 – Bill Gates und George Soros investieren in Alkohol

- Der Alkohol-Boom hat begonnen, Teil 2 – Was spricht gegen Bio-Kraftstoffe?

- Sprit aus nachwachsenden Rohstoffen

- Der Alkohol-Boom hat begonnen, Teil 3 – Der 'Rush' gewinnt an Tempo

- Wie die Industrie der „Global Warming Sceptics“ funktioniert

- Der Alkohol-Boom hat begonnen, Teil 4 - Endlich auch Bio-Alkohol in der Bundesrepublik

- Kofi Annan: Keine Gegenargumente mehr

- Brasilien plant völlige Umstellung auf Biodiesel

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