Das ‚weltweite Erwachen‘ der Massen beginnt

„Sie werden fallen wie Dominosteine“

Von Karl Weiss

Brzezinski, einer der wichtigsten Vordenker des US-Imperialismus und der Monopolkapitalisten überhaupt, hielt interessanterweise 2010 einen Vortrag, in dem er ein „weltweites politisches Erwachen“ speziell in Entwicklungsländern voraussah. Er hielt dies für eine grosse Herausforderung für Seinesgleichen, denn „heute ist es ungleich einfacher, eine Million Menschen zu töten, als eine Million Menschen zu kontrollieren.“ Angesichts der Aufstände in Tunesien und Ägypten ist dieser Vortrag extrem aktuell. Eine solche Voraussicht hätte man einem dumpfen Kapitalisten typischerweise gar nicht zugetraut .

Brzezinski, einer der skrupellosesten Zyniker unter den führenden Politikern des Kapitalismus – als solcher gut vergleichbar mit Gerhard Schröder – war bereits US-Aussenminister und sorgte als solcher 1980 und in den folgenden Jahren dafür, dass einige damals völlig bedeutungslose islamisch-extremistische Gruppen mit Geld und Waffen eingedeckt wurden und dann mit dafür sorgten, die damalige Sowjetunion aus Afghanistan zu vertreiben.

Jene heutigen wesentlichen Gegner der Vereinigten Staaten, wie Al- Kaida, Taliban, Hamas und Hisbollah sind auf dem Mist von Brzezinski gewachsen, wie er selbst zugab in einem Interview (siehe den Artikel „Wie ich Mujaheddin und die Taliban aufgebaut habe“ ( http://karlweiss.twoday.net/stories/5437335/ in diesem Blog).

Dieser freundliche Herr sagte in seinem Vortrag im letzten Jahr u.a.:

„Das weltweite Verlangen nach menschlicher Würde ist eine zentrale Herausforderung, die dem Phänomen des globalen Erwachens innewohnt … Dieses Erwachen ist gesellschaftlich massiv und politisch radikalisierend … Der praktisch universelle Zugang zu Radio, Fernsehen und zunehmend auch zum Internet schafft eine Gemeinschaft mit gemeinsamen Auffassungen und des Neides, welche die Menschen aufrütteln kann und durch welche politisch-demagogische oder religiöse Leidenschaften kanalisiert werden. Diese Energien überschreiten Landesgrenzen und stellen eine Herausforderung für die bestehenden Staaten sowie die bestehende globale Hierarchie dar, an deren Spitze sich Amerika aktuell noch befindet…“

Da wird auch klar, was er befürchtet - und auch voraussieht (er sagt „noch“):

Der Verlust der absoluten Hegemonie der USA über den Rest der Welt. Dass er dafür im wesentlichen den Neid als absoluten Beweggrund ansieht, ist charakteristisch für diese Mischpoke.

Es ist offensichtlich: Tunesien und Ägypten sind nur ein Anfang. Mit der Zeit werden immer mehr Unterdrückte in den Staaten der Dritten Welt sich erheben und es wird immer ungemütlicher für die alleinige Supermacht: Sie werden fallen wie Dominosteine.

So sehr Brzezinski auch in der Lage war, diese Entwicklungen, wie wir sie jetzt verfolgen können, vorherzusagen, so wenig war und ist er in der Lage, irgendetwas daran zu ändern oder auch nur eine geschickte Falle für die unliebsamen Erwachten aufzubauen.

Er kann nur kommentierend danebenstehen, sowohl was die erwachten Massen betriftt, die nun zumindest indirekt die absolute Vorherrschaft von USA/Israel bedrohen, als auch in Bezug auf jene vom Westen ‚gesponsorten‘ Regierenden, die man ja hätte auf solche Fälle vorbereiten können – aber nichts.

Er kann nur hoffen, die Revolutionen werden nicht gründlich genug gemacht, so dass die Weltregierungsländer USA und Israel irgendwo noch den Fuss in die Tür bekommen.

Dieser Anblick des fast hilflosen Brzezinski gibt einem eine tiefe Genugtuung. So kann man selbst bei einer so übermächtigen Supermacht wie den Vereinigten Staaten von Amerika die strategische Schwäche sehen – und damit auch das Ende der Supermacht.

Gleichzeitig sind alle Menschen guten Willens heute Ägypter. Welch erhebendes Gefühl, Zeuge eines so wichtigen und grundlegenden neuen Abschnitts der menschlichen Geschichte zu sein.

Es leben die Ägypter! Es lebe die Freiheit! Wir grüssen euch von hier aus, tapfere und friedliche Kämpfer!
Hans Speck - 3. Feb, 23:25

Etwas Senf in den Honig

Ich bin ungern der Spielverderber, und es tut mir leid, aber wir sollten versuchen, auch in der Begeisterung die Augen offen zu behalten. Daher folgende Passage von www.propagandafront.de:

"Wer genau ist Mohamed ElBaradei? Nun ja, Paul Joseph Watson von Prisonplanet.com beschreibt ihn so:

„ElBaradei ist im Kuratorium der International Crisis Group, die heute eine Presseerklärung herausgab, in der man gegen die Entscheidung der ägyptischen Behörden protestierte, ElBaradei unter Hausarrest zu nehmen.

Die International Crisis Group ist eine geheimnisvolle Nichtregierungsorganisation, die in den Genuss eines jährlichen Budgets von über USD 15 Millionen kommt und durch Organisationen wie Carnegie, die Ford Foundation, die Bill & Melinda Gates Foundation sowie das Open Society Institute von George Soros finanziert wird. Soros selbst sitzt als Vorstandsmitglied in der International Crisis Group. Mit anderen Worten: Es handelt sich hier um eine bedeutende geopolitische Gruppe der globalen Elite.“

Na ist das nicht schön. Wollen wir hoffen, dass die Proteste in Ägypten einige positive Veränderungen für die ägyptische Bevölkerung mit sich bringen. Wir sollten jedoch auch verstehen, dass diejenigen, die die Hände an den Schaltstellen der globalen Macht haben, versuchen werden, die Ereignisse so zu steuern, dass sie ihren Interessen dienen."

siehe auch: http://www.propagandafront.de/161420/elbaradei-marionette-der-globalisten-bereitet-sich-vor-die-agyptische-revolution-zu-kidnappen.html

Karl Weiss - 5. Feb, 02:00

Das Volk wird siegen

Hallo Hans Speck,

weiss nicht, woher Sie die Idee nehmen, ich würde eventuell mit ElBaradein sympathisieren.

Ich bin vielmehr der Überzeugung, das ägyptische Volk wird sich der falschen Propheten sowohl der imperialistischen Mischpauke entledigen, wie ebenso jener der islamistischen Extremisten.

Wenn dies beim ersten Mal nicht gelingt, wird es weitere Male benötigen.

Am Ende wird das Volk siegen, davon bin ich fest überzeugt.

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