Dienstag, 21. Oktober 2008

Hat Obama schon gewonnen?

Wahlfälschung mit elektronischen Urnen wurde schon bewiesen

Von Karl Weiss

Barack Obama führt mit deutlichem Abstand die Meinungsumfragen in den USA und manche tun so, als habe er schon gewonnen. Gleichzeitig gibt es aber auch bereits andauernd Hinweise, die Meinungsumfragen, die telefonisch erstellt werden, könnten nicht die wirklichen Intentionen der Wähler wiedergeben. Und tatsächlich – auch bei den letzten US-Präsidentenwahlen im November 2004 führte der damalige demokratische Kandidat John Kerry vor den Wahlen in den Umfragen und vor allem auch bei den Befragungen am Ausgang der Wahllokale.

Barack Obama


Der Rassen-Faktor

In einem Artikel der New York Times wird es offen ausgesprochen: Die „Rasse“ spiele eben in den USA noch eine bedeutende Rolle. Ein nicht unbedeutender Teil der Wähler könnte sich als „unentschlossen“ ausgeben, aber in Wirklichkeit Obama wegen seiner (vermeintlichen) Rasse nicht wählen. So könne es dazu kommen, dass die „Polls“ (wie die Meinungsumfragen dort genannt werden) nicht die wirklichen Intentionen wiedergeben

Dies könnte allerdings auch ein vorgespiegeltes Argument sein, denn in den Schwankungsbreiten der Umfragen sind in der Regel diese Art von Abweichungen bereits erhalten. Es gibt keinen speziellen Grund anzunehmen, die am Telefon Befragten hätten sehr viel Grund, ihre wirklichen Wahlabsichten zu verstecken, zumal sich ja Rassisten typischerweise nicht für ihren Rassismus schämen – ja, sich meistens überhaupt nicht als Rassisten verstehen.

Viel wahrscheinlicher als eine Unzahl von US-Amerikanern, die es nicht wagen, ihre wirkliche Wahlentscheidung anzugeben ist das, was bei den letzten Wahlen erwiesenermaßen stattfand: Wahlfälschung.

Barack und Michelle Obama im Wahlkampf


Wahlfälschung 2004

Elmar Getto hat dies in einem Artikel mathematisch nachgewiesen, hier: „Statistischer Beweis: Wahlfälschung bei den US-Präsidentenwahlen”.

Damals waren die Ergebnisse der Befragungen der Wähler am Ausgang der Wahllokale zu folgenden Zahlen gekommen (die nach den Erfahrungen der Befrager unter typischen Bedingungen, wie in diesem Fall, höchstens ein Prozent Abweichungen haben):

In Prozenten:
Bush: 47,09% +/-1% = 46,62% bis 47,56%

Kerry: 50,90% +/-1% = 50,39% bis 51,41%

In absoluten Zahlen:

Insgesamt 122,2 Millionen abgegebenen Stimmen:

Bush: 56,97 Mio. Stimmen bis 58,12 Mio. Stimmen

Kerry: 61,58 Mio. Stimmen bis 62,82 Mio. Stimmen

Das bekanntgegebene Wahlergebnis war aber:

Bush: 50,732% (62,0 Millionen Stimmen)

Kerry: 48,277% (59,0 Millionen Stimmen)

Auf wunderbare Weise hatte Bush also plötzlich um die vier Millionen Stimmen zusätzlich eingeheimst.

Diese Abweichung ist statistisch so gross, dass dies ohne Wahlfälschung nicht möglich war (genaueres geht aus dem Artikel hervor).

Man weiss auch, wie die Wahlfälschung betrieben wurde: Man hat elektronische Wahlcomputer eingesetzt, die von Firmen, die eng mit der Republikanischen Partei verbunden sind, hergestellt und aufbewahrt werden. Erst unmittelbar vor den Wahlen werden diese elektronischen Urnen von den Firmen an die Wahllokale ausgeliefert.

Untersuchungen von Experten an diesen Wahl-„Maschinen“ haben ergeben: Sie können von aussen manipuliert werden. Trotzdem wurden sie nicht aus dem Verkehr gezogen, sondern werden auch bei der bevorstehenden Präsidentenwahl in vielen Wahlkreisen verwendet.

So zeigten sich denn auch nach den damaligen Wahlen deutliche Unterschiede zwischen Staaten und in vergleichbaren Städten und Gemeinden, von denen, die eine solche Maschine benutzten und die anderen den guten alten Wahlzettel mit Ankreuzen: Die Maschinen-Ergebnisse tendierten zu Bush, die Papier-Ergebnisse zu Kerry.

Exit Polls
Die eklatanten Unterschiede: Staaten mit Papierwahlzetteln (Illinois und Michigan) in der oberen Reihe: Die Exit Polls (links) und die Wahlergebnisse (rechts) stimmen gut überein. Dagegen der dritte in der oberen Reihe und in den beiden unteren Reihen die extremen Abweichungen in Staaten mit Elektronischen Wahlurnen (Wisconsin, North Carolina, New Hampshire, New Mexico, Florida, Ohio und Pennsylvania): Die Exit Polls (links) und die Wahlergebnisse (rechts) sind bei den letzteren extrem zu Bush verschoben (jeweils: blau: Kerry, rot= Bush).

Natürlich ist eigentlich das Wahlergebnis in Prozent für die Kandidaten nicht ausschlaggebend, weil in den USA ja ein Wahlmännergremium gewählt wird und in jedem Staat alle Wahlmänner an den Sieger gehen, aber auch damit lässt sich das obige Ergebnis nicht erklären. Es gab bereits Wahlen, in denen der Verlierer in Prozenten landesweit gewonnen hatte, aber die entscheidenden Staaten gingen eben an den Anderen. Allerdings kann dies nur bei Unterschieden von höchstens etwa einem Prozent eintreten.

Non-Paper-Ballot
Hier die gleichen Unterschiede der Graphik oben noch einmal, diesmal nur auf Kerry bezogen (sein Vorsprung bzw. Rückstand gegenüber Bush in %-Punkten, alle Staaten mit elektronischen Wahlurnen) - blau: Exit Polls, dunkelrot: Wahlergebnis: Wisconsin, Pennsylvania, Ohio, Florida, New Mexico, New Hamshire, North Carolina, Colorado.

US-Präsidentschafts-Wahlen 2008

Auch dieses Jahr wieder sind die drei bevölkerungsreichen „Swing-States“ Pennsylvania, Ohio und Florida von ausschlaggebender Bedeutung. Nur hat Obama in allen diesen drei Staaten einen klaren Vorsprung, auch wenn man die Schwankungsbreite berücksichtigt. Allerdings pflegt der Führende in den letzten beiden Wochen vor der Wahl einiges an Vorsprung zu verlieren, so dass es am Ende wieder auf ein Kopf-an-Kopf-Rennen in diesen drei Staaten hinauslaufen könnte.

Falls diesmal wieder der Demokrat (Obama) in den Befragungen an den Ausgängen der Wahllokale weit vorne liegt und der Republikaner (McCain) gewinnt, so kann man davon ausgehen:

1. Es hat wieder massive Wahlfälschungen gegeben und die Demokraten sind ein weiteres Mal zu hasenfüssig, diesen Dingen konsequent nachzugehen.

2. Gegenüber der Öffentlichkeit wird dies aber mit dem Rassen-Faktor erklärt werden (siehe oben).



Wie werden Hochrechnungen (exit polls) erstellt?

Nun noch zur Frage, warum die Befragungen am Ausgang der Wahllokale (hier „exit polls“ genannt, bei landesweiten Wahlen: „national exit polls“) eine so hohe relative Genauigkeit haben. Wir kennen diesen Effekt auch in Deutschland, denn bei fast allen Wahlen liegen bereits etwa 1 Stunde nach Schliessen der Wahllokale recht zuverlässige Hochrechnungen vor. Auch die sind nach der gleichen Methode gewonnen wie in den USA die „exit polls“.

Man befragt an den Ausgängen bestimmter ausgewählter Wahllokale die Wähler, wen sie gewählt haben. Um nun nicht Hunderttausende von Befragungen durchführen zu müssen, verwenden die Institute einen Trick: Sie stellen die Antwort ins Verhältnis zu dem, was der Befragte angibt, bei den vorherigen Wahlen gewählt zu haben bzw. damals nicht gewählt zu haben.

Es werden nicht die Antworten der Gesamtzahl der Befragten in Prozent umgerechnet und auf die Gesamtzahl der Wähler hochgerechnet, sondern es wird nur das relative Wahlverhalten im Vergleich zum vorherigen Mal erfaßt. Dadurch kann man jene Art von systematischen Fehlern ausschliessen, die auftreten, wenn man nicht einen wirklich repräsentativen Schnitt durch die ganze Wählerschaft erfaßt hat (was ja ein fast unmögliches Unterfangen ist).

Befragt man z.B. etwas mehr Frauen, eingebürgerte Ausländer oder städtische Bevölkerung als es genau dem Schnitt der Wähler entspricht, bekommt man üblicherweise ein zu stark nach links neigendes Ergebnis. Befragt man dagegen mehr Männer, Ur-Deutsche oder ländliche Bevölkerung als der Schnitt derer, die tatsächlich zur Wahl gingen, bekommt man typischerweise einen Trend nach rechts.

Diese Ungenauigkeit kann man weitgehend ausmerzen, indem man die Wahlentscheidung nur relativ zum Verhalten bei der letzten Wahl erfaßt. Man muß dann nur die Aussage, wen man damals gewählt hat, als Gewichtung einsetzen und bekommt ein weit genaueres Ergebnis. So wird die Genauigkeit von etwa plus/minus 3 Prozentpunkten auf etwa plus/minus 1 Relativ-% verringert. Dies ist ausschlaggebend, wenn man die Ergebnisse der Ausgangs-Befragungen als Hochrechnung verwenden will – oder, wie im obigen Fall aus den USA, wenn man die Plausibilität des späteren Wahlergebnisses überprüfen will.

Natürlich gibt es immer Wähler, die am Ausgang des Wahllokals – aus welchen Gründen auch immer – etwas Falsches angeben oder die versehentlich anders gewählt haben, aber dies ist in der Schwankung von +/- 1% bereits enthalten.

Gewichten heisst in diesem Fall, dass man die Prozentzahlen der aktuellen Befragung mit jener der Aussage über die Präferenz bei den letzten Wahlen malnimmt und durch Hundert teilt, und dies zunächst für jene, die wieder die gleiche Partei gewählt haben, dann für jene, die Partei X gewählt hatten und dann jene, die Partei Y sagten – dann schliesslich die der Wähler, die angeben, beim letzten Mal nicht gewählt zu haben. Die Summe dieser Prozentzahlen ergibt die Prozentzahl der Hochrechnung. Genau gesagt, muss man noch die Veränderung der Wahlbeteiligung berücksichtigen, was aber nur dann einen Unterschied ausmacht, wenn sie stark gefallen ist oder sich stark erhöht hat.

In Worten ausgedrückt heisst das: Zuerst teilt man die Wählerschaft ein in CDU-Wähler, SPD-Wähler, FDP-Wähler usw. und in Nichtwähler. Dann ermittelt man getrennt, was die CDU-Wähler diesmal gewählt haben, die SPD-Wähler usw. So erhält man ein Profil der Parteitreue bzw. der Wählerwanderung. Durch die einfache Rechnung als Prozent gibt man dies in die aktuellen Antworten ein und erhält ein Ergebnis, das nicht mehr dadurch beeinflusst wird, dass man nicht genau einen statistischen Schnitt der Bevölkerung befragt (genau gesagt der Wähler).

Natürlich hatte auch diese Methode ihre Schwachpunkte, besonders wenn erdrutschartige Wählerwanderungen stattfinden, aber wir wissen: In den meisten Fällen sind die ersten Hochrechnungen schon recht brauchbar.


Veröffentlicht am 21. Oktober 2008 in der Berliner Umschau

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