Montag, 5. Juli 2010

BP ist nicht allein

Andere Umweltkatastrophen sind nur nicht so bekannt

Von Karl Weiss

Die Ölbohrerei erzeugt viele Umweltkatastrophen. Die von BP-„Deepwater Horizon“ ist nur eine. Bekannt sind bereits seit Jahren die Erdöle von Shell und BP, die im Niger-Delta in Nigeria die heimische Bevölkerung ausrotten. Nun wurde auch bekannt: In der Nordsee strömt aus einem Bohrloch der Exxon-Mobil seit fast 20 Jahren Erdgas in riesigen Mengen. Erdgas, sprich Methan, ist 20 bis 30 Mal klimaschädlicher als CO2.

Die Exxon-Mobil hielt es nicht für notwendig, dieses Leck zu stopfen.

Sie sind schließlich die Herren der Welt. Warum sollten sie alte, leckende Bohrlöcher stopfen, wenn die Medien und die Presse nicht einmal darüber berichtet (wozu sie natürlich mit Mitteln beigetragen haben, die weit billiger kommen als das Stopfen von Bohrlöchern).

Am 20. November 1990 (!!!!) kam es zu einer gewaltigen Explosion am Meeresboden der Nordsee vor der schottischen Küste. Statt dem erwarteten Erdöl kam aus einer Bohrung der Mobil (heutige Exxon-Mobil) Erdgas, sprich Methan, und begann zu sprudeln.

Die Methan-Quelle ist so virulent, dass ein U-Boot, das in den Strom eintauchte, von einer „Achterbahnfahrt“ spricht, siehe hier:

http://www.zeit.de/2010/24/Nordsee-Bohrloch-Methan

Nun, die Exxon-Mobil kann sich auf britische Regierungsstellen beziehen, wenn sie sagen, sie müssten nichts tun. Das britische Ministerium für Energie und Umweltschutz erklärte, es gäbe keine Beeinträchtigungen der Umwelt.

Wenn Sie noch einen Beweis gesucht haben, dass hier die Konzerne und Banken das Sagen haben und nicht die Regierungen, hier haben Sie den endgültigen Beweis, hieb- und stichfest!

Gleichzeitig haben andere britische Regierungsstellen eine Warnung ausgegeben. Das entsprechende Seegebiet wurde von ihnen auf Seekarten als Gefahrenzone markiert. Man weiß also in Wirklichkeit genau, was vor sich geht.

Aber die übergeordneten Organe sind eben die der Weltkonzerne, nicht die Regierungen.

Weg mit diesem Kapitalismus!


Veröffentlicht am 5. Juli 2010 in der Berliner Umschau

Freitag, 2. Juli 2010

Absurd hoch 5

Niebel in Israel

Von Karl Weiss

„Also, wie ist das noch mal? Ich versteh das nicht! Erklär mir das mal mit Niebel und Israel.“ „ Also: Niebel ist FDP und einer der sich am weitesten für die Theorie: „Israel darf immer alles“ aus dem Fenster gelegt hat – außerdem ist er Entwicklungshilfeminister. Nun hat er ein Entwicklungshilfe-Projekt in Israel besuchen wollen...“

„Moment einmal, ist Israel ein Entwicklungsland? Seit wann bekommt Israel Entwicklungshilfe?“ „Nein, das ist natürlich für die Palästinenser, das Projekt einer Kläranlage im Gaza-Streifen.“

„Versteh ich immer noch nicht. Israel beansprucht die Souveränität über die Palästinensergebiete und die „internationale Gemeinschaft“ erkennt das an. Aber Entwicklungsprojekte innerhalb des Gebietes israelischer Souveränität werden vom Ausland bezahlt?“ „Ja, sonst würde es ja gar nicht gemacht!“

„Ist doch absurd! Israel ist eines der reichsten Länder der Erde. Was da täglich an US-Dollar reinfließt, das ist pro Kopf der Bevölkerung bei weitem das Höchste von allen Ländern! Da sind ja nicht nur die offiziellen Dollar von den Vereinigten Staaten, das sind ja auch die ‚geschenkten’ U-Boote von Deutschland und dann – nicht zuletzt – die Milliardenbeträge jährlich, die US-Israel-Anhänger nach Israel überweisen. Und da müssen wir mit unseren Steuergeldern für Entwicklungsprojekte in israelisch kontrollierten Gebieten einstehen?“

„Na, das ist eben humanitär. Sonst würden die Palästinenser ja gar nichts bekommen.“

„Es bleibt absurd. Wird das Humanitär-Sein jetzt zwischen den Ländern der Welt aufgeteilt? Die einen sollen humanitär sein und die anderen brauchen auf dem von ihnen kontrollierten Gebiet nicht humanitär sein?“ „Na ja, da hast du schon recht, wir sind die zahlenden Idioten und die Israelis gehen rein und zerstören wieder alles.“

„Aber was war nun mit Niebel?“ „ Na, er wollte also in den Gaza-Streifen, das dortige humanitäre Projekt ansehen und Israel hat ihn nicht rein gelassen.“ „Moment, er wollte das von unseren Steuergeldern bezahlte Projekt ansehen?“ „Ja, man hatte ihm auch schon signalisiert, man würde ihn rein lassen, hat ihn dann aber doch am Übergang zurückgewiesen.“

„Ich glaubs nicht! – Das ist absurd hoch 2! Und dann hat die Bundesregierung natürlich sofort gesagt, die sollen dieses Projekt jetzt selbst bezahlen, nicht?“

„Nein, nein, hat sie nicht. Sie hat den Niebel kritisiert, weil der gesagt hat, Israel solle es sich nicht mit seinen letzten Freunden verscherzen und es sei jetzt fünf vor 12 vor Israel.“

„Was, die hat den eigenen Minister nicht verteidigt, dafür die Israel-Doktrin? Nun ist es schon absurd hoch 3!“

„Hat denn wenigstens Niebel dann wutentbrannt Israel verlassen und ihnen gesagt, sie könnten ihn mal?“ Nein, natürlich nicht, er hat sich vielmehr mit deren Außenminister Liebermann getroffen, der angeordnet hatte, ihn nicht hineinzulassen.“ „Der hat sich mit dem Mann auch noch getroffen? Nun wird es wirklich absurd hoch 4!“

„Aber was wolltest du mir eigentlich sagen? Du sagtest irgendetwas von einem Artikel in der „Süddeutschen“. „Ja, da schreiben die in der Süddeutschen hierzu – und da muss man sich jedes Wort auf der Zunge zergehen lassen:

„Der Blockadebrecher Niebel, der Israels Nöte durchaus kennt (...) Kein Minister darf sich erlauben, ... die Einreise nach Gaza nicht ausreichend abzusichern - mit israelischen Garantien in aller Form. Die lagen offenbar nicht vor, es gab lediglich "Signale". (...) Der Gazastreifen wird ja nicht aus einer Laune heraus isoliert, sondern aus dem Wunsch, zu überleben.“

„Das kann nicht wahr sein, das hat die „Süddeutsche“ wirklich geschrieben? Nun sind wir schon bei absurd hoch 5!

Da hätte also Niebel, um ein von seinem Ministerium finanziertes Projekt zu sehen, - und selbstverständlich wird dieses Projekt mit der Kenntnis Israels von Deutschland finanziert – sich alle Unterschriften der Ministerpräsidenten Israels, auch der bereits verschiedenen, beschaffen müssen, um nicht von der „Süddeutschen“ als ‚Blockadebrecher’ bezeichnet zu werden?

Und nach Meinung der „Süddeutschen“ ist Israel in Nöten und kämpft gegen einen übermächtigen Feind ums Überleben? Von allen Seiten wird es von hochgerüsteten, hochentwickelten, auch mit Atomwaffen ausgerüsteten Feinden bedroht, während es selbst gerade einmal ein paar Mini-Raketen hat, mit denen es seinen Feinden bestenfalls Nadelstiche versetzen kann?“

„Und dann auch noch die Übernahme der israelischen Bezeichnung „Blockadebrecher“ für Friedensbewegte, die Hilfsgüter für Palästinenser bringen wollen!“

„Ja, wer die falschen Worte wiederholt, steht auf der falschen Seite. An ihren Worten könnt ihr sie auch erkennen.“

„Da hat sich die „Süddeutsche“ aber gewaltig geoutet! Die ganze Geschichte erinnert mich daran, wie sich damals zu Beginn der 80er Jahre die deutsche (SPD-FDP-)Schmidt-Regierung bei der argentinischen Militärdiktatur Liebkind gemacht hat. Hier lese ich gerade im Internet darüber, hör mal:

http://superdemokraticos.com/das-saubermann-image/

„Deutschland wollte die guten Beziehungen zur Junta nicht trüben, während andere Regierungen sich um ihre Staatsangehörigen bemühten, die in geheimen Folteranstalten litten. (...) Der drastischste Fall ist vermutlich der von Elisabeth Käsemann, einer deutschen Studentin, die Verfolgten der Militärdiktatur half, (...) Wochenlang wurde Elisabeth in einem Foltergefängnis festgehalten, dann ermordet. (...) Deutschland berief nicht einmal den argentinischen Botschafter ein. „Ein verkaufter Mercedes Benz wiegt zweifellos mehr als ein Leben“, warf Käsemanns Vater später den Diplomaten vor. Elisabeths Leiche hatte weder Haare noch Augen.“

Donnerstag, 1. Juli 2010

Das sind unsere Politiker

Die Hassprediger sind keine Islamisten

Von Karl Weiss

Wiederholt hat sich SPD-Sarrazin als Aufheizer gegen Ausländer und gegen die Armen im Lande betätigt, schon als Berliner Finanzsenator und jetzt als Bundesbanker. Was steckt hinter diesen Ausfällen? Warum macht ein SPD-Politiker Sprüche, die von NPD-Leuten stammen könnten? Warum nimmt die SPD dies schweigend hin? Warum wird er nicht von allen anderen Politikern zurechtgewiesen?

Untersucht man näher, was er da sagt, so könnte man meinen, der Mann ist einfach unendlich dumm, hat anscheinend nicht die mindeste Bildung. Das könnte natürlich zu hämischen Kommentaren verführen. Auch könnte man versucht sein, diese Ausfälle als Rache gegen das Schicksal zu sehen, das ihn nun nicht gerade zum Schönsten der Männer hat werden lassen, nach dem Motto: Ich bin abgrundtief hässlich aber ihr seid alle Sch... .Das alles aber greift zu kurz.

Vor allem muss man ja sehen, Sprüche dieser Art, wie er sie am Fließband von sich gibt, sind ja keineswegs so rar gesät. Roland Koch hatte sie drauf und auch unser Lieblingspolitiker Westerwelle hat sich ja schon auf den Weg begeben, die in Hartz IV lebenden und nach seiner Meinung vor Geld stinkenden Bundesbürger mit der spätrömischen Dekadenz zu vergleichen.

Was also soll das? Um dahinter zu kommen, muss man sich die Aussagen genau ansehen.

Da sagt also Sarrazin (hier zitiert aus der „Süddeutschen Zeitung“):

„Zuwanderer "aus der Türkei, dem Nahen und Mittleren Osten und Afrika" wiesen weniger Bildung auf als Migranten aus anderen Ländern. Einwanderer bekämen zudem mehr Kinder als Deutsche. Es gebe "eine unterschiedliche Vermehrung von Bevölkerungsgruppen mit unterschiedlicher Intelligenz" (...). Intelligenz werde von Eltern an Kinder weitergegeben, der Erbanteil liege bei fast 80 Prozent.“

Das ist so unlogisch wie die Behauptung, die Welt sei vor 6000 Jahren geschaffen worden und alle Funde aus davor liegenden Zeiten seien gefälscht, welche de Kreationisten aufstellen.

Wie man heute weiß, stammt der heutige Mensch aus Afrika. Wenn Intelligenz im wesentlichen durch Vererbung weitergegeben wird, wie soll sich dann ein geographisches Gefälle von Intelligenz herausgebildet haben? Wenn seine These von der Vererbung der Intelligenz richtig wäre (sie ist natürlich Unsinn), so müssten alle Menschen etwa die gleiche Intelligenz haben, denn wie sollte sich durch Vererbung eine generell niedrigere Intelligenz in den Gebieten herausgebildet haben, von denen er spricht - und eine höhere bei uns?

Ist Sarrazin zu dumm, um diese einfache Schlussfolgerung zu begreifen? Wohl nicht. Die beschäftigen bei der Bundesbank sicherlich die verschiedensten Leute, aber keine immensen Hohlköpfe.

Also bleibt nur eine Folgerung: Er behauptet das wider besseres Wissen. Warum also, um was geht es?

Etwas ganz ähnliches muss man bei Westerwelle sehen, der als Spitzenpolitiker ja eine bestimmte Art von Intelligenz an den Tag gelegt hat, nämlich jene, mit Intrigen, Seilschaften und Gemauschel in einer Partei nach oben zu kommen. Auch ihm darf man unterstellen, dass er genau weiß, die Dekadenten der spätrömischen Gesellschaft waren eben die Gutverdiener und Superreichen von damals, also zufällig genau jene, die heute die Haupt-Klientel der FDP darstellen.

Seine Behauptung hat Westerwelle ja in einem Artikel aufgestellt, er hatte also genügend Zeit, sich das zu überlegen, es ist ihm nicht herausgerutscht.

Auch hier also wider besseres Wissen.

Warum behaupten solche Politiker Dinge wider besseres Wissen und die anderen schlagen ihnen das nicht um die Ohren?

Es geht offensichtlich darum, Stimmung zu machen gegen Ausländer, gegen Immigranten, Nachkommen von Immigranten („Kopftuch-Mädchen“) und den Menschen ins Hirn zu hämmern, Hartz-IV-Empfänger und Rentner würden sich auf ihre Kosten ein schönes Leben machen.

Wie wir wissen, gibt es leider eine bestimmte kleine, aber lautstarke Schicht von Dünnbrettbohrern, die nicht in der Lage sind, diese Hetze zu durchschauen und sich diese Thesen dann selbst zu eigen machen.

Viele von uns haben schon solche Zeitgenossen sagen hören: „Wer wirklich arbeiten will, kriegt auch Arbeit“. Das ist zwar dummes Geschwätz, wenn man weiß, es gibt etwa 10 Millionen Arbeitslose in Deutschland (das sind nur die, welche Arbeit suchen), aber nur etwa 100 000 offene Stellen, die oft nicht einmal wirklich offenen Stellen sind.

Trotzdem sind aber solche Sprüche anscheinend unausrottbar. Wie die Bildzeitung, haben also Koch, Sarrazin, Westerwelle und Konsorten den Auftrag solche Sprüche zu gerieren und damit in den Mund der kleinen Schicht von Hass-Deutschen zu legen.

Diese sind nämlich die Garantie, dass die Deutschen sich nicht zusammentun, nicht gemeinsam gegen ihre Unterdrücker und Ausplünderer wehren, sondern sich in Kämpfe untereinander verstricken.

Das Vorbild ist mal wieder Amerika, wo diese Taktik des Sprüche Erfindens und in die Köpfe der Menschen einbläuen in weiten Teilen erfolgreich war. Die verschiedenen Bevölkerungsteile sind in Hass gegeneinander befangen, leben in getrennten Stadtvierteln, haben keinen Kontakt und freuen sich, wenn es anderen an den Kragen geht, selbst wenn sie selbst keinerlei Vorteil davon haben: Die perfekte Hassgesellschaft.

Insofern ist das Wort Hassprediger voll auf Sarrazin und Konsorten abzuwenden, auch wenn diese es lieber auf islamische Geistliche angewendet sehen.

Zum Glück aber haben wir in Deutschland einen generellen Linkstrend. Das Wort Solidarität ist hier kein Fremdwort, im Gegenteil. Toleranz und Solidarität zeichnen einen überwiegenden Teil der deutschen Bevölkerung aus. Sie sind (und es werden mehr) gegen derlei Sprüche gefeit, einfach weil sie ihre Inhaltsleere und ihren zutiefst abartigen Charakter erkennen.

Es sind dies fast die ganze riesige Gruppe der Nichtwähler, die sich vom Standardargument „Dann darfst du dich auch nicht beschweren“ nicht mehr beeindrucken lassen, große Teile auch der Wähler der Linkspartei, ein Teil der Wähler der Grünen und bei den letzten Bundestagswahlen hat ein Teil dieser Linkstrendigen sogar FDP gewählt, ist aber inzwischen längst von diesem Irrtum geheilt.

Das ist eine klare Mehrheit! Gerüchtweise verlautet, einige hätten auch noch SPD gewählt, aber das sind nur die, welche immer noch nicht begriffen haben, welche Aufgabe die Sozialdemokratie im kapitalistischen Unterdrückungsregime hat.

So ist auch verständlich, dass die Hass-Sprüche in immer kürzeren Abständen hinausposaunt werden, immer hektischer neue erfunden werden und verzweifelt versucht wird, dem Linkstrend entgegenzuwirken. Lesen Sie nur einmal zum Spaß (?) eine Woche lang die Bild. Sie können darauf wetten, es ist immer genau das Gegenteil wahr. Und dort werden diese Sprüche am Fließband entwickelt.

Aber die Auflage der Bild sinkt und sinkt. Ach, wie leid mir das tut!


Veröffentlicht am 30. Juni 2010 in der Berliner Umschau

Mittwoch, 30. Juni 2010

4 Jahre Blog Karl Weiss – Journalismus + 1Million und 500 000 Klicks

In eigener Sache

Von Karl Weiss

Die beiden Ereignisse fielen nicht genau aufeinander, aber fast. Seit fast genau 4 Jahren besteht nun dieses Blog, genau gesagt seit dem 28.6.2006. In Kürze, wahrscheinlich schon in zwei Wochen, wird der 1 Million und 500 000ste Klick auf dieses Blog erwartet (nach Blogcounter).

Zum 4. Geburtstag – ist ja noch ein Kleinkind – habe ich mir gleich mehrere Geschenke für Sie, lieber Leser, ausgedacht:

1. Geschenk: Ich habe einen Roman geschrieben und werde ihn hier ins Blog stellen. Er heißt ‚Milliansstrass’ und spielt zwischen München und der Schweiz. Er beginnt im Jahr 1956 und endet im Jahr 1968. Ich werde ihn kapitelweise hier ins Blog stellen und dann auch zusammengefasst in ein neues Blog. Sie brauchen also keine Sorge zu haben, dass sie eine Fortsetzung verpassen.

2. Geschenk: Wie schon zum 2-jährigen und zum 3-jährigen, stelle ich wieder die meist angeklickten Bilder im Blog hier in diesen Artikel. Schließlich ist dies hier u.a. auch ein Bilder-Blog.

3. Geschenk: Ich habe Elmar Getto, der bereits zu Beginn dieses Blogs mit seinen Artikeln über Brasilien und einigen anderen überzeugt hat, dazu überreden können, dass er mir exklusiv seine Ausarbeitung zum „Transportsystem der Zukunft“ zur Verfügung stellt. Ich halte das für das profundeste, was bisher zu diesem Thema vorliegt. Na, Sie werden selbst sehen. Im Juli ist es fertig, hat er mir versprochen.

So – und nun viel Vergnügen – auch weiterhin mit dem Blog Karl Weiss-Journalismus, einem Nachrichten-, Politik-, Brasilien- und Bilder-Blog.

(Anmerkung: Es gibt eine Anzahl von Nudistenfotos, Bravo-Aufklärungsbildern und Wikipedia-Sexual-Abbildungen unter den viel angeklickten. Diese Bilder wurden hier ausschliesslich als Beleg für die im Internet frei zugänglichen Bilder und als Beispiele für die Absurditäten des beabsichtigten neuen Sexualstrafrechts eingestellt. Was die Mädchen (und Jungs) von den brasilianischen Sambaschulen angeht, so gehört das einfach zu einem Brasilienblog.)

Barack Obama

Der Rettungs-Plan

"Ich bin in Ordnung, ich bin auf einen Steuerzahler gefallen"

Statistik Reallöhne

RIO 10 - 33

S.Paulo - 10 - 01

USA-Staatsverschuldung - Das ist eine Exponentialfunktion!

Das bekannte Bild mit einem Gefangenen mit Kapuze auf dem Hocker, mit Drähten angebunden.

Energieverbrauch Deutscland

Die völlige Zerstückelung des palästinensischen Territoriums wird hier deutlich. Das ist keine Besatzung, das ist Annektion.

Treffende Karikatur

Kohlendioxid-Anstieg: Dies ist eine so überzeugende Kurve über das, was im Moment geschieht, dass sich jeder Kommentar erübrigt.

Ausschnitt aus Sexfolterphoto Abu Ghraib

Karikatur Selbstmord Guantánamo

nudist foto 831

Nudist foto 199

Nudist Foto 179

Nudist Foto 147

Nudist Foto 123

nudist-foto 125

Pete Townshend

Hartz-Protest 02

Bravo- Junge und Mädchen

Bravo - Stellung

Bravo - Stellung 1

Bravo - Stellung 3

Bravo Stellung 5

Bravo - Stellung 6

Bravo - Stellungen

Bravo - Sex

Bravo Aufklärung 3

Bravo Aufklärung 12

Bravo - Selbstbefriedigung 1

Bravo - Selbstbefriedigung 2

Wikipedia: Penis, normal und eregiert

Wikipedia - Beschnittener Penis

Wikipedia - Eregierter Penis

Wikipedia Commons - Erektion

Wikipedia Commons - Penis mit Skala

Wikipedia Commons Masturbation

Fisk Iraq 145858

Penis Size

Karneval in Rio - Tänzerin fast nackt

Deutschland: Statistik von 2000 bis 2007 über BIP, Lohn, Konsum und Vermögenseinnahmen

Karneval in Rio 2009 -15

Karneval in Rio 2009 - 14

Karneval in Rio 2009 - 8

Karneval in Rio 2009 - 6

Karneval in Rio 2009 - 1

Karneval Rio 2009 24

Carnaval Rio 2009 20

Dienstag, 29. Juni 2010

Offener Brief betreff Google und BP

Offener Brief an fieser-admin.de, Herrn Marcel Tallarek

Von Karl Weiss

Na, das war ja sehr freundlich von Ihnen, wie Sie über die Berliner Umschau und mich hergezogen sind, immer im beliebten deutschen Stil: Der Herr weiß alles, alle anderen sind Idioten. Besserwisser sind einige der fiesesten Zeitgenossen, die es gibt. Aber das wissen Sie ja schon, sonst hätten Sie ja ihre Seite nicht „fieser Admin“ genannt.

Nur fällt dies alles, was Sie da an Nettigkeiten über mich/uns sagen, nun auf Sie selbst zurück, denn so unangenehm das für Sie sein mag, aber Sie haben nicht Recht. All das „Lachen“ und „blanke Entsetzen“, das Sie angesichts unserer „Unwissenheit“ empfanden, wird man nun Ihretwegen empfinden müssen, denn Sie haben nicht Recht.

So kommt das, wenn man „Fachmann“ auf einem Gebiet ist und sich nicht einmal die Mühe macht, Google zu öffnen und nachzusehen, weil man ja immer alles schon weiß.

Ich habe hier einen screenshot sowie einen Ausdruck auf Papier, was man bekommt, wenn man in der jetzt aktuellen Situation „Oil Spill BP“ googelt: Das erste Suchergebnis ganz oben ist die Konzernseite von BP selbst, das zweite eben genau jene Spezialseite „Gulf of Mexico response“, für die BP laut Stern-Angaben angeblich 10 000 Dollar täglich an Google zahlt, um sie da oben zu haben. Diese beiden Suchergebnisse sind nicht als Anzeigen gekennzeichnet (das erste ist vielleicht auch keine), stehen nicht rechts neben den Suchergebnissen und sind auch nicht irgendwie farblich herausgehoben, so dass man eventuell vermuten könnte, es seien Anzeigen. Sie erscheinen als ganz normale Suchergebnisse.

Wenn Sie wollen, schicke ich Ihnen gern meinen screenshot zu, wenn Sie mir Ihre E-Mail-Adresse mitteilen (mein E-Mail ist das der Berliner Umschau), aber Sie können ja auch selbst bei Google nachsehen.

Nun zum zweiten Punkt, in dem Sie sich so superschlau aufführen: Die Klicks auf die Suchergebnisse haben nach Ihren Angaben null, nichts, nada, niente mit dem Platz zu tun, auf denen die Suchergebnisse aufscheinen. Der Artikel hat dies auch gar nicht behauptet, er sagt vielmehr: „Die meisten Menschen meinen, wenn sie etwas „googeln“, also mit Stichwörtern nach Resultaten im Internet suchen, dann würden die meist angeklickten oben stehen.“

Es ist natürlich klar und das habe ich deshalb auch nicht eigens erwähnt, dass die Suchergebnisse natürlich zuerst durch die Übereinstimmung der Worte mit denen der Anfrage herausgesucht werden und dann nach dem Grad der Übereinstimmung und der Häufigkeit der Worte und der Reihenfolge der Worte ausgerichtet werden. Danach werden aber offensichtlich weitere Kriterien angelegt, wie man relativ leicht feststellen kann, wenn man sich Google-Suchergebnisse genau ansieht.

Alle von mir befragten Nicht-Fachleute waren aber genau dieser Meinung, dass die Anzahl der Klicks auf die Suchergebnisse dann die Reihenfolge ändern können. Wenn das nicht so ist (ich will gerne zugeben, dass ich das ganz naiv so wie so viele anderen Menschen geglaubt habe), hat Google es geschafft, die halbe Welt zu täuschen über diese Frage.

auf-zum-strand-tanken

Anschließend habe ich drei Computer- und Internet-Fachleute gefragt (zum Glück habe ich schon zwei von ihnen in der Familie).

Sie haben mir übereinstimmend gesagt, tatsächlich gäbe es zunächst einen Bündel von Kriterien, nach denen die Reihenfolge dieser Suchergebnisse festgelegt wird. Dann aber kommt als zusätzliches Kriterium hinzu, wie oft auf die Suchergebnisse geklickt wird.

Nun bin ich keine Besserwisser und will zugeben, das mein „Experten“ alle drei Unrecht haben können, aber Ihre Art, alle, die einen Zusammenhang von Klicks und Höhe der Suchergebnisse sehen, zu Idioten zu erklären, ist und bleibt inakzeptabel, um nicht, so wie sie, unangenehmere Worte zu verwenden.

Jemand, der sein Fachmann-Sein so heraushängen lassen muss, hat üblicherweise Gründe dafür, meistens weil er ein äußerst schwacher Fachmann ist.

Auch greift Ihr Hinweis nicht, dass die Berliner Umschau ja Werbung enthält und man dies daher Google nicht vorwerfen könne. Jegliche Werbung in der Berliner Umschau ist klar als solche gekennzeichnet, die bei Google aber eben nicht.

Ich verstehe ja, dass Leute, die als Admins vom Internet leben, eine Tendenz haben, alle Internet-Götter wie Google anzubeten und so mag es auch verständlich sein, dass Sie da so sauer auf Gotteslästerung reagiert haben. Ich habe schon einmal einen Admin gesprochen, der zum Beispiel die Machenschaften von Microsoft für richtig hielt. Nur am Ende kommt es auf die Fakten an, nicht auf den Glauben.

Mit dem ehrlichen Wunsch einer guten Besserung

grüßt Sie,

Karl Weiss

Folgendes sind Ausschnitte aus der Erklärung von Marcel Tallarek auf der Site „fieser-admin.de“:

„....mit lachen aber auch blankem Entsetzen habe ich heute ihren Artikel „Wir werden vergoogelt“ gelesen. (...) entsetzt weil Sie die wenigen Fakten dann aber auch och verdrehen oder schlicht und ergreifend nicht verstanden haben. (...)

...falsch zu behaupten, dass Google die hochstehenden Suchergebnisse verkauft. Denn die natürlichen Suchergebnisse sind nicht käuflich. Die (...) bezahlten Anzeigen stehen rechts neben den eigentlichen Ergebnissen oder farblich markiert und mit dem Schlagwort „Anzeige“ versehen darüber. (...)

Die Klicks haben absolut Null, Nada, Niente Auswirkung auf die Suchergebnisse. (...)

Auch wen es heutzutage üblich zu sein scheint gefährliches Halbwissen als Journalismus zu verkaufen... (...)

Im Übrigen sollte eine Seite ... mit Werbung ... sich nicht unbedingt darüber echauffieren, dass man bei Google Suchbegriffe kaufen kann.

(Wir haben uns erlaubt, die Rechtschreibfehler nicht zu verbessern)



Zusatz zum Offenen Brief

Wie sich inzwischen herausgestellt hat (siehe dazu auch den unter diesem stehenden Artikel und seine Kommentare) scheint das, was Goggle falsch macht, noch viel schlimmer zu sein als angenommen. Der Kommentator "deprifrei-leben" hat nämlich auf deutsch Suchergebnisse zu diesem Thema bekommen, welche die Seite der BP klar absetzen und als Anzeige kennzeichnen.

Ich dagegen, der ich von Brasilien aus "Oil Spill BP" gegoogelt habe, erhielt Suchergebnisse, in denen die Spezialseite der BP hierzu an zweiter Stelle (nach der Konzernseite der BP) auftaucht, ohne irgendwelche Kennzeichnung als Anzeige, weder mit Worten noch darin, dass sie rechts neben den anderen stehen, noch farblich abgesetzt.

Das würde bedeuten, die Leute bei Google sind so rassistisch, dass sie den Menschen in Entwicklungsl6andern glauben einen Bären aufbinden zu können, denen in entwickelten Ländern dieses aber vorsichtshalber nicht zumuten. Wenn sich das bestätigt, ist das der grösste Google-Skandal des neuen Jahrhunderts und Herr Tallarek als Google-Anbeter müsste Abbitte leisten, was er natürlich nicht tun wird, denn Besserwisser leisten nie Abbitte.

Samstag, 26. Juni 2010

Wir werden vergoogelt!

Google, Bing, Yahoo usw. verkaufen hochstehende Suchergebnisse an den Meistbietenden!

Von Karl Weiss

Die meisten Menschen meinen, wenn sie etwas „googeln“, also mit Stichwörtern nach Resultaten im Internet suchen, dann würden die meist angeklickten oben stehen. Weit gefehlt! Google, Bing, Yahoo usw. verkaufen die hochstehenden Suchergebnisse an die Meistbietenden!

Dies hat der 'Stern' anlässlich von auftretenden Unverständlichkeiten im Fall des Oil-Spill (Öl-Katastrophe) der BP im Golf von Mexiko entdeckt. Wie er am 9.6.2010 berichtete, war es kein Zufall und kein durch Klicks erreichtes Ergebnis, sondern schlicht Bestechung, dass die Site der BP zu der Ölkatastrophe im Golf von Mexiko („Golf of Mexico Response“) als oberste da stand, wenn man „Oil Spill“ oder „Ölkatastrophe“ oder ähnliches googelte.

BP New Logo

Nach den Recherchen des Stern hat Google selbst zugegeben, dass das an erster Stelle stehende Ergebnis bei diesen und weiteren Suchbegriffen von BP gekauft wurde. Laut diesen Angaben wird geschätzt, dass BP dafür an Google etwa 10 000 Dollar pro Tag zahlen muss.

Unter dem Begriff „adwords“ ist dies bei Google bereits seit langem gang und gäbe. Doch auch die anderen großen Suchmaschinen-Ergebnisse wie Bing und Yahoo zeigten die gleiche Seite von BP an erster Stelle an. Da scheint also das gleiche üblich zu sein.

So gelingt es BP, ein weit positiveres Bild zu verbreiten als wenn es der Fall wäre, wenn die wirklich häufig angeklickten Seiten oben stehen würden.

Warum BP wohl soviel Geld ausgibt, um die Wahrheit nicht ans Tageslicht kommen zu lassen?

Auch wer Google prinzipiell für hilfreich hält, sollte dem Rat folgen: „Think twice!“


Veröffentlicht am 25. Juni 2010 in der Berliner Umschau

Freitag, 25. Juni 2010

Aktienverkäufe vor der Ölkatastrophe

BP-Oil-Spill: Wer wusste was schon vor der Explosion?

Von Karl Weiss

Ermittler des US-Kongresses, die Finanznachrichtenagentur Bloomberg und der Londoner „Telegraph“ berichten, es seien bereits vor der Explosion auf der Tiefwasserbohrplattform „Deepwater Horizon“ Informationen über Lecks vorgelegen, die u.a. dazu geführt hätten, dass die Bank Goldmann Sachs und der Vorstandsvorsitzende von BP, Hayword, BP-Aktien abgestoßen hätten.

BP New Logo

Bereits Monate vor der Explosion (am 20.4.2010) auf der Bohrplattform Deepwater Horizon, im Februar diesen Jahres, wurde die „Mining and Managment Services“, die Teil des US-Innenministeriums ist, darauf hingewiesen, dass am Bohrloch „Macondo“ (das ist nach diesen Meldungen jenes, das heute die Riesen-Ölmengen freigibt) Risse aufgetreten seinen, die BP versuche abzudichten. Dies wurde zum Zeitpunkt 13.2.2010 berichtet. Ermittler des US-Kongresses hätten diese Information gefunden.

Genau um diese Zeit herum hätten die Bank Goldmann-Sachs und der Vorstandsvorsitzende der BP, Hayward, BP–Aktien in großem Umfang verkauft. Goldmann Sachs hätten im ersten Quartal 2010, also lange vor der Explosion, 44% ihrer Anteile an BP Oil verkauft. Dazu muss man wissen, dass der heutige Chef von Goldmann-Sachs, Sutherland, früher Aufsichtsratsvorsitzender der BP gewesen ist.

Der Londoner „Telegraph“ berichtet, zu diesem Zeitpunkt hätte der BP-Vorstandsvorsitzende Hayward BP-Aktien im Wert von 1,4 Millionen Britischen Pfund verkauft.

auf-zum-strand-tanken

In die Abdicht-Versuche war offenbar auch die Halliburton verwickelt, die eine der beiden von der BP mit jener Bohrung beauftragten Firmen ist. Sie wurde besonders bekannt, weil sie in enger Verbindung mit dem berüchtigten früheren US-Vizepräsidenten Chenney stand. Die Halliburton ist die zweitgrösste Firma, die Dienstleistungen rund um Erdölbohrlöcher anbietet. Auffallenderweise hatte die Halliburton am 12. April 2010 die kleine, aber auf dem Gebiet der Kontrolle von Ölbohrlöchern extrem erfahrene Firma Boots + Coots gekauft.

Dies sind Indizien, wenn auch noch keine Beweise, dass man in hohen Etagen der betroffenen Firmen bereits wusste, es würde oder könnte zu einem so grossen Unfall kommen. Wenn man trotzdem die Mannschaft auf der Plattform gelassen hat, von denen viele umgekommen sind, so ist das Mord oder zumindest Totschlag.


Veröffentlicht am 24. Juni 2010 in der Berliner Umschau, hier mit einem kurzen Zusatz

Donnerstag, 24. Juni 2010

Absurde Behauptungen um Google reinzuwaschen

Die „Süddeutsche“ mal wieder auf der Seite der Konzerne gegen uns

Von Karl Weiss

Angeblich hätten wir Internet-Nutzer „diffuse Ressentiments“, wenn wir es für unvertretbar halten, wenn Google und andere Großkonzerne jeden Schritt, den wir im Internet machen, aufzeichnen, uns zuordnen, unsere Personalien herausfinden und uns in Profile verwandeln, die dann an Interessenten verkauft werden.

Angeblich hätten wir ein „analoges Denken“ als Nutzer des Internets, aber das Internet spiele sich digital ab – so jedenfalls die „Süddeutsche“ in einem Artikel vom 5. Juni 2010 unter der Überschrift: „Die Angst vor der Allmacht des Netzes“, was zunächst einmal nur davon zeugt: Die Süddeutsche hat keine Ahnung von „digital“ und „analog“.

Ein gewisser Boie schreibt da u.a. : „...was in der Presse als Datenschutzskandal bei Facebook und bei Google beschrieben wurde, auf den ersten Blick unangenehme Geschäftspraktiken, die Übles erahnen lassen, was die Wertschätzung der Kunden und ihrer Daten in den beiden Unternehmen betrifft.“

Facebook und Google missbrauchen also nicht private Daten der Nutzer, nein, nur die Presse beschreibt das und nur auf den ersten Blick lässt dies Übles erahnen! Nein, Google und Facebook sind wunderbare Firmen!

Er zählt u.a. auf, was Facebook sich nur in den letzten Monaten leistete:
  • Facebook-Nutzer konnten in den Unterhaltungen anderer Facebook-Nutzer mitlesen. Daten sollen ohne Zustimmung der Surfer von Facebook an Werbekunden und Kooperationspartner weitergegeben worden sein.
  • Facebook soll auch von Menschen, die auf der Plattform gar nicht registriert sind, nicht auffindbare, aber dauerhaft gespeicherte Profile anlegen.
  • Facebook soll jede einzelne Aktion eines Nutzers speichern, auch solche, bei denen das schwer vorstellbar ist, zum Beispiel Suchen auf der Webseite, die zu keinem relevanten Ergebnis führen.
Das hält der Schreiberling aber nicht für relevant, auch nicht, was er bei Google feststellen muss:

„... nachdem der Konzern zugeben musste, dass er bei seinen Fototouren durch deutsche Städte und Dörfer nicht nur Aufnahmen von Privatgebäuden macht, sondern gleich auch noch verfügbare drahtlose Internetzugänge speichert.“

Und er weiß auch genau:

„Aus all diesen Daten kann man ein erstaunlich detailliertes Psychogramm einzelner Personen basteln.“

Aber ein detailliertes Psychogramm über uns, das ist keineswegs ein Eingriff in unsere Privatsphäre, die eigentlich durch das Grundgesetz geschützt sein müsste, nein, das sind alles Missverständnisse!

Nun kommt Boie nämlich auf den Punkt:

„Dass Kritiker und Unternehmen nicht zueinander finden, ist in erster Linie einem Missverständnis geschuldet: Für die Netzunternehmen sind Daten Geschäftsgrundlage. Daten sind die Währung, in der der Kunde den im monetären Sinn kostenlosen Dienst bezahlt. Sie sind wesentlich flexibler als Geld.“

Verstehen Sie, geneigter Leser? Google, Facebook und alle anderen, die über uns „erstaunlich detaillierte Psychogramme“ erstellen und diese dann kommerziell nutzen, lassen sich einfach mit unseren Daten ihre Dienstleistungen bezahlen – wir sollten also froh sein, ihnen unsere geheimsten Gedanken preisgeben zu können.

Nein lieber Boie, das ist nicht akzeptabel und vor allem auch kein Missverständnis!

Wir alle, die wir im Internet sind, zahlen bereits für den Zugang. Niemand stellt uns das Internet umsonst zur Verfügung. Wenn jemand im Internet keine Leistungen anbieten will, ohne darüber hinaus von uns mit unseren Daten bezahlt zu werden, soll er einfach draußen bleiben! Haben wir Google gezwungen, seine Dienste im Internet zur Verfügung zu stellen, so dass wir den Konzern jetzt auch irgendwie bezahlen müssen? Nein, Google hat ganz allein für sich entschieden, bestimmte Dienste im Internet zur Verfügung zu stellen und wird durch die Möglichkeit des Offerierens der 'Google-Anzeigen', die einem auf vielen Web-Seiten auf den Wecker gehen, bereits bezahlt.

Es ist schon schlimm genug, dass wir nicht ins Internet gehen können, ohne in jeder Minute, in jeder Sekunde, registriert zu werden, dass alle diese unsere Internetbewegungen in der Vorratsdatenspeicherung gelagert werden und jederzeit Polizei, „Verfassungsschutz“ und anderen „interessierten Stellen“ zur Verfügung gestellt werden.

Es ist schlimm genug, dass das Bundesverfassungsgericht dies ausdrücklich erlaubt und damit die verfassungsmäßige Ordnung außer Kraft gesetzt hat.

Es ist schon schlimm genug, dass man uns jetzt auch noch zwingen will, genau zu registrieren, wer und wann über unsere Internet-IP Zugang zum Internet hatte und das im Zeitalter der Rooter. Ja, es gibt schon die Forderung, uns zu bestrafen, wenn wir unser LAN nicht gegen den „unbefugten Zugang“ durch den Nachbarn sichern!

Worum geht es eigentlich bei allem diesen Wahn des Nachspionierens hinter uns her?

Der Hauptgrund ist natürlich, die Dissidenten herauszufinden. Denn die Dissidenten in Deutschland, die dieses System ablehnen, die diese Politik ablehnen, die diese „Banken-Rettungen“ ablehnen, die das Massakrieren von Afghanischen Zivilisten ablehnen, werden immer mehr und auch der Grad der Ablehnung wird immer intensiver. Wer zuerst nur Mitleid mit den Armen und den afghanischen Zivilisten hatte, ist heute oft schon grundsätzlich antikapitalistisch eingestellt.

Dies alles wird ja im Dienst der Konzerne und Banken durchgeführt, die uns unter ihrer Diktatur-Fuchtel haben und daher ist es nur normal, dass die Konzerne, die mit dem Internet zu tun haben, uns dort nachspionieren, gerade auch wenn dies natürlich zusätzlich noch weitere Gewinne bringen kann.

Und so ist es auch verständlich, wenn die „Süddeutsche“ das verteidigt. Denn sie – wie auch die anderen Monopolmedien - soll ja die Menschen davon abhalten, die Wahrheit zu erkennen.

Originalveröffentlichung

Mittwoch, 23. Juni 2010

Griechenland als alleiniger Autohersteller?

Die Riesenzahlen sind unvorstellbar

Von Karl Weiss

750 Milliarden Euro für Hypo Real Estate und Baffin, Euroland für Griechenland: 130 Milliarden, Europäischer Rettungsfond: 720 Milliarden, voraussichtlicher Bedarf Deutscher Banken im nächsten Jahr: Bis zu 338 Milliarden Euro. Die großen Zahlen nehmen Überhand. Das Problem: Niemand hat eine Vorstellung, wieviel das wirklich ist. Bei mehreren Hundert Millionen hört das menschliche Vorstellungvermögen auf.

Diebe unter uns

Darum sei hier kurz ein Vergleich gebracht: Hier in Belo Horizonte sind gerade die Planungen für ein neues Automobilwerk von FIAT auf der grünen Wiese im Gange, Seite an Seite mit dem bereits bestehenden, genau gesagt in der Stadt Betim im Großraum Belo Horizonte, von wo dies hier geschrieben wird.

Anmerkung hierzu: FIAT ist bereits seit Jahren größter Pkw-Hersteller in Brasilien, wenn man von der Zahl der verkauften Autos ausgeht und hat Volkswagen überholt.

Die Investition wird nach Angaben der FIAT etwa 1 Milliarde Dollar kosten und danach wird man etwa 5000 Autos am Tag zusätzlich herstellen können.

Rechnen wir also einmal kurz nach: 5000 am Tag, das sind gerechnet 320 Produktionstage im Jahr (Tag und Nachtarbeit, aber es gibt immer Unterbrechungen) also etwa 1,6 Millionen Autos im Jahr.

Nehmen wir einmal einfach einen Dollar für einen Euro, die Tendenz geht sowieso dahin.

Die Gesamtkapazität der Pkw-Herstellung weltweit ist nach einer Zahl, die ich noch nicht überprüfen konnte, aber nicht weit von der Wirklichkeit liegen dürfte, etwa 80 Millionen Fahrzeuge pro Jahr (das dürfte sich auf Pkw und kleine Transporter beziehen).

Wenn also für 1,6 Millionen Autos pro Jahr etwa 1 Milliarde investiert werden muss, dann sind es für 80 Millionen Autos pro Jahr etwa 50 bis 60 Milliarden Euros oder Dollar.

Dabei spielt die Genauigkeit dieser Zahlen keine Rolle, es geht nur um die Größenordnung.

Das ist nun ein großer Zufall, denn das ist fast genau die Hälfte jenes Betrags, den man für Griechenland bereitgestellt hat (es gibt keinen Zweifel darüber, dass Griechenland diesen Betrag wirklich brauchen und an deutsche und französische Banken weitergeben wird, die Zweifel bestehen aber darüber, ob dies ausreichen wird). Oder mit anderen Worten ausgedrückt:

Wenn momentan alle Automobilfabriken schließen würden und all dies erst als Neuinvestition aufgelegt werden müsste – wohlgemerkt alle Autofabriken der Welt(!), dann hätte Griechenland, wenn man das Geld nicht für anderes brauchen würde, die Möglichkeit, die gesamte Autoindustrie der Welt zweimal innerhalb seiner Staatsgrenzen zu haben!

Natürlich geht es hier, Sie, geneigter Leser verstehen das sicherlich, nicht darum, ob die gesamte Automobilproduktion nach Griechenland verlagert wird und auch nicht darum, ob dies überhaupt möglich wäre!

Mit den Baffin- und Real Estate-Milliarden könnte man also etwa 15 Mal die gesamte Welt-Autoindustrie aufbauen! Mit dem "Europäischen Schutzschirm" könnte man etwa 14 mal die ganze Automobilindustrie aus dem Boden stampfen!

Es geht darum, in etwa einen Eindruck von den Wahnsinnsbeträgen zu bekommen, mit denen hier umgegangen wird, als ob dies Millionen- und nicht Milliardenbeträge wären. Es muss verhindert werden, dass Frau Merkel und Herr Westerwelle uns weiter an der Nase herumführen, so als ob sie nicht völlig kosmische Garantien geben würden für Dinge, die eigentlich nur bedeuten, dass eine Bank pleite geht oder auch mehrere, wo es doch über 2000 in Deutschland gibt.

Warum müssen diese Irrsinnsbeträge aufgebracht werden aus unseren Steuergeldern für ganz bestimmte Großbanken? Weil sie die Herrscher sind in diesem kapitalistischen System! Die Groß-Banken und –Konzerne sind es , die hier herrschen und die den Politikern sagen, was zu tun ist!

Scheiss-Kapitalismus

Darum versuchen Obama, Merkel, Westerwelle, Sarkozy und wie sie alle heißen, uns weiszumachen, es gäbe keine Alternative zu diesen massiven Ausgaben, es seien „Rettungstaten“ ohne Alternative.

Beginnen wir, ihnen nichts mehr zu glauben, beginnen wir uns dagegen aufzulehnen, dass alles auf unseren Schultern abgeladen wird. Beginnen wir zu rebellieren!

Veröffentlicht am 22. Juni 2010 in der Berliner Umschau

Dienstag, 22. Juni 2010

Auch kapitalistische Quellen bestätigen: Wir werden bestohlen und belogen

Die „Rettungsschirme“ sind für Banken, nicht für den Euro

Von Karl Weiss

Dass Leute wie der Bürgerjournalist und andere Sozialisten die riesen-milliardenschweren 'Bail-Outs' und „Rettungspakete“ kritisieren und sie als schlichten Raub am Bundesbürger bezeichnen, war natürlich zu erwarten und überrascht wohl nicht. Nun beginnen aber auch immer mehr kapitalistische Quellen genau das zu bestätigen, was wir die ganze Zeit sagen.

Diebe unter uns

Diese Mal ist es das populäres Magazin „seite3“ der Schweiz, das nun nicht im mindesten im Verdacht steht, sehr sozialistisch zu sein, das uns Klartext serviert:

Unter dem Titel „Wurde Europa von Bankstern übernommen?“ zitiert es den „Wirtschaftsguru“ Beat Kappeler damit, beim Griechenland Rettungspaket hätte es sich um ein Banken-Rettungspaket gehandelt. „Die EU verschenkt also das Geld ihrer Bürger und zwingt sie damit in die Abhängigkeit der Zentralbanken. (...) Denn wer die Macht über das Geld hat, hat auch die Macht über die Regierung.“

Auch was der ehemalige Europa-Banker und Staatssekretär im Finanzministerium Jürgen Jahnke zu den Behauptungen von Frau Merkel in ihrer Regierungserklärung zum „Rettungsschirm“ zu sagen hat, ist aufschlussreich, denn auch er ist nicht im geringsten verdächtig, mit irgendwelchen sozialistischen Zielen zu kokettieren.

Er schreibt in seinem interessanten Portal www.jjahnke.net zur Behauptung von Frau Merkel, Deutschland habe auf Pump gelebt: „Eine Merkel-Lüge“

Frau Merkel behauptete: "Zu viele wettbewerbsschwache Euroländer haben über ihre Verhältnisse gelebt. Das ist die eigentliche Ursache des Problems. Auch wir Deutschen haben im Übrigen nicht seit gestern, sondern schon seit über 40 Jahren Schulden gemacht. Auch wir leben auf Pump."

Demgegenüber stellt Herr Jahnke klar:

„Was für ein Unsinn! Deutschland lebt seit Jahren unter seinen Verhältnissen. Allein in den acht Jahren zwischen 2002 und 2009 hat Deutschland fast 1.000 Milliarden Euro [ 1 Billion!] mehr eingenommen, als es ausgegeben hat, und entsprechend kumulierte Leistungsbilanzüberschüsse zu Lasten seiner Binnenkonjunktur aufgebaut (...). Im Durchschnitt für jeden Haushalt in Deutschland 46.150 Euro. Das Geld ist dann über die Zahlungsbilanz in Kapitalexporten gelandet, als Investitionen in ausländischen Finanzpapieren (auch miesen amerikanischen), Unternehmen, Krediten ans Ausland und ausländischen Staatspapieren (auch Griechenland) etc..

Weiter schreibt er:

„Deutschland hat sich viel zu wenig gegönnt und damit seine Binnenkonjunktur im Kühlschrank gehalten und zugleich eine zerstörende Unwucht in der Eurozone erzeugt. Das ist die Wahrheit. Alles andere ist verlogene Volksverdummung. Was Merkel hier absichtsvoll durcheinander wirft ist die Staatsverschuldung (die bei uns im internationalen Vergleich relativ gering ist) und die Auslandsverschuldung, mit der man auf Pump leben würde, während doch Deutschland einer der weltgrößten Gläubiger geworden ist. Alles Lüge also. Man muss es einmal so hart formulieren.“

Das alles sollten wir uns gut merken, wenn wir wieder vermerkelt werden.


Veröffentlicht am 21. Juni 2010 in der Berliner Umschau

Freitag, 18. Juni 2010

Die Sorgen um die „Demokratie”

Das Gedenken an den 17. Juni

Von Karl Weiss

Ja, sie sind besorgt, die deutschen Politiker und auch jene „Staatsmänner“ und „Staatsfrauen“, die sie um sich scharen. Diesmal ließen sie Gesine Schwan, die schon als Zählkandidatin für die Bundespräsidentenwahlen diente, eine Rede zum 17. Juni halten. Der 17. Juni nämlich dient immer noch als „Gedenktag“ auch wenn wir den Tag der deutschen Einheit jetzt am 3. Oktober feiern.

Bundestag - Reichstag

Der 17. Juni war immer, bis zur Vereinigung Deutschlands, ein Tag der großen Grundlüge des westdeutschen Teilstaates, an dem Krokodilstränen über die Spaltung geweint wurden, die doch von eben jenen Tränenträgern durchgeführt worden war.

Nein, die Spaltung war nicht von den Kommunisten auf der Ostseite provoziert worden – im Gegenteil, die drängten auf eine Vereinigung. Sie war von vornherein im Plan des US-Präsidenten und fanatischen Antikommunisten Truman, der 1947 den Weg Deutschlands in neue Bahnen gelenkt hatte.

Vorher hatten die Siegermächte auf westlicher Seite geplant, aus Deutschland einen reinen Agrarstaat zu machen, die Kriegsverbrecher zu verurteilen, jegliche Industrie in Deutschland dem Erdboden gleichzumachen und keine neue zuzulassen. Deutschland sollte für ewig ein Protektorat der westlichen Siegermächte bleiben.

Die Sowjetunion, damals noch sozialistisch, spielte nicht mit in diesem Spiel und so wurde bereits früh die Teilung geplant.

Die Westmächte begannen, Industrie in Deutschland zu zerstören, begannen die „Nürnberger Prozesse“, internierten Wirtschaftsbosse usw. Doch dann plötzlich, 1947, in Deutschland herrschte Hunger, wurde all dies gestoppt und die drei Westzonen wurden nun darauf vorbereitet, als Speerspitze im Kampf um die Weltherrschaft gegen die Sowjetunion zu dienen. Truman und seine Berater hatten entdeckt, die Sowjetunion muss vernichtet werden, denn der Kommunismus ist die wichtigste Gefahr für das kapitalistische Weltsystem. Da man die Atombombe hatte, wäre dies auch nicht so schwierig. Allerdings musste man die Welt auf den Gebrauch der Atombombe gegen die Sowjetunion einstimmen.

Atombombe 2.Weltkrieg

Man entließ alle deutschen Wirtschaftbosse und liess sie wieder ihre Posten an der Spitze von Konzernen einnehmen, die Zerstörung der Industrie wurde gestoppt, die Nürnberger Prozesse, die ja gerade erst angefangen hatten, abrupt abgebrochen und man entwickelte eine „Freundschaft“ mit jenem Typ von Politikern, wie sie dann zur Regel wurden, eben jene, denen die „Freundschaft“ mit Amerika alles war und die deutschen Interessen nichts bedeuteten, allen voran Konrad Adenauer.

Diese Politiker schafften es dann auch, innerhalb von eineinhalb bis 2 Jahren die drei Westzonen zu einem gemeinsamen Staat unter Oberaufsicht Amerikas umzumodeln, die Spaltung Deutschlands zu besiegeln und dem neuen deutschen Staat eine scheinbar demokratische Verfassung zu geben, auch wenn dort das Privateigentum (an Produktionsmitteln) als unantastbar erklärt wurde und damit der Kapitalismus als Staats- und Wirtschaftsform definiert wurde.

So blieb der damaligen sowjetischen Besatzungszone nichts anderes übrig, als sich auch als Staat zu konstituieren, die DDR wurde gegründet.

Die Pläne Trumans, den Kommunismus mitsamt der Bevölkerung von der Oberfläche der Erde zu fegen mit einem massiven Angriff mit Atombomben, wurden aber frustriert. Bereits im Jahre 1948 wurde die erste sowjetische Atombombe erprobt und bald hatte die Sowjetunion auch die neu entwickelte Wasserstoff-Bombe.

Zwar konnte die Führung der USA im eigenen Land eine hysterische Kommunistenverfolgung in Szene setzen, aber weltweit passierte genau das Gegenteil. Alle Staaten im sowjetischen Einflussbereich führten den Sozialismus als Wirtschaftsform ein und 1948 kam auch noch China, damals bereits das bevölkerungsreichste Land der Erde, zur Gruppe der sozialistischen Staaten hinzu.

Der 1950 von Truman vom Zaum gebrochene Korea-Krieg sollte diesem Vormarsch Einhalt gebieten, doch den musste man nach einem Jahr bereits abbrechen, da man ihn militärisch zu verlieren drohte.

Damit war die Ausgangsposition der Epoche des „Kalten Krieges“ geschaffen, die erst 1989 zu Ende gehen sollte.

Die Bundesrepublik war Frontstaat geworden und wurde mit harter Hand auf dem Pfad des offiziellen Antikommunismus gehalten, u.a. mit dem Verbot der kommunistischen Partei und mit dem Berufsverbot von wirklichen Demokraten im öffentlichen Dienst, die als "Linksextreme" geschmäht wurden. Jeder, der die Augen offen hatte, konnte sehen, es handelte sich immer um etwas völlig anderes als eine Demokratie.

Doch die Medien stellten nur die Sicht der Konzern- und Bank-Herren dar und es gelang ihnen, dem Westdeutschen über viele Jahre eine Scheinwelt vorzuführen. Nun zerbricht mehr und mehr diese Illusion. Die Wahrheit scheint immer mehr auf. Die Glaubwürdigkeit der Politiker, die nichts anderes als Apologeten des Kapitals sind, geht mehr und mehr den Bach hinunter.

Diebe unter uns

So konnte Frau Schwan nun folgendes erklären:

„...dass es unter der Oberfläche gärt, kann niemand abstreiten." Die Gefahr ohnmächtiger Wut mache sich in der Gesellschaft spürbar breit. Immer mehr Menschen fragten sich etwa, ob es gerecht sei, Milliardenbürgschaften für die Rettung des Bankensystems auszugeben, während kurz danach diese Institute riesige Gewinne verbuchten. Die Distanz zur Demokratie wachse auch durch die zunehmende Schere bei der Vermögensverteilung. (...) Die Demokratie müsse zeigen, dass sie besser als die kommunistische Ideologie in der Lage sei, Freiheit und Recht dauerhaft zu sichern.“

Ja, da hat man nun wirklich ein Problem. Wenn es eben keine Demokratie ist, sondern eine Diktatur der Konzerne und Banken, dann kann die „Demokratie“ eben auch nichts zeigen. Wenn die Konzerne und Banken uns mit unseren Steuern und Abgaben für ihre Verluste zahlen lassen wollen, dann wird eben deutlich: Freiheit und Recht nur im Sozialismus/Kommunismus, der Kapitalismus dagegen schließt Demokratie aus!


Veröffentlicht am 18. Juni 2010 in der Berliner Umschau

Donnerstag, 17. Juni 2010

Kommt jetzt der zweite große Krisenabschwung der Depression?

Erholung passé?

Von Karl Weiss

Der wichtigste US-Krisenfrüherkennungsfaktor „Weekly Index“ des ECRI fiel in der Woche vor dem 4. Juni 2010 auf –3,5% und erreichte damit ein 44-Wochentief. Das kündigt typischerweise einen neuen Abschwung an. Damit wäre die „Erholung“, die noch gar nicht stattgefunden hat, bereits wieder passé.

Barack Obama
Auch US-Präsident Barack Obama konnte die US-Wirtschaft bisher nicht auf die Beine bringen

Das Blog „wirtschaftsquerschuss.blogspot.com“ wird jetzt nur noch von Zeit zu Zeit aktualisiert, ist dann aber immer seiner Zeit voraus – und den anderen Blogs. Diesmal wird uns der Frühindikator des ECRI vorgestellt. Es handelt sich um einen Indikator, der kurzfristig Auskunft über den Wirtschaftsverlauf in den USA gibt.

Dieser Index gibt eine gewichtete Summierung von 7 wichtigen US-Wirtschaftszahlen wieder, die Entwicklung der Geldmenge, die Preise für industrielle Märkte, die Spreads und die Erträge von Anleihen, die Erstanträge auf Arbeitslosigkeit, die Hypothekenanträge und die Entwicklung der Aktienkurse. Er hat erfolgreich den Beginn der Wirtschaftskrise im März 2001 angesagt, wie auch die aktuelle Krise, beginnend im Dezember 2007.

Im aktuellen Fall gibt der Indikator als annualisierte und geglättete Wachstumsrate erstmals seit 51 Wochen wieder einen negativen Trend wieder. Das kann bereits signifikant sein, aber das ECRI selbst, das ‚Economic Cycle Research Institut’, weist daraufhin, dass dies erst die erste Woche mit einem negativen Trend war und damit noch nicht genügend Nachhaltigkeit vorliegt, um jetzt schon den zweiten Abschwung innerhalb der aktuellen Krise vorhersagen zu können.

Der „Wirtschaftsquerschuss“ aber sagt: „...der ECRI US-Weekly Leading Index dürfte bereits eine deutliche negative Indikation für das Wirtschaftswachstum in den USA sein.“

USA-Staatsverschuldung - Das ist eine Exponentialfunktion!
Das ist eine Exponentialfunktion!

Besonders die sich verschärfende Situation der Banken in den USA (und nicht nur dort) wird als Anzeichen dafür genommen Es wird hingewiesen „...auf die ungelöste Problematik von immensen Milliarden Dollar an nicht ausgewiesenen faulen Krediten in den Bilanzen der US-Finanzindustrie...“.

Als Beispiel dient die Goldmann Sachs Bank, die schon als Krisengewinnler da stand. Ihr Aktienkurs ist letzthin konsequent gefallen und liegt nun auf dem Stand vom 22. Mai 2009, das war der Höhepunkt des ersten Abschwungs in der aktuellen Krise.

USA: Monatliche Ausgaben und Einnahmen pro Fiskaljahr

Würde sich diese Vorhersage bestätigen, nähme die jetzige Krise ein Ausmaß von mindestens der Tiefe der „Großen Depression“ an, die 1929 begann und sich bis zum Ausbruch des 2. Weltkrieges hinzog. Sie würde dann noch Jahre dauern. Wiederum, wie schon 2007/2008, wären die USA der Vorläufer für den Rutsch in die Krise für die anderen Länder.


Veröffentlicht am 17. Juni 2010 in der Berliner Umschau

Karl Weiss - Journalismus

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