Montag, 12. Juli 2010

Katholische Jugend ruft zu Coca-Boykott auf

Bemerkenswerte Initiative

Von Karl Weiss

In letzter Zeit kam die katholische Kirche ziemlich ins Zwielicht – und manche sagen, dort war sie schon viel früher. Doch man muss Gerechtigkeit walten lassen – es gibt auch bemerkenswerte Aktionen, die aus der katholischen Kirche kommen. So hat zum Beispiel der „Bund der deutschen Katholischen Jugend“ (BDKJ) zum Boykott von Coca Cola aufgerufen.

Warum? Zwei schwerwiegende Vorwürfe macht man der Coca-Organisation:
  • In bestimmten Ländern, hauptsächlich Kolumbien, wären Gewerkschafter aus Coca-Betrieben von „Exterminations-Kommandos“ ermordet und andere mit Ermordung bedroht worden und
  • In bestimmten Ländern, vor allem Indien, seien die Coca-Betriebe in Bezug auf Wasserverbrauch und Verschmutzung von Boden und Grundwasser im Fadenkreuz von Organisationen, die Umwelt und Lebensbedingungen für die Einheimischen verteidigen.
Anja Grieshaber, Ulmer Dekanatsjugendreferentin vom BDKJ, sagte in einem Interview der Ulmer „Südwestpresse“ dazu:

„... sich die grundsätzliche Unternehmenspolitik der Coca-Cola Company, auch im Hinblick auf die Umsetzung der Menschenrechte und den Schutz der Umwelt in Kolumbien und Indien nicht wesentlich verändert hat. In Indien (...) Bevölkerung in den Gebieten von Abfüllbetrieben ist weiter von akutem Wassermangel sowie von der Verschmutzung der Böden betroffen und macht Coca-Cola dafür verantwortlich. Im August 2008 wurde eine weitere Coca-Cola Abfüllanlage aufgrund der Proteste der lokalen Bevölkerung sowie Gerichtsurteilen und Studien zu Umweltverschmutzung und illegaler Landnutzung geschlossen.“

Das ist sicherlich löblich, nur lassen die Jugendbeauftragten der katholischen Kirche hier völlig den politischen Aspekt außer Acht, wenn sie einfach nur Coca-Cola boykottieren wollen. Denn das Regime in Kolumbien, das die Exterminations-Kommandos systematisch gegen die politische Linke und Gewerkschafter nutzt, ist ein Regime von Gnaden der USA, die Kolumbien völlig militärisch kontrollieren. Ohne die US-Regierung könnte es keine Exterminations-Kommandos in Kolumbien geben. Es gibt keine demokratischen Wahlen in Kolumbien, denn wirklich oppositionelle Kandidaten werden gar nicht zugelassen oder schlicht ‚exterminiert’. Kolumbien stellt den Bluthund des US-Imperialismus in Südamerika dar. Wer alle diese Fakten ignoriert und nur von Coca-Cola redet, lenkt – bewusst oder unbewusst – vom Wesentlichen ab.

Ähnlich ist es mit den Lebensrechten der Inder. Es ist die lokale Oligarchie, die dort von den abziehenden Engländern eingesetzt wurde und bis heute herrscht, die ihr eigenes Land an ausländische Konzerne verkauft. Auch in diesem Fall darf nicht beiseite gelassen werden: Es wäre leicht für Indien, entsprechende Gesetze zum Schutze der Wasserressourcen und der Umwelt zu beschließen, doch man tut dies bewusst nicht, um Konzerne wie Coca-Cola und andere nicht zu „behindern“ beim Profit-Machen, zumal dann auch immer ein Teil davon für die lokale Oligarchie abfällt.

Trotzdem bleibt natürlich Coca-Cola der Bösewicht. Aber der Zusammenhang ist auch immer wichtig.


Veröffentlicht am 12. Juli 2010 in der Berliner Umschau

Mittwoch, 7. Juli 2010

'Double-Dip' oder ‚Die US-Wirtschaft in der zweiten Abwärts-Phase‘

Es wird eine ausgedehnte weltweite Krise

Von Karl Weiss

Diese Krise ist nicht ausgestanden – im Gegenteil. Es wird eine ausgedehnte weltweite Wirtschafts-Krise, die dann in die kapitalistische Endzeitkrise übergeht. Zwar gab es im zweiten Teil von 2009 und Anfang 2010 eine Unterbrechung des steilen Abschwungs mit einer Seitwärtsbewegung, aber das war nur den massiven milliardenschweren Konjunkturprogrammen zu verdanken. Jetzt beginnt gerade der „double dip“, also die Phase des zweiten steilen Abschwungs, ausgehend von den USA.

Langzeitarbeitslose USA

In einer erneuten akuten Situation des schwindenden Marktes, der fehlenden Käufer und des zusammenbrechenden Vertrauens wird es nicht mehr, wie beim ersten „dip“, die Möglichkeiten geben, Hunderte von Milliarden von Dollar und Euro in die Wirtschaft zu pumpen, denn die Situation der Verschuldung ist bereits extrem eng. Sich erneut in diesen Größenordnungen zu verschulden würde den Staatsbankrott bedeuten.

Und diesmal reden wir nicht vom Staatsbankrott von Griechenland, von Irland oder der Ukraine, diesmal geht es um die Vereinigten Staaten und auch um Großbritannien. Die Hunderte von Milliarden der „Konjunkturprogramme“ wurden den Banken in den Rachen geworfen, die jetzt schon wieder eifrig am spekulieren mit „Derivaten“ sind. Statt in die reale Wirtschaft zu investieren, statt die Löhne massiv zu erhöhen, um Kaufkraft und damit Binnen-Nachfrage zu schaffen, hat man den vor Reichtum stinkenden Banken das Leben gerettet. Nun folgt die Rache des Marktes, den man doch immer angebetet hat.

Die klarsten Zahlen in dieser Hinsicht haben die USA aufzuweisen.

Der Index der zum Verkauf stehenden fertiggestellter Häuser in den USA ist im Juni um 33% gefallen. Im Mai haben 30% weniger einen Vertrag zum Bau eines Hauses abgeschlossen als im Monat vorher. Ein Banker wird zitiert: „Das ist ein Kataklysmus!“

Das Verbrauchervertrauen ist im Juni von 62,9 auf 52,7 Punkte gefallen. Das sind Minus-Zahlen wie zu Zeiten der Lehmann-Brothers-Pleite!

Häuser in Bau sind um 10% zurückgegangen.

Die Aktivität der herstellenden Industrie ist von +3% auf – 4% gefallen.

Wie ein Kommentator in diesem Artikel ( http://www.marktorakel.com/index.php?id=3779349173569288237 &set_language=de ) richtig feststellt, wird hier nicht über ein Land geredet, das im wesentlichen von Exporten lebt, sondern von den USA :

„Wir reden hier über eine Volkswirtschaft, die in erster Linie konsumiert und nicht produziert.

Wir reden hier über eine Volkswirtschaft, wo der Häuserbau die tragende Säule des letzten Aufschwungs war.

Und wir reden über eine Volkswirtschaft, wo der Staat und seine Verbraucher so sehr über seine Verhältnisse gelebt hat, wie kein anderer in der Welt.“

Robert Reich, früherer Staatssekretär für Arbeit in den USA, wird im britischen „Telegraph“ zitiert:

„Hausverkäufe gehen zurück. Der Einzelhandelsumsatz geht zurück. Industrieaufträge haben im Mai ihren größten Rückgang seit März letzten Jahres gehabt. Was tun wir dagegen? Weniger als nichts!“

Nun, das Pulver ist verschossen. Würde Obama noch einmal große Konjunkturprogramme auflegen, würde die Staatsverschuldung alle Grenzen sprengen.

Es kann kein Zweifel mehr bestehen. In den USA droht nicht nur der „double dip“, er hat bereits begonnen.

Der Artikel im britischen „Telegraph“ ist bereits überschrieben: „Mit den USA gefangen in einer Depression, fängt es wirklich an sich anzufühlen wie 1932.“

Was war 1932? Damals verlief die Krise ganz ähnlich. Im Jahr 1929 hatte sie mit einem Zusammenbruch der Aktienpreise begonnen, schien dann aber 1931 bereits wieder beendet und man hoffte angesichts einiger Zahlen bereits, der Wiederaufschwung habe begonnen. Es wurden massive Sparprogramme überall in der Welt durchgeführt, weil man die starke Erhöhung der Staatsverschuldung bekämpfen wollte. In Wirklichkeit hatte aber der Abschwung in die „Große Depression“ erst begonnen. Die Sparprogramme verschlimmerten noch die Tiefe der Depression. Die Brüningschen Sparprogramme in Deutschland waren berühmt. Sie brachten die deutsche Bevölkerung in Wut, so dass ein Teil der Deutschen den faschistischen Hitler-Parolen aufsaßen.

Wenn wir also heute wieder von Frau Merkel hören, nun müsse rigoros gespart werden, um die Staatsverschuldung abzubauen, so ist dies nichts anderes als das alte Lied: „Wir lernen nie dazu, wir machen die gleichen Fehler immer wieder!“

Merkel und Konsorten setzen wieder allein auf die Exporte, nur wird dies diesmal nicht klappen. Die anderen Euro-Ländern haben selbst wirtschaftliche Schwierigkeiten, die USA gehen eben gerade den Bach hinunter und die Exporte nach China sind äußerst begrenzt, um es vorsichtig auszudrücken.

In dem Masse, wie sich der Euro gegenüber dem Dollar zu erholen beginnt, wird das zarte Pflänzchen von steigenden Exporten bereits wieder unter den Stiefeln des zweiten großen Abschwungs dieser Depression zertreten werden.

Natürlich gäbe es einen leichten Weg, wie man ohne große Ausgabensteigerungen des Staates die deutsche Konjunktur anfeuern könnte: Binnen-Nachfrage schaffen!

- Einführung eines generellen Mindestlohns

- Verbot der Leiharbeit für nicht saisonale Arbeit

- Verbot der Scheinselbständigkeit

-Anhebung des Hartz-IV-Satzes

- Mehr Geld im öffentlichen Dienst

- Tariflöhne als Mindestbezahlung in allen Branchen

- Zulagen bei Teilzeitarbeit

und viele weitere Maßnahmen, die Geld in die Taschen des „kleinen Mannes“ spülen würden.

Nur, bevor dies die Regierung Merkel tun würde, müsste sich wohl ein Loch vor Frau Merkel auftun und sie lebend in die Hölle fahren.

Damit ist klar, die deutsche Konjunktur ist der nächste Kandidat für eine Talfahrt unbekannten Ausmaßes.


Hier eine Auswahl der wichtigsten weiterhin aktuellen Artikel des Bürger-Journalisten zur aktuellen Wirtschafts- und Finanzkrise:

Dossier Neo-Liberalismus: Das Waterloo des Neo-Liberalismus

Weitere gigantische Finanzmarkt-Risiken

Können Sie das glauben?“

Das Ende des Währungssystems

Vorhersage des Dollar-Crash

Der kapitalistische Krisenzyklus – Eiszeit – Kollaps – Infarkt

Wirtschafts- und Finanzkrise – Wer war zuerst da, das Huhn oder das Ei?“

Dossier Auswirkungen Wirtschaftskrise I

Endzeitkrise des Kapitalismus

Lasst uns alle unsere Automobil-Industrien retten!“

Wie die Gewissheiten in der Krise verschwinden

Das schreit förmlich nach einer Revolution

USA und Europa – Hyperinflation am Horizont


Veröffentlicht am 7. Juli 2010 in der Berliner Umschau

Dienstag, 6. Juli 2010

Die Heiligsprechung von Gauck

Absurde Verdrehungen der Wahrheit

Von Karl Weiss

Die Presse, das Fernsehen und die „Magazine“, alle sind voll des Lobes für Gauck, auch und gerade, da er die Wahl zum Bundespräsidenten letztlich verloren hat. Er sei angeblich ein „Versöhner“, er wäre ein Kandidat „des Volkes“ gewesen und ähnliches wird verlautet. Dass man ihn noch nicht heiliggesprochen hat, ist alles.

Nur ist das Bild, das da von ihm gezeichnet wird, „leicht geschönt“. Gauck ist ein strammer Rechter und hat dies zur Genüge unter Beweis gestellt, er steht immer auf der Seite der Konzerne und Banken gegen die Bevölkerung, er ist ein rauher und hartgesottener Neo-Liberaler und er ist vor allem hasserfüllter Antikommunist.

Wie ein solcher Mann zum Versöhner zwischen seinesgleichen und dem linkstrendigen Volk hätte werden sollen, das hat niemand auch nur versucht zu erklären.

So schreibt in seinem vielgelesen Blog zum Beispiel Fefe, der absolut unverdächtig ist, etwas mit der alten DDR oder mit der „Linken“ zu tun zu haben:

„Ich rechne es der Linkspartei hoch an, dass die nicht für Gauck gestimmt haben. Lieber enthalten als für einen Neocon und INSM-Handlanger. Ich persönlich halte Gauck für einen Überzeugungstäter. Der glaubt, er tut das richtige...“

Gauck hat bereits einmal einen wichtigen Posten in der Bundesrepublik gehabt, als er die nach ihm benannte „Gauck-Behörde“ anführte, die den Teil der Stasi-Akten zu verwalten hatte, die nicht verbrannt worden waren.

Also können wir ihn sehr genau einschätzen. Er hat dieses Amt und die Stasi-Akten nie anders genutzt als in einer Attitude von Hass und Rache. Es ist ihm nie gelungen, ein ausgewogenes und sachliches Verhältnis zu den Inhalten jener Akten zu entwickeln, über die er Verfügungsgewalt hatte.

So bestand er zum Beispiel bis zu seinem Ausscheiden aus diesem Amt darauf, jeder der in den Akten eine „IM“ -Namen trug, sei auch Mitarbeiter der Stasi gewesen. In Wirklichkeit hatte sich schnell herausgestellt, Stasi hatte auch über wirkliche „Informelle Mitarbeiter“ eine große Anzahl von Personen gezielt ausgehorcht und ihnen Decknamen gegeben.

Deutsche Gerichte haben wiederholt solche Ausgehorchten freigesprochen, doch Gauck blieb unbeugsam. Er war schließlich untragbar geworden und wurde ersetzt.

Er gab die ganze Zeit den Reaktionären und den ach wie so Christlichen Steilvorlagen, um über völlig Unschuldige herziehen zu können. Gleichzeitig gab er den betroffenen keine umfassende Akteneinsicht, damit sie ihre Unschuld beweisen konnten. Auf diese Weise hat Gauck Hunderten von Deutschen das Leben zur Hölle gemacht, indem sie unschuldig mit dem Makel eines Stasi-Mitarbeiters leben mussten, weil Gauck hasserfüllt war.

Es gab auch klare Hinweise, dass Gauck die Akten durchforstet hat und dann Namen heraus sickern ließ von „IM“s, die dann anschließend vorverurteilt wurden, bevor sie überhaupt Einsicht in Akten nehmen konnten.

Die ganze Gauck-Behörde wurde so zu einem Verfolgungsapparat von Stasi-Mitarbeitern und Unschuldigen, während gleichzeitig umfassende Akteneinsicht nicht gewährt wurde und so die Namen, die einmal in der Öffentlichkeit waren, praktisch nicht mehr freigesprochen werden konnten.

Es ist immanent, dass dies sehr oft ehemalige SED- und heutige „Linke“-Mitglieder traf und damit eines der schmerzhaftesten Übel der Zeit nach der Vereinigung war, soweit Unschuldige davon betroffen waren. Gauck hat sich somit wissentlich der Förderung der Widersprüche zwischen Ossies und Wessies schuldig gemacht und nicht versöhnt, sondern gespalten.

Wäre er zum Bundespräsidenten gewählt worden, hätte dies die sowieso noch bestehenden Animositäten zwischen Ost und West in Deutschland intensiviert.


Originalveröffentlichung

Montag, 5. Juli 2010

BP ist nicht allein

Andere Umweltkatastrophen sind nur nicht so bekannt

Von Karl Weiss

Die Ölbohrerei erzeugt viele Umweltkatastrophen. Die von BP-„Deepwater Horizon“ ist nur eine. Bekannt sind bereits seit Jahren die Erdöle von Shell und BP, die im Niger-Delta in Nigeria die heimische Bevölkerung ausrotten. Nun wurde auch bekannt: In der Nordsee strömt aus einem Bohrloch der Exxon-Mobil seit fast 20 Jahren Erdgas in riesigen Mengen. Erdgas, sprich Methan, ist 20 bis 30 Mal klimaschädlicher als CO2.

Die Exxon-Mobil hielt es nicht für notwendig, dieses Leck zu stopfen.

Sie sind schließlich die Herren der Welt. Warum sollten sie alte, leckende Bohrlöcher stopfen, wenn die Medien und die Presse nicht einmal darüber berichtet (wozu sie natürlich mit Mitteln beigetragen haben, die weit billiger kommen als das Stopfen von Bohrlöchern).

Am 20. November 1990 (!!!!) kam es zu einer gewaltigen Explosion am Meeresboden der Nordsee vor der schottischen Küste. Statt dem erwarteten Erdöl kam aus einer Bohrung der Mobil (heutige Exxon-Mobil) Erdgas, sprich Methan, und begann zu sprudeln.

Die Methan-Quelle ist so virulent, dass ein U-Boot, das in den Strom eintauchte, von einer „Achterbahnfahrt“ spricht, siehe hier:

http://www.zeit.de/2010/24/Nordsee-Bohrloch-Methan

Nun, die Exxon-Mobil kann sich auf britische Regierungsstellen beziehen, wenn sie sagen, sie müssten nichts tun. Das britische Ministerium für Energie und Umweltschutz erklärte, es gäbe keine Beeinträchtigungen der Umwelt.

Wenn Sie noch einen Beweis gesucht haben, dass hier die Konzerne und Banken das Sagen haben und nicht die Regierungen, hier haben Sie den endgültigen Beweis, hieb- und stichfest!

Gleichzeitig haben andere britische Regierungsstellen eine Warnung ausgegeben. Das entsprechende Seegebiet wurde von ihnen auf Seekarten als Gefahrenzone markiert. Man weiß also in Wirklichkeit genau, was vor sich geht.

Aber die übergeordneten Organe sind eben die der Weltkonzerne, nicht die Regierungen.

Weg mit diesem Kapitalismus!


Veröffentlicht am 5. Juli 2010 in der Berliner Umschau

Freitag, 2. Juli 2010

Absurd hoch 5

Niebel in Israel

Von Karl Weiss

„Also, wie ist das noch mal? Ich versteh das nicht! Erklär mir das mal mit Niebel und Israel.“ „ Also: Niebel ist FDP und einer der sich am weitesten für die Theorie: „Israel darf immer alles“ aus dem Fenster gelegt hat – außerdem ist er Entwicklungshilfeminister. Nun hat er ein Entwicklungshilfe-Projekt in Israel besuchen wollen...“

„Moment einmal, ist Israel ein Entwicklungsland? Seit wann bekommt Israel Entwicklungshilfe?“ „Nein, das ist natürlich für die Palästinenser, das Projekt einer Kläranlage im Gaza-Streifen.“

„Versteh ich immer noch nicht. Israel beansprucht die Souveränität über die Palästinensergebiete und die „internationale Gemeinschaft“ erkennt das an. Aber Entwicklungsprojekte innerhalb des Gebietes israelischer Souveränität werden vom Ausland bezahlt?“ „Ja, sonst würde es ja gar nicht gemacht!“

„Ist doch absurd! Israel ist eines der reichsten Länder der Erde. Was da täglich an US-Dollar reinfließt, das ist pro Kopf der Bevölkerung bei weitem das Höchste von allen Ländern! Da sind ja nicht nur die offiziellen Dollar von den Vereinigten Staaten, das sind ja auch die ‚geschenkten’ U-Boote von Deutschland und dann – nicht zuletzt – die Milliardenbeträge jährlich, die US-Israel-Anhänger nach Israel überweisen. Und da müssen wir mit unseren Steuergeldern für Entwicklungsprojekte in israelisch kontrollierten Gebieten einstehen?“

„Na, das ist eben humanitär. Sonst würden die Palästinenser ja gar nichts bekommen.“

„Es bleibt absurd. Wird das Humanitär-Sein jetzt zwischen den Ländern der Welt aufgeteilt? Die einen sollen humanitär sein und die anderen brauchen auf dem von ihnen kontrollierten Gebiet nicht humanitär sein?“ „Na ja, da hast du schon recht, wir sind die zahlenden Idioten und die Israelis gehen rein und zerstören wieder alles.“

„Aber was war nun mit Niebel?“ „ Na, er wollte also in den Gaza-Streifen, das dortige humanitäre Projekt ansehen und Israel hat ihn nicht rein gelassen.“ „Moment, er wollte das von unseren Steuergeldern bezahlte Projekt ansehen?“ „Ja, man hatte ihm auch schon signalisiert, man würde ihn rein lassen, hat ihn dann aber doch am Übergang zurückgewiesen.“

„Ich glaubs nicht! – Das ist absurd hoch 2! Und dann hat die Bundesregierung natürlich sofort gesagt, die sollen dieses Projekt jetzt selbst bezahlen, nicht?“

„Nein, nein, hat sie nicht. Sie hat den Niebel kritisiert, weil der gesagt hat, Israel solle es sich nicht mit seinen letzten Freunden verscherzen und es sei jetzt fünf vor 12 vor Israel.“

„Was, die hat den eigenen Minister nicht verteidigt, dafür die Israel-Doktrin? Nun ist es schon absurd hoch 3!“

„Hat denn wenigstens Niebel dann wutentbrannt Israel verlassen und ihnen gesagt, sie könnten ihn mal?“ Nein, natürlich nicht, er hat sich vielmehr mit deren Außenminister Liebermann getroffen, der angeordnet hatte, ihn nicht hineinzulassen.“ „Der hat sich mit dem Mann auch noch getroffen? Nun wird es wirklich absurd hoch 4!“

„Aber was wolltest du mir eigentlich sagen? Du sagtest irgendetwas von einem Artikel in der „Süddeutschen“. „Ja, da schreiben die in der Süddeutschen hierzu – und da muss man sich jedes Wort auf der Zunge zergehen lassen:

„Der Blockadebrecher Niebel, der Israels Nöte durchaus kennt (...) Kein Minister darf sich erlauben, ... die Einreise nach Gaza nicht ausreichend abzusichern - mit israelischen Garantien in aller Form. Die lagen offenbar nicht vor, es gab lediglich "Signale". (...) Der Gazastreifen wird ja nicht aus einer Laune heraus isoliert, sondern aus dem Wunsch, zu überleben.“

„Das kann nicht wahr sein, das hat die „Süddeutsche“ wirklich geschrieben? Nun sind wir schon bei absurd hoch 5!

Da hätte also Niebel, um ein von seinem Ministerium finanziertes Projekt zu sehen, - und selbstverständlich wird dieses Projekt mit der Kenntnis Israels von Deutschland finanziert – sich alle Unterschriften der Ministerpräsidenten Israels, auch der bereits verschiedenen, beschaffen müssen, um nicht von der „Süddeutschen“ als ‚Blockadebrecher’ bezeichnet zu werden?

Und nach Meinung der „Süddeutschen“ ist Israel in Nöten und kämpft gegen einen übermächtigen Feind ums Überleben? Von allen Seiten wird es von hochgerüsteten, hochentwickelten, auch mit Atomwaffen ausgerüsteten Feinden bedroht, während es selbst gerade einmal ein paar Mini-Raketen hat, mit denen es seinen Feinden bestenfalls Nadelstiche versetzen kann?“

„Und dann auch noch die Übernahme der israelischen Bezeichnung „Blockadebrecher“ für Friedensbewegte, die Hilfsgüter für Palästinenser bringen wollen!“

„Ja, wer die falschen Worte wiederholt, steht auf der falschen Seite. An ihren Worten könnt ihr sie auch erkennen.“

„Da hat sich die „Süddeutsche“ aber gewaltig geoutet! Die ganze Geschichte erinnert mich daran, wie sich damals zu Beginn der 80er Jahre die deutsche (SPD-FDP-)Schmidt-Regierung bei der argentinischen Militärdiktatur Liebkind gemacht hat. Hier lese ich gerade im Internet darüber, hör mal:

http://superdemokraticos.com/das-saubermann-image/

„Deutschland wollte die guten Beziehungen zur Junta nicht trüben, während andere Regierungen sich um ihre Staatsangehörigen bemühten, die in geheimen Folteranstalten litten. (...) Der drastischste Fall ist vermutlich der von Elisabeth Käsemann, einer deutschen Studentin, die Verfolgten der Militärdiktatur half, (...) Wochenlang wurde Elisabeth in einem Foltergefängnis festgehalten, dann ermordet. (...) Deutschland berief nicht einmal den argentinischen Botschafter ein. „Ein verkaufter Mercedes Benz wiegt zweifellos mehr als ein Leben“, warf Käsemanns Vater später den Diplomaten vor. Elisabeths Leiche hatte weder Haare noch Augen.“

Donnerstag, 1. Juli 2010

Das sind unsere Politiker

Die Hassprediger sind keine Islamisten

Von Karl Weiss

Wiederholt hat sich SPD-Sarrazin als Aufheizer gegen Ausländer und gegen die Armen im Lande betätigt, schon als Berliner Finanzsenator und jetzt als Bundesbanker. Was steckt hinter diesen Ausfällen? Warum macht ein SPD-Politiker Sprüche, die von NPD-Leuten stammen könnten? Warum nimmt die SPD dies schweigend hin? Warum wird er nicht von allen anderen Politikern zurechtgewiesen?

Untersucht man näher, was er da sagt, so könnte man meinen, der Mann ist einfach unendlich dumm, hat anscheinend nicht die mindeste Bildung. Das könnte natürlich zu hämischen Kommentaren verführen. Auch könnte man versucht sein, diese Ausfälle als Rache gegen das Schicksal zu sehen, das ihn nun nicht gerade zum Schönsten der Männer hat werden lassen, nach dem Motto: Ich bin abgrundtief hässlich aber ihr seid alle Sch... .Das alles aber greift zu kurz.

Vor allem muss man ja sehen, Sprüche dieser Art, wie er sie am Fließband von sich gibt, sind ja keineswegs so rar gesät. Roland Koch hatte sie drauf und auch unser Lieblingspolitiker Westerwelle hat sich ja schon auf den Weg begeben, die in Hartz IV lebenden und nach seiner Meinung vor Geld stinkenden Bundesbürger mit der spätrömischen Dekadenz zu vergleichen.

Was also soll das? Um dahinter zu kommen, muss man sich die Aussagen genau ansehen.

Da sagt also Sarrazin (hier zitiert aus der „Süddeutschen Zeitung“):

„Zuwanderer "aus der Türkei, dem Nahen und Mittleren Osten und Afrika" wiesen weniger Bildung auf als Migranten aus anderen Ländern. Einwanderer bekämen zudem mehr Kinder als Deutsche. Es gebe "eine unterschiedliche Vermehrung von Bevölkerungsgruppen mit unterschiedlicher Intelligenz" (...). Intelligenz werde von Eltern an Kinder weitergegeben, der Erbanteil liege bei fast 80 Prozent.“

Das ist so unlogisch wie die Behauptung, die Welt sei vor 6000 Jahren geschaffen worden und alle Funde aus davor liegenden Zeiten seien gefälscht, welche de Kreationisten aufstellen.

Wie man heute weiß, stammt der heutige Mensch aus Afrika. Wenn Intelligenz im wesentlichen durch Vererbung weitergegeben wird, wie soll sich dann ein geographisches Gefälle von Intelligenz herausgebildet haben? Wenn seine These von der Vererbung der Intelligenz richtig wäre (sie ist natürlich Unsinn), so müssten alle Menschen etwa die gleiche Intelligenz haben, denn wie sollte sich durch Vererbung eine generell niedrigere Intelligenz in den Gebieten herausgebildet haben, von denen er spricht - und eine höhere bei uns?

Ist Sarrazin zu dumm, um diese einfache Schlussfolgerung zu begreifen? Wohl nicht. Die beschäftigen bei der Bundesbank sicherlich die verschiedensten Leute, aber keine immensen Hohlköpfe.

Also bleibt nur eine Folgerung: Er behauptet das wider besseres Wissen. Warum also, um was geht es?

Etwas ganz ähnliches muss man bei Westerwelle sehen, der als Spitzenpolitiker ja eine bestimmte Art von Intelligenz an den Tag gelegt hat, nämlich jene, mit Intrigen, Seilschaften und Gemauschel in einer Partei nach oben zu kommen. Auch ihm darf man unterstellen, dass er genau weiß, die Dekadenten der spätrömischen Gesellschaft waren eben die Gutverdiener und Superreichen von damals, also zufällig genau jene, die heute die Haupt-Klientel der FDP darstellen.

Seine Behauptung hat Westerwelle ja in einem Artikel aufgestellt, er hatte also genügend Zeit, sich das zu überlegen, es ist ihm nicht herausgerutscht.

Auch hier also wider besseres Wissen.

Warum behaupten solche Politiker Dinge wider besseres Wissen und die anderen schlagen ihnen das nicht um die Ohren?

Es geht offensichtlich darum, Stimmung zu machen gegen Ausländer, gegen Immigranten, Nachkommen von Immigranten („Kopftuch-Mädchen“) und den Menschen ins Hirn zu hämmern, Hartz-IV-Empfänger und Rentner würden sich auf ihre Kosten ein schönes Leben machen.

Wie wir wissen, gibt es leider eine bestimmte kleine, aber lautstarke Schicht von Dünnbrettbohrern, die nicht in der Lage sind, diese Hetze zu durchschauen und sich diese Thesen dann selbst zu eigen machen.

Viele von uns haben schon solche Zeitgenossen sagen hören: „Wer wirklich arbeiten will, kriegt auch Arbeit“. Das ist zwar dummes Geschwätz, wenn man weiß, es gibt etwa 10 Millionen Arbeitslose in Deutschland (das sind nur die, welche Arbeit suchen), aber nur etwa 100 000 offene Stellen, die oft nicht einmal wirklich offenen Stellen sind.

Trotzdem sind aber solche Sprüche anscheinend unausrottbar. Wie die Bildzeitung, haben also Koch, Sarrazin, Westerwelle und Konsorten den Auftrag solche Sprüche zu gerieren und damit in den Mund der kleinen Schicht von Hass-Deutschen zu legen.

Diese sind nämlich die Garantie, dass die Deutschen sich nicht zusammentun, nicht gemeinsam gegen ihre Unterdrücker und Ausplünderer wehren, sondern sich in Kämpfe untereinander verstricken.

Das Vorbild ist mal wieder Amerika, wo diese Taktik des Sprüche Erfindens und in die Köpfe der Menschen einbläuen in weiten Teilen erfolgreich war. Die verschiedenen Bevölkerungsteile sind in Hass gegeneinander befangen, leben in getrennten Stadtvierteln, haben keinen Kontakt und freuen sich, wenn es anderen an den Kragen geht, selbst wenn sie selbst keinerlei Vorteil davon haben: Die perfekte Hassgesellschaft.

Insofern ist das Wort Hassprediger voll auf Sarrazin und Konsorten abzuwenden, auch wenn diese es lieber auf islamische Geistliche angewendet sehen.

Zum Glück aber haben wir in Deutschland einen generellen Linkstrend. Das Wort Solidarität ist hier kein Fremdwort, im Gegenteil. Toleranz und Solidarität zeichnen einen überwiegenden Teil der deutschen Bevölkerung aus. Sie sind (und es werden mehr) gegen derlei Sprüche gefeit, einfach weil sie ihre Inhaltsleere und ihren zutiefst abartigen Charakter erkennen.

Es sind dies fast die ganze riesige Gruppe der Nichtwähler, die sich vom Standardargument „Dann darfst du dich auch nicht beschweren“ nicht mehr beeindrucken lassen, große Teile auch der Wähler der Linkspartei, ein Teil der Wähler der Grünen und bei den letzten Bundestagswahlen hat ein Teil dieser Linkstrendigen sogar FDP gewählt, ist aber inzwischen längst von diesem Irrtum geheilt.

Das ist eine klare Mehrheit! Gerüchtweise verlautet, einige hätten auch noch SPD gewählt, aber das sind nur die, welche immer noch nicht begriffen haben, welche Aufgabe die Sozialdemokratie im kapitalistischen Unterdrückungsregime hat.

So ist auch verständlich, dass die Hass-Sprüche in immer kürzeren Abständen hinausposaunt werden, immer hektischer neue erfunden werden und verzweifelt versucht wird, dem Linkstrend entgegenzuwirken. Lesen Sie nur einmal zum Spaß (?) eine Woche lang die Bild. Sie können darauf wetten, es ist immer genau das Gegenteil wahr. Und dort werden diese Sprüche am Fließband entwickelt.

Aber die Auflage der Bild sinkt und sinkt. Ach, wie leid mir das tut!


Veröffentlicht am 30. Juni 2010 in der Berliner Umschau

Mittwoch, 30. Juni 2010

4 Jahre Blog Karl Weiss – Journalismus + 1Million und 500 000 Klicks

In eigener Sache

Von Karl Weiss

Die beiden Ereignisse fielen nicht genau aufeinander, aber fast. Seit fast genau 4 Jahren besteht nun dieses Blog, genau gesagt seit dem 28.6.2006. In Kürze, wahrscheinlich schon in zwei Wochen, wird der 1 Million und 500 000ste Klick auf dieses Blog erwartet (nach Blogcounter).

Zum 4. Geburtstag – ist ja noch ein Kleinkind – habe ich mir gleich mehrere Geschenke für Sie, lieber Leser, ausgedacht:

1. Geschenk: Ich habe einen Roman geschrieben und werde ihn hier ins Blog stellen. Er heißt ‚Milliansstrass’ und spielt zwischen München und der Schweiz. Er beginnt im Jahr 1956 und endet im Jahr 1968. Ich werde ihn kapitelweise hier ins Blog stellen und dann auch zusammengefasst in ein neues Blog. Sie brauchen also keine Sorge zu haben, dass sie eine Fortsetzung verpassen.

2. Geschenk: Wie schon zum 2-jährigen und zum 3-jährigen, stelle ich wieder die meist angeklickten Bilder im Blog hier in diesen Artikel. Schließlich ist dies hier u.a. auch ein Bilder-Blog.

3. Geschenk: Ich habe Elmar Getto, der bereits zu Beginn dieses Blogs mit seinen Artikeln über Brasilien und einigen anderen überzeugt hat, dazu überreden können, dass er mir exklusiv seine Ausarbeitung zum „Transportsystem der Zukunft“ zur Verfügung stellt. Ich halte das für das profundeste, was bisher zu diesem Thema vorliegt. Na, Sie werden selbst sehen. Im Juli ist es fertig, hat er mir versprochen.

So – und nun viel Vergnügen – auch weiterhin mit dem Blog Karl Weiss-Journalismus, einem Nachrichten-, Politik-, Brasilien- und Bilder-Blog.

(Anmerkung: Es gibt eine Anzahl von Nudistenfotos, Bravo-Aufklärungsbildern und Wikipedia-Sexual-Abbildungen unter den viel angeklickten. Diese Bilder wurden hier ausschliesslich als Beleg für die im Internet frei zugänglichen Bilder und als Beispiele für die Absurditäten des beabsichtigten neuen Sexualstrafrechts eingestellt. Was die Mädchen (und Jungs) von den brasilianischen Sambaschulen angeht, so gehört das einfach zu einem Brasilienblog.)

Barack Obama

Der Rettungs-Plan

"Ich bin in Ordnung, ich bin auf einen Steuerzahler gefallen"

Statistik Reallöhne

RIO 10 - 33

S.Paulo - 10 - 01

USA-Staatsverschuldung - Das ist eine Exponentialfunktion!

Das bekannte Bild mit einem Gefangenen mit Kapuze auf dem Hocker, mit Drähten angebunden.

Energieverbrauch Deutscland

Die völlige Zerstückelung des palästinensischen Territoriums wird hier deutlich. Das ist keine Besatzung, das ist Annektion.

Treffende Karikatur

Kohlendioxid-Anstieg: Dies ist eine so überzeugende Kurve über das, was im Moment geschieht, dass sich jeder Kommentar erübrigt.

Ausschnitt aus Sexfolterphoto Abu Ghraib

Karikatur Selbstmord Guantánamo

nudist foto 831

Nudist foto 199

Nudist Foto 179

Nudist Foto 147

Nudist Foto 123

nudist-foto 125

Pete Townshend

Hartz-Protest 02

Bravo- Junge und Mädchen

Bravo - Stellung

Bravo - Stellung 1

Bravo - Stellung 3

Bravo Stellung 5

Bravo - Stellung 6

Bravo - Stellungen

Bravo - Sex

Bravo Aufklärung 3

Bravo Aufklärung 12

Bravo - Selbstbefriedigung 1

Bravo - Selbstbefriedigung 2

Wikipedia: Penis, normal und eregiert

Wikipedia - Beschnittener Penis

Wikipedia - Eregierter Penis

Wikipedia Commons - Erektion

Wikipedia Commons - Penis mit Skala

Wikipedia Commons Masturbation

Fisk Iraq 145858

Penis Size

Karneval in Rio - Tänzerin fast nackt

Deutschland: Statistik von 2000 bis 2007 über BIP, Lohn, Konsum und Vermögenseinnahmen

Karneval in Rio 2009 -15

Karneval in Rio 2009 - 14

Karneval in Rio 2009 - 8

Karneval in Rio 2009 - 6

Karneval in Rio 2009 - 1

Karneval Rio 2009 24

Carnaval Rio 2009 20

Dienstag, 29. Juni 2010

Offener Brief betreff Google und BP

Offener Brief an fieser-admin.de, Herrn Marcel Tallarek

Von Karl Weiss

Na, das war ja sehr freundlich von Ihnen, wie Sie über die Berliner Umschau und mich hergezogen sind, immer im beliebten deutschen Stil: Der Herr weiß alles, alle anderen sind Idioten. Besserwisser sind einige der fiesesten Zeitgenossen, die es gibt. Aber das wissen Sie ja schon, sonst hätten Sie ja ihre Seite nicht „fieser Admin“ genannt.

Nur fällt dies alles, was Sie da an Nettigkeiten über mich/uns sagen, nun auf Sie selbst zurück, denn so unangenehm das für Sie sein mag, aber Sie haben nicht Recht. All das „Lachen“ und „blanke Entsetzen“, das Sie angesichts unserer „Unwissenheit“ empfanden, wird man nun Ihretwegen empfinden müssen, denn Sie haben nicht Recht.

So kommt das, wenn man „Fachmann“ auf einem Gebiet ist und sich nicht einmal die Mühe macht, Google zu öffnen und nachzusehen, weil man ja immer alles schon weiß.

Ich habe hier einen screenshot sowie einen Ausdruck auf Papier, was man bekommt, wenn man in der jetzt aktuellen Situation „Oil Spill BP“ googelt: Das erste Suchergebnis ganz oben ist die Konzernseite von BP selbst, das zweite eben genau jene Spezialseite „Gulf of Mexico response“, für die BP laut Stern-Angaben angeblich 10 000 Dollar täglich an Google zahlt, um sie da oben zu haben. Diese beiden Suchergebnisse sind nicht als Anzeigen gekennzeichnet (das erste ist vielleicht auch keine), stehen nicht rechts neben den Suchergebnissen und sind auch nicht irgendwie farblich herausgehoben, so dass man eventuell vermuten könnte, es seien Anzeigen. Sie erscheinen als ganz normale Suchergebnisse.

Wenn Sie wollen, schicke ich Ihnen gern meinen screenshot zu, wenn Sie mir Ihre E-Mail-Adresse mitteilen (mein E-Mail ist das der Berliner Umschau), aber Sie können ja auch selbst bei Google nachsehen.

Nun zum zweiten Punkt, in dem Sie sich so superschlau aufführen: Die Klicks auf die Suchergebnisse haben nach Ihren Angaben null, nichts, nada, niente mit dem Platz zu tun, auf denen die Suchergebnisse aufscheinen. Der Artikel hat dies auch gar nicht behauptet, er sagt vielmehr: „Die meisten Menschen meinen, wenn sie etwas „googeln“, also mit Stichwörtern nach Resultaten im Internet suchen, dann würden die meist angeklickten oben stehen.“

Es ist natürlich klar und das habe ich deshalb auch nicht eigens erwähnt, dass die Suchergebnisse natürlich zuerst durch die Übereinstimmung der Worte mit denen der Anfrage herausgesucht werden und dann nach dem Grad der Übereinstimmung und der Häufigkeit der Worte und der Reihenfolge der Worte ausgerichtet werden. Danach werden aber offensichtlich weitere Kriterien angelegt, wie man relativ leicht feststellen kann, wenn man sich Google-Suchergebnisse genau ansieht.

Alle von mir befragten Nicht-Fachleute waren aber genau dieser Meinung, dass die Anzahl der Klicks auf die Suchergebnisse dann die Reihenfolge ändern können. Wenn das nicht so ist (ich will gerne zugeben, dass ich das ganz naiv so wie so viele anderen Menschen geglaubt habe), hat Google es geschafft, die halbe Welt zu täuschen über diese Frage.

auf-zum-strand-tanken

Anschließend habe ich drei Computer- und Internet-Fachleute gefragt (zum Glück habe ich schon zwei von ihnen in der Familie).

Sie haben mir übereinstimmend gesagt, tatsächlich gäbe es zunächst einen Bündel von Kriterien, nach denen die Reihenfolge dieser Suchergebnisse festgelegt wird. Dann aber kommt als zusätzliches Kriterium hinzu, wie oft auf die Suchergebnisse geklickt wird.

Nun bin ich keine Besserwisser und will zugeben, das mein „Experten“ alle drei Unrecht haben können, aber Ihre Art, alle, die einen Zusammenhang von Klicks und Höhe der Suchergebnisse sehen, zu Idioten zu erklären, ist und bleibt inakzeptabel, um nicht, so wie sie, unangenehmere Worte zu verwenden.

Jemand, der sein Fachmann-Sein so heraushängen lassen muss, hat üblicherweise Gründe dafür, meistens weil er ein äußerst schwacher Fachmann ist.

Auch greift Ihr Hinweis nicht, dass die Berliner Umschau ja Werbung enthält und man dies daher Google nicht vorwerfen könne. Jegliche Werbung in der Berliner Umschau ist klar als solche gekennzeichnet, die bei Google aber eben nicht.

Ich verstehe ja, dass Leute, die als Admins vom Internet leben, eine Tendenz haben, alle Internet-Götter wie Google anzubeten und so mag es auch verständlich sein, dass Sie da so sauer auf Gotteslästerung reagiert haben. Ich habe schon einmal einen Admin gesprochen, der zum Beispiel die Machenschaften von Microsoft für richtig hielt. Nur am Ende kommt es auf die Fakten an, nicht auf den Glauben.

Mit dem ehrlichen Wunsch einer guten Besserung

grüßt Sie,

Karl Weiss

Folgendes sind Ausschnitte aus der Erklärung von Marcel Tallarek auf der Site „fieser-admin.de“:

„....mit lachen aber auch blankem Entsetzen habe ich heute ihren Artikel „Wir werden vergoogelt“ gelesen. (...) entsetzt weil Sie die wenigen Fakten dann aber auch och verdrehen oder schlicht und ergreifend nicht verstanden haben. (...)

...falsch zu behaupten, dass Google die hochstehenden Suchergebnisse verkauft. Denn die natürlichen Suchergebnisse sind nicht käuflich. Die (...) bezahlten Anzeigen stehen rechts neben den eigentlichen Ergebnissen oder farblich markiert und mit dem Schlagwort „Anzeige“ versehen darüber. (...)

Die Klicks haben absolut Null, Nada, Niente Auswirkung auf die Suchergebnisse. (...)

Auch wen es heutzutage üblich zu sein scheint gefährliches Halbwissen als Journalismus zu verkaufen... (...)

Im Übrigen sollte eine Seite ... mit Werbung ... sich nicht unbedingt darüber echauffieren, dass man bei Google Suchbegriffe kaufen kann.

(Wir haben uns erlaubt, die Rechtschreibfehler nicht zu verbessern)



Zusatz zum Offenen Brief

Wie sich inzwischen herausgestellt hat (siehe dazu auch den unter diesem stehenden Artikel und seine Kommentare) scheint das, was Goggle falsch macht, noch viel schlimmer zu sein als angenommen. Der Kommentator "deprifrei-leben" hat nämlich auf deutsch Suchergebnisse zu diesem Thema bekommen, welche die Seite der BP klar absetzen und als Anzeige kennzeichnen.

Ich dagegen, der ich von Brasilien aus "Oil Spill BP" gegoogelt habe, erhielt Suchergebnisse, in denen die Spezialseite der BP hierzu an zweiter Stelle (nach der Konzernseite der BP) auftaucht, ohne irgendwelche Kennzeichnung als Anzeige, weder mit Worten noch darin, dass sie rechts neben den anderen stehen, noch farblich abgesetzt.

Das würde bedeuten, die Leute bei Google sind so rassistisch, dass sie den Menschen in Entwicklungsl6andern glauben einen Bären aufbinden zu können, denen in entwickelten Ländern dieses aber vorsichtshalber nicht zumuten. Wenn sich das bestätigt, ist das der grösste Google-Skandal des neuen Jahrhunderts und Herr Tallarek als Google-Anbeter müsste Abbitte leisten, was er natürlich nicht tun wird, denn Besserwisser leisten nie Abbitte.

Samstag, 26. Juni 2010

Wir werden vergoogelt!

Google, Bing, Yahoo usw. verkaufen hochstehende Suchergebnisse an den Meistbietenden!

Von Karl Weiss

Die meisten Menschen meinen, wenn sie etwas „googeln“, also mit Stichwörtern nach Resultaten im Internet suchen, dann würden die meist angeklickten oben stehen. Weit gefehlt! Google, Bing, Yahoo usw. verkaufen die hochstehenden Suchergebnisse an die Meistbietenden!

Dies hat der 'Stern' anlässlich von auftretenden Unverständlichkeiten im Fall des Oil-Spill (Öl-Katastrophe) der BP im Golf von Mexiko entdeckt. Wie er am 9.6.2010 berichtete, war es kein Zufall und kein durch Klicks erreichtes Ergebnis, sondern schlicht Bestechung, dass die Site der BP zu der Ölkatastrophe im Golf von Mexiko („Golf of Mexico Response“) als oberste da stand, wenn man „Oil Spill“ oder „Ölkatastrophe“ oder ähnliches googelte.

BP New Logo

Nach den Recherchen des Stern hat Google selbst zugegeben, dass das an erster Stelle stehende Ergebnis bei diesen und weiteren Suchbegriffen von BP gekauft wurde. Laut diesen Angaben wird geschätzt, dass BP dafür an Google etwa 10 000 Dollar pro Tag zahlen muss.

Unter dem Begriff „adwords“ ist dies bei Google bereits seit langem gang und gäbe. Doch auch die anderen großen Suchmaschinen-Ergebnisse wie Bing und Yahoo zeigten die gleiche Seite von BP an erster Stelle an. Da scheint also das gleiche üblich zu sein.

So gelingt es BP, ein weit positiveres Bild zu verbreiten als wenn es der Fall wäre, wenn die wirklich häufig angeklickten Seiten oben stehen würden.

Warum BP wohl soviel Geld ausgibt, um die Wahrheit nicht ans Tageslicht kommen zu lassen?

Auch wer Google prinzipiell für hilfreich hält, sollte dem Rat folgen: „Think twice!“


Veröffentlicht am 25. Juni 2010 in der Berliner Umschau

Freitag, 25. Juni 2010

Aktienverkäufe vor der Ölkatastrophe

BP-Oil-Spill: Wer wusste was schon vor der Explosion?

Von Karl Weiss

Ermittler des US-Kongresses, die Finanznachrichtenagentur Bloomberg und der Londoner „Telegraph“ berichten, es seien bereits vor der Explosion auf der Tiefwasserbohrplattform „Deepwater Horizon“ Informationen über Lecks vorgelegen, die u.a. dazu geführt hätten, dass die Bank Goldmann Sachs und der Vorstandsvorsitzende von BP, Hayword, BP-Aktien abgestoßen hätten.

BP New Logo

Bereits Monate vor der Explosion (am 20.4.2010) auf der Bohrplattform Deepwater Horizon, im Februar diesen Jahres, wurde die „Mining and Managment Services“, die Teil des US-Innenministeriums ist, darauf hingewiesen, dass am Bohrloch „Macondo“ (das ist nach diesen Meldungen jenes, das heute die Riesen-Ölmengen freigibt) Risse aufgetreten seinen, die BP versuche abzudichten. Dies wurde zum Zeitpunkt 13.2.2010 berichtet. Ermittler des US-Kongresses hätten diese Information gefunden.

Genau um diese Zeit herum hätten die Bank Goldmann-Sachs und der Vorstandsvorsitzende der BP, Hayward, BP–Aktien in großem Umfang verkauft. Goldmann Sachs hätten im ersten Quartal 2010, also lange vor der Explosion, 44% ihrer Anteile an BP Oil verkauft. Dazu muss man wissen, dass der heutige Chef von Goldmann-Sachs, Sutherland, früher Aufsichtsratsvorsitzender der BP gewesen ist.

Der Londoner „Telegraph“ berichtet, zu diesem Zeitpunkt hätte der BP-Vorstandsvorsitzende Hayward BP-Aktien im Wert von 1,4 Millionen Britischen Pfund verkauft.

auf-zum-strand-tanken

In die Abdicht-Versuche war offenbar auch die Halliburton verwickelt, die eine der beiden von der BP mit jener Bohrung beauftragten Firmen ist. Sie wurde besonders bekannt, weil sie in enger Verbindung mit dem berüchtigten früheren US-Vizepräsidenten Chenney stand. Die Halliburton ist die zweitgrösste Firma, die Dienstleistungen rund um Erdölbohrlöcher anbietet. Auffallenderweise hatte die Halliburton am 12. April 2010 die kleine, aber auf dem Gebiet der Kontrolle von Ölbohrlöchern extrem erfahrene Firma Boots + Coots gekauft.

Dies sind Indizien, wenn auch noch keine Beweise, dass man in hohen Etagen der betroffenen Firmen bereits wusste, es würde oder könnte zu einem so grossen Unfall kommen. Wenn man trotzdem die Mannschaft auf der Plattform gelassen hat, von denen viele umgekommen sind, so ist das Mord oder zumindest Totschlag.


Veröffentlicht am 24. Juni 2010 in der Berliner Umschau, hier mit einem kurzen Zusatz

Donnerstag, 24. Juni 2010

Absurde Behauptungen um Google reinzuwaschen

Die „Süddeutsche“ mal wieder auf der Seite der Konzerne gegen uns

Von Karl Weiss

Angeblich hätten wir Internet-Nutzer „diffuse Ressentiments“, wenn wir es für unvertretbar halten, wenn Google und andere Großkonzerne jeden Schritt, den wir im Internet machen, aufzeichnen, uns zuordnen, unsere Personalien herausfinden und uns in Profile verwandeln, die dann an Interessenten verkauft werden.

Angeblich hätten wir ein „analoges Denken“ als Nutzer des Internets, aber das Internet spiele sich digital ab – so jedenfalls die „Süddeutsche“ in einem Artikel vom 5. Juni 2010 unter der Überschrift: „Die Angst vor der Allmacht des Netzes“, was zunächst einmal nur davon zeugt: Die Süddeutsche hat keine Ahnung von „digital“ und „analog“.

Ein gewisser Boie schreibt da u.a. : „...was in der Presse als Datenschutzskandal bei Facebook und bei Google beschrieben wurde, auf den ersten Blick unangenehme Geschäftspraktiken, die Übles erahnen lassen, was die Wertschätzung der Kunden und ihrer Daten in den beiden Unternehmen betrifft.“

Facebook und Google missbrauchen also nicht private Daten der Nutzer, nein, nur die Presse beschreibt das und nur auf den ersten Blick lässt dies Übles erahnen! Nein, Google und Facebook sind wunderbare Firmen!

Er zählt u.a. auf, was Facebook sich nur in den letzten Monaten leistete:
  • Facebook-Nutzer konnten in den Unterhaltungen anderer Facebook-Nutzer mitlesen. Daten sollen ohne Zustimmung der Surfer von Facebook an Werbekunden und Kooperationspartner weitergegeben worden sein.
  • Facebook soll auch von Menschen, die auf der Plattform gar nicht registriert sind, nicht auffindbare, aber dauerhaft gespeicherte Profile anlegen.
  • Facebook soll jede einzelne Aktion eines Nutzers speichern, auch solche, bei denen das schwer vorstellbar ist, zum Beispiel Suchen auf der Webseite, die zu keinem relevanten Ergebnis führen.
Das hält der Schreiberling aber nicht für relevant, auch nicht, was er bei Google feststellen muss:

„... nachdem der Konzern zugeben musste, dass er bei seinen Fototouren durch deutsche Städte und Dörfer nicht nur Aufnahmen von Privatgebäuden macht, sondern gleich auch noch verfügbare drahtlose Internetzugänge speichert.“

Und er weiß auch genau:

„Aus all diesen Daten kann man ein erstaunlich detailliertes Psychogramm einzelner Personen basteln.“

Aber ein detailliertes Psychogramm über uns, das ist keineswegs ein Eingriff in unsere Privatsphäre, die eigentlich durch das Grundgesetz geschützt sein müsste, nein, das sind alles Missverständnisse!

Nun kommt Boie nämlich auf den Punkt:

„Dass Kritiker und Unternehmen nicht zueinander finden, ist in erster Linie einem Missverständnis geschuldet: Für die Netzunternehmen sind Daten Geschäftsgrundlage. Daten sind die Währung, in der der Kunde den im monetären Sinn kostenlosen Dienst bezahlt. Sie sind wesentlich flexibler als Geld.“

Verstehen Sie, geneigter Leser? Google, Facebook und alle anderen, die über uns „erstaunlich detaillierte Psychogramme“ erstellen und diese dann kommerziell nutzen, lassen sich einfach mit unseren Daten ihre Dienstleistungen bezahlen – wir sollten also froh sein, ihnen unsere geheimsten Gedanken preisgeben zu können.

Nein lieber Boie, das ist nicht akzeptabel und vor allem auch kein Missverständnis!

Wir alle, die wir im Internet sind, zahlen bereits für den Zugang. Niemand stellt uns das Internet umsonst zur Verfügung. Wenn jemand im Internet keine Leistungen anbieten will, ohne darüber hinaus von uns mit unseren Daten bezahlt zu werden, soll er einfach draußen bleiben! Haben wir Google gezwungen, seine Dienste im Internet zur Verfügung zu stellen, so dass wir den Konzern jetzt auch irgendwie bezahlen müssen? Nein, Google hat ganz allein für sich entschieden, bestimmte Dienste im Internet zur Verfügung zu stellen und wird durch die Möglichkeit des Offerierens der 'Google-Anzeigen', die einem auf vielen Web-Seiten auf den Wecker gehen, bereits bezahlt.

Es ist schon schlimm genug, dass wir nicht ins Internet gehen können, ohne in jeder Minute, in jeder Sekunde, registriert zu werden, dass alle diese unsere Internetbewegungen in der Vorratsdatenspeicherung gelagert werden und jederzeit Polizei, „Verfassungsschutz“ und anderen „interessierten Stellen“ zur Verfügung gestellt werden.

Es ist schlimm genug, dass das Bundesverfassungsgericht dies ausdrücklich erlaubt und damit die verfassungsmäßige Ordnung außer Kraft gesetzt hat.

Es ist schon schlimm genug, dass man uns jetzt auch noch zwingen will, genau zu registrieren, wer und wann über unsere Internet-IP Zugang zum Internet hatte und das im Zeitalter der Rooter. Ja, es gibt schon die Forderung, uns zu bestrafen, wenn wir unser LAN nicht gegen den „unbefugten Zugang“ durch den Nachbarn sichern!

Worum geht es eigentlich bei allem diesen Wahn des Nachspionierens hinter uns her?

Der Hauptgrund ist natürlich, die Dissidenten herauszufinden. Denn die Dissidenten in Deutschland, die dieses System ablehnen, die diese Politik ablehnen, die diese „Banken-Rettungen“ ablehnen, die das Massakrieren von Afghanischen Zivilisten ablehnen, werden immer mehr und auch der Grad der Ablehnung wird immer intensiver. Wer zuerst nur Mitleid mit den Armen und den afghanischen Zivilisten hatte, ist heute oft schon grundsätzlich antikapitalistisch eingestellt.

Dies alles wird ja im Dienst der Konzerne und Banken durchgeführt, die uns unter ihrer Diktatur-Fuchtel haben und daher ist es nur normal, dass die Konzerne, die mit dem Internet zu tun haben, uns dort nachspionieren, gerade auch wenn dies natürlich zusätzlich noch weitere Gewinne bringen kann.

Und so ist es auch verständlich, wenn die „Süddeutsche“ das verteidigt. Denn sie – wie auch die anderen Monopolmedien - soll ja die Menschen davon abhalten, die Wahrheit zu erkennen.

Originalveröffentlichung

Mittwoch, 23. Juni 2010

Griechenland als alleiniger Autohersteller?

Die Riesenzahlen sind unvorstellbar

Von Karl Weiss

750 Milliarden Euro für Hypo Real Estate und Baffin, Euroland für Griechenland: 130 Milliarden, Europäischer Rettungsfond: 720 Milliarden, voraussichtlicher Bedarf Deutscher Banken im nächsten Jahr: Bis zu 338 Milliarden Euro. Die großen Zahlen nehmen Überhand. Das Problem: Niemand hat eine Vorstellung, wieviel das wirklich ist. Bei mehreren Hundert Millionen hört das menschliche Vorstellungvermögen auf.

Diebe unter uns

Darum sei hier kurz ein Vergleich gebracht: Hier in Belo Horizonte sind gerade die Planungen für ein neues Automobilwerk von FIAT auf der grünen Wiese im Gange, Seite an Seite mit dem bereits bestehenden, genau gesagt in der Stadt Betim im Großraum Belo Horizonte, von wo dies hier geschrieben wird.

Anmerkung hierzu: FIAT ist bereits seit Jahren größter Pkw-Hersteller in Brasilien, wenn man von der Zahl der verkauften Autos ausgeht und hat Volkswagen überholt.

Die Investition wird nach Angaben der FIAT etwa 1 Milliarde Dollar kosten und danach wird man etwa 5000 Autos am Tag zusätzlich herstellen können.

Rechnen wir also einmal kurz nach: 5000 am Tag, das sind gerechnet 320 Produktionstage im Jahr (Tag und Nachtarbeit, aber es gibt immer Unterbrechungen) also etwa 1,6 Millionen Autos im Jahr.

Nehmen wir einmal einfach einen Dollar für einen Euro, die Tendenz geht sowieso dahin.

Die Gesamtkapazität der Pkw-Herstellung weltweit ist nach einer Zahl, die ich noch nicht überprüfen konnte, aber nicht weit von der Wirklichkeit liegen dürfte, etwa 80 Millionen Fahrzeuge pro Jahr (das dürfte sich auf Pkw und kleine Transporter beziehen).

Wenn also für 1,6 Millionen Autos pro Jahr etwa 1 Milliarde investiert werden muss, dann sind es für 80 Millionen Autos pro Jahr etwa 50 bis 60 Milliarden Euros oder Dollar.

Dabei spielt die Genauigkeit dieser Zahlen keine Rolle, es geht nur um die Größenordnung.

Das ist nun ein großer Zufall, denn das ist fast genau die Hälfte jenes Betrags, den man für Griechenland bereitgestellt hat (es gibt keinen Zweifel darüber, dass Griechenland diesen Betrag wirklich brauchen und an deutsche und französische Banken weitergeben wird, die Zweifel bestehen aber darüber, ob dies ausreichen wird). Oder mit anderen Worten ausgedrückt:

Wenn momentan alle Automobilfabriken schließen würden und all dies erst als Neuinvestition aufgelegt werden müsste – wohlgemerkt alle Autofabriken der Welt(!), dann hätte Griechenland, wenn man das Geld nicht für anderes brauchen würde, die Möglichkeit, die gesamte Autoindustrie der Welt zweimal innerhalb seiner Staatsgrenzen zu haben!

Natürlich geht es hier, Sie, geneigter Leser verstehen das sicherlich, nicht darum, ob die gesamte Automobilproduktion nach Griechenland verlagert wird und auch nicht darum, ob dies überhaupt möglich wäre!

Mit den Baffin- und Real Estate-Milliarden könnte man also etwa 15 Mal die gesamte Welt-Autoindustrie aufbauen! Mit dem "Europäischen Schutzschirm" könnte man etwa 14 mal die ganze Automobilindustrie aus dem Boden stampfen!

Es geht darum, in etwa einen Eindruck von den Wahnsinnsbeträgen zu bekommen, mit denen hier umgegangen wird, als ob dies Millionen- und nicht Milliardenbeträge wären. Es muss verhindert werden, dass Frau Merkel und Herr Westerwelle uns weiter an der Nase herumführen, so als ob sie nicht völlig kosmische Garantien geben würden für Dinge, die eigentlich nur bedeuten, dass eine Bank pleite geht oder auch mehrere, wo es doch über 2000 in Deutschland gibt.

Warum müssen diese Irrsinnsbeträge aufgebracht werden aus unseren Steuergeldern für ganz bestimmte Großbanken? Weil sie die Herrscher sind in diesem kapitalistischen System! Die Groß-Banken und –Konzerne sind es , die hier herrschen und die den Politikern sagen, was zu tun ist!

Scheiss-Kapitalismus

Darum versuchen Obama, Merkel, Westerwelle, Sarkozy und wie sie alle heißen, uns weiszumachen, es gäbe keine Alternative zu diesen massiven Ausgaben, es seien „Rettungstaten“ ohne Alternative.

Beginnen wir, ihnen nichts mehr zu glauben, beginnen wir uns dagegen aufzulehnen, dass alles auf unseren Schultern abgeladen wird. Beginnen wir zu rebellieren!

Veröffentlicht am 22. Juni 2010 in der Berliner Umschau

Karl Weiss - Journalismus

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