'Hyperinflationäre Depression'

Die Endzeitkrise

Von Karl Weiss

Immer mehr und immer deutlicher werden auch im Kreis der Protagonisten des Kapitalismus die entsetzten und warnenden Aussagen, die angesichts der praktisch völligen Untätigkeit der Politik (lediglich mit immer neuen Versprechungen von Steuergeldern für die Banken wird man aktiv) angesichts eines durchdrehenden Finanzsystems den Zusammenbruch des ganzen Systems vorhersagen.

Diebe unter uns

Der Blog “mmnews.de” ist immer wieder für interessante Informationen gut. Er verteidigt allerdings mit Macht das kapitalistische System, zum Teil sogar von ausgesprochen reaktionären Positionen aus. Trotzdem fand sich dort nun ein Artikel, der weitgehend mit den Vorhersagen übereinstimmt, die der Bürgerjournalist bereits gemacht hat, nämlich dass der Dollar crashen wird, dass es keinen wirklichen Ausweg aus der Krise geben wird, dass sie sich vielmehr zur kapitalistischen Endzeitkrise entwickeln wird.

Siehe diese Artikel: „Die zweite Phase der Krise hat begonnen“, „Der Crash der Weltwirtschaft ist unvermeidlich“, „Endzeitkrise des Kapitalismus“ und „Vorhersage des Dollar-Crash“.

USA-Staatsverschuldung - Das ist eine Exponentialfunktion!

Nun benutzt der Autor in mmnews , der sich unter dem (offenbaren Pseudonym) Egon von Greyerz vorstellt, natürlich nicht den Begriff „kapitalistische Endzeitkrise“, aber hören Sie, was er, ein eingefleischter Verteidiger des Kapitalismus, sagt:

„Die Welt befindet sich auf dem Weg ins Verderben und es gibt keine Taten, Führungskräfte oder neue Summen gedruckter Gelder, die sie retten oder eine hyperinflationäre Depression verhindern könnten. Die Korrekturphase wird sich über einen langen Zeitraum erstrecken. Wirtschaftliche wie menschliche Not führt schließlich zu sozialen Unruhen und grundlegenden politischen Veränderungen.“

USA: Monatliche Ausgaben und Einnahmen pro Fiskaljahr

Er hat gute Argumente:

„Ahnungslose Regierungen begreifen noch immer nicht, dass ihre ruinösen Handlungen für eine kreditverseuchte und bankrotte Welt verantwortlich ist. Sie werden auch weiterhin genau jenes Gegenmittel einzusetzen, das ursprünglich die Probleme verursachte - weitere Kredite und noch mehr gedrucktes Geld.“

Und weiter:

„Das jüngste, von EU und IWF [er ist noch nicht informiert: Der IWF wird sich an diesem Paket nicht beteiligen] auf den Weg gebrachte Rettungspaket in Höhe von 1 Billion US-Dollar (750 Milliarden Euro) ist bloß ein weiterer vergeblicher Versuch der Regierungen, die Not mit bedrucktem Papier zu bekämpfen. Um es ganz deutlich zu sagen: Dieses Geld existiert nicht. Die Regierungen der EU-Staaten hoffen, mit dem Bekannt geben einer derart beachtlichen Summe lediglich, das Spekulanten-Wolfsrudel hereinlegen zu können. Hier hat die EU schlicht eine große runde Zahl aus der Luft gegriffen. Doch sollte das Wolfsrudel diesen Bluff auf die Probe stellen und den nächsten Angriff starten, werden die Regierungen der EU-Staaten nach anfänglichem Zetern und Zaudern beginnen, unbegrenzte Mengen Papier zu bedrucken. (...)

Dollar Gasp

Es gibt unzählige geschwächte potentielle Angriffsziele für das Wolfsrudel und anfangs wird es sich den am ehesten verwundbaren Opfern zuwenden: Portugal, Spanien, Irland usw. Ist jedoch die Zeit erst einmal gekommen, wird es auch die USA und Großbritannien angreifen“

Der Bürgerjournalist war zwar noch nicht auf die Idee gekommen, die Spekulanten als „Wolfsrudel“ zu bezeichnen, aber ansonsten wird man fast gleichlautende Aussagen in den oben genannten Artikeln finden, wie auch in neueren Artikeln zur Krise.

Karl Marx

Das ist schon bemerkenswert, wenn Autoren von so verschiedenen Standpunkten aus zu den gleichen Schlussfolgerungen kommen. Selbst ein kritischer Beobachter kann da zum Schluss kommen, da müsse etwas dran sein.

Wenn Sie den ganzen Artikel wollen, hier ist der Link.



Der Bürgerjournalist stimmt natürlich nicht damit überein, die Abwehrkämpfe der Unterdrückten gegen das gesamte Abwälzen der Lasten auf ihren Rücken als „soziale Unruhen“ zu bezeichnen, aber es ist klar, wir meinen das gleiche. Ebenso stimmen wir darin überein, dass sich aus diesen Abwehrkämpfen mehr und mehr Kämpfe gegen das ganze System entwickelten, die dann zu „grundlegenden politischen Veränderungen“ führen, nur nennt man dies auf Deutsch Sozialistische Revolution.

Veröffentlicht am 25. Mai 2010 in der Berliner Umschau
sachmed - 25. Mai, 12:34

ich habe hier die erfahrung gemacht,

dass die menschen mehr angst vor sozialismus haben, der ja hierzulande als kommunismus bezeichnet wird, ohne den unterschied zu kennen - sozialismus: klassengesellschaft...kommunismus: gesellschaft ohne klassen,- als alles andere.
Sonst wäre die linkspartei schon viel stärker. sicher mit dem elend wird auch die linke kraft zunehmen, gleichzeitig aber auch rechts und die kirche.
die menschen sind gut gegen links geimpft. Und ob sie am ende nicht eher in den krieg ziehen, anstatt für ihre rechte auf die straße zu gehen...
ich bin wohl pessimistisch.

Karl Weiss - 26. Mai, 22:56

Na siehst du!

Hallo Sachmed,

du darfst die Sache nicht statisch betrachten. Natürlich sind wir heute in Deutschland nicht reif für die Sozialistische Revolution. Wenn du aber einfach von jetztigen Bewusstseinsstand ausgehst, siehst du das zu kurz.

Sie dir doch einmal an, wieviele die Faust in der Tasche ballen.

Natürlich, sie sollten sie nicht in der Tasche lassen, sondern herausholen, aber sieh doch einmal:

Jene, die heute die Faust in der Tasche ballen, was werden Sie tun, wenn in nicht allzu ferner Zukunft das Geld nicht mehr reicht, um Essen zu kaufen, wenn man es mit Gewalt aus dem nächsten Supermarkt holen muss, aber am nächsten Tag an jenem Supermarkt schon Bundeswehr steht und jeden abknallt, der was zum Essen holen will? Wenn sie nach Hause kommen und die Kinder heulend darum bitten, etwas zum Essen zu besorgen, wenn die Frau sagt, du musst etwas tun? Was glaubst du werden sie dann tun, wenn eine Gruppe dann Waffen ausgibt und den Tag der Revolution festlegt und jedem eine Aufgabe dabei gibt?

Na siehst du!
sachmed - 27. Mai, 12:16

Ich stimme dem zu.

Auch würde ich mir wünschen, die menschen würden nicht mehr so lange warten, sondern in einem genaralstreik mal wirklich zeigen wo die kraft steckt.

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