Dienstag, 11. November 2008

Brasilianische Fussballmeisterschaft und Südamerika-Cup im Endspurt

Spannende Endphase

Von Karl Weiss

Sowohl die letzten Spieltage der brasilianischen Fussballmeisterschaft als auch die Halbfinale und Finale des Südamerika-Cups (Gegenstück zum UEFA-Cup) versprechen extrem spannend zu werden.


Alle Fotos in diesem Artikel sind aus dem Libertadores-Halbfinalspiel Fluminense Rio de Janeiro - Boca Juniors Buenos Aires aus der ersten Jahreshälfte.

In der brasilianischen Meisterschaft sind noch vier Spieltage zu absolvieren und es ist noch nichts entschieden, weder bei der Meisterschaft, noch im Abstieg noch bei den Plätzen für die „Libertadores“ (Gegenstück zur Champions-Leage). Fünf Vereine haben noch reelle Chancen auf den Titel: São Paulo F.C., der Meister aus den beiden vergangenen Jahren, mit 65 Punkten, Gremio Porto Alegre mit 63, Palmeiras São Paulo und Cruzeiro Belo Horizonte mit 61 und Flamengo Rio de Janeiro mit 60 Punkten. Die nächsten vier Vereine in der Tabelle können zwar rechnerisch auch noch Meister werden, aber angesichts der Stärke der ersten fünf ist das sehr unwahrscheinlich

Diese ersten fünf werden wohl auch die vier Plätze in der „Libertadores“ unter sich ausmachen, d.h. einer wird da herausfallen. Theoretisch können sich aber auch noch Internacional Porto Alegre, Coritiba aus der paranaensischen Hauptstadt, Botafogo Rio de Janeiro und Goiás Goiánia Hoffnung auf einen dieser Plätze machen.

Fluminense - Boca: Palácio und Palermo haben eine grosse Chance vergeben

Das Restprogramm der ersten fünf hat für jeden noch zwei Heimspiele und zwei Auswärtsspiele vorgesehen. Cruzeiro empfängt am 23. November Flamengo im Stadion Minerão in Belo Horizonte. Ansonsten spielen die ersten fünf nicht mehr gegeneinander.

Das Restprogramm von São Paulo sieht am leichtesten aus. Es ist in drei von vier Fällen gegen akut vom Abstieg bedrohte Vereine: Figuerense, Vasco und Fluminense. Zwar handelt es sich da um drei scheinbar leichtere Gegner, aber alle drei haben noch reale Chancen, dem Abstieg zu entgehen und werden kämpfen wie die Berserker. Zudem besteht immer die Gefahr, einen solchen Gegner zu unterschätzen. Dazu kommt ein extrem schweres Auswärtsspiel bei Goiás, das zu Hause eine Bank darstellt. Trotzdem hat São Paulos klare Chancen, zum dritten Mal hintereinander den Titel zu gewinnen.

Auch Gremio dürfte noch gute Chancen haben, einen eventuellen Ausrutscher von São Paulo zu seinem Vorteil zu nutzen. Es hat nur ein Spiel gegen einen Abstiegskandidaten, aber das ist Ipatinga, das zu diesem Zeitpunkt wohl schon rechnerisch abgestiegen sein wird. Die anderen drei sind Vereine aus dem Mittelfeld, also theoretisch ein leichtes Restprogramm.



Flamengo ist schon in der Punktzahl zurück und muss beim Mitbewerber Cruzeiro antreten. Das dürfte Flamengo eher zu einem Außenseiter machen.

Bleiben Palmeiras und Cruzeiro. Beide haben noch ein relativ schweres Programm zu absolvieren. Wenn São Paulo und Gremio nicht deutlich abbauen, werden sie wohl nicht mehr auf den Titel hoffen können.

Für den Abstieg kommen nach allen realen Abschätzungen noch sieben Vereine in Frage, also vier Absteiger und drei in letzter Minute gerettete. Praktisch schon abgestiegen ist Ipatinga aus der Stahlstadt in Minas Gerais mit nur 31 Punkten. Davor stehen auf den drei anderen Abstiegsplätzen Figuerense Florianopolis mit 35, Portuguesa São Paulo mit 36 sowie Náutico Recife mit 37 Punkten. Aber auch Fluminense Rio de Janeiro und Vasco Rio de Janeiro mit 37 Punkten und Atletico Paranaense aus Curitiba mit 38 Punkten sind noch lange nicht gerettet.

Es finden noch insgesamt vier „6-Punkte-Spiele“ statt, jeweils eines pro Spieltag, bei denen zwei der Abstiegskandidaten gegeneinander antreten. Fluminense hat dabei noch zweimal Heimvorteil, das dürfte dem Verein genügend Luft verschaffen. Für Atletico Paranaense dagegen ist ein besonders schweres Restprogramm vorgesehen, das könnte noch ins Auge gehen. Wenn wir also Fluminense als voraussichtlich gerettet ansehen und Atletico Paranaense als zum Abstieg verurteilt so wie Ipatinga, dann bleiben noch zwei Abstiegsplätze für Portuguesa, Náutico, Figuerense und Vasco. Da wird dann wohl die Bitternis des Abstiegs auf Náutico und Figuerense zukommen. Aber das sind natürlich Spekulationen.



Nun noch zum südamerikanischen UEFA-Cup, der ‚Copa Sulamericana‘. Ähnlich wie beim UEFA-Cup spielen dort die Vereine, die es nicht in die „Libertadores“ geschafft haben, aber auf den nächsten Plätzen endeten. Dazu lässt man in Südamerika noch alle Meister zu, weil die Copa Sulamericana nicht gleichzeitig mit der „Libertadores“ ausgespielt wird, sondern zeitversetzt. Dazu werden, wie auch in der „Libertadores“, mexikanische Vereine eingeladen, die hier oft eine sehr gute Figur machen.

Im Viertelfinale gab es in drei der vier Duelle ein brasilianisch-argentinisches Aufeinandertreffen, was allerdings nicht ganz so heiß gegessen wie gekocht wurde, weil in zwei der drei Fälle eine der Mannschaften in mindestens einer der Begegnungen mit vielen Ersatzspielern antrat, weil man noch Chancen auf den heimischen Meistertitel hat.

Mit den ersten Mannschaften in beiden Spielen traten Estudiantes aus La Plata und Botafogo Rio de Janeiro an. In La Plata musste Botafogo aber eine herbe 2:0-Niederlage einstecken und konnte dies im Rückspiel nicht aufholen.



Palmeiras, das noch Titelanwärter in Brasilien ist, trat zwei Mal mit einer von vielen Reservespieler durchsetzten Mannschaft gegen Argentinos Junior Buenos Aires an und verlor beide Spiele.

Ähnlich erging es Boca Juniors. Im ersten Spiel in Porto Alegre gegen Internacional trat man mit der ersten Mannschaft an, musste aber trotzdem eine 2:0 Niederlage hinnehmen. Daraufhin schonte Internacional seine erste Mannschaft im Auswärtsspiel gegen den São Paulo F.C. in der Meisterschaft und erlitt dann auch erwartungsgemäss eine 3:0-Schlappe, um mit seiner „ersten Wahl“ im Stadion Bonboneira in Buenos Aires gegen die berühmte Boca antreten zu können. Boca dagegen stellte eine Reihe von Ersatzspielern auf. Allerdings wurde dann doch Riquelme eingewechselt, als das Spiel zu Hause verloren zu gehen schien. Dem gelang auch ein Tor, das aber nicht die Niederlage mit 1:2 verhinderte.

Damit gewann Argentinien gegen Brasilien mit 2:1.



Auch im vierten der Duelle war ein argentinischer Verein vertreten. River Plate Buenos Aires spielte gegen den verbliebenen mexikanischen Vertreter Chivas Guadalajara. Zu Hause musste „River“ allerdings eine 1:2-Niederlage einstecken. Am 6. November beim Rückspiel in Guadalajara konnte man das nicht wett machen, sondern erreichte nur ein 2:2-Unentschieden, was den mexikanischen Verein ins Halbfinale brachte und die Phalanx der vier argentinischen Vereine auf zwei zusammenschmelzen ließ.

Die Halbfinalbegegnungen sind nun Argentinos Junior gegen Estudiantes in der einen Auseinandersetzung , womit bereits eine argentinische Mannschaft im Finale gesichert ist, und dementsprechend Internacional Porto Alegre gegen Chivas Guadalajara. Die Hinspiele finden jeweils am 12. November in Guadalajara und Buenos Aires statt, die Rückspiele am 19.11. in Porto Alegre und La Plata.



Es sei noch erwähnt, dass in drei vorangegangenen Jahren jeweils die „Underdogs“, die als schwächer eingeschätzten Mannschaften, das Endspiel gewonnen haben. Würde dies wieder eintreten, müsste der argentinische Verein, der ins Endspiel kommt, diesmal gewinnen.


Veröffentlicht am 10. November 2008 in der Berliner Umschau

Montag, 10. November 2008

Steuermilliarden für Automobilkonzerne

Gewählter US-Präsident Obama kündigt Stützungspaket für Großindustrie an

Von Karl Weiss

Mit dem Abstand von nur zwei Tagen haben die US-Autokonzerne jetzt 50 Mrd. Dollar als „freundliche Unterstützung“ vom Steuerzahler angefordert und hat der gewählte Präsident Obama ein Riesen-Hilfspaket für eben diese Autokonzerne angekündigt. Er spricht vorerst „nur“ von 25 Mrd. Dollar. Kaum je wurde so deutlich: Nicht die Regierung hat das Sagen, sondern die Herren der Riesen-Konzerne.

Barack Obama

General Motors (GM), Ford und Chrysler haben im ersten Halbjahr 08 insgesamt 28,6 Mrd. Dollar an Verlusten eingefahren. Es ist klar: Für das zweite Halbjahr wird das noch deutlich mehr sein. Die Einbrüche im Auto-Umsatz (in Dollar, nicht in Stück) legen im Bereich von 30 bis 40 % Monat für Monat. Wer Angst hat, entlassen zu werden, wird sich nicht bis zum Hals verschulden für ein neues Auto. Ford hat sich auch der Forderung der europäischen Autoindustrie nach 40 Milliarden Euro angeschlossen.

Hatte man bisher die Linie gefahren, alle Verluste so weit wie möglich zu verstecken, um einem weiteren Absturz der Aktienkurse zu verhindern, hat man nun die umgekehrte Strategie eingeschlagen: Die Situation der Automobilindustrie wird in den schwärzesten Farben gemalt, Verluste tauchen aus allen Ecken auf und man tut sogar etwas, was eigentlich kein Manager tun darf, der noch bei Trost ist: Den Bankrott ankündigen. Ein Sprecher von GM liess verlauten, Anfang 2009 (also wenn Obama ins Amt eingeführt wird) würde man wohl die Rechnungen nicht mehr bezahlen können.

Die Drohung mit dem Konkurs wird denn auch noch untermauert: Der deutsche Kreditversicherer Euler Hermes hat laut WDR den Versicherungsschutz für Kreditrisken von Opel- (GM) oder Ford-Zulieferern aufgehoben. Im Klartext: Nicht nur die eigentliche Autoindustrie, sondern auch die Teile-Zulieferer stehen bereits auf den Listen der Konkursverdächtigen. Nur mit einem grossen Unterschied: Mit wenigen Ausnahmen sind diese Unternehmen keine Monopolkonzerne, d.h. sie gehören nicht zur herrschenden Klasse und können daher auch nicht Gelder vom Steuerzahler einfordern. Für sie wird die Frage der Zahlungsunfähigkeit oft zur Realität werden.

Um die Grössenordnungen deutlich zu machen: Um die 80 bis 90% der Teile für ein Auto werden heute in der Zulieferer-Industrie hergestellt. Selbst die Metallbearbeitung des Motorblocks und das Pressen der Karosserieteile, die man bisher noch fast immer im eigenen Haus erledigte, wird jetzt bereits vermehrt in die Autoteile-Industrie ausgelagert. Im eigentlichen Automobilwerk wird praktisch nur noch zusammengesetzt und lackiert. Glatte 80% oder mehr der Arbeitsplätze, die direkt mit Teilen eines neuen Autos zu tun haben, sind in der Zuliefererindustrie. Das Arbeitsplatzargument ist also vorgeschoben.

Demgegenüber sind GM und Ford inbankrottabel: Eher geht ein Kamel durch ein Nadelöhr als ein solcher Konzern pleite. Uns wird das natürlich mit dem Argument des „Rettens der Arbeitsplätze“ verkauft. Allerdings könnte man mit solchen Summen das doppelte an Arbeitsplätzen schaffen.

Wenn diese Konzerne 50 Mrd. Dollar brauchen, fordern sie das Geld eben an. Wenn sie 500 Mrd. Dollar brauchen, ebenso. Für sie ist es völlig egal, ob der Staat das vernünftigerweise überhaupt aufbringen kann, ob die so gemachten Schulden der Bevölkerung eines Landes nicht Bürden auferlegen, die untragbar sind. Wenn der Staats-Haushalt zu immer grösseren Teilen zu einem Schulden-Haushalt wird, ist das für sie schnurzpiep-egal.

Obama hat denn auch pflichstschuldig gleich ein Hilfspaket angekündigt. Allerdings spricht er davon, das sei für die Entwicklung umweltfreundlicher Autos vorgesehen. Wie er denn überprüfen will, wie das verwendet wird, hat er nicht erklärt. Man kann wetten, das Paket für die Auto-Giganten wird genausowenig wie das für die Banken an ernst zu nehmende Bedingungen geknüpft werden. Wie wir inzwischen wissen, haben Banken und Versicherungen, die mit Staatsgeldern gerettet wurden, nicht nur das Luxusleben ihrer Manager weiterhin bezahlt, sondern auch weiterhin hohe Boni für ihre Spitzenleute gezahlt und zum Teil Dividenden an Aktionäre ausgeschüttet.

Die Automobil-Riesen haben denn auch bereits eine parallele Argumentationskette angeworfen: Da gebe es hohe Kosten für die Firmen-Krankenversicherung und für die Pensionszusagen für jene, die sich zur Ruhe setzen. Für diese Zwecke, so wurde schon angekündigt, brauche man auch Geld, denn das seien Kosten.

Nun, es gibt in den USA keine gesetzlichen Krankenversicherungen. Entweder man versichert sich privat oder man hat eine Krankenversicherung vom Unternehmen, in das man natürlich genauso einzahlen muss wie wir hier in Deutschland in die Krankenkassen. Dies als Kosten für das Unternehmen zu bezeichnen, ist ein wenig verwegen. Ähnlich ist es mit den Pensionszusagen, die bei den Grosskonzernen üblich sind – es gibt ja auch keine staatliche Rentenversicherung in den USA. Auch für diese Zusagen muss natürlich eingezahlt werden. Soweit die Konzerne da Zuschüsse geben, sind das ebenfalls keine Kosten. Dafür hat man nämlich weniger Lohnerhöhungen gegeben. Ausserdem steht dem Unternehmen die ganze Zeit bis zur Pensionierung das eingezahlte Geld zur Verfügung, um damit Zinsen und Zinseszinsen einzustecken. In der Regel ist die Pensionskasse ein einträgliches Geschäft für ein Gross-Unternehmen – wenn man sich nicht verzockt hat.

Was die Unternehmen der Autoindustrie (und wohl auch die anderen Monopolkonzerne) anstreben, dürfte die vollständige oder teilweise Übernahme der Krankheitskosten und der Pensionen der älteren Beschäftigten nach ihrer Pensionierung durch den Staat sein, sprich den Steuerzahler. Kurz: es gibt keinerlei Limitierungen mehr für den Rausch des Raffens dieser Leute: Gibt der Finanzmarkt nicht mehr die dicken Grundgehälter und Millionen-Boni und die Milliarden von Dividendenzahlungen her, dann muss eben der Steuerzahler herhalten.

Und – wie gesagt: Die Bürde der Schulden – schnurzpiep!


Veröffentlicht am 10. November 2008 in der Berliner Umschau

Freitag, 7. November 2008

Wird Obama mit Krieg beginnen?

Die bürgerlichen Medien starten eine neue Propagandakampagne gegen den Iran

Von Karl Weiss

In den letzten Wochen hat eine neue Kampagne der bürgerlichen Medien gegen den Iran begonnen. Bis Weihnachten hätte Ahmedinedschad die Atombombe, tönte es und nun wird die „unerhörte Macht“ der irakischen schiitischen Ayatollahs beschworen.

Iranische Atomanlagen

Da hat die internationale Atomenergie-Kommission auf Anweisung aus den USA die Binsenweisheit verlauten lassen, der Iran könne sich (so wie jedes andere Land auch und auch jeder sonst, der genügend Geld und Einfluss hat) innerhalb weniger Monate (bis Weihnachten) genug angereichertes Uran für eine (1) Atomwaffe verschaffen. Ja und?

Es wird nicht einmal behauptet, dies hätte mit der im Iran betriebenen Anreicherungsanlage zu tun, denn die Inspekteure der Kommission haben dort ja Zutritt.

Nun, damit wird davon abgelenkt, dass die Kommission auch weiterhin nicht die geringsten Anzeichen hat, dass im Iran Uran hochangereichert wird. Die dort betriebene Anreicherungsanlage stellt laut den Inspekteuren nur niedrig angereichertes Uran her, das für Atomkraftwerke taugt.

Ahmedinedschad

Selbst die US-Geheimdienste hatten letztes Jahr verlauten lassen, das iranische Atomwaffenprogramm sei seit 2003 eingestellt. Nun, so hört man in den Nachrichten, würden Geheimdienstkreise diese Information in Frage stellen. Welche Geheimdienstkreise das sind, woher sie diese neue Erkenntnis haben und wer das eigentlich genau ist, darüber lässt man uns im Dunkeln. Das ist ja auch nicht wichtig. Hauptsache, man hat einen Vorwand, den Iran angreifen zu können.

Das erinnert an die Vorgeschichte des Irak-Krieges. Nicht überprüfbare Geheimdiensterkenntnisse wurden vorgeschoben und später war der Gewährsmann nicht zuverlässig. Auch damals wurde der Besitz von Massenvernichtungswaffen als Begründung vorgeschoben. Man hat sich nicht einmal die Mühe gemacht, einen neuen Vorwand zu erfinden.

Nun wird eine neue Kampagne nachgeschoben. Der Iran habe so eine große Macht im Irak durch die schiitischen Ayatollahs.

Nun, das wusste man vorher. Als Saddam Hussein im Irak herrschte, waren die Schiiten unterdrückt Sie mussten zähneknirschend zusehen, wie Saddam einen Krieg gegen den schiitischen Iran führte. Jeder wusste, wenn man Saddam absetzt, werden die Schiiten mit ihrer Bevölkerungsmehrheit an den Drücker kommen, wenn man den Irak nicht annektieren und zum 51.Staat der USA machen will.

Die Kampagne ist wie ein Spiegelbild des geschlagenen Kandidaten McCain. Der wollte auch im Irak immer ausschließlich die jetzige Situation besprechen und auf keinen Fall über die Vergangenheit. Es darf auf keinen Fall erwähnt werden, wer in den Irak einmarschierte und mit welcher Begründung und was sich später als die wirkliche Begründung herausstellte.

Es muss hier noch einmal laut und klar gesagt werden: Der Irak-Krieg wurde begonnen (und genauso würde ein Iran-Krieg) aus den imperialen Interessen der USA heraus, oder jedenfalls was man dafür hielt. Wenn sich nun herausstellt, dass man diese imperialen Interessen falsch eingeschätzt hatte, so kann man das ja nicht zur Begründung eines neuen Krieges nehmen.

Tatsächlich wird der Iran gestärkt aus der Situation hervorgehen, dass sein feindlicher Nachbar Irak seit 2003 zerstört und im wahrsten Sinne des Wortes in seine Bestandteile zerlegt wurde. Jeder wusste das von Anfang an. Wenn nun zum Beispiel in der „Süddeutschen Zeitung“ ein gewisser Avenarius heult, die Ayatollahs im Irak hätten „eine unerhörte Macht“ und seien vom Iran beeinflusst, so muss man fragen, wo hat dieser Mann die ganze Zeit gelebt. Auf dem Mond?

Wo war seine Stimme, als Bush in den Irak einfiel?

Barack Obama

Israel hat inzwischen den neu gewählten Präsidenten Obama bereits an sein Wort erinnert, er werde verhindern, dass der Iran Zugang zu Atomwaffen haben werde und auf den Beginn des Krieges gegen den Iran gedrängt. Auch eine der ersten Personalentscheidungen Obamas, er berief einen zionistischen Juden als engen Berater, lässt Böses ahnen.

Sollte wirklich der neue Präsident der USA, nicht zuletzt gewählt, weil er gegen den (Irak-)Krieg war, wie Michael Moore in seinem Schreiben zur Wahl Obamas ganz richtig erwähnt, so wahnsinnig sein, gleich zu Beginn seiner Amtszeit einen neuen, erneut nicht gewinnbaren Krieg zu beginnen oder jedenfalls die Vorbereitungen dazu?


Veröffentlicht am 7. November 2008 in der Berliner Umschau

Donnerstag, 6. November 2008

Immer neue absurde Polizeiübergriffe

Ein Fall von vielen

Von Karl Weiss

Bereits dreimal haben wir über völlig ungerechtfertigte gewaltsame Übergriffe der Polizei berichtet, hier, hier und hier. Nun wurde ein weiterer Fall bekannt. In Siegburg in Nordrhein-Westfalen hat ein absolut absurder Überfall eines Sonder-Einsatz-Kommandos (SEK) der Polizei das Leben einer Famile zunichte gemacht.

Polizeieinsatz

Der heute 56-Jährige Josef Hoss war vor acht Jahren, als er Opfer einer anonymen Anzeige wurde, ein wohlbetuchter Fliesenlegermeister mit eigenem Betrieb, einer Anzahl von Angestellten, mit einer Villa mit Schwimmbad und drei Luxusautos. Er wurde vom SEK Köln überfallen, als er am Steuer seines Firmen-Lieferwagens anhalten musste. Die Beamten schlugen die Fensterscheiben ein, zerrten ihn aus dem Fahrzeug, schlugen ihn mit den Gummiknüppeln windelweich und traten ihn wieder und wieder, auch noch, als er schon hilflos am Boden lag und nach der Polizei schrie. Die war aber schon da.

Der relative Luxus, in dem er mit seiner Familie lebte, hatte Neider auf den Plan gerufen, darunter ein Polizist aus der Nachbarschaft, der sich wichtig machte und weitergab, ein Zeuge habe Handgranten bei Hoss gesehen.

Gerüchte von Hörensagen dürfen selbstverständlich nicht zum Anlass von rigiden Polizeimassnahmen genommen werden, zuerst hätte man herausfinden müssen, ob an den Gerüchten etwas dran ist. Das liess man aber einfach weg.

Nachdem man Hoss in seinem Lieferwagen überfallen hatte, fand man den Weg zu seinem Haus, durchsuchte es und fand nichts.

Hoss war so schwer verletzt worden, dass er lange im Krankenhaus lag und bleibende Schäden erlitten hat. Er ist zu 80% behindert, hat ständige Schmerzen und kann auch kurze Wege nur humpelnd an Krücken gehen. Er kann seinen Beruf nicht mehr ausüben, seinen Betrieb nicht weiterführen und hatte daher kein Einkommen mehr. Er musste davon leben, Einrichtungsgegenstände zu verkaufen. Das Haus musste weit unter Wert notverkauft werden. Der Erlös davon ist schon für die Prozesskosten, Arztrechnungen und den Umzug in ein bescheidenes Haus draufgegangen.

"Es fehlt an allen Enden", sagt er. Seine Frau musste kellnern gehen, damit sie etwas zu Essen haben.

Ein Verfahren gegen die Verantwortlichen der Polizei und die beteiligten Polizisten wurde, wie immer im Fall von brutalen Übergriffen der Polizei, vom Staatsanwalt niedergeschlagen. Das nennt sich Rechtsstaat.

Als einziges verbliebenes Mittel blieb dem Dauer-Geschädigten nur noch das Zivilverfahren. Er hat das Land Nordrhein-Westfalen auf Schmerzensgeld und Schadenersatz verklagt. Auch wenn dies Verfahren sich hinzog, so hat er doch Recht bekommen. Es wurde ihm 30.000 Euro Schmerzensgeld und der Ersatz des Verdienstausfalls vom Gericht zugestanden. Doch die Freude darüber währte nur kurz.

Das Land Nordrhein-Westfalen ging in die Berufung. In der Berufungsschrift machen sie sich auch noch lustig über den Geschädigten: Der Schlagstock (im Beamten-Kauderwelsch heisst der „Einsatzmehrzweckstock“) sei nur angewandt worden, um Hoss‘ Muskeln zu lockern, denn er habe „passiven Widerstand geleistet“, indem er sich nicht die Arme nach hinten drehen liess. Hoss bestätigt das: „Ich versuchte mein Gesicht vor den Schlägen zu schützen.“

Abgesehen davon, der Betrag von 30.000 Euro ist minimal im Verhältnis zu den schweren körperlichen Schäden und den sselischen Schäden, sowohl seinen als auch denen der Familie. In den USA würden hier Millionenbeträge anstehen. Man braucht sicherlich die Übertreibungen in dieser Hinsicht in den USA nicht nachmachen, müsste aber doch endlich angemessene Beträge einführen, speziell wenn es ich um bleibende Schäden handelt.

Auch die Menschenrechtsorganisation Amnesty International hat sich bereits des Falls angenommen. Herr Grenz von dieser Organisation hat schon viele Opfer staatlicher Gewalt betreut, auch in Deutschland. "Fälle wie der von Herrn Hoss kommen öfter vor als man denkt", sagt er. Nur treffe es selten so etablierte Menschen, die sich wehren und denen man glaubt. "In Deutschland können sich viele nicht vorstellen, dass die Polizei so etwas tut", meint Grenz.

Seit Jahren wurde Hoss nun durch die juristischen Instanzen gejagt. Nun erst, 2008, gab es endlich einen Gerichtstermin für die Berufungsverhandlung. Das Landgericht bestätigte voll das erste Urteil und liess keine Revision zu.

Ob Hoss nun Geld sehen wird, bleibt aber offen. Es gibt für das Land Nordrhein-Westfalen immer noch die Möglichkeit, Nichtzulassungbeschwerde beim Bundesverwaltungsgericht einzulegen und unter diesem Vorwand weiterhin nicht zu zahlen. Grenz meint dazu: „Die Verantwortlichen haben die Tragweite ihrer Tat bis heute nicht verstanden.“


Veröffentlicht am 6. November 2008 in der Berliner Umschau

Originalveröffentlichung

Mittwoch, 5. November 2008

Können Sie das glauben?

Da bleibt selbst dem schärfsten Kritiker des Kapitalismus der Mund offen

Von Karl Weiss

Der Berichterstatter hatte so eine Ahnung, dass Banken, die von den Milliarden-Paketen aus Steuergeldern gerettet wurden, dann auch noch Dividenden an ihre Aktionäre auszahlen. Aber im Gespräch mit einem äußerst glaubwürdigen Herrn ließ er sich überzeugen: Selbstverständlich wird jeder Bank, der ‚unter die Arme gegriffen wird‘ auferlegt, keine Dividende für dieses Jahr zu zahlen, eventuell sogar noch fürs nächste Jahr. Er erklärte mir: „Würden die auch noch Dividenden zahlen, dann würde das ja alle Grenzen der Zivilisiertheit und des Mindest-Anstands übertreten und der Kapitalismus hätte ausgedient, denn niemand würde das noch zusätzlich zu allem anderen akzeptieren.“

Der Rettungs-Plan

Nun, Zivilisiertheit und Anstand gibt es nicht mehr – der Kapitalismus hat ausgedient. US-Banken, die Gelder aus dem „bail out“-Fond erhalten haben, haben Dividenden angekündigt, die gleich hoch sein sollen wie im letzten Jahr. Es wird also Steuerzahlergeld direkt an Aktionäre weitergereicht.

Der Berichterstatter hatte sich von den glaubwürdigen Herrn leicht überreden lassen, denn es ist wirklich zu unglaubwürdig. Selbst als scharfer Kritiker des Kapitalismus bleibt einem bei so viel rotzfrecher Unverschämtheit der Mund offen stehen. US-Kongressabgeordnete haben erklärt, damit sei das Rettungspaket `ad absurdum` geführt. Nun wurde auch noch bekannt: Der US-Finanzminister Paulsen hatte den Banken lediglich auferlegt, nicht mehr Dividende als im letzten Jahr auszuzahlen. Kein Wunder, Paulsen war selbst Spitzenmanager einer großen Investmentbank.

Sind die noch bei Trost?

Das muss man sich wirklich langsam auf der Zunge zergehen lassen. Da sind sogar Banken dabei, die insgesamt an ihre Aktionäre mehr auszahlen werden als sie als Hilfe vom Staat erhalten haben. Zum Beispiel die `Bank of New York Mellon`, der 3 Milliarden Dollar aus dem Rettungspaket in den Schlund gestopft worden waren, kündigte eine Dividendenzahlung an, die sie insgesamt 3,3 Milliarden Dollar kosten wird.

"Ich bin in Ordnung, ich bin auf einen Steuerzahler gefallen"

Gleichzeitig kommt auch aus Grossbritannien eine ähnliche Nachricht: Die `Royal Bank of Scotland` (RBS), die nur mit Millarden von Steuerzahlergeldern überlebte, hat eben bekanntgegeben, sie werde an ihre Manager insgesamt 1,79 Milliarden englische Pfund ausschütten, als Boni für gute Leistungen (nachdem eben diese selben Manager die Bank in den Abgrund geführt haben). Das sind grössenordnungsmässig 3,2 Milliarden Euro. Der Sprecher des Finanzministeriums ihrer Majestät, Vince Cable, nannte das gegenüber dem `Guardian`: „Die machen die Regierung zu Trotteln!“

Als drittes kam einen Tag später die Notiz im `Wall Street Journal` aus den USA, auch dort werden hohe Angestellte von mehreren Finanzinstituten, die Staatsknete bekommen haben, extrem hohe Summen von Geld als Gehälter und für ihre Altersabsicherung bekommen. Der Umfang beläuft sich auf insgesamt 40 Millarden Dollar, laut einer anderen Meldung sogar 70 Milliarden Dollar.

Um allem noch die Krone aufzusetzen, geben die Banken, auch nachdem sie die Staatsgelder erhalten haben, weiterhin keine Kredite zu normalen Bedingungen. Sie sitzen vielmehr auf dem geschenkten Geld und warten eine günstige Gelegenheit ab, kleinere Konkurrenten zu kaufen. Die New York Times berichtet, ein führender Manager der JP Morgan Chase habe eine solche Strategie vorgegeben. Und uns wurde das Paket – so wie in allen Ländern – unter dem Vorwand „verkauft“, man müsse die Banken retten, denn sonst gäbe niemand mehr Kredit.

Und da liegen sie nun unter ihren Schreibtischen vor Lachen über uns leichtgläubige Trottel: „Hahaha! Und die haben das noch gelaubt! Hahaha!“

Wie lange wollen wir uns noch vom Kapitalismus zu Trotteln machen lassen?


Veröffentlicht am 4. November 2008 in der Berliner Umschau


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"Full Crash- Zweites Anzeichen Wirtschaftskrise?"

"Stehen wir am Beginn einer grossen Weltwirtschaftskrise?"

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"Die Zinswende der Langzeitzinsen leitet das Abgleiten in die Weltwirtschaftskrise ein."

"Viertes Anzeichen Weltwirtschaftskrise"

"Können die USA bankrott gehen?"

"Wann kommt die Wirtschaftskrise?"

"Dollar-Verfall bedroht deutschen Export – Die Krise wird fürchterlich"

"USA: Global Alpha, Red Kite, Fed-Chef, Immobilien-Crash"

"Globaler Einbruch der Börsen"

"Weltwirtschaftskrise – Der konkrete Übergang in die Barbarei"

"USA: Wirtschaftskrise beginnt"

"Hellseherei? Die Wirtschaftskrise"

"General Motors könnte pleite gehen"

"Fannie und Freddie in der Bredouille"

"Drei EU-Länder sind bereits in der Wirtschaftskrise"

"Wirtschaftskrise in den USA"

"Europa sinkt in diesem Moment in die Wirtschaftskrise"

"Banken gerettet – Staaat pleite?"

"Weitere gigantische Finanzmarkt-Risiken"

"Verdienen deutsche Banken Vertrauen?"

Montag, 3. November 2008

Neue Hetze gegen die bolivianische Regierung

Wer ist für den Rauschgiftschmuggel verantwortlich?

Von Karl Weiss

Große Aufregung herrscht im Land: „Bolivien brüskiert USA“ wird getitelt und „Morales stoppt US-Drogenfahnder“. So sehen die bürgerlichen Medien die Welt: „Die westlichen Länder“, allen voran die USA, kämpfen wie die Berserker gegen die illegalen Drogen, während in Ländern, die nicht mehr in Habachtstellung vor den USA und der Nato erstarren, die Drogen wuchern und wuchern. Ist das wirklich so?

Evo Morales

Was war geschehen? Evo Morales, der Präsident Boliviens, der in spitzem Ton als „linksgerichtet“ bezeichnet wird (wussten wir nicht schon immer, alle Linken sind Junkies?), hat der US-Antidrogenbehörde DEA verboten, weiter in Bolivien zu arbeiten. Er wirft der DEA vor, sich in die inneren Angelegenheiten Boliviens einzumischen und die konservative Opposition, die einige Tieflandprovinzen von Bolivien abtrennen will, finanziell zu unterstützen. Er wirft der Organisation auch politische Spionage vor.

Nun, diese Anklagen sind glaubwürdig. Das ist genau die Art und Weise, wie die US-Regierung und ihre offenen und heimlichen Organisationen immer vorgehen, wenn sie den Umsturz in einem Land vorbereiten: Oppositionskräfte, die „westlich eingestellt“ sind, werden mit Beträgen von Hunderten von Millionen von Dollar unterstützt, in den bürgerlichen Medien lanciert man gezielt Kampagnen gegen die jeweiligen Regierungen, man stellt Mängel in der Demokratie desjenigen Landes fest, nutzt schon bestehende Widersprüche aus und hat vor allem einige hundert gut ausgebildete Geheimdienstagenten im Land, die immer Konflikte schüren, wo sie können. Georgien, die Ukraine, Armenien und einige andere Ex-Sowjetrepubliken können da ein Lied singen.

In Südamerika kommt da dann noch dazu: In dem Masse, wie man nicht mehr den US-Organisationen freie Hand lässt im Land, wirf man ihm Mangel an Einsatz gegen die Drogen vor. Venezuela hat da schon so seine Erfahrungen.

Also sehen wir uns an, wie das mit den illegalen Drogen ist auf dieser Erde: Prinzipiell gibt es drei Arten von illegalen Drogen:
  • Die synthetischen Drogen

    Das sind Drogen wie LSD und eine Reihe anderer, die in chemischen Labors und kleinen chemischen Fabriken hergestellt werden. Da ihre Rohstoffe gut bekannt sind, könnte man das relativ leicht überwachen. Die überwiegende Mehrheit dieser Drogen werden in den „westlichen Ländern“, allen voran die USA, hergestellt Warum man das nicht in den Griff bekommt, hat bisher noch niemand vernünftig erklären können.
Bolivien: Bewaffnete Mitglieder von Rechts-Milizen
  • Die Gruppe der Östlichen Drogen

    Das sind vor allem die Drogen, die aus Mohn hergestellt werden, also Heroin, Opium und andere aus der Gruppe der Morphine und ausserdem Haschisch. Diese Drogen stammen in ihrer überwiegenden Mehrheit aus dem Anbau in Afghanistan, bekanntlich ein NATO-Protektorat und zum kleineren Teil aus der Türkei, einem der engsten Verbündeten der USA.

  • Die Gruppe der Westlichen Drogen

    Das sind Kokain sowie das daraus hergestellte Crack und Marihuana. Diese Drogen werden, soweit sie nicht in den USA selbst angebaut werden (Marihuana), in ihrer grossen Menge in Kolumbien und Peru angebaut und hergestellt, in geringerem Masse auch in Mexiko. Diese drei Länder sind enge Verbündete der USA, dort haben ganze Bataillone der US-Drogenbehörde DEA freie Hand, mit Flugzeugen, Hubschraubern und Bodentruppen. In allen drei Ländern sind Tausende von US-Agenten angeblich mit der Bekämpfung des Drogenanbaus und des Drogenhandels beschäftigt.
Morales und Lula in Santiago

Dazu kommt: Die weit überwiegende Zahl der Drogenkonsumenten sind in genau den westichen Ländern bzw. deren engen Verbündeten, mit Ausnahme von Opium, das vor allen nach China geht.

Zusammengefasst: Das Problem der illegalen Drogen ist ein fast ausschliesslich „westliches“ Problem, sowohl von der Seite der Herstellung als auch von der des Verbrauchs. Es findet in den „westlichen Ländern“ statt und in solchen, die vollständig von ihnen dominiert sind. Woher nehmen die bürgerlichen Medien dieser Länder den Mut, andere Länder zu bezichtigen? Da zeigen doch vier Finger der Hand auf den Urheber zurück!

Wenn es wirklich einen heftigen Kampf gegen die Drogen in den „westlichen Ländern“ und den von ihnen dominierten gibt, so ist er völlig vergeblich. Das Drogenangebot in allen „westlichen Ländern“ (und in anderen) wächst und wächst. Die Preise für alle diesen illegalen Drogen sind auf einem Allzeittief wegen Überangebot.

Bolivien: Mitglieder von Rechts-Milizen

Der „Kampf gegen die Drogen“, so wie auch der „Kampf gegen den Terrorismus“, wird verloren. Allerdings gibt es heftige Stimmen, die sagen, man will ihn verlieren, er wird gar nicht wirklich geführt.

Charakteristisch war, was passierte, als man in Afghanistan einmarschierte. Der Mohnanbau, der unter der Herrschaft der Taliban bis auf einen winzigen Teil reduziert worden war, wuchs innerhalb eines Jahres wieder auf die vorherigen Werte und wächst seitdem weiter steil an. Siehe hierzu auch den ersten Teil des Artikels „Afghanistan, die Drogen-Connection“.

Bolivien: Leichen von erschossenen Kleinbauern

Nun, das war auch keinerlei Wunder, denn man hatte sich ja mit der Nordkoalition der Drogenbarone zusammengetan. Der Bruder des von der NATO in völlig freinen Wahlen eingesetzten Präsidenten Karsai ist einer der grossen, wenn nicht der grösste Drogenlord des Landes. Der Warlord, dem man die Provinz Helmand anvertraute, war ein anderer bestens bekannter Drogenbaron. Später löste man ihm ab, um ihm einen Sitz im Senat zu verschaffen, der seinen Einfluss nun weit über `seine` Provinz wachsen liess. Siehe hierzu auch den zweiten Teil des Artikels „Afghanistan, die Drogen-Connection“.

Fachleute schätzen, dass ein nicht unwesentlicher Teil der Reichtümer, die an der Wallstreet umlaufen, auf Geldwäsche für Drogenbarone und andere kriminelle Grossorganisationen zurückzuführen sind. So ergibt es natürlich wirklich einen Sinn, dass man sich diese Super-Profite nicht entgehen lässt. Es muss also vermutet werden, der angebliche Kampf gegen die Drogen wird absichtlich verloren.

Bolivien: Brandschatzung einer staatlichen Organisation

Darauf weist auch die Arbeit des Enthüllungsjournalisten Garry Webb hin, der in jahrelanger Recherche herausfand, die CIA selbst tätigt einen wesentlichen Teil des weltweiten Drogenhandels und dies in einem Buch veröffentlichte. Die bürgerlichen Medien, die jetzt auf Bolivien zeigen, haben damals nicht eine einzige Meldung über das Buch gebracht. Garry Webb wurde entlassen, bekam nirgends mehr eine Anstellung und wurde später verselbstmordet aufgefunden, mit zwei Schüssen! Siehe hierzu auch „Garry Webb ist tot“.

Wie man kriminelle Grossorganisationen aushebt, die wohl für einen wesentlichen Teil des Drogehnadels verantwortlich sind, ist allgemein bekannt: Man kann einzelne Personen herausbrechen, mit Straffreiheit winken und sie gegen die Organisation aussagen lassen oder man kann Undercover-Agenten einschleusen – alles bereits zur Genüge exerziert. Doch offensichtlich tut man dies nicht mehr. Können Sie sich erinnern nach dem grossen Prozess geen die italienische Mafia in den 80er Jahren des vorigen Jahrhunderts, dass auch nur eine einzige der Grossorganisattionen aufgeflogen ist? Können Sie sich danach irgendeines Gross-Gerichtsverfahrens erinnern? Eben, niemand kann sich erinnern.

Bolivien: Laden eines Verwandten von Morales gebrandschatzt

Der deutsche Polizeireporter Jürgen Roth hat in seinem Buch „Ermitteln verboten!“ gezeigt: In Deutschland sind sämtliche Ermittlungen gegen kriminelle Grossorganisationen eingestellt worden. Und Deutschland scheint nicht das einzige Land zu sein. Stattdessen will Frau Merkel überall Kameras installieren lassen, damit endlich jene Leute gefasst werden können, die auf der Strasse jemanden anrempeln.

Es ist einfach zu unglaubwürdig: man kann Menschen auf den Mond schicken und Wägelchen auf dem Mars herumfahren lassen, man kann 1 Million irakische Zivilisten umbringen, aber man bringt es angeblich nicht fertig, den überreichen Fluss der illegalen Drogen zu vermindern.

Was nun Bolivien betrifft, da gibt es wirklich den Anbau der Coca-Pflanze, aus deren Blättern man Kokain herstellen kann. Allerding macht man dort einen Tee aus diesen Blättern, der einen angenehm schläfrig macht. Die Indios dort kannten diesen Tee schon lange bevor im 16. Jahrhundert die weissen Eroberer kamen.

Nun, es wird auch wirklich ein Teil der bolivianischen Coca-Ernte zu Kokain verarbeitet, das betrifft aber weniger als 1% der Menge, die täglich aus Kolumbien und Peru, den beiden Länder, die eng mit den USA vermengte Regierungen haben, den Weg zu den Zentren des Verbrauchs finden.

Und schliesslich gibt es da noch einen Stachel im Fleisch Südamerikas: Das System SIVAM (Amazonas-Überwachungssystem). Mit hunderten von Radarstationen, mit Satelliten, mit 99 mit Radar ausgerüsteten Flugzeugen und einigen zusätzlichen Jets, mit einem irrwitzigen elektronischen Aufwand in der Zentrale in Manaus wird das gesamte Amazonasgebiet im Norden Brasiliens intensiv überwacht. Ein wesentlicher Teil des Kokains aus Kolumbien und Peru wird über dieses Gebiet als Umschlagplatz auf den Weg in die Haupt-Konsum-Zentren in Nordamerika und Europa gebracht. Das System ist seit 2004 in Aktion und wird von den USA kontrolliert (musste aber vom brasilianischen Steuerzahler bezahlt werden). Bis heute ist dort kein einziger grösserer Kokain-Transport aufgeflogen! Zum SIVAM-Artikel geht es hier.


Veröffentlicht am 3. November 2008 in der Berliner Umschau

Sonntag, 2. November 2008

Zwei Gedichte

“Die freie Wirtschaft” und “Höhere Finanzmathematik“


Gefunden von Karl Weiss


In diesen Tagen der Finanzkrise, der zusammenbrechenden Banken und ihrer wundersamen Wiederauferstehung von Steuerzahlers Gnaden, gibt es, wie zu erwarten war, auch Talente, die sich die Mühe machen, das Ganze in Versform zu fassen.

Hier der Text zweier Gedichte zum Thema:

Die freie Wirtschaft

Ihr sollt die verfluchten Tarife abbauen.
Ihr sollt auf euern Direktor vertrauen.
Ihr sollt die Schlichtungsausschüsse verlassen.
Ihr sollt alles Weitere dem Chef überlassen.
Kein Betriebsrat quatsche uns mehr herein,
wir wollen freie Wirtschaftler sein!
Fort die Gruppen - sei unser Panier!
Na, ihr nicht.
Aber wir.

Ihr braucht keine Heime für eure Lungen,
keine Renten und keine Versicherungen.
Ihr solltet euch allesamt was schämen,
von dem armen Staat noch Geld zu nehmen!
Ihr sollt nicht mehr zusammenstehn -
wollt ihr wohl auseinandergehn!
Keine Kartelle in unserm Revier!
Ihr nicht.
Aber wir.

Wir bilden bis in die weiteste Ferne
Trusts, Kartelle, Verbände, Konzerne.
Wir stehen neben den Hochofenflammen
in Interessengemeinschaften fest zusammen.
Wir diktieren die Preise und die Verträge -
kein Schutzgesetz sei uns im Wege.
Gut organisiert sitzen wir hier ...
Ihr nicht.
Aber wir.

Was ihr macht, ist Marxismus. Nieder damit!
Wir erobern die Macht, Schritt für Schritt.
Niemand stört uns. In guter Ruh
sehn Regierungssozialisten zu.
Wir wollen euch einzeln. An die Gewehre!
Das ist die neuste Wirtschaftslehre.
Die Forderung ist noch nicht verkündet,
die ein deutscher Professor uns nicht begründet.
In Betrieben wirken für unsere Idee
die Offiziere der alten Armee,
die Stahlhelmleute, Hitlergarden ...
Ihr, in Kellern und in Mansarden,
merkt ihr nicht, was mit euch gespielt wird?
Mit wessen Schweiß der Gewinn erzielt wird?
Komme, was da kommen mag.
Es kommt der Tag,
da ruft der Arbeitspionier:
"Ihr nicht.
Aber Wir. Wir. Wir."



Höhere Finanzmathematik

Wenn die Börsenkurse fallen,
regt sich Kummer fast bei allen,
aber manche blühen auf:
Ihr Rezept heißt Leerverkauf.
Keck verhökern diese Knaben
Dinge, die sie gar nicht haben,
treten selbst den Absturz los,
den sie brauchen - echt famos!
Leichter noch bei solchen Taten
tun sie sich mit Derivaten:
Wenn Papier den Wert frisiert,
wird die Wirkung potenziert.
Wenn in Folge Banken krachen,
haben Sparer nichts zu lachen,
und die Hypothek aufs Haus
heißt, Bewohner müssen raus.
Trifft's hingegen große Banken,
kommt die ganze Welt ins Wanken -
auch die Spekulantenbrut
zittert jetzt um Hab und Gut!
Soll man das System gefährden?
Da muss eingeschritten werden:
Der Gewinn, der bleibt privat,
die Verluste kauft der Staat.
Dazu braucht der Staat Kredite,
und das bringt erneut Profite,
hat man doch in jenem Land
die Regierung in der Hand.
Für die Zechen dieser Frechen
hat der kleine Mann zu blechen
und - das ist das Feine ja -
nicht nur in Amerika!
Und wenn Kurse wieder steigen,
fängt von vorne an der Reigen -
ist halt Umverteilung pur,
stets in eine Richtung nur.
Aber sollten sich die Massen
das mal nimmer bieten lassen,
ist der Ausweg längst bedacht:
Dann wird bisschen Krieg gemacht.

Freitag, 31. Oktober 2008

Verdienen Deutsche Banken Vertrauen?

Wer hat die wahnwitzigsten Räder gedreht?

Von Karl Weiss

Deutschland rauscht in diesem Moment in eine tiefe Wirtschaftskrise, wahrscheinlich die tiefste, die es je gab, seit es ein Land gibt, das Deutschland heißt. Da wird man aktive Banken brauchen, die billige Kredite bereitstellen, damit wenigstens ein Teil der Unternehmen überleben kann. Doch die Deutschen Banken geben als Folge der Finanzkrise keinerlei Unternehmenskredite zu normalen Bedingungen. Eine hohe Prozentzahl der Bundesbürger ist für die Verstaatlichung der Banken. Ackermann beklagt eine Krise des Vertrauens in die Banken. Verdienen die Deutschen Banken Vertrauen?

Will man diese Frage beantworten, muss man zunächst einmal auf deren Aktienkurse sehen. Dort wird ihr Wert ja von den „Marktteilnehmern“ bewertet, die es eigentlich wissen müssten. Nun, alle großen deutschen Banken haben so um die 80% ihres Wertes seit Juli verloren (Deutsche Bank: 84%, Commerzbank: 80%, Postbank: 78 %, die Dresdner Bank hat keinen Aktienkurs mehr, aber die Mutter Allianz hat ebenso viel verloren). Aber es könnte ja sein, die Marktteilnehmer wissen einfach nicht Bescheid. Könnten die Banken nicht trotzdem die Retter der Nation sein?

"Ich bin in Ordnung, ich bin auf einen Steuerzahler gefallen"

Wenden wir uns also der Frage zu, ob diese Banken sich in übertriebener Weise der großen Hebel bedient haben. Hierzu muss man wissen: Unter Hebel versteht man riesengrosse Finanzräder zu drehen, wenn das Eigenkapital im Vergleich dazu verschwindend klein ist. Jeder benutzt natürlich Hebel (das wird im Verhältnis zwischen Eigenkapital und Bilanzsumme gemessen), aber es wird äußerst bedenklich, wenn dahinter nur noch 1 oder 2% an Eigenkapital stehen.

Sehen wir zum Beispiel wichtige internationale US-Banken wie die Bank of America, Wachovia oder Wells Fargo: Die haben etwa 8% Ihrer Bilanzsumme an Eigenkapital und können sich darüber streiten, wer pleite gegangene Banken aufkaufen darf.

Sehen wir als nächstes auf die beiden US-Grossbanken J.P.Morgan und Citigroup und die englische HSBC-Bank: Sie weisen etwa 5% ihrer Bilanzsumme als Eigenkapital auf. Da gibt es schon bestimmte Risiken, man hat bereits ein grosses Rad gedreht.

Der Rettungs-Plan

Als nächste Kategorie gehen wir zu den Banken, die etwa 3% ihrer Bilanzsumme als Eigenkapital aufweisen können. Das ist schon kritisch, das Rad kann zu gross gewesen sein. Hierzu zählen die US-Investmentbanken Goldmann Sachs , Morgan Stanley, Lehmann Brothers, die Belgisch-Holländische Gruppe Fortis sowie die BNP. Wie alle schon wissen, ist Lehman Brothers Pleite, Fortis musste mit Riesensummen Geld zum Verkauf in Bruchstücken fit gemacht werden und die BNP wird wohl grössere Mengen an Staatsgeldern brauchen.

Schliesslich kommen wir zu der Gruppe von Banken, die völlig absurde Hebel verwendet haben und das Geld der Anleger in extreme Gefahr gebracht. Sie haben nur etwa 2% oder weniger ihrer „Räder“ (Bilanzsumme) mit Eigenkapital abgesichert, da ist alles drin. Hierzu gehören die Commerzbank, die Postbank, die ING (die bereits Staatsgelder in Anspruch genommen hat) und mit deutlich unter 2% als Spitzenreiter unserer kleinen Liste die Deutsche Bank.

Woher, glaubt Ackermann, kann er unter diesen Umständen Vertrauen erwarten?

Schliesslich fragen wir die entscheidende Frage: Sind die Deutschen Banken, nachdem ihnen das Überleben mit Steuergeldern abgesichert wurde, dazu übergegangen, wieder Kredite zu normalen Bedingungen an Unternehmen zu geben? Die Antwort ist Nein.

Wer im Moment in seinem Unternehmen nicht genug Cash hat und auf Kredite angewiesen ist, ist arm dran. Entweder er nimmt Kredite zu Wucherbedingungen auf und wird wohl Pleite gehen, sobald ihn der Absatzeinbruch erwischt, oder er geht jetzt schon pleite, weil er Rechnungen nicht zahlen kann.

Die Banken sitzen auf Riesenmengen von Euro. Sie legen sie als Tagesgelder zu niedrigen Zinsen bei der Europäischen Zentralbank an, statt Kredite zu vergeben.

Der Grund also, der uns genannt wurde, warum man mit 500 Milliarden Euro die Banken retten muss, weil es sonst nämlich niemand mehr gäbe, der Kredit vergibt, ist vorgeschoben. Es gibt überhaupt keinen Kredit zu normalen Bedingungen!

Der wirkliche Grund des Milliardenpakets ist: Die Banken haben ihre Lakaien in den Parteien einfach angewiesen, ihnen dies Geld bereitzustellen. Sie haben nämlich das Sagen.


Veröffentlicht am 31. Oktober 2008 in der Berliner Umschau

Originalveröffentlichung

Andere Artikel zur Weltwirtschaftskrise:

"Anzeichen Wirtschaftskrise?"

"Full Crash- Zweites Anzeichen Wirtschaftskrise?"

"Stehen wir am Beginn einer grossen Weltwirtschaftskrise?"

"25% Fall des Dollars?"

"Der Mini-Crash - 10 Monate zur Wirtschaftskrise?"

"Drittes Anzeichen Weltwirtschaftskrise"

"Die Zinswende der Langzeitzinsen leitet das Abgleiten in die Weltwirtschaftskrise ein."

"Viertes Anzeichen Weltwirtschaftskrise"

"Können die USA bankrott gehen?"

"Wann kommt die Wirtschaftskrise?"

"Dollar-Verfall bedroht deutschen Export – Die Krise wird fürchterlich"

"USA: Global Alpha, Red Kite, Fed-Chef, Immobilien-Crash"

"Globaler Einbruch der Börsen"

"Weltwirtschaftskrise – Der konkrete Übergang in die Barbarei"

"USA: Wirtschaftskrise beginnt"

"Hellseherei? Die Wirtschaftskrise"

"General Motors könnte pleite gehen"

"Fannie und Freddie in der Bredouille"

"Drei EU-Länder sind bereits in der Wirtschaftskrise"

"Wirtschaftskrise in den USA"

"Europa sinkt in diesem Moment in die Wirtschaftskrise"

"Banken gerettet – Staaat pleite?"

"Weitere gigantische Finanzmarkt-Risiken"

"Können Sie das glauben?"

Donnerstag, 30. Oktober 2008

War Haider schwul?

Scheinheiligkeit ist schlecht

Von Karl Weiss

Unter Rechtsextremen und erst recht Faschisten ist Homosexualität mindestens genauso verpönt, wie Jude zu sein. Da wäre es gewissermaßen ein Trompetenstoss, wenn sich plötzlich über einen prominenten Rechtsaussen herausstellte, er wäre bisexuell, mindestens genauso wie vor einiger Zeit, als man erfuhr, der Recht-und-Ordnung-Schill schnupft Kokain. Nun gibt es klare Aussagen, wiederholt in seriösen Presseorganen, dass der österreichische Super-Rechts-Politiker Haider, vor zwei Wochen tödlich verunglückt, ein sexuelles Doppelleben hatte

Haider (mitte) mit Petzner (rechts)

Die ersten Gerüchte kamen auf, als in der Partei Haiders Widerstände gegen die Wahl des Generalsekretär Stefan Petzner zum Parteivorsitzenden der BZÖ auftauchten. Auch bei der Wahl zum Fraktionsvorsitzenden in Wien fiel er durch. Jemand ließ das Wort „Lebensgefährte“ fallen. Petzner hat Haider sein „Lebensmensch“ genannt. In einigen Gegenden Österreichs gibt es die Bezeichnung "das Mensch" für eine Frau.

Dann kam die Aussage an das Tageslicht, dass Haider, der bei seinem Unfall von einer privaten Feier kam, dort praktisch nüchtern etwa zweieinhalb Stunden vor dem Unfall abgefahren war. In den zweieinhalb Stunden muss etwas vorgefallen sein, um auf 1,77 Promille Alkohol im Blut zu kommen.

Jetzt kam die entscheidende Information. Haider wurde während dieser Zeit in Begleitung in einem Homosexuellenlokal in Klagenfurt gesehen, wo er mehr als eine Flasche Wodka verköstigte.

Offiziell mit Frau und zwei Töchtern zusammenlebend, führte Haider anscheinend ein Doppelleben, hatte daneben wohlmöglich männliche Lebensgefährten, so wie angeblich Petzner, und wagte sich sogar in Homosexuellenlokale, obwohl sein Gesicht eines der bekanntesten Österreichs war.

Nun geht das eigentlich niemand etwas an, schließlich haben wir nichts gegen Homo- oder Bisexuelle und das sind Sachen des Privatlebens. Ja, wenn...

Wenn nicht die Rechtsextremisten geschworene Feinde der Homosexualität und Homosexuellen wären. Auch die FPÖ war zu Zeiten, als sie noch Haider-Partei war, strikt anti-homosexuell, was erst später geändert wurde. Es sei auch noch angemerkt: In faschistischen Staaten und auch Ländern mit stark rechtsgestrickten Regierungen (wie zum Beispiel im Moment in Polen) wurden und werden Homosexuelle wegen ihrer sexuellen Neigung verfolgt. Unter Hitler wurden alle, deren man habhaft werden konnte (und noch einige mehr, die einfach denunziert worden waren) in die KZ gesteckt und dort besonders schlimm misshandelt. So gut wie keiner ist da lebend herausgekommen.

Auch der Kokain-Konsum Schills ist, abgesehen davon, dass dies natürlich eine kriminelle Handlung ist, nicht ein grösseres Problem als wenn der designierte Bundestrainer mit Kokain erwischt wird. Aber im Fall Schill waren es ja gerade die kleinen Vergehen, die er als Richter und später als Innensenator speziell im Visier hatte (Zero-Tolerance-Policy) und belegte sie mit langen Gefängnisstrafen. Dann kann man erwarten, dass er nicht selber zum Delinquenten wird.

Schill beim Koksen

Ebenso muss man sehen, die rechte Szene von vorwiegend christlich-extremistischer Provenienz in den USA und auch in einigen anderen Ländern sind fanatische Bekämpfer der Homosexuellen, wobei da in der Regel die Bisexuellen mit eingerechnet werden. In mehreren US-Bundestaaten sind die Anstrengungen der Republikaner darauf gerichtet, die Homosexualität als solche wieder strafbar zu machen. Vor kurzem geschah es zum Beispiel, dass eine solche christlich inspirierte Gruppe von Rechtsextremen auf der Beerdigung eines Soldaten erschien, der im Irak gefallen war und gegen die Aufnahme von homosexuellen Soldaten in den Militärdienst protestierten. Der Vater des toten Soldaten hat das bis heute nicht überwunden.

Eine Anzahl der Baptisten-Kirchen in den USA halten geschlossene Anstalten bereit, in die Jungen, die der eventuellen Homosexualität verdächtig sind, „umerzogen“ werden, d.h. faktisch so lange mit Elektroschocks im Intimbereich gequält werden, bis sie wirklich keine Sexualität mehr haben.

In den verschiedensten Ländern gibt es Fälle, in denen Rechtsextremisten, Faschisten, Skinheads oder „White Power“-Leute Jagd auf (wirkliche oder vermeintliche) Homosexuelle machen und sie zusammenschlagen und oft auch umbringen.

Zwar hat die BZÖ Haiders die Homosexuellen (wohl auf Initiative Haiders?) nicht auf der Liste der Erzfeinde gehabt, aber er hielt seine Neigungen doch lieber geheim. Er wollte wohl vorsichtshalber nicht ausprobieren, wie seine Wählerschaft darauf reagiert. Allerdings schienen schon eine Menge Gerüchte in der Partei umzulaufen.

Haider war treibende Kraft, als in der damaligen Rechtskoalition unter Schüssler das „Schutzalter“ für Sex mit Jugendlichen modifiziert wurde. Bis dahin war Sex mit Mädchen zwar ab 14 Jahren frei, aber mit Jungs erst ab 18. Eine Neunzehnjährige, die mit einem Siebzehnjährigen Sex hatte, konnte vorher in Österreich als Kinderschänderin angeklagt werden. Haider sorgte mit dafür, dass nun auch mit jüngeren Jungs Sex gemacht werden kann.

Nein, man darf wirklich nicht Homosexuelle für schlecht halten oder verfolgen, aber die meisten Leute halten Scheinheiligkeit für schlecht.


Veröffentlicht am 30. Oktober 2008 in der Berliner Umschau, hier redigiert und mit einem Zusatz und Bildern versehen

Originalveröffentlichung

Mittwoch, 29. Oktober 2008

'Du schriebst mir, du liebst mich, aber ich darf es niemand sagen ...'

'...außer ich hätte deine schriftliche Einverständniserklärung': Die Schills sind los

Von Karl Weiss

Ja, so war es: Du hattest mir geschrieben. Geschrieben, was ich schon erwartet, aber immer auch bezweifelt hatte. Du schriebst, du liebst mich, in einem lieben Brief mit einer Menge gezeichneter Herzchen. Ich war selig. Endlich! Nun würde alles gut werden. Ich erzählte es meiner Mutter und ich stellte es, noch bevor ich dir geantwortet hatte, in meine Internet-Site in meinem „social networking“, sogar mit einem Faksimile jenes Satzes aus deinem Brief. Alle dort, die mich (und dich) kennen, sollten es wissen!

Schill 2

Doch bevor du noch meinen Antwortbrief mit dem Heiratsantrag beantwortet hattest, bekam ich Post von einem Rechtsanwalt (persönlich überbracht von einem Beauftragten).

Er schrieb, ich hätte eine vom Briefgeheimnis geschützte Mitteilung im Internet an die Öffentlichkeit gebracht. Hierfür sei ich abzumahnen. Ich hätte außerdem eine Erklärung abzugeben, diese Veröffentlichung von Privatsphären-Geheimnissen nicht zu wiederholen. Ich hätte die Mitteilung aus dem Internet zu nehmen und ich hätte ihm seine Kosten zu erstatten, die nun mal leider 2304 Euro und 68 Cents betragen hätten.

Falls ich bis zum Abend des darauffolgenden Tages nicht das Geheimnis aus dem Internet entfernt hätte und die Erklärung abgegeben hätte (er hatte mir ein Formular mit dem Wortlaut freundlicherweise gleich mitgeschickt), sehe er sich leider gezwungen, mich wegen dieses Deliktes zu verklagen, was bedeutend teurer würde. Eine Strafe von bis zu 25.000 Euro stünde auf meine Vergehen, ersatzweise Haft, ganz zu schweigen von den Rechtsanwaltskosten beider Seiten.

Da Samstag war und der nächste Tag dementsprechend Sonntag, konnte ich in der Kanzlei des Rechtsanwaltes niemanden erreichen. Wie du dich erinnerst, habe ich dich auch gleich angerufen und du hast mir bestätigt, dass du natürlich keinen Rechtsanwalt mit so etwas beauftragt hattest.

Also tauchte ich noch am Samstag bei einem Rechtsanwalt auf, der mich früher einmal vertreten hatte und klingelte ihn aus seiner Wohnung.

Ich war mir sicher, der würde mir bestätigen, diese „Abmahnung“ habe selbstverständlich keinen Bestand und ich könne sie einfach vergessen.

Doch dann kam die Überraschung: Wenn der Anwalt diese Klage beim Kölner Landgericht einreichen würde, was wahrscheinlich sei, dann hätte sie eine Chance, tatsächlich durchzukommen, also solle ich vorsichtshalber tun, was er verlangt.

Gleichzeitig solle ich dich eine Einverständniserklärung unterschreiben lassen, die bestätigt, du hast nichts gegen diese Veröffentlichung. Er meint, damit hätten wir eine gute Chance, einen eventuellen Prozess bezüglich jener Rechtsanwaltskosten zu gewinnen.

Aber auch das konnte er mir nicht garantieren. Da die angegebenen Kosten aber sehr hoch sind, würde ein entsprechender Prozess auf jeden Fall billiger kommen – wenn man ihn gewinnt. Wenn man ihn verliert, dann sei sowieso alles verloren.

Halten Sie diesen Fall für real? Nein, er ist erfunden. Aber er könnte wahr sein, denn das Landgericht Köln (Pressekammer) hatte genau so einen Fall zu entscheiden und erfand neues Recht:

Angeblich sei ein E-Mail wie ein Brief zu behandeln und es gelte das Briefgeheimnis. Nun bezieht sich, wie jeder weiss, das Briefgeheimnis auf ungeöffnete Briefe. Niemand darf einen solchen Brief öffnen oder irgendwie den Inhalt zur Kenntnis nehmen, ganz zu schweigen von veröffentlichen, solange der Empfänger ihn nicht erhalten und geöffnet hat. Ab diesem Moment darf selbstverständlich der Empfänger im Rahmen seiner allgemeinen Pflichten den Inhalt veröffentlichen. Ebenfalls gilt das Briefgeheimnis nicht mehr für einen vom Empfänger geöffneten Brief, den der Empfänger in der Öffentlichkeit hat herumliegen lassen.

Schill beim Koksen

Selbst wenn man also ein E-Mail parallel zu einem Brief sieht, das Briefgeheimnis greift nur so lange, bis der Empfänger den Brief (das E-Mail) geöffnet hat.

Doch das Landgericht Köln (Pressekammer) sieht das ganz anders. Es verurteilte einen Betreiber einer Webseite (er war gar nicht der Betreiber, aber das ist schon wieder ein anderes Thema), weil auf der Website ein E-Mail veröffentlicht wurde, mit dem der Betreiber abgemanhnt wurde. Allerdings war auf dieser Website ausdrücklich eingetragen worden, dass alle E-Mails veröffentlicht werden könnten und dass speziell alle Abmahnungen auf jeden Fall veröffentlicht werden.

Nun, wie auch immer, das Landgericht Köln erfand neues Recht. Es gab dem Kläger recht, der abgemanhnt hatte. Man hätte sein E-Mail nicht veröffentlichen dürfen. In einigen Rechtskommentaren wird aufgrund dieses Urteils nun schon berichtet, man dürfe die Inhalte von E-Mails nicht veröffentlichen, wenn man nicht die schriftliche Einverständniserklärung des Absenders habe.

Nun, dies ist ein weiteres Beispiel, wie das sowieso schon trübe Rechtssystem der Bundesrepublik, belastet von Hunderten von Nazi-Richtern, sich immer weiter eintrübt. Urteile der absurdesten Kategorien häufen sich. Die Schills sind los.


Veröffentlicht am 29. Oktober 2008 in der Berliner Umschau

Originalveröffentlichung

Dienstag, 28. Oktober 2008

Weitere gigantische Finanzmarkt-Risiken

Spielen sich hier des Verbrechens Schuldige als Verfolger des Verbrechens auf?

Von Karl Weiss

Die bürgerlichen Medien wollen uns über die Krise folgendes weismachen: „Alles bezog sich auf zu freigiebig vergebene Hypotheken-Darlehen in den USA. Dies ist nun eingedämmt mit den umfangreichen Banken-Rettungspaketen in den meisten Industrieländern. Eventuell kommt noch der eine oder andere kleinere zusätzliche Ausgleichsbedarf, doch im wesentlichen ist die Finanzkrise ausgestanden. Jetzt hat man sich auf die Krise der realen Wirtschaft zu konzentrieren, die aber auch sicherlich in ein, zwei Jahren bereinigt ist.“ Dies ist aber wahrscheinlich nichts als Pfeifen im dunklen Wald.


Stimmen, die schon lange vor dieser Krise gewarnt hatten, zeichnen ein ganz anderes Bild. So schreibt zum Beispiel Joachim Jahnke, ehemaliger Vizepräsident der „Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung“ in London (Hier ist sein Infoportal: http://www.jjahnke.net/index.html , extrem interessant für jemand, der an Wirtschaftsinformationen interessiert ist): „Die miesen Unternehmensbonds sind ein weiteres Problem neben den miesen Hypothekenpapieren und den ebenfalls miesen Kreditkartenpapieren und den Credit Default Swaps von über 50 Billionen Dollar und der Möglichkeit der Pleite eines oder mehrerer großer Hedgefonds. Gegen keines dieser Risiken haben die Regierungen ein direktes Gegengift, und die Überlebensgarantie für die Banken hilft gegen die meisten dieser gigantischen Risiken sehr wenig.“


Das muss man sich ganz langsam auf der Zunge zergehen lassen: Er spricht von weiteren riesigen Paketen von „faulen“ Papieren und von Riesen-Pleiten, die viel Anderes mitreißen werden:
  • 1. Die „faulen“ Hypothekenpapiere, die bereits zum großen Teil geortet sind (nach offizieller Version), wenn auch niemand bis heute deren tatsächlichen Umfang kennt. Dass die Banken nach den Rettungspaketen nicht wieder damit begonnen haben, Kredite, z.B. für Unternehmen, unter normalen Bedingungen zu geben, weder in den USA noch in Europa, sondern ihr Geld stattdessen bei den Zentralbanken zu niedrigen Zinsen anlegen, zeigt klar: Da wird noch weit mehr erwartet. Charakteristisch: Die Regierungen sind nicht in der Lage , von den Banken zu verlangen, nach der Entgegennahme von Millarden wieder Kredite zu normalen Bedingungen zu vergeben. Wiederum wird deutlich, wer das Sagen hat.
Deutschland: Statistik von 2000 bis 2007 über BIP, Lohn, Konsum und Vermögenseinnahmen
Hier die entlarvende Statistik über die Vorgeschichte der Krise in Deutschland: Die Nettolöhne je Arbeitnehmer (und der Konsum) bleiben vom 4. Quartal 2000 bis zum 4.Quartal 2004 praktisch unverändert, während die Produktiviät seit etwa dem 2.Quartal 2002 beständig steigt und die Unternehmens- und Vermögensgewinne zuerst zusammen mit der Produktivität, dann ab dem 3. Quartal 2003 explosionsartig ansteigen. Die Nettolöhne je Arbeitnehmer beginnen haargenau ab dem 1. Quartal 2005 mit ihrer Talfahrt, das war der Zeitpunkt der Einführung von Hartz IV.
  • 2. „Die miesen Unternehmensbonds“, das sind verschiedene Arten von Schuldverschreibungen von Grossunternehmen, die normalerweise von diesen als eine Art der Kapitalisierung genutzt werden. Werden sie fällig, muss das Unternehmen den Wert plus die Zinsen „bedienen“. Wird davon gleichzeitig sehr viel fällig, während zur gleichen Zeit der Absatz einbricht (siehe Einzelhandel, siehe Automobilindustrie) und die Banken keine Kredite an Unternehmen vergeben (jedenfalls nicht zu vernünftigen Bedingungen – jetzige Situation), kann damit ein Gross-Bankrott verursacht werden – oder eben auch mehrere, wenn das bei mehreren Firmen passiert. Die nicht bedienten Unternehmensbonds sind dann, wie die Hypotheken-bezogenen Papiere, „toxic waste“ (Giftmüll). Alle Finanzmarkttitel, die mit solchen Bonds abgesichert wurden, werden dann ebenfalls faul. Wer hätte auch gedacht, ein mit GM-Bonds abgesichertes Papier könne plötzlich nichts mehr wert sein.
Deutschland 2000 bis 2008: Veränderung Konsum privater Haushalte mit Trendlinie
Der Konsum privater Haushalte bewegt sich in Deutschland seit 2000 in etwa um das Nullwachstum herum, mit einem deutlichen Trend nach unten. Dem scharfen Einbruch im 1. Quartal 2007 wegen der Mehrwertsteuererhöhung folgt zwar für ein Quartal eine gewisse Erholung, aber seit dem 3. Quartal 2007 geht es deutlich und unaufhaltsam bergab.
  • 3. Die miesen Kreditkartenpapiere, ein anderer Fall. Man hat über Kreditkarten riesige Kreditlinien aufgemacht, die nun, da viele ihr Arbeit verlieren, da viele ihr Häuschen verlieren, nicht mehr bezahlt werden können. Auch darauf bezogen sich wiederum Finanzmarkttitel, die noch nicht einmal als besonders kritisch angesehen wurden, denn die Zahl der Arbeitslosen war nach unten gerechnet worden. In einer tiefen Wirtschaftskrise können diese Titel aber ebenso zu `Giftmüll` werden und wer da Geld angelegt hat, verliert es. Das kann sich auf Banken beziehen oder auf Staaten oder auch auf Unternehmen, die dann wiederum dringende Kapitalisierungsprobleme haben, während ihr Aktien gleichzeitig im Keller sind (und daher auch keine Aktien ausgegeben werden können) – und die Banken, wie schon gesagt, geben keine Kredite zu normalen Bedingungen.
Deutschland: 2. Quartal 2008 gegen 2.Quartal 2007 BIP Lohn Konsum Vermögen
Hier jetzt die aktuelle Situation unmittelbar vor dem Ausbruch der Finanzmarktkrise, als die Regierung noch von einem "Aufschwung" sprach. Nettolöhne je Arbeitnehmer (und damit Konsum) nehmen im Jahresvergleich deutlich ab, das BIP hatte noch ein Wachstum von 1,7% (basiert auf den Exporten, die erst ab August einbrachen), während die Unternehmens- und Vermögenseinkommen um 7,8% im Jahresvergleich ansteigen. Wer soll die mit der Arbeitsproduktivität steigende (1,6%) Produktion kaufen?
  • 4. „Credit Default Swaps von über 50 Billionen Dollar“, das sei erst gar nicht erklärt, aber auch das sind Finanzmarkttitel, die sich auf irgendwelche Arten von Krediten beziehen, die jetzt platzen (und bisher noch nicht berücksichtigt wurden).
Welt: Vergleich der mittleren Veränderung in den Jahren 95 bis 05 des unteren Fünftel der Einkommenspyramide
Die Verringerung des Hauhaltseinkommens und Konsum in Deutschland ist aber nicht nur eine Erscheinung der letzten drei Jahre. Bereits in den Jahren 1995 bis 2005 hatte das untere Fünftel (die unteren 20%) der Einkommenspyramide einen jährlichen Verlust zu verzeichnen (0,3% jährlich), ebenso wie in den USA, während die anderen grossen EU-Länder Grossbritannien, Frankreich und Italien noch jährliche Zuwachsraten auch bei den Ärmeren hatten.
  • 5. Schliesslich die Hedge Fonds: Viele wurden schon entlassen von Hedge Fonds, etwa 40 kleine schlossen bereits, aber es wird erwartet, dass auch ein oder mehrere grosse auf einer Menge von Giftmüll sitzen könnten und in diesem Moment versuchen, diesen loszuwerden, was aber ausserst schwierig ist, denn alle sind äusserst aufmerksam geworden bei Finanzmarkttiteln. Ob die Staaten wirklich so tollkühn sein werden, auch Hedge Fonds zu stützen, sei dahingestellt. Die großen ziehen aber genauso viel mit sich wie eine grosse Bank. Und: Auf jeden Fall können eben auch Staaten bankrott gehen. Fragen Sie mal in Island nach. Der nächste Kandidat: Ungarn. Danach stehen weitere an: Argentinien, Ukraine.
Deutschland: Einzelhandelsumsatz 2006 - 2008 mit Trendlinie
Auch der Einzelhandelsumsatz in Deutschland spiegelt die verschlechterten Lebensbedingngen des durchschnittlichen Deutschen in der letzten Zeit wieder. Mit Schwankungen sinkt er unaufhaltsam seit 2006. Wer soll all die produzierten Güter kaufen, wenn die Leute schon am Nötigsten sparen müssen?

Wie konnte es denn nun zu all dem kommen? Die Thesen von Jahnke hierzu sind verständlich und haben viel für sich. Er zeichnet in etwa folgendes Bild:


Schritt 1:


Im Zuge der (neo-)liberalen Reformen wurden im globalen Masstab weitgehende Aktionen der „Deregulierung“ getroffen. Jegliche Kontrolle von Unternehmen, von Banken, jegliche übernationale Kontroll-Instanzen (ausserhalb con IWF und Weltbank, die ja die wesentlichen Verbreiter der Deregulierung über alle Länder waren) werden als „marktfeindlich“ verschrieen und konsequent abgelehnt. Im Gefolge wurden einer nach dem anderen, immer neue und kompliziertere Finanzmarkttitel geschaffen, die selbst von Experten nicht mehr durchschaut werden können. Wie es der Kapitalismus will, sind es genau diese Titel, die weit überhöhte Renditen versprechen. Während in der Realwirtschaft 10% Rendite auf Kapitaleinsatz bereits ein hervorragender Wert ist, konnte man auf der Basis jener Titel 25% Netto aufs Kapital erreichen. Woher diese Werte denn nun eigentlich kamen, da sie ja durch nichts in der Realwirtschaft gestützt waren, ist natürlich naheliegend: Aus der Luft. Und so mussten dann die Blasen aus Luft auch platzen. Hätte jemand seinen gesunden Menschenverstand gebraucht, wäre das sowieso klar gewesen.

Börsenkurse in der Krise: Dow, Dax und Nikkei von August 2008 bis Oktober 2008
Ausdruck der Finanzkrise: Die wichtigen Börsenbarometer Dow (US, oben), Dax (D, mitte) und Nikkei (Japan, unten) fielen in 3,5 Monaten auf etwa die Hälfte.

Schritt 2:


Es wurden in holder Eintracht überall die Reallöhne abgebaut, die prekären Arbeitsverhältnisse geschaffen, die Arbeitszeiten verlängert bei gleichem oder sogar weniger Lohn, Ein-Euro-Jobs geschaffen, viele Arbeitsplätze in Zeitarbeitsfirmen ausgelagert usw. All das führte zu einem Fall der Reallöhne praktisch weltweit. Gleichzeitig wurden die Arbeitshetze gesteigert und die Arbeitsbedingungen verschlechtert. Dadurch wurde die Produktivivität gesteigert und die Einnahmen aus Kapital und Vermögen stiegen und stiegen bei gleichzeitigem Reallohnabbau.

Welt: Ansteig des Gini-Indexes von 1995 bs 2005 in verschiedenen Ländern
Der Gini-Index ist ein Mass für die Ungleichverteilng des Einkommens in einem Land. O ist völlig gleich, 1 ist absolut ungleich. Deutschland legte bereits im Zeitraum 1995 bis 2005 deutlich in diesem Index zu, d.h. es erhöhte sich die Ungleichverteilung der Einkommen. Auch in diesem Fall unterscheidet sich Deutschland darin deutlich von den anderen drei grossen EU-Ländern Grossbritannien, Frankreich und Italien, so wie auch von Japan, geht aber im Gleichschritt mit den USA.

Schritt 3:


Die Folge: Riesige Kapitalmengen der Superreichen und Firmen und Banken schwirrten um die Welt und suchten rentable Anlagen. Gleichzeitig konnte die Masse der Bevölkerung immer weniger kaufen.

Wirtschaftswachstum der Länder im 2. Quartal 2008 gegen Vorquartal
Einbrüche im Brutto-Inlandsprodukt (BIP) im 2.Quartal 2008 gegenüber dem Vorquartal: Deutschland zusammen mit Japan, Italien, Frankreich und der Kern-EU der 15 schon in den Negativen

Schritt 4:

Es gab einen Weg, diese zwei Erscheinungen in idealer Weise miteinander zu verweben: Kredit. Plötzlich konnte selbst der kleine Mann an Kredit kommen, der ihm den Konsum eröffnete, den er sich eigentlich nicht mehr leisten konnte. In den USA zum Beispiel konnte man Hypothekenkredite auf sein Häuschen im aufgeheizten Immobilienmarkt bekommen ohne Eigenbeteiligung auf den vollen Wert, der sich aber gerade erst verdoppelt hatte. Aber auch ein schöneres, neueres, grösseres Haus: Alles war möglich auf Kredit. Verschiedene Kredit-organisationen warben mit Kredit ohne Einkommensnachweis. Man konnte per Kreditkarte auf zwölf Monatsraten einkaufen – ohne zusätzliche Zinsen zahlen zu müssen (in Wirklichkeit waren die Zinsen natürlich schon im Preis enthalten). Es gab Kreditkarten, die man erst nach fünf Monaten zahlen musste. Autokredite für jemanden, der ein Auto besitzen wollte, das er sich nicht leisten konnte, wurden in 60 oder 72 Monate aufgeteilt. Kurz, wer bereit war, Kredite aufzunehmen, konnte direkt in den Konsumhimmel sehen.

Schritt 5:

Das war auch unbedingt notwendig, denn bereits seit 2005 droht eigentlich eine Überproduktionskrise am Horizont. Die Menschen konnten nicht mehr soviel kaufen, wie produziert wurde. Mit Krediten wurde so eine riesige Blase geschaffen, die den Ausbruch der Überproduktionskrise hinausschob, aber gleichzeitig nun deren Ausstrahlungsbreite, deren Umfang und deren Tiefe verstärkt. Zusätzlich wurde durch die Kreditblase ein Finanztitel-Problem geschaffen, das genau zur gleichen Zeit platzt wie die Überproduktionskrise ausbricht – jetzt. Das führt in diesem Moment zur Kombination der zwei tödlichsten kapitalistischen Krisen-Momente: Das Aufeinanderfallen der Wirtschaftskrise mit einer Finanzkrise, die den dringend benötigten Kredit rar macht bzw. mit Bedingungen behaftet, die den Kredit zur Würge-Garrotte machen.

Hier sei dokumentiert, was der Verfasser am 19. Januar 2006 in seinem ersten Artikel in der „Berliner Umschau“ schrieb:

„Es mehren sich in den letzten Tagen die Anzeichen des Beginns eines wirtschaftlichen Einbruchs, eventuell einer neuen großen weltweiten Wirtschaftskrise. Doch selbst wenn es sich für diesen Moment nur um ein Strohfeuer handeln sollte, wie ein Experte meinte, bildet sich doch im globalen Wirtschafts- und Politikgeschehen eine Gemengelage heraus, die für die nahe Zukunft eine solche Krise (...) wahrscheinlich werden lassen.“

Eine andere Aussage zu diesem Thema kam u.a. am 24. Mai 2006:

„Am Montag, den 22. Mai 2006 machten sich wahrscheinlich die ersten Anzeichen der kommenden Weltwirtschaftskrise bemerkbar.“

Man konnte also seit Anfang bzw. Frühjahr 2006 die nun ausgebrochene Krise vorhersehen. Wer nun so tut, als ob das alles eine fürchterliche Überraschung wäre, hat bewusst all diese Zeit die drei Affen imitiert und nichts hören, nichts sehen und nichts sagen wollen. Es sei dahingestellt, wie viele der „Finanzagenten“ wirklich zu blöde waren zu erkenen, was sich anbahnte und wie viele genau wussten, was kömmen würde und umso fleissiger weitermachen und ihre Schäfchen ins Trockene brachten.

Speziell sollten wir aber all den Politikern misstrauen, die nun zu riesigen Finanzpaketen greifen, um die armen notleidenden Banken und Finanzagenten zu unterstützen, aber genau das, was zu dieser Krise geführt hat, die Deregulierung aller Finanzmärkte, die ganze Zeit vorher unterstützt haben – ja sie waren es ja, die alle Regeln aufgehoben haben.

Wenn ich einer der Schuldigen eines Verbrechens bin, dann kann ich mich doch nicht wirklich zu einem der Verfolger dieser Verbrechen aufspielen– oder sogar zu einem Wohltäter der Menschheit, der vor diesen Verbrechen schützen wird, oder?

Veröffentlicht am 28. Oktober 2008 in der Berliner Umschau, hier leicht redigiert und mit Graphiken versehen.

Originalveröffentlichung

Andere Artikel zur Weltwirtschaftskrise:

"Anzeichen Wirtschaftskrise?"

"Full Crash- Zweites Anzeichen Wirtschaftskrise?"

"Stehen wir am Beginn einer grossen Weltwirtschaftskrise?"

"25% Fall des Dollars?"

"Der Mini-Crash - 10 Monate zur Wirtschaftskrise?"

"Drittes Anzeichen Weltwirtschaftskrise"

"Die Zinswende der Langzeitzinsen leitet das Abgleiten in die Weltwirtschaftskrise ein."

"Viertes Anzeichen Weltwirtschaftskrise"

"Können die USA bankrott gehen?"

"Wann kommt die Wirtschaftskrise?"

"Dollar-Verfall bedroht deutschen Export – Die Krise wird fürchterlich"

"USA: Global Alpha, Red Kite, Fed-Chef, Immobilien-Crash"

"Globaler Einbruch der Börsen"

"Weltwirtschaftskrise – Der konkrete Übergang in die Barbarei"

"USA: Wirtschaftskrise beginnt"

"Hellseherei? Die Wirtschaftskrise"

"General Motors könnte pleite gehen"

"Fannie und Freddie in der Bredouille"

"Drei EU-Länder sind bereits in der Wirtschaftskrise"

"Wirtschaftskrise in den USA"

"Europa sinkt in diesem Moment in die Wirtschaftskrise"

"Banken gerettet – Staaat pleite?"

"Verdienen deutsche Banken Vertrauen?"

"Können Sie das glauben?"

Montag, 27. Oktober 2008

Alles steht Kopf

Strauss-Kahn bleibt IWF-Chef – „Unzucht“ mit Abhängigen gibt es nicht mehr

Von Karl Weiss

Die Welt steht Kopf. Was gesicherte Erkenntnisse waren, gilt nicht mehr. Auf der einen Seite haben die christlich extremistischen Rechten in den USA dort und auch schon in anderen Ländern durchgesetzt, dass ganz normale sexuelle Kontakte von Jugendlichen strafbar sind (10 Jahre Gefängnis in Georgia, siehe hier: Sex?? – Gefängnis!! , auf der anderen Seite können alle Mächtigen und Chefs nun genüsslich ihre Untergebenen „poppen“, denn alle Regeln der „Unzucht“ mit Abhängigen gelten nicht mehr.

Der Chef der internationalen Organisation IWF, Strauss-Kahn, wurde soeben von einer Untersuchungskommission von allen Anklagen freigesprochen, obwohl er Sex mit einer Untergebenen hatte, ja, sogar mit ihr zusammenlebte und ihr eine Beförderung verschafft hat.

Boticelli Geburt der Venus Ausschnitt

Die meisten zivilisierten Länder (das schließt offensichtlich die USA nicht ein) haben bereits seit geraumer Zeit Gesetze, die es strafbar machen, wenn ein Chef mit Untergebenen Sex hat, weil da immer eine Gewaltkomponente vorhanden ist. Bei uns heißt das „Unzucht mit Abhängigen“.

Nun, der Grund ist klar: Ein Chef hat die Macht, Untergebene zu entlassen, was für diese eine Katastrophe sein kann. Selbst wenn es sich nicht unmittelbar um den Chef handelt, sondern um eine hochgestellte Persönlichkeit in der Firma oder der Organisation, werden diese Regeln angewandt. Die Machtstellung, wird sie in Sex umgesetzt, wird zur Gewaltkomponente, so als würde die niedriger in der Hierarchie stehende Person vergewaltigt.

In den USA gibt es einerseits extrem strikte Regeln für den Umgang unter den Geschlechtern in den Firmen und Organisationen. Es werden Dinge, die in aufgeklärten Ländern unter „dumme Scherze“ oder „Flirten“ fallen, dort bereits als „sexual harassment“ angesehen. Aber tatsächlicher Sex mit Untergebenen wird nicht als Straftat verfolgt.

Der bekannteste Fall war der damalige Präsident Clinton, der sich mit einer Praktikantin im Weissen Haus, Monika Levinsky, einliess und sie dazu brachte, ihn oral zu befriedigen. Da Frau Levinsky in den Sex eingewilligt hatte, wurde dies nicht als Vergehen gezählt. Es wurde sogar ein Antsenthebungsverfahren gegen Clinton durchgeführt (das allerdings zu nichts führte), aber nicht, weil er seine Machtstellung gegenüber einer Untergebenen ausnutzte, um von ihre sexuelle Dienste zu erpressen, sondern weil er damit seiner Frau untreu geworden war. Alles steht Kopf.

Was sagen uns die Werte der Aufklärung, die in Staaten, die sich demokratisch nennen, hierfür die Richtschnur sein müssten? Zunächst: Der Staat hat sich aus den Betten seiner Bürger herauszuhalten. Sex ist Privatsache!

Attraktive Exotin

Doch es gibt eine Ausnahme: Die Gewalt. Sex darf nicht durch Gewalt oder mit Gewaltkomponenten erzwungen werden. Darunter fallen:

1 Die Vergewaltigung, also wenn Sex durch unmittelbare Gewalt oder Androhung von Gewalt erzwungen wird.

2. Der Missbrauch von Kindern, also wenn Erwachsene ihre überlegene Stellung und die untergeordnete Stellung der Kinder ausnutzen, um sich mit Kindern (also unter 14-jährigen) sexuelle Aufreizung und/oder sexuelle Befriedigung zu verschaffen.

3. Das Ausnutzen der Stellung als Vorgesetzer oder als mit Macht ausgestattete Person, um Sex mit Untergebenen oder auf andere Weise von ihnen abhängigen Personen zu erlangen.

Soweit ist das in den meisten zivilisierten Ländern heute auch noch anerkannt, wenn man von den Vereinigten Staaten absieht. Allerdings werden diese grundlegenden Regeln heute auch in anderen Ländern bereits aufgeweicht, wobei dies auch auf die Initiative de USA oder auf einen Druck der USA zurückgeht.

Bei der Vergewaltigung wird in zynischer Weise die Frage des Einverständnis des Opfes benutzt, um die Regel ad absurdum zu führen. Heute werden in den USA Vergewaltiger fast durchweg nicht mehr verurteilt, weil das Opfer sich meistens nicht so konsequent wehrt, dass es das eigene Leben aufs Spiel setzt. Dieses „Geschehen-Lassen“, um nicht das eigene Leben oder die eigene physische Integrität zu gefährden, wird in der Rechtsprechung weithin als Vorwand benutzt, den Täter, wenn er sich der ‚sexuellen Belästigung’ für schuldig erklärt, nicht mehr für Vergewaltigung zu bestrafen.

Tänzerin beim Karneval in Rio

Bei Nummer zwei dagegen, dem Missbrauch von Kindern, wird in absurdester Weise diese Regel durchbrochen und die Strafbarkeit ausgeweitet. Man bezieht neben den Kindern nun auch Jugendliche (also bis zu 18 Jahren) hier mit ein, was zu offensichtlich absurden Ergebnissen führt. Ebenso verlässt man die Definition, dass Erwachsene Täter sein müssen, wodurch sexuelle Handlungen unter Kindern („Doktorspiele“) und Sex unter Jugendlichen (täglich millionenfach praktiziert) mit unter die Strafbarkeit fallen. Ebenso werden die Definitionen des Kinderporno, das hiermit in unmittelbaren Zusammenhang steht, auf fast alle Fotos von "Kindern" (bis 18) ausgedehnt.

Auch im dritten Fall wird mehr und mehr diese Regel untergraben. Unter Ausnutzung der Frage des Einverständnisses wird die Verfolgung solcher Fälle eingestellt oder gar nicht aufgenommen. Der schlichte Fakt, dass tatsächlich Sex gemacht wurde, so wie bei Präsident Clinton, wird bereits als Beweis für das Einverständnis genommen.

Nur ist es in diesen Fällen der Abhängigen eben geradezu typisch, dass die Person, der Gewalt angetan wird, ernsthaft erwägen muss, dem Begehren des Übergeordneten nachzugeben, denn meistens steht der Job auf dem Spiel oder man kann, wie im Fall Strauss-Kahn, eine wichtige Beförderung erwarten. Auch in anderen Fällen, wie zum Beispiel, wenn für das Vermieten einer Wohnung oder eines Zimmers sexuelle Dienste verlangt werden oder wenn man einen Job nur bekommt, wenn man dafür sexuelle Dienste gewährt, ist das Opfer oft gezwungen (oder sieht sich jedenfalls gezwungen), dem Ersinnen nachzugeben.

Im Fall Clinton-Levinsky zum Beispiel wurde nicht einmal eine strafrechtliche Untersuchung eröffnet, denn man sagte einfach, Frau Levinsky habe ja Einverständnis gezeigt.

Auch jetzt wieder, wo es um den Fall eines der mächtigsten Männer der Welt geht, um Strauss-Kahn, dem Chef des Internationalen Währungs-Fond (IWF), vor dem ganze Länder zittern, wird schlicht und einfach der Vollzug des Verhältnisses als Einverständnis der Frau genommen.

Es ist unstreitig, dass Strauss-Kahn ihr Vorgesetzter ist, dass er mit ihr Sex gemacht hat, dass er ihr eine wichtige Beförderung verschafft hat, doch die Untersuchungskommision hat ihn freigesprochen. Hier handelt es sich noch nicht um die Frage strafrechtlicher Verantwortung, sondern darum, ob man ihm den Rücktritt „nahelegen“ soll. Die Begründung für den Freispruch: Er habe sie nicht „sexuell belästigt“.

Das ist die absurde US-Sicht der Dinge: Wenn du eine Untergebene aufforderst zu einem „Schäferstündchen“ und sie lehnt ab und zeigt dich an, wirst du zu schwersten Strafen wegen „sexual harassment“ verurteilt und bist dein Leben lang als “sexual offender“ gekennzeichnet und verfolgt. Wenn du ihr aber deutlich machst, sie wird den Job verlieren oder eine wichtige Beförderung nicht bekommen, wenn sie nicht zu deiner Geliebten wird, und sie unter dieser Drohung nachgibt und so zu deiner Sex-Sklavin wird, so bist du aus dem Schneider und hast nichts zu befürchten.

Man stelle sich vor, was da unter diesen Bedingungen in US-Firmen und Organisationen so vorgeht.

Veröffentlicht am 27. November 2008 in der Berliner Umschau

Originalveröffentlichung

Zusatz zum Artikel (18.11.09)

Heute hat mich ein Brief erreicht, der zu diesem Artikel geschrieben wurde. Der Autor, ein Bekannter, den ich hier ungenannt lassen will, hat vor kurzem einen halbjährigen Aufenthalt in den USA zur Ausbildung für seine Firma bei deren US-Muttergesellschaft hinter sich gebracht. Er schreibt folgendes:

„...kam ich gerade von einem 6-monatigen Aufenthalt bei der amerikanischen Mutterfirma meines Arbeitgebers zurück, als mich ein Freund auf deinen Artikel aufmerksam machte, der genau das Thema betrifft, was du dort ansprichst: Ich nenne das Sexismus.

Was du im Artikel nur als Möglichkeit andeutest, ist Realität. Zumindest war es das in jener Firma, wo ich arbeitete und es gibt keinen Grund anzunehmen, das sei ein extrem seltener Ausnahmefall in den USA.

Tatsächlich hat die Tatsache, dass dies in den Staaten praktisch nicht strafbar ist und auch das Beispiel von Präsident Clinton, das du im Artikel erwähnst, in einigen Firmen zu einem massiven Ausbeuten der übergeordneten Stellung von Männern über Frauen in der Form der Erpressung sexuellen Inhalts geführt.

Bereits an den ersten beiden Tagen dort fiel mir in der Firma das Klima auf, das von Sex und sexuellem Verlangen geschwängert zu sein schien. Ich hörte eine Anzahl von Bemerkungen sexistischer Art über Frauen und sah, dass viele der Frauen sehr leicht und herausfordernd gekleidet waren. Fast jede liess einen grossen Ausschnitt sehen, aus dem die Brüste quollen. Mir schien es sogar so, als seinen da überdurchschnittlich viel Frauen mit grossen Brüsten beschäftigt. Auch wurden Miniröcke getragen, die eigentlich gar nicht in Mode sind. Zwei der Frauen trugen sogar kurze körpernahe Shorts, die den Ansatz der Hinterbacken sehen liessen, was eigentlich im Geschäftsleben nicht akzeptabel ist.

Es wurden von den Männern dort häufig Hinweise auf sexuelle Aktivitäten gemacht, es wurden Porno-Videos auf den Computern den anderen gezeigt, es wurde andauernd das Wort „fag“ zur negativen Charakterisierung von Männern verwendet usw. usf.

Einige der Frauen (so glaubte ich zunächst) trugen keinen Schlüpfer unter dem Mini-Rock, so unglaublich das klingen mag. Da waren an einer Seite des Grossraumbüros, in dem ich arbeitete, Aktenträger in Schränken bis an die Decke untergebracht, wo man (man ist meistens Frau) auf fahrbaren Leitern hochsteigt, um diese herauszusuchen. Gleich am dritten Tag ging ich da unter einer solchen Dame ‚auf dem Hochstand’ entlang und sah nach oben. Es war unglaublich. Sie hatte keinen Schlüpfer an und – wie in den Staaten üblich – ihre Schamhaare fein säuberlich rasiert. Man sah alles.

Ich bemerkte nun, dass da immer, wenn Frauen auf den Leitern standen, eine Menge Männer wie zufällig darunter vorbeigingen oder sich dort aufhielten und dass viele Bemerkungen sich auf diese „Einsichten“ bezogen, die ich vorher nicht verstanden hatte. Ich muss zugeben, ich flanierte dann auch gerne unter den Damen vorbei. Öfters öffnete eine der Frauen da oben auf der Leiter sogar wie zufällig ihr Beine und machte Bemerkungen zu uns Männern, die sich da unten drängten. Man konnte das ganze Innenleben sehen, einschliesslich einer eregten Klitoris.

An jenem Tag wurde ich denn auch von Kollegen eingeweiht, was eigentlich abläuft. Ein grosser Teil der Frauen im Büro muss täglich oder in regelmässigen Abständen Vorgesetzten sexuell zu Willen sein und wird auch angehalten, sich „sexy“ zu kleiden oder sogar solche Dinge wie Höschen weglassen, um „Klima zu schaffen“.

Es wurde dann klar: Fast alle Frauen hier zogen ihre Schlüpfer zu Dienstbeginn aus und erst am Ende wieder an. Hosen waren anscheinend verboten, ausser eben den kurzen körpernahen Shorts, die eigentlich mehr für den Strand gedacht sind als fürs Büro. Ich hörte in einem Gespräch, wie eine Frau sagte, sie ziehe diese dem Rock ohne Höschen vor.

Man machte mich darauf aufmerksam, wann eine von ihnen in das Büro eines Vorgesetzten gerufen wurde und wie sie dann 10 bis 30 Minuten später wieder herauskam. Die Büros der Vorgesetzten waren auf zwei Seiten des Grossraumbüros und konnten nicht eingesehen werden. Man konnte sie von innen abschliessen.

Gleich vor mir arbeitete eine Frau an einem Schreibtisch, die es offenbar darauf angelegt hatte, mich zum Wahnsinn zu treiben. Sie hatte kein Höschen an, zog den Rock etwas hoch, öffnete die Beine und drehte sich im Drehstuhl zu mir. Sie rutschte auf dem Stuhl nach vorne und begann sich 'dort' zu stimulieren. Ich konnte alles sehen und wurde verrückt vor Begehren. Andere konnten das nicht sehen, weil an den Seiten der Schreibtische Sichtblenden waren. Als ich sie danach ansprach, ob sie mit mir abends ausgehen würde, sagte sie schroff, ich solle das "sexual haressment" lassen. Am nächsten Tag das Gleiche. Sie zeigte sich mir und stimulierte sich zu einem echten oder gespielten Orgasmus, was mich fast ausflippen liess.

Einer der Freunde, die ich dort ein wenig später machte, erklärte, manche Frauen würden ihre Wut über die Demütigungen so an "den Mänern" auslassen, indem sie versuchen, sie zum Delirium zu bringen, aber jede Annäherung ablehnten. Er sagte, das passiere in vielen der Schreibtisch-Paaren, wo ein Mann und eine Frau zusammen hinter Sichtblenden sind.

Ich liess mich danach nicht mehr durch dieses Schauspiel stören, sondern nahm daran Anteil, indem ich mir anhand des Anblicks 'einen runter holte' - jedes Mal, wenn die Frau sich mir zeigte und ihre Onanie vorführte. Sie bemerkte das und begann sich jetzt jedes Mal so zu platzieren, dass sie mein Ding sehen konnte und was ich mit ihm machte.

So wurden wir zwei zu einem Onanie-Paar, ohne uns so näher zu kommen.

Einmal, das war bereits Monate späer, ging ich in das abschliessbare Büro des für mich zuständigen Vorgesetzten und erwischte eine Schreibkraft beim Sex mit ihm. Sie hatten vergessen abzuschliessen! Er sass in seinem breiten Drehstuhl mit der Frau mit dem Gesicht zu ihm auf seinem Schoss, offenbar mit seinem Ding bei ihr drin und beide bewegten heftig ihren Unterkörper, während er an einer ihrer Brüste lutschte. Beide beachteten mich zuerst nicht, obwohl sie mein hereinkommen gehört haben mussten. Der Vorgesetzte gab mir dann einen Wink zu verschwinden und unterbrach seine "Arbeit" nicht.
Später rief er mich zu sich herein und sagte, ich solle Stillschweigen über „diese Dinge“ bewahren. Ich kam dann aber zum Schluss, man hatte gar nicht vergessen abzuschliessen, er wollte sich mir vielmehr zeigen.

Ab diesem Moment rief er jedes Mal, wenn er mit mir in seinem Büro sprach, eine seiner 'Sex-Sklavinnen' herein und begann sie unten zu stimulieren, ohne das Gespräch mit mir zu unterbrechen. Sie hatte ja sowieso kein Höschen an, er hob ihren Rock, setzte sie auf seinen Schoss, liess sie die Beine auf den Schreibtisch legen und rieb ohne Unterlass an ihrem Kitzler. Ich stand auf der anderen Seite des Schreibtischs und konnte so genau in ihr "Allerheiligstes" sehen und hatte Schwierigkeiten, mich auf das zu konzentrieren, was er sagte. Die Frauen bekamen dann schon nach kurzer Zeit einen Orgasmus - ich nehme an, gespielt, um der unwürdigen Szene so schnell wie möglich ein Ende zu setzen.

Eine der Frauen allerdings ging dann nicht aus dem Büro, sondern drehte sich nach ihrem Orgasmus zu ihm herum, öffnete seine Hose, holte "ihn" heraus und lutschte und rieb, was das Zeug hält. Ich sah, wie er abspritzte und sie gerade noch den Mund wegnehmen konnte. Dann legte sie sich rückwärts auf den Schreibtisch mit der Möse zu ihm, er unterbrach seinen Satz und begann bei ihr zu lutschen und zu züngeln. Sie griff nach hinten, nahm meinen Arm, führte ihn zu ihrer blossen Brust und brachte mich dazu, sie zu streicheln und die Warze zu zwirbeln. Sie begann laut zu stöhnen und dann zu schreien, dass man es mit Sicherheit "draussen" hören würde. Ich hatte noch nie einen so lautstarken Orgasmus gehört.

Dann nahm mein Chef seinen Satz wieder auf und sprach mit mir, als ob nichts geschehen sei. Er wollte wohl beweisen, wie mächtig er sei und was er sich erlauben könne, um mich, den "german", zu beeindrucken.

Ab diesem Tag holte er zu den Gesprächen mit mir immer diese Frau dazu und es wiederholte sich jedes Mal das gleiche, wobei er kaum ein Miene verzog - so als sei das völlig normal.

Jene Frau nahm mich einmal zur Seite und zischelte, er habe ihr detailierte Anweisungen zu dieser "performance" gegeben - ich solle keine falschen Schlüsse ziehen.

Meine Kollegen erzählten mir: Jedes Mal, wenn eine Frau neu eingestellt wird, ruft einer der Manager, die ein geschlossenes Büro haben oder auch einer jener Leitenden, die im Obergeschoss ein Büro haben, sie zu sich herein und macht ihr klar, sie müsse ihm zu Sex zur Verfügung stehen, sonst würde ihres Bleibens hier nicht lange sein. Es gäbe Frauen, die ablehnen und dann kurze Zeit später schon nicht mehr zur Arbeit kommen – offenbar entlassen wurden - oder sie beginnen gleich dann mit ihren „sexuellen Diensten“.

Nach einem Monat konnte ich eine solche Szene selbst miterleben. Die Frau kam an ihrem ersten Arbeitstag erst nach längerer Zeit aus dem Büro eines als besonders unersättlich geltenden Managers heraus und zog sich noch den Rock zurecht, verwirrt und empört dreinblickend.

Jener Manager, so erzählte man mir und ich konnte es auch selbst beobachten, hatte drei verschiedene Frauen, die er täglich zu sich kommen liess, um ihm einen zu lutschen oder bei besagter Frau auch für einen vollständigen Sex auf dem Sofa in seinem Büro.

In einer Ecke des Grossraumbüros war die Kammer mit den Utensilien, wo man sich holen konnte, was man an Büromaterial brauchte. Dort hinter dem Regal war der „Ort“ für das gemeine Volk. Als ich einmal dort hineinging, hörte ich Seufzer von hinter dem Regal und sah, dort machten zwei Sex, die Frau offenbar nicht befriedigt, aber aufgeheizt von ihrem Sklaven-Master, der Mann, so wie ich, hochgegeilt von allem, was da so passierte und zu sehen war.

Nun versuchte ich, dort meine Onanierpartnerin abzupassen. Wenn sie in die Kammer ging, eilte ich hinterher und nahm sie an der Hand, hinter das Regal strebend. Zwei Mal riss sie sich los, beiom dritten Mal kam sie mit. Ich setzte mich einfach auf den Boden hinter dem Regal und öffnete die Hose. Sie brauchte nichts zu öffnen, setzte sich über mich, stopfte „ihn“ hinein und begann sich rhytmisch zu bewegen. Sie öffnete die Bluse, liess mich an einer Brustwarze lutschen und bewegte sich immer schneller auf und ab, vor und zurück. Ich kann mich kaum an einen tieferen Orgasmus erinnern.

Wir machten das nun regelmässig – nur war das eben kein gewaltsam erzwungener Sex, sondern einer von zwei verlorenen Seelen. Statt dem Onanieren voreinander jetzt richtiger Sex miteinander. Hier wurde auch keine Rücksicht genommen, ob schon jemand da war. Ein zweites Paar setzte sich dort genauso auf den Boden und begann ohne Skrupel. So bekam ich denn in diesem halben Jahr eine ganz schöne Zahl von Sex-Akten zu sehen – ganz zu schweigen von dem mit meiner Onanierpartnerin, die Sarah hiess.
Sarah liess sich aber von mir nie ausserhalb des Büros einladen.

Nicht alle Pärchen setzen sich auf den Boden. Einige bevorzugten jenen Sex im Stehen, bei dem die Frau dem Mann umarmt und sich an ihn hängt mit den Beinen um ihn geschlungen, andere machten einfach Sex, in dem die Frau sich nach vorn beugte und der Mann sie von hinten nahm, meistens mit den Händen an ihrer Brust und am Kitzler.

Eine Zeit später erfuhr ich, auch einige Gruppenleiter, die kein eigenes Büro haben, sondern selbst im Grossraumbüro sitzen, haben in einer Reihe von Fällen sich schon Sex-Sklavinnen verschafft. Sie verpflichten sie, in der Mittagspause mit ihnen in ein kleines Hotel zu gehen, das nicht weit entfernt war.

Eine der Frauen im Grossraumbüro, so wurde ich eingeweiht, sei sexbesessen. Sie war mir schon vorher aufgefallen, denn sie suchte häufig 'auf dem Hochstand', ohne dort etwas zu finden und war dort besonders zeigefreudig. Bei ihr konnte man einen besonders grossen Kitzler sehen. Kurz danach wurde ich bereits von ihr angesprochen, ob ich nach dem Dienst mit zu ihr kommen wollte. Ich nahm an und machte mit ihr einen sehr lustvollen Sex. Damit war sie meiner aber auch schon überdrüssig.

Man hat sogar versucht, mich mit in das Schema einzubeziehen. Der Chef der Nachbar-Abteilung rief mich in sein Büro. Da waren zwei nackte weibliche Angestellte aus seiner Abteilung auf dem Sofa, beide mit geöffneten Beinen und er nötigte mich auch auf dieses Sofa. Ich sah nun auf beiden Seiten in eine geöffnete Vulva. Er bot mir an, Sex mit der zweiten zu machen, während er die erste 'nahm'. Es gab da eine laufende Videokamera. Ich lehnte ab und verliess das Büro.

Aber ich hatte nicht schnell genug reagiert. Er zeigte mir später ein Video, auf dem zu sehen war, wie ich mich neben die nackte Frau aufs Sofa setzte und die Augen nicht von ihr wenden konnte. Im zweiten Teil des Videos sah man mich am Fuss der Leiter stehen, auf der jene Frau die Beine öffnete. Man konnte sehen, dass ich ihr in die Vulva glotzte, die rot leuchtete und in der deutlich eine erigierte Klitoris zu sehen war. Dann kam ein Film, der offenbar beim Sex mit der "Besessenen" gemacht worden war. Schliesslich die Szene aus der Kammer: Sex mit Sarah. Ich war kompromittiert und konnte so dazu gebracht werden, den Mund zu halten.

Nach etwa drei Monaten in jenem Grossraumbüro wurde mir schliesslich auch das letzte „Geheimnis“ geoffenbart: Man hatte in jenen Paaren von gegenüberliegenden Schreibtischen hinter gemeinsamen Sichtblenden jeweils ein Männlein und ein Weiblein untergebracht. Die allgemein sexuell aufgeheizte Stimmung führte dazu, dass es zwischen beiden fast immer zu sexuellen Kontakten kamen.

Manchmal blieb es bei den „Provokationen“ der Frau, wie ich sie erlebt hatte, manchmal war es der Mann, der sich zeigte, manchmal kam es zum gemeinsamen Onanieren wie in meinem Fall und sehr oft gingen diese „Pärchen“ dann irgendwann einmal „hinter das Regal“ und taten dies dann regelmässig, wie es auch bei mir der Fall war.

In der Regel war es aber auch in diesen Fällen immer jene unpersönliche Form von Sex, die ich hier „Sex der verlorenen Seelen“ nannte, denn es kam praktisch nie zu Liebesbeziehungen zwischen den beiden, nur zum Sex, um den aufgestauten Druck los zu werden.

Die Frau, mit der ich später ausging, sagte mir auch, was ich mir nicht hatte vorstellen können: Die Frauen werden zwar zum Sex gezwungen von ihren Vorgesetzten und kommen dabei üblicherweise nicht zum Orgasmus, weil es immer eine Demütigung ist, aber sie werden doch durch diesen häufigen Zwangs-Sex sexuell angeregt und sitzen dann im Grossraumbüro mit ihren Gefühlen. Das ist die hauptsächliche Basis dafür, dass die Pärchen fast immer Sex machen.

Meine Kollegen erzählten mir, die Chefs mit eigenen Sex-Sklaven geben sogar offen an mit ihren sexuellen Zusatz-Abenteuern bei Männer-Sitzungen und bei gelegentlichen gesellschaftlichen Ereignissen der Firma, bei denen sich typischerweise die Männer zusammenrotten. Fast alle sind verheiratet und tun dies ausserhalb der Ehe.

Nach einiger Zeit hatte ich eine der Frauen kennengelernt und ging mit ihr abends aus. Ich wusste, welchem Vorgesetzten sie zu ‚dienen’ hatte und sprach sie nach einiger Zeit darauf an. Sie leugnete das gar nicht erst, wusste sie doch, das war ein offenes Geheimnis. Sie sagte, sie sei auf den Job angewiesen gewesen und hätte deshalb darauf eingehen müssen, aber nun werde sie sich bald „befreien“ können, denn sie habe jetzt einen neuen Job gefunden, den sie bald antreten werde.

Zum Glück, so sagte sie, verlange ihr Vorgesetzter "nur", ihm einen 'zu blasen' und das könne sie relativ schnell erledigen, wenn sie ihm gleichzeitig heftig den Stengel riebe. Trotzdem meinte sie aber, es sei sehr erniedrigend.

Sie sagte, sie habe auch schon von anderen Firmen gehört, in denen dies so üblich ist, meinte aber, die Mehrzahl der Firmen hätte keine solches Schema. Auch in der Firma, zu der sie wechseln werde, sei dies nicht üblich.

Allerdings komme es eben immer wieder heimlich auch in „sauberen“ Firmen vor, dass einzelne Vorgesetzte sich eine „Geliebte“ auf diese Art zulegen. Sie selbst habe eine Freundin, die ebenfalls so zu Sex gezwungen wurde, in einer Firma, in der dies sonst nicht üblich ist.

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