Samstag, 26. Juni 2010

Wir werden vergoogelt!

Google, Bing, Yahoo usw. verkaufen hochstehende Suchergebnisse an den Meistbietenden!

Von Karl Weiss

Die meisten Menschen meinen, wenn sie etwas „googeln“, also mit Stichwörtern nach Resultaten im Internet suchen, dann würden die meist angeklickten oben stehen. Weit gefehlt! Google, Bing, Yahoo usw. verkaufen die hochstehenden Suchergebnisse an die Meistbietenden!

Dies hat der 'Stern' anlässlich von auftretenden Unverständlichkeiten im Fall des Oil-Spill (Öl-Katastrophe) der BP im Golf von Mexiko entdeckt. Wie er am 9.6.2010 berichtete, war es kein Zufall und kein durch Klicks erreichtes Ergebnis, sondern schlicht Bestechung, dass die Site der BP zu der Ölkatastrophe im Golf von Mexiko („Golf of Mexico Response“) als oberste da stand, wenn man „Oil Spill“ oder „Ölkatastrophe“ oder ähnliches googelte.

BP New Logo

Nach den Recherchen des Stern hat Google selbst zugegeben, dass das an erster Stelle stehende Ergebnis bei diesen und weiteren Suchbegriffen von BP gekauft wurde. Laut diesen Angaben wird geschätzt, dass BP dafür an Google etwa 10 000 Dollar pro Tag zahlen muss.

Unter dem Begriff „adwords“ ist dies bei Google bereits seit langem gang und gäbe. Doch auch die anderen großen Suchmaschinen-Ergebnisse wie Bing und Yahoo zeigten die gleiche Seite von BP an erster Stelle an. Da scheint also das gleiche üblich zu sein.

So gelingt es BP, ein weit positiveres Bild zu verbreiten als wenn es der Fall wäre, wenn die wirklich häufig angeklickten Seiten oben stehen würden.

Warum BP wohl soviel Geld ausgibt, um die Wahrheit nicht ans Tageslicht kommen zu lassen?

Auch wer Google prinzipiell für hilfreich hält, sollte dem Rat folgen: „Think twice!“


Veröffentlicht am 25. Juni 2010 in der Berliner Umschau

Freitag, 25. Juni 2010

Aktienverkäufe vor der Ölkatastrophe

BP-Oil-Spill: Wer wusste was schon vor der Explosion?

Von Karl Weiss

Ermittler des US-Kongresses, die Finanznachrichtenagentur Bloomberg und der Londoner „Telegraph“ berichten, es seien bereits vor der Explosion auf der Tiefwasserbohrplattform „Deepwater Horizon“ Informationen über Lecks vorgelegen, die u.a. dazu geführt hätten, dass die Bank Goldmann Sachs und der Vorstandsvorsitzende von BP, Hayword, BP-Aktien abgestoßen hätten.

BP New Logo

Bereits Monate vor der Explosion (am 20.4.2010) auf der Bohrplattform Deepwater Horizon, im Februar diesen Jahres, wurde die „Mining and Managment Services“, die Teil des US-Innenministeriums ist, darauf hingewiesen, dass am Bohrloch „Macondo“ (das ist nach diesen Meldungen jenes, das heute die Riesen-Ölmengen freigibt) Risse aufgetreten seinen, die BP versuche abzudichten. Dies wurde zum Zeitpunkt 13.2.2010 berichtet. Ermittler des US-Kongresses hätten diese Information gefunden.

Genau um diese Zeit herum hätten die Bank Goldmann-Sachs und der Vorstandsvorsitzende der BP, Hayward, BP–Aktien in großem Umfang verkauft. Goldmann Sachs hätten im ersten Quartal 2010, also lange vor der Explosion, 44% ihrer Anteile an BP Oil verkauft. Dazu muss man wissen, dass der heutige Chef von Goldmann-Sachs, Sutherland, früher Aufsichtsratsvorsitzender der BP gewesen ist.

Der Londoner „Telegraph“ berichtet, zu diesem Zeitpunkt hätte der BP-Vorstandsvorsitzende Hayward BP-Aktien im Wert von 1,4 Millionen Britischen Pfund verkauft.

auf-zum-strand-tanken

In die Abdicht-Versuche war offenbar auch die Halliburton verwickelt, die eine der beiden von der BP mit jener Bohrung beauftragten Firmen ist. Sie wurde besonders bekannt, weil sie in enger Verbindung mit dem berüchtigten früheren US-Vizepräsidenten Chenney stand. Die Halliburton ist die zweitgrösste Firma, die Dienstleistungen rund um Erdölbohrlöcher anbietet. Auffallenderweise hatte die Halliburton am 12. April 2010 die kleine, aber auf dem Gebiet der Kontrolle von Ölbohrlöchern extrem erfahrene Firma Boots + Coots gekauft.

Dies sind Indizien, wenn auch noch keine Beweise, dass man in hohen Etagen der betroffenen Firmen bereits wusste, es würde oder könnte zu einem so grossen Unfall kommen. Wenn man trotzdem die Mannschaft auf der Plattform gelassen hat, von denen viele umgekommen sind, so ist das Mord oder zumindest Totschlag.


Veröffentlicht am 24. Juni 2010 in der Berliner Umschau, hier mit einem kurzen Zusatz

Donnerstag, 24. Juni 2010

Absurde Behauptungen um Google reinzuwaschen

Die „Süddeutsche“ mal wieder auf der Seite der Konzerne gegen uns

Von Karl Weiss

Angeblich hätten wir Internet-Nutzer „diffuse Ressentiments“, wenn wir es für unvertretbar halten, wenn Google und andere Großkonzerne jeden Schritt, den wir im Internet machen, aufzeichnen, uns zuordnen, unsere Personalien herausfinden und uns in Profile verwandeln, die dann an Interessenten verkauft werden.

Angeblich hätten wir ein „analoges Denken“ als Nutzer des Internets, aber das Internet spiele sich digital ab – so jedenfalls die „Süddeutsche“ in einem Artikel vom 5. Juni 2010 unter der Überschrift: „Die Angst vor der Allmacht des Netzes“, was zunächst einmal nur davon zeugt: Die Süddeutsche hat keine Ahnung von „digital“ und „analog“.

Ein gewisser Boie schreibt da u.a. : „...was in der Presse als Datenschutzskandal bei Facebook und bei Google beschrieben wurde, auf den ersten Blick unangenehme Geschäftspraktiken, die Übles erahnen lassen, was die Wertschätzung der Kunden und ihrer Daten in den beiden Unternehmen betrifft.“

Facebook und Google missbrauchen also nicht private Daten der Nutzer, nein, nur die Presse beschreibt das und nur auf den ersten Blick lässt dies Übles erahnen! Nein, Google und Facebook sind wunderbare Firmen!

Er zählt u.a. auf, was Facebook sich nur in den letzten Monaten leistete:
  • Facebook-Nutzer konnten in den Unterhaltungen anderer Facebook-Nutzer mitlesen. Daten sollen ohne Zustimmung der Surfer von Facebook an Werbekunden und Kooperationspartner weitergegeben worden sein.
  • Facebook soll auch von Menschen, die auf der Plattform gar nicht registriert sind, nicht auffindbare, aber dauerhaft gespeicherte Profile anlegen.
  • Facebook soll jede einzelne Aktion eines Nutzers speichern, auch solche, bei denen das schwer vorstellbar ist, zum Beispiel Suchen auf der Webseite, die zu keinem relevanten Ergebnis führen.
Das hält der Schreiberling aber nicht für relevant, auch nicht, was er bei Google feststellen muss:

„... nachdem der Konzern zugeben musste, dass er bei seinen Fototouren durch deutsche Städte und Dörfer nicht nur Aufnahmen von Privatgebäuden macht, sondern gleich auch noch verfügbare drahtlose Internetzugänge speichert.“

Und er weiß auch genau:

„Aus all diesen Daten kann man ein erstaunlich detailliertes Psychogramm einzelner Personen basteln.“

Aber ein detailliertes Psychogramm über uns, das ist keineswegs ein Eingriff in unsere Privatsphäre, die eigentlich durch das Grundgesetz geschützt sein müsste, nein, das sind alles Missverständnisse!

Nun kommt Boie nämlich auf den Punkt:

„Dass Kritiker und Unternehmen nicht zueinander finden, ist in erster Linie einem Missverständnis geschuldet: Für die Netzunternehmen sind Daten Geschäftsgrundlage. Daten sind die Währung, in der der Kunde den im monetären Sinn kostenlosen Dienst bezahlt. Sie sind wesentlich flexibler als Geld.“

Verstehen Sie, geneigter Leser? Google, Facebook und alle anderen, die über uns „erstaunlich detaillierte Psychogramme“ erstellen und diese dann kommerziell nutzen, lassen sich einfach mit unseren Daten ihre Dienstleistungen bezahlen – wir sollten also froh sein, ihnen unsere geheimsten Gedanken preisgeben zu können.

Nein lieber Boie, das ist nicht akzeptabel und vor allem auch kein Missverständnis!

Wir alle, die wir im Internet sind, zahlen bereits für den Zugang. Niemand stellt uns das Internet umsonst zur Verfügung. Wenn jemand im Internet keine Leistungen anbieten will, ohne darüber hinaus von uns mit unseren Daten bezahlt zu werden, soll er einfach draußen bleiben! Haben wir Google gezwungen, seine Dienste im Internet zur Verfügung zu stellen, so dass wir den Konzern jetzt auch irgendwie bezahlen müssen? Nein, Google hat ganz allein für sich entschieden, bestimmte Dienste im Internet zur Verfügung zu stellen und wird durch die Möglichkeit des Offerierens der 'Google-Anzeigen', die einem auf vielen Web-Seiten auf den Wecker gehen, bereits bezahlt.

Es ist schon schlimm genug, dass wir nicht ins Internet gehen können, ohne in jeder Minute, in jeder Sekunde, registriert zu werden, dass alle diese unsere Internetbewegungen in der Vorratsdatenspeicherung gelagert werden und jederzeit Polizei, „Verfassungsschutz“ und anderen „interessierten Stellen“ zur Verfügung gestellt werden.

Es ist schlimm genug, dass das Bundesverfassungsgericht dies ausdrücklich erlaubt und damit die verfassungsmäßige Ordnung außer Kraft gesetzt hat.

Es ist schon schlimm genug, dass man uns jetzt auch noch zwingen will, genau zu registrieren, wer und wann über unsere Internet-IP Zugang zum Internet hatte und das im Zeitalter der Rooter. Ja, es gibt schon die Forderung, uns zu bestrafen, wenn wir unser LAN nicht gegen den „unbefugten Zugang“ durch den Nachbarn sichern!

Worum geht es eigentlich bei allem diesen Wahn des Nachspionierens hinter uns her?

Der Hauptgrund ist natürlich, die Dissidenten herauszufinden. Denn die Dissidenten in Deutschland, die dieses System ablehnen, die diese Politik ablehnen, die diese „Banken-Rettungen“ ablehnen, die das Massakrieren von Afghanischen Zivilisten ablehnen, werden immer mehr und auch der Grad der Ablehnung wird immer intensiver. Wer zuerst nur Mitleid mit den Armen und den afghanischen Zivilisten hatte, ist heute oft schon grundsätzlich antikapitalistisch eingestellt.

Dies alles wird ja im Dienst der Konzerne und Banken durchgeführt, die uns unter ihrer Diktatur-Fuchtel haben und daher ist es nur normal, dass die Konzerne, die mit dem Internet zu tun haben, uns dort nachspionieren, gerade auch wenn dies natürlich zusätzlich noch weitere Gewinne bringen kann.

Und so ist es auch verständlich, wenn die „Süddeutsche“ das verteidigt. Denn sie – wie auch die anderen Monopolmedien - soll ja die Menschen davon abhalten, die Wahrheit zu erkennen.

Originalveröffentlichung

Mittwoch, 23. Juni 2010

Griechenland als alleiniger Autohersteller?

Die Riesenzahlen sind unvorstellbar

Von Karl Weiss

750 Milliarden Euro für Hypo Real Estate und Baffin, Euroland für Griechenland: 130 Milliarden, Europäischer Rettungsfond: 720 Milliarden, voraussichtlicher Bedarf Deutscher Banken im nächsten Jahr: Bis zu 338 Milliarden Euro. Die großen Zahlen nehmen Überhand. Das Problem: Niemand hat eine Vorstellung, wieviel das wirklich ist. Bei mehreren Hundert Millionen hört das menschliche Vorstellungvermögen auf.

Diebe unter uns

Darum sei hier kurz ein Vergleich gebracht: Hier in Belo Horizonte sind gerade die Planungen für ein neues Automobilwerk von FIAT auf der grünen Wiese im Gange, Seite an Seite mit dem bereits bestehenden, genau gesagt in der Stadt Betim im Großraum Belo Horizonte, von wo dies hier geschrieben wird.

Anmerkung hierzu: FIAT ist bereits seit Jahren größter Pkw-Hersteller in Brasilien, wenn man von der Zahl der verkauften Autos ausgeht und hat Volkswagen überholt.

Die Investition wird nach Angaben der FIAT etwa 1 Milliarde Dollar kosten und danach wird man etwa 5000 Autos am Tag zusätzlich herstellen können.

Rechnen wir also einmal kurz nach: 5000 am Tag, das sind gerechnet 320 Produktionstage im Jahr (Tag und Nachtarbeit, aber es gibt immer Unterbrechungen) also etwa 1,6 Millionen Autos im Jahr.

Nehmen wir einmal einfach einen Dollar für einen Euro, die Tendenz geht sowieso dahin.

Die Gesamtkapazität der Pkw-Herstellung weltweit ist nach einer Zahl, die ich noch nicht überprüfen konnte, aber nicht weit von der Wirklichkeit liegen dürfte, etwa 80 Millionen Fahrzeuge pro Jahr (das dürfte sich auf Pkw und kleine Transporter beziehen).

Wenn also für 1,6 Millionen Autos pro Jahr etwa 1 Milliarde investiert werden muss, dann sind es für 80 Millionen Autos pro Jahr etwa 50 bis 60 Milliarden Euros oder Dollar.

Dabei spielt die Genauigkeit dieser Zahlen keine Rolle, es geht nur um die Größenordnung.

Das ist nun ein großer Zufall, denn das ist fast genau die Hälfte jenes Betrags, den man für Griechenland bereitgestellt hat (es gibt keinen Zweifel darüber, dass Griechenland diesen Betrag wirklich brauchen und an deutsche und französische Banken weitergeben wird, die Zweifel bestehen aber darüber, ob dies ausreichen wird). Oder mit anderen Worten ausgedrückt:

Wenn momentan alle Automobilfabriken schließen würden und all dies erst als Neuinvestition aufgelegt werden müsste – wohlgemerkt alle Autofabriken der Welt(!), dann hätte Griechenland, wenn man das Geld nicht für anderes brauchen würde, die Möglichkeit, die gesamte Autoindustrie der Welt zweimal innerhalb seiner Staatsgrenzen zu haben!

Natürlich geht es hier, Sie, geneigter Leser verstehen das sicherlich, nicht darum, ob die gesamte Automobilproduktion nach Griechenland verlagert wird und auch nicht darum, ob dies überhaupt möglich wäre!

Mit den Baffin- und Real Estate-Milliarden könnte man also etwa 15 Mal die gesamte Welt-Autoindustrie aufbauen! Mit dem "Europäischen Schutzschirm" könnte man etwa 14 mal die ganze Automobilindustrie aus dem Boden stampfen!

Es geht darum, in etwa einen Eindruck von den Wahnsinnsbeträgen zu bekommen, mit denen hier umgegangen wird, als ob dies Millionen- und nicht Milliardenbeträge wären. Es muss verhindert werden, dass Frau Merkel und Herr Westerwelle uns weiter an der Nase herumführen, so als ob sie nicht völlig kosmische Garantien geben würden für Dinge, die eigentlich nur bedeuten, dass eine Bank pleite geht oder auch mehrere, wo es doch über 2000 in Deutschland gibt.

Warum müssen diese Irrsinnsbeträge aufgebracht werden aus unseren Steuergeldern für ganz bestimmte Großbanken? Weil sie die Herrscher sind in diesem kapitalistischen System! Die Groß-Banken und –Konzerne sind es , die hier herrschen und die den Politikern sagen, was zu tun ist!

Scheiss-Kapitalismus

Darum versuchen Obama, Merkel, Westerwelle, Sarkozy und wie sie alle heißen, uns weiszumachen, es gäbe keine Alternative zu diesen massiven Ausgaben, es seien „Rettungstaten“ ohne Alternative.

Beginnen wir, ihnen nichts mehr zu glauben, beginnen wir uns dagegen aufzulehnen, dass alles auf unseren Schultern abgeladen wird. Beginnen wir zu rebellieren!

Veröffentlicht am 22. Juni 2010 in der Berliner Umschau

Dienstag, 22. Juni 2010

Auch kapitalistische Quellen bestätigen: Wir werden bestohlen und belogen

Die „Rettungsschirme“ sind für Banken, nicht für den Euro

Von Karl Weiss

Dass Leute wie der Bürgerjournalist und andere Sozialisten die riesen-milliardenschweren 'Bail-Outs' und „Rettungspakete“ kritisieren und sie als schlichten Raub am Bundesbürger bezeichnen, war natürlich zu erwarten und überrascht wohl nicht. Nun beginnen aber auch immer mehr kapitalistische Quellen genau das zu bestätigen, was wir die ganze Zeit sagen.

Diebe unter uns

Diese Mal ist es das populäres Magazin „seite3“ der Schweiz, das nun nicht im mindesten im Verdacht steht, sehr sozialistisch zu sein, das uns Klartext serviert:

Unter dem Titel „Wurde Europa von Bankstern übernommen?“ zitiert es den „Wirtschaftsguru“ Beat Kappeler damit, beim Griechenland Rettungspaket hätte es sich um ein Banken-Rettungspaket gehandelt. „Die EU verschenkt also das Geld ihrer Bürger und zwingt sie damit in die Abhängigkeit der Zentralbanken. (...) Denn wer die Macht über das Geld hat, hat auch die Macht über die Regierung.“

Auch was der ehemalige Europa-Banker und Staatssekretär im Finanzministerium Jürgen Jahnke zu den Behauptungen von Frau Merkel in ihrer Regierungserklärung zum „Rettungsschirm“ zu sagen hat, ist aufschlussreich, denn auch er ist nicht im geringsten verdächtig, mit irgendwelchen sozialistischen Zielen zu kokettieren.

Er schreibt in seinem interessanten Portal www.jjahnke.net zur Behauptung von Frau Merkel, Deutschland habe auf Pump gelebt: „Eine Merkel-Lüge“

Frau Merkel behauptete: "Zu viele wettbewerbsschwache Euroländer haben über ihre Verhältnisse gelebt. Das ist die eigentliche Ursache des Problems. Auch wir Deutschen haben im Übrigen nicht seit gestern, sondern schon seit über 40 Jahren Schulden gemacht. Auch wir leben auf Pump."

Demgegenüber stellt Herr Jahnke klar:

„Was für ein Unsinn! Deutschland lebt seit Jahren unter seinen Verhältnissen. Allein in den acht Jahren zwischen 2002 und 2009 hat Deutschland fast 1.000 Milliarden Euro [ 1 Billion!] mehr eingenommen, als es ausgegeben hat, und entsprechend kumulierte Leistungsbilanzüberschüsse zu Lasten seiner Binnenkonjunktur aufgebaut (...). Im Durchschnitt für jeden Haushalt in Deutschland 46.150 Euro. Das Geld ist dann über die Zahlungsbilanz in Kapitalexporten gelandet, als Investitionen in ausländischen Finanzpapieren (auch miesen amerikanischen), Unternehmen, Krediten ans Ausland und ausländischen Staatspapieren (auch Griechenland) etc..

Weiter schreibt er:

„Deutschland hat sich viel zu wenig gegönnt und damit seine Binnenkonjunktur im Kühlschrank gehalten und zugleich eine zerstörende Unwucht in der Eurozone erzeugt. Das ist die Wahrheit. Alles andere ist verlogene Volksverdummung. Was Merkel hier absichtsvoll durcheinander wirft ist die Staatsverschuldung (die bei uns im internationalen Vergleich relativ gering ist) und die Auslandsverschuldung, mit der man auf Pump leben würde, während doch Deutschland einer der weltgrößten Gläubiger geworden ist. Alles Lüge also. Man muss es einmal so hart formulieren.“

Das alles sollten wir uns gut merken, wenn wir wieder vermerkelt werden.


Veröffentlicht am 21. Juni 2010 in der Berliner Umschau

Freitag, 18. Juni 2010

Die Sorgen um die „Demokratie”

Das Gedenken an den 17. Juni

Von Karl Weiss

Ja, sie sind besorgt, die deutschen Politiker und auch jene „Staatsmänner“ und „Staatsfrauen“, die sie um sich scharen. Diesmal ließen sie Gesine Schwan, die schon als Zählkandidatin für die Bundespräsidentenwahlen diente, eine Rede zum 17. Juni halten. Der 17. Juni nämlich dient immer noch als „Gedenktag“ auch wenn wir den Tag der deutschen Einheit jetzt am 3. Oktober feiern.

Bundestag - Reichstag

Der 17. Juni war immer, bis zur Vereinigung Deutschlands, ein Tag der großen Grundlüge des westdeutschen Teilstaates, an dem Krokodilstränen über die Spaltung geweint wurden, die doch von eben jenen Tränenträgern durchgeführt worden war.

Nein, die Spaltung war nicht von den Kommunisten auf der Ostseite provoziert worden – im Gegenteil, die drängten auf eine Vereinigung. Sie war von vornherein im Plan des US-Präsidenten und fanatischen Antikommunisten Truman, der 1947 den Weg Deutschlands in neue Bahnen gelenkt hatte.

Vorher hatten die Siegermächte auf westlicher Seite geplant, aus Deutschland einen reinen Agrarstaat zu machen, die Kriegsverbrecher zu verurteilen, jegliche Industrie in Deutschland dem Erdboden gleichzumachen und keine neue zuzulassen. Deutschland sollte für ewig ein Protektorat der westlichen Siegermächte bleiben.

Die Sowjetunion, damals noch sozialistisch, spielte nicht mit in diesem Spiel und so wurde bereits früh die Teilung geplant.

Die Westmächte begannen, Industrie in Deutschland zu zerstören, begannen die „Nürnberger Prozesse“, internierten Wirtschaftsbosse usw. Doch dann plötzlich, 1947, in Deutschland herrschte Hunger, wurde all dies gestoppt und die drei Westzonen wurden nun darauf vorbereitet, als Speerspitze im Kampf um die Weltherrschaft gegen die Sowjetunion zu dienen. Truman und seine Berater hatten entdeckt, die Sowjetunion muss vernichtet werden, denn der Kommunismus ist die wichtigste Gefahr für das kapitalistische Weltsystem. Da man die Atombombe hatte, wäre dies auch nicht so schwierig. Allerdings musste man die Welt auf den Gebrauch der Atombombe gegen die Sowjetunion einstimmen.

Atombombe 2.Weltkrieg

Man entließ alle deutschen Wirtschaftbosse und liess sie wieder ihre Posten an der Spitze von Konzernen einnehmen, die Zerstörung der Industrie wurde gestoppt, die Nürnberger Prozesse, die ja gerade erst angefangen hatten, abrupt abgebrochen und man entwickelte eine „Freundschaft“ mit jenem Typ von Politikern, wie sie dann zur Regel wurden, eben jene, denen die „Freundschaft“ mit Amerika alles war und die deutschen Interessen nichts bedeuteten, allen voran Konrad Adenauer.

Diese Politiker schafften es dann auch, innerhalb von eineinhalb bis 2 Jahren die drei Westzonen zu einem gemeinsamen Staat unter Oberaufsicht Amerikas umzumodeln, die Spaltung Deutschlands zu besiegeln und dem neuen deutschen Staat eine scheinbar demokratische Verfassung zu geben, auch wenn dort das Privateigentum (an Produktionsmitteln) als unantastbar erklärt wurde und damit der Kapitalismus als Staats- und Wirtschaftsform definiert wurde.

So blieb der damaligen sowjetischen Besatzungszone nichts anderes übrig, als sich auch als Staat zu konstituieren, die DDR wurde gegründet.

Die Pläne Trumans, den Kommunismus mitsamt der Bevölkerung von der Oberfläche der Erde zu fegen mit einem massiven Angriff mit Atombomben, wurden aber frustriert. Bereits im Jahre 1948 wurde die erste sowjetische Atombombe erprobt und bald hatte die Sowjetunion auch die neu entwickelte Wasserstoff-Bombe.

Zwar konnte die Führung der USA im eigenen Land eine hysterische Kommunistenverfolgung in Szene setzen, aber weltweit passierte genau das Gegenteil. Alle Staaten im sowjetischen Einflussbereich führten den Sozialismus als Wirtschaftsform ein und 1948 kam auch noch China, damals bereits das bevölkerungsreichste Land der Erde, zur Gruppe der sozialistischen Staaten hinzu.

Der 1950 von Truman vom Zaum gebrochene Korea-Krieg sollte diesem Vormarsch Einhalt gebieten, doch den musste man nach einem Jahr bereits abbrechen, da man ihn militärisch zu verlieren drohte.

Damit war die Ausgangsposition der Epoche des „Kalten Krieges“ geschaffen, die erst 1989 zu Ende gehen sollte.

Die Bundesrepublik war Frontstaat geworden und wurde mit harter Hand auf dem Pfad des offiziellen Antikommunismus gehalten, u.a. mit dem Verbot der kommunistischen Partei und mit dem Berufsverbot von wirklichen Demokraten im öffentlichen Dienst, die als "Linksextreme" geschmäht wurden. Jeder, der die Augen offen hatte, konnte sehen, es handelte sich immer um etwas völlig anderes als eine Demokratie.

Doch die Medien stellten nur die Sicht der Konzern- und Bank-Herren dar und es gelang ihnen, dem Westdeutschen über viele Jahre eine Scheinwelt vorzuführen. Nun zerbricht mehr und mehr diese Illusion. Die Wahrheit scheint immer mehr auf. Die Glaubwürdigkeit der Politiker, die nichts anderes als Apologeten des Kapitals sind, geht mehr und mehr den Bach hinunter.

Diebe unter uns

So konnte Frau Schwan nun folgendes erklären:

„...dass es unter der Oberfläche gärt, kann niemand abstreiten." Die Gefahr ohnmächtiger Wut mache sich in der Gesellschaft spürbar breit. Immer mehr Menschen fragten sich etwa, ob es gerecht sei, Milliardenbürgschaften für die Rettung des Bankensystems auszugeben, während kurz danach diese Institute riesige Gewinne verbuchten. Die Distanz zur Demokratie wachse auch durch die zunehmende Schere bei der Vermögensverteilung. (...) Die Demokratie müsse zeigen, dass sie besser als die kommunistische Ideologie in der Lage sei, Freiheit und Recht dauerhaft zu sichern.“

Ja, da hat man nun wirklich ein Problem. Wenn es eben keine Demokratie ist, sondern eine Diktatur der Konzerne und Banken, dann kann die „Demokratie“ eben auch nichts zeigen. Wenn die Konzerne und Banken uns mit unseren Steuern und Abgaben für ihre Verluste zahlen lassen wollen, dann wird eben deutlich: Freiheit und Recht nur im Sozialismus/Kommunismus, der Kapitalismus dagegen schließt Demokratie aus!


Veröffentlicht am 18. Juni 2010 in der Berliner Umschau

Donnerstag, 17. Juni 2010

Kommt jetzt der zweite große Krisenabschwung der Depression?

Erholung passé?

Von Karl Weiss

Der wichtigste US-Krisenfrüherkennungsfaktor „Weekly Index“ des ECRI fiel in der Woche vor dem 4. Juni 2010 auf –3,5% und erreichte damit ein 44-Wochentief. Das kündigt typischerweise einen neuen Abschwung an. Damit wäre die „Erholung“, die noch gar nicht stattgefunden hat, bereits wieder passé.

Barack Obama
Auch US-Präsident Barack Obama konnte die US-Wirtschaft bisher nicht auf die Beine bringen

Das Blog „wirtschaftsquerschuss.blogspot.com“ wird jetzt nur noch von Zeit zu Zeit aktualisiert, ist dann aber immer seiner Zeit voraus – und den anderen Blogs. Diesmal wird uns der Frühindikator des ECRI vorgestellt. Es handelt sich um einen Indikator, der kurzfristig Auskunft über den Wirtschaftsverlauf in den USA gibt.

Dieser Index gibt eine gewichtete Summierung von 7 wichtigen US-Wirtschaftszahlen wieder, die Entwicklung der Geldmenge, die Preise für industrielle Märkte, die Spreads und die Erträge von Anleihen, die Erstanträge auf Arbeitslosigkeit, die Hypothekenanträge und die Entwicklung der Aktienkurse. Er hat erfolgreich den Beginn der Wirtschaftskrise im März 2001 angesagt, wie auch die aktuelle Krise, beginnend im Dezember 2007.

Im aktuellen Fall gibt der Indikator als annualisierte und geglättete Wachstumsrate erstmals seit 51 Wochen wieder einen negativen Trend wieder. Das kann bereits signifikant sein, aber das ECRI selbst, das ‚Economic Cycle Research Institut’, weist daraufhin, dass dies erst die erste Woche mit einem negativen Trend war und damit noch nicht genügend Nachhaltigkeit vorliegt, um jetzt schon den zweiten Abschwung innerhalb der aktuellen Krise vorhersagen zu können.

Der „Wirtschaftsquerschuss“ aber sagt: „...der ECRI US-Weekly Leading Index dürfte bereits eine deutliche negative Indikation für das Wirtschaftswachstum in den USA sein.“

USA-Staatsverschuldung - Das ist eine Exponentialfunktion!
Das ist eine Exponentialfunktion!

Besonders die sich verschärfende Situation der Banken in den USA (und nicht nur dort) wird als Anzeichen dafür genommen Es wird hingewiesen „...auf die ungelöste Problematik von immensen Milliarden Dollar an nicht ausgewiesenen faulen Krediten in den Bilanzen der US-Finanzindustrie...“.

Als Beispiel dient die Goldmann Sachs Bank, die schon als Krisengewinnler da stand. Ihr Aktienkurs ist letzthin konsequent gefallen und liegt nun auf dem Stand vom 22. Mai 2009, das war der Höhepunkt des ersten Abschwungs in der aktuellen Krise.

USA: Monatliche Ausgaben und Einnahmen pro Fiskaljahr

Würde sich diese Vorhersage bestätigen, nähme die jetzige Krise ein Ausmaß von mindestens der Tiefe der „Großen Depression“ an, die 1929 begann und sich bis zum Ausbruch des 2. Weltkrieges hinzog. Sie würde dann noch Jahre dauern. Wiederum, wie schon 2007/2008, wären die USA der Vorläufer für den Rutsch in die Krise für die anderen Länder.


Veröffentlicht am 17. Juni 2010 in der Berliner Umschau

Mittwoch, 16. Juni 2010

Was ist ‘CALA BOCA GALVÃO’?

Ein Internet-Ereignis

Von Karl Weiss

Halb Brasilien biegt sich vor Lachen, aber es hat diesmal nicht mit den Fußballweltmeisterschaften zu tun. Die brasilianische Twitter-Seite „CALA BOCA GALVÃO” ist zum internationalen Hit geworden.

Diese Twitter-Seite wurde in Brasilien bei einem Sportereignis so oft angeklickt, dass sie in den internationalen Twitter-Rankings aufschien. Dies wiederum führte dazu, dass in den verschiedensten Ländern, auch in Deutschland, gefragt wurde: „Was ist CALA BOCA GALVÃO“?

Wer in Brasilien lebt, weiß sofort, was mit diesem Titel gemeint ist (Auflösung am Ende des Artikels).

Das führte dann dazu, dass ein paar brasilianische Spaßvögel Videos auf Englisch entwickelten, die alle möglichen Erklärungen für dieses scheinbar so schwierig zu lösendes Rätsel aufboten.

Eine Site entwickelte die Theorie, dies sei ein neuer Song von Lady Gaga.

Die größten Lachsalven ruft aber eine Seite auf Englisch in „You Tube“ hervor, die man unter eben jenem Spruch oder auch unter „Help us save the Galvão Bird“ finden kann.

In diesem Video wird nun behauptet, es gäbe einen Galvão Vogel, der vom Aussterben bedroht sei.
Gezeigt wird aber der kleine grüne Papagei, ein Vogel, der in Brasilien extrem häufig ist. Schwärme von diesem Papagei machen mit ihrem Krächzen einen Heidenkrach und haben schon so manchen hier aus einem wohlverdienten Schlaf geweckt. Selbst hier im Gebiet der Großstadt Belo Horizonte, kommen kleinere Schwärme vor. Der Vogel ist also alles andere als vom Aussterben bedroht.

Dann wird ein Bild von einem Umzug einer Sambaschule im Karneval gezeigt, auf dem die Kostümierten eine Kopfbedeckung mit grünen Federn tragen und behauptet, dieser Gebrauch seiner Federn sei der Grund für das vermeintliche Aussterben des Vogels. Alle in Brasilien wissen natürlich, dass diese Federn gefärbte Straußenfedern sind.

Dann werden Szenen von Drogenhändlern gezeigt und behauptet, die würden zu hohen Preisen die Federn des Galvão Vogels handeln. Schließlich muss auch noch der Film über einen bekannten brasilianischen Spiritisten herhalten, in dem der Schauspieler als Wissenschaftler vorgestellt wird, der angeblich zur Unterstützung der Anstrengungen aufruft, den Galvão-Vogel zu retten. Der wissenschaftliche Name des Vogels sei angeblich ‚Silentium Galvanensis’, was den aufmerksamen Beobachter eigentlich schon stutzig machen müsste.

Schließlich wird dazu aufgerufen, auf die Twitter-Seite von CALA BOCA GALVÃO zu klicken. Jeder Klick würde eine Spende von 10 Centavos für die Rettung des Vogels auslösen.

Tatsächlich kamen so auch eine Menge internationaler Klicks auf diese Seite zustande.

Zugrunde liegt diesem Zwitscher-Ereignis, dass die brasilianische eine der ganz großen Twitter-Gemeinden ist, die nicht das Englische benutzen (immerhin sind es jetzt beinahe 200 Millionen Brasilianer).

Dazu kommt, dass CALA BOCA GALVÃO für jeden außerhalb Brasiliens ein scheinbar unauflösliches Rätsel darstellt. Auch wer spanisch spricht (oder die Portugiesen) und weiß, dass CALA BOCA „Halt den Mund“ oder besser „Halts Maul“ heißt, eröffnet sich nicht, was gemeint ist.

Und nun die Auflösung: Galvão ist der Vorname des brasilianischen Sportreporters Galvão Bueno. Der spricht und kommentiert im fast Monopol-Sender Globo fast alle Sportereignisse, und das seit über 20 Jahren. Bei fast jeder Sportübertragung im Fernsehen muss man sich seine Stimme anhören. Er kann keinen Moment seinen Mund halten und seine Kommentare sind meistens seicht und manchmal auch blöde oder unsinnig, so dass der einigermaßen gebildete Teil der Leute in Brasilien (und das sind ja meistens die mit Internet-Zugang) ihn einfach nicht mehr hören kann. Der Vorname Galvão ist so selten, dass man hier sofort weiß, wer gemeint ist, wenn man den Aufschrei der gequälten Seelen CALA BOCA GALVÃO hört. So kam die Twitter-Seite „Halts Maul, Galvão“ zustande, die dann so viel Unterstützung bekam.


Veröffentlicht am 16. Juni 2010 in der Berliner Umschau. Dort steht auch das beschriebene 'You tube'-Video im Artikel. Link hier rechts


Zusatz zum Artikel (17.6.2010)

Falls jemand das für eine grobe Übertreibung oder einen Scherz hielt, so sehe er sich diesen Artikel der New York Times von gestern an:

http://www.nytimes.com/2010/06/16/nyregion/16about.html?src=mv

Es handelt sich tatsächlich um ein nie vorher gesehenes Phänomen.

Dienstag, 15. Juni 2010

Ist das BPs Untergang?

Ein Artikel der Financial Times Deutschland legt dies nahe

Von Karl Weiss

Die BP ist in „trouble“. BP will sagen: British Petrol. Man hat zwei Firmen, eine davon die bekannte Halliburton des früheren US-Vize-Präsidenten Cheney, damit beauftragt, eine Tiefwasserbohrung im Golf von Mexiko nach Erdöl zu veranstalten und die Dinge gingen schief. Die Plattform hieß „Deepwater Horizon“.

auf-zum-strand-tanken

Es wurden offenbar einfachste Sicherheitsregeln nicht eingehalten und die Ölplattform explodierte und sank kurz danach. Bis heute wurde die Zahl der Toten dieser Katastrophe nicht bekannt gegeben. Und die Folgen sind noch weit fürchterlicher als 10 oder 40 Tote.

Es ist der größte „Oil-Spill“ aller Zeiten. Und das endgültige Ausmaß ist noch nicht bekannt. Als die „Exxon-Valdez“ in den vorher fischreichen Gewässern Alaskas auf Grund lief und anschließend praktisch die ganze Ladung von Rohöl in die Umwelt entließ, war dies bereits das größte Desaster der Geschichte der Ölproduktion. Nun aber ist nicht die Menge Öl, die in eines der großen Tankschiffe passt, die jene mögliche Katastrophe begrenzt, diesmal wurde das Bohrloch selbst freigesetzt, der absolute Albtraum jedes Öl-Ingenieurs.

Seitdem fließt ein Strom von Erdöl aus jenem freigesetzten Bohrloch und alle Maßnahmen, dies zu unterbinden, liefen schief. Es muss sogar damit gerechnet werden, dieser Ausfluss von Öl in das Meer wird erst im Verlauf von Monaten drastisch zu verringern sein und auch das ist nicht sicher.
Was ist da schiefgelaufen? Wie konnte die BP ein solches Desaster geschehen lassen, obwohl alle Spezialisten bereits auf solche Möglichkeiten aufmerksam machten?

Die BP, speziell in Form ihres Vorstandsvorsitzenden Tony Hayward, hat – nachdem das Desaster schon nicht mehr zu verheimlichen war – auch noch alle publizistischen Fehler gemacht, die man in solchen Situationen machen kann. Er war nie präsent, wenn die Fischerhäfen am Golf von Mexiko besucht wurden, er versprach den Fischern nie großzügige Abfindungen, obwohl die Reingewinne der BP im Bereich von zig Milliarden das ohne Probleme hergegeben hätten.

Stattdessen erklärte er, die beiden Firmen, die er kontraktiert hatte für diese Bohrung, neben der Halliburton die Transocean, eine Schweizer Firma, seien verantwortlich.

BP New Logo

Er musste dies bereits nach kurzer Zeit zurückziehen. Die Konzession war an BP vergeben worden und jegliche Unterkontraktanten hätten an strenge Regeln gebunden werden müssen. Da scheint es aber gehapert zu haben. Heute versucht die BP schon nicht mehr, die Schuld auf die „Contractors“ abzuschieben.

Hayward, der bei Analysten immer als Vorzeigemanager galt: Hayward hat Kosten gespart, Stellen gestrichen, Gewinne gesteigert, ein Vorstandsvorsitzender jener Art, wie sie diese Großkonzerne nun im Dutzend hervorbringen: Er weiß sicherlich, wie man die Profite der BP ins fast Unermessliche steigert, aber er hat nicht den geringsten Kontakt zu den Normalsterblichen, kann sich gar nicht vorstellen, wie das Leben normaler Menschen vor sich geht und er hat vor allem auch keinerlei wirkliche Kenntnisse über die Technik von Tiefseebohrungen.

So ging es völlig an ihm vorbei, dass eine Anwesenheit nötig gewesen wäre, als Präsident Obama die betroffenen Regionen besuchte. Zunächst ließ er noch verlautbaren, es trete gar kein Öl aus. Als sich dies nicht mehr verheimlichen ließ, keinerlei Präsenz vor Ort, keinerlei Versprechen von großzügigen Ausgleichszahlungen. Dies zumindest hatte der damalige Präsident der Exxon in Alaska noch von sich gegeben - allerdings später nicht eingehalten.

Na, zumindest ist er ehrlicher als der damalige Exxon-Präsident.

Doch der damalige Tanker-Unfall war ein schlimmer Unfall. Diesmal handelt es sich um eine Katastrophe. Keine bisherige Umwelt-Katastrophe lässt sich mit dieser vergleichen. Die Ölmengen sind bis jetzt bereits zehn mal mehr als damals (nach bereits überholten Angaben). Vor allem aber, die Küsten, wo all dies anlandet, sind nicht mehr die extrem dünn besiedelten Alaskas, wo ganze Eskimo-Stämme ihre Lebensgrundlage verloren und in die nächst gelegen Städte flüchten mussten, um zu betteln.

Diesmal handelt es sich um einige der dichtest besiedelten Küsten überhaupt. Hunderttausende und Millionen sind betroffen. Nicht nur, dass die Fischer keine Beute mehr finden, nicht nur, dass die Krebse und Hummer verschwinden, nicht nur, dass die Shrimps und anderen Schalentiere nicht mehr auftauchen, nicht nur die völlige Unmöglichkeit noch irgendwelche lohnenswerten Fischzüge zu machen.

Was stärker wiegt, ist die Vernichtung bestens bekannter Urlaubsgebiete, ist die völlige Verhinderung der normalen Strandvergnügen, ist das Auslöschen von Hunderten von Kilometern von sauberem Strand für Jahrzehnte – wenn nicht auf ewig.

Dazu kommen die ausgedehnten Bereiche der Florida-Küste, in denen Hunderttausende von US-Rentnern ihre wohl verdiente Rente genießen. Sie alle hatten sich Appartements an der Küste gekauft, die nicht nur ein Strandleben, sondern auch die Möglichkeit von Fischfang-Abenteuern beinhalteten. Damit dürfte nun Schluss sein.

Damit ist die Golf-Coast-Katastrophe bereits heute weit gigantischer als jene der Exxon-Valdez. Die BP scheint dies erst in den letzten Tagen bemerkt zu haben, doch ihre Antworten bleiben extrem vage. Es wird von weiteren Monaten gesprochen, bis der Öl-Austritt wirklich gestoppt werden kann.

Dies alles allerdings dürfte bereits vorher klar gewesen sein. Jeder verantwortliche Ingenieur hat bereits berichtet, dass dies passieren könnte oder wenn er dies offiziell nicht hat, dann unter Druck des Konzerns. Die Risiken der Ölförderung in großen Tiefen und die hohen Kosten waren bereits bekannt.

Doch müssen wir von einem Konzern wie BP besonders hohe Standards verlangen. Der Bürger-Journalist war bereits einmal indirekt Angestellter der BP. Genau gesagt war die Firma, in der er arbeitete, Vertriebsorganisation einer BP-Tochter. Als solcher, wurde man in bestimmte BP-Orientierungsprogramme einbezogen. Dort wurde einem unter anderem klar gemacht: Die BP kann nicht länger die relativ hohe Zahl von Angestellten verkraften, die Opfer eines Auto-Unfalls mit Alkohol-Ursachen werden. Die BP dekretiert: Wer wegen Fahrens unter Alkohol-Einfluss verurteilt wird, wird unmittelbar entlassen, auch wenn er nur bei einer Vertriebsorganisation einer BP-Tochter arbeitet.

Das ist sicherlich eine keineswegs zu verurteilende Sicht der Dinge. Aber hätte ein Konzern, der sich in dieser Beziehung so weit aus dem Fenster lehnt, nicht auch in Bezug auf die absolute Sicherheit von Ölquellen gegen Explosionen und unerwünschten Öl-Austritt in ähnlich rigoroser Weise vorgehen müssen?

Nun, die BP ist einer der fünf großen internationalen Ölkonzerne auf der Welt, die da sind: Exxon-Mobil, Shell, Chevron-Texaco, Total und BP. Alle fünf kämpfen um die Vorherrschaft, blieben aber bisher in etwa auf gleicher Höhe. Die höchsten Profite konnte die Exxon einstreichen, die es bereits in einem Jahr auf über 43 Milliarden Dollar Reingewinn gebracht hat. Auch die anderen liegen im Zig-Milliarden-Dollarbereich bei den Profiten. Kurz, es handelt sich um das profitabelste, was es gibt (außer Banken natürlich).

Da wäre es nicht zuviel verlangt von diesen Konzernen, auch technisch und nicht nur finanziell exzellent zu sein. Doch da hapert es. Der Bürger-Journalist kennt, wie es der Zufall will, einen Vorarbeiter von einem der Aufbaukommandos für eine neue Tiefsee-Ölplattform hier vor der brasilianischen Küste. Befragt, ob dort alle elektrischen Anlagen, also alle Relais und sonstigen eventuell Funken-geneigten Gerätschaften explosionssicher ausgelegt seien, berichtete der, Explosionssicherheit sei überhaupt nicht gefordert.

Wenn Sie in Deutschland einen Industriebetrieb haben, in dem eventuell Lösungsmitteldämpfe oder Gas austreten können, so müssen Sie alles explosionsgeschützt anlegen, was einen Haufen Geld kostet. Aber die profithaltigsten Konzerne der Welt haben es nicht nötig, Explosionssicherheit zu garantieren????

Nach den letzten Schätzungen ist die Menge Öl, die da im Golf von Mexiko austritt, alle fünf Tage einmal die „Exxon Valdez“. Das ist das zigfache von dem, was die BP bisher zugegeben hat.

Diese Politik des immer nur tröpfchenweise Zugebens trägt auch nicht gerade zur Glaubwürdigkeit der BP bei.

Die Financial Times Deutschland (FTD) berichtet sogar, der Konzern BP könnte nun schon in der Existenz bedroht sein:

„Der Industrie-Ikone droht die Zerschlagung oder eine Übernahme. (...) "Wenn man sich den Kursverlust anschaut und die Wahrscheinlichkeit, dass das so auch weitergeht, glauben wir, dass sich BP zum Übernahmekandidaten entwickelt " (...) Tag für Tag verliert BP an der Börse. Allein am Dienstag [ 8.6.] waren es 15 Prozent. 71,6 Mrd. $ hat der Konzern an Börsenwert eingebüßt. Damit wird er angreifbar, vor allem für finanzstarke Staatskonzerne aus China oder Brasilien. Oder für Shell, über den es schon lange Fusionsgerüchte mit BP gibt. Zumindest Teile des Geschäfts wird BP aufgeben müssen, etwa Ölfelder (...) [BP] könnte gezwungen sein, Bohrprojekte und Tankstellen in den USA zu verkaufen. "Das US-Geschäft wird nicht zu halten sein", sagt Dougie Youngson, Analyst bei der Bank Arbuthnot. (...)

Die Märkte haben den Ernst der Lage erkannt. Das zeigt sich an den Kreditderivaten des Konzerns. Am Mittwoch [ 9.6.] verteuerten sich diese zum ersten Mal überhaupt auf mehr als 200 Basispunkte und wurden am Nachmittag bei 240 Punkten gehandelt. Das heißt, dass es jährlich 240.000 $ kostet, 10 Mio. $ an Anleihen abzusichern. Am Tag der Explosion waren es 43 Basispunkte.

Das bedeutet nicht zwingend, dass Anleger mit einer Pleite des Unternehmens rechnen. Allerdings ist es ein Hinweis, dass Leerverkäufer BP ins Visier nehmen. Das kann den Konzern an der Börse niederreißen und weiteres Vertrauen zerstören. "Die Situation hat den Geruch des Todes", sagt Arbuthnot-Analyst Youngson. Die Geier kreisen schon.“

Es gab bereits einen andere Großkonzern Großbritanniens, der – wenn auch aus anderen Gründen – in seine Bestandteile zerlegt wurde, die Imperial Chemical Industries (ICI), damals einer der fünf dominierenden Chemie-Konzerne. Heute gibt es keine große Firma mehr mit diesem Namen. Die Bestandteile gingen in vielen anderen Chemie-Gruppen auf.

Es ist nicht ausgeschlossen, dass etwas ähnliches mit der BP geschieht. Die vier Haupt-Konkurrenten werden sicherlich nichts dagegen tun (um es vorsichtig auszudrücken).

Allerdings ist es viel zu früh, bereits mit dem Ableben dieses Konzerns zu rechnen. Er hat so viele Jahre extremster Profite hinter sich, dass er sicherlich nicht leicht zu Fall zu bringen ist. Dazu kommt: Am Ende wird all dies von Gerichten entschieden werden. Soweit bereits vorher Ausgleichzahlungen fließen, werden sie bei den Gerichtsentscheidungen berücksichtigt. Die Gerichte haben allgemein eine Tendenz, zugunsten von Großkonzernen zu entscheiden, die natürlich auch von den gerissensten Anwälten vertreten werden. Ob dies allerdings auch für ausländische Konzerne in den USA gilt, wird abzuwarten sein.

BP hat genügend Geld in der Kriegskasse, um ein zu tiefes Absacken seiner Aktien zu verhindern. Sollte allerdings die für August vorgesehene Lösung durch Ausgleichsbohrungen auch nicht klappen, so werden selbst die massiven Mittel der BP irgendwann zu Ende gehen.

Ob am Ende alle Rentner in Florida-Häuserparks Geld aus Ausgleich für verlorene Strände sehen werden, muss bezweifelt werden. Der vollständige Sandaustausch an 400 km Stränden muss sowieso als unmöglich angesehen werden. Die Folgen dieses Desasters wird man noch Jahrzehnte spüren.

Wenn es der BP wirklich an den Kragen geht, hat sie allerdings noch Alternativen, z.B. eine Umgründung, die im alten BP-Rahmen nur einen Bruchteil der Firmen-Assets lässt oder auch das, was GM getan hat: In den Vergleich gehen und damit die Gläubiger schlecht aussehen zu lassen und später wie Phönix aus der Asche wieder aufzustehen.


Veröffentlicht am 15. Juni 2010 in der Berliner Umschau

Montag, 14. Juni 2010

Entscheidender Durchbruch?

Doch der Kapitalismus wird es verhindern

Von Karl Weiss

Es ist zum ersten mal gelungen, Mikroorganismen so in den Genen zu verändern, dass sie die Photosynthese ausführen können. Erinnern Sie sich? Photosynthese!? Das ist das, was die Pflanzen tagsüber können: CO2 verarbeiten unter Einfluss von Sonnenstrahlung, organische Materie bilden! Das ist theoretisch die Lösung des Problems der beginnenden Klimakatastrophe.

In diesem Fall wurde ein bestimmter Mikroorganismus, nennen wir ihn Bakterie (wahrscheinlich ist es eher ein Pilz, aber das tut nichts zur Sache), so verändert, dass er diese Reaktion ausführen kann. Will sagen, man füllt die Tierchen in so einen Reaktor, stellt ihnen Licht und CO2 zur Verfügung und sie können organische Materie produzieren, phantastisch nicht?

Was, sie wollen wissen, was 'organische Materie' bedeuten soll? Ja, verstehen Sie denn nicht? Die Tierchen (oder Pilzchen) machen ALKOHOL und/oder DIESEL daraus!

Ah, jetzt ist der Groschen gefallen! Die machen genau das umgekehrte, was im Motor passiert, wo Alkohol (in rückständigen Ländern noch Benzin) oder Diesel zu CO2 und Wasser verbrannt wird.

Eventuell hat also der Verbrennungsmotor doch noch eine Zukunft.

Es wäre ja denkbar, diese Art von Reaktoren in gigantischem Maßstab herzustellen und die gesamte Menge von Sprit, die weltweit gebraucht wird, mit diesem Verfahren herzustellen. Die bestehenden Raffinerien (das nur als Beispiel) könnten umgerüstet werden und Alkohol und Diesel aus dem CO2 der Luft herstellen.

Man müsste dann sogar aufpassen, dass nicht das umgekehrte passiert, nämlich die Abnahme der Konzentration von CO2 in der Luft. Aber das kann man ja regulieren, indem man weiterhin eine Anzahl von Kohle- oder Gaskraftwerken Strom erzeugen lässt.

Gleichzeitig wären damit auch alle Probleme gelöst, die sich durch die immer schwieriger zu erschließenden neuen Erdölquellen ergeben. Oil-Spills wie jener im Golf von Mexiko könnten dann ausgeschlossen werden.

Das Diesel, das so hergestellt wird, hätte auch noch den entscheidenden Vorteil, dass es völlig umweltfreundlich wäre. Keine Luftverschmutzung durch Schwefel, keine krebserregenden Aromaten, kein Feinstaub im Abgas.

So könnten die Energieprobleme der Menschheit gelöst und gleichzeitig eine Veränderung der Lebensverhältnisse auf der Erde verhindert und die Zukunft der Spezies Mensch gesichert werden.

Natürlich müsste vorher auch noch genau untersucht werden, ob die Alternative der Energiegewinnung durch ein Verbundnetz von elektrischen Leitungen mit Solar-Paneel-Plantagen in den Wüsten der Welt nicht eine bessere Lösung wäre.

Doch gemach, gemach! Wer eigentlich genau soll dies beschließen und dann umsetzen. Die Ölkonzerne? Sie müssten über Jahre alles Geld in ihren Kassen für die Umrüstung der Raffinerien ausgeben - und danach? Sie müssten dann ihre Verluste durch überhöhte Preise für jenen Alkohol und jenes Diesel versuchen wieder hereinzuholen und könnten noch nicht einmal sicher sein, ob nicht andere Firmen diese Reaktoren effektiver betreiben könnten als sie. Kein Öl-Manager, der noch alle Sinne beisammen hat, würde sich auf ein solches Abenteuer einlassen.

Oder die G20? Sie, die gerade eben allen Regierungen das „Sparen“ verordnet haben, sollen die Ölkonzerne enteignen und die Umrüstung der Raffinerien durchsetzen? Solch eine Idee kann nur einem Delirium entspringen.

Kurz gesagt, im Kapitalismus ist eine solche Umstellung nicht möglich. Erst wenn wir im Sozialismus selbst das Sagen haben, können wir große technische Umstellungen schlicht und einfach beschließen und umsetzen.


Veröffentlicht am 14. Juni 2010 in der Berliner Umschau

Freitag, 11. Juni 2010

Hunderte von Demonstrationen

Israel isoliert sich immer mehr

Von Karl Weiss

Das letzte Wochenende war bestimmt von Hunderten von Demonstrationen mit vielen Zehntausenden von Teilnehmern in aller Welt gegen den Aggressionsakt Israels gegen einen friedlichen Schiffskonvoi mit mindestens 9 Toten und über 50 Verletzten.

Diesmal scheint Israel doch etwas zu weit gegangen zu sein.

Es ist typisch für alle Militäraktionen Israels seit langer Zeit, dass sie nicht nur niemals verhältnismäßig sind und niemals die Übermaßverbote des internationalen Kriegsrechts einhalten, nein, sie gehen weit darüber hinaus: Sie sind das, was typisch für Rechtsextremisten ist: Sie zeigen, das man militärisch überlegen ist, aber sie zeigen vor allem, man kann alles machen. Jede noch so absurde Schlächterei, Untat, jedes Kriegsverbrechen, jede Missachtung des Völkerrechts und von UN-Beschlüssen und Sicherheitsratsbeschlüssen, jeder Überfall ist möglich und wird durchgeführt. Israel zeigt den „starken Mann“ (typisch für Rechtsextremisten) und zeigt: Niemand, wirklich niemand, wird Israel dafür ernsthaft zur Rechenschaft ziehen, z.B. in Form von Sanktionen, die durch den UN-Sicherheitsrat beschlossen würden.

In der Welt wird demonstriert und in Israel lacht man sich ins Fäustchen.

Typisch dafür waren die Reaktionen aus den Hauptstädten der größten Volkswirtschaften der Welt: Die US-Regierung blieb zunächst schweigsam und gab dann nach geraumer Zeit eine Meldung heraus, man fordere eine Untersuchung des Geschehens durch Israel. Im gleichen Ton Stellungnahmen aus China, von der Bundesregierung, aus Japan, aus Großbritannien, Frankreich und aus Russland. Zwar wurde schüchtern im einen oder anderen Fall vorgeschlagen, doch die Blockade gegen Gaza aufzuheben, aber dies war, wie dann auch in der Resolution des UN-Sicherheitsrats, nicht mit der Drohung von Sanktionen verbunden und kann daher als „blah, blah“ angesehen werden.

Der israelische Ministerpräsident erklärte denn auch schnell nach dem Überfall, es werde keine neutrale Untersuchung geben und Israel brauche nichts zu untersuchen, denn alles wurde auf Befehl durchgeführt. Damit erklärt er sich gleichzeitig als Hauptverantwortlicher für den völkerrechtswidrigen Überfall und die Morde. Er müsste eigentlich vor internationalen Gerichtshöfen angeklagt werden.

In Israel ist man siegessicher und strahl von einer Backe zur anderen: Ein weiteres Mal bewiesen: Wir sind unangreifbar. Wir sind stärker als alle auf der Welt!

Allerdings: Die Demonstrationen waren größer und in mehr Städten als seit langer Zeit. Mehr Juden als früher nahmen an ihnen teil. Die israelische Regierung lässt das sicherlich völlig kalt, aber so ist das eben mit Rechtsextremisten: Sie verstehen nur eine Sprache: Gegen-Gewalt. Nun, bisher gibt es die nicht, aber die Geduld der Völker wird nicht unendlich sein.

Die israelische Zeitung Haaretz meldet folgende Demonstrationen vom Wochenende:

Einige Tausend in Paris, darunter Hunderte von Juden, die unter anderen unter der Flagge „French Jewish Union for Peace“ auftraten.

Hunderte von Demonstranten in Dublin, die auch und besonders gegen das Kapern des irischen Schiffes protestierten, das drei Tage nach den anderen Schiffen des Hilfskonvois versuchte, Hilfsgüter nach Gaza zu bringen.

In London waren es Tausende von Demonstranten, die unter anderem T-Shirts mit der Aufschrift „Free Gaza“ trugen.

Tausende ebenfalls in vielen Städten Australiens. In Sydney wurde u.a. eine Israel-Fahne verbrannt.

Das gleiche auch in Neu-Seeland, wo auch US-Flaggen verbrannt wurden.

In vielen Aufmärschen wird auch mit Schuhen geworfen, was sich jetzt langsam mehr und mehr als üblich bei Protesten gegen Israel und die USA einbürgert.

Die Haaretz erwähnt nicht die Protestmärsche und –Kundgebungen in einer Reihe von deutschen Städten an diesem Wochenende. Man kann also davon ausgehen, auch viele andere werden dort nicht erwähnt, wie z.B. die in den USA und in Kanada..

Eine schwedische Hafenarbeitergewerkschaft hat einen Boykott gegen israelische Schiffe und Güter für eine Woche beschlossen. Allerdings ist es nicht leicht israelische Güter zu identifizieren, denn Israel pflegt nicht „Made in Israel“ aufzudrucken – man weiß, wie sehr man geliebt wird überall auf der Welt.

Doch ähnlich wie auch andere diktatorische rechtsextremistische Regime ist die israelische Regierung darüber nicht besorgt. Sie erklärt einfach, das sei alles „Antisemitismus“ und schon sind wieder die anderen Schuld, nicht man selbst.

Allerdings gab es nicht nur mehr Demonstrationen, sondern auch andere Reaktionen, die es bei früheren Gewaltakten Israels nicht gegeben hat. Deshalb wurde auch gesagt: Diesmal ist Israel wohl zu weit gegangen.

Die wichtigste Veränderung ist wohl die extreme Schärfe, mit der die Türkei auf den Überfall reagiert hat Kein Wunder, denn die Mehrzahl der Schiffe und der Besatzungen des Konvois waren türkische und alle Ermordeten waren Türken. Die Türkei hat ihre Beziehungen zu Israel auf ein Minimum reduziert. Das hat aber Bedeutung. Die Türkei ist ein NATO-Staat und war bisher immer als Vermittler zwischen Israel und den arabischen Staaten tätig. Sie hatte sich immer aus den Verurteilungen Israels herausgehalten. Jetzt hat sie die Stimme am lautesten erhoben und Sanktionen gefordert. Israel hat den einzigen (ein wenig) Verbündeten in der Region verloren. Damit ist bereits ein Staat aus der NATO-Phalanx herausgebrochen und das wird Folgen haben. Auch andere NATO-Staaten werden sich jetzt nicht mehr immer auf die NATO-Haltung festlegen lassen: „Israel darf immer alles machen“.

Doch das war nicht die einzige Neuheit. Ägypten hat unter dem starken Druck der eigenen Bevölkerung den Grenzübergang zum Gaza-Streifen geöffnet. Damit ist ein wesentlicher Teil der Gaza-Blockade bereits aufgehoben. Israel hat es bisher nicht gewagt, sich deshalb mit Ägypten anzulegen. Allerdings kann davon ausgegangen werden, dass das reaktionäre Ägyptische Regime den Übergang wieder schließt, wenn sich die internationale Aufregung legt.

Eine dritte neue Entwicklung: Die libanesische Armee (das ist also nicht die Hisbollah) hat erklärt, seit Anfang dieser Woche würden israelische Kampfflugzeuge, die über dem Südlibanon Aufklärungsflüge machen, beschossen, sowohl mit Flugabwehrkanonen, als auch mit Raketen. Nicht, dass eine hohe Chance besteht, die würden ein Flugzeug abschießen, aber auch das Beschossen-Werden ist natürlich schon eine wesentliche Veränderung.

Das werden auf weitere Sicht nicht die einzigen Veränderungen bleiben. Auch die US- und die europäischen Regierungen werden es mehr und mehr leid werden, wegen ihrer Israel-Hörigkeit ständig innenpolitischen Problemen ausgesetzt zu sein. Und wehe, wenn die „Freunde Israels“ übergehen von einer blinden Gefolgschaft zu einer „wohlwollenden Freundschaft“ und im nächsten Schritt vielleicht zu „Neutralität“.

Also dann möchte ich nicht in der Haut der israelischen Verantwortlichen stecken...

Donnerstag, 10. Juni 2010

Wulff ist Funktionär einer evangelikalen Sekte…

... in der extrem rechte Anschauungen vertreten werden

Von Karl Weiss

Der designierte Bundespräsident Christian Wulff ist im Kuratorium von „pro Christ“, das ist eine jener extrem rechts angehauchten evangelikalen Sekte, die sich vor allem dem Kampf gegen Abtreibungen, gegen Schwule und für den Kreationismus aufs Banner geschrieben hat. D.h. dort vertritt man allen Ernstes die These, die Welt sei vor 6000 Jahren in 6 Tagen geschaffen worden und alles, was da so als Versteinerungen gefunden wurde, an Knochen und an Höhlenzeichnungen, sei eine böse Täuschung der Öffentlichkeit.

Doch damit nicht genug. Jene Organisation setzt sich für lebenslänglich oder Todesstrafe ein für alle, die an einer Abtreibung beteiligt sind. Für Gays wird ebenfalls „Umerziehung“ oder lebenslang gefordert. Was da wohl Wowereit und Westerwelle sagen werden, wenn sie routinemäßig mit diesem neuen Bundespräsidenten zu tun bekommen?

Die offizielle Antwort auf Bedenken dieser Art lautet: Wulffs Organisation werde nicht vom „Verfassungsschutz“ beobachtet, daher gebe es keine Bedenken. Ach, da sind wir aber wirklich erleichtert, nicht wahr?

Wulff soll übrigens gleichzeitig katholisch sen. Na, der trägt es wirklich auf beiden Schultern, was?

Hauptredner der „pro Christ“-Bewegung ist übrigens Ulrich Parzany, für den Schwulenhetze und Kreationismus die wichtigsten Themen sind.

Man weiß zur Genüge, wie sich Organisationen dieses Typs in den Vereinigten Staaten noch oben gearbeitet haben – immer mit Unterstützung gewisser Politiker, die sich gerne als „konservativ“ bezeichnen lassen, aber Rechtsextreme sind.

Wesentliche Teile der Republikanischen Partei in den USA sind heute intensivst beeinflusst durch diese evangelikalen Bewegungen, von denen es insgesamt mehrere Hundert gibt. Jene Organisation, der Präsident George W. Bush angehört, ist nur ein Beispiel dafür.

In einer Reihe von Staaten der USA haben sie bereits wesentlichen Einfluss auf die aktuelle Tagespolitik und auf die Gesetzgebung. Hier seien einige Beispiele genannt – mit den entsprechenden Artikeln dazu:

Im Artikel „Verschärfung Sexualstrafrecht, Teil 3“ wird die gesamte Tendenz dargestellt:

„Beginnend mit der Wahl des ultrarechten Reagan in den USA Anfang der 80er-Jahre begannen die US-Administrationen, mehr und mehr Teile der freiheitlichen Gesetze aufzuheben und durch restriktive Regelungen nach dem Geschmack der christlich-religiösen Eiferer zu ersetzen.

In fast allen [von diesen Kräften dominierten] US-Staaten ist die Todesstrafe wieder eingeführt und wird praktiziert, die Regelungen, um Abtreibungen mit gesetzlichen Beschränkungen zu versehen sind Legion, wenn auch das entscheidende Urteil des Oberste Bundesgerichts, das die Abtreibung von Bestrafung ausnahm, noch nicht revidiert ist. Mehr als die Hälfte der US-Bundesstaaten haben bereits Gesetze, die den freien und individuellen sexuellen Rechten zuwiderlaufen (...). Die Bestrebungen, Homosexualität wieder strafbar zu machen, sind in vielen Staaten weit fortgeschritten.

Besonders tiefgreifend aber sind die absurden Regelungen, die extremistisch-christliche religiöse Hysteriker bezüglich der „Behandlung“ von Kindern bereits in weiten Teilen der USA durchgesetzt haben: Wo auch immer die natürliche Sexualität, die auch Kinder schon haben, aufscheint, oder wenn die intensive Neugier von Pubertierenden durchbricht, wird dies als Abartigkeit, als Geisteskrankheit, als Anzeichen von zukünftigen Kinderschändern und ähnlichem behandelt. Die Kinder und Jugendlichen werden ohne Recht auf ein Gerichtsverfahren eingesperrt und von manisch-religiösen „Psychiatern“ behandelt und zum Teil auch gefoltert.

Die Eltern werden durch den Druck der religiösen Gemeinden dazu gebracht, dies zuzulassen. Oft handelt es sich um baptistische Sekten wie jene, der Bush angehört.“ ( http://karlweiss.twoday.net/stories/4615876/ )

Ein weiteres Beispiel (Bundesstaat Michigan):

Wie die lokale Zeitung „Detroit Free Press“ nach einer Meldung vom 17. Januar 2007 berichtet, wurde die Strafe für Ehebruch, die es auch vorher schon gab, mit dem neuen Gesetz ausgeweitet. „Technisch gesehen ist [nun] eine Person, die Ehebruch mit Penetration begeht, eines sexuellen Verbrechens im ersten Grad schuldig“ [steht also auf gleicher Stufe mit Kinderschänden und Vergewaltigung], wofür bis zu lebenslänglich vorgesehen ist, zitiert die Zeitung. ( http://karlweiss.twoday.net/stories/3303947/ )

Ein neues Beispiel:

„Die extremistisch–christlichen Bewegungen in den USA haben bereits in einer Reihe von Staaten, speziell dort, wo die Republikaner Mehrheiten haben, neue Sexualstrafgesetzgebungen durchgesetzt, die an Absurdität nichts zu wünschen übrig lassen. Aufgrund eines solchen neuen Gesetzes ist ein junger Mann in Georgia zu zehn Jahren Zuchthaus verurteilt worden, weil er mit 17 Jahren mit seiner zwei Jahre jüngeren Freundin einverständlich Sex hatte.“ ( http://karlweiss.twoday.net/stories/3680360/ )

Oder hier:

„Nun haben aber die Vereinigten Staaten angefangen, diesen Konsens der zivilisierten Länder aufzukündigen. Man fängt an, jeglichen Sex unter 18 zu bestrafen, homosexuellen Sex wieder strafbar zu machen, Ehebruch ebenfalls und dies alles zu verbinden mit Zusatzbestrafungen für sexuelle Straftäter, die nach der Entlassung weiterhin bestraft werden, indem man sie öffentlich bekannt gibt, wo sie sich auch niederlassen. So wird zum Beispiel ein schlichter Homosexueller nach seiner Strafverbüßung behandelt, als hätte er kleine Kinder vergewaltigt.“

( http://karlweiss.twoday.net/stories/3834997/ )

Oder wie gefällt Ihnen dies hier:

„Da gibt es zum Beispiel den Fall eines Kindes mit Namen Chad, also einen Jungen mit weniger als 14 Jahren, bei dem eine Schwulenzeitschrift gefunden wurde. Er kam in eine geschlossene Anstalt zur „Therapie“. Man befestigte Erektionsmessgeräte an seinem Penis. Dann zeigte man ihm Bilder von nackten Männern. Bekam er eine Erektion, wurde er mit Elektroschocks gefoltert. Nach Angaben einer Homosexuellen-Organisation werden [in den USA] im Moment etwa 50 000 Jugendlich jährlich in solche sexuellen Folterstationen eingewiesen.“

( http://karlweiss.twoday.net/stories/4148132/ )

Und hier:

„Genauso sind noch viele weitere Verschärfungen in den USA bereits in einem Teil der Bundesstaaten Gesetz, die in der Folge mit Sicherheit (über die EU oder direkt) zu weiteren Versuchen von Neuerungen in unserem Sexualstrafrecht führen werden:

· Die generelle Einbeziehung von Kindern (als Täter) in die Strafbarkeit, unabhängig vom Alter,

· die Wiedereinführung der Strafbarkeit jeglicher homosexueller Kontakte,

· die Einführung der Strafbarkeit von ehelicher Untreue,

· die Strafbarkeit von Oralsex,

· die Strafbarkeit von Analsex,

· die Definition des sexuellen Verlangens als Geisteskrankheit,

· die Strafbarkeit der Prostitution bezüglich der Prostituierten,

· die Strafbarkeit der Prostitution bezüglich der Freier,

· die absolute Strafbarkeit der Abtreibung und dann schließlich auch

· die Strafbarkeit jedes Sexes außerhalb der Ehe.“

( http://karlweiss.twoday.net/stories/4227933/ )

Und noch eines, diesmal bezogen auf den Kreationismus:

„Was schon erwartet worden war angesichts der Aggressivität, mit der die „wiedergeborenen“ Christen in den USA vom Typ Bush vorgehen, ist nun Wirklichkeit geworden. Eine Lehrerin (Direktorin) in Texas, die es wagte, immer noch die wissenschaftlich bewiesene Lehre der Evolution der Arten und der Entwicklung des Menschen aus der Tierwelt zu lehren, wurde von einer Bush-Mitarbeiterin gefeuert.“

( http://karlweiss.twoday.net/stories/4534010/ )

Andere Absurditäten werden hier berichtet: „Hysterie um sexuelle Straftaten“ ( http://karlweiss.twoday.net/stories/6053381/ )

Und dies hier:

„Das Berühren von Sexualorganen könne eine Schwangerschaft verursachen, wird in einem Lehrbuch erklärt, das in der Kampagne verwendet wird, die in 43 der 50 Bundesstaaten der USA den Aufklärungsunterricht ersetzt hat. Und das ist nur eine von vielen Absurditäten. Die Bush-Regierung und seine Anhänger aus den Reihen der extremistisch-religiösen Rechten in vielen Bundesstaaten haben fast flächendeckend die Anwendung von Unterrichtsmaterial und Regeln durchgesetzt, die uns wie aus dem finsteren Mittelalter vorkommen.“ ( http://karlweiss.twoday.net/stories/5259672/ )

Doch es geht noch absurder:
Natürlicher Abort: Der Polizei melden oder 1 Jahr Gefängnis ( http://karlweiss.twoday.net/stories/3678812/ )

Nun, lassen wir es vorerst bei dieser Aufstellung.

Es geht hier nicht darum, ob Wulff persönlich alle diese Arten von Absurditäten für richtig hält oder sie hier einführen will. Es geht darum: Er ist ein herausragender politischer Repräsentant, wenn er zum Bundespräsidenten gewählt wird. Er wird sich entweder radikal von diesen seinen Freunden distanzieren müssen oder er wird immer wieder mit diesen Dingen konfrontiert werden, was zweifellos innerhalb kurzer Zeit ein Verbleiben im Amt unmöglich machen wird.

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