Dienstag, 3. Juli 2007

Tony Blair ist Massenmörder

Irak: Britische Besatzer als Terroristen

Hintergrund der gewaltsamen Befreiung zweier britischer Agenten in Basra aufgeklärt

Von Elmar Getto


Aus Anlass des Rücktritts des britischen Premiers soll hier ein Artikel von 2005 in grossen Teilen erneut veröffentlicht werden, der nachweist, die Briten waren Bombenleger im Irak gegen Zivilisten und dies unter persönlicher Verantwortung Blairs.

Mußte bisher noch zu den beiden erwischten britischen Soldaten in Basra im Irak ein Fragezeichen hinter der Überschrift "Britische Terrorbomben im Irak" gesetzt werden, so kann man dieses nun weglassen. Inzwischen haben sich genügend unverdächtige Zeugen gefunden, die übereinstimmend aussagen, daß die beiden Angehörigen des britischen Armee-Geheimdienstes einen fertig als Autobombe präparierten Wagen zu einem Platz im Zentrum von Basra fuhren, als sie einer Streife der irakischen Polizei auffielen.


Was die gleichgeschalteten Medien in Deutschland vollständig verschwiegen, konnte man nun auf ‚al-jazeera’ in Englisch (und in zwei westlichen Quellen) nachlesen:

Die beiden von irakischen Sicherheitskräften gefangen genommenen Briten waren Agenten, die dabei waren, einen Wagen voll mit Sprengstoff zu einem belebten Markt-Platz in Basra zu bringen. Die beiden waren mit Turban und Umhang als Araber verkleidet. Jetzt wird auch klar, warum sie sofort wild um sich zu schießen begannen und irakische Polizisten töteten, als sie in eine Kontrolle gerieten.

Blair läßt Bombenanschläge auf zivile Schiiten durchführen und als sunnitische Anschläge ausgeben, um zum Ausbruch eines Bürgerkreigs im Irak beizutragen.

Die Meldungen über die „Rambo"-Befreiungsaktion der Briten hatten schon vorher einige Fragen aufgeworfen.

Dazu kamen die Fragen: Warum haben zwei britische Soldaten, wenn sie von (mit ihnen verbündeten) irakischen Sicherheitskräften kontrolliert werden, in Basra, einer verhältnismäßig friedlichen Stadt praktisch ohne Widerstand, angefangen, ohne Rücksicht auf Verluste um sich zu schießen? Hätten irgendwelche Mißverständnisse unter Verbündeten nicht friedlich beigelegt werden können? Warum glaubten sie, dies sei nicht möglich?

‚Al-Jazeera’ berichtete am 19.9.05 über die Aussage von Fattah al-Shaykh, einem gewählten Abgeordneten des irakischen Parlaments und stellvertretender Polizeichef in Basra, der Stadt im südlichen Irak, die den britischen Truppen zugeteilt worden war.

Dieser sagte, daß Polizisten bei einer Kontrolle in Basra zwei Nicht-Iraker festnahmen, die einen Wagen fuhren, der bis unter das Dach mit Sprengstoff voll war und auch eine Fangschaltung aufwies, die einen Eindringling in das Auto sofort die Explosion hätte auslösen lassen. „Der Wagen sollte im Stadtzentrum von Basra auf dem Markt zur Explosion gebracht werden. Die beiden Personen begannen sofort zu schießen und töteten mehrere Polizisten. Dennoch konnten sie festgenommen und zum Geheimdienstgebäude in Basra gebracht werden, wo sie von der Nationalgarde bewacht wurden. Die britischen Besatzungstruppen sind dabei, das Gebäude zu umstellen, um die beiden von ihrem Verbrechen zu entlasten."

Das war also eine Aussage, die gemacht wurde, bevor die britischen Truppen das Gebäude mit Panzern einrissen und die beiden befreiten.

Die Fakten stimmen genau überein mit den Aussagen eines Augenzeugen, eines gewissen Ziyad Al-Munajid, der über Telefon am syrischen TV interviewt wurde, was bei BBC nachzulesen ist. Er sagt: „Viele Beobachter und Analysten hier [im Irak] hatten den Verdacht, daß die Besatzer in einige bewaffnete Operationen gegen Zivilisten verwickelt waren, (...) aber das waren nur Verdachtsmomente ohne Beweise. Jetzt aber liegt der erste Beweis vor. Zwei britische Soldaten wurden gefangen, als sie Sprengstoff in den Straßen Basras legen wollten."

Eine dritte, hiervon wiederum unabhängige Quelle ist die Washington Post, ebenfalls (wie die BBC) nicht verdächtig, leichtfertig die Besatzer im Irak als Terroristen zu schildern, die in einem Artikel am 20.9.05 unter dem Titel „British smash into Iraqui Jail to free 2 detained Soldiers" schreibt: „Die irakischen Sicherheitskräfte klagten die zwei Briten am Montag mehrfach an, (...), versucht zu haben, Sprengstoff zu legen."

Wer hier in drei verschiedenen Aussagen (von mindestens drei verschiedenen Zeugen, wahrscheinlich mehr - siehe "mehrfach") auf dieser Tatsache besteht, sind irakische Sicherheitskräfte und ein Angeordneter, die nicht das geringste Interesse haben können, die Besatzer fälschlich des Terrors gegen Zivilpersonen anzuklagen, denn sie sind Sicherheitskräfte bzw. Abgeordnete von der Besatzer Gnaden, Leute, die mit der Besatzung zusammenarbeiten.

Wenn (mindestens) drei von ihnen unabhängig voneinander dies berichten, so ist dies ein vor jedem normalen Gericht ausreichender Beweis über die Authentizität dieser Fakten.

Irak: Weinendes Kind, dessen Vater un Mutter soeben von US-Soldaten ermordet wurden

Auch die Reaktion der britischen Besatzer darauf, nicht etwa mit den Sicherheitskräften Kontakt aufzunehmen und auf die Freilassung ihrer Soldaten zu dringen, sondern mit Panzern gegen das Gebäude vorzugehen, wo sie gefangen gehalten wurden und sie dort in einem Gewaltakt herauszuholen, spricht eindeutig dafür, daß die Briten hier Dreck am Stecken haben.

Wären die beiden bei einem „normalen" Einsatz gefaßt worden, wäre die Ladung ihres Wagens und ihre Reaktion erklärlich, wären sie auf normalem Weg aus dem Gefängnis geholt worden, indem man das Mißverständnis mit den Sicherheits-Kräften und Verbündeten aufgeklärt hätte - welche Art von Mißverständnis es auch immer gewesen wäre.

Wenn man es für notwendig hielt, die beiden in einem Husarenstreich zu befreien, so weil man nicht riskieren wollte, daß sie irgend etwas aussagen könnten.

Der Autor hatte den Verdacht, daß es westliche Sicherheitsdienste sind, die als „Al-Zarquawi" auftreten und die (für den Widerstand) völlig unverständlichen Anschläge gegen schiitische Zivilisten durchführen, schon früher geäußert.

Es war für aufmerksame Beobachter offensichtlich, daß es im Irak zwei völlig unterschiedliche Art von Auto-Bomben gibt: Die Selbstmordanschläge und Bomben am Strassenrand vom irakischen Widerstand, die sich gegen die Besatzer und deren Kollaborateure richten und jene ganz anderen, die gewisse US-Stellen immer einem Terroristen Al Zarquawi zuschreiben, ferngezündete Autobomben gegen schiitische Zivilisten (in westlichen Medien oft fälschlich auch als Selbstmordanschläge bezeichnet) auf belebten Plätzen.

Aus dem irakischen Widerstand war schon mehrfach betont worden, daß es nach ihrer Kenntnis überhaupt keinen Al-Zarquawi im Irak gibt, falls der überhaupt noch am Leben sein sollte und daß die diesem Terroristen zugeschriebenen Attentate eindeutig die Handschrift westlicher Dienste trügen.

Die bisher geltende Einschränkung, daß es noch keine materiellen Beweise gibt, kann die Aussagekraft der Zeugenaussagen nicht einschränken.

So wie z.B. in einem normalen Mordprozeß, muß man auch in diesem Fall die vorliegenden Aussagen sachlich gewichten. Man kann keinesfalls von der These ausgehen, daß ein Beweis erst dann vorläge, wenn man den Fingerabdruck Tony Blairs auf einem Stück einer explodierten Bombe gefunden hätte.

Die britische Militärführung hat mit der Rambo-Befreiungsaktion genügend klar gemacht, daß die beiden Terroristen nicht auf eigenen Faust gehandelt haben, sondern in der britischen Befehlskette eingebettet waren, damit ist die unmittelbare Verantwortung des britischen Premiers bereits bewiesen.

Unerklärlich grosse Menge von Sprengstoff im Auto

Die Behauptungen der britischen Offiziellen sind durch die Zeugenaussagen widerlegt. Die große Menge an Sprengstoff in dem Zivilauto ist durch nichts zu erklären.

Die britische Regierung hat erklären lassen, die beiden Terroristen seien Mitglieder des militärischen Geheimdienstes SAS. Sie hätten nur Nachschub zu einer anderen Gruppe der SAS bringen wollen.

Aber für was braucht eine Gruppe der SAS Sprengstoff? Sprengstoff braucht man ausschließlich, um etwas in die Luft zu sprengen. Es gab und gibt keinerlei Notwendigkeit für Sprengungen, z.B. von Brücken. Und wenn wirklich Brücken zu sprengen gewesen wären, hätten dies Pioniertrupprn der regulären Streikkräfte durchgeführt und nicht der Geheimdienst. Sprengstoff in Geheimdiensthänden hat nur einen einzige Funktion: Anschläge.

Und so sind dies denn auch die einzigen Anwendungen von Sprengstoff, die im Irak geläufig ist: Anschläge.

Wenn es um Waffen und Munition für eventuelle Kämpfe geht, so ist Sprengstoff dafür nicht geeignet.

Verkleidung ohne Sinn

Auch die Verkleidung als Araber ergibt nicht den geringsten Sinn, wenn man einer anderen Gruppe der Besatzungsmacht Nachschub bringen will. Dann würde man nämlich ganz im Gegenteil seine Uniform anziehen, um den Bonus der Besatzungsmacht zu geniessen: Die irakischen Polizisten hätten sich gehütet, Besatzungssoldaten zu kontrollieren.

Wenn man allerdings eine Autobombe an einem zentralen, viel besuchten Marktplatz abstellen will, dann hat Verkleidung Sinn. Nach Anschlägen auf belebten Plätzen gibt es nämlich oft Überlebende, die sich erinnern, wie jene angezogen waren, die das Auto dort abgestellt hatten.

Die Behauptung der Regierung nimmt also nichts von der Beweiskraft des Gefundenen. Sie ist leicht als Ausrede zu durchschauen.

Bei solch eindeutiger Beweislage würde jedes verantwortliche Gericht in einem Mordprozeß zur Höchststrafe verurteilen. Wenn die britische Regierung nicht neues überzeugendes Beweismaterial vorlegt, ist damit das Urteil der Weltöffentlichkeit gefällt:

Es gibt keinen ernsthaften Zweifel mehr: Herr Blair ist nicht nur ein Kriegsverbrecher, sondern auch ein Terrorist und Massenmörder.

Gun

Dies kann man nach aller Logik auch auf Herrn George W. Bush ausweiten, denn es ist undenkbar, daß die Briten alle diese Anschläge alleine durchgeführt haben. Im US-besetzten Teil des Iraks waren hier mit Sicherheit US-Truppen bzw. -dienste am Werk.

Bush Deaths

Die Herren selbst sind die Terroristen.

Samstag, 30. Juni 2007

Massaker an der Zivilbevölkerung - Deutsche Beteiligung

Das ist also die Offensive unter deutscher Beteiligung

Von Karl Weiss

Nach über 60 Jahren gibt es wieder Massaker an der Zivilbevölkerung mit Beteiligung deutscher Truppen.

Die "Süddeutsche" schreibt heute, 30.6.07:

"Bei Luftangriffen der US-geführten Koalitionstruppen gegen Aufständische im Süden von Afghanistan sind nach Angaben afghanischer Behörden 70 Zivilisten getötet worden, darunter mehrere Frauen und Kinder. Der Leiter der Behörden des Bezirks Gereschk in der Provinz Helmand, Dor Alischah, korrigierte seine [früheren] Angaben am Samstagabend. Er berief sich auf amtliche Untersuchungen.
(...)
Fünf Häuser seien völlig zerbombt worden. Die Dorfbewohner seien "so außer sich“, dass sie dem Untersuchungsteam eine umfassende Mitarbeit verwehrt hätten..."


Irak: Weinendes Kind, dessen Vater un Mutter soeben von US-Soldaten ermordet wurden

Dazuzusetzen ist: Diese Luftangriffe werden nach den "Aufklärungen" durch deutsche Tornados durchgeführt. Es gibt also eine deutsche Beteiligung an Massakern an der Zivilbevölkerung.

Irak: Weinendes blutbeflecktes Kind, dessen Vater und Mutter soeben von US-Soldaten ermordet wurden

In diesem Zusammenhang sei auch an ein anderes Massaker erinnert, das schon etwas zurück liegt:

Abschlachten von Zivilpersonen

War es eine der wesentlichen Errungenschaften des modernen bürgerlichen Staates, dass er keine Zenzur mehr ausübte, so ist dies nun gefährdet oder sogar schon völlig aufgehoben. In Afghanistan haben US-Truppen eine Filmkamera zerstört, mit der das Abschlachten von Zivilpersonen gefilmt worden war. Die US-Armee hat nun dazu offen Stellung genommen und dies verteidigt. Filmaufnahmen könnten einen Ablauf ins falsche Licht rücken.

Afghanistan: US-Armee zerstört Filmkamera

So wurden auch früher, im Feudalismus und in den Übergangsgesellschaften vom Feudalismus zum Kapitalismus, wie dem preussischen Obrigkeitsstaat „Deutsches Kaiserreich“, und in allen Tyranneien zu jeder Zeit, die Zensurmassnahmen begründet.

Der Herrscher herrscht, das Volk gehorcht. Da ist das Grundmuster. Dass Journalisten natürlich in besonderer Weise zum gehorchenden Volk gehören, ist selbstverständlich.

Es handelte sich in diesem Fall um Journalisten der Presseagentur Associated Press (AP) und deren Fernseh-Nachrichtenagentur, die auch mit einer Filmkamera ausgerüstet waren, die sich im ost-afghanischen Bharikav an den Ort eines Sprengstoffanschlags annäherten. Sie wurden von US-Soldaten nicht näher herangelassen und filmten dann aus einiger Entfernung, was geschah: US-Soldaten feuerten blindlings auf afghanische Zivilpersonen, die sich in der Nähe aufhielten. 8 Zivilisten wurden getötet und 34 weitere verletzt.

Es war keinerlei Aggressivität von diesen Zivilpersonen ausgegangen. Die Soldaten feuerten „nur“ aus Frust.

Als die Verantwortlichen der US-Armee bemerkten, dass diese Szene gefilmt worden war, liessen sie Kamera und Filmmaterial beschlagnahmen und zerstören (Bild). Das Filmmaterial enthielt auch schon ein Interview mit Personen, die berichteten, wie an anderer Stelle US-Soldaten aus einem fahrenden Auto drei Zivilpersonen erschossen hatten.

Auch andere Journalisten hatten bereits über schwere Behinderungen der Pressearbeit durch die US-Truppen bei der jüngsten Offensive berichtet.



Der zweite Teil dieses Artikels mit dem Foto der zerstörten Kamera wurde am 13. März 2007 in "Journalismus - Nachrichten von heute" veröffentlicht

Freitag, 29. Juni 2007

Die Weltwirtschaftskrise - der konkrete Übergang in die Barbarei

Erneut Hedge Fonds (Heuschrecken) in Not

Von Karl Weiss

Bereits vor geraumer Zeit hatte die Europäische Zentralbank davor gewarnt: Ein Crash von grösseren Hedge Fonds könnte eine Kettenreaktion auslösen, die zum Zusammenbruch des fragilen Gleichgewichts des internationelen Finanzsystems führen könnte und damit auch zum Auslöser einer weltweiten Wirtschaftskrise.

Natürlich wäre ein solches Ereignis nicht der Grund der Wirtschaftskrise, der ist, wie immer im Kapitalismus, natürlich die Überproduktion. Da aber alle Anzeichen bereits auf Beginn der nächsten Wirtschaftskrise stehen, könnte ein solches Ereignis in diesem Moment sehr wohl zum Auslöser werden.

Aus diesem Grund standen ja auch schon Limitierungen der Hedge Fonds auf der Agenda des G8-Gipfels in Heiligendamm, wo man sich allerdings auch zu diesem Thema nicht einigen konnte.

Die Hedge Fonds (Hecken-Fonds) sind Anlagen, die extrem riskant sind, aber auch besonders hohe Gewinne versprechen. Die Mittel, die üblicherweise zu diesem Zweck angewandt werden, sind die Übernahme gesunder Unternehmen und das anschliessende künstliche Aufblähen des Umsatzes und das „Aussaugen“ der inneren Werte des Unternehmens. Aus diesem Grunde war in Deutschland schon im Jahr 2005 der Begriff „Heuschrecken“ für diese Fonds geschaffen worden.

Schon im Februar dieses Jahres war ein solcher Fond, „Red Kite“, ins Straucheln geraten, aber mit vereinten Kräften der US-Fed und von Grossbanken konnte ein grösserer Crash noch einmal verhindert werden. Auch im September vergangenen Jahres musste der Amaranth-Fond in einer Grossaktion gestützt werden.

Diesmal sind es gleich zwei milliardenschwere Hedge Fonds, die auf der Rutschbahn nach unten sausen, die beiden wesentlichen Hedge Fonds der US-Investment Bank Bear Stearns, einem der Schwergewichte der Branche. Sie sind so bedeutend, dass sie das Überleben der ganzen Bank in Frage stellen. Die „Süddeutsche“ textet dazu: „Sollten die Fonds geschlossen werden, könnte dies weitreichende Folgen für die globalen Finanzmärkte haben.“

Das Wall Street Journal berichtete, ein erster Rettungsversuch für die beiden angeschlagenen Anlage-Vereinigungen sei gescheitert. Das heisst noch nicht, man wird nicht erneut versuchen, noch einen Pflock einzuschlagen, an dem der Fall der beiden Fonds ins Nichts gestoppt werden kann, aber andererseits lieben es Grossbanken gar nicht, Verluste auffangen zu müssen, besonders wenn sie in Milliardenbeträge gehen.

Allerdings tun sie es oft doch, wenn die Alternative, der Zusammenbruch der internationalen Finanzmärkte, weit höhere Verluste brächte.

Das ist das Besondere an der momentanen Situation: Alle wissen, der Ausbruch der Wirtschaftskrise, der steile Fall der Aktienkurse, hunderttausendfache Konkurse, die – wie sie es lieben zu nennen – „Rezession“, ist nur noch eine Frage des Startschusses, da wird möglich, was eben noch unmöglich war, um es noch ein wenig hinauszuzögern.

Das unlösbare Problems des Kapitalisten im Kapitalismus, das hat Karl Marx im vorletzten Jahrhundert bereits entdeckt, ist der tendenzielle Fall der Profitrate. Für den Kapitalisten interessiert nicht einfach die Gesamtmenge Profit, die er macht, es interessiert dies im Verhältnis zum eingesetzten Kapital, also die Profitrate. Die wird aber mit fortschreitendem Kapitalismus immer schlechter, denn er muss einerseits den Anteil der arbeitenden Menschen an den von ihnen erarbeiteten Werten ständig versuchen zu verkleinern und damit seinen Profit zu erhöhen, aber er wird dann andererseits die produzierten Waren nicht mehr los, weil die übergrosse Mehrheit der Bevölkerung kein Geld mehr hat, sie zu kaufen.

So entstehen die Wirtschaftskrisen, nicht aus Mangel an Kapital, sondern aus Überschuss von Kapital, das keine profitable Anlage mehr findet. Erst wenn in der Krise sagenhafte Mengen von Kapital vernichtet wurden, kann ein neuer Zyclus beginnen. Aber jetzt, zum Ende der kapitalistischen Geschichtsperiode, wird dies Problem immer dringender, immer weniger lösbar. Immer mehr kleinere Kapitalisten gehen pleite, der Prozess der Konzentration nimmt überdimensionale Ausmasse an, Superkonzerne kaufen Superkonzerne, Branchenriesen verschwinden von der Bildfläche (siehe Hoechst und AEG), der Konkurrenzkampf der Giganten wird auf immer höherer Ebene ausgetragen.

Es gibt innerhalb des Systems keinen Ausweg aus diesem Dilemma, darum ist der Kapitalismus zum Untergang verurteilt. Wird er nicht in der geschichtlichen Notwendigkeit vom Sozialismus abgelöst, geht er über in die Barbarei – genau das, was jetzt eben gerade begonnen hat. Nicht von ungefähr beginnen Grosskonzerne, wie VW und Siemens, sich in illegale Geschäfte zu verstricken, nicht von ungefähr lässt sich Bayerns designierter Ministerpräsident Beckstein mit der Hypo-Alpe-Skandal-Bank des Österreichischen Rechtsaussen Haider ein. Alle Skrupel, die es noch gegeben haben mag, werden in beeindruckendem Tempo über Bord geworfen. Der Skandal der Politik in Sachsen lässt grüssen.

Die Hedge-Fonds, deren Gebaren jeglichen Regeln eines „verantwortungsbewussten Kaufmanns“ Hohn sprechen, sind bereits die ersten Anzeichen dieser Barbarei gewesen. Sie sind, um vom Bild der Heuschrecken wegzukommen, die Geier, die über dem sterbenden Kapitalismus kreisen. Sie sind Ausdruck des Grundproblems des Kapitals, ebenso wie Beschleuniger des Prozesses, aber auch Auslöser des Zusammenbruchs.

Nur haben die Hedge Fonds heute zusammengenommen ein Einlagekapital, das etwa 100 mal grösser ist als im Jahr 2000, vor Beginn der letztenWirtschaftskrise. Es könnte passieren, dass diesmal die Krise weit tiefer schneidet als jene von 2001 bis 2003.

USA: Foreclosure Zwangsversteigerung

Die konkrete Krise der beiden Fonds steht im Zusammenhang mit dem Zusammenbruch des Immobilienmarktes in denUSA. Dort sind in fast allen Staaten, vor allem im Bereich der grösserenStädte, die Werte von Häusern, Wohnungen und Grundstücken seit Beginn letzten Jahres um 10 bis 50 % gesunken.

Immobilienzwangsvollstreckung

Da aber der „Aufschwung“ in den USA vorher mit Hypothekenkrediten künstlich erzeugt wurde, denn fast jeder bekam gutes Geld auf seine Immobilie, wenn er eine Anschaffung machen wollte (in den USA haben weit mehr Familien Wohneigentum als bei uns), ist damit nicht nur dieser Schein-Aufschwung beendet, sondern man hat nun Millionen von Familien, die aus ihren Häusern oder Wohnungen geworfen werden, weil sie die steil ansteigenden Raten nicht mehr zahlen können. Damit aber wurden ein beträchtlicher Teil dieser Hypothekenkredite „faul“, was sich nun auf den ganzen Finanzsektor auswirkt, bis jetzt nur auf den der USA.

Housing Slump

Gleichzeitig ist damit die innere Kaufkraft der Vereinigten Staaten, die bisher immer noch die Basis jeglichen Wachstums der Weltwirtschaft darstellte, kräftig angeschlagen. Vorraussichtlich wird der Konsum im Juni ganz oder fast ohne Wachstum sein. Man kann gespannt sein, wie die Internationalen Hüter des Währungs- und Finanzsystems jetzt noch den Beginn des Crash hinauszögern werden (oder wollen).


Veröffentlicht am 29. Juni 2007 in der Berliner Umschau

Originalartikel


Andere Artikel zur Weltwirtschaftskrise:

"Anzeichen Wirtschaftskrise?"

"Full Crash- Zweites Anzeichen Wirtschaftskrise?"

"Stehen wir am Beginn einer grossen Weltwirtschaftskrise?"

"25% Fall des Dollars?"

"Der Mini-Crash - 10 Monate zur Wirtschaftskrise?"

"Drittes Anzeichen Weltwirtschaftskrise"

"Die Zinswende der Langzeitzinsen leitet das Abgleiten in die Weltwirtschaftskrise ein."

"Viertes Anzeichen Weltwirtschaftskrise"

"Können die USA bankrott gehen?"

"Wann kommt die Wirtschaftskrise?"

"Dollar-Verfall bedroht deutschen Export – Die Krise wird fürchterlich"

"USA: Global Alpha, Red Kite, Fed-Chef, Immobilien-Crash"

"Globaler Einbruch der Börsen"

"USA: Wirtschaftskrise beginnt"

"Hellseherei? Die Wirtschaftskrise"

"General Motors könnte pleite gehen"

"Fannie und Freddie in der Bredouille"

"Drei EU-Länder sind bereits in der Wirtschaftskrise"

"Wirtschaftskrise in den USA"

"Europa sinkt in diesem Moment in die Wirtschaftskrise"

"Banken gerettet – Staat pleite?"

"Weitere gigantische Finanzmarkt-Risiken"

"Verdienen deutsche Banken Vertrauen?"

"Können Sie das glauben?"

Donnerstag, 28. Juni 2007

US-Regierung: Im Bereich des kranken Geistes

Urteil eines klarsichtigen US-Amerikaners

Ausgewählt, übersetzt und mit einer Einleitung versehen von Elmar Getto


Thomas Jefferson schrieb kurz nach der Revolution, die den US-Amerikanern die Unabhängigkeit vom britischen Kolonialreich brachte: „A little Rebellion now and then is a good thing, and as necessary in the political world as storms in the physical.“ „Eine kleine Rebellion von Zeit zu Zeit ist eine gute Sache und so notwendig für die politische Welt wie Stürme für die physische".

Es ist immer wieder wichtig und nötig, sich klarzumachen, daß die Bush-Regierung nicht Amerika ist, daß das Volk der USA keineswegs plötzlich alle brillianten Geister verloren hat. Das Land, das die amerikanische Unabhängigkeitserklärung hervorgebracht hat, das der Welt Benjamin Franklin, Thomas Jefferson, George Washington, Edgar Allen Poe, Nathaniel Hawthorne, Tennessee Williams und Ernest Hemingway gegeben hat, ist (noch) nicht in der Barbarei versunken.

Dazu muß man keineswegs so bekannte und umstrittene Männer wie Michael Morre oder Noam Chomsky bemühen. Hier ist das Beispiel eines Autors der kalifornischen Magazins ‚San Francisco Gates’, Mark Morford, der einen Artikel mit dem Titel „Saudi Arabia, Off The Hook“ veröffentlicht hat.

Das Original kann man hier nachlesen.

Hier eine Übersetzung der wesentlichsten Teile des Artikels:

„Wir sind dabei, das falsche Land zu bombardieren – oder besser: die falschen Länder.

Der Irak, wie jeder nun weiß, der auch nur ein wenig aufmerksam war, hatte absolut nichts mit dem 11. September zu tun. Saddam und Osama? Haßten einander.

Und der Irak als gigantisches Versteck ganzer Lagerhäuser voller Massenvernichtungswaffen (…)? Ein schlechter Witz, von Bush erzählt – auf Kosten der Amerikaner.

Die offensichtliche Frage ist, wenn wir die großen Befreier sind, wenn wir die demokratischen Werte repräsentieren (...), wenn wir den unterdrückten Bürgern anderer Nationen, deren Führer sie mißbrauchen und unterdrücken und nach Gutdünken töten, den heißen Atem von abgestandener Freiheit bescheren, warum zerbomben wir dann nicht Saudi-Arabien und nennen das Krieg?

Gun

Oh, ich weiß, das ist natürlich dummes Zeug. Das ist Gotteslästerung. Ich meine es auch nicht wirklich. (...) Aber es muß gefragt werden.

Brauchen wir dafür mehr Rechtfertigungen (…) als die Tatsache, daß wir seit jenem Monat nach dem 11. September wissen, daß die meisten Attentäter Saudis waren? Wir haben mehr.

Wußten Sie, daß Saudi Arabien seine Frauen höchstens einen kaum merklichen Deut besser behandelt als die brutalen Taliban? Saudi-Frauen haben kein Wahlrecht. Sie dürfen nicht Auto fahren. Sie dürfen nicht in ein Krankenhaus aufgenommen werden oder von einem Arzt untersucht werden oder ins Ausland reisen oder das Haus verlassen ohne die ausdrückliche Erlaubnis oder Begleitung eines männlichen Familienmitgliedes und natürlich müssen sie ständig von Kopf bis Fuß unter einem schwarzen Tuch verborgen sein, wenn sie es wagen hinauszugehen. Wenn sie die Bekleidungsvorschriften brechen, können sie festgenommen und auf Dauer eingesperrt werden, können geschlagen oder sogar getötet werden, ohne daß jemand Fragen stellt.

Politische Gefangene in Saudi Arabien sind regelmäßig Folterungen ausgesetzt. Journalisten werden häufig festgenommen, verurteilt und geschlagen, wenn sie zu deutlich gegen das unterdrückerische und diktatorische Königreich geworden sind. Menschenrechtsorganisationen sind erschrocken über die (...) saudische Gesellschaft, speziell nach dem 11. September, als genaue Untersuchungen in höchster Blüte standen wegen der offensichtlichen Verbindungen des saudischen Königreichs zu Al Quaida und dem Terrorismus.

Wir wissen, das Königreich zahlt Millionen an terroristische Organisationen, inclusive Al Quaida.(...)

Es ist kurios, in einer herzzerreißenden Weise, wie genau wir wissen, daß der Irak nicht unser Feind ist. Oder Afghanistan, genauso wenig. Es ist schon fast komisch, wie leicht es ist zu argumentieren: Wenn wir einen Feind haben, die speziell problematischste Nation auf der Welt in diesem Moment, das könnte sehr wohl Saudi Arabien sein, mit dem Weltöl an der kurzen Leine und seinem heißen Brüter von islamischen Extremisten (...)

Sie glauben das nicht? Die Washington Post zeigt es genau auf, daß eine riesige Zahl von Selbstmordattentätern im Irak sich als saudische Bürger herausstellen und wie sowohl der 11. September als auch Bushs unüberlegte und heimtückische Aktionen im ständig mehr aufgewühlten Nahen Osten die unglaublichste Brutstätte für neue, rohe Terroristen geschaffen haben, seit Osama seine Ausbildungslager begann.(…)

Natürlich werden wir Saudi-Arabien nicht bombardieren. (…) Das Saudi-Königreich ist schließlich geradezu heimtückisch lebenswichtig für die US-Ökonomie(…) Laßt uns also gerade hinsetzen und die Tatsachen sehen und es klar sagen (…), so daß selbst die Republikaner es verstehen können:

Irakkrieg

(...) Bush scheißt auf jene Zehntausende von unschuldigen toten Irakern. Diese Regierung sorgt sich nicht die Bohne um all die toten US-Soldaten. Alles, was unsere Nation jetzt tut unter Bush Juniors Regime, hat überhaupt nichts mit Sicherung unserer Grenzen und Schutz vor „Terror“ und Sichern unseres Platzes im vergoldeten Pantheon der humanitären Nationen zu tun, die lediglich Frieden und Wohlstand für die Menschen überall verbreiten wollen. (...)

Wir interessieren uns einen Dreck für die Freiheit des Irak. Wir sorgen uns nicht um die Afghanische Armut oder den unglaublichen Anstieg der Opium [und Heroin]-Produktion dort(...).

Diese Regierung schert sich nicht einen Groschen um verprügelte saudische Frauen oder unterdrückte chinesische Dissidenten oder nord-koreanische Freiheitskämpfer oder die abgeschlachteten Massen in Dafour oder Ruanda oder sonstwo. Diese Regierung, weniger als jede der letzten hundert Jahre, hat nichts mit Menschenrechten am Hut.

Karikatur Selbstmord Guantánamo

Die USA sorgen sich heute nur um eins: Das Imperium. Der rasche neokonservative Machtanstieg. Die Verewigung von Furcht, um diese Macht für viele kommende Jahre zu halten.

Bush

Es ist offensichtlich, daß wir Saudi-Arabien nie kritisieren werden. Bush Junior wird nie unsere Macht, unser Öl, unser Imperium in Gefahr bringen. Wir haben uns als Nation in einen Bereich jenseits der Heuchelei begeben, jenseits brutaler Ironie, wir sind im Bereich des kranken Geistes.

Und so, wie wir unsere triste, unglückliche Führung kennen, können wir wohl auf wenig Besserung hoffen.“


Hier zeigte Elmar Getto eine andere Stärke: Das Finden und übersetzen interessanter Artikel im englischsprachigen Bereich. Dieser Artikel erschien zuerst in "RBI-Aktuell" vom 8. Juni 2005.

Mittwoch, 27. Juni 2007

1 Jahr Blog Karl Weiss - Journalismus

In eigener Sache

Von Karl Weiss

Nun ist dieses Blog ein Jahr alt. Ein Baby noch, aber doch schon recht beachtlich für sein Alter.

Am 28. Juni 2006 wurde dies Blog eröffnet und der erste Artikel in eigener Sache („Willkommen“) geschrieben.

Rechtzeitig vor dem Einjährigen wurde die Zahl von 100 000 Besuchern im Blog überschritten, inzwischen sind es schon über 130 000.

Ebenso gibt es jetzt schon mit einer gewissen Häufigkeit Tage mit mehr als 1000 Besuchern. Im Juni hatten wir sogar bereits einige Tage mit über 1100 bzw. 1200 Besuchern und einen mit 1356. All diese Zahlen beziehen sich auf die Statistiken von „blogcounter“.

blogcounter-visitors-per-day

Zwar wurde der Blog erst im September bei ‚blogcounter’ angemeldet, aber vorher war die Zahl der Besucher sowieso minimal, so dass dies keine Rolle spielt.

Gerade noch rechtzeitig kam es vor, dass die Zahl von 100 Besuchern pro Stunde zum ersten Mal überschritten wurde.

blogcounter-visitors-per-hour

Das ist alles doch recht erfreulich, wenn man bedenkt, hier werden nur Artikel eingestellt, die schon woanders erschienen sind, wenn auch oft überarbeitet, ergänzt und mit Fotos versehen.

Die Bilder und Fotos sind es auch, die sich mehr und mehr zu einer Besonderheit dieses Blogs entwickeln. Seit „images.google.de“ dieses Blog entdeckt hat, sind Tausende von Besuchern (genauer: 20 000) hier auf der Suche nach Nachrichtenbildern angekommen. Es ist – ebenfalls gerade rechtzeitig zum einjährigen Geburtstag – zum grössten einzelnen „Referrer“ im Blog geworden.

Der Blog hat eine grosse Vielfalt und Themenweite von Fotos, Graphiken und Zeichnungen zu bieten, was ihn für viele Bildersuchende wertvoll macht.

Stolz darf ich darauf sein, dass der grösste Teil der Besucher (fast 40%, etwa 46 000 von 128 000 - Stand von vor einer Woche) direkt auf die Startseite kommen (ohne Referrer). Das sind also meistens „Stammkunden“, die wohl oft dieses Blog mit Lesezeichen markiert haben.

Danach kommen in der Häufigkeit der Besucher jene, die über Referrer kommen, mit den drei deutschsprachigen (.de, .at und .ch) und dem englischen google (.com) mit zusammen etwa 25 000 Klicks an der Spitze, dann images.google (.de, .com, .at und .ch) zusammen mit etwa 24 000 Klicks, dann und als wichtigstem anderen Referrer ‚Net-News-Global’ mit etwa 11 500 Klicks. Der wichtigste „Sonstige Referrer“ ist die Site 3d-center.de mit etwa 3 800 Klicks.

Der Blog hat schon verschiedentlich Aufsehen erregt, zum Beispiel mit der Enthüllung über das Unterschieben einer Straftat durch die Polizei gegen einen deutschen Journalisten im Zusammenhang mit der Diskussion über den ‚Bundestrojaner’ durch einen Artikel unter dem Titel „Der Bundestrojaner und die unterschobene Straftat“, welcher innerhalb von wenigen Tagen mehr als 3000 Klicks erhielt und inzwischen bereits etwa 4 800 Mal angeklickt wurde.

Andere Blogs linken mit einer gewissen Häufigkeit auf dies Blog, was u.a. auch schon zu einem „Rating“ bei Technorati geführt hat. Dies Blog hat dort nach der neuen Einteilung nun eine „Authority“ von 117 und einen ‚Rank’ von 41 389, das ist weit mehr als die übergrosse Mehrheit der Blogs in Jahren erreicht hat, geschweige denn in einem Jahr.

Die Zahl der Besucher pro Tag laut ‚Blogcounter’ liegt durchschnittlich für den Juni 2007 bei etwa 900, das ergibt etwa 27 000 Besucher im Monat. Wenn sich das nicht verringert (und bisher ging es fast stetig aufwärts), werden wir im 2. Jahr hier etwa 325 000 Besucher oder mehr haben.

Im Schnitt des ganzen ersten Jahres, das ja natürlicherweise mit sehr niedrigen Zahlen begann, haben wir nun etwa 440 Besucher pro Tag oder etwa 10 000 pro Monat. Diese Durchschnittszahlen gehen aber jetzt rasch nach oben.

Im gleichen Masse, wie die Zahlen der Besuche über ‚images.google’ anstiegen, sank die Dauer des Aufenthalts im Blog. Die meisten, die lediglich ein Bild suchen, bleiben nur weniger als eine Minute im Blog. Dadurch ist die durchschnittliche Aufenthaltsdauer jetzt auf dreieinhalb Minuten gesunken. Dabei werden im Schnitt 1,7 Artikel angeklickt.

Es gibt aber auch weiterhin jene, die viele Artikel lesen und bis zu einer Stunde im Blog bleiben.

Als die Themen, die am meisten interessieren, haben sich die Folterartikel herausgestellt, sowohl jene, die über US-Folter in Abu Ghraib, Afghanistan und Guantánamo berichten, als auch jene, die generell über Folter und Foltermethoden gehen, wie auch jene, die spezifisch die Methoden in vielen Ländern mit dem Schwerpunkt jener der Militärdiktatur in Chile aufs Korn nehmen. Speziell die beiden (fast gleichlautenden) Artikel „Profimässig foltern – wie ist das?“ und „Bush und Rumsfeld foltern“ haben mit zusammen etwa 20 000 Klicks ein überragendes Interesse gefunden.

Hier eine Anzahl Links zu Artikeln im Blog zur Folter:

- Profimässig foltern – wie ist das?

- Bush und Rumsfeld foltern!

- Folter – CIA-Folterflüge und europäische Regierungen

- Warum wird gefoltert?

- Die USA am Scheideweg – Innerhalb oder ausserhalb der zivilisierten Welt?

- Beine zu Brei geschlagen – Folter in Afghanistan

- Interviews mit Guantánamo-Insassen

- Wenn bürgerliche Rechte abgeschafft werden... - USA-Land der Freiheit?

- Kann man durch Folter Wahrheit erfahren?


Ausserdem haben Themen viele Klicks erfahren, die zum Abbau der bürgerlichen Rechte in den USA wie auch in der BRD etwas aussagen, speziell der schon erwähnte Artikel über das Unterschieben einer Straftat, so wie auch Artikel zur Ausweitung des Sexualstrafrechts in den USA und bei uns auf normale und typische sexuelle Gepflogenheiten. Unter Einschluss der Folterartikel betrifft dies 15 der 40 meistgelesenen Artikel im Blog.

Hier sind Links zu Artikeln in diesem Blog zum Abbau von bürgerlichen Rechten in den USA:

- Kann man mit Telephon-Überwachung Terrorzellen ausheben?

- Die USA am Scheideweg: Innerhalb oder ausserhalb der zivilisierten Welt?

- USA: Faschisierung des Staatsapparates, Teil 1: Es geht gegen das eigene Volk

- USA: Faschisierung des Staatsapparates, Teil 2: 432 Millionen Dollar für ‚Internierungslager’

- Statistischer Beweis: Wahlfälschung bei den US-Präsidentschaftswahlen

- Wenn Regierungen Geiseln nehmen – Benattas, noch ein Fall von Geiselhaft

- USA: Wer Menschenrechte verteidigt, fliegt raus – CIA-Agentin entlassen

- Folter – CIA-Folterflüge und europäische Regierungen

- Anti-Terrorgesetze früher und heute – Das ‚Detainee Treatment’-Gesetz in den USA

- Wenn bürgerliche Rechte abgeschafft werden... USA – Land der Freiheit?

- USA: Absurditäten des religiösen Extremismus

- Interviews mit Gunatánamo-Insassen

- USA: Erst schiessen, dann fragen – Warlord Country


Hier Links zu Artikeln zu absurden Massnahmen und Gesetzesverschärfungen unter Verwendung der Vorurteile extremistisch-religiöser Christen:

- Die Zukunft der USA unter den extremistischen Christen

- Schon in den USA, bald auch bei uns – Gefängnis für Sex unter 18

- USA: Absurditäten des religiösen Extremismus

- Schnüffeln im Sexualleben der Bundesbürger

- Quo vadis, USA? Ausgewogenheit und wissenschaftliche Wahrheit

- Promt ging die Sache in die Hose ... – Rasterfahndung hätte um ein Haar eine Firma gekostet


Die dritte Gruppe von viel gelesenen Artikeln hier sind jene, die über die wirtschaftliche Entwicklung sprechen und speziell über die drohende Wirtschaftskrise. 10 unter den meistgelesenen 30 Artikeln im Blog gehören hierzu.

Einige Artikel zur Frage einer Weltwirtschaftskrise:

"Anzeichen Wirtschaftskrise?"

"Full Crash- Zweites Anzeichen Wirtschaftskrise?"

"Drittes Anzeichen Weltwirtschaftskrise"

"Viertes Anzeichen Weltwirtschaftskrise"

"Können die USA bankrott gehen?"

"25% Fall des Dollars?"

"Der Mini-Crash - 10 Monate zur Wirtschaftskrise?"

"Die Zinswende der Langzeitzinsen leitet das Abgleiten in die Weltwirtschaftskrise ein."


Ein weiterer Anteil von Artikeln, die Interesse hervorgerufen haben, sind jene zu Umweltthemen, speziell zur bereits eingeleiteten Klimakatastrophe. 9 unter den 50 meistgelesenen Artikeln betreffen diesen Themenbereich.

Hier eine Anzahl Links zu Artikeln im Blog zu Umweltproblemen und zur Klimakatastrophe und was getan werden muss:

- Lulas Brasilien, Teil 4 – Abholzen und Abbrennen

- Kofi Annan: Keine Gegenargumente mehr

- Wie die Industrie der „Global Warming Sceptics“ funktioniert

- Der Alkohol-Boom hat begonnen, Teil 1 – Bill Gates und George Soros investieren in Alkohol

- Der Alkohol-Boom hat begonnen, Teil 2 – Was spricht gegen Bio-Kraftstoffe?

- Der Alkohol-Boom hat begonnen, Teil 3 – Der 'Rush' gewinnt an Tempo

- Der Alkohol-Boom hat begonnen, Teil 4 - Endlich auch Bio-Alkohol in der Bundesrepublik

- Regenwaldvernichtung und Trockenheit im Amazonasgebiet

- Sprit aus nachwachsenden Rohstoffen

- Klimakatastrophe: IPCC-Report klammert entscheidende Frage aus

- Briefwechsel mit „Rettet den Regenwald“

- Das Klima kann nicht warten – Offener Brief an „Rettet den Regenwald“

- Wie wird der Verkehr der Zukunft angetrieben

- Stärkster Hurricane aller Zeiten

- Ein deutscher ‚Global Warming Sceptic’

- Klimahetzer? – Klimaketzer? Eine Auseinandersetzung um die beginnende Klimakatstrophe

- Brasilien plant völlige Umstellung auf Biodiesel


Ausserdem ist es bemerkenswert, wie viele Klicks die beiden Dossiers über die Renten erfahren haben.

Weniger hohe Zahlen von Besuchern haben - wie zu erwarten - die Brasilien-Artikel erfahren, obwohl es insgesamt doch interessant ist zu sehen, dass offensichtlich eine Anzahl von Deutschen oder deutschsprechenden aus Brasilien den Blog regelmässig besuchen.

Inzwischen stehen in diesem Blog etwa 500 Artikel zur Verfügung und langsam wird der Platz knapp. Ich muss mir überlegen, wie das weitergehen soll.

Mit den steigenden Zahlen von Klicks auf dies Blog sind wir auch in die Liste der 100 meistbesuchten Blogs von ‚Blogcounter’ eingezogen. Seit Mai ist dieser Blog fast täglich in dieser Liste vertreten, allerdings fast immer in der unteren Hälfte. Nur zweimal hat es bisher für die erste Hälfte gereicht: Am 3.10.06 mit Platz 42 und am 11.5.07 mit Platz 49.

Interessant, dass die ‚Blogospere’ hauptsächlich während der Arbeitstage besucht wird. Die Wochenend-Besucherzahlen sind meist deutlich niedriger.

Ich dagegen schreibe meine Artikel im wesentlichen an den Wochenenden.

Sankt-Franziskus-Kirche von Niemeyer

Hier noch einen speziellen Gruss aus Belo Horizonte mit einem Bild der kleinen Sankt-Franziskus-Kirche von Oscar Niemeyer hier am Ufer des Pampulha-Sees, einem Kunstwerk und einer der grossen Attraktionen der Stadt.

Boca Juniors ist Sieger der 'Libertadores'

Südamerika-Fussball

Von Karl Weiss

Mit einem Auswärtssieg im Rückspiel der Entscheidung in der ‚Copa Libertadores’ hat sich Boca Juniors in überragender Weise in den Spielen um diese höchste Trophäe Südamerikas durchgesetzt. Riquelme schoss die beiden Tore zum 2:0 –Sieg der Mannschaft aus dem Hafenviertel in Buenos Aires, wurde Torschützenkönig der ‚Libertadores’ mit 7 Toren und krönte damit seine bisherige Karriere. Er dürfte im Moment zusammen mit Kaká vom A.C. Mailand der beste Spieler der Welt sein.

Ausnahmsweise behielt der Berichterstatter einmal Recht mit seinen Vorhersagen, Gremio und Boca würden das Endspiel bestreiten und Boca würde gewinnen (hier und hier).

Hiermit hat Boca in den letzten acht Jahren in fünf Endspielen der Libertadores gestanden und hat viermal gewonnen. Damit hat sich der Verein von Maradona endgültig als dominierende argentinische und südamerikanische Mannschaft etabliert, so wie das in früheren Zeiten Independiente Buenos Aires getan hatte, der Club, der immer noch eine Libertadores Vorsprung vor Boca hat. Boca hat es jetzt insgesamt auf sieben Titel gebracht, Independiente auf acht. Heute ist Independiente allerdings schon fast der Vergessenheit anheimgefallen.

Es dürfte interessant werden, am Ende des Jahres die inzwischen zum vierten Male durch die FIFA ausgetragenen Vereinsweltmeisterschaft zu verfolgen, wo es mit hoher Wahrscheinlichkeit zu einem Endspiel A.C. Mailand – Boca Juniors kommen wird.

Ob dann Riquelme allerdings noch bei Boca ist und es wirklich zum Direktvergleich Kaká – Riquelme kommt, steht in den Sternen. Boca hat ihn bisher nur bis zur Ende der Libertadores unter Vertrag und er wird wohl nach Europa zurückkehren wollen, denn hier auf der Südhalbkugel droht er vergessen zu werden. Er könnte z.B. wieder zu Sevilla zurückkehren, das bis zum letzten Spieltag im Kampf um die spanische Meisterschaft stand.

In Brasilien wurden inzwischen die nächsten Runden der nationalen Meisterschaften ausgetragen. Wiederum gab es überraschende Ergebnisse und solche, die den Erwartungen entsprachen.

Die grösste Überraschung ist der Spitzenreiter: Botafogo Rio de Janeiro mit einer Anzahl überzeugender Ergebnisse, wie z.B. einem glatten 4:0 über den Lokarivalen Vasco da Gama, der auch noch unter den ersten 9 zu finden ist. Noch in der Endphase der Rio-Staatsmeisterschaft im Mai hatte man sich – ebenfalls im Maracanã-Stadion – mit 4:4 getrennt.

Am Sonntag, den 24. Juni gab es drei der grossen Lokalderbys.

In Belo Horizonte gewann Cruceiro gegen Atletico Mineiro mit 4:2 in einem hochklassigen Spiel und konnte sich so revanchieren für die Niederlage in den beiden Endspielen der Staatsmeisterschaft, die in der Summe das gleiche Ergebnis hatte, nur für Atlético. Hier in Belo Horizonte hallten noch die halbe Nacht die Rufe „Zeiro“ durch die Strassen.

In São Paulo trafen der São Paulo F.C. und der F.C. Santos aufeinander, im Moment als die beiden besten der vier „grossen“ São Paulo-Mannschaften eingeschätzt. Das Spiel in der ‚Vila Belmiro’, dem Stadion von Santos im gleichnamigen Stadtviertel von Santos, wird jedes Jahr mit besonderer Aufmerksamkeit registriert, denn es pflegen da oft wahre heroische Schlachten stattzufinden. Diesmal war wieder ein Spiel mit vielen Fouls und vielen Auseinandersetzungen im Mittelfeld zu sehen, das, wie so oft, durch Details entschieden wurden wurde. Zweimal passte die Abwehr von Santos nicht genügend auf und São Paulo ging als Sieger mit 2: 0 vom Platz.

Santos, das noch vor kurzem nur um ein Tor das Endspiel der Libertadores verpasst hatte, war damit unter Wert geschlagen, aber Meister São Paulo unterstrich seine ansteigende Form und damit seinen Anspruch auf den zweiten Meistertitel hintereinander. Der Weggang von Zé Roberto hat Santos offenbar grundlegend geschwächt. Man muss in Frage stellen, ob der Club ohne ihn noch mit zu den Meisterschaftsfavoriten gezählt werden kann.

Das dritte grosse Lokalderby fand in Porto Alegre, ganz im Süden Brasiliens statt, „Gre-Nal“ zwischen Internacional und Gremio. Immerhin standen sich hier der letztjährige Sieger der Libertadores und Vereinsweltmeister der FIFA und der diesjährige Vize der Libertadores gegenüber. Der Berichterstatter hatte die Möglichkeit, das Spiel am Fernsehen zu verfolgen.

Das Spiel hatte die Klasse eines Spitzenspiels der Bundesliga. Wer meinte, die Mannschaft von Gremio würde deprimiert auftreten nach den zwei verheerenden Niederlagen gegen Boca Juniors, hatte sich getäuscht. Im Gegenteil, man beherrschte den Gegner über weite Strecken, obwohl man im Stadion von Internacional spielte und nur 2500 Karten für die Gremio-Anhänger ausgegeben worden waren. Solche Tricks gehen nur zu oft als Schuss nach hinten los.

Der Trainer von Gremio hatte sich eine Überraschung ausgedacht, um die Abwehr von „Inter“ zu irritieren. Er stellte den Stamm-linken-Aussenverteidiger Lúcio ins offensive Mittelfeld und improvisierte einen Innenverteidiger auf der Aussenbahn. Die Rechnung ging voll auf. Als einer der Inter-Verteidiger einen Ball mit dem Fuss zum Torwart zurückspielte und der mit dem Fuss weiterspielen musste, stürmte einer der Gremio-Stürmer auf ihn zu und brachte ihn in Bedrängnis.

Das zahlte sich aus. Clemer, ansonsten eine fast unüberwindliche „Mauer“ im Tor, hatte nicht genug Zeit, den Ball gezielt zu einem eigenen Mann zu schlagen und so kam der Ball genau zu Lúcio in einer halblinken Position. Der setzte sofort einen Lauf mit dem Ball zum Tor an. Von zwei Verteidigern attackiert, gelang es ihm, den Ball zwischen beiden durch zu spielen und sich dann dann selbst zwischen ihnen durchzumogeln. So stand er plötzlich allein vor dem Tor und liess sich die Chance nicht entgegehn. Mit dem schlechteren, dem rechten Fuss, schlenzte er den Ball ins lange Eck: 1:0 für Gremio.

Übrigens Talentsucher in Deutschland: Notieren: Lúcio, linker Aussenverteiger von Gremio.

Das zweite Tor dagegen war gekonnt herausgespielt. Gremio gewann 2:0 und setzte sich damit aus der Nähe der Abstiegszone ab, wo nun allerdings Internacional herumkrebst.

Die beiden wichtigsten jungen Talente waren übrigens auf beiden Seiten nicht im Spiel, beide Stürmer, denn es wird gerade die Südamerikameisterschaft der Auswahlelfs „unter 18“ ausgetragen. Pato von Inter und Lucas von Gremio dürften zu den interessantesten Talenten der letzten beiden Jahre gehören in diesem nicht gerade talentarmen Land. Der erste soll angeblich ein Angebot von Chelsea haben, der andere von Liverpool. Aber nicht verzagen, Talentsucher, solche Gerüchte werden oft gestreut, um den Preis in die Höhe zu treiben.

Hier noch eine persönliche Talentempfehlung des Berichterstatters: Sidney, Verteidiger von Inter, gerade 18 geworden.

Hinter Botafogo, das, wie gesagt, überraschend an der Spitze steht mit 3 Punkten Vorsprung, folgen nach sieben Runden – ebenfalls überraschend – Parana mit 14 und dann SãoPaulo mit 13. Dahinter eine Dreiergruppe mit 12 Punkten: Goiás, Pokalsieger Fluminense und Corinthians São Paulo, der Meister vom vorherigen Jahr.

In der Abstiegszone haben sich bereits drei Mannschaften eingefunden, die eben aus der 2. Liga aufgestiegen sind: Sport Recife, Náutico Recife und América Natal, alle drei aus dem armen Nordosten Brasiliens. Als vierte Mannschaft in der Abstiegszone steht Flamengo Rio de Janeiro, die gerade eben noch die Staatsmeisterschaft gewonnen hatte, der Rekordmeister und Club mit der grössten Anhängerschaft in Brasilien. Das könnte eine heisse Saison werden für Flamengo.


Veröffentlicht am 27. Juni 2007 in der "Berliner Umschau"

Originalartikel

'Copa America' in Venezuela hat begonnen

Argentinien und Brasilien Favoriten bei verstärkter Südamerika-Fussballmeisterschaft

Von Karl Weiss

Am Dienstag begann die „Copa America“ in Venezuela, die Meisterschaft der Nationalmannschaften aus Amerika, das Gegenstück zur ‚Eurocopa’. Genau gesagt ist es die Südamerika-Meisterschaft, den sie wird vom südamerikanischen Verband ausgetragen. Man lud allerdings die letzten Male, so wie auch jetzt wieder, jeweils die Nationalmannschaften der USA und Mexikos dazu ein, so dass so etwas wie eine Amerika-Meisterschaft entsteht, ohne dass man 64 Kleinstaaten Mittelamerikas und der Karibik berücksichtigen muss.

Diese Meisterschaft ist allerdings noch nicht in den internationalen Kalender der Fifa eingegangen, denn aus unbekannten Gründen lässt man sie nicht parallel zur Eurocopa stattfinden. So haben ein grosser Teil der in Europa beschäftigten Spieler für die ‚Copa America’ abgesagt, denn sie geben an, sie bräuchten eine Zeit der Erholung vor der neuen langen Saison in Europa.

Das trifft vor allem auf die brasilianischen Stars Ronaldinho und Kaká zu, wie auch auf einige argentinische Spieler. Die Abwesenheit von Ronaldo und Roberto Carlos, wie auch von Cafú und Emerson, ist aber nicht darauf zurückzuführen. Sie wurden vielmehr seit dem desaströsen Auftritt gegen Frankreich bei der Weltmeisterschaft überhaupt nicht mehr zu Spielen der brasilianischen Auswahlelf berufen.

So hat sich nun die grosse Chance für Diego von Werder ergeben, von Anfang an das Trickot mit der Nummer 10 der brasilianischen Auswahl tragen zu können.

Für einen weniger mit dem südamerikanischen Fussball vertrauten werden auch noch andere unbekannte Namen in der Aufstellung von Brasilien auftauchen, die aber in Wirklichkeit bereits neue Stammspieler sind. Da ist vor allem im Sturm zusammen mit Robinho von Real Madrid Vagner Love (das ist natürlich ein Spitzname), der bei ZSKA Mosakau spielt, ein echt Schwarzer mit gutem Torinstinkt. Ein anderer, der noch wenig bekannt ist in Europa ist Elano, Spieler von Schachtjor Donezk in der Ukraine, der voraussichtlich zusammen mit Diego das offensive Mittelfeld stellen wird.

Damit werden mit Diego, Robinho und Elano drei der vier offensiven Spieler der brasilianischen Stammelf bei diesem Wettbewerb Spieler von Santos aus der brasilianischen Meistermannschaft 2002 sein. Damals waren die drei 17, 18 und 19 Jahre alt (in der Reihenfolge der Nennung).

Übrigens ist Gilberto von Hertha jetzt Stammspieler als linker Aussenverteidiger in der brasilianischen Mannschaft. Gilberto Silva von Arsenal wird als defensiver Mittelfeldspieler Kapitän der Mannschaft sein.

Allerdings hat Brasilien diese Copa America noch keineswegs gewonnen. Wie man hört, wird Riquelme wieder für Argentinien spielen, obwohl er schon einmal seinen Rücktritt aus der Nationalmannschaft erklärt hatte. Damit ist Argentinien heisser Favorit.

Der Modus ist etwas kompliziert, aus Gründen, die wohl nur der südamerikanische Verband kennt.

Es sind insgesamt zwölf Mannschaften, davon 10 die Fussball-Länder Süddamerikas (Guyana und Surinam haben keine Nationalmannschaften, die für einen solchen Wettbewerb kandidieren und Französisch Guyana ist Teil Frankreichs).

In Gruppe A spielen Uruguay, Peru, Venezuela als Gastgeber und Bolivien (das ist offensichtlich eine viel zu leichte Gruppe angesichts der Schwergewichte in den anderen Gruppen. Wahrscheinlich der Versuch, Uruguay mit Gewalt ins Viertel- und Halbfinale zu bringen angesichts der weiterhin bestehenden Vorherrschaft von Uruguay im Verband).

Gruppe B bilden Brasilien, Mexiko, Equador und Chile. Das dürfte eindeutig werden für Brasilien und Mexiko.

Die Gruppe C schliesslich besteht aus Argentinien, den USA, Paraguay und Kolumbien. Das ist eine Ansammlung von Schwergewichten in einer Gruppe, die anscheinend absichtlich herbeigeführt wurde. Wollte man Argentinien mit schweren Spielen eindecken? Hier dürfte nur Argentinien als einer der ersten beiden feststehen. Die drei anderen haben alle das Zeug, der andere zu sein.

Es kommen dann nicht etwa nur die beiden Ersten jeder Gruppe weiter, sondern zusätzlich die beiden besten Dritten. Dabei haben der Sieger von Gruppe A und der Zweite von Gruppe B den grossen Vorteil, gegen eine Mannschaft antreten zu können, die nur dritter ihrer Gruppe wurde. Wiederum eine deutliche Bevorteiligung des vermutlichen Gruppenersten A (Uruguay).

Dagegen müssen sowohl die beiden ersten der C-Gruppe als auch der Erste der B-Gruppe gegen Gruppenzweite antreten (Speziell muss der Gruppensieger B (nach normalem Verlauf der Dinge Brasilien) gegen den zweiten der „Todesgruppe“ C antreten, das könnte im Extremfall bereits im Vietelfinale Argentinien sein.

Dann im Halbfinale spielen nicht etwa jeweils die Sieger von Paarungen des Ersten und Zweiten gegen solche, bei denen auch dritte in der Paarung waren, sondern es spielen exakt jene beiden gegeneinander, die aus Paarungen von Ersten und Zweiten hervorgegangen sind und im anderen Spiel jene beiden, bei deren Paarungen auch Dritte dabei waren. Damit wird mit aller Macht versucht, Argentinien und Brasilien, die vermutlich Gruppensieger werden, spätestens im Halbfinale gegeneinander kommen zu lassen, so dass Uruguay (als Vermutlicher Gruppenerster Gruppe A) die Chance bekommen könnte, bis ins Endspiel zu gelangen und dort vielleicht Glück zu haben.

Man möchte fast Brasilien den Rat geben, nur Gruppenzweiter zu werden, denn der muss sich im Viertelfinale nur dem Besten Dritten stellen, aber das sind immer zweifelhafte Ratschläge.

Wenn es irgendeine Möglichkeit gibt, dass Uruguay noch eine solche ‚Copa America’ gewinnen könnte, dann wäre es diesmal.

Das Endspiel wird am 15 Juli ausgetragen werden.


Veröffentlicht am 27. Juni 2007 in der "Berliner Umschau"

Originalartikel


Zusatz vom 27.6.2007:
In den ersten beiden Spielen der Gruppe A gab es folgende Ergebnisse: Uruguay - Peru 0:3, Venezuela - Bolivien 2:2
Damit könnte der Traum Uruguays vom Sieg bereits ausgeträumt sein, während Peru die Vorteile für den Ersten der Gruppe A ausnutzen könnte.
Die in Deutschland gut bekannten Pizarro und Guerrero von Peru waren ausschlaggebend für den Sieg. Pizarro dirigierte das peruanische Team, Guerrero trug ein Tor zum Sieg bei.

Dienstag, 26. Juni 2007

US-Generalmajor Taguba zwangspensioniert

Er untersuchte die Folter von Abu Ghraib

Von Karl Weiss

Der Generalmajor der US-Army, der damals in den Jahren 2003/2004 die Untersuchungen über die Folter an irakischen Gefangenen im Lager Abu Ghraib durchgeführt hatte, ist gezwungen worden, sich vorzeitig pensionieren zu lassen.

Generalmajor Taguba, damals zuständig für die Abu Ghraib-Untersuchungen, hat dem „New Yorker“ ein Interview gegeben, in dem er sich beklagte, man habe ihn zuerst aufgefordert, die Vorgänge zu untersuchen, aber später, als er dies wirklich tat, ihm vorgeworfen, er sei „übergenau“ vorgegangen.

Taguba
Illoyal zu Bush? Loyal zum Recht: Der General muss packen

Er sei brüsk vom damaligen Verteidigungsminister Rumsfeld behandelt worden, nachdem die Untersuchungen im Jahr 2004 beendet worden waren, ebenso wie von anderen führenden militärischen und zivilen Amtsträgern.

Abu Ghraib 7-35
Abu-Ghraib-Foto: Nackter Gefolterter mit schweren Verletzungen

Er liess durchblicken, dass man offensichtlich keine objektive Untersuchung von ihm erwartet hatte, sondern ein „Unter-den Teppich-kehren“ des Falles. Man habe ihn als illoyal bezeichnet.

Die besten der Armee müssen gehen

Er nannte den Namen des Vize-Verteidigungs-Staatssekretärs Hall, der ihm im Januar 2006 eröffnet habe, „er sei nicht mehr Teil des Teams“. Er habe sich noch innerhalb dieses Jahres in die Pension zu verabschieden, wurde ihm im unmittelbaren zeitlichen Zusammenhang damit bedeutet.

Abu Ghraib 5-6
Abu Ghraib: Bild von zu Tode Gefoltertem

Im März 2004 hatte Taguba, seit Januar 2007 pensioniert, einen Bericht geschrieben, in dem er betonte, es sei in Abu Ghraib „zu zahlreichen Fällen von sadistischen, blutigen und grausamen Behandlungen von Gefangenen“ durch Soldaten der 372. Kompanie der Militär-Polizei gekommen. Später waren einige der Soldaten zu geringfügigen Strafen verurteilt und z.T. aus der Armee entlassen worden.

General Taguba hatte bereits in einem frühen Stadium der Untersuchung Teilberichte und die später bekannt gewordenen Bilder (so wie auch andere Bilder) an seine Vorgesetzten im Pentagon geschickt. Trotzdem behauptete Rumsfeld noch im Mai 2004, man habe ihm weder ein Exemplar des Berichts noch die Bilder zu sehen gegeben.

Bild eines nackten Gefangenen in "Stress-Haltung"
Abu Ghraib: Demütigungen und Folter: Nackt ausziehen, die eigene Unterhose über den Kopf ziehen und die nach hinten gefesselten Hände nach oben ziehen. In dieser Haltung wurden Gefangene Tage belassen.

Dazu erklärte auf Anfrage der „New York Times“ Rumsfelds frühere Top-Assistentin Di Rita, der Minister sei von seinen Anwälten gewarnt worden, sich den Bericht und die Bilder anzusehen. Sie verneinte, dass Rumsfeld die Frühpensionierung von Taguba angeordnet hätte, machte aber im Wortlaut deutlich, was sie und Rumsfeld von Taguba hielten: Sie sagte, Rumsfeld und sie seien überzeugt gewesen, der General habe bei der Untersuchung „getan, was seine Fähigkeiten ermöglichten“.

Die Ehre der Armee gehört dem General, nicht Bush

Taguba wies noch ausdrücklich darauf hin, er habe wesentliche Bilder und Videos nicht veröffentlichen lassen, weil sie zu grausam gewesen seinen, darunter ein Video, das einen US-Soldaten in Uniform beim „Sodomisieren“ (sodomizing) einer weiblichen Gefangenen zeigte. Unter „Sodomisieren“ versteht man im US-Sprachgebrauch den Analverkehr.

Ausschnitt aus Sexfolterphoto Abu Ghraib
Abu Ghraib Sexfolter: Ein Mann muss sich zwischen die geöffneten Beine eines anderen legen. Ein dritter muss die Gruppe umarmen, so als ob Gruppensex unter Gays gemacht würde. Die Gefangenen sind aneinander gefesselt.

Der General hatte damals keine Erlaubnis erhalten, die Untersuchungen auf die Frage auszudehnen, ob und von wem die Soldaten zu der Folter angehalten worden waren. Er eröffnete nun im Interview seine Ansicht, die verhörenden Beamten des Militärgeheimdienstes (der direkt Rumsfeld unterstand) hätten Anordnungen dieser Art gegeben.

Bild aus Abu Ghraib eines Gefangenen auf einem Hocker mit Kapuze.
Abu Ghraib: Eine andere "Stresshaltung". Der Gefangene wird, die Hände zwischen den Beinen gefesselt, so lange auf einem Hocker oder ähnlichem mit Kapuze über dem Kopf stehen gelassen, bis er erschöpft herunterfällt und sich verletzt.

Damit ist nun nachträglich deutlich geworden, was man damals schon vermutete. Die Folter in Abu Ghraib war weder ein Einzelfall noch waren es einzelne Soldaten, die „über die Stränge schlugen“. Es handelte sich um systematische Folter, die angeordnet wurde und weiterhin wird.

Das einzige, was an Abu Ghraib von Bush und seiner Truppe für falsch angesehen wird, ist die Veröffentlichung und die Untersuchung darüber. Das macht deutlich, was man von diesem Typ von Politikern zu erwarten hat.


Veröffentlicht am 26.6.2007 in "Journalismus - Nachrichten von heute"

Originalartikel



Hier eine Anzahl Links zu anderen Artikeln im Blog zur Folter:


- Bush und Rumsfeld foltern!

- Die USA am Scheideweg – Innerhalb oder ausserhalb der zivilisierten Welt?

- Profimässig foltern – wie ist das?

- Kann man durch Folter Wahrheit erfahren?

- Folter – CIA-Folterflüge und europäische Regierungen

- Wenn bürgerliche Rechte abgeschafft werden... - USA-Land der Freiheit?

- Interviews mit Guantánamo-Insassen

- Beine zu Brei geschlagen – Folter in Afghanistan

- Warum wird gefoltert?

- Fürchterlich schrille Schreie von gefolterten Jungen

- Folter, Folter ohne Ende

Montag, 25. Juni 2007

Doha-Rettung gescheitert

Kapitalistische Barbarei: Keinerlei internationale Vereinbarungen mehr möglich

Von Karl Weiss

Es war in den letzten Tagen versucht worden, die Verhandlungs-Runde von Doha der Welthandelsorganisation (WHO), die keine Ergebnisse gebracht hat und seit 2006 unterbrochen ist, mit einem „kleinen Gipfel“ in Potsdam, dem sogenannten G4, von Vertreter der USA, der EG, Indiens und Brasiliens doch noch zu einer Einigung zu führen. Diese Gespräche wurden am 21.6. ergebnislos abgebrochen. Damit hat sich die Einschätzung bestätigt, es werde keinerlei internationale Vereinbarungen von Bedeutung mehr geben, so lange der Kapitalismus nicht abgelöst ist, denn er beginnt gerade in die offene Barbarei überzugehen.

Die völlige Ergebnislosigkeit des G8-Gipfels von Heiligendamm war bereits das erste Anzeichen für diese Tendenz. Dies bedeutet nicht mehr und nicht weniger als das Eintreten des Kapitalismus in das Stadium der kapitalistischen Barbarei. Internationale Vereinbarungen hatten bisher noch zumindest teilweise extreme Ausschläge der unglaublichen Absurditäten der kapitalistischen Konkurrenzwirtschaft verhindern können. Damit ist nun offenbar endgültig Schluss. Das Motto ist nun: Jeder gegen Jeden und Rette sich, wer kann!

In Heiligendamm waren Übereinkünfte der führenden Politiker der grössten Wirtschaftsnationen (plus Kanada) in verschiedenen Punkten und Themen versucht worden:
- der Wirtschafts- und Finanzpolitik zur Eindämmung von drohenden Gefahren

- der Kontrolle von Hedge –Fonds

- der Afrika-Politk und nicht zuletzt

- Massnahmen zur Abwehr der drohenden Klimakatastrophe

Zu all diesen Themen kam nicht eine einzige Einigung zustande. Die Abschlusserklärung enthält nicht eine grundlegende Gemeinsamkeit in auch nur einem dieser Themen, nur unverbindliche lerre Phrasen.

So versuchte man jetzt, im unmittelbaren Anschluss, wenigstens die seit Jahren festgefahrenen Verhandlungen über neue liberale Regelungen des Welthandels, die in der sogenannten Doha-Runde angegangen worden waren, aus der Sackgasse zu befreien.

Die grossen Industrieländer, hier vertreten durch die USA und die EU, versuchen in diesen Verhandlungen, die völlige Öffnung der Märkte (Abbau von Zöllen und anderen Hemmnissen) für ihre industriellen Fertigprodukte sowie für den freien Fluss ihres Kapitals in die Entwicklungsländer und aus ihnen heraus durchzudrücken. Unter Führung Indiens und Brasiliens haben sich die Entwicklungsländer (also die weit überwiegende Zahl der Länder mit über zwei Dritteln der Erdbevölkerung) im wesentlichen der sogenannten ‚Gruppe der 20’ angeschlossen. Diese verlangt als Gegenleistung für die völlige Öffnung ihrer Märkte den Abbau von Subsidien und der Agrarsubventionen durch die hochentwickelten Länder, speziell die EU, die USA und Japan.

Auf einer der früheren Verhandlungsrunden der Welthandelsorganisation, auf englisch World Trade Organisation (WTO), hatten die genannten hochentwickelten Länder den schrittweisen Abbau der Subventionen, speziell auf dem Agrargebiet versprochen. Die Entwicklungsländer hatten daraufhin in beträchtlichem Umfang die Hindernisse für Finanztransaktionen und für Übernahmen von Unternehmen abgebaut sowie die Einfuhrzölle für Industriegüter gesenkt und zum Teil ganz abgeschafft.

Doch dann stellte sich heraus, die imperialistischen Länder hielten ihre Versprechen nicht, im Gegensatz zu den Entwicklungsländer. Sie hatten zwar in unbedeutendem Masse Agrarsubventionen abgebaut, aber nach kurzer Zeit waren sie wieder auf der alten Höhe und weigerten sich fortan, irgendwelche Zugeständnisse zu machen, während sie weiterhin aggressiv von den Entwicklungsländern den Abbau der Handels- und Finanzmarkt-Hindernisse forderten.

Daraufhin bildete sich zunächst die Gruppe der 4 (China, Indien, Brasilien, Südafrika), die weitere Liberalisierungen vom Einhalten der Versprechungen abhängig machten. Danach schlossen sich weitere bedeutende Entwicklungsländer an und bildeten die Gruppe der 20. Diese verhandelt jetzt praktisch für alle Entwicklungsländer, die sich seitdem fast geschlossen weigern, weitere Vereinbarungen abzuschliessen, solange keine Zugeständnisse von den imperialistischen Ländern kommen.

Es handelt sich bei dieser Verhandlungsposition nicht um Sturheit, sondern um die essentiellen Interessen der Entwicklungsländer. Die imperialistischen Länder dominieren den ganzen weltweiten Nahrungsmittelmarkt mit Produkten, die unrealistisch billig sind, weil sie durch Gelder der Regierungen subventioniert werden. Die Entwicklungsländer, die fast alle im wesentlichen noch eine stark landwirtschaftlich ausgerichtete Wirtschaftsstruktur haben, werden dadurch mit billigen Lebensmitteln überschwemmt und können selbst keine verkaufen, weder im eigenen Land noch als Export.

Damit können sie keine Einnnahmen erzielen und haben keine Mittel, die Lebensmittel zu kaufen. Ein wesentlicher Teil des weltweiten Hungers beruht auf diesem Mechanismus. Nach Schätzungen von Fachleuten könnten mehrere hundert Millionen Menschen, die heute im Elend leben und an Hunger und anderen Elendsfolgen sterben, bei einem Abbau der Agrarsubventionen der EU, USA und Japans sich selbst unterhalten, wenn auch auf prekären Niveau.

Nach Angaben des brasilianischen Aussenministers Celso Amorin hatten die EU und die USA wiederum nur unverbindliche Absichtserklärungen bei den Verhandlungen in Potsdam angeboten. Zwar wurde eine Zahl als absolute Begrenzung der Subventionen nach oben als angebliches Zugeständnis genannt, aber diese Zahl ist höher als die gesamten momentanen Subventionen!

Da ist es schon ein starkes Stück, wenn Bush durch einen Sprecher verlauten liess, Brasilien und Indien hätten das Scheitern zu verantworten, weil sie sich nicht bereit gezeigt hätten, Zugeständnisse zu machen.

Es ist sicherlich auch nicht angebracht, über dieses Scheitern in Jubel auszubrechen, denn es bedeutet in der Praxis, jene Hunderte von Millionen von Menschen werden weiterhin in völligem Elend leben und weiterhin zu Millionen jährlich sterben.

Der Kapitalismus bringt nur noch Elend und Barbarei hervor. Er muss weg!


Veröffentlicht am 25. Juni 2007 in der "Berliner Umschau", hier leicht redigiert

Freitag, 22. Juni 2007

Gestatten, Terrorist, CIA!

Deutschland wird Ziel von „false-flag-Terror-Anschlägen“

Von Karl Weiss

Der angebliche ‚Test’ von ‚US-Sicherheitsagenten’ (Klartext: CIA-Agenten ) in Zivil, einen Koffer voll Sprengstoff in das Gelände des G8-Gipfels in Heiligendamm zu schmuggeln, war offensichtlich kein Test (dafür hätte ja eine winzige Menge Sprengstoff ausgereicht), sondern wahrscheinlich der Versuch des US-Geheimdienstes, ein ‚kleines’ False-Flag-Attentat auf den Gipfel ohne grössere Schäden durchzuführen.

Nach allen jetzt vorliegenden Informationen und speziell, nachdem niemand auf die eindringlichen Fragen geantwortet hat, ob die deutsche Polizei vorgewarnt war, kann nun sicher davon ausgegangen werden: Man wollte einen „kleinen“ Sprengstoffanschlag durchführen, der als islamischer Terroranschlag hätte ausgegeben werden können oder eventuell als ein solcher der „Autonomen“.

Zwar wäre niemand der Staatsmänner getötet oder verletzt worden, höchstens irgendwelche Helfer oder Unbeteiligte, aber am nächsten Tag hätte man ein Bekennervideo von „Al Quaida“ auf allen Kanälen sehen können oder eines einer bisher unbekannten Gruppe mit einem Phantasie-Namen wie „antiimperialistische Befreiungsfront“.

So hätte man den Protest gegen die Politik der „8 Herrscher der Welt“ problemlos in den unmittelbaren Zusammenhang terroristischer Anschläge bringen können und endlich hätte es geklappt, kämpferische Opposition, Kritik und Demonstrationen mit Terrorismus gleichzusetzen.

Sind sie nicht beide gemeinsam gegen unsere geliebten Führer?

Dumm nur, es ging schief.

Entweder die beiden CIA-Agenten hatten eine Einfahrterlaubnis in das ‚Allerheiligste’ in Heiligendamm. Unter welcher Flagge, hat niemand gemeldet und die Massenmedien, die problemlos die Ausrede des „Tests“ geschluckt haben, fragten auch nicht nach. Also als CIA war es sicher nicht, denn das kam erst ans Tageslicht, als der Koffer mit dem Sprengstoff gefunden war.

Oder, zweite Möglichkeit, sie versuchten gar nicht, in den abgesperrten Bereich vorzudringen. Dann hätten sie also lediglich einen Anschlag gegen den Zaun versucht und in Kauf genommen, dass völlig Unbeteiligte verletzt oder getötet würden.

Insoweit ist auch die Behauptung, es habe einen Test gegeben und der sei bestanden worden, unsinnig.

Wenn sie eine Einfahrtgenehmigung hatten, so waren sie ja schon vorher auf Herz und Nieren geprüft worden. Irgendwelche für einen islamischen Terroranschlag in Frage kommenden Araber hätten nie eine Einfahrtserlaubnis bekommen. Fragt sich aber: Wie hätten die das später erklären wollen?

Wenn sie aber einen Anschlag auf den Zaun machen wollten, so hatten sie offenbar nicht voraussehen könne, dass sie überhaupt kontrolliert werden würden. Auch unter dieser Hypothese wäre es also keine Test gewesen. Kurz:

Es konnte überhaupt keine Test gewesen sein.

Nun, wie auch immer, die deutsche Polizei prüfte mit Sprengstoffschnüfflern auch jenes Fahrzeug und plötzlich waren zwei kaum deutsch sprechende Herren mit einem Koffer voll Sprengstoff direkt am Zaun des Sperrgebiets von Heiligendamm erwischt worden.

Dass die dann versuchten, mit der Versicherung: „Test! Test!“ einen Ausweg zu finden, kann man ihnen ja nicht übel nehmen. Nur haben das die deutschen Polizisten ja sicherlich nicht so leicht geschluckt. Offenbar gab es nämlich keine Vorwarnung dieses Tests bei den Oberen der deutschen Polizei – und das ist der entscheidende Beleg.

Wenn ein Zeitgenosse heute z.B. versucht, mit einer angesägten Flinte in ein Flugzeug zu kommen, dann reicht es ja auch nicht aus, wenn er dann einfach behauptet, er habe nur die Sicherheitsmassnahmen testen wollen.

Wenn Journalisten, die ja schon öfter solche Tests durchgeführt haben, so etwas vorhaben, müssen sie feste Vorgehensweisen einhalten, um nicht ins Gefängnis zu wandern. In der Regel wird bei einem Rechtsanwalt eine schriftliche Erklärung hinterlegt, die beschreibt, wer und wie einen Test machen wird, es wird der Chefredakteur vorher eingeweiht, damit er im Zweifelsfall bestätigen kann, es war ein Test und schliesslich - und das ist natürlich das wichtigste, damit der Journalist nicht erst einmal ein paar Tage gesiebte Luft atmet: Die Flughafenbehörde muss vorher unterrichtet werden, damit der Sicherheits-Mann, der den Journalisten eventuell erwischt, sofort an seinen Chef verwiesen werden kann.

Nun, dies alles war offenbar nicht geschehen. Weder wussten die deutsche Polizeioberen vorher von dem Test (sie haben nämlich auf die diesbezüglichen Fragen geschwiegen, im umgekehrten Fall hätten sie es ja laut hinausposaunt) noch war irgendwo eine schriftliche Erklärung hinterlegt worden (die hätte man ja leicht vorzeigen können zusammen mit dem Rechtsanwalt, bei dem sie hinterlegt worden war). All dies wurde nicht getan. Nach einer Stunde von Klärungen (offenbar mit der vielhundertköpfigen US-Delegation) in Heiligendamm wurde Anweisung gegeben, die Agenten laufen zu lassen.

Interessant, nicht? Was bei jedem Journalisten zu Gefängnis geführt hätte, bei CIA-Agenten ist das alles möglich. Sie dürfen munter mit Sprengstoff durch Deutschland fahren, sie dürfen Personen entführen, sie dürfen versuchen mit Sprengstoff Sicherheitszonen zu gefährden, sie stehen ausserhalb jeglichen Gesetzes.

Frau Merkel hat Deutschland wieder unter alliierte Souveränität gestellt. Das ist aber gar nicht so wichtig.

Wirklich wichtig ist, wir sind ständig durch False-Flag-Anschläge bedroht, denn nun muss Deutschland doch endlich einmal das richtige Terroristen-Feeling bekommen, nicht wahr? Sie oder einer Ihrer Lieben können leicht Opfer eines jener Anschläge werden, die dann der nicht existenten Al Quaida in die Schuhe geschoben werden.

Zur Frage von Zeugen, dass Agenten bomben, siehe diesen Artikel.

Zur Frage der Existenz von Al Quaida siehe auch diesen.

Zur Frage von Bekennerviedos im Internet siehe diesen.

Interessant, was eine Internetzeitung zu diesem Thema schrieb:

„Diese "Grosse Koalition", mit Verteidigungsminister Franz Jung und Innenminister Wolfgang Schäuble (...) ist eine Gefahr für unsere Republik. Sie muss schleunigst weg.
Dieser konkreten Angelegenheit eines offensichtlich versuchten false-flag-Terroranschlags durch US-Agenten muss seitens des Parlamentarischen Kontrollgremiums PKG und des BND-Untersuchungsausschusses nachgegangen werden.
Ein vollständiger Bericht ist das Mindeste, was die Öffentlichkeit der Republik verlangen kann.“


Nein, dies ist nicht ‚unsere Republik’. Es ist die Republik der Grosskonzerne und -banken, das merken inzwischen immer mehr.

Darum wird auch niemand Ihrer Aufforderung nachkommen, diese Koalition schnellstmöglich zu entfernen, genausowenig wie der versuchte false-flag-Anschlag Objekt parlamentarischer Untersuchung werden wird.

Wenn Sie aber mit der ganzen Truppe mal wieder auf den Montagsdemonstrationen erscheinen würden, dann wären wir schon einen Schritt näher der Entwicklung einer kämpferischen oppositionellen Volksbewegung, die einmal so stark werden kann, diese Ziele ernsthaft angehen zu können.

Veröffentlicht am 22. Juni 2007 in der Berliner Umschau, hier leicht ergänzt.

Originalartikel

Mittwoch, 20. Juni 2007

Ungehört! Unerhört! - Stromrechnung verringern?

Brasilianischer Stromkonzern senkt Preise - Wie konnte das geschehen?

Von Karl Weiss

Eine entsetzliche Nachricht erreichte uns am 19. Juni 2007, um 8h14 in der Frühe: Einer der grossen Stromlieferanten Brasiliens, die „Eletropaulo“, die den wesentlichen Teil des Staates São Paulo mit Elektrizität versorgt einschliesslich der gleichnamigen Stadt, der grössten der südlichen Hemisphäre mit 20 Millionen Einwohnern im Bereich der Metropole, hat angedroht, ihre Stromtarife zum 1. Juli im Bereich von 6 bis 11 % zu verringern, zwischen 6,5 und 7 % für die Privatkunden! Wenn das Schule macht!

Rio de Janeiro, Zuckerhut und Corcovado von Niteroi aus

Die Stromkunden, also speziell die breite Bevölkerung, schüttelt sich bereits vor Entsetzen bei dieser Vorstellung. Man stelle sich vor, statt der steten, schon so lieb gewonnenen Strompreiserhöhung nun plötzlich eine abrupte Unterbrechung der natürlichen Abläufe, eine hässliche und völlig unnötige Preisverringerung.

Man weiss ja gar nicht mehr, wie man das nennen soll: Verringerung oder Erniedrigung? Das kam das letzte Mal bei Napoleon vor. Deshalb ist dieses Wort praktisch aus dem Wortschatz verschwunden. Das Wort Erniedrigung zeigt aber schon deutlich an, was gemeint ist: Man wird erniedrigt!

Wo kämen wir da hin, wenn das Schule machte? Das ist, als würde das Leben rückwärts laufen. Welch Horror für die armen Aktionäre, die ihr gutes Geld für Anteile ausgegeben haben und nun um wohlverdiente Gewinne gebracht werden.

Sankt-Franziskus-Kirche von Niemeyer

Was? Die Eletropaulo hat gar keine Aktionäre? Sie ist staatlich und gehört dem Bundesstaat São Paulo? Na, das hätte ich mir ja denken können! Staatliche Firmen, die statt dem natürlichen Verlauf der Dinge zurück zu Napoleon wollen! Pfui Teufel!

Warum hat man denn die Elektropaulo nicht privatisiert, wie dies alle vernünftigen Regierungen auf der Welt getan haben? Was? Es wurde versucht, aber niemand hat sich für ein so defizitäres Unternehmen interessiert? Na sehen Sie! Staatlich – das kann nicht gut gehen. Produziert nur Defizite und will nun auch noch erniedrigen! Welche Erniedrigung!

Was? Die Eletropaulo macht gar keine Defizite mehr? Sie wurde modernisiert und hat so hohe Überschüsse, dass man beschloss, einen Teil davon an die Kunden weiterzugeben? Papperlapapp! Gewinne müssen an Aktionäre gegeben werden, Verluste werden durch Kunden aufgefangen. So ist die natürliche, gottgegebene Ordnung.

O Herr, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun.

Kleine Anmerkung:

Die Eletropaulo bekommt ihren Strom zum grossen Teil aus dem Wasserkraftwerk Itaipú an der Grenze von Brasilien mit Paraguay, nun schon über 10 Jahre fertiggestellt, damals das grösste der Welt (inzwischen längst von chinesischen und indischen überholt). 25 gewaltige Turbinen von Siemens und MTU. Wasserkraftwerke kosten ein Mehrfaches bei der Erstinvestition verglichen zu Kohlekraftwerken. Sie produzieren aber auf Dauer den billigsten Strom, denn sie haben ja ausser der Wartung und Instandhaltung keine weiteren Kosten und halten, gut gewartet, Jahrhunderte. Die Energie wird von der Sonne geliefert, die ja immer wieder genügende Mengen Wasser nach oberhalb des Kraftwerks befördert. In dem Masse, wie die Amortisation der Erstinvestition sich verringert, wird der erzeugte Strom immer billiger. Fragen Sie einmal, wieso das in Deutschland (oder Österreich/Schweiz) noch nie zu sinkenden Strompreisen geführt hat.

Energieverbrauch Deutscland

Übrigens kann man das gleiche, die Energie der Sonne auszunutzen, auch wesentlich einfacher haben mit Sonnenkraftwerken auf der Basis von Photovoltaik. Längst technisch ausgereift. Auch wenn das natürlich in sonnenarmen Regionen wie Deutschland wenig Sinn hat, gibt es doch genügend praktisch menschenleere Wüsten und Steppen in Gebieten, wo die Sonne fast das ganze Jahr mittags fast senkrecht steht. Mit Gleichstrom-Hochspannungsleitungen zu den Verbraucherzentren gebracht, im Verbundnetz die Nächte ausgleichend, könnten 80% der bewohnten Gebiete versorgt werden.

Mit einer Investition von etwa dem, was für den Irak-Krieg ausgegeben wurde und schon genehmigt ist für weitere Ausgaben, könnte man so den Energiehunger fast der ganzen Menschheit in wenigen Jahren auf Sonnenenergie umstellen und sämtliche CO2-Schleudern und Radioaktivitäts-Erzeuger stillegen.


Veröffentlicht am 20. Juni 2007 in der Berliner Umschau

Originalartikel

Dienstag, 19. Juni 2007

Verdursten in Falludscha

Nicht-konventionelle Waffen in Falludscha

US-Truppen, wie wäre es mit mit Galle befeuchteten Schwämmen?

Von Elmar Getto

Anlässlich des kürzlichen zweiten Jahrestages der Rückkehr der wenigen Überlebenden Zivilisten nach Falludscha wird hier ein Artikel von Elmar Getto von damals zum Vorgehen der US-Truppen gegen Zivilisten in dieser irakischen Stadt erneut veröffentlicht. Die Massaker dürfen nicht vergessen werden!

Die Nachrichtenagentur Inter Press News Service veröffentlichte am Freitag einige Aussagen von Personen, die aus Falludscha entkommen konnten und nun in Lagern leben.

Dabei werden nicht nur die schon bekannten Mißachtungen der Genfer Konvention erneut vorgebracht, sondern auch neue und weiter gehende Anklagen erhoben.

Ein ehemaliger Bewohner des Stadtteils Julen, wo einige der heftigsten Gefechte stattfanden, wird zitiert: „Sie benutzten diese komischen Bomben, die Rauch in einer Pilzwolke ausstoßen. Dann fallen kleine Teile aus der Wolke, die lange Schwänze von Rauch hinter sich herziehen.“
Das entspricht der Beschreibung einer Chemie-Waffe. Solange keine näheren Angaben vorliegen, muß man davon ausgehen, daß es sich um den Einsatz von CS-Gas handelt.

CS-Gas wird von der Polizei in verschiedenen Ländern, so auch in der Bundesrepublik, zur Auflösung von Demonstrationen verwendet. Es hat neben dem Effekt des Reizgases (Tränenreizung) in höheren Konzentrationen (also für Personen, die sich in der Nähe befinden) auch Auswirkungen auf andere Körperfunktionen, die von Erbrechen und Übelkeit über Bewußtlosigkeit mit Konvulsionen zu unwillkürlichen Krämpfen führen. Die Gefahr für Leib und Leben besteht einerseits darin, daß ein Erbrechen bei Bewußtlosigkeit zum Einatmen von Erbrochenem führen kann (was eine tödliche Gefahr bedeutet) und anderseits, daß die Bewußtlosigkeit dazu führen kann, daß die betroffenen Personen lange Zeit im Einflußbereich des Gases verbleiben. Bei Langzeiteinwirkung ist CS ein tödliches Gas, wie mit Tierversuchen bewiesen wurde.

Die Polizeibehörden argumentieren damit, daß beim Auflösen von Demonstrationen schnelle Hilfe für eventuell Bewußtlose erreichbar ist und deshalb keine Gefahr bestünde.

Bush Deaths

Selbst wenn man dieses Argument akzeptiert, ist es doch klar, daß CS-Gas in Kriegen als Chemie-Waffe und damit verboten angesehen wird und werden muß. In Kriegen ist es offensichtlich, daß schnelle Hilfe selten zur Stelle ist und es sich damit um den Einsatz eines chemischen Stoffes zum „Außer-Gefecht-Setzen“ und auch zur Tötung handelt, was ja eben die Definition von Chemie-Waffen ist.

In Falludscha war es besonders offensichtlich, daß es keine schnelle Hilfe (in Wirklichkeit überhaupt keine Hilfe) für Verletzte und Bewußtlose gab. Nach vielen Zeugenaussagen schossen US-Heckenschützen auf alles, was sich auf den Straßen bewegte und machten damit das Bergen von Verletzten unmöglich.

Besondere Empörung haben in arabischen Ländern die Zeugenaussagen von verschiedenen Personen hervorgerufen, daß auf den Straßen liegende Verwundete von US-Panzern und gepanzerten Fahrzeugen gezielt überrollt wurden

Auch die typischen Anzeichen von Phosphor- oder Napalm-Brandbomben, die ausdrücklich verboten sind, werden berichtet: „Teile dieser Bomben verursachten plötzlich große Brände. Die Haut wurde verbrannt, auch wenn man Wasser auf die betroffenen Stellen schüttete.“

Irakkrieg

Daneben gibt es vielfache Zeugen vom willkürlichen Abschlachten von Zivilpersonen.

Fliehende Zivilpersonen (Frauen, Kinder, alte Männer) machten sich vielfach mit improvisierten weißen Fahnen kenntlich: „Sie wurden alle erschoßen.“

Andere versuchten zu fliehen, indem sie durch den Euphrat schwammen. „Die Amerikaner erschossen sie vom Ufer aus.“

US-Soldaten, so wird berichtet, drangen in einem Krankenhaus in den Operationssaal ein und zwangen die Ärzte, die Operation zu unterbrechen, so daß der Verletzte starb.

In einem Fall hätten die US-Truppen Personen, die Falludscha verlassen wollen, aufgefordert, zu einer Moschee zu kommen. Die Gruppen von Menschen, die mit weißen Flaggen dorthin gingen, wurden ausnahmslos erschoßen.

In den Lagern, in denen ein Teil der Bevölkerung Falludschas untergekommen sind, fehlen Wasser, Essen, Unterkunft und Kleidung. Die US-Truppen sehen sich dafür nicht verantwortlich.

Gun

Ein Repräsentant des „Roten Halbmonds“ berichtet, daß die US-Truppen bis heute keine Helfer nach Falludscha lassen unter dem Vorwand, ihre Sicherheit könne nicht garantiert werden.

Es ist bekannt, daß sich noch viele Zivilisten in den Häusern Falludschas versteckt halten (Sie können ja nicht heraus, denn weiterhin wird auf alles geschossen, was sich auf den Straßen bewegt).

Ebenso ist bekannt, daß die Wasserversorgung Falludschas seit dem Beginn der Offensive vor fast einem Monat gesperrt ist. Das andauernde Verhindern des Zugangs jeder Hilfe bedeutet wohl, daß eine unbekannte Zahl von Personen gezielt dem Tod des Verdurstens ausgesetzt werden.

Wo sind nun die New York Times, die Washington Post oder die Los Angeles Times, wo sind CBS, ABC, CNN und Fox, die Fragen an die US-Regierung über das Verdursten der Zivilisten in Falludscha stellen? Was hindert die Medien in Frankreich, Großbrittanien, Italien, Spanien, Polen usw. diese Fragen zu stellen und auf Antworten zu dringen?

Wo sind all die berühmten Reporter und Kommentaristen vom Ersten, vom Zweiten, von RTL, von Sat usw., wo die Kommentatoren der Welt, der FAZ, von Bild, dem Spiegel, der Süddeutschen der WAZ und wie sie alle heißen? Nicht ein Einziger wagt nicht einmal EINE Frage zu stellen, geschweige denn auf Antworten zu dringen, angesichts von Hunderten (vielleicht Tausenden) von Verdurstenden????
Wozu ist dieses Pack in den Medien noch gut außer der Hofberichterstattung?

Eine besondere Note bekommt der Tod des Verdurstens angesichts eines Obersten Kommandeurs der US-Truppen, der sich als besonders christlich gibt, wenn man bedenkt, daß es eben dieser Tod durch Verdursten ist, den nach seinem Glauben Gottes Sohn am Kreuz gestorben ist.
Wie der Evangelist berichtet, war eines der letzten Worte Jesus am Kreuz: „Mich dürstet.“
Wie wir weiter erfahren, führte einer der römischen Schergen dann einen mit Galle befeuchteten Schwamm an dessen Lippen (was das Leiden des Durstens noch vergrößert).

Sollten wir das US-Oberkommando nicht wenigstens fragen, ob sie in Falludscha nicht mit Galle befeuchtete Schwämme verteilen wollen?

Montag, 18. Juni 2007

Was mit ölreichen Gegenden passiert

Die armen Titanier!

Von Elmar Getto


Dies ist eine andere der Satiren von Elmar Getto, die mich zum Schmunzeln gebracht haben. Erschien ursprünglich in "RBI-Aktuell"am 1. Februar 2005. Ungewollt gewann der Artikel soeben eine neue Aktualität, denn George W. Bush hat den gesamten Weltraum zum Eigentum der Vereinigten Staaten von Nordamerika erklärt.

Nach neuesten Erkenntnissen ist Condolezza Rice bereits seit Tagen dabei, die Invasion auf den Titan zu planen, um den Titaniern Demokratie zu bringen.

Das wird ein Massaker!


Mein Mitgefühl mit den Titaniern ist groß, ja schon fast grenzenlos. Hat doch die europäische Sonde Huygens, als sie auf dem Titan, dem Saturnmond, gelandet ist, eine schreckliche Entdeckung gemacht:

Die ganze Oberfläche des Mondes ist voller Kohlenwasserstoffe: Es regnet Methan, es gibt Meere voller Propan, Butan und Pentan und längerkettigere Kohlenwasserstoffe, sogenannte Öle, bilden ganze Sümpfe.

Öle? Öle! Eben!

Während man auf unserem armen Planeten kilometertief bohren oder teure Bohrinseln ins Meer stellen muß, ist das Öl und Gas dort schlicht und einfach im Überfluß auf der Oberfläche vorhanden, man muß es nur ins Raumschiff pumpen! Noch dazu sind die begehrten Kohlenwasserstoffe dort nicht in Form zäher, hochviskoser Massen vorhanden, sondern bereits fertig in kleinen Molekülen, die man hier Benzin, Diesel und Erdgas nennt.

Daß dies die Aufmerksamkeit von US-Ölkonzernen geweckt hat und die ihre Leute (George W., Condolezza und andere) bereits darauf angesetzt haben, braucht nicht zu verwundern. Es wird für die nächsten Wochen erwartet, daß Condolezza auf ihrer nächsten größeren Rede als Außenministerin bereits die Titanier in die Liste der „Vorposten der Tyrranei“ aufnimmt. Voraussichtlich wird die titanische Tyrranei vorgezogen und wird bereits nach dem Iran drankommen.

Damit bleibt genug Zeit, um einen gesetzten älteren Herrn aus Schweden dorthin zu senden, um als UN-Missionär zu klären, ob dort Titanier vorhanden sind. Man kann bereits mit Sicherheit sagen, daß sein Aussage vor dem Weltsicherheitsrat, es seien keine Titanier zu finden gewesen, noch am gleichen Tag von Condolezza widerlegt werden wird, denn es liegen sichere Geheimdiensterkenntnisse vor, daß es Titanier gibt, daß dort eine Tyrannei herrscht, der Tyrann Abdul Ben Hassan heißt und den Planet Erde bedroht.

Wir werden mit Sicherheit von einer Mission hören, die den Titan in wenigen Tagen vollständig erobert, die Angriffsabsichten Abduls Ben Hassans auf die Erde aufdeckt und nach einiger Suche auch ihn selber aufspürt. Bereits nach wenigen Monaten werden demokratische Wahlen stattfinden, in denen Botschafter Negroponte mit überwiegender Mehrheit gewählt wird. Die „eingebetteten Reporter“ werden in den wenigen Momenten, in denen sie in ihren Betten aufwachen, Stein und Bein schwören, sie hätten die Titanier und Abdul gesehen, allerdings werden aus Sicherheitsgründen keine Photos erlaubt sein.

Erst viel später wird man erfahren, daß aus Sicherheitsgründen alle Titanier in Sondergefängnisse gebracht werden mußten, wo aber weithin mit absolut humanen Methoden gefangen gehalten wird. Wenn einzelne Soldaten über ihre Befugnisse hinausgingen und Titanier gefoltert haben sollten, so werden sie dafür zur Rechenschaft gezogen werden.

Einer der US-Soldaten hatte allerdings die Anweisungen nicht richtig gelesen und hatte auf dem Titan ein Streichholz entzündet. Damit ging der ganze Mond in einer Explosion auf, da all die vielen Kohlenwasserstoffe ja leicht entzündlich sind. Von der Erde aus war aber nicht mehr als ein kleiner Lichtblitz zu sehen.

Die Tatsache, daß es auf dem Titan keinen Sauerstoff gibt und somit auch kein Brand entstehen kann, ist absolut ohne Bedeutung, denn die US-Regierung hat sich von der Abwesenheit bestimmter Dinge an einem Ort noch nie davon abhalten lassen, dort Tod und Zerstörung zu verbreiten.

Sonntag, 17. Juni 2007

Internacional Porto Alegre ist Meister der 'Recopa'

Boca Juniors legt 3:0 gegen Gremio vor

Von Karl Weiss

In Brasilien wurden die Pokalendspiele ausgetragen, die beiden Sieger des letztjährigen Libertadores- und Südamerika-Cups traten gegeneinander an (Recopa) und es fanden die beiden Halbfinale und das erste Finalspiel der diesjährigen Copa Libertadores statt.

Beginnen wir mit Brasilien: Die beiden Endspiele des Pokals in Brasilien wurden ausgetragen. Figuerense aus der Hauptstadt des südlichen Bundesstaates Santa Catarina, Florianopolis, gelang ein hervorragendes Unentschieden im Maracanã-Stadion gegen Fluminense Rio de Janeiro. Im Rückspiel aber am 3. Juni sah das Bild anders aus. Figuerense konnte den Heimvorteil nicht nutzen, sondern verlor gegen Fluminense. Damit konnte die Mannschaft aus Rio den Pokalsieg feiern und steht bereits als einer der Teilnehmer an der Runde der Copa Libertadores im nächsten Jahr fest.

Es wurden in Südamerika auch die beiden Spiele um die ‚Recopa’ ausgetragen, welche die beiden Gewinner der letztjährigen Copa Libertadores und der Copa Sulamerica (Sudamerica) zusammen führten. Das Hinspiel in Mexiko Stadt gewann der Heimverein Pachuca, Gewinner der Copa Sulamerica (die wird üblicherweise in der zweiten Jahreshälfte ausgetragen), mit 2:1. Das Rückspiel in Porto Alegre, sieben einhalb Flugstunden weiter südlich, wurde am 6. Juni eine klare Sache. Internacional, „Inter“, wie der Club in Brasilien genannt wird, Sieger der Libertadores (die in der ersten Jahreshälfte ausgetragen wird) im letzten Jahr, gewann klar mit 4:0 und liess keinen Zweifel, welche der beiden Trophäen wertvoller ist.

In der aktuellen Runde der Libertadores, sicherlich echt vergleichbar mit der „Champions Leage“, begann die Phase der Halbfinale ein. Es trafen in der ersten Paarung die beiden brasilianischen Vereine Santos F.C. und Gremio Porto Alegre aufeinander. Im Hinspiel in der südbrasilianischen Metropole legte Gremio das erwünschte 2:0 vor, während Santos enttäuschte. Im Rückspiel in Santos an der Atlantikküste des Bundestaates São Paulo am 6.6.07 verstand Gremio geschickt, das Spiel des Gegners so weit wie möglich zu unterbinden. Trotzdem: Santos spielte wie aufgedreht, Zé Roberto trieb wieder und wieder die Angriffe nach vorne. Es gelangen Santos denn auch die drei Tore, die man brauchte, um weiterzukommen, nur gelang eben Gremio auch ein Tor nach einem umstrittenen Freistoss: 3:1. Damit hatte Santos zwar auch mit 2 Toren Unterschied gewonnen, aber das Auswärtstor von Gremio machte den Sieg aus.

Nach dem Ausscheiden aus der „Libertadores“ hat Zé Roberto, der auch wieder in die brasilianische Nationalelf zurückgekehrt ist, durchblicken lassen, er werde Santos jetzt verlassen. Na, wie wärs, Bayern, wollt ihr ihn nicht zurückholen? Er spielt im Moment fast auf der Höhe seines Nationalmannschaftskameraden Kaká.

Inzwischen hat Zé Roberto auch erklärt, nicht mehr in der Nationalelf spielen zu wollen. Er habe dort sein Scherflein beigetragen und nun sei es genug. Genau diesen Rücktritt aus der Nationalmannschaft hatte Bayern zur Vorbedingung gemacht, um Zé Roberto eventuell zurück zu holen. Nun kann man gespannt sein, ob da etwas draus wird.

Die Fans würden es danken, wenn wieder technischer Fussball auf höchstem internationalen Niveau in München geboten würde.

Der erste feststehende Endspielteilnehmer war damit Gremio Porto Alegre. Damit ist das seltene Ereignis wahr geworden: In zwei aufeinanderfolgenden Jahren stehen zwei verschiedene Vereine aus einer Stadt im Endspiel der „Libertadores“. Das ist in Europa bezüglich des damaligen Meistercups und der heutigen Champions Leage erst einmal vorgekommen, als Inter und A.C. Mailand einmal dies gleiche Lokalereignis schafften.

Das zweite Halbfinale ist zwischen Cúcuta aus der gleichnamigen kolumbianischen Stadt und dem grossen Favoriten Boca Juniors Buenos Aires ausgetragen worden. Die Überraschungsmannschaft aus Kolumbien schaffte zu Hause ein 3:1, ein wahrlich grosse Leistung angesichts der unbestreitbaren Qualitäten des von Riquelme angetriebenen Boca-Spiels. Nun brauchte Boca für das Rückspiel ein 2:0 oder 4:1. Das würde schwer werden. Am 7.6.07 sahen die Argentinier in der ausverkaften „Bonbonniere“ im Stadtteil Boca am Hafen von Buenos Aires eine gross aufspielende Mannschaft des argentinischen Meisters. Die Kolumbianer wurden mit 4:0 abgefertigt und Boca hat nun allen Grund, den Endspielen optimistisch entgegen zu sehen.

Das erste Endspiel wurde am 13. 6. ausgetragen, in Buenos Aires. Obwohl Gremio heroisch dagegenhielt, war Boca eine Nummer zu gross für den südbrasilianischen Club. Bereits in der ersten Halbzeit war Boca mit einem umstrittenen Tor in Führung gegangen.

Gleich nach der Halbzeitpause versuchte Sandro von Gremio mit hochgestreckten Bein einen Ball zu erreichen, während gleichzeitig ein Boca-Spieler den Ball köpfen wollte. Das musste schief gehen. Sandros Stollen riss eine Wunde im Gesicht des Boca-Spielers auf. Sandro wurde des Platzes verwiesen, eine harte Entscheidung. Wenn Schiedsrichter immer bei hohem Bein mit Treffen des Gegners so entscheiden würden, wäre es sicher o.k. Tun sie aber nicht.

Mit 10 Mann in der „Hölle des Boca-Stadions“ war Gremio dann verloren. Man spielte zwar zwei Chancen heraus, konnte sie aber nicht verwerten. Boca dagegen machte noch zwei Tore, eines davon von Riquelme: 3:0. Das wird fast unmöglich im Rückspiel am 20.6. für Gremio im heimischen Stadion.

Boca mit Riquelme, Palácio und Palermo dürfte diesmal die Libertadores gewinnen und damit den sechsten Sieg in dieser Meisterschaft einheimsen. In den letzten acht Jahren war Boca fünfmal in diesen Endspielen, hat dreimal gewonnen und einmal verloren. Und diesmal?

Die Qualifikation für die beiden südamerikanischen Vereinsmeisterschaften ist, wie in Europa, an die ersten Plätze der nationalen Meisterschaften gebunden. Für die Copa Libertadores hat Brasilien 4 Plätze, Argentinien 3, Uruguay, Paraguay und Kolumbien haben 2 und die anderen Länder sind jeweils mit dem Meister vertreten. Dazu qualifizieren sich (im Gegensatz zur europäischen Regelung) auch die Pokalsieger der Länder und der Sieger der Libertadores vom Vorjahr. Zusätzlich werden noch die 3 ersten der mexikanischen Meisterschaft und der mexikanische Pokalsieger eingeladen. Alle müssen zuerst in ein Vorauswahl, bei der nicht gelost wird, sondern jeweils ein (theoretisch) Schwacher gegen einen (theoretisch) Starken gestellt wird, also z.B. der Meister Brasiliens gegen den Pokalsieger Venezuelas. Die Sieger gehen dann in die Gruppenspiele, die wiederum aus Lostöpfen gelost werden und es geht genauso weiter wie bei der „Champions Leage“.

Für die Copa Sulamérica dürfen alle Meister ein zweites Mal in der zweiten Jahreshälfte antreten, dazu kommen dann die jeweils folgenden Plätze in der Landesmeisterschaft nach denen, die bereits die Copa Libertadores gespielt haben. Brasilien hat dann also ausser dem Meister noch die Plätze 5 bis 8 der Meisterschaft, die dort spielen dürfen usw. Auch hier werden wieder die entsprechenden mexikanischen Vereine eingeladen, auch wenn Mexiko natürlich nicht zu Südamerika gehört.

Die brasilianische Meisterschaft hat inzwischen 5 Runden absolviert. Überraschend sind mit jeweils 11 (von 15 möglichen) Punkten drei Mannschaften aus den zwei Mega-Metropolen Brasiliens vorne: Vasco und Botafogo Rio de Janeiro sowie Corinthians São Paulo. Hinter ihnen drohen Paraná Clube aus Curitiba mit 10 und Figuerense mit 9 Punkten. In fünf Runden gab es schon drei Spitzenreiter. Das wird wohl auch so weitergehen, denn die Ausgeglichenheit, speziell in der Spitze, war auch schon die letzten Jahre das Markenzeichen der brasilianischen Meisterschaft.

Santos steht auf einem Abstiegsplatz, auch Gremio nicht viel besser. Die waren eigentlich Favoriten. Das hängt aber natürlich auch damit zusammen, dass beide schon mehrmals mit Reservemannschaften anftraten, um die Stammelf für die Auseinandersetzungen in der Libertadores zu schonen. Nun – diese brasilianische Meisterschaft verspricht wieder extrem spannend zu werden und erneut eine Menge Überraschungen zu bringen.


Veröffentlicht in der Berliner Umschau am 14. Juni 2007

Karl Weiss - Journalismus

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