Die japanische Tragödie

Autoverkäufe -37,8% im Mai

Von Karl Weiss

Japan scheint in einem weit grösseren Masse in eine Krise zu schlittern als man sich dies vorstellen konnte, als die ersten Meldungen über das Mega-Erdbeben, den Katastophen-Tsunami und die Supergaus in Fukushima bekannt wurden. Die Autoverkäufe in Japan brachen im Mai 2011 um fast 38 Prozent gegenüber dem Vormonat ein (nach minus 51% im April), das weist auf eine katastrophale beginnende Krise hin.

Kind Radioaktivität Japan

Zwar ist der Autoabsatz nur einer von vielen Kennwerten, aber auch die anderen haben deutliche Minus-Zahlen aufzuweisen, die geringsten noch das Brutto-Inlandsprodukt (BIP), das allerdings auch am wenigsten aussagekräftig ist, weil dort auch Gelddrucken als „Wert“ auftaucht.

Das Erdbeben mit seinen wirklich katastophalen Folgen war eine Naturkatastrophe, aber es kann kein Anlass für einen wirtschaftlichen Einbruch in diesem Aussmass sein. Der Tsunami war der grösste seit Menschengedenken, aber auch auch er hatte nicht extreme Auswirkungen auf die Industrieproduktion.

erneute Explosion Fukushima

Aber dann kam Fukushima und alles, was man in Japan bisher geglaubt hatte, löste sich innerhalb von Monaten in Wohlgefallen auf.

Nichts, nichts mehr galt, was bei vorherigen Katastrophen noch gegolten hatte. Fukushima stellte sich als das grösste menschengemachte Unglück aller Zeiten heraus.

Japanisches Atomkraftwerk Fukushima

Da sind nicht nur Zehntausende von zusätzlichen Krebsfällen zu erwarten, die vier Super-Gaus in Fukushima haben auch (und aus verschiedenen Gründen) die Produktion in Japan (zum Teil und zeitweise) stillgelegt und damit eine tiefe Wirtschaftskrise eingeleitet.

Es ist nicht ganz klar, was im Einzelnen zu diesem tiefen Wirtschaftseinbruch geführt hat, aber man weiss, alle grösseren Firmen in der Zentralregion Japans, der Region um Tokyo, haben nach dem Bekanntwerden der ersten Meldungen aus Fukushima ein Einstellen der Produktion beschlossen. Offenbar hatten sie Zugang zur vollen Wahrheit, während der Rest der Welt noch an der Nase herumgeführt wurde.

Allerdings sollten diese Fabriken jetzt alle schon wieder funktionieren und auch das Leben (und die Autokäufe) sollte schon wieder in normalen Bahnen laufen, aber das ist offensichtlich nicht der Fall. Es werden wahrscheinlich noch neue Informationen auftauchen, die besser erklären, was vor sich geht.

25 Jahre Tchernobyl 1986

Wenn hier von einer katastrophalen Wirtschaftskrise die Rede ist, so muss man dazu auch die Umstände sehen. Die japanische Wirtschaft, obwohl sehr erfolgreich im Export, wächst bereits seit den neunziger Jahren nicht mehr oder nur noch geringfügig. Es herrscht seit Jahren Deflation. Auch wenn vor Fukushima geringfügige Preiserhöhungen stattfanden, war dies nur ein Strohfeuer.

Bereits vor der Reihe von Katastrophen, die Japan heimgesucht haben, war das Haushaltsdefizit und die Staatsverschuldung Japans wegen der ständigen Versuche, die Wirtschaft anzuschieben, in extreme Höhen gewachsen. Heute ist die japanische Staatsverschuldung im Verhältnis zum BIP und zum Staatsetat die höchste von allen grösseren Ländern.

Zwar ist Japan noch nicht heruntergestuft worden, zwar hat noch kein Run aus japanischen Staatsanleihen stattgefunden, zwar muss Japan noch keine zwanzig Prozent Zinsen auf neue Staatspapiere ausloben, um fällig werdende Pakete der Verschuldung bezahlen zu können, so wie Griechenland, dessen Staatsverschuldung geringer ist (relativ und absolut) als die Japans, aber es wird nun nur eine Frage der Zeit sein, bis Japan in irgendeiner Form den Staatsbankrott anmelden muss.

Das wird dem japanischen Volk Leiden auferlegen, wie sie die Argentinier schon kennen, die 2001 einen Staatsbankrott erlebten. Die nun anstehende Reihe von Staatsbankrotten (Kandidaten sind neben Japan u.a. Griechenland, Irland, Belgien, Portugal, Spanien, Italien, Grossbritannien und die USA) zeigt:

Die kapitalistische Wirtschaft, das kapitalistische System hat keine Überlebenschance, es hat sich überlebt und muss schnellstmöglich in die Annalen der Geschichte eingehen.

Die sozialistische Revolution steht weltweit auf der Tagesordnung.



Hier Links zu den anderen Artikeln im Blog im Zusammenhang mit dem Super-Gau von Fukushima

- Nur ein bisschen harmlose Radioaktivität?

- Radioaktivitätswerte dürfen nicht mehr veröffentlicht werden.

- Super-Gau Japan 3

- Fukushima – Es wird immer gruseliger

- Radioaktivität? - Alles unschädlich

- Was war der Auslöser des Fukushima-Super-Gaus?

- Strahlende Teilchen in Kanadas Trinkwasser – Fukushima 7
- Fukushima – Kernschmelze im Reaktor 4

- Fukushima – Düster, düsterer

- Streit um die Fukushima-Artikel dieses Blogs

- Nach Fukushima nun Kashiwasaki – Kariwa?

- Fukushima – Die Atom-Mafia

- Atomreaktor: 50 Jahre Abklingzeit

- Der Deutsche Atom-Gau

- Fukushima: Nuklear-Explosion?

- Fukushima: Vor einem neuen Ausbruch?

- Fukushima: Jetzt scheint es passiert zu sein

- Fukushima: Mein Gott, Walter

- Fukushima: Bei weitem das grösste Atomunglück aller Zeiten

- Fukushima: Jetzt hat es auch die ‚Süddeutsche‘ bemerkt
Freiwirtschaftler - 5. Jun, 10:45

Schweinepriester

„Der Mensch sinkt, wenn er einmal sinkt, immer unter das Tier.“

Friedrich Nietzsche

Wo ist eigentlich das Paradies geblieben? Tatsächlich befinden wir uns noch immer mitten darin, aber wir sehen es nicht. Wir können es nicht sehen, weil Heerscharen von Schweinepriestern uns erzählen, das Paradies sei ein „Obstgarten“, in dem es Verbote einzuhalten gilt, die gar nicht einzuhalten sind. Diese Lüge verbreiten die Priester seit Jahrtausenden; zuerst, weil sie uns belügen mussten, und später, weil sie nicht mehr anders konnten. Das Lügen wird zur Gewohnheit, wenn die Wahrheit längst vergessen und die Lügerei umso besser bezahlt ist, je höher das Lügengebäude wird, das mit verbogenen Balken gerade noch errichtet werden kann.

Unser schöner Garten Eden wurde zu jener „modernen Zivilisation“, in der das Lügen mittlerweile so gut bezahlt wird, dass die ehrliche Arbeit es kaum noch tragen kann.

Alles begann mit der Erbsünde. Als noch niemand wusste, wie der Himmel auf Erden zu gestalten ist, in der niemand einen unverdienten Gewinn auf Kosten der Mehrarbeit anderer erzielen kann, durfte das arbeitende Volk nicht wissen, dass im Privatkapitalismus ein nachhaltiges Wirtschaften unmöglich und der nächste Krieg unvermeidlich ist. Priester wurden verpflichtet, allen Zinsverlierern zu erzählen, die Marktwirtschaft sei ein „Obstgarten“ und manche Früchte seien eigentlich verboten aber wohl in der Praxis nicht zu vermeiden. So verschaffte die Erbsünde denen ein Auskommen, die außer lügen nichts gelernt hatten.

Problematisch wurde es erst, als ein Prophet erklärte, dass mit konstruktiv umlaufgesichertem Geld der Allokationsmechanismus zwischen Kreditangebot und Kreditnachfrage erhalten bleibt, auch ohne dass das Finanzkapital mit dem Urzins belohnt werden muss, damit es rentable Sachkapitalien gebiert. In diesem Fall wäre das Kreditangebot mit der Summe aller Ersparnisse identisch, der Geldkreislauf stabil, der Geldverleih gerecht, jede Geldbewegung intelligent, jeder Anspruch auf Geld gesichert, und Gott würde nicht mehr gebraucht.

Das Paradies von der Erbsünde befreien und das auch noch ohne Verbote? Diese „Unverschämtheit“ konnte man nicht durchgehen lassen, denn dann würden sogar die Lügner wieder von ehrlicher Arbeit leben müssen.

So wurden alle Priester zu Schweinepriestern; und alle, die nicht gestorben sind, belügen uns noch heute.

Herzlich Willkommen in der wirklichem Welt:

http://www.deweles.de/willkommen/himmel-und-hoelle.html

raicar - 5. Jun, 11:10

Fukushima etc

Unter dem Blog ''Therearenosunglasses'', entnahm ich (4.06.2011) eine neue Version ueber das Fukushima-Unglueck. Der Verfasser kommt hier auf unglaubliche Neuigkeiten, denen ich nicht 100%ig folgen kann, da ich ueber die nuklearen, seis-
mografischen Verhaeltnisse in Unkenntnis bin. Doch von der dort entfaltenen Bri-
sanz des Berichtes, im Allgemeinen, beziffer ich ''9/11'' als nunmehr lediglich ''zweitgroesste Schande'' der Menschheit.
Ich lese Ihre hoechst interessanten Artikel mit voller Aufmerksamkeit und Genugtuung, um so mehr veranlasst mich meine Info an Sie, sehr verehrter Karl Weiss...
Rainer Carl Schultze

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