Samstag, 19. März 2011

Wir sind unter die Räuber gefallen - 1

Soffin: Steuergelder für Superreiche

Von Karl Weiss

Da gibt es also die Milliarden, die (von uns Steuerzahlern bezahlt) in die Bankenhilfe gehen (Soffin genannt). So sollte man also meinen, darüber würde nun öffentlich und Cent für Cent Rechenschaft abgelegt, damit der Steuerzahler, wenn er schon zahlen muss, wenigstens weiss, was damit geschieht und in welche Kanäle das Geld läuft. Aber nein, es wird keine Rechenschaft abgelegt, ausser in einem Geheimausschuss, in dem alle zum absoluten Stillschweigen verpflichtet sind.

FDP: Armut kotzt uns an

Dieser Sonderfond Finanzmarktstabilisierung (Soffin) wurde mit bis zu 480 Milliarden Euro aus Steuergeldern ausgestattet, das ist mehr als das Doppelte des Bundeshaushalts für ein Jahr – und alles wird im Geheimen abgewickelt.

Die Entscheidungen werden von einem von der Regierung eingesetzten ‚Lenkungsausschuss‘ getroffen – im Geheimen selbstverständlich – unter dem Vorsitz des Finanzstaatssekretärs Jörg Asmussen. Das Einsetzen dieses Ausschusse war ja noch zu Zeiten der Grossen Koalition.

Nun müsste natürlich der Bundestag diese Ausgaben kontrollieren, so wie es das Grundgesetz vorsieht, aber nichts dergleichen. Zwar gibt es einen kleinen Ausschuss des Bundestags, der Fragen hierzu beantwortet bekommt (aber keinerlei Beschlüsse fassen kann), aber alle seine Mitglieder sind zu absolutem Stillschweigen verpflichtet.

Der Rettungs-Plan

Das ist genauso, als ob es diesen Ausschuss überhapt nicht gäbe.

Damit hat die Regierung schlicht und einfach das Grundgesetz ausser Kraft gesetzt und alle halten das für erträglich oder sogar selbstverständlich. Das eigentlich zuständige Bundesverfassungsgericht sieht nichts, hört nichts und tut nichts.

Was ist es denn nun, was da so geheim ist, dass alle Eide schwören müssen, nichts herauszulassen?

Nun, vorgesehen ist, Banken Bürgschaften für „faule“ Finanzwerte zu geben, so dass diese die Banken nicht in den Bankrott reissen. Was aber nun, wenn eine grosse Bank wie die Hypo Real Estate Milliarden und Abermilliarden solcher Bürgschaften in Anspruch nimmt und damit verbrät und dann doch den Bach hinunter geht?

"Ich bin in Ordnung, ich bin auf einen Steuerzahler gefallen"

Das Problem liegt wohl gerade darin, dass es vor allem die Deutsche Bank ist, die solche faulen Finanzwerte der Hypo Real Estate in ihrem Besitz hat und damit in die Negativen geraten könnte – wenn die Soffin eben nicht für diese Papiere bürgt und damit nicht der Hypo (ehemalige Bayerische Hyotheken- und Wechsel-Bank) hilft, sondern eben der Deutschen Bank.

Und wie ist es dann, wenn die deutsche Bank schon wieder Milliardenprofite macht, die Hilfe also in die Taschen von Privatleuten läuft, nämlich der Vorstände und Aktionäre der Deutschen Bank?

Das ist natürlich wirklich ein Verbrechen, ein schlichter Raub von Geldern der Steuerzahler und Weitergabe an Leute, die sowieso schon vor Geld stinken.

Und das nur, wenn der „Lenkungsausschuss“ wirklich ausschliesslich das tut, was da offiziell vorgeshen war. Was ist, wenn da Gelder auf „kleinen Umwegen“ an Parteien laufen, vielleicht zufällig gerade die Regierungsparteien? Was ist, wenn damit die Kassen von maroden Parteistiftungen aufgebessert werden? Was ist, wenn da etwas an private Freunde der Mitglieder des ‚Lenkungsausschusses‘ läuft? Es sei hier nicht behauptet, dies geschehe, aber wenn es so wäre, käme es nicht ans Tageslicht.

Aber selbst, wenn wirklich alles an marode Banken läuft – im Endeffekt wird hier Steuerzahlergeld an reiche Leute umverteilt. Mit was soll das begründet werden? Mehr als die allgemeine Aussage, das Finanzsystem dürfe nicht zusammenbrechen, bekommen wir nicht zu hören.

Wenn es heute in Deutschland keine Deutsche Bank mehr gäbe, keine Commerzbank und keine Hypo Real Estate – ganz zu schweigen von den sowieso schon intensiv mit den Parteien verbändelten Landesbanken -, wenn statt dessen diese Aufgaben von Bank X und Bank Y und Bank Z wahrgenommen würden, die keine lange Geschichte von Milliarden-Gewinnen haben, was wäre dann?

Völlig unverständlich auch die Pleite gegangene Dresdner Bank, die mit ihrem Schulden wahrscheinlich den Eigentümer, die Allianz, mit in den Strudel gerissen hätte. Da liess man die Dresdner einfach an die Commerzbank übergehen, was die Allianz von Verantwortung freimachte und nun muss die Commerzbank natürlich für alle Dresdner Schulden aufkommen – mit unseren Steuergeldern. Faktisch wurden also die Vorstände und Aktionäre der Allianz mit Milliarden von Steuergeldern „unterstützt“.

Nun, da kommen wir auf die Systemfrage: Im kapitalistischen System sind es eben gerade die Grossbanken (zusammen mit den Grosskonzernen wie die Allianz), die an der Macht sind. Die Politiker der verschiedenen Parteien sind nur Marionetten an ihren Schnüren.

Und wer an der Macht ist, wird diese natürlich nicht abgeben, bloss weil er plötzlich auf einem Haufen fauler Papiere sitzt. Da wird dann eben der Frau Merkel befohlen, eine Soffin einzurichten und so holt man das benötigte Geld für ungebrochenen Riesen-Profite aus der Bevölkerung heraus.

Dass das nicht an die grosse öffentliche Glocke kommt, ist selbstverständlich. Wo kämen wir denn da hin, wenn die Herrscher den Untertanen Rechenschaft ablegen müssten?

Karl Marx

Wir sind unter die Räuber gefallen! Weg mit diesem kapitalistischen System!

Freitag, 18. März 2011

Raubüberfall! Raubüberfall!

Verbrecher nehmen uns aus

Von Karl Weiss

Wir sollten die Aussage des Chefes von Ryanair, Michael O‘ Leary, die geplante Luftverkehrsabgabe der Bundesregierung sei ein „Raubüberfall“, zum Anlass nehmen, auch ein wenig zu schreien: „Raubüberfall! Raubüberfall!“ Denn was uns die Bundesregierung da so aus den Rippen leiert, geht auf keine Kuhhaut mehr.

FDP: Armut kotzt uns an

Das fing ja schon mit der Mehrwertsteuererhöhung an, wenn die heute auch schon Jahre zurückliegt. Es war die grösste Steuererhöhung in der Geschichte der Bundesrepublik – und erst fast zwei Jahre später verstanden wir, zu was sie eigentlich diente: Man wollte keineswegs, wie angegeben, die Verschuldung des Bundes zurückfahren, nein, man wusste bereits, die grossen Banken würden extrem riskante, aber damit oft auch extrem einträgliche Geschäfte eingehen. Da musste der Staat natürlich etwas in der Hinterhand haben für den Fall, dass zum Beispiel eine Hypo Real Estate mit mehr als 400 Milliarden Euro unterstützt werden muss, damit sie die Deutsche Bank nicht aus den Angeln hebt vor lauter Schulden.

Doch, wie wir wissen, blieb es ja nicht dabei. Die deutschen (und französischen) Grossbanken hatten sich auch noch in hohen Werten bei griechischen und irischen Staatsanleihen und sonstigen Werten engagiert, die mit dem Ausbruch der Krise immer kritischer wurden. Da mussten natürlich phantastische Rettungsschirme (inzwischen bereits bei 1,5 Billionen Euro!) aufgespannt werden, um diesen Ländern die Möglichkeit zu geben, ihre Schulden bei den Banken zu bezahlen.

Karikatur Merkel Lobby

Es wurden ja nicht etwa Deals direkt mit jenem Banken gemacht, nicht etwa diesen Ländern Geld geschenkt, nein, es wurden diesen Ländern neue, teure Kredite aufgedrängt, damit sie die Banken zahlen konnten, jenen Ländern, die sowieso schon hoch verschuldet waren undd alles, was sie brauchten, waren mehr Schulden!

Und wer zahlt das alles, die Reichen in Deutschland? Nein, die zahlen schon längst keine Steuern mehr! Die erhalten ihr Geld steuerfrei auf den Seychellen – oder war es Kaiman Islands? Die Banken? Nein, die bekommen ja dieses Geld, aber nicht als Kredit, sondern bar auf die Hand!

Opel Merkel

Die Politiker? Nein, die machen ihre Verträge, wo sie nach der Karriere unterkommen. Wer all dies zahlt, sind wir, die Normalbürger oder Otto Normalverbraucher, wie sich das nennt.

Wir werden nach Strich und Faden ausgeräubert, mit den steigenden Preisen, die man für die Inflationsrate herunterrechnet, mit den Steuern (wir sind ja die einzigen, die noch Steuern zahlen), mit den Studiengebühren, die uns aufgezwungen wurden, mit den Zusatzbeiträgen zu den Krankenkassen, usw. usw.

Das ist ein ständiger Raubüberfall unter der Führung von Frau Merkel und der CDU/CSU, mit der Unterstützung von Räuber Westerwelle und seiner FDP (besondere Experten in der Klasse „Wir haben vor 50 Jahren zum letzten Mal Steuern gezahlt“) und unter heftiger Mitwirkung der SPD und der Grünen, die dies nur nicht zu verantworten haben, weil sie gerade nicht an der Regierung sind.

Und das sind Milliardenbeträge, die sie uns rauben, nicht lächerliche zwei Millionen, wie man sie aus der Luftverkehrsabgabe herausholen will.

Und wir werden jeden Cent aufzubringen haben für diese Verbrecher, jedenfalls solange, wie wir sie nicht davonjagen, wo sie hingehören!

Hilfe! Raubüberfall!

Mittwoch, 16. März 2011

Nur ein bisschen harmlose Radioaktivität?

Was erwartet Tokio?

Von Karl Weiss

Dem Grossraum Tokio mit etwa 35 Millionen Menschen droht eine intensive radioaktive Verstrahlung. So viele Leute kann man nicht evakuieren. Das ist eine Tragödie! Was da an Verharmlosung verbreitet wird, geht auf keine Kuhhaut mehr. Radioaktivität ist keine Zuckerschlecken und kein Kinderspiel. Sie ist eine der gefährlichsten und tödlichsten Gefahren für das menschliche Leben und die menschliche Gesundheit.

erneute Explosion Fukushima

Selbst das Super-Gift Dioxin kann bei genauer Betrachtung nicht als so gefährlich eingestuft werden wie radioaktive Strahlung.

Hier sei noch kurz eingefügt: der Bürgerjournalist ist nicht nur Naturwissenschaftler, sondern auch Reserve-Offizier der ABC-Abwehrtruppe der Bundeswehr, das ist jene, die sich mit der Abwehr von Gefahren u.a. der Folgen von Atombomben beschäftigt, was sich vor allem auf radioaktive Strahlung bezieht.

Japanisches Atomkraftwerk Fukushima

Radioaktive Strahlung zerstört Zellen, auf die sie trifft. Damit sind alle auf Zellen aufgebauten Lebewesen, also Menschen, Tiere und Pflanzen, empfindlich gegen radioaktive Strahlen. Es gibt keine unschädliche Mindestmenge.

"Erlaubte" Höchstmengen sind Attentate auf Menschen. Dabei ist es noch am schlimmsten, wenn diese Zellen nicht zerstört, aber in ihrer Funktion betroffen werden. Dann können sie sich nämlich zu Krebszellen entwickeln. Damit haben wir bereits die erste und wichtigste Folge von radioaktiven Strahlen erkannt: Krebs. Die andere wichtige ist die Veränderung von Erbgut, was zu Missbildungen beim Nachwuchs führen kann.

Es gibt die "Hintergrundstrahlung", d.h. auch ohne Unfälle sind bereits geringe Mengen an Radioaktivität vorhanden, die bereits für einen Teil der Krebsfälle und einen Teil der Missbildungen verantwortlich sind.

Atomkraftwerk

Bleiben wir noch bei der Wirkung von radioaktiver Strahlung allgemein: Hat zum Beispiel jemand, der sich in weniger als zwei Kilometer Enterfernung von der Explosion einer Atombombe aufhielt, die Hitzestrahlung überstanden, z. B weil er sich in einem Haus aufhielt, so kommt als nächste Wirkung der Atombombe eine intensive radioaktive Strahlung, wobei hier vor allem die Gamma-Strahlung (das ist pure Energie) von hauptsächlicher Bedeutung ist. Diese Gamma-Strahlung durchschlägt nämlich leicht Häuserwände und der von uns Beobachtete in jenem Haus erhält wegen der geringen Entfernung zur Atombombenexplosion eine so hohe Strahlenmenge, das diese ihn tötet.

Das hinterhältige an der radioaktiven Strahlung (in diesem Fall Gamma-Strahlung) ist aber: Er merkt es gar nicht. Er ist bereits tot, aber er spürt im ersten Moment gar nichts. Eine deutliche Mehrheit seiner Körperzellen ist bereits zerstört, aber erst einige Minuten später spürt er: Er ist tödlich verbrannt. Eine der fürchterlichsten Todesarten, die möglich ist: Er stirbt erst in 12 bis 24 Stunden, spürt aber exakt das, was jemand spürt, wenn er lebend verbrannt wird (was ja nur einige Minuten dauert).

Tröstlich ist: In Wirklichkeit folgt auf die radioaktive Strahlung aber noch die Druckwelle, die in zwei Kilometer Entfernung Häuser wegbläst wie Kartenhäuser. Die meisten, die jene tödliche Strahlung abbekommen haben, erleben also jenes "langsame Verbrennen" gar nicht mehr.

Atomkraftwerke Deutschland

Natürlich ist dies nicht der Fall von Menschen, die radioaktivem Fallout ausgesetzt sind, der von Atommeilern ausgeht, die eine Kernschmelze erlitten haben, aber auch für sie hat das Schicksal kein weniger grausames Ende vorgesehen.

Unter radioaktivem „Fallout“ verstehen wir das Rieseln feiner Teilchen, die radioaktiv verseucht sind, aus den „Wolken“ (bei diesen Wolken handelt es sich um nichts Sichtbares), die aus einem Atomreaktor mit Kernschmelze zunächst in grosse Höhen getragen wurden (wegen der irrwitzig hohen Temperaturen einer Kernschmelze, 2000 und mehr Grad) und die danach zu Erde zurückkehren.

Wie die Gesetze der Physik sind, kommen zunächst die schwereren Teilchen, während die ganz feinen Teilchen erst um die halbe oder ganze Welt geflogen sein können, bis sie wieder herunter kommen.

Bei diesen Teilchen handelt es ich entweder um kleine Körner der radioaktiven Stoffe selbst oder (in den meisten Fällen) um Staubkörnchen, an deren Oberfläche ein oder mehr Partikel der radioaktiven Stoffe hängen. Die Mehrzahl dieser Teilchen snd so fein, dass sie dem blossen Auge nicht zugänglich sind (radioaktiver Feinstaub).

Wenn wir also einmal vom schlimmsten Fall ausgehen, dass in den nächsten Tagen drei oder vier der Reaktoren in Fukushima in vollständige Kernschmelze übergehen und anschliessend alle radioaktiven Stoffe an die Athmosphäre abgeben und dass der Wind nach Süden weht und diese Stoffe damit in den Grossraum Tokio trägt, dann muss mit massivsten, ja katastrophalen Folgen gerechnet werden.

Natürlich ist die Intensität der radioaktiven Stahlung am höchsten in der Nähe des Ausgangspunktes, aber auch in grösseren Entfernungen können bei solch massiven Ausbrüchen von Radioaktivität noch beachtliche Strahlungswerte erreicht werden.

Mit der Entfernung zum Startpunkt werden dabei die Probleme mit dem Niveau der unmittelbar messbaren radioaktiven Strahlung immer geringer und es wachsen die Probleme, die von radioaktiven Teilchen ausgehen.

Nehmen wir also den Fall des nur 250 km entfernten Grossraum Tokio. Bis dorthin können bei entsprechenden Winden noch absolut so viele strahlenden Teilchen kommen, dass ein beträchliche messbare Gamma-Strahlung erreicht wird. Mit den Bewohnern dort kann also das gleiche passieren, was wir oben an jenem Fall studiert haben, in dem ein Mensch sich in weniger als 2 km Entfernung von einer Atombombenexplosion aufhielt.

Nur ist natürlich dies Niveau weit niedriger. Trotzdem kann aber eine solche Strahlung, da sie ja in diesem Fall eine Dauereinwirking ist und nicht mehr nur für einige Sekunden wirkt, das gleiche bewirken: Die Gesamtmenge der vom Körper aufgenommenen Strahlung kann so hoch sein, dass dies zum Tod führt. Nur wird die Qual des Sterbens an der Strahlenkrankheit sich dann noch länger hinziehen.

Fukushima Super-Gau

Diese Strahlenkrankheit kann in etwa mit einem heftigen Kater nach einer durchzechten Nacht verglichen werden, nur mit einem gewaltigen Unterschied: Einen Tag später ist dies nicht überwunden, sondern es wird immer schlimmer bis zum Tod.

Diejenigen, die eine geringere Dosis aufgenommen haben, werden dann eventuell für Wochen, Monate oder Jahre unter hefftigen Schmerzen und Unwohlsein leiden und am Ende vielleicht nicht sterben, sich allerdings auch nie wieder erholen und kein normales Leben mehr führen können.

Doch – wie schon gesagt, steigt mit der Entfernung vom Ausgangspunkt die Bedeutung der radioaktiven Teilchen.

Da müssen wir also nun in die Atomchemie einsteigen und erwähnen, was da für Elemente und Isotope von so einem Atomreaktor ausgespien werden:

- Da ist zunächst einmal das Caesium 137, eines der infamsten Isotope, welches die Natur kennt. Es ist ein Beta-Strahler (weiter unten noch etwas dazu) und hat eine Halbwertszeit von zig Jahren, nimmt also im Verlauf einer solchen Erkrankung kaum an Strahlung ab. Hat man Teilchen dieses Isotops in den Körper bekommen, also eingeatmet, verschluckt oder über eine Wunde (dabei reichen wenige Pico- bis Milligramm), so entwickelt die Strahlung ihre fürchterliche Wirkung. Caesium ist chemisch extrem ähnlich zu Kalium und der Körper kann beide nicht unterscheiden (Kalium ist ja eines der wichtigsten Spurenelemente, das alle Lebewesen brauchen).

Der Körper baut also das strahlende Caesium direkt an verschiedenen Stellen ein und es gibt keine Möglichkeit, dies wieder loszuwerden. Zwar kann das auch zu Strahlenkrankheit führen, die oben schon beschrieben wurde, aber nun ist weit häufiger, das sich Krebs bildet.

Da wird oft Leukämie hervorgerufen, aber auch andere Krebsarten, abhängig davon, wo der Körper die Teilchen eingebaut hat. Wer mit Caesium 137 contaminiert ist, kann nur auf einen schnellen Tod hoffen. Gliedmassen verfaulen und müssen amputiert werden, Organe verfaulen im lebenden Körper, mehrere Krebsarten entwickeln sich gleichzeitig und am schlimmsten sind die dran, die nicht schnell daran sterben. Nach Hiroshima wurde von Menschen berichtet, die es auf fast 15 Jahre des Überlebens unter unbeschreiblichen Schmerzen brachten.

25 Jahre Tchernobyl 1986
Dies ist das Foto einer Wandzeichnung mit einem von der Krebsbehandlung gezeichneten Kind mit der Ruine von Tchernobyl im Hintergrund. Das schlimmste sind bei den Atomkatastrophen immer die hohen Zahlen von Kindern mit Krebs.

- Als zweites ist hier Strontium 90 zu erwähnen, ebenfalls ein Beta-Strahler, ebenfalls vom Körper mit einem lebenswichtigen Element verwechselt (in diesem Fall Calcium) und ebenfalls eine Halbwertszeit im Zig-Jahre-Bereich. Alles andere läuft genau parallel zum Fall Caesium 137.

- Drittens ist hier von Jod 131 zu sprechen. Jod wird ebenfalls von unserem Körper gebraucht – dabei geht es hauptsächlich um die Schilddrüse. Dieses Isotop hat eine geringere Halbwertzeit als die vorher genannten, aber dafür ist auch die Strahlung intensiver. Da der Körper dies Isotop praktisch immer in der Schilddrüse einbaut, ist das Ergebnis fast immer Schilddrüsenkrebs. Der führt meistens schnell zum Tode und so darf Jod 131 zu den weniger fürchterlichen Isotopen gerechnet werden. Gegen dieses Isotop gibt es einen teilweisen Schutz, wenn man Jodtabletten schluckt. Die "besetzen" dann das ganze Jod in der Schilddrüse und verhindert (zum Teil), das sich das radioaktive Isotop dort einpflanzt. Diese Jodtabletten haben aber keine Wirkung gegen die anderen radioaktiven Isotope, so dass dadurch nicht wirklich Probleme gelöst werden.

- Schliesslich kommen noch die Plutonium-Nuklide ins Spiel, denn ein Atomreaktor produziert auch künstliche Isotopen von natürlich nicht vorkommenden Elementen. Dazu gehören Plutonium und Americium, beides extrem giftige Schwermetalle. Meistens ist es aber nicht die Giftigkeit, die tötet, sondern die Strahlung. Besonders Plutonium 239 ist gefürchtet, denn es ist ein Alpha-Strahler und hat die phantastische Halbwertszeit von 24 000 Jahren. Wer das in den Körper bekommen hat, wird noch Jahre überleben, aber von niemandem beneidet werden. Es gibt auch noch Plutonium 241, das zunächst als Betastrahler nicht so gewalttätig ist, bis es sich in Americium 241 umgewandelt hat. Das ist nämlich wie das erwähnte Plutonium-Isotop ein Alpha-Strahler, in diesem Fall mit einer Halbwertszeit von über 400 Jahren, also der sichere Tod, aber mit Zeitverzögerung, um dem Betroffenen noch viele Monate oder Jahre des Leidens zu bescheren.

Was den Typ der Strahlung betrifft: Gamma-Strahlung wird von fast nichts zurückgehalten (ausser dicksten Bleiwänden). Sie ist reine Energie und die energieintensivste Strahlung, die wir kennen. Sie führt zur Strahlenkrankheit und bei genügender Intensität und/oder Dauer zur völligen Desintegration eines Lebewesens.

Betastrahlung besteht aus Elektronen. Sie hat nur eine Eindringtiefe von Millimetern bis zig Zentimetern, ist aber zerstörerisch, wo sie eindringt. Sie ist die typische Strahlung, die Krebs erzeugt und Gene verändert.

Alphastrahlung schliesslich ist sehr massiv, hat aber fast keine Eindringtiefe. Sie kann kein Blatt Papier durchschlagen. Hat man aber einen Alphastrahler im Körper, so wird jene Körperregion völlig zerstört. Da kommt es dann zu jenen abfaulenden Gliedmassen und Organen.

Steht also ein radioaktiver Fallout an (wie das eventuell in der Region Tokio der Fall sein wird), so muss man mit allen Mitteln verhindern, dass man solche Teilchen einatmet oder mit der Nahrung zu sich nimmt oder auf die Haut bekommt.

Man könnte also versuchen (wenn man nicht fliehen kann), sich mit einem Vorrat an nicht kontaminiertem Wasser und Lebensmitteln im Keller zu verbarrikadieren und alle Ritzen zustopfen – aber wie lange will man das durchhalten? Wenn man wieder herauskommt, werden ja die feinen Teilchen immer noch an der Oberfläche sein und einem mit jedem Wind ins Gesicht geblasen.

Man erinnere sich: Die Halbwertzeiten der wichtigsten Isotopen liegen über 10 Jahre!

Schliesslich noch zur Frage der Entfernung. Der Wind trägt diese feinen Partikel sehr weit. Man erinnere sich nur an Tschernobyl – das war 1985! Die Teilchen von dort (und das war nur ein Reaktor) wurden bis nach Tschechien, Süddeutschland, Österreich und die Schweiz und die ganze Alpenregion getragen – das sind um die 2000 km!

Bis heute, 25 Jahre später, dürfen keine Pilze aus dieser Region gegessen werden, die nicht zunächst nach radioaktiver Strahlung untersucht wurden.
Die Wildschweine, die sich wiederum gerne von solche Pilzen ernähren, müssen vor ihrer weiteren Verwendung mit Geigerzählern überwacht werden. Jene Jäger, deren Beute zu hohe Strahlung enthält, werden offiziell entschädigt! Heute, 25 Jahre nach Tschernobyl!

Und dazu kommt noch ein anderer Effekt. Die allerfeinsten Teilchen, die von dem Aufwind der Kernschmelze besonders hoch getragen wurden, erreichen in der Stratosphäre (über 12 000 Meter Höhe) die Bereiche der Jet-Ströme. Die können solche Teilchen dann in West-Ost-Richtung rund um die Erde tragen. Wer also meint, in Deutschland sei man fern von diesen Dingen, hat nicht mit der brutalen Realität gerechnet.

Nur wir hier unten auf der Südhalbkugel können uns für den Moment halbwegs sicher wähnen – jedenfalls bis einer der Kernreaktoren in Australien oder Brasilien in die Luft fliegt.


Neue Aktualisierung 16. 3. 2011, nachmittag

Die "Sueddeutsche" bringt Photos von verschiedenen Reaktoren im Komplex Fukushima. Da zeigen sich in dichten Rauchwolken völlig von Explosionen zerfetzte Strukturen. Bildunterschriften (u.a.):

"Dichte Wolken über dem AKW Fukushima-1: Der Reaktor 4 hat zum zweiten Mal gebrannt. Auch aus Reaktor 3 steigt weißer Rauch auf - die innere Schutzhülle soll beschädigt sein."

"Große Sorgen bereitet auch Reaktor 3, in dem Brennstäbe mit hochgiftigem Plutonium gelagert sind: Dort war es am Montag zu einer Wasserstoffexplosion gekommen, zwischenzeitlich soll es auch in diesem Block gebrannt haben."

"Aufgrund der extrem erhöhten radioaktiven Belastung vor Ort wurden die verbliebenen 50 Arbeiter zwischenzeitlich angewiesen, die Arbeiten einzustellen und das Gelände zu verlassen. Mittlerweile ist die Evakuierungsanordnung aber wieder aufgehoben."

"Ein Löscheinsatz mit Helikoptern über Reaktor 3 musste abgebrochen werden. Laut einer Nachrichtenagentur war der Grund die hohe Radioaktivität."

Kein weiterer Kommentar.


Neue Aktualisierung 16. 3. 2011, Nacht

Laut "Financial Times Deutschland" berichtet die NRC (US-Atombehörde), in dem Abklingbecken des Blocks 4 sei kein Wasser mehr und die Radioaktivität sei extrem hoch.

Auch die stillgelegten Reaktoren 5 und 6 von Fukushima hätten Abklingbecken für die alten Brennstäbe, die bereits stark erhitzt seien.



Hier Links zu den anderen Artikeln im Blog im Zusammenhang mit dem Super-Gau von Fukushima


- Radioaktivitätswerte dürfen nicht mehr veröffentlicht werden.

- Super-Gau Japan 3

- Fukushima – Es wird immer gruseliger

- Radioaktivität? - Alles unschädlich

- Was war der Auslöser des Fukushima-Super-Gaus?

- Strahlende Teilchen in Kanadas Trinkwasser – Fukushima 7

- Fukushima – Kernschmelze im Reaktor 4

- Fukushima – Düster, düsterer

- Streit um die Fukushima-Artikel dieses Blogs

- Nach Fukushima nun Kashiwasaki – Kariwa?

- Fukushima – Die Atom-Mafia

- Atomreaktor: 50 Jahre Abklingzeit

- Der Deutsche Atom-Gau

- Fukushima: Nuklear-Explosion?

- Fukushima: Vor einem neuen Ausbruch?

- Fukushima: Jetzt scheint es passiert zu sein

- Fukushima: Mein Gott, Walter

- Fukushima: Bei weitem das grösste Atomunglück aller Zeiten

- Fukushima: Jetzt hat es auch die ‚Süddeutsche‘ bemerkt

Dienstag, 15. März 2011

China hat ökonomisch zu den USA aufgeschlossen

2010: Mehr produzierte Güter als die USA

Von Karl Weiss

Nach Angaben der französischen Nachrichtenagentur AFP hat das Institut für ökonomische Studien ‘IHS Global Insight‘ errechnet: China hat nach der Summe aller produzierten Güter die USA im Jahr 2010 bereits überholt. Die USA hatten mit einer Summe von 1,952 Trillionen (bei uns heisst das Billionen) Dollar 19,4% der weltweit produzierten Güter hergestellt, während China mit 1,995 Billionen Dollar einen Anteil von 19,8% erreichte.

Wirtschaftsmacht China 1

Die Gründe sind das stärkere Wirtschaftswachstum in China gegenüber dem der USA und der gestiegene Kurs des Yuan im Verhältnis zum Dollar.

Es hat also keinen Sinn, wegen dieser Rechnung nun gleich das Ende der Supermacht USA zu erklären, denn im Grunde handelt es sich um einen Wechselkurs-Änderungs-Effekt. Im Kern liegen also beide gleichauf.

Zum Ende des Jahres hatte die chinesische Regierung eine relative Aufwertung des Yuan gegen den Dollar zugelassen, ein Schritt, den die Amerikaner schon lange gefordert hatten. Hätte das Institut mit den Wechselkursen von Ende November gerechnet und nicht mit denen Ende Dezember, wären die USA weiterhin vorne.

Wirtschaftsmacht China

Doch anderersits kann man nicht mehr übersehen, dass sich die Situation der Kräfteverhältnisse in der Welt verändert. Die Zeit der USA als alleiniger Supermacht geht ihrem Ende entgegen – sie hat nur etwa 20 Jahre gedauert. China ist in mancher Hinsicht schon heute eine Supermacht, hat andererseits aber auf vielen Gebieten noch gegen die USA aufzuholen.

Die Chinesen pochen nun auch nicht triumphierend auf irgenwelchen Rechten, sondern ziehen es vor, sich leise anzuschleichen und dann heimlich zu überholen. Sie haben keine offiziellen Feiern der grössten Wirtschaftsmacht der Erde nötig. Sie wissen auch so, sie sind auf der Überholspur und die USA haben nichts mehr zuzulegen.

Ford Trucks in Detroit auf Halde

Wir werden uns für einige Zeit auf das Nebeneinander zweier Supermächte einstellen müssen. Es kann allerdings ein, dass diese Situation nur vorübergehend ist, denn die wirtschaftliche Situation der USA ist „unschön“ (siehe diesen Artikel: „USA unschön“ http://karlweiss.twoday.net/stories/14663225/ ). Es ist nicht auszuschliessen, dass bis zum Ende dieses Jahres (oder vielleicht des folgenden) die USA in einen Crash steuern, der ihrem Supermacht-Status endgültig ein Ende bereitet.

Dann könnten wir uns unversehens mit einer neuen Situation konfrontiert sehen: Wiederum nur eine Supermacht, aber diesmal eine andere: China.

Chrysler Dodge Autohalde

Niemand mache sich Illusionen, jene Situation könnte weniger schlimm sein als die Zeit unter der Vorherrschaft der USA. China ist längst ein kapitalistischer, imperialistischer Staat und wird sein Szepter nicht weniger fürchterlich über der Erde schwingen als es jetzt die USA tun (schlimmer als die USA ist ja aber auch nicht möglich).

Andererseits weist die AFP-Meldung aber auch auf einen grundlegenden Unterschied hin: Während die USA etwa 300 Millionen Menschen zählen und die obige Gesamtmenge der produzierten Güter von etwa 11,5 Millionen Arbeitern geschaffen wurde, hat China glatt das achtfache an Menschen (deutlich über 2 Milliarden) und seine Produktionsleistung wird durch etwa 100 Millionen arbeitende Menschen erzeugt.

Am wichtigsten aber ist die Sicht auf beide: Zusammen erzeugen sie fast 40% der weltweit produzierten Güter. Für alle die anderen Länder (annähernd 180) bleiben nur zusammen 60%. Das ist das wesentliche Ungleichgewicht und das ist der eigentlich kritische Punkt. Die Schwäche aller anderen Länder macht viel der Stärke der Supermächte aus.

Montag, 14. März 2011

Zuerst die Bienen, dann die Menschen

Kaum noch Zeit, das Überleben zu sichern

Von Karl Weiss

Wenn wir dem Tod durch radioaktive Strahlung oder durch sie verursachte Krankheiten entrinnen, dann kommt das Desaster mit den Nahrungsmitteln: Das Bienensterben auf der Nordhalbkugel bedroht das Überleben der Menschen! Wenn wir diesen Kapitalismus noch lange so weiter machen lassen, gibt es bald keinen Ausweg mehr und man kann sich nicht einmal die Todesart mehr aussuchen.

In der nördlichen Hemisphäre (also der Nordhalbkugel der Erde) sind bereits 85% der Bienenschwärme verschwunden. Die Ursachen: Sie fallen Pestiziden zum Opfer, leiden unter der Umweltverschmutzung und verringern aus diesen beiden Gründen ihre Resistenz gegen Krankheiten.

Nun mag vielleicht einer sagen: Alles nicht so schlimm, dann haben wir eben keinen Honig mehr. Aber das unterschätzt völlig die Bedeutung der Bienen für die menschliche Ernährung.

Von den 100 Pflanzenarten, die 90% aller von Menschen zur Ernährung genutzten Arten darstellen, werden mehr als 70 von Bienen bestäubt.

Das Bienensterben bedroht also die menschliche Existenz.

Sonntag, 13. März 2011

Fukushima, Japan: Super-Gau?

Japanische Behörden mauern

Von Karl Weiss

Es kann mit ziemlicher Sicherheit davon ausgegangen werden: Als Folge des verheerenden Tsunamis an Japans Süd- und Ostküste (Berichtigung: Nordjapans Ostküste), hat das Atomkraftwerk Fukushima, Block 1, eine Abfolge von Ereignissen erlebt, die am Ende zur Kernschmelze, zum Super-GAU geführt haben. Selbst die Bundesregierung, die abzuwiegeln versucht, sagte (Bundesumweltminister Röttgen): "Anhand der uns vorliegenden Informationen neigen wir dazu, dass dort eine Kernschmelze im Gange ist."

Japanisches Atomkraftwerk Fukushima
Auf diesem Bild kann man gut sehen, welche immensen Wassermengen zum Kühlen eines Atomkraftwerkes notwendig sind: Oben rechts und unten links sieht man jeweils den Auslass des Kühlwassers. Wenn meine Information stimmt, sind auf diesem Bild zwei Atomkraftwerke mit insgesamt 5 Reaktoren zu sehen.

Die anderen Blöcke des Fukushima-Kernkraftwerks-Komplexes sind ebenfalls bedroht. Für das andere Atomkraftwerk des gleichen Komplexes, Fukushima 2, wurde ebenfalls der Notstand ausgerufen. Auch dort droht eine Kernschmelze. Nach Angaben der „Financial Times Deutschland“ (FTD) sind damit insgesamt 5 Reaktoren in zwei Komplexen von Atomkraftwerken „kritisch“ geworden.

Die „Süddeutsche“ befragte zwei kernkraftkritische Fachleute, den Atomexperten der Organisation deutsche Umwelthilfe, Gerd Rosenkranz, und Karsten Smid von „Greenpeace“, die beide bestätigten, alle vorliegenden Informationen wiesen auf eine Kernschmelze hin, zumindest in Fukushima 1.

Die japanische Regierung hatte zunächst noch eine Kernschmelze bestätigt, kurz danach aber verneint. Der Kern des Reaktors Fukushima 1 sei von der Explosion überhaupt nicht betroffen. Dies darf als panikdämpfende Lüge angesehen werden. Man konnte nämlich auf einem Photo, das aus der Luft gemacht wurde, einen riesigen Brand direkt im Block 1 sehen, der ohne eine Kernschmelze (und einen offenen Block, dessen Schutzhülle von der Explosion zerstört wurde) in dieser Weise nicht denkbar ist.

Die japanische Regierung folgt offenbar genau dem gleichen Schema, das bereits bei den beiden vorherigen Kernschmelzen in Atomkraftwerken, in Three Miles Island in den USA und in Tschernobyl in der damaligen Sowjetunion, von den jeweiligen Regierungen angewandt wurde: Nachdem der grundsätzliche Fakt eines ernst zu nehmenden Unfalls nicht mehr zu leugnen war, wird solange nach unten gespielt, wie dies irgendwie möglich ist.

Atomkraftwerk

Es werden keine konkreten Informationen über das tatsächliche Aussmass gegeben, es werden immer noch Menschen in die Nähe des Reaktors geschickt, auch wenn sie da in den sicheren Tod gehen, es werden nicht konsequent 25 km um den Reaktor herum alle Menschen evakuiert, es werden in kurzer Folge andauernd widersprüchliche Meldungen herausgegeben, so dass man glaubt, eine Chance zu haben, die Öffentlichkeit zu täuschen.

In Tschernobyl im Jahre 1986 wurde dem Rest der Menschheit (ausser Gorbatschow, der es natürlich seit dem Beginn wusste) erst bewusst, es hatte einen Super-Gau gegen, als durch die (seltene) Ostwindströmung die radioaktiven Partikel im Westen ankamen und das hiess vor allem Süddeutschland, Österreich und die Schweiz. Bis heute dürfen Pilze aus dieser Region nicht verzehrt werden wegen der hohen radioaktiven Belastung – und das ist nun 25 Jahre her!

In Three Miles Island waren die Vertuschungsmassnahmen sogar so weitgehend, dass bis heute die Kernschmelze nicht offiziell zugegeben wurde. Ebenfalls dort wurde die Bevölkerung im Umkreis nicht evakuiert, angeblich, um keine Panik zu erzeugen.

Atomkraftwerke Deutschland

Nun, wenn irgendwann eine Panik ihre Berechtigung hat, dann wenn man in der Umgebung eines Kernkraftwerks lebt und dort ein Super-GAU passiert (GAU steht für „Grössten Anzunehmenden Unfall“. Der begriff Super-Gau wurde später geschaffen, weil am Anfang noch die Möglichkeit von Kernschmelzen völlig ausgeschlossen wurde. Die Atomkraftwerke seien sicher.)

Alle Lösch- und Sicherheitskräfte, die in den beiden vorhergehenden Fällen in die Nähe der offenen Kernschmelze geschickt wurden, starben innerhalb kurzer Zeit. In den USA sind alle Unterlagen über das Three Mile Island-Desaster bis heute geheim. Niemand weiss, wieviele starben und weshalb. Ein offizieller nachzulesender Bericht existiert nicht.

Es wurde behauptet, die Strahlung in der Umgebung des Kernkraftwerkes sei um nicht mehr gestiegen, als es eine einmalige Röntgenuntersuchung darstellt. Allerdings gibt es auch Wissenschaftler, die sich dem vorgebenen Ergebnissen nicht beugen, sondern wirkliche Verhältnisse erforschen. So haben zum Beispiel diese Wissenschaftler in ihrer Studie

http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/9074881?ordinalpos=1&itool=PPMCLayout.PPMCAppController.PPMCArticlePage.PPMCPubmedRA&linkpos=3

im Jahr 1997, also Jahrzehnte nach dem Vorfall, folgendes gefunden:

(übersetzt mit den schwächlichen Englisch-Kenntnissen des Bürger-Journalisten, wer eine bessere Übersetzung anfertigen kann, sei willkommen)

„Der Anstieg der Krebsfälle in der Umgebung des Three-Mile-Island- Reaktors nach dem Unfall (mit einer zweijährigen Karenzzeit, mit einem Ausgleichsfaktor für sozioökonomische Besonderheiten) beträgt 0,034 Prozent (generell) und 0,103 Prozent für Lungenkrebs und (noch höher) 0,139 Prozent für Leukämie (Blutkrebs).“ Das sind hohe Werte , die sich mit den behaupteten Zahlen für Strahlung nicht in Übereinstimmung bringen lassen.

Was waren die Gründe für diese drei Unfälle?

Der Three Mile-Island-Unfall war offensichtlich (obwohl, wie gesagt, keine offiziellen Berichte vorliegen) verursacht 1. Durch eine Verkettung unglücklicher Umstände (das ist die erste Ursache jeglicher schwerer Unfälle), 2. Durch Fehler der Bedienungsmannschaft, 3. Durch offensichtlich mangelnde Instruktion und Training der Bedienungsmannschaft und 4. Durch die bekannten Risiken jeglicher Stromerzeugung aus Atomkraft.

Wer mehr von der Sache versteht, sagt aber, die Ursachen solcher Unfälle sind zu 100% die unersättlichen Profiterwartungen der Hersteller- und Betreiber-Gesellschaften, die 90% aller notwendigen Sicherheitsvorkehrungen nicht installieren, um über 90% mehr Profit zu haben.

Der Unfall von Tschernobyl ist ebenfalls bis heute nicht ausreichend erklärt. Auch hier wird viel von Fehlern des Personals gesprochen und sehr wenig von nicht installierten Mindest-Sicherheitsvorkehrungen bei einer so heiklen Materie.

Doch in beiden Fällen hatte die Diskussion in Deutschland immer wieder betont, es handele sich in keiner Weise um vergleichbare Fälle mit deutschen Atomkraftwerken, denn die Sicherheitsvorschriften in den USA seien viel laxer als jene in Deutschland und die sowjetischen Atomkraftwerke seien sowieso nicht mit dem hohen deutschen technischen Standart zu vergleichen.

So bezog sich denn die Bundeskanzlerin auch gleich in ihrer ersten Stellungnahme zu den Ereignissen in Japan darauf, dass dort praktisch identische Technik wie in Deutschland verwendet wird.
Originalton „Süddeutsche“ und Merkel: „Wenn so etwas in einem Hochtechnologieland wie Japan vorkomme, "dann kann auch ein Land wie Deutschland nicht einfach zur Tagesordnung übergehen".“

Ja, wie recht sie hat!

Was war nun eigentlich konkret der Grund für dieses Desaster in Fukushima? Zunächst kam das Erdbeben, eines der grössten, das je registriert wurde. Es führte, wie vorgesehen, zur Schnellabschaltung der Atomkraftwerke – das funktionierte. Nur hat so ein Atomkraftwerk aus Gründen der Physik eine „Nachwärmzeit“. Das hört sich harmlos an, ist es aber nicht.

Was im normalen Betrieb an Hitze hergstellt wird, ist schlicht und einfach immens. Tausende von Liter Wasser pro Sekunde werden verdampft und dieser Dampf emtwickelt einen hohen Druck und treibt Turbinen an, die Elekrtrizität erzeugen.

Die Nachwärme vernichtet die Ernergie normalerweise auf die gleiche Weise, d.h. sie wandelt sie in Elektrizität um. Nun kam aber als zweites Ereignis der Tsunami. Die Gruppe von Kernkraftwerken Fukushima liegt unmittelbar am Meer – siehe auch das Bild.

Zusammen mit dem Herunterfahren der Atomkraftwerke führte der Tsunami endgültig zum völligen Ausfallen jeglicher Stromversorgung. Damit war keine Energie mehr da für die Wasserpunmpen, die für das Herunterfahren benötigt wurden. Man war auf Batterien angewiesen. Nur: Die gesamt Energie dieser Batterien ist sehr begrenzt. Man stelle sich vor, welche Batteriekapazität man hätte installieren müssen, um viele riesigen Wasserpumpen für eine Woche oder mehr auf voller Leistung zu halten. Das hätte den ganzen Profit aus den Atomkraftwerken zunichte gemacht – eine solche Batteriekapazität kostet Millionen!

Man hatte in Wirklichkeit nur eine Batteriekapazität für einige Stunden, doch die Physik lässt sich nicht nach den Profiterwartungen biegen.

Darum dürfte der erste Reaktor bereits in Kernschmelze eingetreten sein und zumindest ein zweiter, eventuell aber alle fünf, für die der Notstand ausgerufen wurde, stehen in Gefahr, auch diesen Weg zu gehen.

Nun mag vielleicht einer meinen, wir haben hier ja keine solchen Erdbeben und Tsunamis, also seien wir hier sicher, aber das haben eben bereits die beiden anderen Fälle vorher gezeigt: Die Gründe, warum die Kühlsysteme von Atomkraftwerken ausfallen oder unzureichend werden, können hundertfach sein. Gegen alle solche Möglichkeiten gefeit zu sein, würde ein Atomkraftwerk bei weitem zu teuer machen.

Fukushima Super-Gau

Und so müssen wir auch weiterhin mit dieser Gefahr gleich in unserer Nähe leben.

Der Bürgerjournalist bittet Sie nun inständig, sich genau jenes Bild hier (von gestern) mit dem kleinen japanischen Kind anzusehen, das auf Strahlung überprüft wird. Ist es bereits völlig verstrahlt, kommt es an einem Ort, wo es in Ruhe sterben kann. Ist die Strahlung geringer, können ihm noch ensetzlich viel Monate bevorstehen mit Leukämie und anderen Krebsarten, manche treten dann sogar simultan auf. Wenn es viel Pech hat, muss es sogar noch Jahre damit leben.

Die Betroffenen von Hiroshima und Nagasaki, die nur geringe Strahlendosen erhielten, waren die am fürchterlichsten Betroffenen, denn sie starben nicht schnell, sondern zum Teil erst nach Jahren entsetzlicher Leiden.

Wenn Sie mal wieder zur Wahl aufgerufen sind, lieber Leser, sorgen Sie dafür, dass beim nächsten Mal dieses Kind nicht Ihres oder Ihr Enkelkind ist.

Sofortige Abschaltung aller Atomkraftwerke!


Aktualisierung 13. 3. 2011, abends

Nach neuesten Meldungen ist nun auch für das Atomkraftwerk Nakanawa der Notstand ausgerufen worden. Das sind, wenn ich richtig zähle, jetzt 6 Reaktoren, die in Japan in kritischem Zustand sind oder sogar schon in Kernschmelze eingetreten sind.

Eine weitere Information liegt jetzt vor: Die direkt am Meer gelegenen Atomkraftwerke wie Fukushima benutzten natürlich Meerwasser zur Kühlung. Da gibt es dann gigantische Ansaugstutzen im Meer. Anscheinend hat aber nun der Tsunami eine riesige Menge von Schlamm in diese Ansaugstutzen geschwemmt. Man hat man wohl nicht für ein effektives Spülsystem für diese Ansaugstutzen gesorgt und hat nun nur eine geringe Menge Wasser zur Kühlung zur Verfügung, was einem wesentlichen Teil der Probleme verursachen soll.

Was im Artikel noch nicht erwähnt wurde: Es gibt für Notfälle in allen Atomkraftwerken auch Dieselmotoren zur Stromerzeugung für die Wasser-Pumpen. Die scheinen aber vom Tsunami überrolt worden zu sein und funktionieren nicht oder nur teilweise.

Noch eine Information wurde aufgefunden: Nach Schätzungen aus westlichen Ländern hat es beim Tschernobyl-Unfall etwa 10 000 zusätzliche Krebsfälle in der Umgebung und bei der Bevölkerung in der Windrichtung gegeben. Und dort trat nur ein Reaktor in Kernschmelze ein. Russland hat natürlich abgestritten, dass radioaktive Strahlung Krebs erzeugt. Merkt ihr, wie die uns für dumm verkaufen?

Wer die Explosion in Fukushima echt sehen will, hier ist sie: http://www.youtube.com/watch?v=hFwsyD1ZCVc


Wie gesagt: Sofortige Stillegung aller Atomkraftwerke!


Neue Aktualisierung - Nacht auf den 14. März 2011

Es ist kaum zu glauben, aber das ist wirklich eine Folge von Ereignissen, die Weltgeschichte verändern. Es lässt sich zumindest eine Kernschmelze schon nicht mehr leugnen, aber es können sechs oder sieben weitere folgen!!!!

Es ist zu befürchten: Der Tag 12. März wird so in unser Gedächtnis eingeprägt sein wie vorher der 11. September. Der Tag, der alles änderte.

Man stelle sich vor: In einem Interview mit der "Süddeutschen" sagt Söder (ja, Söder, jener Söder, der vorher Atomkraft vorne und hinten rausspuckte):

"Japan verändert alles. Auch bei mir. Daher ist es ist in Ordnung, wenn man die eigenen Positionen hinterfragt. Die Laufzeitverlängerung ist nur dann vertretbar, wenn Sicherheit absolute Priorität vor Wirtschaftlichkeit hat. Es braucht einfach noch einmal eine grundlegende Debatte über alle möglichen Risiken und Schutzmechanismen dazu."

Hätten Sie gedacht, dieser CSU-Heini, der immer und immer wieder die Atomlkraft für sicher erklärt hat, könnte einmal so etwas sagen?

Natürlich heisst das gar nichts. Worte sind wohlfeil. Und morgen heisst es: Was kümmert mich mein saudummes Gewäsch von gestern.

Aber: "Morgen" heisst in diesem Fall: Nach den Wahlen von 2011. Bis dahin werden wir noch weitere Statements hören, die nicht vorhersehbar waren. Nach den Wahlen kann man dann den alten Stuss wieder hervorholen.

erneute Explosion Fukushima


Neue Aktualisierung 14. 3. 11 nachmittag

Nun haben die japanischen Behörden zum ersten Mal zugegeben: In drei der Reaktoren von Fukushima ist eine Kernschmelze nicht mehr zu vermeiden, eine habe bereits begonnen (nach anderer Quelle: Alle drei Kernschmelzen hätten bereits begonnen).
Das wird also ein Desaster vom mindestens drei Tschernobyls.

Die Äusserungen deutscher Politiker muss man sich genau ansehen. Niemand verspricht verbindlich, alle AKWs werden abgeschaltet. Dass man Expertenkommissionen einsetzen will, sagt gar nichts. Wenn da wieder die typischen Experten von RWE, Eon, BWen, und Vattenfall drin sitzen, so gibt es erneut nur leeres Gewäsch.

Achtung, wir sollen schon wieder über den Löffel balbiert werden!


Neue Aktualisierung 14. 3. 2011 abend

Jetzt greift die Internationale Atomernergie-Kommission ein, eine sehr gut für ihre Propagierung der Atomkraft als "Energie der Zukunft" bekannte Organisation.

Obwohl die Japaner selbst bereits zugegeben haben, drei Reaktoren sind ausser Kontrolle, behauptet die IAEA, es gäbe keine Kernschmelze. Nein, die wollen nichts dazu lernen, die wollen nur Profit, Profit, Profit - und wenn die Menschheit zugrunde geht.

Die deutsche Politik versucht jetzt die Taktik, eine Kuh den Piranhas zum Frass anzubieten: Ein paar Atomkraftwerke sollen stillgelegt werden, damit alle anderen bis zum Sankt Nimmerleinstag (will sagen: bis zum Super-GAU)weiterlaufen können. Würde mich aber echt wundern, wenn sich die Deutschen so leicht abspeisen lassen würden.

Neue Aktualisierung, Dienstag 15.3. nachmittag

Hier Originalton "Süddeutsche":

"Im Atomkraftwerk Fukushima-1 herrschen beängstigende Zustände: Das Abklingbecken von Reaktor 4 wird nicht mehr mit Kühlwasser befüllt. In Tokio hat sich die Radioaktivität bereits um das Zehnfache erhöht. EU-Kommissar Günther Oettinger spricht mittlerweile von "Apokalypse"."

Von den vier Reaktoren des Gross-Kernkraftwerkes Fukushima sid jetzt kritisch: vier. Es wird inzwischen auch zugegeben, dass Radioaktivität nach aussen dringt.

Ein US-Kriegsschiff, das weit draussen auf dem Meer vorbeifuhr, spricht von erhöhten Radioaktivitäts-Werten dort über 100 km weit entfernt.

Wenn in Tokia (250 km südlich) die Radioaktivität bereits das Zehnfache des Üblichen beträgt, so kann das kaum nur davon kommen, dass radioaktiver Wasserdampf abgelassen wurde. Es gibt also mit Sicherheit bereits Kontakt der siedenden Reaktoren mit der Aussenluft.

Wechselt der Wind auf Norden (wie vorhergesagt), wird alles, was da jetzt "ausgebrütet" wird, in Richtung der Grossregion Tokio getrieben. Dort leben 35 Millionen Menschen. Eine Evakuierung von so viel Menschen ist offensichtlich unmöglich. Es gibt schon die ersten Photos aus Tokio, auf denen die Menschen mit Atemmasken herumlaufen.

Oettinger übertreibt wahrscheinlich nicht (Ja , das ist jener Oettinger, der Ministerpräsident Baden-Württembergs und mit einer der hartleibigsten Vorkämpfer der Atomkraftwerke war.).

Würde die Radioaktivität von mehreren Reaktoren, die in Kernschmelze übergehen, in diesen Raum geweht, so hätte man eine ähnliche Wirkung wie durch die Radioaktivität einer Atombombenexplosion. Ich werde noch einen speziellen Artikel zur Wirkung von Radioaktivität machen.

Freitag, 11. März 2011

Der Anfang vom Ende der US-Bonds?

PIMCO verkauft!

Von Karl Weiss

Ist das nun jenes Anzeichen für den Beginn des Endes der US-Bonds und des Dollars (und damit der USA als Supermacht), der bereits vorhergesagt worden war? Immerhin ist es ein Aufsehen erregendes Ereignis. Der weltweit grösste Anleihen-Fond PIMCO, so wurde berichtet, verkauft alle US-Bonds (US-Staatsanleihen) sowie alle Derivate, die mit ihnen im Zusammenhang stehen.

USA Lebensmittelmarkenempfänger bis 12. 10.

Dabei ist der Kreis dieser Derivate sehr weit gezogen. Es wird verkauft, was alle diese Wertpapiere betrifft: TIPS, AGENCIES, INTEREST RATE SWAPS, TREASURY FUTURES, OPTIONS und FDIC-GUARANTEED CORP SECURITIES.

Der Blog „mmnews“, der darüber berichtet, schreibt: „Einen solchen Vorgang gab es noch nie. (...) Die symbolische Wirkung dieses Vorgangs kann nicht hoch genug bewertet werden und wird schon in Kürze weltweit die Alarmglocken läuten lassen. Denn die Verkaufsaktion ist nichts anderes als ein Super-Gau für den Anleihenmarkt, weil damit der größte Anleihenkäufer der Welt praktisch sein Mißtrauensvotum gegen die Bonität der USA manifestiert.“ ( hier: http://www.mmnews.de/index.php/wirtschaft/7440-pimco-verkauft-alle-us-bonds )

Afghanistankrieg

PIMCO´s „Total Return Fund“ ist der grösste Anleihen-Fond der Welt (240 Mrd. US-Dollar). Es ist nicht genau bekannt, wieviel US-Staatsanleihen PIMCO hält, man kann aber sicher sein, es ist ein wesentlicher Teil dieser Summe.

Wenn so viele Bonds auf den Markt geworfen werden, müssten die Zinsansprüche an US-Bonds steigen, wenn wieder eine Charge fällig wird, zumal auch Treasury Futures verkauft werden sollen.

USA Verkäufe neuer Häuser 1963 bis 2010

Das kann aber verhindert werden, wenn die Fed, die als US-Zentralbank wirkt, wiederum beginnt, eigene Anleihen aufzukaufen, was bereits zwei Mal in den letzten Monaten unter dem Namen QE1 und QE2 veranstaltet wurde. QE bedeutet „quantitative Easing“ und das soll ausdrücken, es werden durch die FED in grossem Umfang eigene Staatspapiere aufgekauft und damit eine extrem hohe Liquidität geschaffen.

Offenbar fürchtet der Chef von PIMCO, Bill Gross, dass die FED (in der Person von ihrem Chef Bernanke) in Kürze ein drittes Mal eine solche Aktion durchführen will, nachdem die beiden ersten Male nicht zum gewünschten Effekt geführt haben, dem Anspringen der wirtschaftlichen Konjunktur in den Vereinigten Staaten.

Dollarnoten

Gross hatte bereits deutlich vor weiteren QEs gewarnt und dies Vorgehen der Fed als Ponzi-Scheme bezeichnet – das ist jene Art von betrügerischen Finanz-Schemata, die wir als Schneeball-System bezeichnen.

Der Hintergrund zu diesen Ereignissen ist das in Wirklichkeit bereits zum Absurden gewordene Vertrauen der internationalen Anleger (das sind also vor allem die Banken) in US-Bonds, die eigentlich wegen der vollkommenen Überschuldung der USA längst hätten den griechischen Weg gehen müssen, d.h. der grösste Teil der Anleger müsste diese Papiere verkauft haben und derjenige Staat muss hohe Zinsen anbieten, wenn er erneut solche Staatspapiere verkaufen will, um die Defizite zu finanzieren.

Dollar Gasp

Die US-Bonds bieten nicht viel Zinsen (im Moment liegen sie sogar im negativen Bereich, denn die Inflation ist höher), aber sie gelten seit Urzeiten als die sicherste Anlage der Welt. Nun sind aber praktisch alle Voraussetzungen dafür weggefallen, dass man diesen US-Bonds noch trauen könnte.

Dies hat sich aber noch nicht in der Bewertung der Rating Agenturen niedergeschlagen, im Gegenteil stehen die US-Bonds weiterhin bei AAA, der höchstmöglichen Bewertung, obwohl die wahren Zahlen der US-Volkswirtschaft längst schlechter sind als die Griechenlands.Diese unberechtigt hohe Bewertung ist aber kein Wunder, sind doch die drei international anerkannten Rating Agenturen alle drei US-amerikanische.

New Yorker Börse

Es stellt sich aber nun immer dringender die Frage, wann diese unhaltbare Situation in sich zusammenbricht. In Wirklichkeit ist das nur eine Frage der Zeit, keine mehr, ob dieser Zusammenbruch stattfindet.

Es ist nicht völlig ausgeschlossen, dass PIMCO mit seiner Entscheidung das ausschlaggebende Signal gegeben hat, das nun diesen Prozess des Zusammenbruchs in Gang setzt. Wäre das so, würde dieser 9. März 2011 (als das bekannt wurde) als jener Tag in die Geschichte eingehen, an dem das Ende der Supermacht USA begann.

Donnerstag, 10. März 2011

Noch eine Absurdität des religiösen Extremismus

Geschasst wegen Sex vor der Ehe

Von Karl Weiss

Der Center Brandon Davies (19) im US-Basketball spielte in der Universitätsdivison für die BYU-Universität und war eines der Talente der Divison, das es bei weiterer Entwicklung hätte schaffen können in die NBA, der Traum eines jeden schwarzen Jungen in den USA. Doch jetzt wurde er von Spielbetrieb ausgeschlossen. Warum? Er hatte zugegeben, dass er mit seiner Freundin vor der Ehe Sex hatte.

Die Universität, für die er spielte, die BYU, ist eine, die mit einer der extremistischen religiös-christlichen Sekten verbunden ist, in diesem Fall die sogenannten „Mormonen“. Das ist, so wie viele der evangelikalen Sekten auch (das kennen wir auch vom Bundespräsidenten), eine jener Organisationen, die sich hinter dem Begriff „Religion“ versteckt, in Wirklichkeit aber einen geschlossenen Verein darstellt, der in jedes Detail des Privatlebens seiner Anhänger eingreift und so eine Art von Gehirnwäsche versucht auszuüben.

So ist es denn auch für die Mormonen (und die sind da nicht allein) völlig normal, dass sie ihren Anhängern (und dazu gehören dann automatisch auch alle, die an „ihrer“ Hochschule studieren), vorschreibt, wie sie sich in ihrem Privatleben zu verhalten haben.

Bei vielen dieser Kirchen in den USA, die dort immer mehr Einfluss gewinnen, ist zum Beispiel Oralsex verboten (ganz zu schweigen von Anal-Sex), ebenso wie Sex unter 18 Jahren, Sex vor der Hochzeit, ganz zu schweigen vom Ehebruch, der sofort zum Ausschluss aus der Sekte führt. Auch werden männliche und weibliche Homosexuelle nicht geduldet (und, wenn entdeckt, ausgeschlossen).

Weit gefährlicher als diese exquisiten Regeln ist aber, dass sie grundsätzlich jegliche Anzeichen von Sexualiät bei Kindern und Jugendlichen (bis 18 Jahren) als psychische Krankheit ansehen und in geschlossenen Anstalten behandeln, in denen die Delinquenten gefoltert werden (siehe näheres auch in den Dossiers Verschärfung Sexualstrafrecht).

Zwar wird für diese „christlichen Kirchen“ meist der Begriff „Sekten“ gewählt, aber das kann zu Fehlschlüssen führen. Zwar sind sie – typisch für Sekten – Organisationen, die ihre Anhänger mit Haut und Haar für sich beanspruchen, aber es sind keine kleinen, lokalen Organisationen, wie dieser Name suggerieren mag. Sie sind vielmehr zu einer der wichtigsten und einflussreichsten Gruppen von Organisationen in den USA geworden.

So hat z.B. diese Tendenz, alle Jungen und Mädchen bis 18 Jahren als asexuell zu betrachten, inzwischen auch bereits die Form von Gesetzen angenommen in vielen Staaten der USA, so z. B in Georgia (siehe auch: "Sex unter 18 - 10 Jahre Gefängnis!"). Von dort aus wurde dies auch in einer Empfehlung der UN untergebracht, auf die sich dann die EU in einer bindenden „Empfehlung“ an alle EU-Staaten bezog.

So kam es, dass heute auch in der Bundesrepublik gilt: Alle bis 18 Jahre sind „Kinder“ (näheres ebenfalls in den Dossiers Verschärfung Sexualstrafrecht).

Was nun den jungen Basketballspieler betrifft, er durfte nicht nur keinen Sex vor der Ehe machen, er darf auch keinen Alkohol trinken und sich keinen Bart wachsen lassen.

Die Psychologen sagen, wer den Sex einer Person kontrolliert, kontrolliert die Person – aber Psychologen (ausser den sekteneigenen) sind dort auch nicht zugelassen.


Hier eine Anzahl Links zu anderen Artikeln im Blog zu hysterischen Kinderporno-Verfolgungen, christlich-extremistischen Absurditäten und Sexualstrafrechts-Verschärfungen:

- USA: Absurditäten des
religiösen Extremismus


- Schnüffeln im Sexualleben der Bundesbürger

- ...promt ging die Sache in die Hose –Rasterfahndung hätte um ein Haar eine Firma gekostet

- Schon in den USA, bald auch bei uns – Gefängnis für Sex unter 18

- Die Zukunft der USA unter den extremistischen Christen

- Sex?? Gefängnis!!

- Operation Ore, Teil 1: Der grösste Polizei-, Justiz- und Medien-Skandal des neuen Jahrtausends

- Operation Ore, Teil 2: Die Berühmtheiten unter den Verdächtigten, die Rolle der Polizei

- Operation Ore, Teil 3: Die Rolle der Politik und der Medien

- Dossier Verschärfung Sexualstrafrecht, Teil 1

- Dossier Verschärfung Sexualstrafrecht, Teil 2

- Die Dossiers Verschärfung Sexualstrafrecht

- Sex unter 18? – 10 Jahre Gefängnis!

- Schärferes Sexualstrafrecht soll Donnerstag durch den Bundestag

- Hurra! Sie haben es gestoppt

- Justiz im US-Bundesstaat New Jersey: Kein Internet für „Sex Offenders“

- Dossier Verschärfung Sexualstrafrecht, Teil 3

Mittwoch, 9. März 2011

Karneval in Rio 2011

Der Karnevals-Artikel 2011

Von Karl Weiss

Wie schon Tradition in diesem Blog, werden hier auch dieses Jahr wieder die herausragendsten Bilder des Karneval in Rio (und in São Paulo) eingestellt, denn dieses Blog ist auch Brasilien-Blog und auch Bilder-Blog.

Carnaval 11 51

Carnaval 11 - 53

Carnaval- 11- 54

Carnaval 11 - 54

Carnaval 11 - 56

Carnaval 11 - 57

Carnaval 11 - 58

Carnaval 11 - 59

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Carnaval 11 - 64

Carnaval 11 - 65

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Carnaval 11 - 72

Carnaval 11 - 73

Dienstag, 8. März 2011

Hartz IV - Wohnungsdurchsuchung ohne richterliche Erlaubnis

Der Hochtaunuskreis bricht alle Negativ-Rekorde

Von Karl Weiss

Bad Homburg – Hochtaunuskreis, viele Villen, wenig sozialer Wohnungsbau. Wer in Frankfurt etwas auf sich hält, wohnt hier. So ist auch der Unterschied zu Hartz-IV-Empfängern sehr krass. Da dachte sich das Homburger Job-Center, das in der Kreisverwaltung (Sozialamt) untergebracht ist, man müsse es „diesen Schmarotzern“ mal zeigen. So kam es zum Super-Gau: Wohnungsdurchsuchung von dazu nicht befugten Personen ohne richterliche Erlaubnis.

Hartz-Protest 02

„Wie bei der Stasi“ hat sich eine der Betroffenen gefühlt, berichtet die „Frankfurter Rundschau“(FR). Im Frühling 2010 hatte man ihr ohne jede Ankündigung plötzlich das Hartz-IV-Geld nicht mehr ausgezahlt. Das Sozialamt behauptete, sie lebe in einer festen Beziehung. Sie gaben offen zu, wochenlang die Wohnung der Frau observiert und jeden registriert zu haben, der dort ein- und ausging.

Sie ging gegen das Amt vor und musste sich daraufhin eine Hausdurchsuchung gefallen lassen, die Personen des Sozialamt durchführten (Hausdurchsuchungen dürfen nur von Polizisten mit richterlicher genehmigung durchf6uhren), selbstverständlich ohne richterliche Erlaubnis. Auch dem angeblichen lebenspartner wurde nachspioniert. Zwar konnte das Sozialmt dabei keinerlei Belege für ihre Behauptung finden, aber das kümmerte überhaupt nicht.
Die Wohnung wurde in Anwesenheit des siebenjährigen Sohnes der Frau durchsucht. Sie sagt: „Die kennen keine Grenzen oder Mitgefühl.“

Hartz ueber Hartz IV. Dass die Arbeitslosen nur ein Jahr Arbeitslosengeld bekommen, 'ist ein grosser Fehler, ein Betrug ... an denen, die jahrelang eingezahlt haben.'

Das gleiche Amt hatte auch einen 53-jährigen Familienvater im Visier. Auch sein Leben wurde nach allen Seiten gedreht und gewendet, bis man scheinbar fündig wurde: Der Sachbearbeiter fand einen Aktienfond, der auf den Namen des Hart-IV-Empfängern lautete und warf ihm „Sozialbetrug“ vor. Er hatte allerdings übersehen, dass jener Fond längst gepfändet war.

Hartz Leyen herzlich

Trotzdem wurde von ihm verlangt, aus seiner Wohnung auszuziehen. Schliesslich drohte man ihm mit Zwangsräumung und wollte ihn ins Obdachlosenasyl einliefern.

Die FR fragte ihn nach all dem, ob ihm der Kompromiss über Hartz IV wohl irgendwie helfe. Seine Antwort: „Da kann ich in meiner Lage ja nur darüber lachen.“

Weg mit Hartz IV


Andere Artikel zur Hartz IV im Blog:

"Dossier Hartz IV – Hindernisrennen ins Elend"

"19 Fälle – Die Realität von Hartz IV"

"Nicht genug zu essen – Hartz IV – Realität in Deutschland 2007"

"Die neuesten Hartz-Sauereien – Das Mass ist voll!"

"Hartz IV – Absurd, absurder, am absurdesten – Das Chaos war geplant!"

"Hartz IV – Berliner Zeitung schert aus dem Chor der Missbrauchsankläger aus"

"5 Millionen Arbeitslose einstellen"

"Grundversorgung von 1600 Euro käme billiger als heute."

"Arbeitslosigkeit ist zum Delikt geworden"

"Hartz IV führt in Obdachlosigkeit"

"Hartz IV–Empfänger müssen kalt duschen, im Dunkeln sitzen und Wasser trinken"

"Hartz IV: Vertreibung von Mietern"

"Hartz IV–Betroffene: Daumenschrauben anziehen!"

"Hartz-IV: Jetzt auch noch Sippenhaft"

"Hartz IV: Nieder auf die Knie!"

"Kein Anspruch auf fabrikneue Kleidung"

"Hartz IV: Unter den Brücken schlafen?"

"Hartz IV: Der angeleinte Mensch"

"Hartz IV: Der Fall Brigitte Vallenthin"

"Zwangsprostitution durch Hartz IV"

"Das Verfassungsgericht und Hartz IV"

"Hartz IV 2009: Persönliche Notlagen? Die ARGE sch.... drauf"

"Hartz und Hunger – Vier Episoden"

"Hartz IV-Politiker zerstören Lebensgemeinschaft“

"Es liegt im ARGEn“

"Hartz IV jetzt auch ausserhalb des Geltungsbereichs“

"Behandelt wie Schwerverbrecher“

"Sozial-Juristen: Hartz IV-Regelung verfassungswidrig“

Donnerstag, 3. März 2011

USA – unschön

Veränderung zum Entwicklungsland

Von Karl Weiss

Welche Möglichkeiten haben die USA noch? Die wirtschaftliche Situation spitzt sich immer weiter zu, die tatsächliche Arbeitslosigkeit steigt ins Unermessliche, Armut und Elend breiten sich aus, ganze Staaten haben keine funktionierende Verwaltung mehr, der Staatshaushalt hat eine Ablaufzeit und wurde nur für 14 Tage verlängert, China beginnt mehr und mehr Druck zu machen, das Abenteuer in Afghanistan bekommt immer mehr Ähnlichkeit mit Vietnam, der Präsident kann gegen die House-Mehrheit der Opposition kaum noch etwas durchsetzen, das Landesparlament von Wisconsin verabschiedet eine Gesetz, das Freiheits- und Gewerkschaftrechte ausser Kraft setzt und die Zahl der US-Amerikaner, die ihr Haus und damit ihre Wohnung verloren haben, steigt in die Höhe von Zig-Millionen. Währenddessen veranstalten völlig unbeeeindruckt davon an der Wall-Street-Börse die Reichen – und nicht nur die aus den USA – ein Kursfeuerwerk vom Feinsten.

Afghanistankrieg

Das Blog 'wirtschaftsquerschüsse.de' schreibt in seinem einschlägigen neuen Artikel:

„Die höchsten nominalen Lohneinkommen der obersten 1% bzw. der obersten 1,509 Millionen Arbeitnehmer überstiegen [ in der Lohnstatistik 2009 ] die gesamten Lohneinkommen der untersten 40% der Lohnempfänger bzw. der untersten 60,36 Millionen!

Kurz : Die USA sind auf dem Weg zu einem Entwicklungsland! Na, werden Sie vielleicht sagen, das ist aber nun weit übertrieben. Ist es aber nicht! Natürlich sind die USA heute noch keine Entwicklungsland, aber die Entwicklung dahin ist schnell und scheint unwiderruflich. Der Bürgerjournalist will dies festmachen an einer Charakterisierung der Entwicklungsländer und dann die USA damit vergleichen:

New Yorker Börse

Was macht ein Land zu einem Entwicklungsland? Was macht es zu einem entwickelten Land? Es sind im wesentlichen folgende Faktoren:

1. Industrialisierung – andere wirtschaftliche Aktivitäten

Ein Industrieland (entwickeltes Land) zeichnet sich durch einen hohen Grad an Industrialisiereug aus, während ein Entwicklungsland gering industrialisiert ist (und wenn, dann meist mit ausländischen Eigentümern) und die wirtschaftlichen Aktivitäten im wesentlichen aus Minen, Dienstleistungen und Landwirtschaft bestehen, was das Land vollständig von den Aufkäufern der produzierten Rohstoffe abhängig macht.

2. Politisches System

In den entwickelten Ländern herrschen direkt die Monpolkapitalisten, also die Herren der Grossbanken und Grosskonzerne. Mit einem Spiel mit der jeweiligen Regierung und Opposition täuschen sie in der Regel eine Demokratie vor. In den Entwicklungsländern herrscht eine nationale Oligarchie, die meist aus einer Anzahl von Familien besteht (manchmal auch nur aus einer Familie). Diese Familien sind jeweils mit einem der imperialistischen Staaten oder Staatengruppen eng verbunden und vertreten deren Interessen. In einer Reihe von Entwicklungsländern werden auch Schauwahlen abgehalten, die aber meist schon durch die Vorauswahl der Parteien und Kandidaten zur Farce werden.

New Yorker U-Bahn

3. Klassenaufteilung
In den entwickelten Ländern gibt es nur in geringem Umfang Armut und kein absolutes Elend. Die Mittelklasse dagegen (also die Arbeiter und Angestellte und Staatsbediensteten und deren Familien) stellt bei weitem das Gros der Bevölkerung. Unterhalb der eigentlichen Herrscher gibt es noch eine Schicht von Reichen, die nicht an der eigentlichen Herrschaft beteiligt sind. In den Entwicklungsländern lebt der überwiegende Teil der Bevölkerung in Armut, aufgeteilt in solche in einfacher Armut, solche in absuluter Armut und solche in völligem Elend. Die Mittelklasse (wie oben definiert) ist klein. Die Schicht der Reichen ohne Beteiligung an der Macht ist meist kleiner als in den entwickelten Ländern.

4. Bildungssystem

Sehr charakteristisch und ausschlaggebend für das Verbleiben in der Kategorie ist das Bildungssystem. Während ein entwickeltes Land, das ein solches bleiben will, ein extrem hochwertiges, effektives Bildungssystem mit einem Zugang ohne Gebühren hat – und das vom Kindergarten bis zu den Universitäten, zeichnet sich ein Entwicklungsland (in dem die Oligarchie nicht daran interesssiert ist, dass sich die herrschenden Zustände ändern) durch keine oder schlechte Schulen der öffentlichen Hand aus. Lediglich die teuren Privatschulen und –Universitäten haben ein gutes Niveau und bilden die Kinder der Reichen aus. Im Prinzip kann man auch einige gute staatliche Hochschulen haben, denn bis dahin schafft es sowie kaum je einer, der von den katastrophalen öffentlichen Schulen komt.

Dollar Gasp

Natürlich gibt es noch viele andere wichtige Unterschiede, die aber keine so starken Auswirkungen auf die ständig neue Bestätigung des Zustandes haben.

Wendet man nun diese Definitionen auf die heutige USA an, so muss man zum Schluss kommen, dies Land, das vor kurzer Zeit noch der Inbegriff eines hohen Entwicklungsstands war, rutscht in schneller Fahrt von einem Entwickelten zu einem Entwicklungsland herunter. Dies gilt in geringerem Masse übrigens auch für andere entwickelte Länder, wie etwa Deutschland und Grossbritannien, aber die sind heute nicht das Thema.

Zu 1.: Die Vereinigten Staaten haben in den letzten 30 Jahren (etwa seit Beginn der „Reaganomics“) einen Prozess der raschen Des-Industrialisierung durchlaufen, siehe auch diesen Artikel: „Fortschreitende Des-Industrialisierung der USA“ (https://karlweiss.twoday.net/stories/5993170/ ). Dieser Prozess hat sich jetzt im Verlauf der aktuellen Krise noch beschleunigt, Millionen und Abermillionen wurden entlassen, viele Firmen schlossen.

USA Lebensmittelmarkenempfänger bis 12. 10.

Damit ist die USA nach diesem Kriterum schon praktisch auf dem Stand eines Entwicklungslandes angekommen. Typisch: Es überwiegen die Anteiel der Dienstleistungen, der Minen und der Landwirtschaft an der wirtschaftlichen Wertschöpfung.

Zu 2.: Das politische System der USA ist allerdings heute noch komplett das eines entwickelten landes, so wie es oben beschrieben ist. Erst wenn das Land auf dem Grund des Brunnens angekommen ist, in den es momentan fällt, wird sich auch dies ändern.

USA Verkäufe neuer Häuser 1963 bis 2010

Zu 3.: Die Klasssenaufteilung ist in den USA heute schon im wesentlichen die eines Entwicklungslandes. Hier sei nur noch die neueste Zahl über die wirkliche Arbeitslosigkeit eingefügt: Der Bezug von Essensmarken, der noch keineswegs alle Arbeitslosen erfasst, hat sich im Dezember 2010 auf über 44 Millionen US-Bürger ausgedeht, das ist eine kaum glaubliche Zahl im ehemals reichsten Land der Welt. Die Mittelklasse (Definition oben) ist praktisch vollständig am Verschwinden. Es ist charakteristisch, dass in einer solchen Situation eine bewegung wie die „tea party“ auftaucht: Die Mittelklasse spürt, sie ist in ihrem Lebensstandard und Lebensgefühl gefährdet und macht sich politisch ganz Rechts Luft.

Zu 4.: Das US- Bildungssystem ist nicht erst letzthin völlig verkorkst. Hier ein Zitat dazu aus dem oben schon verlinkten Artikel:

USA Automobilzulassungen pro Hundert Einwohner 1976 bis jan 2011

„ ... hat man ein Bildungssystem, das sich von den meisten anderen Industrieländern unterscheidet. Nur für das Grund- und Hauptschulniveau gibt es öffentliche Schulen ohne Gebühren. Das gesamte System auf höherem Gymnasialniveau und die Universitäten sind privat und kosten hohe Gebühren, so dass Kinder aus den unteren Schichten keine Chance haben, dorthin zu gelangen (mit wenigen Ausnahmen von Hochbegabten, die Stipendien erhalten). Das Niveau Grund- und Hauptschule ist zudem auf so niedrigem Niveau, dass die einfachen Leute, die sich nur das leisten können, nicht einmal die mindesten Kenntnisse und Fähigkeiten für ein erfülltes Leben haben. Statt dessen versucht man nationalistische Hohlköpfe zu schaffen, die nichts über die Welt außerhalb der USA wissen. Die Wirkung des Fernsehens hat später diesen Effekt noch vertieft, denn in diesem Land wurde das Verblödungsfernsehen erfunden. Und dies trifft für 75% der Bevölkerung zu."

Nun, noch ist die USA die einzige Supermacht. Doch wir stehen staunend vor einem lawinenartigen Abrutschen und können nur hoffen, das wir da nicht mit hineingeraten.

Dollarnoten

Hier noch ein paar „Zuckerbrote“ zum Thema (aus dem Rund-E-Mail von Miriam Kraus „Rohstoffe – daily“ im Investor-Verlag):

- Das Verhältnis der Gehälter von Managern in den USA gegenüber den durchschnittlichen Gehältern der Arbeiter von 30:1 auf 500:1 explodiert.

- Kein Land auf dieser Welt hat höhere Schulden als die USA. Allein im letzten Jahr hat die Regierung fast so viele Schulden angehäuft, wie alle anderen Regierungen weltweit zusammen.

Chrysler Dodge Autohalde

- Laut Fortune-Magazin leben 40% der Amerikaner von Niedriglohn-Jobs. Sie besitzen weniger als 1% des nationalen Reichtums.

- Mehr als 1 Million Amerikaner sind Mitglieder krimineller Banden.

- Derzeit sind rund 32 US-Bundesstaaten nicht mehr in der Lage, ihren Verpflichtung nachzukommen, Arbeitslosengelder auszubezahlen. Bislang springt die US-Regierung ein und vergrößert damit die gesamte Staatsschuld.

- Der US-Bundesstaat Kalifornien ist schon längst pleite. Hier weisen bereits 8 Bezirke eine Arbeitslosenrate von über 20% auf. Der Pensionskasse des US-Bundesstaates New Jersey fehlen rund 54 Milliarden USD.

- Gemessen am Nettowert besitzen US-Banken mehr Wohnimmobilien als alle Bürger zusammen.

Frau Kraus nennt diese Fakten „unschön“. Na ja, wenn man es so nennen will.

Dienstag, 1. März 2011

Bundestrojaner: Die Regierung hat uns betrogen und belogen

Einschliesslich FDP

Von Karl Weiss

Die Regierung hat bereits Bundestrojaner (in diesem Fall den Bayern-Trojaner) eingesetzt, in einem Fall des Verdachts ganz normaler Kriminalität. Man hatte uns versprochen, er werde höchstens in Fällen der Gefahrenabwehr bei Gefahr für Leib und leben und Bestand des Staates verwendet, doch nun wurde er bei einer Strafverfolgungssache in einem Betäubungsmittel-Fall eingesetzt.

Bei einer Flughafenkontrolle wurde einem Verdächtigen einer solchen harmlosen Straftat heimlich ein Trojaner in den Laptop gesetzt, der – einmal im Internet - alle dreissig Sekunden ein aktuelles Bild des Bildschirms an einen Polizei-Empfänger sendet. Damit hat man alle Versprechungen gebrochen und das Bundesverfassungsgericht zum Hampelmann gemacht.

FDP: Armut kotzt uns an

Wichtig: Als dies geschah, war sowohl im Bund als auch im Land Bayern die FDP mit an der Regierung, die sich früher als Garant der Bürgerrechte aufgespielt hatte. Heute garantiert sie nur noch Ministerposten. Haupttäter bleibt aber natürlich die Union, in diesem Fall repräsentiert über die Bundesvorsitzenden der beiden Unions-Parteien Merkel und Seehofer in ihren Funktionen als Staatschefin und Bayrischer Ministerpräsident.

Opel Merkel

Dieses Blog hat den Verdienst, schon einmal die Anwendung eines Trojaners (bzw. eines ähnlichen Programmes) bei Ermittlungen zu einer geringfügigen Straftat aufgedeckt zu haben: „Der Bundestrojaner und die unterschobene Straftat“ ( http://karlweiss.twoday.net/stories/3314674 )

Brunnsteingutachten

Damals war ebenfalls bereits ein Verdacht auf eine Beteiligung der CDU an diesem Versuch des Unterschiebens einer Straftat aufgetaucht.

Noch dazu ist im jetzigen Fall allerbestenfalls ein Verdacht auf eine Straftat betroffen, der überhaupt nicht eindeutig ist. Der Verdächtige ist Angestellter einer Firma, die Psychopharmaka vertreibt, die in Deutshcland legal sind, im Ausland eventuell (!) nicht. Hören Sie? Eventuell! Es ist nicht einmal klar, ob überhaupt eine Straftat vorliegt, selbst wenn man dem Mann die Ausfuhr nachweisen könnte!

Damit haben die deutschen Regierenden alle, alle, alle Versprechen gebrochen, die sie uns gegeben haben. Hier ein Ausschnit aus dem Artikel von Spiegel Online zu diesem Fall ( http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,748110,00.html ):

„ ... Computer würden nur in "eng begrenzten Ausnahmefällen" infiltriert werden, versprach der damalige Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble (CDU). Es gehe nicht "um die kleinen User", assistierte der Präsident des Bundeskriminalamts (BKA), Jörg Ziercke, sondern nur um "Fälle schwerster Kriminalität und bei Terrorismus". Seit 2009 erlaubt das BKA-Gesetz den "verdeckten Eingriff" in Computer, wenn "Leib, Leben oder Freiheit" einer Person oder der Bestand des Staates in Gefahr sind.“

Die involvierten Polizei-Stellen reden sich auf „laufende Ermittlungen“ heraus, weshalb sie nicht Stellung beziehen könnten. Wir müssen uns also an die Regierenden selbst wenden. Wenn sie das nicht genehmigt haben, müssen Konsequenzen gezogen werden. Es scheint aber eher so: Sie haben es genehmigt.

Alle Zusicherungen von SPD, Union und FDP waren nichts als hohle Worte. Würde man einmal eine kleine Bresche in den Schutz der Bundesbürger vor Stasi-Verfolgung geschlagen haben, gibt es kein Halten mehr. Die Konsequenz ist der Polizeistaat!

Das ist weit bedeutender als ein Minister, der sich betrügerisch einen Doktortitel erschleicht. Das ist das Ende jeglichen tatsächlichen Schutzes des Bundesbürgers vor der Stasi 2.0.

Das „Setzen“ des Bundestrojaners in den Computer wird folgendermassen beschrieben: „ ... verzögerten die Zollbeamten am Münchner Airport seine Heimkehr. Eine Routinekontrolle, angeblich. Personalien, Gepäck, Laptop.
Es dauerte, doch das Gewissen des Reisenden war rein; es gab nichts zu verzollen. Nur mit seinem Computer verschwanden die Kontrolleure im Nebenraum. Kurz danach Entwarnung: alles in Ordnung. Gute Heimfahrt.“

Das ist noch mehr: Zusammenarbeit des Zolls (der an den Flughäfen Gepäck kontrolliert) mit der strafermittelnden bayerischen Polizei: Wir haben wieder eine Gestapo!

Frau Leuthäuser-Schnarrenberger, was tun Sie noch in ihrem Amt? Nach dieser Tat sind Sie zum Abnick-Kaspar geworden!

Dieses Programm war bereits bekannt, wenn auch seine Existenz nie bestätigt worden war. Das bayerische Justizministerium hatte sich in einem Brief, der von der Piratenpartei veröffentlicht wurde, dieses „Allzweckwerkzeugs“ gerühmt. Die Spionage-Software kann die Stimmen abfangen, den Chat-Verkehr, die Videos, die Kontaktliste des Computerbesitzers und Skype-SMS. Es wurde nie bestätigt, dass der Brief echt war, doch dann beschlagnahmte die Staatsanwaltschaft den Webserver der Piratenpartei, um der Quelle des internen Dokuments auf die Spur zu kommen, so dass die Zweifel verflogen.

Nun wird deutlich, was gemeint war, als Frau Merkel schon vor ihrer Kanzlerschaft sagte: „Kein Anspruch mehr auf Demokratie und Soziale Marktwirtschaft“ ( http://karlweiss.twoday.net/stories/4364507/ ). Dies ist ein wesentlicher Schritt zur Abschaffung des letzten Restes von bürgerlichen
Rechten.

Detainees Guantánamo

Als Nächstes wird ein Guantánamo eröffnet und die Folter eingeführt!

Aufruhr gegen diesen Staat! Er ist zu unserem Erzfeind geworden, so wie der Staat Mubaraks in Ägypten und der Staat Ghadafis in Lybien zum Erzfeind ihrer Völker wurden!

Karl Weiss - Journalismus

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