Freitag, 13. Mai 2011

Fukushima: Jetzt scheint es passiert zu sein

Das „China-Syndrom“

Von Karl Weiss

Hiess der letzte Artikel zu Fukushima hier im Blog noch “Vor einem neuen Ausbruch?“, so scheint sich der befürchtete „Ausbruch“ nun ereignet zu haben - eventuell schon vor einiger Zeit, ohne dass es gemeldet wurde. Jedenfalls gibt es Meldungen aus verschiedenen Quellen, der Reaktorkern des Reaktors 1 in Fukushima hätte sich nun endgültig in einen Feuerball verwandelt, sei durch die Stahl- und Betonwände des Druckkessels und der Reaktorummantelung durchgebrannt und sei „auf dem Wege nach China“.

Kind Radioaktivität Japan

Das „China-Syndrom“, die Vorstellung, ein solcher „durchgegangener“ Reaktorkern würde sich durch den ganzen Erdball brennen und auf der anderen Seite in China wieder herauskommen, ist natürlich Unsinn – abgesehen davon, dass von Fukushima aus die andere Seite Brasilien wäre und nicht China.

Dieser Feuerball ist ja 2000 Grad heiss oder mehr, also eine unvorstellbar hohe Temperatur, die nicht nur alles in Brand steckt, was ihr in den Weg kommt, sondern auch Feuer nach allen Seiten spuckt. Vor allem aber wird dieser Feuerball mit der Aussenluft in Kontakt kommen und dann passiert das, was den Begriff „China-Syndrom“ zum gefürchtetsten Unfall bei Atomkraftwerken macht:

25 Jahre Tchernobyl 1986

Ein solcher feueriger „Kracher“ gibt den wesentlichen Teil seiner Radioaktivität an die Umwelt ab, er verschwindet nicht einfach auf Nimmerwiedersehen in der Erde.

Er feuert natürlich auch Gammastrahlen, aber die können ja nur für Leute in der Nähe schädlich sein. Was dieses Ereignis so gefürchtet macht ist: Es werden Partikel von so ziemlich jedem bekannten radioaktiven Material an die Luft, die umgebende Erde und an alle Wasserläufe abgegeben, die da unterirdisch verlaufen. Da Fukushima ja unmittelbar am Meer liegt, wird damit wiederum eine hohe Dosis von radioaktiven Partikel ins Meer gelangen.

Fukushima Ende März 2011 von oben nach unten Reaktor 1, 2, 3 und 4

Die hohe Temperatur des geschmolzenen Reaktorkerns fährt auch dazu, dass mit der heissen Luft radioaktive Partikel in grosse Höhen gerissen werden, wo sie dann um den ganzen Erdball wandern können (in West-Ost-Richtung), um dann langsam wieder herunterzukommen.

In diesem Zusammenhang sei nochmals auf die Aussagen in den vorherigen Fukushima-Artikeln zu den Partikeln von Strontium 90, Cäsium 137 und Jod 131 hingewiesen, die für lange Zeit strahlen und nicht vernichtet werden können.

erneute Explosion Fukushima

Die klarste Aussage zur Kernschmelze wird auf dieser Website in einem Interview ausgesprochen – sagen Leute, die japanisch können:

http://www.fnn-news.com/news/headlines/articles/CONN00199280.html

Auch hier wird bestätigt: Die Brennstäbe sind geschmolzen und haben bereits Löcher in die Wände gebrannt und die heisse, glühende und spratzende Masse fliesst aus den Sicherheitsbehältern:

http://www.heise.de/tp/blogs/2/149834

und hier:

http://www.heise.de/tp/blogs/2/149832

Da die Tepco wie immer alles leugnen wird und die japanische Regierung nur wiedergibt, was Tepco bereits zugegeben hat, können wir nicht nicht erwarten, hierzu in Echtzeit informiert zu werden. Wahrscheinlich wird man erst erfahren, dass dies wirklich geschah, wenn weltweit die Radioaktivität ansteigt. Wir werden also auf neue Meldungen warten müssen.



Hier Links zu den anderen Artikeln im Blog im Zusammenhang mit dem Super-Gau von Fukushima

- Nur ein bisschen harmlose Radioaktivität?

- Radioaktivitätswerte dürfen nicht mehr veröffentlicht werden.

- Super-Gau Japan 3

- Fukushima – Es wird immer gruseliger

- Radioaktivität? - Alles unschädlich

- Was war der Auslöser des Fukushima-Super-Gaus?

- Strahlende Teilchen in Kanadas Trinkwasser – Fukushima 7
- Fukushima – Kernschmelze im Reaktor 4

- Fukushima – Düster, düsterer

- Streit um die Fukushima-Artikel dieses Blogs

- Nach Fukushima nun Kashiwasaki – Kariwa?

- Fukushima – Die Atom-Mafia

- Atomreaktor: 50 Jahre Abklingzeit

- Der Deutsche Atom-Gau

- Fukushima: Nuklear-Explosion?

- Fukushima: Vor einem neuen Ausbruch?

- Fukushima: Mein Gott, Walter

- Fukushima: Bei weitem das grösste Atomunglück aller Zeiten

- Fukushima: Jetzt hat es auch die ‚Süddeutsche‘ bemerkt

Mittwoch, 11. Mai 2011

Eine Nummer zu gross

Eines der unglaublichsten Eigentore des Jahres

Von Karl Weiss

Da hat doch ein völlig unbekannter Journalist namens Steinfeld versucht, Noam Chomsky anzupinkeln, den grossen und bis heute anerkannten Gründer der Linguistik, eines ganzen Wissenschaftszweiges - auf diesem Gebiet ein „Papst“.

Es passt der „Süddeutschen“ nicht, wenn jemand die absolute Wahrheitsliebe der US-Regierung in Frage stellt, die nach Ansicht dieses Blattes Gott selbst ist.

Da empört sich der Pinscher Steinfeld, Noam Chomsky, ein seit Jahren auch als strenger Kritiker des US-Imperialismus hervorgetretener bekannter Wissenschaftler, lasse die Tötung Bin Ladens als „Akt äusserster Willkür“ erscheinen. Ja was denn sonst?

Ausserdem passt ihm nicht, dass Noam Chomsky die allseits bekannte Tatsache wiederholt hat: Osama Bin Laden ist nicht für 9-11 verantwortlich, nicht einmal die offizielle Ausschreibung der US-„Gesuchten“ selbst enthält diesen Vorwurf.

Doch der Pinscher und ein ebensowenig bekannter „Publizist“ namens Hitchens, den er zitiert, wissen alles besser: Angeblich habe der Untersuchungsbericht des Senats über den 11. September und nicht näher benannte Video-Dokumente und Recherchen von Journalisten alles einwandfrei aufgeklärt.

Nun, der Pinscher hat diese Dokumente offensichtlich nicht gelesen – oder wenn doch, nicht mit den Fakten verglichen, sonst würde er das, was selbst die offizielle USA zugibt, nämlich die Nicht-Verantwortung von Bin Laden für den 11. September, nicht als Verschwörungstheorie bezeichnen.

Da hätte sich also die offizielle US-Liste von gesuchten Verbrechern gegen die selbsternannten Giganten Steinfeld der Pinscher und Hitchens der Unbekannte verschworen, die es glauben besser zu wissen. Phantastische Verschwörungstheorie!

Das mit den Fakten ist sowieso nicht exakt die Stärke des Pinschers. Hören Sie Originalton Steinfeld:

„Anders gesagt: Alles Wissen erscheint hier, auf eine sehr amerikanische Weise, nur in Gestalt von "facts", von Informationen in einem streng positivistischen Sinne. Das hat auf der einen Seite zur Folge, dass auf buchstäblich besinnungslose Weise immer mehr "facts" angehäuft werden, in der Hoffnung, dass sie irgendwann einen okkulten Sprung machen und zu Wissen werden.“

Das ist unglaublich: Er beschreibt den wissenschaftlichen Erkenntnisprozess (das Ansammeln von Fakten zu einer bestimmten Sache, bis diese Sammlung zu einem qualitativen Sprung führt und eine (oder mehrere) neue Erkenntnisse gewonnen werden), versteht aber überhaupt nicht, von was er redet. Er benutzt, um seine völlige wissenschaftliche Kenntnislosigkeit auszudrücken, denn auch typische Worte des Ignoranten: „positivistisch“, besinnungslos“ und „okkult“.

Weiter unten klagt er Noam Chomsky noch des „radikalen Empirismus“ an. Er versteht nicht, dass jeder wissenschaftliche Prozess immer auf „radikalem Empirismus“ beruhen muss. Er darf eben nicht darauf beruhen, neue Ideen aus der Luft zu greifen, ohne sie klar aus empirischen Fakten abzuleiten.

Um all dem noch eine Krone aufzusetzen, stellt er die wissenschaftliche Qualifikation von Noam Chomsky in Frage (was ganz offensichtlich für Chomsky spricht). Er behauptet: „ ... in seinen linguistischen Theorien, an denen das akademische Publikum das Interesse verlor, als die - immer wieder durch neue, bislang unbedachte empirische Befunde vorangetriebenen - Revisionen des Gedankengebäudes so zahllos wie unüberschaubar wurden.

Ja, das ist für einen Pinscher unvorstellbar: Hat man einmal wesentliche Basis-Fakten erkannt und daraus eine wissenschaftliche Theorie abgeleitet, so kommen in der Folge Tausende von neuen Erkenntnissen auf diesem Gebiet, die jener wissenschaftlichen Theorie ihren korrekten Platz zuweisen, wo sie zutrifft und wo nicht und welche generellen Einschränkungen man machen muss. Das traf auf Newtons Mechanik und Einsteins Relativitätstheorie zu und trifft auf die Linguistik zu, die Chomsky begründet hat.

Die Linguistik ist weiterhin weltweit anerkannt, so wie Chomsky. Allerdings gibt es das Lager der „Behavioristen“, das von Anfang an gegen Chomskys Theorien gewettert hat und es gibt schliesslich jene unglaublich kleingeistigen Menschen, die einen Wissenschaftler ablehnen, weil er politisch nicht mit ihnen übereinstimmt.

Das nämlich ist, was hinter dem Anpinkeln steckt: Man will die politischen Thesen Chomskys treffen und benutzt dazu Kritik an den Grundlagen der Linguistik. Das ist so unbeschreiblich erbärmlich.

Chomsky sagt zum Fall Bin Laden nämlich klar und deutlich: „...dass ein Unbewaffneter "hingerichtet" worden sei - "in Gesellschaften, in denen das Gesetz noch einigermaßen geachtet wird, werden Verdächtige festgehalten und einem fairen Gerichtsverfahren zugeführt".

Das kann der Pinscher nicht ertragen, denn er hat über seinem Bett in einem Rahmen hängen: „Die Regierung der USA hat immer und überall Recht.“

Und wehe, da wagt es einer, das anzuzweifeln!

Dann gibts was auf die Löffel!

Schliesslich geht es auch darum, die Regierung der Vereinigten Staaten vor weiterer Kritik zu schützen, denn Chomsky hat auch auf seinem ureigensten Gebiet, der Sprache, einen scharfen Angriff gefahren: Er kritisiert die Bezeichnungen: „Geronimo“ für Bin Laden, „Apache“ für beim Coup benutzte Hubschrauber und „Tomahawk“ für eine Rakete, die alle bei den in einem beispiellosen Völkermord bewusst ausgerotteten Indianern ausgeliehen wurden.

Er sagt, das wäre so, als hätten die Deutschen ihre Militärflugzeuge „Jude“ und „Zigeuner“ genannt.

Was weiss Pinscherlein darauf zu antworten? Die Indianer seien in langen Kriegen aufgerieben worden, ist seine Analyse, die allerdings den Fakten (die er ja nicht so liebt) nicht standhält: Die Indianer wurden absichtlich mit Krankheiten angesteckt und dezimiert, wurden in winzige Reservate gepfercht, wo sie auf Lebensmittelspenden angewiesen waren, zum Selbstmord getrieben und man liess sie zum grossen Teil verhungern und verdursten.

Dieser Artikel ist ein klassisches Eigentor der „Süddeutschen“, geboren aus dem Bestreben, dem „Grossen Bruder“ über dem grossen Teich alles Recht zu machen. Chomsky ist für Steinfeld tatsächlich eine Nummer zu gross – oder sind es sogar mehrere Nummern?

Sonntag, 8. Mai 2011

Tritt Griechenland aus dem Euro aus?

Ein Gebirge von Falschmeldungen

Von Karl Weiss

Wie schon beim ersten Mal, als Griechenland den „Euro-Rettungsschirm“ in Anspruch nehmen musste, wird auch diesmal, da Griechenland vor einem Schuldenschnitt und/oder einem Euro-Ausstieg steht, hauptsächlich Falsches von den Medien verbreitet.

Euro Länder vergleich
Diese Tabelle ist zusammengestellt aus Informationen, die im November und Dezember 2010 zugänglich waren. Es sind hier die wesentlichen Wirtschaftsziffern der Euro-Länder dargestellt. Sie stellen vor allem den Stand von November 2010 dar. Wie wir wissen, haben sich inzwischen einige Zahlen noch deutlich verschlechtert. Das hebt aber nicht den Wert dieser Tabelle auf, auch wenn sie nur einen Moment darstellt. Die kleinen Euro-Staaten Luxemburg, Malta, Zypern und Slowenien, die höchstens 2 Millionen Einwohner haben, wurden herausgelassen, weil sie so nicht zu vergleichen sind.

Die angebliche Griechenland-Hilfe, die damals demagogisch so genannt wurde und mit Verwirrsprüchen begleitet wurde, wie „Griechenland habe über seine Verhältnisse gelebt“, war nie eine Griechenland–Hilfe und sollte auch keine sein, sie war und ist eine Banken-Hilfe.

Grossbanken im Euro-Land, darunter allen voran die Deutsche Bank und die Commerzbank, hatten massiv in griechische Staatsanleihen investiert, weil da hohe Zinsen zu holen waren. Doch Griechenland war hochverschuldet und hätte die Fälligkeiten nicht bedienen können.

Das hätte Löcher in die Bank-Bilanzen gerissen. Darum schnürte die EU aus unseren Steuergeldern ein „Hilfspaket“ und gab den Griechen Kredite, mit denen sie die Fälligkeiten von Staatsanleihen bedienen konnten. Das half z.B. der Deutschen Bank, heute schon wieder Riesenprofite auszuweisen, aber es half nicht im mindesten Griechenland, denn das Land war ja schon zu hoch verschuldet und nun bürdete man ihm noch mehr Schulden auf.

Das konnte selbstverständlich nicht gutgehen (so wie es auch in Irland nicht gut geht und so wie die neuen Schulden jetzt Portugal aufs Auge gedrückt werden, nur damit auch sie die Banken bezahlen können – was selbstverständlich auch nicht gut gehen kann).

Noch mehr Schulden war das Schlimmste, was Griechenland passieren konnte (und was Irland passieren konnte und was Portugal passieren wird), und die Folgen zeigen sich jetzt als erstes bei Griechenland und die anderen werden ebenfalls nicht lange auf sich warten lassen. Bereits jetzt kann man in den Wirtschaftsteilen der Zeitungen die Spekulationen lesen, ob Spanien das nächste Land ist, das „dran“ ist oder wer sonst.

Griechenland ist durch die so schnell gewachsenen Verschuldung in einen Teufelskreis geraten, aus dem es nur einen Ausweg gegeben hätte, wenn man ein hohes Wachstum (mehr als 5% pro Jahr Wachstum des Brutto-Inlandsproduktes - BIP) hätte erzielen können.

Aber die Sparmassnahmen (genannt ‚Austerity‘), welche die EU Griechenland als Bedingungen für die weitere Verschuldung verordnet hat, hatten – wie zu erwarten - als erstes die Folge, dass die Konjunktur in sich zusammenfiel, dass der Hauptfaktor des griechischen BIP, der Binnenkonsum, steil abfiel und das Land innerhalb von Wochen in eine schwere Wirtschaftskrise eintrat. Diese wiederum machte es unmöglich, vorgezogen Verbindlichkeiten des Staates zu bedienen, wie es notwendig ist, wenn man zu hoch verschuldet ist.

Damit ist der Staatsbankrott in Griechenland praktisch nicht mehr abzuwenden. Man kann nur noch über Details sprechen, wie man ihn genau ausgestaltet und welche verniedlichenden Worte man für ihn findet.

Es wird nun heftigst darum gestritten, ob Griechenland aus dem Euro „austreten“ soll oder nicht. Das macht aber am Ende für das Land keinen grossen Unterschied. Es wird durch den Staatsbankrott auf das Niveau eines Entwicklungsland zurückgeworfen, ob mit oder ohne Euro. Das gleiche Schicksal droht auch den anderen überschuldeten Ländern.

In Irland wird diese Entwicklung noch ein wenig auf sich warten lassen, wird aber kommen so sicher wie das Amen in der Kirche und Portugal darf sich jetzt schon freuen, das sein „Rettungspaket“ gerade erst zu laufen beginnt. Spanien ist einer der grossen nächsten Anwärter.

Spanien ist natürlich ein weit dickerer Brocken, grösser als Griechenland, Irland und Portugal zusammen und würde die Kapazität der EU, neue Kredite zur Verfügung zu stellen, bis an die Grenze des Machbaren belasten. Wenn dann noch ein Schwergewicht kommt, zum Beispiel Italien, das viertgrösste Land Europas und drittgrösste der Euro-Zone, ist man am Ende in Euroland.

Im Kern ist es nicht entscheidend, ob die bankrotten Länder nun – eines nach dem anderen – gezwungen werden, aus dem Euro auszusteigen oder ob man sie, auch bankrott, im Euro hält: Am Ende wird der Euro diese ganze Operation nicht überleben – auf die eine oder andere Art und Weise.

Eurokarikatur

Im Einzelnen zu den Ländern wurde in diesen Artikeln schon einiges geschrieben:

„Hilfen“ für überschuldete Euro-Länder?, Teil 1: Griechenland ( http://karlweiss.twoday.net/stories/11580502/ )

„Hilfen“ für überschuldete Euro-Länder?, Teil 2: Irland ( http://karlweiss.twoday.net/stories/11582549/ )

„Hilfen“ für überschuldete Euro-Länder?, Teil 3: Portugal ( http://karlweiss.twoday.net/stories/11585448/ )

„Hilfen“ für überschuldete Euro-Länder?, Teil 4: Spanien und Italien ( http://karlweiss.twoday.net/stories/11593939/ )

Doch wie ist das eigentlich? Wie kommt es, dass die Banken, speziell die Grossbanken in Deutschland und Frankreich, eine solche Macht haben, dass sie den Politikern befehlen können, welchen Ländern gefälligst noch höhere Schulden aufgedrückt werden müssen, damit es den Grossbanken weiterhin gut geht. Wie konnte es sein, dass der Chef der Deutschen Bank, Ackermann, am 15. September 2008 im Kanzleramt bei Frau Merkel erschien und ihr diktierte, dass die Hypo Real Estate mit Hundert-Milliarden-Beträgen zu „retten“ sei, damit die heftigen spekulativen Investitionen der Deutschen Bank in Werte dieser Bank nicht den Bach hinunter gehen?

Nun, wer bisher noch geglaubt hat, wir leben in einer Demokratie, wird nun aufwachen müssen: Wir leben im Kapitalismus in seiner Endphase und da hat das grosse Finanz – und Industriekapital (die „Monopole“) die alleinige Macht.

Die Politiker und Regierungen sind nur die ausführenden Organe ihrer Macht.

Und diese Monopole haben natürlich nicht das mindeste Mitgefühl mit den Völkern Griechenlands, Irlands, Portugals oder Spaniens – genauso wenig wie mit uns.

Wenn die mit zunächst höheren Staatsschulden und danach folgendem Staatsbankrott in Entwicklungsländer der niedrigsten Stufe umgewandelt werden, so kümmert die das so sehr als wenn auf dem Mond eine Tür zufällt.

Karl Marx

Für sie ist nur interessant, die Völker auszupressen, um immer mehr und mehr raffen zu können.

Der Kapitalismus muss weg!

Freitag, 6. Mai 2011

Fukushima: Vor einem neuen Ausbruch?

Wiederum droht eine völlige Kernschmelze

Von Karl Weiss

Wie schon früher in Fukushima-Artikeln geschrieben: Das wird eine fast endlose Geschichte. Obwohl man die „normale“ Kühlung in den vier hauptsächlich betroffenen Reaktoren provisorisch wiederhergestellt hat, ist es offensichtlich nicht gelungen, die sich ständig erhitzenden verklumpten Brennstäbe ausreichend zu kühlen.

Kind Radioaktivität Japan

Die neue Hiobsbotschaft lautet: Reaktor drei hat sich auf 240 Grad C erhitzt, nachdem die Temperatur vorher bereits auf 102 Grad C zurückgegangen war. Er ist damit fast an der Grenze der Resistenz des Druck-Stahlbehälters angelangt, der bisher noch verhindert, dass die gesamte Menge an enthaltener Radioaktivität in die Luft (und ins Kühlwasser) abgegeben wird. Ab 280 Grad C wird es kritisch.

Der schlimme Teil dieser Botschaft aber lautet: Den Grund dafür kennt man nicht. Es muss vermutet werden, das Kühlwasser erreicht nur einen Teil der Brennstäbe, bzw. was von ihnen noch übrig geblieben ist. Wenn wesentliche Teile dieser Brennstäbe ohne Kühlung bleiben, wird der Kern des Reaktors sich immer weiter erhitzen, die Brennstäbe werden zu einem weissglühenden Klumpen zusammenschmelzen und dieser wird sich durch den Stahl und durch den Beton brennen und anschliessend die vorhandene Radioaktivität an die Umwelt abgeben.

Fukushima Ende März 2011 von oben nach unten Reaktor 1, 2, 3 und 4

Wenn dann die japanische Regierung am Wahnsinn festhält, lediglich in einem Umkreis von 20 bis 30 Kilometren um Fukushima zu evakuieren, dann wird es ganz schlimm werden, ähnlich wie nach einer Atombombe.

Die beiden Atombomben von Hiroshima und Nagasaki waren nach heutigen Standards kleine Atombomben. Es gab in beiden Fällen etwa 100 000 Überlebende, also Personen, die geschädigt waren (meist durch radioaktive Strahlung), aber nicht sofort oder in den Tagen unmittelbar nach dem Atombombenangriff gestorben sind.

Bei diesen Menschen trat weit häufiger als normal Leukämie auf (später auch Schilddrüsenkrebs, über andere Krebsarten wird nicht quantitativ berichtet) und dies im Zeitraum zwischen 2 und 8 Jahren nach dem Ereignis. Der Höhepunkt der neuen Fälle von Leukämie wurde 1952 erreicht, also sieben Jahre nach den Atombombenexplosionen. Nach dieser Welle von neuen Krebsfällen bei den Überlebenden kam eine zweite, zeitlich verzögerte Welle von Schildrüsenkrebsfällen.

Fukushima - Reaktor 3 - Plutonium

Abhängig von der aufgenommenen Dosis sind bis zu 59% der Überlebenden in Hiroshima und Nagasaki später an Krebs gestorben.

Es handelt sich also um viele Zehntausende von Menschen.

Die gesamt Menge an radioaktiver Strahlung und an radioaktiven Partikeln dieser beiden Atombomben ist signifikant geringer als die gesamte Radioaktivität der vier „kritischen“ Reaktoren in Fukushima.

Hier kann man eine Vorstellung gewinnen, auf was sich die japanische Regierung da einlässt, wenn sie nicht weiträumig um die noch immer kochenden Reaktoren evakuiert.

Atombombe 2.Weltkrieg

Man kann die beiden Fälle nicht direkt vergleichen, denn bei einer Atombombenexplosion gibt es ja die extrem starke „Anfangsstrahlung“, das ist Gamma- und Neutronenstrahlung, die ein bis zwei Sekunden nach dem „Lichtblitz“, der ersten Wirkung der Explosion der Atombombe, beginnt und einige Sekunden anhält.

Was aber sehr ähnlich ist mit einem Reaktorunfall, ist die andere Art von Strahlung, die an Partikelchen gebunden ist, die von den Menschen eingeatmet oder verschluckt werden können oder durch Wunden in den Körper kommen.

Das sind, wie schon früher erwähnt, vor allem die Strontium 90-, Jod 131- und die Cäsium 137-Partikel. Sie sind die eindeutig wichtigsten Ursachen für Leukämie und Schilddrüsenkrebs, der erst Jahre später auftritt, wie über Hiroshima und Nagasaki berichtet wird (Quelle: http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC33859/ )

25 Jahre Tchernobyl 1986
Dies Bild zeigt eine Wandzeichnung eines von der Krebsbehandlung gezeichneten Kindes in Tchernobyl mit der Ruine des Atomreaktors im Hintergrund. Das schlimmste an den Atom-Katastrophen sind meistens die vielen Kinder mit Krebs.


Das eigentlich schlimmste an der neuen Zuspitzung der Lage in Fukushima ist: Es gibt keinen Plan B. Niemand hat diese Art von Reaktorunfall vorausgesehen und daher gibt es keine erprobten Wege, die Kühlung in einem „durchgehenden“ Reaktor wieder vollständig werden zu lassen. Es wird zwar noch gehofft, die Temperatur in Reaktor 3 könnte wieder sinken, aber das ist vage. Das wahrscheinliche ist: Sie wird weiter steigen und es wird zur völligen Kernschmelze kommen.

Das ist nicht nur wegen Strontium, Jod und Cäsium ein Desaster, sondern ganz speziell wegen Plutonium. Dort, im Reaktor 3, wurden nämlich die MOX-Brennstäbe eingesetzt, die einen Anteil von Plutonium enthalten. Wird dies freigesetzt, so wird der Norden Japans zu einer no-go-Zone, auch wenn die japanische Regierung natürlich wieder beruhigen wird: „Nur ein klein wenig harmlose Radioaktivität. Setzen wir die Grenzwerte von Plutonium herauf!“



Hier Links zu den anderen Artikeln im Blog im Zusammenhang mit dem Super-Gau von Fukushima

- Nur ein bisschen harmlose Radioaktivität?

- Radioaktivitätswerte dürfen nicht mehr veröffentlicht werden.

- Super-Gau Japan 3

- Fukushima – Es wird immer gruseliger

- Radioaktivität? - Alles unschädlich

- Was war der Auslöser des Fukushima-Super-Gaus?

- Strahlende Teilchen in Kanadas Trinkwasser – Fukushima 7
- Fukushima – Kernschmelze im Reaktor 4

- Fukushima – Düster, düsterer

- Streit um die Fukushima-Artikel dieses Blogs

- Nach Fukushima nun Kashiwasaki – Kariwa?

- Fukushima – Die Atom-Mafia

- Atomreaktor: 50 Jahre Abklingzeit

- Der Deutsche Atom-Gau

- Fukushima: Nuklear-Explosion?

- Fukushima: Jetzt scheint es passiert zu sein

- Fukushima: Mein Gott, Walter

- Fukushima: Bei weitem das grösste Atomunglück aller Zeiten

- Fukushima: Jetzt hat es auch die ‚Süddeutsche‘ bemerkt

Lügen, Lügen, Lügen – und nun die Wahrheit??

War es Bin Laden?

Von Karl Weiss

In keinem Zusammenhang wurde von Regierungen und Regierungs-Abnick-Medien so erwiesenermassen frech gelogen als in dem der Anschläge vom 11. September und Osama Bin Laden, der nun also getötet worden sein soll. So fragt man sich unwillkürlich: Ob es diesmal wahr ist?

Osama Bin Laden

Der offizielle Untersuchungs-Bericht des US-Senats über die Ereignisse des 11. September 2001 ist nachweislich in vielen Punkten unrichtig. Eine grosse Zahl der protokollierten Zeugenaussagen ist dort einfach übergangen worden bzw. man hat das genaue Gegenteil von Zeugenaussagen in den Bericht geschrieben. Warum? Was hat die Supermacht Vereinigte Staaten im Zusammenhang mit den Anschlägen gegen das World Trade Center und gegen das Pentagon zu verbergen?

Oder ist der Bericht einfach oberflächlich und schlampig gemacht? Der einzige Untersuchungsbericht über ein Jahrhundertereignis und eine Menge von Fehlern und Widersprüchen? Das ist zu unwahrscheinlich. Es gibt nur eine Erklärung: Man hat etwas zu verbergen und dieses „etwas“ ist die Beteiligung offizieller Stellen der USA!

Pakistan und USA

Näheres hierzu in diesem Artikel:“Bewusste Manipulationen im Kommissionsbericht“ ( http://karlweiss.twoday.net/stories/3034631/ )

Es sei nur einmal eine Tatsache betont: Es gibt überhaupt keine Al Quaida! Was ‚AlQuaida‘ bedeutet und wer dahintersteckt, kann man in diesem Artikel nachlesen: „Osama Bin Langley – Wer oder was ist Al Quaida?“ ( http://karlweiss.twoday.net/stories/3464919/ )

Ist das einmal klar, so fallen praktisch 90% aller Nachrichten zum Thema Osama Bin Laden unter „Märchenstunde“, während die US-Regierung andauernd von Al Quaida spricht und von ihrem Anführer Osama Bin Laden. Die Mainstream-Medien plappern diese Märchen nach.

Eine andere wichtige Tatsache zum Fall Osama Bin Laden: Bei den Verhandlungen vor dem internationelen Gerichtshof gegen den ehemaligen serbischen Ministerpräsidenten Milosevic gab es die Aussage einer glaubwürdigen Zeugin, die im Vorzimmer des damaligen Chefs der islamischen Bosnier war, als dort der Vertreter der USA zusammen mit Osama Bin Laden vorsprach.

Es ist also klar: Noch 1998 bzw. 1999 war Osama Bin Laden ganz innig mit den USA, das war also gerade mal 2 Jahre vor 9-11. Offensichtlich wurde ein Teil des Terrors von Bosniern gegen die Serben von ausgesprochenen Terror-Fachleuten wie Osama Bin Laden durchgeführt.

11. September 2001

Eine andere Tatsache ist: Osama Bin Laden wurde von den USA gar nicht wegen der Anschläge vom 11. September gesucht, sondern wegen solcher gegen US-Botschaften. Es gibt keinerlei Beleg, dass Osama Bin Laden irgendetwas mit 9-11. zu tun hatte.

Zwar gibt es ein Video, das die Aussage von einem Bärtigen bringt, er habe dies „konzertiert“, aber das ist eine so schlecht gemachte Fälschung, dass die USA selbst dies nicht gebraucht haben.

Also noch einmal: Osama Bin Laden hat – nach offizieller US-Verbrecher-Kartei – nichts mit den Anschlägen vom 11. September zu tun. Und: Er ist kein Chef einer Organisation mit dem Namen Al Quaida. Eine Organisation, die sich so nennt, gibt es überhaupt nicht.

9/11-Pentagon

Natürlich gibt es sehr wohl islamistische Gruppen, die zu Terror als Mittel der Auseinandersetzung greifen, aber die haben nichts mit Osama Bin Laden zu tun und sie haben auch keine Ressourcen.

Jene Gruppen zum Beispiel, die an den Anschlägen in London und Madrid beteiligt waren, mussten von westlichen Geheimdiensten unterstützt werden, sonst hätten sie gar keine Anschläge zustande gebracht.

Afghanistankrieg

Näheres hierzu in diesen Artikeln:

„War die RAF ein Verfassungsschutz-Projekt?“ ( http://karlweiss.twoday.net/stories/5409105/ )

„11. September: Verdacht abgewürgt“ ( http://karlweiss.twoday.net/stories/6077711/ )

„Was ist dran an den neuen Terrorwarnungen?“ ( http://karlweiss.twoday.net/stories/2967583/ )

„Der Terrorismus und das Internet“ ( http://karlweiss.twoday.net/stories/3452910/ )

„Londoner Anschläge 1“ ( http://karlweiss.twoday.net/stories/2675908/ )

„Unter freundlichen Augen“ ( http://karlweiss.twoday.net/stories/2686258/ )

Auch diesmal, mit dem angeblich erschossenen Osama Bin Laden, wurden wiederum mehrere sich widersprechende Meldungen innerhalb kürzester Zeit produziert:

Zuerst hiess es, Bin Laden sei überrascht worden, hätte sich eine seiner Frauen als Schutzschild geschnappt und sei dann in einem Feuergefecht getötet worden.

Die nächste Version lautetet aber: Es habe bereits ein 40-minütiges Feuergefecht zwischen den US-Truppen und der Wachtruppe von Bin Laden gegeben, von Überraschung kann nach 40 Minuten ja wohl keine Rede mehr sein.

Dann kommt die nächste Version: Bin Laden sei unbewaffnet gewesen. War also nichts mit Feuergefecht. Dann Bilder von einem Bett mit viel Blut. Moment einmal, es findet 40 Minuten ein Feuergefecht statt und Bin Laden bleibt im Bett, bis die Amis sich zu ihm durchgekämpft haben?

Dann wieder Neuigkeiten: Aussagen einer 12-Jährigen (Tochter von Bin Laden?): Bin Laden hätte sich schon ergeben gehabt. Er sei dann kaltblütig ermordet worden.

Und schliesslich: Man nimmt eine DNA-Probe. Mit was will man die vergleichen?Wenn Bin Laden in Wirklichkeit US-Agent gewesen ist, dann haben die USA natürlich eine Gegenprobe, aber wenn nicht????

Dann wird – und das scheint das einzige zu sein, das wirklich so passiert ist – die Leiche von Bin Laden zum 1700 km entfernten Meer gebracht und dort versenkt – so wie das typischerweise südamerikanische Diktaturen machten.

Dann lässt man eine Falschmeldung verbreiten: Die Seebestattung sei mohammedanisch. Nein, ist sie nicht, Mohammedaner werden in der Erde bestattet. Also wiederum nur ein Ablenkungsmanöver.

Die einzige vernünftige Erklärung, warum man den Leichnam nicht aufbewahrt hat, um seine Authentizität zu beweisen, sondern ihn in einer wahnwitzigen Aktion zum weit entfernten Meer brachte, ist: So kann man verhindern, dass jemand belegt, es war gar nicht Bin Laden.

Es gibt also die Möglichkeit, dass man lediglich eiinen Bartträger in Pakistan getötet hat und einfach behauptet, es sei Bin Laden gewesen.

Es kann aber auch sein, dass es wirklich Bin Laden war.

Verwirrung total!

Fefe stellt in seinem Blog (blog.fefe.de) die These auf, die USA würden absichtlich in all diesen Fällen sich widersprechende Meldungen herausgeben, um dann Ziel von vielen „Verschwörungstheorien“ zu werden. Da unter den Verschwörungstheoretikern immer auch Spinner sind, kann man die dann benutzen, um alle Leute als „Verschwörungstheoretiker“ zu diffamieren, die jene Ungereimtheiten aufdecken.

Damit sei man dann den Kritikern immer voraus, den man kann sie leicht diffamieren und jede noch so gewagte Lüge scheint plötzlich wahr zu sein. Interessante These.

Mittwoch, 4. Mai 2011

Sarrazin macht ungebremst weiter

SPD verhöhnt? Nein, entlarvt!

Von Karl Weiss

Na, wer hätte das gedacht? Sarrazin ist weiter auf Tour durch die Deutschen Landen, um sein Buch zu verkaufen und für seine abstrusen Thesen zu werben. Die „Süddeutsche“ meint, die SPD werde von ihm verhöhnt und gedemütigt. Ja, so geht es dem Hund, dem man die Nase in die eigene Scheisse stösst.

Sarrazin

Aus dem Artikel der "Süddeutschen“ dazu (hier: http://sueddeutsche.dehttp://www.sueddeutsche.de/politik/sarrazin-und-die-spd-verhoehnt-und-gedemuetigt-1.1093035 ):

„Und Sarrazin? Der verhöhnt seine Partei, wo er kann. Jetzt auch in Waltrop, einem 30.000-Einwohner-Ort am nördlichen Rand des Ruhrgebietes. Dort war er am Dienstag zu einer Lesung aus seinem umstrittenen Machwerk ‚Deutschland schafft sich ab‘ eingeladen.

Wer einmal dabei war, wenn Sarrazin aus seinem Buch zitiert, der weiß: Das sind nicht einfach nur Lesungen. Da werden Messen gehalten für diesen knorrig-kauzigen ehemaligen Bundesbanker und Berliner Finanzsenator. (...)

Er faselt einfach weiter über genetisch bedingte Intelligenz, als hätte es den Gründonnerstag nie gegeben. Wer die Erblichkeit von Intelligenz leugne, krakeelt er in Waltrop, sei "strohdumm oder auf kriminelle Weise denkfaul". Als wenn das nicht reichen würde, demütigt er die gesamte SPD-Spitze mit der Feststellung, er habe von den Aussagen in seinem Buch kein Wort zurückgenommen.

Darin hatte er bestimmte ethnische Gruppen in Deutschland als erblich besonders dumm klassifiziert. Und wenn die sich weiter so rasant vermehrten wie bisher, würden die ach so intelligenten Deutschen alsbald in der Minderheit sein.“

Die SPD hat Sarrazin nach oben gebracht. Seine Thesen waren vor zehn Jahren schon die gleichen, nur hat er sie nun in Buchform gebracht. Die SPD hat ihm, als sie in Berlin (mit der Linken) an die Macht kam, das wichtigste Ressort nach dem Regierenden Bürgermeister angetragen, das Finanzressort. Jeder wusste damals bereits, was er für ein Wicht ist, doch die SPD hatte nicht das geringste Problem mit ihm.

Als Finanzsenator machte er sich sehr darum verdient, dass Deutschland sich selbst abschafft, indem er die Mittel für die Erziehung rigoros zusammenstrich und damit wirklich den Deutschen die Zukunft zu verbauen mithalf.

Als er die Hartz-IV-ler verhöhnte, sie seien Alkoholiker und sässen den ganzen Tag nur vor dem Fernseher herum, anstatt Arbeit zu suchen, da hatte die SPD keinerlei Problem mit ihm, man hörte sie förmlich heimlich in den Hinterzimmern "Bravo!" schreien.

Bemerkenswert: Auch die „Linke“ hatte nie auch nur das geringste Problem damit, mit einem Sarazzin in der gleichen Regierung zu sitzen. Was sind das für Linke? Wenn das Linke sind, dann möchte ich die Rechten sehen.

Schliesslich erklärte er, alle in Hartz IV hätten gefälligst kalt zu duschen. Als Antwort darauf beförderte ihn die SPD in einen der höchst bezahlten Posten, die man in Deutschland bekommen kann, Vorstand der Bundesbank - mit Aussicht auf eine rekordverdächtige Pension. Warum, kann mir das mal einer erklären, wollte die SPD einen von ihr so hochgejubelten Mann loswerden, bloss weil er nun seine altbekannten Thesen in Buchform vorlegte und weiterhin das gleiche sagte wie immer?

Das gleiche wie damals, als er Finanzsenator wurde, das gleiche als er Bundesbank-Vorstand wurde.

Was, liebe SPD, hatte sich geändert? Ja, nun gab es einen grossen Aufstand wegen seines Buches und die SPD kam in den Verruf, mit extrem rechten Ansichten zu liebäugeln. Und sie kam zu Recht in diesen Verruf!

Nur, dies zu tun ist eines und dabei erwischt zu werden ist etwas anderes! Darum der Vergleich mit einem Hund, dem man die Schnauze in einen Haufen stösst, den er am falschen Platz abgelegt hat.

Sonntag, 1. Mai 2011

Fukushima: Nuklearexplosion?

Interview mit Prof. Busby

Von Karl Weiss

Ein wichtiges Interview wurde am Englischen Fernshen mit Professor Busby geführt, einem bekannten Physiker, der auch wissenschaftlicher Berater der EU ist. Er erklärt die hohen Werte von gemessener Radioaktivität in der Nähe von Fukushima (höhere Werte als offiziell zugegeben innerhalb Fukushima) durch die Tatsache einer Nuklearreaktion, die als Wasserstoffgas-Explosion ausgegeben wurde.

Kind Radioaktivität Japan

Er weist auf die Tatsache hin, dass ausserhalb des Geländes des Atomkraftwerks Plutonium im Boden nachgewiesen wurde. Wo sollte das sonst herkommen? Er vermutet, auch die grosse Explosion vor 25 Jahren in Tchernobyl sei eine Kernreaktion gewesen, denn auch damals waren die Mengen von in die Luft geschleuderten radioaktiven Partikeln immens und nicht durch eine einfache Kernschmelze zu erklären.

Es sei nur daran erinnert, dass heute noch, 25 Jahre später, im Raum des Bayerischen und Böhmerwaldes und in den Alpen (also 2000 km von Tchernobyl entfernt!) vor dem Verzehr von Pilzen gewarnt wird, die bestimmte radioaktive Isotopen anreichern und Wildschweine, die viel Pilze fressen, auf Strahlung überwacht werden müssen, bevor sie zum menschlichen Verzehr freigegeben werden.

Fukushima - Reaktor 3 - Plutonium

Er verweist in diesem Zusammenhang auf die radioaktive Aktivität, die bereits im Meerwasser vor Hawaii und den Marianen-Inseln nachgewiesen wurden. Ebenso hebt er hervor: In den USA hat man bereits radioaktiven Fallout aus dem Fukushima-Desaster festgestellt.

Er klagt die offiziellen japanischen Stellen und die Atomindustrie an, zu lügen und die Tatsachen zu verdrehen.

Im Zusammenhang mit der massiven Verstrahlung des Meerwassers vor der japanischen Küste muss auch darauf hingewiesen werden, dass viele Fischarten und andere Meereslebewesen, wie zum Beispiel Shrimps, ebenfalls bestimmte radioaktive Isotopen anreichern. Es kann also absolut sein, dass im Jahr 2036 noch der Verzehr bestimmter Meerestiere nur nach Kontrolle auf Radioaktivität freigegeben werden kann.

Fukushima Ende März 2011 von oben nach unten Reaktor 1, 2, 3 und 4

Wird Japan dies dem Rest der Menschheit ersetzen? So systematisch, wie die japanische Regierung die Gefahren herunterspielt und sich weigert, die von internationalen Fachleuten empfohlenen erweiterten Evakuierungen durchzuführen und statt die Bevölkerung zu schützen, einfach die Grenzwerte hochsetzt, lässt vermuten, man wird in der Zukunft alle Schadensersatz-Ansprüche abwehren.

Die Aussagen von Professor Busby werden systematisch unterdrückt. Kein einziges der Medien des Systems („Mainstream“) hat darüber berichtet. Stattdessen werden immer wieder Leute zitiert, die in die Atom-Mafia involviert oder die mit der tödlichen Atom-Politik verbunden sind.

Busby befürchtet, die Folgen von Fukushima werden noch schlimmer sein als die von Tchernobyl. Er spricht von Krebs und von den Menschen, die sterben werden. Er sagt: „Wer die Geschichte ignoriert, muss sie wiederholen!“

Japanisches Atomkraftwerk Fukushima

Er geht davon aus, kein solcher Schutzbau, wie er von Zehntausenden von Helfern in Tchernobyl gebaut wurde, um die Ruine abzudecken, wird in Fukushima möglich sein, da alles direkt ins Meer läuft.

Zwar ist in Japan vom Bau einer Betonmauer zwischen den Kraftwerken und dem Meer die Rede, aber da steht vor allem die Frage, wie tief in den Boden die gehen muss, denn darunter sickert eben meist immer noch Wasser durch. Solche Fragen werden gar nicht gestellt und noch weniger beantwortet.

Die Theorie mit der möglichen nuklearen Explosion („kleine Atombombe“) ist umstritten. Die Repräsentanten der Atom-Mafia leugnen diese Möglichkeit und weisen darauf hin, der Anreicherungsgrad des spaltfähigen Urans ist in einem Atomreaktor um das zehnfache geringer als in einer Atombombe.
Von der Atom-Mafia unabhängige Physiker betonen aber, der einzige Unterschied sei die Geschwindigkeit des Ablaufs der Kernspaltung. Damit besteht die theoretische Möglichkeit der lokalen Anreicherung in einer Kernschmelze eines Reaktors, die sehr wohl zu einer Kernexplosion führen kann, was man eine “kleine Atombombe“ nennen kann.

erneute Explosion Fukushima
Dies ist das Bild d er Explosion in Reaktor 3, die eine Kernexplosion gewesen sein könnte. Tatsächlich formt sich ein "Pilz" ähnlich wie bei einer Atombombe.

Vor allem weist man darauf hin, diese Möglichkeit hätte durch mathematische Simulation und/oder einen realen Test ausgeschlossen werden müssen, bevor man sich an das Bauen von Atommeilern machte.

Das reiht sich lückenlos in die Liste der anderen versäumten Test und Simulationen, die nie gemacht wurden, bevor die Atomkraftwerke in Massenproduktion gingen:

1. Es hätten in einem Testreaktor alle möglichen Störungen durchgespielt werden müssen, die vorkommen können, auch jene, die weniger wahrscheinlich sind, um wirklich sicher sein zu können, dass solche Atomkraftwerke bei dieser Bauweise sicher betrieben werden können. Das geht von Ausfall der Stromversorgung, unbeabsichtigetem Fehlbedienung (allein dafür gibt es über 100 Möglichkeiten) über Ausfall der Wasserversorgung, Ausfall des Kühlturms (oder alternativ/gleichzeitig der Kühlwasserversorgung aus dem Meer oder einem Fluss) Und schliesslich auch gleichzeitiger Ausfall der Stromversorgung, der Generatoren und der Wasserversorgung und dazu noch Bedienungsfehler. Wäre je ein solcher Test durchgeführt worden, wäre diese Bauweise von Atomkraftwerken sofort ausgeschlossen worden. Man hat solche Tests und Simulationen aber nie durchgeführt (oder jedenfalls deren Resultate aus guten Gründen geheimgehalten), weil man ja die Atomkraftwerke als Profit-Maschine haben wollte. Nichts, nicht einmal eine Goldmine ist so profitabel wie ein Atomkraftwerk, nachdem die Betreiber ja nicht das Problem mit dem Atom-Müll haben, sondern dies auf die Allgemeinheit verlagert wird.

2. Es hätten alle verwendeten Materialien und alle verwendeten Auslegungen wieder und wieder unter allen Bedingungen getestet werden müssen. Z.B. sind die Wasserrohre, die Kühlwasser zum Wärmeaustauscher bringen, in dem das heisse Wasser heruntergekühlt wird, um wieder als kühles Wasser dem Reaktor zugeführt werden zu können, diese Wasserrohre sind absolut lebenswichtig in einem Atomkraftwerk, wie Fukushima nun zur Genüge gezeigt hat. Sie sind in allen Atomkraftwerken nur einfach ausgelegt! Zum mindesten eine doppelte Auslegung, besser eine dreifache wäre notwendig gewesen, um jederzeit den Zufuhr von Kühlwasser zu den Wärmeaustauschern sicherstellen zu können, natürlich auch mit der Möglichkeit, handbetrieben die entsprechende Schieber bedienen zu können. Doch selbst solche Selbstverständlichkeiten werden nicht gemacht, denn Atomkraftwerke sind ja nicht dazu da, Strom zu erzeugen (jedenfalls nicht primär), sondern Profit. Solche zusätzlichen Rohre, die vielleicht nie genutzt worden wären, wären ja vom Profit abgegangen!

3. Wie oben schon gesagt, hätten natürlich die Möglichkeiten einer Kernschmelze theoretisch und eventuell auch praktisch getestet werden müssen. Einmal, um die Möglichkeit der „kleinen Atombombe“ auszuschliessen, aber speziell dann, als die MOX-Brennstäbe eingeführt wurden, die Anteile von Plutonium enthalten. Durch den Plutonium-Anteil wird ja die Dichte der spaltbaren Atome in den Brennstäben deutlich erhöht, was eine Kernexplosion erleichert.

Zu diesem letzten Fall ist es wichtig zu wissen: Der Reaktor 3 in Fukushima ist der mit MOX-Stäben ausgerüstete, also mit Plutonium. Wir haben hier ein Foto von der Explosion von Reaktor 3 (wer das mit dem grossen Foto der vier Reaktoren vergleicht, kann an der Position der Türme leicht ablesen, es war der Reaktor 3. Dies war bei weitem die heftigste Explosion und es ist offensichtlich, Busby bezieht sich bei seiner Vermutung einer Kernexplosion genau auf diese.

Das läuft also genau parallel zur Theorie MOX-Brennstäbe, wie oben dargelegt.

25 Jahre Tchernobyl 1986
Dies Bild zeigt eine Wandzeichnung eines von der Krebsbehandlung gezeichneten Kindes in Tchernobyl mit der Ruine des Atomreaktors im Hintergrund. Das schlimmste an den Atom-Katastrophen sind meistens die vielen Kinder mit Krebs.

Wer das Video mit Professor Busby (auf englisch, gute Englisch-Kenntnisse vonnöten) auf Youtube sehen will, hier ist der Link:

http://www.youtube.com/watch?v=x-3Kf4JakWI

Nun noch zu einem anderen aktuellen Fall:

Die FAZ meldet heute (1. Mai, hier:

http://www.faz.net/s/RubB08CD9E6B08746679EDCF370F87A4512/Doc~E4B35199962C74DA5ABB107643AA3299B~ATpl~Ecommon~Scontent.html )

den Rücktritt des von der japanischen Regierung bestellten Atom-Beraters Toshiko Kosako. Der erklärte unter Tränen (Wann haben Sie das letzte Mal einen japanischen Mann weinen gesehen?), er könne sich nicht mit den von der Regierung festgelegten Grenzwert von 20 MilliSievert pro Jahr für Schulen und Kindergärten in Japan einverstanden erklären und müsse deshalb zurücktreten.

Rücktritt unter Tränen - Koshiko Kosako

Zur Erläuterung: 20 MilliSievert pro Jahr ist schon für Erwachsene eine hohe Strahlendosis, die bereits heftig im möglichen Krebs-Bereich liegt, wird aber verbrecherischerweise weltweit für die Mitarbeiter in Atomkraftwerken verwendet. Kinder dagegen sind weit empfindlicher gegen Strahlen (der Reparatur-Mechanismus von veränderter DNA ist bei ihnen noch nicht so weit entwickelt) und müssen daher weit niedrigere Grenzwerte erhalten als Erwachsene.

Wie verkommen muss man sein, um Kinder bewusst in den Krebstod zu schicken?




Hier Links zu den anderen Artikeln im Blog im Zusammenhang mit dem Super-Gau von Fukushima

- Nur ein bisschen harmlose Radioaktivität?

- Radioaktivitätswerte dürfen nicht mehr veröffentlicht werden.

- Super-Gau Japan 3

- Fukushima – Es wird immer gruseliger

- Radioaktivität? - Alles unschädlich

- Was war der Auslöser des Fukushima-Super-Gaus?

- Strahlende Teilchen in Kanadas Trinkwasser – Fukushima 7
- Fukushima – Kernschmelze im Reaktor 4

- Fukushima – Düster, düsterer

- Streit um die Fukushima-Artikel dieses Blogs

- Nach Fukushima nun Kashiwasaki – Kariwa?

- Fukushima – Die Atom-Mafia

- Atomreaktor: 50 Jahre Abklingzeit

- Der Deutsche Atom-Gau

- Fukushima: Vor einem neuen Ausbruch?

- Fukushima: Jetzt scheint es passiert zu sein

- Fukushima: Mein Gott, Walter

- Fukushima: Bei weitem das grösste Atomunglück aller Zeiten

- Fukushima: Jetzt hat es auch die ‚Süddeutsche‘ bemerkt

Freitag, 29. April 2011

Der Deutsche Atom-Gau

Schachtanlage Asse läuft voll

Von Karl Weiss

Während wir alle gebannt nach Japan zum Super-Gau von Fukushima gucken, hat sich heimlich, still und leise ein deutscher Gau direkt unter unseren Füssen herangeschlichen. Im unterirdischen Lager "für leicht- und mittelschwer strahlende" Atom-Abfälle in der Schachtanlage Asse wurden hohe und höchste Strahlungswerte gemessen.

Kind Radioaktivität Japan

Das angeblich wasserdichte Ex-Bergwerk wurde von einem unterirdischen Wasserlauf „gefunden“ und läuft jetzt voll. Dabei laugt es wasserlösliche Teile des Atom-Mülls aus den Fässern mit dem Müll, die natürlich verrosten und allen Inhalt der Allgemeinheit zur Verfügung stellen.

Und die wasserlöslichen Anteile des Atommülls sind eben gerade jene, die besonders tükisch sind, vor allem Strontium 90 und Cäsium 137.

Schachtanlage Asse

Die „Welt“ meldete am 24. April 2011, dass vor der Kammer 12 Höchstwerte von Cäsium 137 gemessen wurden, die selbst an Orten, wo Atombomben explodierten, noch nicht vorkamen: Das Wasser enthielt 266 000 Bequerel pro Liter Cäsium 137!

Das wäre nicht möglich, wenn dort, wie eigentlich vorgesehen, nur schwach und mittel strahlender Müll abgelagert wurde. In Wirklichkeit, das wird jetzt immer deutlicher, hat man Asse zum Teil als (nicht genehmigtes) Endlager für hoch radioaktives Material wie Brennstäbe und ähnliches genutzt.

Nur ein Beispiel (aus einem Artikel hierzu, http://politikprofiler.blogspot.com/2011/04/ist-die-asse-das-deutsche-fukushima-700.html , in diesem Artikel auch weiterführende Links):

„ ... in einer Liste vom 18. Januar 1977 ist vermerkt, dass 49 Atommüllfässern eine Strahlung von 550 bis 700 Sievert pro Stunde an der Außenseite aufweisen [Das ist mehr als im Inneren der Atomkraftwerke in Fukushima.].

Der Begleitschein gibt lediglich Auskunft darüber, dass es sich um ein- betonierten Schrott aus dem Kernforschungszentrum in Karlsruhe handelt. In den Jahren um 1977 arbeiten Forscher an einem Pilotprojekt zur Wiederaufbereitung von Brennstäben. Vielleicht galten zur damaligen Zeit Brennelemente noch als Atomschrott, wenn sie aus einer Forschungsanlage stammten? Heute will das Keiner mehr wissen und die Papiere geben keine Auskunft darüber.“

Hier noch einmal einiges Grundlegende zu Asse und Cäsium 137:

„In einem Schreiben des Bundesamtes für Strahlenschutz an das Bundesumweltministerium wird betont, bereits vor 13 Jahren – und damals war Frau Merkel dort Ministerin – wurde das Ministerium über die mögliche Gefahr einer Verstrahlung des Trinkwassers durch das Atommülllager Asse informiert.
Was Frau Merkel daraufhin unternahm, war – nichts. Sie vertraute einfach darauf, dass sich Probleme selbst erledigen. Sie saß das Problem nach dem Vorbild von Kohl aus. Nur, was bei politischen Problemen manchmal funktioniert – man ignoriert sie einfach und sie werden mit der Zeit vergessen – ist bei wirklich realen Problemen eben nicht so. Sie hätte damals umfassende Untersuchungen über die Gefahren anstellen lassen müssen und dann entsprechende Maßnahmen in Gang setzen.

Sie war aber so damit beschäftigt, CDU-Vorsitzende und dann später Bundeskanzlerin zu werden, dass sie dafür keine Zeit fand. Das werden nun weite Teile der bundesdeutschen Bevölkerung büßen müssen. Auch das typisch für unsere Politiker-Brut. Ihre Fehler büßen immer wir.

Das Atommülllager Asse wurde nämlich völlig unsachgemäß mit immer neuem Atommüll vollgestopft, obwohl dafür überhaupt keine Genehmigung vorlagt. Die Betreibergesellschaft hielt sich nicht an vereinbarte Regeln, bestreitet heute, dass es solche Regeln überhaupt gab, was alles nur noch schlimmer macht.“

Zitat aus: „Die zweite Leiche in Frau Merkels Keller“ ( http://karlweiss.twoday.net/stories/5949444/ )

„Die Grundidee war und ist: Man könne die strahlenden Atom-Abfälle in tiefen aufgelassenen Bergwerken einlagern. Dort würden sie für alle Zeiten sicher lagern und man könne das Problem vergessen. Dumm nur, dass die Geologen (die nicht gekauft waren) sofort widersprachen: Sie sagten: Der gesamte Untergrund auf der Erde ist von Wasseradern durchzogen, die zusätzlich noch andauernd (manchmal alle zehn Jahre, manchmal alle 100 Jahre, manchmal nach Hunderten von Jahren) Weg und Richtung des Flusses ändern. Und fast all dies Wasser kommt irgendwann an irgendeiner Stelle wieder an die Oberfläche – und zwar im Einzelfall unvorhersehbar. Der Untergrund arbeite, er sei nicht auf Dauer stabil. Wo es grosse Kavernen gibt, werden diese irgendwann vom „Bergdruck“ geschlossen und alles, was darin ist, zermalmt. Eingelagerte Behälter würden dann die radioaktiven Stoffe freigeben und das Wasser würde sie aus den Höhlungen laugen und an irgendwelchen Stellen an die Oberfläche bringen.“

„Nur um dem Nichtfachmann eine Idee zu geben: Wenn dieses Wasser mit Cäsium-137 an irgendeiner Stelle einen Trinkwasserbrunnen oder ein Grundwasser verunreinigt, aus dem Trinkwasser gewonnen wird, dann werden Hunderte, vielleicht Tausende, vielleicht Zehntausende, im schlimmsten Fall Hunderttausende Menschen mit geringenMengen des hochradioaktiven Isotops verstrahlt. Dessen Salze sind wasserlöslich und unser Körper baut sie, als wären es Kalium-Atome, in den eigenen Körper ein (Kalium ist eines der lebenswichtigen Spurenmetalle). Dort können dann selbst winzigste Mengen, 10, 20 oder 30 Milligramm (tausendstel Gramm) ihre Langzeitwirkung durch Strahlung entfalten.

Die mit geringen Mengen von Caesium 137 verstrahlten aus der Nähe von Hiroshima und Nagasaki haben zum Teil die fürchterlichsten Schicksale von allen gehabt. Entsetzliche Schmerzen – Gliedmassen faulen ab, müssen amputiert werden, Organe entfernt. Krebs! Mehrere Krebse entwickeln sich zur gleichen Zeit. Wer das überlebt, ist noch schlimmer dran. Es gibt Fälle, wo Menschen 15 Jahre lang entsetzlich litten, bevor der Tod sie erlöste.

Wer mit Cäsium 137 verstrahlt wird, speziell mit kleinen Mengen, so dass er nicht schnell stirbt, wird die Gefolterten von Abu Ghraib und von Guantanamo beneiden.“

Zitat aus: „Jetzt offiziell: Atomkraftwerke: Unberechenbares Risiko“ ( http://karlweiss.twoday.net/stories/5181793/ )

Atomkraftwerk

„Dass dort Decken einstürzen, sagt nämlich, das ganze ehemalige Bergwerk wird unter dem Druck des umliegenden „Gebirges“ zermalmt. Außerdem wissen wir auch bereits, dass das angeblich von allen Wasserquellen isolierte Salz-Bergwerk bereits massiv von Wasser geflutet wird (im September 2008 waren es 12 000 Liter pro Tag, inzwischen schon deutlich mehr, wahrscheinlich schon über 20 000 Liter pro Tag). Das Zusammenwirken dieser beiden Fakten ist eine Katastrophe. Das Wasser wird bald Zig und dann mehrere Hundert Meter hoch im Bergwerk stehen und alle Abschottungen werden vom Bergdruck zerstört worden sein. Das bedeutet, das Wasser wird Zugang zu den hochradioaktiven Abfällen haben und wird dort wasserlösliche Salze von Caesium-137 herauslösen [ Diese Voraussage von damals ist jetzt eingetroffen.] und mit sich führen (dazu auch feine Schwebeteilchen anderer, nicht wasserlöslicher strahlender Substanzen).

Der hohe Wasserdruck wird in den unteren Teilen des Bergwerks zu irgendeinem Zeitpunkt zum Ausbruch des Wassers führen: Das Wasser wird durch Felsspalten sickern und wird außerhalb des Bergwerks den Weg nach oben finden. Und nach oben heißt: Es wird irgendwann in einem Grundwasserstrom anlangen. Und das heißt Caesium-137 im Grundwasser!“

Zitat aus: „Ob die Decke über Ihnen einstürzt?“ ( http://karlweiss.twoday.net/stories/5990650/ )

Es ist seit Jahren bekannt: In der Asse wurde auch hochradioaktiver Müll eingelagert. Das für wasserdicht gehaltene Bergwerk ist nicht mehr wasserdicht. Das Wasser steht jetzt schon hoch im Bergwerk. Viele der Betonabsperrungen von gefüllten Kammern sind bereits zerstört. Es hätte bereits vor 15 Jahren alles aus der Asse herausgeholt werden müssen, um eine Verstrahlung von Grundwasser sicher zu verhindern. Doch die Politik verlängerte statt dessen die Laufzeiten der Atommeiler, deren Müll keinen Platz hat, wo er sicher abgelagert werden kann.

25 Jahre Tchernobyl 1986
Dies Bild zeigt eine Wandzeichnung mit einem von den Spuren der Krebsbehandlung gezeichneten Kind in Tchernobyl mit der Ruine des Atomkraftwerks im Hintergrund. Das schlimmste bei Atom-Katastrophen sind meistens die vielen Kinder mit Krebs.

Wenn der erste Grundwasserstrom in Deutschland Cäsium 137 führt, wird man sagen, wie jetzt in Japan, die Strahlung sei so gering, dass keine Gefahr bestünde.

Und dann kommen die vielen Fälle von Kindern mit Krebs, vor allem Leukämie. Und die Politikerbrut wird weiterhin sagen, es sei nicht bewiesen, dass Radioaktivität aus der Asse die Ursache ist.

Und die Familien werden an den Gräbern ihrer Kinder stehen und weinen.

Der deutsche Atom-Gau!




Hier Links zu den anderen Artikeln im Blog im Zusammenhang mit dem Super-Gau von Fukushima

- Nur ein bisschen harmlose Radioaktivität?

- Radioaktivitätswerte dürfen nicht mehr veröffentlicht werden.

- Super-Gau Japan 3

- Fukushima – Es wird immer gruseliger

- Radioaktivität? - Alles unschädlich

- Was war der Auslöser des Fukushima-Super-Gaus?

- Strahlende Teilchen in Kanadas Trinkwasser – Fukushima 7
- Fukushima – Kernschmelze im Reaktor 4

- Fukushima – Düster, düsterer

- Streit um die Fukushima-Artikel dieses Blogs

- Nach Fukushima nun Kashiwasaki – Kariwa?

- Fukushima – Die Atom-Mafia

- Atomreaktor: 50 Jahre Abklingzeit

- Fukushima: Nuklear-Explosion?

- Fukushima: Vor einem neuen Ausbruch?

- Fukushima: Jetzt scheint es passiert zu sein

- Fukushima: Mein Gott, Walter

- Fukushima: Bei weitem das grösste Atomunglück aller Zeiten

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Donnerstag, 28. April 2011

Schröder machte den Kohl

Heute abend in “Panorama”

Von Karl Weiss

Ja, es hatten viele schon vermutet. Die Kohl’sche Art, Parteispenden illegal einzuschieben und dann in seinem persönlichen Sinne zu gebrauchen, ist keineswegs einmalig, ja, man muss sogar davon ausgehen, das ist gang und gäbe.

Filbinger und Kohl

Jetzt hat „Panorama“ (heute 21.45h) Dokumente veröffentlicht, die ganz ähnliche Machenschaften von Schröder belegen. Steinmeier ist darin verwickelt.

Konkret geht es im Fall Schröder um Spenden des Industriellen Maschmeier „unter der Hand“, die an Personen in Schröders Arbeitsumgebung geleitet wurden und von denen dann grosse Anzeigenkampagnen bezahlt wurden.

Schröder

Im ersten Fall ging es um die Situation bei der Landtagswahl in Niedersachsen 1998. Die Hoffnung der SPD auf ein Comeback nach so vielen jahren Kohl stützte damals zunächst der schleswig-holsteinische Ministerpräsident Björn Engholm, doch der stürzte über eine Affäre.

Blieben in jenem Frühjahr 1998 nur zwei mögliche Kanzlerkandidaten in der für den Herbst angesetzten Bundestagswahl: Schröder und Lafontaine. In dieser Situation erschienen in den wichtigsten rechten Blättern Deutschlands („Welt“, „FAZ“ und „Welt am Sonntag“) riesige ganzseitige Anzeigen, die sich für Schröder aussprachen. Niemand wusste, wer sie lanziert hatte. Sie wurden als Hinweis begriffen an die CDU-Wähler, in Niedersachsen doch Schröder zu wählen, damit der „Linke“ Lafontaine keine Chance auf die Kanzlerkandidatur der SPD hat.

Und es funktionierte. Schröder gewann mit Riesenvorsprung die Niedersachsen-Wahlen (was damals schon einige zur Vermutung veranlasst, da seien auch Stimmen des rechten Lagers dabei gewesen) und wurde so fast automatisch Kanzlerkandidat. Lafontaine wurde von Schröder zwar noch in sein Kabinett aufgenommen, aber so lange gemobbt, bis er sich zurückzog.

Nun weiss man: Es war der Schröder-Intimus und Unternehmer Maschmeyer, der eine ganze Stange Geld aufgebracht hatte für jene Anzeigen. Er wollte aber unerkannt bleiben als „Sponsor“ und so wurde gemauschelt. Hätten die Leser der Zeitungen gewusst, dass Maschmeyer hinter diesen Anzeigen steckte, hätten sie das Signal nicht so aufgegriffen.

Es war also ganz ähnlich wie mit Kohl. Der wollte bestimmte, besonders hohe Spenden selbst verwalten und nicht von den CDU-Gremien verteilen lassen und bat daher einige der grossen CDU-Spender, ihm die Gelder persönlich in Aktentaschen (der berühmte „schwarze Koffer“) zukommen zu lassen. Wer das alles inszenierte für Kohl, war Schäuble („der Träger der schwarzen Koffer“).

Warum man das alles schon wieder vergessen hat und Schäuble schon wieder Innenminister und dann Finanzminister werden konnte, ist typisch für die kapitalistische Politik. Sie muss mit dem kurzen Gedächtnis der Wahlberechtigten rechnen.

Stasi 2.0

Im Fall von Schröder war Steinmeier der „Mann hinter den Kulissen“. Seine Rubrik findet sich auf allen Dokumenten, welche „Panorama“ ausgegraben hat.

Das deutsche Parteienrecht fordert völlig zu Recht, dass die Spender für die Parteien mit der Höhe des Betrages bekannt gemacht werden müssen. Der kritische Bürger soll die Möglichkeit haben einzuschätzen, ob eventuell im zeitlichen Zusammenhang mit solchen Spenden Vorteile an die Spender fliessen.

Das klassische Beispiel hierfür war die „Mövenpick“-Affäre, die mit zum Niedergang der FDP und Westerwelles beitrug: Der Mövenpick–Hotelier hatte eine saftige Spende an die FDP gegeben, die dann kurz danach bei den Koalitionsverhandlungen zur schwarz-gelben Koalition eine Sonder-Steuerermässigung für Hotels durchsetzte. Hätte man diese Spende „unter der Hand“ gemacht, wäre die Korruption nicht so offensichtlich gewesen.

Die Regelung des Parteienrechts hat also eine wichtige und korruptionsfeindliche Funktion. Dass unser durch und durch korruptes System das so nicht hinnimmt, sondern die Regelung schlicht und einfach nicht beachtet, lag nahe.

Als dann aber die CDU-Parteispendenaffäre mit Kohl und Schäuble aufkam, war es an den Richtern, diesen Machenschaften den Garaus zu machen. Doch Kohls Richter waren auf der Seite der Korruption. Sie sprachen Kohl praktisch frei (das Verfahren wurde gegen eine kleine Spende eingestellt) und seitdem ist der Korruption in deutschen Landen keinerlei Riegel mehr vorgeschoben.

Dazu sei noch bemerkt: Solche Spenden unter der Hand sind natürlich praktisch immer mit unversteuerten Geldern gemacht worden. Damit ist aber auch immer das Delikt der Steuerhinterziehung betroffen, was im Fall Kohl einfach „übersehen“ wurde.

In vielen Fällen sind solche Geldsummen, die da an Parteien „unter der Hand“ gegeben werden, auch aus dubiosen oder kriminellen Quellen und dann kommt ein weiteres Delikt ins Spiel, die Geldwäsche.

Geldwäsche heisst ja eben nichts anderes als Geldtransfers „unter der Hand“, mit denen man diejenigen Geldsummen so umwandelt, dass sie nicht mehr auf ihre Quellen zurückverfolgt werden können.

Auch diesem Verdacht wurde im Fall Kohl nie nachgegangen.

Kurz, in Deutschland sind allen „unter der Hand-Geschäften“ Tür und Tor geöffnet.

Natürlich nur, wenn es um grosse Parteien und um Reiche oder Unternehmer geht. Für Sie und mich bleiben alle Regeln der Kriminalität in Kraft.

Wir wären, hätten wir solche Dinge getan wie Kohl und Schröder, ins Gefängnis gewandert.

Dienstag, 26. April 2011

Sarrazin und keine Ende

Nichts zurückgenommen – ja, warum auch?

Von Karl Weiss

Nun hat die SPD also Sarrazin nicht ausgeschlossen, ohne dass der sich von den Thesen in seinem Buch distanziert hätte. Das ist nur konsequent. Damit bleibt die SPD 'glaubwürdig': Sie war und ist seit 1914 der Verrat am ‚kleinen Mann‘, sie war und ist der Agent des Kapitals in der Arbeiterschaft. Da passen die Sarrazin’schen Thesen ins Bild: Warm duschen dürfen nur die Mächtigen, die Reichen, die Abzocker in den Banken. Der Arbeiter, wenn ohne Arbeit, hat dagegen kalt zu duschen. Das darf man wörtlich nehmen und im übertragenen Sinne.

Sarrazin

Diese Thesen hat Sarrazin lange vor seinem Buch in aller Öffentlichkeit aufgestellt und das war SPD. Diese Partei hatte ihn auf den Posten des Finanzsenators der Berliner Koalition gehievt und ihm später die Tür zum Vorstand der Bundesbank geöffnet. Zu diesem Zeitpunkt konnte jeder in Deutschland wissen, der Zeitung liest: Sarrazin ist der Ausdruck des Hochmutes der Herrschenden gegenüber dem Arbeiter, dem „kleinen Mann“ und damit exakt auf SPD-Parteilinie. Hätte die SPD das nicht so gesehen, brauchte sie ihn ja nur vom Posten des Länder-Finanzministers abzulösen und vor allem ihm keinen extrem hoch bezahlten Posten in der Bundesbank zu verschaffen.

Was also inkonsequent war, war der Beschluss des SPD-Parteivorstandes, ein Ausschlussverfahren gegen Sarazzin einzuleiten. Natürlich, Inkonsequenz, dein Name ist SPD. Das ist auch logisch. Die SPD darf natürlich nicht an die grosse Glocke hängen: Wir, wir sind die Verräter-Partei! Im Gegenteil, sie muss das so gut verstecken, wie sie nur eben kann. Und das gelang ihr für viele Jahre recht gut. Die beiden grossen Wahlsiege für Schröder zeigten das deutlich.

Und dann kam Hartz IV. SPD und Hartz IV, da ist das eine ein Synonym für das andere.

Zwar haben auch die Grünen sowie FDP und Union heftig an Hartz IV mitgestrickt, aber der Wähler heute (vor allem der frühere SPD-Wähler) identifiziert die SPD klar mit Hartz IV. Und zu Recht. Die SPD hat sich nie von Hartz IV verabschiedet. Ganz im Gegenteil. Sie hat gerade Anfang dieses Jahres gemeinsam mit der Regierung gekungelt, um am Ende die 5 Euro Erhöhung für Hartz IV-Empfänger abzusegnen.

So braucht sich die SPD nicht zu wundern, dass sie bei Umfragen bundesweit im Bereich von 23% der abgegebenen Stimmen hinauf und herunter schwankt - das sind – je nach Wahlbeteiligung – etwa 11, 5 bis 15% der Wahlberechtigten. Die SPD ist im 15%-Ghetto und wird da auch nicht so leicht herauskommen. Ein wesentlicher Teil der Bevölkerung hat sie durchschaut und wird sie auch dann nicht mehr wählen, wenn zum „taktischen Wählen“ aufgerufen wird.

Dass sie nun zum ersten Mal in einem Bundesland (Baden-Württemberg) unter das Ergebnis der Grünen gerutscht ist, ist bezeichnend für diesen Trend.
Und so hat die Kapitulation vor Sarazzin auch einen „wahltaktischen“ (sprich opportunistischen) Aspekt. Man will im Trüben fischen unter den Anhängern Sarrazins.

Ja, die gibt es. Sarazzin und andere versuchen (und manchmal gelingt das auch), an die widerlichsten Instinkte der menschlichen Natur zu appelieren. Leider gibt es jenen Bevölkerungsteil, der da relativ leicht zu packen ist. Ja, es gibt niedrige Instinkte, der Mensch ist nicht immer und automatisch gut, er hat die Möglichkeit, sich für Menschlichkeit, Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit und Kampf für eine bessere Welt einzusetzen, aber er kann sich ebenso in Neid, Missgunst, Hass, Rachsucht, Rassismus und biologischen Determinismus vergraben und es kommt sogar vor, dass beide Seiten bei ein und demselben Menschen hervortreten.

Freundlicherweise hat der SPD-Vorsitzende Gabriel gleich selbst für uns vorformuliert, wie man das nennen müsste, wenn die SPD Sarazzin nicht ausschliesst. Hier ein Zitat aus einem Artikel von ihm in der ‚Zeit‘ vom September:

" ... wer uns rät, doch Rücksicht auf die Wählerschaft zu nehmen, die Sarrazins Thesen zustimmt, der empfiehlt uns taktisches Verhalten dort, wo es um Grundsätze geht - und darüber [hinaus] jenen Opportunismus, der den Parteien sonst so häufig vorgeworfen wird."

Danke, Herr Parteivorsitzender, für die klare Aussage zu „Opportunismus“.

Woher das kommt, ist klar: Die Reihe der Landtagswahlen in diesem Jahr ist noch nicht beendet, nur unterbrochen. Speziell bei der Wahl in Berlin geht es nun für die SPD um viel. Da ist jede sonst vielleicht weniger willkommene Stimme gern gesehen.

Nun, die Affäre Sarrazin hilft uns allen, uns an rot-grün zu erinnern: Würde bei den nächsten Wahlen statt der schwarz-gelben Jauche rot-grün oder sogar grün-rot drankommen, braucht niemand zu frohlocken: Die machen die gleiche Politik weiter, nur das Gelaber wird etwas anders.

Fehlt nur noch die Aussage von Thorsten Denkler, einem Redakteur der „Süddeutschen“, in seinem Artikel „Beschämende Feigheit“, hier:

http://sueddeutsche.dehttp://www.sueddeutsche.de/politik/spd-spitze-und-thilo-sarrazin-beschaemende-feigheit-1.1089

Er schreibt da:

„Das Verfahren erst zu beschließen und es jetzt einzustellen, setzt das wichtigste Gut der SPD auf Spiel.“

Na, da fragt man sich, was ist denn das wichtigste Gut der SPD? Wissen Sie, was er meint? Die Glaubwürdigkeit!!!!!

Brüll! Habe leider einen Lachkrampf bekommen und kann den Artikel nicht weiterschreiben.

Montag, 25. April 2011

Der Streit ums ‚kostenlose‘ Internet

“Inhalt muss etwas kosten!”

Von Karl Weiss

Was das Internet so attraktiv macht: Ausser den Gebühren für den Anschluss, die sich meist in Grenzen halten, ist Internet (fast) kostenlos. Text- und Bildersuchdienste, Nachrichten und Fussballergebnisse, vollständige Enzyklopädien, viele spezielle Interessen in einer Unzahl von Seiten und Blogs, im Internet gibt es Alles für jeden Geschmack und in in passender Grösse.

Doch dies hat den Zeitungen und Zeitschriften eine Konkurrenz eingebracht. Der Bürgerjournalist zum Beispiel war zeitlebens Zeitungsleser, hat nun aber schon Jahre kein Zeitungsabonnement mehr. Warum sich auf eine Zeitung beschränken, wenn man sich leicht die Internetauftritte vom 5 oder 10 Zeitungen ansehen kann?

Einen umfassenden Überblick über die grossen, die meistgelesenen Veröffentlichungen (Mainstream) konnte man sich früher gar nicht machen, ohne einen riesigen Aufwand zu betreiben. Heute kann der Bürgerjournalist aufspiessen, wie der Mainstream bestimmte Themen einfach weglässt, wie er wie auf Befehl fast gleichlautende Veröffentlichungen produziert und wie er im Chor Sachverhalte verfälscht.

Auch das Fernsehen bekam die Konkurrenz zu spüren: Die Zahl der Fernsehzuschauer, vor allem aus der jungen Generation, bröckelt ab. Soweit noch fern gesehen wird, wird das immer spezifischer auf bestimmte Sendungen fukussiert.

Das bedeutete für die Zeitungen den Ausfall von Abonnements- und Einzelverkaufs-Einnahmen, aber noch wichtiger: Weniger Werbeeinnahmen.

Auch das Fernsehen klagt bereits über (wenn auch bisher wenig) zurückgehende Werbeeinnahmen.

Damit wird aber der Beruf des Journalisten in rasch steigendem Masse abgewertet: Ein grosser Teil der Journalisten heute hat keine feste Anstellung mehr, sondern wird nach Zeilenzahl bezahlt. Die aktuellen Massenentlassungen in der Redaktion der „Frankfurter Rundschau“ machen dies besonders deutlich: Eine ganze Zeitung wird nun zur Regionalausgabe der Haupt-Zeitung der Gruppe, der Berliner Zeitung.

Allerdings muss man sagen: Bereits vor dem Internet war der Beruf des Journalisten zu einer Karikatur seiner selbst geworden. Die grossen Verlagshäuser nahmen die Journalisten an die Kandare und veröffentlichten keine kritischen Artikel, die das System in Frage stellten. Die ureigenste Arbeit eines wirklichen Journalisten, das Enthüllen von Skandalen der Reichen, der Mächtigen und deren Politiker und Parteien, wurde von jedem Journalisten vermieden, der seinen Job behalten wollte.

Die Zahl von Enthüllungsjournalisten auf der Welt kann man heute an den Fingern abzählen. Kein einziger von ihnen hat eine feste Anstellung als Journalist. Die Redaktionen von Zeitungen und Zeitschriften wurden zum Teil des Täuschungs-, Unterdrückungs- und Gewaltapparates des Kapitalismus.

Ultra-Reaktionäre wie Springer, Trump und Murdock haben inzwischen den wesentlichen Teil der gedruckten Medien in der Hand.

So war das Internet das Beste, was allen demokratisch und human denkenden Menschen passieren konnte: Es ist ein demokratisches Medium, soweit eines nur eins sein kann.

Natürlich gibt es da Spinner, natürlich werden da manchmal Gerüchte verbreitet, natürlich muss man sein Gehirn verwenden, um die dort vorhandenen Informationen zu verwerten, natürlich tummeln sich da Trolle und finstere Gestalten und Unternehmen, die es nur darauf abgesehen haben, persönliche Daten über andere Menschen zu sammeln, aber niemals zuvor hat es die Chance gegeben, so schnell und ohne Zwischenschaltung von Medien-Tycoons an Informationen zu kommen wie heute über das Internet.

Einen Teil der wirklichen Aufgaben von Journalisten haben Leute, wie ich, Bürger-Journalisten, übernommen.

Nun haben aber die Medien-Zaren und in ihrem Auftrag die verbliebenen Berufs-Journalisten eine Gegen-Kampagne gestartet: Im Internet gäbe es nur Lug und Trug, die einzigen wirklichen Qualitäts-Informationen seien nur im Mainstream zu finden usw. Aber der Effekt dieser Kampagne hielt sich in Grenzen.

So hat man jetzt eine neue Kampagne begonnen und auch bereits die ersten Versuche, die Idee konkret umzusetzen. Sie lautet: „Inhalt muss etwas kosten!“ und so ist dann auch einer der Artikel dieser Kampagne überschrieben, den ein gewisser Caspar Busse in der „Süddeutschen“ geschrieben hat, hier:

http://www.sueddeutsche.de/medien/2.220/wie-journalismus-finanziert-werden-kann-inhalt-muss-etwas-kosten-1.1057269

Vor allem der weltgrösste Medien-Tycoon, Murdock, versucht mit aller Macht, auch das Internet auf Abonnements-Basis umzustellen. Er hat bereits als Bahnbrecher eine Internetzeitung kreieren lassen, ‚The Daily‘, speziell für das in den USA sehr beliebte ipad, das man nur anklicken kann, wenn man gezahlt hat.

Auch sein 'Wall Street Journal', das bis zu einem gewissen Grad eine Sonderstellung hat, ist nur noch per Abonnement im Internet zu erreichen.
Auch das Newsweek-Magazin versucht es auf diesem Weg und hat sich mit dem erfolgreichen Internet-Auftritt ‚The daily beast‘ zusammengetan und eine gebührenpflichtige Internet-Site geschaffen.

Auch die New York Times, die bereits vor zwei Jahren angefangen hat, die vollständigen Artikel nur noch für drei Tage zugänglich zu halten, geht nun mit ihrem Internet-Auftritt in mehreren Schritten ebenfalls auf vollständig unzugängliche Sites zu, die nur durch Bezahlung geöffnet werden.

Zweifelsfrei können sich solche Versuche, besonders von sehr traditionsreichen und teilweise alleinstehenden Veröffentlichungen, eine relvante Zahl von zahlenden Lesern erringen. Aber es werden eben nicht annähernd so viel sein, wie früher von den gedruckten Exemplaren erreicht wurden. Wer seine Werbebotschaft millionenfach verbreiten will, wird schwerlich auf solche Umfelder zurückkommen.

Die These „Inhalt muss etwas kosten“ ist auch nicht wirklich so überzeugend. Gemeint ist ja damit, im Mainstream würde eben wirklich objektiv informiert, es werde nichts absichtlich weggelassen, es werde nichts dazugetan, was nicht dazu gehört, es werde der Hintergrund genau in dem Masse mit veröffentlicht, wie dies zum besseren Verständnis möglich ist, es werden offene Fragen genannt usw. usw. kurz: Es wird auf höchsten Qiualitätsniveau und vollständig informiert. Das sei dann eben auch Wert, dass man dafür bezahlen muss.

Doch die Menschen haben eben andere Erfahrungen mit den Mainstrem-Medien gemacht und das ist ihnen oft erst aufgefallen, als es da plötzlich Internet-Auftritte wie diesen hier und viele, viele andere gab.

Murdock und Co. glauben, mit dem Namen von bekannten Zeitungen das Internet aushebeln zu können, aber eine Mehrheit von Usern wird sich nicht erneut an der Nase herumführen lassen.

Das Internet ist nicht umsonst. Man muss einen Computer kaufen, den Internetzugang und monatlich für ihn zahlen, man muss die Programme für den Computer kaufen und auch jene, die im Internet auftreten wollen, bekommen dies nur mit Einmal-Zahlungen und zusätzlich monatlichen Zahlungen garantiert. Da gibt es keinerlei Grund, nun auch noch für die gebotenen Inhalte, eine nach der anderen, zu zahlen.

Beim Fussballspiel zahle ich nur einmal, für den Zugang, den Eintritt. Aber ich muss nicht zusätzlich für jede unvergleichliche Torwartparade und für jedes Fallrückziehertor bezahlen.

Nein, Inhalt muss nichts kosten!

Samstag, 23. April 2011

Atomreaktor: 50 Jahre Abklingzeit

Eine schwere Bürde für Generationen

Von Karl Weiss

Da nun nicht nur Fukushima auf dem Höhepunkt seiner Strahlungskraft steht, sondern auch 25 Jahre Tschernobyl begangen werden, muss man sich einmal mit dem Phänomen Atomkraftwerk als solches beschäftigen. Nichts eignet sich dazu besser als der Thorium-Hochtemperatur-Reaktor (bzw. seine Ruine) in Hamm-Uentrop in Nordrhein-Westfalen.

Atomkraftwerke Deutschland

Er hat zwar keinen Super-Gau erlebt, aber wahrscheinlich nur, weil seine Gefährlichkeit erkannt und er stillgelegt wurde. Sein Konzept wurde als „revolutionär“ gefeiert und es wurden Millionen ausgegeben, um diese neue Technik zuerst zu entwickeln und dann 4 Milliarden Euro zum Bau dieses ersten Reaktor dieses Typs, sechsmal soviel wie ursprünglich vorgesehen (hört ihr da bei Stuttgart 21: sechsmal soviel!). Er ist auch der letzte seines Typs.

Hätte man einen Grundschüler befragt, ob er wohl sicherer sein würde als die bekannte Atomkraftwerktechnik, so hätte man ihm nur klarmachen müssen, er sollte statt bei 100 Grad Celsius, der Siedetemperatur des Wassers, zu arbeiten, bei 800 Grad Celsius arbeiten und von Helium gekühlt werden, von Helium, einem Gas!

Die Brennelemente sind keine Stäbe wie bei der üblichen Technik, die im Notfall aus dem Reaktor herausgezogen werden können, während man gleichzeitig Bor-haltige Stäbe in die Reaktionszone einführt, welche die Kettenreaktion zum Halten bringen. Statt dessen wurde dieser Reaktor mit Kugeln gefüllt, die im Inneren Uran und aussen Graphit enthielten.

Atomkraftwerk

Nun, der Grundschüler hätte wohl, da er ein verständiger Grundschüler ist, gesagt, das sei doch offensichtlich ein weit schwerer zu beherrschendes Konzept als die typischen Atomkraftwerke. Ein Gas statt Wasser als Kühlelement, das entweicht doch beim geringsten Leck, während das Wasser wenigstens immer nach unten fliesst. Und Kugeln, die zu einem Haufen gepackt werden (darum hiess er auch der Kugelhaufenreaktor), sind doch offensichtlich schlechter beherrschbar als Stäbebündel in Metallummantelungen.

Was der Grundschüler wahrscheinlich nicht hätte voraussehen können, waren die Probleme der mechanischen Stabilität der Kugeln, denn Graphit ist mechanisch wenig belasttbar und so zerbrachen viele der Kugeln.

Damit ging aber der eigentlich als Vorteil gedachte Graphit um die Kugeln verloren, der eigentlich die Möglichkeit einer Kernschmelze hätte ausschalten sollen, denn nun waren eben doch die Uran-Brennelemente frei und der vermeintliche Vorteil, dass Graphit erst bei extrem hohen Temperaturen schmilzt, kam nicht zum Tragen.

Na gut, seien wir gerecht, ein Grundschüler hätte dies so wohl nicht voraussehen können, aber andererseits brauchte man auch kein Diplom-Physiker mit Spezialisierung in Atom-Physik zu sein, um die höhere Anfälligkeit dieses Konzepts zu erkennen.

Ausserdem waren die Kugeln sehr teuer in der Herstellung und weit schwerer wieder aufzubereiten als Brennstäbe.

25 Jahre Tchernobyl 1986
Dies ist das Foto einer Wandzeichnung mit einem von der Krebsbehandlung gezeichneten Kind mit der Ruine von Tchernobyl im Hintergrund. Das schlimmste sind bei den Atomkatastrophen immer die hohen Zahlen der Kinder mit Krebs.

Tatsache ist, der 4 Milliarden Euro teuere Reaktor von Hamm-Uentrop hatte während seiner kurzen aktiven Zeit (er wurde 1983 angefahren) insgesamt 125 meldepflichtige „Ereignisse“ und wurde schliesslich als zu unsicher für immer abgestellt. Da hatte natürlich auch eine Rolle gespielt, dass er auch im korrekten Betrieb viel weniger effektiv war als konventionelle Reaktoren und zusätzlich wegen der häufigen Abschaltungen durch Störungen auch nie einen wesentlichen Beitrag zum deutschen Stromverbrauch leistete. So wurde er 1989 stillgelegt.

Doch in einem ist dieser Atomrektor genau gleich wie alle anderen Atomkraftwerke: Man kann sie nicht einfach nach ihrer Lebensdauer abwracken und zur Tagesordnung übergehen. Stattdessen hat man leicht, mittel und hoch strahlendes Material in Hülle und Fülle und muss dies zunächst aufbereiten und dann irgendeiner halbwegs sicheren Endlösung zuführen.

Und zu allem kommt: Das eigentliche Atomkraftwerk kann nicht einfach verschrottet werden, es hat vielmehr zunächst 50 Jahre „Abklingzeit“ zu verbringen, in der die Strahlung so weit zurückgeht, dass man wenigstens den Mantel und alle anderen Teile, die nicht direkt der radioaktiv machenden Neutronenstrahlung ausgesetzt waren, an einen sicheren Ort bringen kann.

Für den Hochtemperatur-Reaktor Hamm-Uentrop ist vorgesehen: Er muss zunächst noch bis zum Jahre 2030 ständig überwacht und kontrolliert werden. Das Wasser in der ganzen Umgebung muss bis dahin ständig auf Radioaktivität hin untersucht werden. Er hat bereits einen fünf Meter dicken Betonmantel bekommen, aber Strahlung verschwindet nicht einfach, sie klingt ab. So ist der Reaktor heute in einem etwa 40 Meter hohen ‚Kasten‘ gefangen.

Im Jahr 2030 wird dann mit dem „Rückbau“ begonnen werden, der 15 Jahre dauern soll. Dabei werden insgesamt etwa 6000 m³ leicht und mittel verstrahltes Baumaterial anfallen, das sicher gelagert werden muss.

Erst 2045 wird das Atomkraftwerk wirklich „weg“ sein und selbst dann muss man den Ort noch absperren und für spätere Generationen Warnungen hinterlassen, denn das Plutonium zum Beispiel, das in geringen Mengen bei der Gewinnung von Strom aus angereichertem Uran anfällt, braucht mehrere zehntausend Jahre, bis seine Strahlung auch nur auf die Hälfte abgeflaut ist.

Die Wartung und der „Rückbau“ werden voraussichtlich noch einmal eine Milliarde Euro verschlingen.

Und dann kommt noch das völlig ungelöste Problem der Endlagerung. Das eigentlich gar nicht als Endlager vorgesehene Asse, ein aufgelassenes Salzbergwerk, das dann aber faktisch doch als Endlager für viel Atom-Müll benutzt wurde, hat jetzt bereits erhöhte Strahlung in der Umgebeung. Die Gleichung: Salzbergwerk = sicheres Endlager geht also nicht auf.

Das nun als Endlager vorgesehen Bergwerk Gorleben ist noch weniger als Asse geeignet. Es ist zu befürchten, die Regierung wird es trotzdem als Endlager durchsetzen und damit viele Tote und viele Kinder mit Leukämie und anderen Krebsarten verursachen.

Die einzig wirklich sichere Endlagerung für hochradioaktiven Atom-Müll ist, ihn in Raketen zu packen und in die Sonne oder in die Tiefen des Weltraums zu schiessen. Würde das wirklich getan, würden die gesamten Kosten dafür in etwa beim 100 000fachen des Werts des Stroms liegen, den das AKW vorher ins Netz gegeben hat.

Es hätte niemals auch nur ein Atomkraftwerk gebaut werden dürfen! Wir haben bereits jetzt schwerste Probleme! Jede weitere Minute, die AKWs noch laufen, schafft neue und kostet uns in der Zukunft Millionen und Milliarden!




Siehe zu Asse und Gorleben diese Artikel:

-„Nach Asse nun auch Gorleben“ ( http://karlweiss.twoday.net/stories/8423750/ )

- „Ob die Decke über ihnen einstürzt?“ ( http://karlweiss.twoday.net/stories/5990650/ )

- „Jetzt offiziell: Atomkraftwerke: Unberechenbares Risiko“ ( http://karlweiss.twoday.net/stories/5181793/ )



Hier Links zu den anderen Artikeln im Blog im Zusammenhang mit dem Super-Gau von Fukushima

- Nur ein bisschen harmlose Radioaktivität?

- Radioaktivitätswerte dürfen nicht mehr veröffentlicht werden.

- Super-Gau Japan 3

- Fukushima – Es wird immer gruseliger

- Radioaktivität? - Alles unschädlich

- Was war der Auslöser des Fukushima-Super-Gaus?

- Strahlende Teilchen in Kanadas Trinkwasser – Fukushima 7

- Fukushima – Kernschmelze im Reaktor 4

- Fukushima – Düster, düsterer

- Streit um die Fukushima-Artikel dieses Blogs

- Nach Fukushima nun Kashiwasaki – Kariwa?

- Fukushima – Die Atom-Mafia

- Der Deutsche Atom-Gau

- Fukushima: Nuklear-Explosion?

- Fukushima: Vor einem neuen Ausbruch?

- Fukushima: Jetzt scheint es passiert zu sein

- Fukushima: Mein Gott, Walter

- Fukushima: Bei weitem das grösste Atomunglück aller Zeiten

- Fukushima: Jetzt hat es auch die ‚Süddeutsche‘ bemerkt



Aktuallisierung zu Fukushima 23. 04 2011 23Uhr29

Nun gibt es ernste Sorgen in Fukushima über die riesigen Wassermassen, die sich in den Reaktoren durch die laufenden Kühlmassnahmen angesammelt haben. Anscheinend gibt es keinen Platz, wohin man dieses hoch radioaktiv verstrahlte Wasser bringen könnte.

Im Moment benutzt man jetzt die Betonumhüllung der Reaktoren selbst als Wasserbecken. Die japanische Atombehörde erinnert, dass Wasser Beton angreift und befürchtet, die Betonwände würden in ihrer Struktur beeinträchtigt und eine könnte bei einem der nächsten Nachbeben einbrechen.

Der Betreiber Tepco sieht das anders und will im Gegenteil bei den beiden am schlimmsten betroffenen Reaktoren 1 und 3 das Gehäuse bis Mitte Juli bis zur Hälfte mit Wasser füllen, um immer genügend Kühlmittel bereit zu haben.

Das erscheint nicht sehr klug, denn zum einen gibt es die Betonwände, die sehr wohl von Wasser "angefressen" werden und auf Dauer auch nicht wasserdicht sind, zum anderen gibt es eine Menge Teile aus Stahl. Es wird in Atomkraftwerken keineswegs etwa rostfreier Stahl verwendet, sondern normale Stahlsorten, die rosten. Ob das den Tepco-Leuten klar ist?

Es wird im Moment von mehreren Millionen Litern Wasser innerhalb des Kraftwerk-Geländes geschrieben. Anscheinend wird aber immer neues Wasser hineingepumpt. Das ist aber nicht nur wegen der Aggressivität von Wasser gegen Beton und Stahl kritisch, sondern auch weil all diese Wassermassen ja hoch verstrahlt sind. Wenn da etwas bricht und das ganze Wasser ins Meer läuft, wird alles noch viel schlimmer.

Die letzte Meldung ist, Tepco habe begonnen, einen Teil des Wassers abzupumpen. Wohin, wird nicht gesagt. Es muss davon ausgegangen werden, ins Meer.

Die Wassermengen hätten die Arbeiten zur Wiederherstellung der normalen Kühlsysteme behindert. Und das war nicht vorauszusehen?

Die japanische Nachrichtenagentur Kyodo berichtet, an einzelnen Orten seien höhere radioaktive Werte gemessen worden. genaueres wird nicht gesagt.

Die Nachrichtenagentur Kyodo berichtet auch, die Männer, die noch im Kraftwerk arbeiten, seien immer höheren Strahlendosen ausgesetzt. Mittlerweile gebe es einen weiteren Arbeiter, dessen Gesamtdosis bei mehr als 100 Millisievert liege. Damit steige die Zahl der seit dem verheerenden Beben im März mit einer solchen Strahlendosis belasteten Fukushima-Helfer auf 30.

Zum Vergleich: Für Mitarbeiter von Atomkraftwerken in Deutschland ist eine Strahlendosis von höchstens 20 Millisievert erlaubt - pro Jahr.

Donnerstag, 21. April 2011

Lohndumping, Sozialdumping

Hartz I bis IV und die Folgen

Von Karl Weiss

Nach mehreren US-Ökonomen und dem französischen Wirtschaftsminister hat nun auch der Luxemburgische Premier Juncker den deutschen Sonderweg gegeisselt, ausschliesslich vom Export zu leben und im Inland „Sozialdumping“ und „Lohndumping“ zu betreiben.

Hartz Leyen herzlich

Er weist – mit vollem Recht – daraufhin: Die Weigerung der deutschen Regierungen, den deutschen Arbeitern anständigen Lohn zu zahlen, führt in einer Zone mit einer gemeinsamen Währung dazu, die anderen zu zwingen, das gleiche zu tun, sonst rutschen sie automatisch in ein ständig steigendes Aussenhandels-Defizit, für das sie Schulden aufnehmen müssen, was die ganze Misere der Euro-Länder ausmacht, die nun Hilfe in Anspruch nehmen müssen und dadurch den Euro als solchen in Gefahr bringen.

Die Luxemburger Zeitung „Wort“ schrieb zu seinen Äusserungen: Juncker „... verglich ... die Lohnentwicklung der beiden Länder: Während die deutschen Arbeitnehmer seit Beginn der Währungsunion 1999 bis heute mit einer schmalen Lohnsteigerung von zwölf Prozent vorlieb nehmen mussten, konnten sich die Luxemburger über 41 Prozent mehr Geld freuen. Wenn man die Inflation mit einbezieht, so Juncker, "hat sich das Realeinkommen der deutschen Arbeitnehmer verschlechtert". Schuld daran seien unter anderem die Hartz-Reformen, die "ganze Teile der Bevölkerung in den Niedriglohnsektor hinabgedrückt" hätten. "Millionen Menschen in Deutschland verdienen weniger als 700 Euro im Monat", regt sich Juncker auf.“

Hartz-Protest 01

Hier: http://www.wort.lu/wort/web/letzebuerg/artikel/2010/08/107883/juncker-wirft-deutschland-sozialdumping-vor.php

Die Bundesregierung reagierte kühl: "Die Lohnfindung in Deutschland ist nicht Sache der Politik, sondern der Sozialpartner". Das ist die übliche Ausrede, nur versucht sie einfach vom Thema abzulenken. Hartz I bis IV wurden nicht von den „Sozialpartnern“ beschlossen, sondern von der Rot-Grünen Koalition unter heftigster Anteilnahme von Union und FDP.

Das Problem des deutschen Lohndumpings ist ja weniger, dass die Tariflöhne nicht noch minimal gestiegen wären nach 2005 – jedenfalls wenn man die Inflation nicht berücksichtigt -, sondern dass immer weniger Tariflohn bekommen. Fast alle, die heute neu eingestellt werden, sitzen auf Teilzeitarbeit, auf Niedriglohn, auf Fremdfirmenbeschäftigung, auf Zeitarbeit, anderen prekären Beschäftigungsverhältnissen oder als 'Praktikanten' gleich völlig auf Null.

Hartz-Protest 02

Will der Tarifsektor streiken, muss er in Rechnung setzen: Wenn es schlecht läuft, wird er entlassen und anschliessend zum halben Lohn als Leiharbeiter wieder eingestellt.

Dazu kommt der Zwang für Arbeitslose, jeden Job annehmen zu müssen, obwohl es keinen Mindestlohn gibt. Die Unternehmen reiben sich die Hände und zahlen drei Euro pro Stunde.

Hartz ueber Hartz IV. Dass die Arbeitslosen nur ein Jahr Arbeitslosengeld bekommen, 'ist ein grosser Fehler, ein Betrug ... an denen, die jahrelang eingezahlt haben.'

Zudem kommt die Bundesregierung mit dem Argument, die Hartz-Gesetze hätten ja zu höherer Beschäftigung geführt. Doch die vermeintlich niedrigeren Arbeitslosenzahlen beruhen allein auf geänderter Statistik und den verschiedensten Tricks. In Wirklichkeit sind heute mehr Menschen von staatlichen Leistungen in Form von Unterhaltsleistungen oder als Aufstockung abhängig als 2005, als Hartz IV eingeführt wurde: Etwa 6 Millionen Hartz-IV-Empfänger im Vergleich mit etwa 5 Millionen im Jahre 2005.

FDP: Armut kotzt uns an

Besonders interessant: Als die Deutschen Arbeitslosen vor 2005 zweieinhalb Jahre Arbeitslosengeld bekamen und danach Arbeitslosenhilfe, gab der Deutsche Staat deutlich weniger Geld für Arbeitslose aus als heute. Siehe diese Artikel:

"5 Millionen Arbeitslose einstellen"

"Grundversorgung von 1600 Euro käme billiger als heute."

Kurz: Das Sozialdumpimg, verbunden mit einem Lohndumping der Unternehmen, ist schlichte Realität – und kostet dem Staat mehr als die vorherige Regelung.

Der deutsche Export brummt im Moment wieder. In den letzten Monaten kam man erneut auf Zahlen, die kurz vor der Krise erreicht wurden. Nur: Zwei Drittel der deutschen Exporte gehen in die anderen EU-Staaten. Das Ergebnis: Der Deutsche Unternehmer hat schon ganz rote Hände vor lauter Händereiben und Unternehmen in der Rest-EU gehen reihenweise pleite.

Griechenland, dem man aufgezwungen hatte, den gleichen Weg wie Deutschland zu gehen, hat einen zweistelligen Rückgang des Brutto-Inlands-Produkts (BIP) und zugleich eine auf 15% gestiegene Arbeitslosigkeit. Die Zahlen Irlands, das ebenfalls zu den ersten Opfern der Deutschen Politik gehörte, werden bald genauso schlecht sein. Dann kommt Portugal, dann Spanien, Italien, Belgien usw.

Am Ende wird man rund um ein auf niedrigem Niveau stagnierenden Deutschland (weil die Partner die Exporte nicht mehr aufnehmen können) eine Zone von Armut haben, gegen die das heutige Afrika reich erscheinen könnte.

Das kann nicht einmal aus der Sicht der Unternehmen erstrebenswert erscheinen, aber der Kapitalist kann nie über die nächsten zwei Vierteljahre hinaus blicken. Der Kapitalismus lässt keine längerfristige Planungen zu. Es geht immer um den kurzfristigen Profit und danach hilft der liebe Gott (oder nicht). Die Möglichkeit eine Zeitlang auf zusätzlichen Profit zu verzichten, um später dann umso mehr zu machen, existiert nicht.

Scheiss-Kapitalismus

So verordnet also Frau Merkel ganz im Sinne des deutschen Imperialismus und Finanzkapitals einem Land Europas nach dem anderen den „Deutschen Weg“ – in den Abgrund.

Karl Weiss - Journalismus

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