Montag, 8. August 2011

Toter Hund und neuer Trend

Die Völker stehen auf

Von Karl Weiss


Nun ist die Krise also da. Zwei Dinge, die fast gleichzeitig geschahen, brachen den Damm: Die Vereinigten Staaten wurden von einer Risiko-Agenturen von der Bestnote heruntergestuft und in Europa wurde nun offiziell verlautet, dass man keinen „Rettungsschirm“ für Italien aufspannen können, dafür sei das Land zu gross.

Schon im Artikel „Zu gross, um gerettet zu werden“ hat dieses Blog genau das gesagt: Italien kann nicht „gerettet werden“ und wird damit zum Euro-Killer.

Die Vorstellung, Staaten, deren Hauptproblem die hohe Staatsverschuldung ist, mit Geldern, die als neue Schulden gegeben werden (also mit noch mehr Schulden), „helfen“ zu können, war offensichtlich von Anfang an zum Scheitern verurteilt.

Die Konsequenz wollen die verbiesterten Politiker aber nicht ziehen. Sie träumen weiterhin, trotz der sich ausweitenden Staats-Verschuldungs-Krisen den Euro noch halten zu können. Doch der Euro ist bereits so tot wie ein toter Hund.

Auch in den USA ist man weiterhin zuversichtlich, mit extremen Sparmassnahmen die US-Bonds und den Dollar halten zu können. Doch die Herabstufung durch „Standard &Poors“ ist nur ein Symptom, nicht die Krankheit.

Die USA glaubten, obwohl ihre industrielle Basis schon seit zwei Jahrzehnten immer schwächer geworden ist, mehrere Krieg gleichzeitig führen zu können, in über 80 Ländern der Welt militärisch präsent sein zu können und der ganzen Welt aufgrund der Vorherrschaft des Dollars sagen zu können, was sie tun soll.
Doch diese Zeiten sind vorbei. Die Staatsschulden der USA einschliesslich der fest zugesagten anderen Ausgaben und der Schulden der Bundes-Staaten und Gemeinden in den USA sind objektiv bereits nicht mehr zu bezahlen. Nur ein wahnwitziger Wirtschaftboom mit 10% Wachstumrate im Jahr könnte das ändern, doch die USA sind von einer wirtschaftlichen Rallye so weit entfernt wie die Sonne von uns.

Die Zeiten, als „der Westen“, angeführt von den Vereinigten Staaten, die ganze Welt am Gängelband hatte, sind endgültig vorbei, obwohl die Politiker immer noch „business as usual“ spielen.

Die Zeiten, als Deutschland als einziges Land Vorteile aus dem Euro ziehen konnte, denn der Eurokurs stieg nicht mit dem deutschen Aufschwung, weil andere Euro-Länder Sorgen bereiteten und Deutschland konnte zu Wechselkursen exportieren, die den Grosskonzernen und –banken die Freudentränen in die Augen trieben, so wie es in diesem Moment noch ist, sind auch in Kürze vorbei.

Was auch immer die Politiker-Brut sich als Ersatz einfallen lassen wird, der Euro kann nicht gehalten werden. Würde man dauerhaft am Euro festhalten, würden am Ende alle Euro-Länder einschliesslich Deutschlands in die Staatsschulden-Falle getrieben und die Bundesanleihen, heute gerade „Sicherer Hafen“, würden genauso Aufschlagzinsen bekommen wie heute die italienischen Staatsanleihen.

Doch die Politiker werden uns nicht die Wahrheit sagen. Diese Art von Menschen kann garnicht die Wahrheit sagen, höchstens einmal versehentlich.

Die Politiker sind aber sehr gut im Sehen von Trends. Und was ist der generelle Trend in diesem Moment auf dieser Erde?

Ja, genau! Die Völker beginnen aufzustehen, besinnen sich auf ihre eigene Kraft, demonstrieren und kämpfen. Es ist noch nicht lange her, dass dies in Tunesien begann. Danach kamen, nicht unbedingt in dieser Reihenfolge: Ägypten, Bahrein, Jemen, Syrien und Israel, Griechenland, Portugal, Spanien, Italien, Dänemark und Grossbritannien, Chile, Malaysia und Mexico – und das sind nur jene, die mir sofort einfallen, ohne dass ich weiter recherchiert hätte.

Das sind jene, die den Kampf gegen ihre eigenen Poltiker aufgenommen haben und dabei auch nicht immer zimperlich vorgehen. Die Reaktion der Herrschenden dagegen ist gewalttätig und zum Teil mörderisch.

Dauz kommen jene Länder, die auf dem Weg der Wahlen bereits zu fortschrittlichen, wenn auch noch nicht revolutionären Regimes gekommen sind: Venezuela, Bolivien, Paraguay, Nepal, Equador und Peru, mit Einschränkungen auch Paraguay und Kuba.

Die Herrschenden haben überall einen Macht- und Gewaltapparat zur Hand, der beachtlich ist. Sie werden ihn, wenn nötig, skrupellos gegen das Volk einsetzen.

Das Volk wird wahrscheinlich viele schmerzliche Nierlagen einstecken müssen. Aber in der Regel führt jede niedergeschlagene Revolution immer nur zu noch mächtigeren Aufständen bis hin zur Revolution.

Es ist vor allem die Jugend in vielen Ländern, die nicht mehr stillhält.
Höchste Zeit, dass wir uns da einreihen.

Wir sind in die Epoche der grossen revolutionären Umwälzungen eingetreten. Da sind wir allerdings erst am Anfang. Im Moment glauben noch viele, ihr Land umkrempeln zu können, ohne radikal mit dem Bisherigen zu brechen. Der Lernprozess wird schwierig sein und manchmal vielleicht lange dauern. Aber das Ende ist absehbar: Die Völker werden siegen.

Samstag, 6. August 2011

Jetzt kommt die offene Tyrannei

Europäischer Währungsfond geschaffen

Von Karl Weiss

Dieser Tag, Donnerstag, der 21. Juli 2011, wird in nicht allzu ferner Zukunft in die Geschichte eingehen als der Tag, an dem die offene Tyrannei bereits im Grunde begann. Die 17 Euro-Länder haben einen Europäischen Währungsfond geschaffen, wie es Stasi-Schäuble schon letztes Jahr gefordert hatte. Das scheint auf den ersten Blick eine rein ökonomische Entscheidung, die nichts mit der Macht zu tun hat. Ist e s aber nicht, denn im Kapitalismus heist es: Geld regiert die Welt.

Dieser europäische Währungsfond wird nämlich Geld machen können und ist in der Praxis eine Art von europäischem Wirtschaftsministerium. Es wird die einzelnen Regierungen Europas am Gängelband führen.

Werden sie nicht genug Neo-Liberalismus, “Austerity” und Umverteilung nach oben machen, wird ihnen das Geld gestrichen und sie müssen weit höhere Zinsen für ihre Staatsanleihen zahlen, was jede praktische Möglichkeit, auch einmal etwas für die ärmeren menschen im Lande zu tun objektiv unmöglich machen wird, oder für die Erziehung und Bildung, für Freizeit, für Arbeitslose, für Rentner usw.

Das Geld des Europäischen Währungsfonds wird nämlich nur an jene Länder fliessen, in denen alles für das Kapital und nichts für die Bevölkerung getan wird und man wird die Milliarden, die über den europäischen Rettungsfonds nun in den europäischen Währungsfond fliessen, dazu benutzten, diese Art von Politik mit Gewalt durchzusetzen.

Dieses “Europäische Wirtschaftsministerium” wird in keinster Weise, in allerkeinster Weise, demokratisch kontrolliert. Es wird ausschliesslich nach dem Maximen der Austerity-Fanatiker handeln, die eigentlich mit der aktuellen Wirtschaftskrise ausgespielt hätten haben müssen, denn diese Politik war es, welche die Krise verursacht hat.

Weder das europäische Parlament noch die einzelnen Länderparlamente werden zu den Entscheidungen dieser Super-Ministeriums gehört werden. Dass die Bevölkerung selbst nicht gehört wird, ist ja sowieso schon ständing geübte Praxis.

Am Ende kommmt alle Politik auf wirtschaftliche Entscheidungen hinaus und die werden eben in Zukunft ausschliesslich im Kreise der Staatsoberhäupter und Ministerpräsidenten gefällt warden, ohne jede Kontrolle durch Gerichte, ohne jede Kontrolle durch Parlamente oder sonst irgendjemand.

Damit ist im Kern die offene Tyrannei des Kapitals erklärt, denn bisher war das Kapital ja auch schon an der Macht, wie man sehen konnte, als die Banken Geld brauchten. Aber nun ist die Tyrannei offen. Hinter den Austerity-Massnahmen stehen die Banken und die grossen Konzerne, die davon ausschliesslich profitieren warden.

Wird zum Beispiel in einem der Euro-Länder eine Regierung gewählt, die Austerity-Massnahmen ablehnt, so wird sie über die Geldhoheit des Europäischen Währungsfonds trotzdem gezwungen, diese Massnahmen durchzuführen – oder in anderen Worten: Der Wähler entscheidet über gar nichts mehr.

Was sind nun diese Austerity-Massnahmen? Nun, genau das, was die Bundesrepublik in grossen Teilen schon vorgemacht hat:

- Kürzung der Arbeitslosenhilfen bis auf Werte unter dem Existenzminimum

- Abschaffung aller Mindestlöhne

- Kürzung der Renten bis auf unter das Existenzminimum

- Erhöhung des Rentenalters

- Freigabe von Leiharbeit zu jedwedem Lohn

- Freigabe von Zeitarbeit zu jedwedem Lohn

- Aufhebung des Prinzips von gleichem Lohn für gleiche Arbeit

- Verbote gewerkschaftlicher Streiks unter Vorwänden

- Verminderung der Steuern auf Kapitalerträge und unternehmerische Tätigkeit auf marginale Werte

- Eröffnen der Möglichkeiten, Gewinne im Ausland anfallen zu lassen, während man sich im Inland als arm ausgibt

- Verringerung der Zahl der Tätigkeiten im öffentlichen Dienst auf minimale Reste

- Verringerung der Bezahlung im öffentlichen Dienst, mit Ausnahme des Militärs

- Privatisierung aller bisherigen staatlichen Aktivitäten bis auf einen geringen Rest

- Erhöhung der Steuer für die Masse des Volkes (Mehrwertsteuererhöhungen)

- Viele weitere Massnahmen, denn die sind sehr erfinderisch darin.


Zusatz zum Artikel (8.8.11)

Eine etwaige Vorstellung, was die neuen Attribute der europäischen Wirtschaftsregierung sind, hier Auszüge aus einem Kommentar von Joachim Jahnke in seinem Blog "Informationsportal Globalisierung" ( http://www.jjahnke.net/ ) im Artikel: "Demokratie ade! - Die EZB kauft ohne parlamentarische Beteiligung italienische und spanische Staatsanleihen mit hohem Risiko für den deutschen Steuerzahler" ( http://www.jjahnke.net/rundbr85.html#2458 ). Jahnke ist ehemaliger Euro-Banker und war unter Kohl im Wirtschaftsministerium Staatssekretär:

"Eigentlich ist es ein unglaublicher Vorgang. Das erste Recht jedes Parlaments ist das Haushaltsrecht, das über die Finanzen der Bürger wacht, soweit sie durch den Staat betroffen sind. Es mußte in vielen Ländern der Welt mit blutigen Revolutionen gegen herrschende Despoten erstritten werden. (...)

Nun hat aber die EZB eine Bilanz und die färbt sich blutrot, wenn die aufgekauften oder als Sicherheiten genommenen Anleihen auch nur teilweise ausfallen oder von der EZB nicht mehr zum Aufkaufkurs an den Markt zurückgegeben werden können und auch nicht vom Rettungsschirm übernommen werden. Und für die EZB-Bilanz stehen die Steuerzahler der solideren Eurozonenländer mit unbegrenzten Nachschußpflichten ihrer nationalen Notenbanken ein. Auf Deutschland entfällt nach Ausfall von Italien und Spanien ein Risiko-Anteil von 43 % (!)" (...)

Das Ganze läuft auch noch in der Sommerpause der Parlamente, die bisher nicht einmal den neuen Eurorettungsschirm verabschiedet haben ... (...)

Wenn dann der Bundestag im September dieses Jahres über den Rettungsfonds zu befinden hat, ist der schon mit der Verpflichtung belastet, solche Anleihen von Italien und Spanien zu übernehmen, weil sonst die EZB im Regen stehen würde. Und dafür muß er dann eben verdoppelt oder verdreifacht werden. Was hier in der Sommerpause zusammengebastelt wurde, ist die perfekte Transferunion zu deutschen Steuerzahlers Lasten. (...)

Dabei haben sich noch gerade viele deutsche Politiker gegen die von Kommissionspräsident Barroso geforderte Vergrößerung des Rettungsschirms ausgesprochen, die nun eben undemokratisch per EZB durch die Hintertür kommt. (...)

Wieder einmal kassieren spekulierende Banken und andere Anleger stattliche Zinsen und die Rechnung wird heute per EZB und morgen per Rettungsschirm den Steuerzahlern zugeschoben. (...)

Die Staatschulden der fünf Eurokrisenländer, bei deren Finanzierung demnächst der Rettungsfond und bis dahin die EZB helfen soll, belaufen sich auf zusammen 3,3 Billionen Euro (3.300.000.000.000 Euro) oder mehr als das Zwölffache des Bundeshaushalts 2011 (vor Finanzierung der Bundesschuld). Ein Parlament, das in langen Sitzungen von Ausschüssen und Plenum Korinten in einzelnen kleinen Haushaltstiteln k.., aber wegschaut, wenn hinter seinem Rücken ein hauhaltsträchtiger Fond in der zwölffachen Größe aufgebaut wird, gibt sich selbst auf.

Donnerstag, 4. August 2011

Faschistischer Terroranschlag in Norwegen

Die Broders, PIs, Sarrazins und Seefelders haben mitgeschossen

Von Karl Weiss

Die frenetische Hetze gegen eine angeblich überquellende muslimische Einwanderung hat zu einem ersten gezielten faschistischen Terroranschlag gegen eine angeblich muslimfreundliche Regierung und ein Jugendkamp der sozialistischen Partei Norwegens geführt, die an der Regierung ist. 86 Tote (nach letzten Zählungen) sind erneut ein Beweis: Der Terroranschlag offenbart die ganze Menschenverachtung der Faschisten, die zu jedem Verbrechen bereit sind. Sie verkörpern die reaktionärste, am meisten terroristische Form der Herrschaft des Finanzkapitals und werden angesichts des anhaltenden, weltweiten Linkstrends systematisch aufgebaut. Ihr Terror richtet sich gegen die gesamte Bevölkerung.

Während in den Mainstream-Medien behauptet wird, es handele sich um einen Einzeltäter, der noch nie aufgefallen sei, war er in Wirklichkeit schon Mitglied der faschistoiden sogenannten „Fortschrittspartei“ Norwegens. Er hat Verbindungen nach Polen, wo wer den Sprengstoff besorgt hat.

Vergleichen sie, was die Quellen sagen:

„Süddeutsche“:
http://www.sueddeutsche.de/politik/attentaeter-von-norwegen-anders-behring-breivik-er-kam-aus-dem-nichts-1.1123845

„Er soll zwar ein Rechter mit islamfeindlichen Ansichten sein, aber keine Verbindung zur rechtsextremen Szene haben. "Er kam aus dem Nichts", sagte ein Polizist der Nachrichtenagentur AP. Der Verdächtige gehörte nach Polizeierkentnissen keiner der bekannten rechtsextremen Bewegungen Norwegens an und hatte in seiner Polizeiakte nur Einträge wegen kleinerer Vergehen. "Er war nicht auf unserem Radar und wäre er in einer Neo-Nazi-Gruppe in Norwegen aktiv gewesen, hätten wir ihn auf dem Radar gehabt", sagte ein Polizist.“

„Rf-news“:

http://www.rf-news.de/2011/kw29/faschistischer-terroranschlag-in-norwegen

„Kenneth Fuglemsmo, Sprecher der norwegischen kommunistischen Liga ‚Tjen folket‘ ("dem Volke dienen") erklärt gegenüber rf-news direkt aus Norwegen: "Es wird jetzt so getan als sei der Mann ein Einzeltäter. Es ist aber bekannt, dass er bis vor zwei Jahren Mitglied der faschistoiden "Fremskrittspartiet"[Fortschrittspartei] war.“

Die "Fremskrittspartiet" hat in der Vergangenheit mehrfach regelrechte Hasskampagnen gegen Migranten und besonders Muslime durchgefürht. Das ist ein Boden für derart verabscheuungswürdige Verbrechen.“

Merken Sie den Unterschied? „Mainstream“ versucht auf die „Einzeltäter“-Theorie abzuheben, während die fortschrittliche Bewegung die Zusammenhänge mit den Faschisten aufzeigt.

Der Trick der „Süddeutschen“: Sie gibt einfach Aussagen eines Polizisten wieder, so als ob Polizisten immer und überall die Wahrheit sagen und umfassende Kenntnisse haben. Die Möglichkeit, ein solcher Polizist wolle nur von der Fahrlässigkeit mangelnder polizeilicher Überwachung von Rechtsextremisten ablenken, wird gar nicht erst in Erwägung gezogen. Die journalistische Sorgfalt, die gebietet, Einzelaussagen nicht einfach als Wahrheit zu verkünden, bleibt auf der Strecke – und das sind die sogenannten „Qualitätsmedien“.

Es ist das Gleiche, was bereits vor Jahrzehnten praktiziert wurde: Als in den Sechziger–Jahren die „Bild“ und andere solange gegen die Studentenbewegung der „68er“ und einen ihrer Anführer, Rudi Dutschke, gehetzt hatten, bis sich wirklich einer fand, der die Worte in Taten umsetzte und ihn erschoss, wurde ebenfalls die Theorie vom Einzeltäter bemüht. Erst nach Jahren musste man zugeben, der Täter war in rechtsextremen Kreisen unterwegs gewesen und längst einschlägig bekannt.

Das gleiche geschah mit dem „Oktoberfest-Anschlag“ in München. Sehen Sie hier einen Auszug aus der deutschen „Wikipedia“ dazu:

„Das Oktoberfestattentat war ein Terroranschlag mit rechtsextremistischem Hintergrund. Am 26. September 1980 starben 13 Menschen bei der Explosion einer Bombe am Haupteingang des Münchner Oktoberfests, 211 wurden zum Teil schwer verletzt. Der Anschlag gilt als schwerster Terrorakt der deutschen Nachkriegsgeschichte. Ob der von den Behörden als Einzeltäter bezeichnete Bombenleger Gundolf Köhler tatsächlich allein verantwortlich war, ist umstritten.“

(...)

„(...) um 22.19 Uhr ... am Haupteingang des Oktoberfests ... eine Rohrbombe. Sie bestand aus einer zuvor entleerten britischen Mörsergranate, die mit 1,39 Kilogramm TNT wieder befüllt und in einen mit Schrauben und Nägeln gefüllten Feuerlöscher gesteckt worden war. 13 Menschen kamen ums Leben, 211 wurden verletzt, 68 davon schwer. Mehreren Opfern mussten beide Beine amputiert werden, zahlreiche Menschen trugen schwere Behinderungen davon.“

„Die „Einzeltäterthese” wird von einigen Seiten angezweifelt, u. a. auf Grund staatsanwaltschaftlich festgestellter Verbindungen Köhlers zur neonazistischen ‚Wehrsportgruppe Hoffmann‘.“

„Zu den Hauptkritikpunkten an den Ermittlungen zählt, dass zahlreiche Zeugenaussagen im Abschlussbericht der Staatsanwaltschaft nicht berücksichtigt wurden, die auf eine Beteiligung weiterer Personen hinwiesen. Unter anderem berichteten mehrere Zeugen übereinstimmend, dass sie Köhler unmittelbar vor der Tat mit zwei Personen in grünen Parkas hätten sprechen sehen und sich kurz vor der Explosion ein weiterer Mann gemeinsam mit Köhler über eine Plastiktüte gebeugt habe.“

„Im Jahr 2004 veröffentlichte Forschungsergebnisse des Historikers Daniele Ganser von der ETH Zürich haben der bereits früher von verschiedenen Seiten geäußerten These einer Involvierung der 1990 aufgedeckten Geheimorganisation Gladio neue Nahrung gegeben

... Die These wird laut ihrer Verfechter unter anderem durch die zeitliche Nähe des Oktoberfestanschlages zu dem Bombenattentat auf den Hauptbahnhof von Bologna am 2. August desselben Jahres mit 85 Toten und über 200 Verletzten gestützt. Die italienischen Rechtsextremisten Giusva Fioravanti und Francesca Mambro wurden im Jahr 1995 für diese Tat vor Gericht gestellt und verurteilt.

Zwei Mitarbeiter des italienischen Militärgeheimdiensts und Licio Gelli, der Leiter der Geheimloge Propaganda Due, wurden wegen Behinderung der Ermittlungen verurteilt. ...

Die Gladio-These stützt sich auf bekannte Ermittlungsergebnisse der Staatsanwaltschaft, die jedoch keinen Eingang in das offizielle Untersuchungsergebnis fanden. Raymund Hörnle und Sibylle Vorderbrügge waren mit dem Attentäter Gundolf Köhler befreundet ... und Mitglieder der rechtsextremen terroristischen Vereinigung ‚Deutsche Aktionsgruppen‘.
Sie hatten bereits einen Tag nach dem Oktoberfestattentat ausgesagt, dass der Rechtsextremist Heinz Lembke ihnen Waffen, Sprengstoff und Munition angeboten und von umfangreichen Waffendepots erzählt habe. Diesem Hinweis ging die Staatsanwaltschaft jedoch erst nach, als Waldarbeiter ein knappes Jahr später durch Zufall eines der Depots entdeckten. Lembke offenbarte im Untersuchungsgefängnis die Lage seiner 33 illegalen Waffen- und Sprengstoffdepots, deren Entdeckung bei Uelzen in der Lüneburger Heide 1981 ein breites Medienecho fand: Sie enthielten unter anderem automatische Waffen, 14.000 Schuss Munition, 50 Panzerfäuste, 156 kg Sprengstoff und 258 Handgranaten. ...
Die Menge und Qualität der gefundenen militärischen Ausrüstung deuten laut Daniele Ganser deutlich auf eine Mitgliedschaft Lembkes in der Geheimorganisation Gladio, für die solche Waffendepots charakteristisch waren.

Dies wurde jedoch nicht geklärt, da Lembke am 1. November 1981, einen Tag vor seiner Vernehmung durch einen Staatsanwalt, erhängt in seiner Gefängniszelle aufgefunden wurde. ...
Er hatte zuvor angekündigt, umfangreiche Erklärungen über seine Hintermänner abzugeben. Die Ermittlungen in dieser Richtung wurden bald nach seinem Tod eingestellt und Lembke als Einzelgänger dargestellt, der die Waffendepots aufgrund seiner Furcht vor einer sowjetischen Invasion angelegt habe.

Die SPD-Bundestagsabgeordnete und Vorsitzende des Rechtsausschusses Herta Däubler-Gmelin stellte 1981 eine parlamentarische Anfrage, ob die Erkenntnisse aus dem Fall Lembke nicht eine Neubewertung des Oktoberfest-Attentats zur Folge haben müssten. Die Antwort von Andreas von Schoeler, damals Staatssekretär im Bundesinnenministerium, war: „Es besteht keine Verbindung”.

„Bewusst oder unbewusst wurden alle Spuren und Zeugenaussagen, die der Einzeltätertheorie widersprechen, nicht richtig gewürdigt oder beiseite geschoben. Die offizielle Version ist ein politisch erwünschtes Ermittlungsergebnis, damit keine Zusammenarbeit zwischen Köhler und anderen rechtsradikalen Personen und Strukturen nachgewiesen wird.“ – Werner Dietrich, der als Rechtsanwalt mehrerer Attentatsopfer für eine Wiederaufnahme der Ermittlungen eintrat.“

Dieses gleiche Schema des Verharmlosens und der „Einzeltätertheorie“ werden wir nun erneut in Norwegen erleben.

Die andere Theorie zum Ablenken wird "der Wahnsinn" sein. So als ob jemand Wahnsinniger über Jahre gezielt an den Vorbereitungen eines terroranschlages zu arbeiten imstande wäre.

Doch es wird vor allem auch nicht um die ideologischen Wurzeln dieser Anschläge gehen. Man wird vielmehr von „geistiger Verwirrtheit“ oder ähnlichem reden. In Wirklichkeit aber sind solche Anschläge beständiger Bestandteil der faschistischen Theorie und Praxis.

Nicht zufällig berichtete ein Überlebender aus dem Jugend-Ferienkamp, der Attentäter sei ihm vorgekommen wie aus einem Nazi-Film entsprungen.

Ebenso charakteristisch ist: Die norwegischen Behörden haben offenbar keinerlei Auge auf weitbekannte Faschisten geworfen. Breivik hat nach neuesten Meldungen diese beiden Anschläge seit Herbst 2009 minuziös vorbereitet und niemand will etwas bemerkt haben (oder hat lieber woanders hin gesehen).

Der Faschismus, auch wenn er sich manchmal zeitweise hinter einer Bürgerlich-Konservativen Fassade versteckt, ist immer gewalttätig und brutal. Darum kann auch nicht akzeptiert werden, dass eine faschistische Partei zugelassen ist und dass Faschisten mit Hilfe der Polizei Umzüge durchführen dürfen, auf denen sie skandieren: „Gegen Demokraten helfen nur Granaten!“

Auch hier in Deutschland gibt es faschistische und faschistoide Hassprediger, wie die Website PI, wie Broder und wie Sarrazin und nicht zu vergessen die Sprecher „christlicher“ Parteien wie Seehofer und Pofalla, die alles, was arabisch ist, was moslemisch ist, verteufeln und damit Hass gerade bei leicht beeinflussbaren jungen Menschen erzeugen, von denen einer dann ein deutscher Breivik werden kann.

Gerade die Hassprediger gegen Ausländer und Moslems müssen sich heute sagen lassen: „Ihr habt mitgeschossen!“, so wie wir damals nach dem Dutschke-Attentat die Auslieferung der „Bild“ versuchten zu verhindern und riefen: „Bild hat mitgeschossen!“

Tatsache ist: Weder in Norwegen noch in Deutschland wird nun konsequent gegen Faschisten vorgegangen, im Gegenteil: Polizisten werden immer wieder dabei erwischt, wie sie sich offen auf die Seite der Faschisten stellen.

Charakteristisch auch: Breivik hatte eine Original-Polizei-Uniform, die es ihm ermöglichte, ohne jede Kontrolle mit offen sichtbaren Waffen auf die Insel des Jugend-Camps zu kommen – oder jedenfalls eine perfekt nachgeahmte.

Doch niemand in den angeblichen „Qualitätsmedien“ stellt die Frage, woher er diese Uniform hatte. Warum? Weil das die These vom Einzeltäter untergraben würde. Jemand muss ihm diese Uniform gegeben haben oder es ihm jedenfalls ermöglicht haben, sich eine solche zu beschaffen. Oder sollen wir uns den Faschisten Breivik vorstellen, wie er an der heimischen Nähmaschine eine täuschend echte Polizeiuniform schneidert?

Dienstag, 2. August 2011

Fukushima: Der schlimmste Teil der Katastrophe beginnt erst

Massivste Lügen der Atom-Mafia

Von Karl Weiss

Fukushima ist weithin aus den Schlagzeilen und den Nachrichten verschwunden. Es scheint so, als ob die Katastrophe keine wirkliche gewesen wäre. Tatsache ist, das katastrophalste der Katastrophe kommt jetzt erst: Tausende von krebskranken Kindern.

Kind Radioaktivität Japan

Ein Super-Gau ( in Fukushima waren es nach offiziellen Angaben bereits drei, inoffiziell werden fünf gezählt) hat natürlich zunächst konkrete Auswirkungen in der unmittelbaren Umgebung. Dazu gehört das Gelände des Atomkraftwerks und die umliegenden Kilometer, dann auch die 20-km-Zone, die weitgehend geräumt wurde.

Es gibt akute Verstrahlungen der Arbeiter im Werk, man setzte die grenzwerte herauf, um nicht so schnell diese Arbeiter zu verlieren, die sowieso schon dem Tod geweiht sind und dies auch wissen. Siehe hierzu auch diesen Artikel:
„Radioaktivität – alles unschädlich“ ( http://karlweiss.twoday.net/stories/16545873/ )

erneute Explosion Fukushima

Dabei handelt es sich um die Strahlenkrankheit, um Strahlung von aussen in den Körper hinein. Dies wird ohne Zweifel eine Menge Tote kosten. Doch die eigentliche Katastrophe ist das noch nicht, denn die wird durch Strahlung von innerhalb des eigenen Körpers ausgelöst, wenn strahlende Teilchen über die Atemwege, über verschluckte Luft, über Speisen und Getränke oder über Wunden in den Körper kommen und sich da einlagern.

Das schlimme an diesen Teilchen ist eben: Sie sind aus Elementen, die der Körper als „Spurenelemente“ braucht und im Körper einlagert werden oder sind schwerere Elemente der gleichen Elementegruppe, die der Körper nicht von den leichteren unterscheiden kann, die Spurenelemente sind.

Fukushima Ende März 2011 von oben nach unten Reaktor 1, 2, 3 und 4

Hier noch einmal eine Zusammenfassung der gefährlichsten Isotope aus einem früheren Artikel:

„- Da ist zunächst einmal das Caesium 137, eines der infamsten Isotope, welches die Natur kennt. Es ist ein Beta-Strahler (weiter unten noch etwas dazu) und hat eine Halbwertszeit von zig Jahren, nimmt also im Verlauf einer solchen Erkrankung kaum an Strahlung ab. Hat man Teilchen dieses Isotops in den Körper bekommen, also eingeatmet, verschluckt oder über eine Wunde (dabei reichen wenige Pico- bis Milligramm), so entwickelt die Strahlung ihre fürchterliche Wirkung. Caesium ist chemisch extrem ähnlich zu Kalium und der Körper kann beide nicht unterscheiden (Kalium ist ja eines der wichtigsten Spurenelemente, das alle Lebewesen brauchen).

Der Körper baut also das strahlende Caesium direkt an verschiedenen Stellen ein und es gibt keine Möglichkeit, dies wieder loszuwerden. Zwar kann das auch zu Strahlenkrankheit führen, die oben schon beschrieben wurde, aber nun ist weit häufiger, das sich Krebs bildet.

Da wird oft Leukämie hervorgerufen, aber auch andere Krebsarten, abhängig davon, wo der Körper die Teilchen eingebaut hat. Wer mit Caesium 137 contaminiert ist, kann nur auf einen schnellen Tod hoffen. Gliedmassen verfaulen und müssen amputiert werden, Organe verfaulen im lebenden Körper, mehrere Krebsarten entwickeln sich gleichzeitig und am schlimmsten sind die dran, die nicht schnell daran sterben. Nach Hiroshima wurde von Menschen berichtet, die es auf fast 15 Jahre des Überlebens unter unbeschreiblichen Schmerzen brachten.

- Als zweites ist hier Strontium 90 zu erwähnen, ebenfalls ein Beta-Strahler, ebenfalls vom Körper mit einem lebenswichtigen Element verwechselt (in diesem Fall Calcium) und ebenfalls eine Halbwertszeit im Zig-Jahre-Bereich. Alles andere läuft genau parallel zum Fall Caesium 137.

- Drittens ist hier von Jod 131 zu sprechen. Jod wird ebenfalls von unserem Körper gebraucht – dabei geht es hauptsächlich um die Schilddrüse. Dieses Isotop hat eine geringere Halbwertzeit als die vorher genannten, aber dafür ist auch die Strahlung intensiver. Da der Körper dies Isotop praktisch immer in der Schilddrüse einbaut, ist das Ergebnis fast immer Schilddrüsenkrebs. Der führt meistens schnell zum Tode und so darf Jod 131 zu den weniger fürchterlichen Isotopen gerechnet werden. Gegen dieses Isotop gibt es einen teilweisen Schutz, wenn man Jodtabletten schluckt. Die "besetzen" dann das ganze Jod in der Schilddrüse und verhindert (zum Teil), das sich das radioaktive Isotop dort einpflanzt. Diese Jodtabletten haben aber keine Wirkung gegen die anderen radioaktiven Isotope, so dass dadurch nicht wirklich Probleme gelöst werden.

Fukushima - Reaktor 3 - Plutonium

- Schliesslich kommen noch die Plutonium-Nuklide ins Spiel, denn ein Atomreaktor produziert auch künstliche Isotopen von natürlich nicht vorkommenden Elementen. Dazu gehören Plutonium und Americium, beides extrem giftige Schwermetalle. Meistens ist es aber nicht die Giftigkeit, die tötet, sondern die Strahlung. Besonders Plutonium 239 ist gefürchtet, denn es ist ein Alpha-Strahler und hat die phantastische Halbwertszeit von 24 000 Jahren. Wer das in den Körper bekommen hat, wird noch Jahre überleben, aber von niemandem beneidet werden. Es gibt auch noch Plutonium 241, das zunächst als Betastrahler nicht so gewalttätig ist, bis es sich in Americium 241 umgewandelt hat. Das ist nämlich wie das erwähnte Plutonium-Isotop ein Alpha-Strahler, in diesem Fall mit einer Halbwertszeit von über 400 Jahren, also der sichere Tod, aber mit Zeitverzögerung, um dem Betroffenen noch viele Monate oder Jahre des Leidens zu bescheren.“

Unter diesen Voraussetzungen muss man nun neue Meldungen aus Fukushima betrachten:

Die erste ist: In der japanischen Präfektur Fukushima (das ist also der Teil, der ausserhalb der geräumten Zone liegt) wurden 1080 Kinder unter 15 Jahren untersucht und 45% (45%!) von ihnen hatten eine radioaktiv strahlende Schilddrüse, das heisst also, sie haben bereits Jod 137 in der Schilddrüse eingebaut! Es gibt keinen Zweifel: Ein wesentlicher Teil dieser Kinder werden einen Schilddrüsenkrebs entwickeln (das dauert eventuell Monate, manchmal Jahre) und ein grosser Teil von denen dann daran sterben.

25 Jahre Tchernobyl 1986
Dieses Bild aus Tchernobyl zeigt die Zeichnung eines von der Krebsbehandlung gezeichneten Kindes an einer Hauswand mit dem Super-Gau-Reaktor im Hintergrund. Die erschütterndsten Folgen der Atom-Unfälle sind immer die vielen Kinder mit Krebs.

Zwar konnten ausserhalb des Körpers nur 0,04 MikroSievert und im Extremfall 0,1 MikroSievert gemessen werden, der willkürlich auf 0,2 Mikrosievert festgelegte Grenzwert wurde nicht überschritten, aber die Strahlung kommt ja von innen und sie wird nur sehr langsam zurückgehen. Bis dahin können sich schon Tausende von erbgutgeschädigten Zellen in der Schilddrüse entwickelt haben, von denen jede der Anfang eines Krebsgeschwulst sein kann. Der menschliche Körper hat die Fähigkeit, solche Erbgutschäden der Zellen zu „reparieren“, aber das klappt nicht in jedem Fall und bei Kindern ist diese Fähigkeit noch nicht so gut ausgebildet. Das ist der Grund, warum die erschütternste Folge von Gaus und Supergaus immer die hohe Zahl der Kinder mit Krebs ist.

Eine zweite Meldung besagt: In der Stadt Fukushima wurden 10 Kinder im Alter zwischen sechs und 16 Jahren auf Radioaktivität im Urin überprüft. ALLE hatten Spuren von radioaktiven Substanzen im Urin. Nun mag einer sagen, das ist doch gut, wenn die radioaktiven Substanzen durch den Urin ausgeschieden werden, aber dies bedeutet ja gleichzeitig: Mehr als jene Radioaktivität ist noch im Körper!

Die dritte und noch unheilvollere Meldung kommt aus Tokio: Dort wurde das Fleisch von geschlachteten Rindern auf Radioaktivität untersucht. Bei 11 Tieren wurde eine hohe Dosis von Radioaktivität festgestellt, vor allem Caesium 137 (siehe oben). Es stellte sich heraus: Im Schlachthof von Tokio wurden bereits seit Ende April wieder Rinder aus der Zone unmittelbar um das Atomkraftwerk Fukushima geschlachtet.

Und der absolute Hammer kommt jetzt: Ein Tokio-Universitätsprofessor erklärte, der Genuss dieses Fleisches sei nicht gesundheitsschädlich!!!

Wenn Sie oben noch einmal den Teil über Caesium nachlesen, das verschluckt wird, so wird deutlich: Die Atom-Mafia arbeitet nicht nur mit „leichten Veränderungen der Wahrheit“, sondern mit massivsten Lügen, um die Bevölkerung stillzuhalten.

Weg mit der Atom-Mafia!

Abschalten aller Atomkraftwerke!

Wir wollen keine Kinder mit Krebs!



Aktualisierung zum Artikel (3. August 2011, 20 Uhr 22)

Was da bisher bereits an strahlenden Partikeln aus dem Fukushima-Komplex ausgetreten ist, kann man an der Verstrahlung überall in Japan und auch in anderen Ländern ablesen. Aber es ist noch lange nicht das Ende erreicht.

Gerade wird gemeldet, an einer Stelle zwischen den beiden Reaktoren 1 und 2 dort sei eine akute Strahlung über 10 Sievert pro Stunde gemessen worden. Das ist so hoch wie sonst nur im eigentlichen Inneren des Reaktors, der vollständig von der Aussenwelt abgeriegelt sein muss.

Schon 100 MilliSievert führen zu Strahlenkrankheit mit Übelkeit und Erbrechen, man stelle sich das Hundertfache vor! Wer eine Zeit lang dieser Strahlung ausgesetzt ist, wird mit Sicherheit an der Strahlenkrankheit sterben.

Noch viel kritischer ist aber die Tasache, dass der Betreiber von Fukushima keinerlei Ahnung hat, woher diese hohe Strahlung kommt. Weiterhin wird dort mit der Stange im Nebel herumgestochert, während die Behörden die Grenzwerte für Strahlung andauernd und nach Belieben nach oben setzen.

Da wird, und das ist das Schlimme – noch sehr viel an radioaktiven Partikeln von Fukushima in die Umwelt gehen und diese Teilchen werden zum guten Teil in Menschen, Pflanzen und Tieren angereichert, wobei am Ende der Nahrungskette von Pflanzen und Tieren immer der Mensch steht.

Weg mir der Atomkraft!

Sofort alle abschalten!



Hier Links zu den anderen Artikeln im Blog im Zusammenhang mit dem Super-Gau von Fukushima

- Nur ein bisschen harmlose Radioaktivität?

- Radioaktivitätswerte dürfen nicht mehr veröffentlicht werden.

- Super-Gau Japan 3

- Fukushima – Es wird immer gruseliger

- Radioaktivität? - Alles unschädlich

- Was war der Auslöser des Fukushima-Super-Gaus?

- Strahlende Teilchen in Kanadas Trinkwasser – Fukushima 7
- Fukushima – Kernschmelze im Reaktor 4

- Fukushima – Düster, düsterer

- Streit um die Fukushima-Artikel dieses Blogs

- Nach Fukushima nun Kashiwasaki – Kariwa?

- Fukushima – Die Atom-Mafia

- Atomreaktor: 50 Jahre Abklingzeit

- Der Deutsche Atom-Gau

- Fukushima: Nuklear-Explosion?

- Fukushima: Vor einem neuen Ausbruch?

- Fukushima: Jetzt scheint es passiert zu sein

- Fukushima: Mein Gott, Walter

- Fukushima: Bei weitem das grösste Atomunglück aller Zeiten

- Fukushima: Jetzt hat es auch die ‚Süddeutsche‘ bemerkt

- Die japanische Tragödie

- Neue Rekord-Strahlung in Fukushima

In eigener Sache

Entschuldigung!

Von Karl Weiss


Leider konnte ich seit dem 19. Juli dieses Blog nicht mehr aktualisieren. Weiss nicht genau, was geschehen ist, aber ich sah nur weisse Seiten (ob das Blog deshalb Karl WEISS heisst?

Hoffentlich klappt es jetzt wieder.

Auf ein Neues!

Dienstag, 19. Juli 2011

Stuttgart 21: Alles erlogen

Die Grünen stehen nun ohne Hosen da

Von Karl Weiss

Nun liegen die Dokumente vor: Dokumente der Bahn selbst. Sie belegen: Es sind bereits seit Jahren die Mehrkosten des Projektes Stuttgart21 bekannt. Die Bahn hat dies zu verdecken versucht und alle angelogen: Den Bundestag, die Abgeordneten des Stuttgarter Landtags und die Gemeinderäte Stuttgarts.

Hier Originaltext der „Frankfurter Rundschau“:

„Lange war es nur ein starker Verdacht, nun liegen die Beweise auf dem Tisch: Die Deutsche Bahn hat die Öffentlichkeit und den Bundestag über die wahren Kosten von Stuttgart 21 und der zugehörigen ICE-Piste systematisch belogen.“

Damit ist die wieder und wieder aufgestellte Behauptung endgültig widerlegt, es habe einen „demokratischen Diskussions- und Entscheidungsprozess“ gegeben.

Der Entscheidungsprozess beruhte auf groben und bewussten Fehlinformationen und da kann von Demokratie keine Rede mehr sein. Die Bahn mit dem früheren Bahn-Chef Mehdorn und dem jetzigen Grube hat die längst bekannten Mehrkosten verschwiegen, ihren Kenntnisvorsprung ausgenutzt und die Parlamente an der Nase herumgeführt.

Mag sein, dass zumindest ein Teil der Parlamentarier darüber Bescheid wusste und das Spiel mitgespielt hat, aber die Öffentlichkeit wurde und wird belogen. Damit hat sich das Projekt Stuttgart21 selbst die Grundlage entzogen.

Besonders frech das Auftreten Grubes, der noch heute darauf besteht, die intern in der Bahn festgestellten Mehrkosten gäbe es gar nicht. Er hat frech behauptet, wenn die Kosten die 4,5 Milliarden überträfen, müsste die Bahn das Projekt sowieso einstellen, als er längst wusste, diese Summe wird auf keinen Fall ausreichen.

Er glaubte, nach der Landtagswahl in Baden-Württemberg werde der Protest einschlafen und niemand würde mehr über die Mehrkosten reden.

Ein besonders schäbiges Bild gibt der neue Ministerpräsident, der grüne Kretschmann ab, der nicht etwa die Offenlegungen jetzt dazu nutzt, den Teil des Bundeslandes an den Kosten aufzukündigen, weil dieser Anteil nur auf die früheren Kosten(lügen) bezogen war und mit der jetzt klar gewordenen Kostensituation nicht mehr gültig ist, weil die Geschäftsgrundlage verändert wurde.

Ein Vertrag, der auf einem bewusst falschen Kostenvoranschlag beruht, ist selbstverständlich von Anfang an nichtig.

Doch Kretschmann hält sich bedeckt und redet von einem Volksentscheid, der gar nicht mehr nötig ist, denn die Bedingungen wurden nicht eingehalten.

Es zeigt sich: Was die Grünen in der Protestbewegung wollten, war von Anfang an, sie abzuwürgen.

Kein Wunder, dass die Wählerzustimmung zu den Grünen abnimmt, die zeitweise auch bundesweit bereits die SPD überholt hatten. Kein Wunder, dass die Proteste bereits wieder mehr Zulauf haben und nun von einem grünen Ministerpräsidenten mit Polizeiknüppeln verfolgt werden.

Vielleicht sollte man, wenn das nächste Mal grüne Politiker bei Protesten auftauchen, erst einmal schriftliche Verpflichtungserklärungen unterschreiben lassen, bevor man sie grosse Töne über Mikrofon verlauten lässt.

Samstag, 16. Juli 2011

Das Transportsystem der Zukunft, Teil 2

Teil 2: Diskussion (Fragen und Antworten)

Von Elmar Getto

Hier nun die Antworten auf einige viel gestellte Fragen bezüglich dieses Transportsystems:

F.:
Wird der Kapitalaufwand für ein so umfangreiches und mit Magnetantrieb ausgerüstetes Schienensystem nicht alles übertreffen, was der Menschheit überhaupt möglich ist?

A.:
Tatsächlich ist der der Aufwand, dieses System zu errichten und auch jener, es zu warten und ständig auf dem neuesten Stand zu halten, gigantisch. Wenn man allerdings den Aufwand zum Vergleich nimmt, der heute für den Transport eingesetzt wird, dann relativiert sich das schnell.

Das beginnt bereits mit einer der absurdesten Zahlen, welche die Menschheit bisher hervorgebracht hat: Jedes Jahr werden ungefähr 60 Millionen Autos gebaut, das sind, wenn man einen mittleren Aufwand von etwa 16 000 Euro pro Auto zugrunde legt, fast eine Billion Euro (in amerikanischer Zählweise: 1 trillion). Das absurde daran ist: Die halten im Schnitt nur 5 bis 10 Jahre und dann geht es bereits ab auf die Autowrackhalde.

Wenn all dies überflüssig wird, ist der Aufwand pro Jahr, den die Einführung des neuen Transportsystems kosten wird, geradezu gering. Wenn wir davon ausgehen, dass es in hundert Jahren aufgebaut werden soll, so hätte man ungefähr 100 Billionen Euro allein aus dem eingesparten Auto-Aufwand zur Verfügung, um den wesentlichen Teil des Systems zu verwirklichen. Das dürfte realistisch sein für die Kosten des Hauptteils des Systems.

Im übrigen ersetzt es ja nicht nur die Autos, sondern auch die Lastwagen, die Flugzeuge, die normale Schienen-Bahn und die Handelsschiffe. Zählt man die Ausgaben für die noch dazu, so wird das System pro Jahr sogar billiger werden – einschliesslich der Instandhaltung und Erneuerung – als die heutige Art des Transportes.

F.:
(Diese Frage wurde als Kommentar zum veröffentlichten ersten Teil des Artikels ins Netz gestellt)

TOASTMX - 10. JUL, 20:40
NAJA ;)
Du sagst wir würden die Städte wieder menschlicher machen, das denke ich nicht. Eine Straße mit Autos kann man überqueren, eine Magnetschwebebahnstrecke aber nicht.

Wie stellst du dir dieses SchienenNetz vor, Im Städtischen Bereich ? mal schnell zum Bäcker fahren, wie soll das gehen ? oder schnell ein Brief einwerfen ...
Ich denke ein Kaufhaus könnte man noch mit einem Schienen Parkhaus versehen aber den Rest wohl nicht. Dein Plan sprengt in der Hinsicht jegliche Relation.

Ich denke eher Selbststeuernde Autos werden uns in Zukunft vor Unfällen bewahren, solche Autos gibt es schon. Dann natürlich mit elektro, wer weiß.

Dessweiteren kann dann ja ein fahrerloses und damit billiges Taxisystem Parrkplätze und massig Ressourcen für Autos sparen.

Meine zweite Frage ziehlt auf die Machbarkeit eines 3000 km langen Unterwasser Tunnels, + Strom + Luft + Sicherheit ?
Im Wasser hängend, aber doch exakt gerade damit innen Züge mit Höchstgeschwindigkeit fahren können.
Warum nicht gleich im Vakuum und mit 2000 km/h ?

Ich bin nicht so ganz überzeugt.

A.:
Also der Reihe nach: Zunächst einmal zum Schienensystem in den Städten:

Tatsächlich ist das ein kritischer Punkt. Wahrscheinlich wird man das Schienensystem in Städten und dichter bevölkerten Gebieten aufständern. Damit erübrigt sich die Frage des Überquererens.

Und nun zum Bäcker fahren oder Brief einwerfen oder ins Kaufhaus: Das sollten wir schon heute nicht mit dem Auto machen und so sollte man dazu in Zukunft auch nicht das Transportsystem benutzen. Darum wurde ausdrücklich das gute alte Fahrrad erwähnt und das gibts ja jetzt auch mit einem kleinen Elektromotor und dann gibt es auch noch die kleinen Dreirad-Kabinen, die ebenfalls mit Pedalantrieb zu haben sind (oder auch mit dem kleinen Elektromotor) für jene, die sich nicht den Wetterunbilden aussetzen wollen. Und ebenfalls gibt es für kleine Transporte (einen Einkauf z.B.) die nicht klein zu kriegenden Fahradanhänger. Ansonsten wird es in den Städten ja weiterhin U-Bahn, S-Bahn und Strassenbahn geben.

Nun zu den selbststeuernden Autos:
Tatsächlich wäre das bereits ein wichtiger Fortschritt, der viele Unfälle verhindern kann. Ich hatte zunächst auch an so etwas gedacht. Allerdings wäre es nur ein halber Schritt und die Verwirklichung wäre sehr teuer, weil alle Strassen mit einer Leitung im Asphalt oder an der Seite ausgerüstet werden müssten. Dafür sind aber die Verbesserungen zu gering, die erreicht werden. Ebenso würde alles andere, was am heutigen Transportsystem falsch ist, nicht tangiert, zum Beispiel das Problem der Motorräder, die heute reine Tosdesmühlen sind.

Als Nächstes das „fahrerlose und billige Taxisystem“:

Ihm sind U-Bahnen und S-Bahnen und Strassenbahnen vorzuziehen, weil wiederum die ganze Stadt mit all ihren Strassen und Gässchen mit elektrischen Leitsystemen ausgerüstet werden müssten, ohne dass man wirlich bedeutende Vorteile gegen über einem kompletten U-Bahn-System zusätzlich zum neuen Transportsystem für weitere Entfernungen hätte.

Man muss in diesem Zusammenhang ja auch sehen:
Fast die Hälfte der Menschheit lebt nicht in Städten, sondern in ländlichen Zonen. Ihnen muss der Zugang zum Leben genauso gestattet werden wie den Städtern. Wenn sie bis ans Ende aufs eigene Auto angewiesen sein werden, dann steht wiederum die Hälfte von ihnen ohne Auto und somit ohne Zugang zu den Vorteilen der Städte dar.

Nun zum Unterwassertunnel und Strom und Sicherheit und Luft: Tatsächlich ist das auf den ersten Blick ein gewagtes und fremdartiges Transportsystem. Beschäftigt man sich aber dann mehr damit, kommt man schnell zum Schluss: Es ist weniger gewagt als ein Super-Jumbo mit über tausend Passagieren.

Die Unterwasserröhren werden wohl in speziellem hochfesten und meerwasserresistenten Stahl ausgelegt werden müssen, aller Voraussicht nach doppelwandig, denn Stähle können Risse bekommen und dann irgendwann einmal brechen. Zwischen den beiden Röhren wird man Verstrebungen anbringen können, die für eine extreme Verwindungssteifiggkeit sorgen, sodass die Züge in den Röhren wirklich in extrem hohen Geschwindigkeiten verkehren können.

Automatische Feuchtigkeitsmelder im Raum zwischen der Aussen- und Innenröhre würden dann einen eventuellen Wassereinbruch von aussen anzeigen, bevor er in die innere Röhre dringen kann, wo die Züge verkehren.

Eine weitere Massnahme zur Verstärkung der Festigkeit des Röhrensystems würde eine Verstrebung der beiden Doppelröhren für die beiden Fahrtrichtungen darstellen. Sie kann das Zwei-Doppelröhrensystem zu höchsten Festigkeiten führen. Noch mehr wäre das der Fall, wenn man auf allen Strecken jeweils gleich 4 der Doppelröhren miteinender verstrebt, weil man Personen- und Gütertransportsysteme streng getrennt halten will. Eventuell wird das Transportaufkommen auch noch mehr Röhren auf einigen der Linien erfordern.

Schliesslich wird man noch ein Schnellschuss-Schieber-System von Toren einbauen müssen, das bei einem Wassereinbruch in das innere Rohr automatisch schliessen, so dass der Wassereinbruch auf einen relativ kurzen Abschnitt des Rohres beschränkt werden könnte.

Was das Bojensystem betrifft, das die Röhren-Konstruktion in einer festen Wassertiefe halten würde, so ist das bekannt und hat bereits Bewährungsproben bestanden. Man muss nur die Tragefähigkeit der Bojen so überdimensional auslegen, dass auf jeden Fall genügend Bojen zum Tragen der Röhrenkonstuktion übrig bleiben und die abgedeckte Fläche so gross wählen, dass tatsächlich die Wellenbewegungen vollständig absorbiert werden und keinerlei Stressbelastung auf das Röhrensystem durchschlägt.

In welchen Entfernungen man die Bojensysteme von einander einsetzt, wird durch Berechnungen geklärt werden müssen.

Wahrscheinlich wird man den benötigten Druck für die Luft, die ja mit den Zügen fahren soll, von Zeit zu Zeit in den Röhren von Tausenden von Kilometern Länge „nachspeisen“ müssen. Es wird also angebracht sein, in gewissen Abständen statt der Bojensysteme kleine schwimmede Inseln ins Meer zu setzen, die mehrere Aufgaben erfüllen können:

Ansaugen von frischer Luft für die „mitreisende“ Luft in den Röhren, Zugang zu den Röhren für Wartungen, Reparaturen und ähnliches, Notausstieg für die Passagiere von eventuell havarierten Zügen und Möglichkeit, solche Züge an die Oberfläche zu bringen und abtransporteieren zu lassen.

Einige dieser Inseln könnten sogar weiter ausgebaut werden zu Ferien-Inseln mit Ferienhotel und der Möglichkeit, seine Reise zu unterbrechen und einen Tag oder einige Tage „auf hoher See“ zu verbingen. Auf diesen Inseln könnten dann auch Unterwasser-Beobachtungsstationen für Touristen und für Forscher eingerichtet werden.

Was die Linien betrifft, werden wohl vor allem fünf nötig werden: Eine Nordatlantiklinie, die in etwa die Bretagne mit New York verbindet, Zwei Nord- Pazifik-Linien etwa auf den Routen Los Angeles-Hawai und Hawai-Tokyo, dann eine Linie, die in mehreren Etappen von Neuseeland über Australien zu den indonesischen Inseln, den philippinischen Inseln und dem asiatischen Festland führt, eine Afrika-Südamerika-Linie etwa auf der Höhe Rio-Kapstadt und eventuell noch eine fünfte Linie, z.B. Portugiesische Südküste – Fortaleza (Brasilien), die eine Zeitverkürzung für die verbindung von Südamerika noch Europa bringen könnte.

Diese fünfte Linie müsste allerdings noch genau geprüft werden, denn sie würde fast genau durch durch die wesentliche Geburtsregion der atlantischen Hurrikanes führen.

Alle anderen Seestrecken (z.B. Verbindung der asiatischen Inselwelt untereinander, Verbindung Japans und Taiwans mit dem asiatischen Festland, Gibraltar, Verbindung Grossbritanniens mit dem Festland, Verbindung Schweden-Dänemark, Dardanellen, Verbindung der karibischen Inselwelt usw. usw. sind wesentlich kürzer und man müsste im einzelnen prüfen, ob man das besser mit Brücken, mit Tunneln oder eben mit dem Bojen-Röhrenprojekt überbrückt.

Das Bojen-Röhrenprojekt ist nur einer Gefahr ungeschützt ausgesetzt: Eisberge. Aus diesem Grund kann die nordatlantische Verbindung auch nicht auf der üblichen kürzesten Flugstrecke, sondern muss viel weiter südlich realisiert werden.

Trotzdem würde man eine Satelliten-Überwachung der Eisberge einführen müssen, um eventuell vorkommende riesige Eisberge, die eine der Strecken bedrohen, rechtzeitig erkennen zu können.

Aber das geht nun schon in Details des Projekts, die ich eigentlich draussen lassen wollte, um die Klarheit und Simplizität des Systems nicht in Detailfragen untergehen zu lassen.

Nun noch zur Frage: Warum nicht gleich im Vakuum und mit 2000 km/h?

Tolle Idee! Bin ich noch gar nicht drauf gekommen. Müsste man überprüfen. Eventuell erhöht sich das Unfallrisiko unverhältnismässig, aber muss man echt überlegen.

F.:
Das ist doch alles aus Vorschlägen zusammengeschustert, die es bereits gibt. Keine grosse Originalität.

A.:
Das ist für mich nicht wichtig. Mir geht es nicht um Nachruhm oder Ähnliches, hauptsächlich darum, unhaltbare Zustände aufzuzeigen und brauchbare Abhilfe vorzuschlagen.

Im Zusammenhang der verschiedenen Vorschläge und als einheitliches, weltweites System ist dies aber auch wirklich neu.

Hier der Link zum ersten Teil des Artikels:
Das Transportsystem der Zukunft Teil 1 ( http://karlweiss.twoday.net/stories/31633302/ )

Mittwoch, 13. Juli 2011

Amerikanischer Raubtier-Kapitalismus?

Antwort an Mathias Bröckers

Von Karl Weiss

Hallo Herr Bröckers, Ihre Artikel zu 9/11 sind vielen von uns hier im Internet noch in Erinnerung und auch die Kämpfe, die wir damals im telepolis-forum mit dem Paraklet und siaiei und anderen Oxymorons geführt haben. In einer Nacht habe ich im Forum unter einem Ihrer Artikel eine Dauerschlacht mit siaiei geführt und gewonnen, weil ich ihn ‚geopolitisch müde‘ gemacht habe. Als es bei mir hier in Brasilien 2 Uhr morgens war und bei ihm in Europa schon heller nächster Tag, musste er aufgeben und ich verbuchte das als Sieg.

11. September 2001

Ich habe hier im Blog auch schon zum Thema 9/11 geschrieben, allerdings machen diese Artikel weniger als ein paar % der Artikel hier aus. Das entspricht nach meiner Meinung dem Anteil der Wichtigkeit dieses Themas. Natürlich, könnten wir, die wir überzeugt sind vom „inside job“ wirklich etwas wie einen eindeutigen Beweis bringen, nicht nur eine Unzahl von Indizien, so könnte dies sofort zum wichtigsten Thema der Welt werden. Solange aber die möglichen Täter auf allen Dokumenten und Aufzeichnungen sitzen, müssen wir uns mit der Feststellung begnügen, dass in jedem Mordfall mit 28 (28 ist meine persönliche Zählung) klaren Indizien der Täter längst verurteilt würde – auch wenn er nicht geständig ist.

Nun habe ich also mit Interesse von Ihrem neuen Buch gehört und mir die beiden Artikel in ‚telepolis‘ durchgelesen, die Vorab-Auszüge darstellen, hier: http://www.heise.de/tp/druck/mb/artikel/35/35089/1.html .

9-11-Foto

Da fiel mir allerdings auf: Sie verwenden da eine Kausalität, die so objektiv nicht besteht. Was meine ich? Es handelt sich um diesen Text aus ihrem Buch (ich zitiere ihn hier vollständig):

„Die Weltbevölkerung wächst und wächst weiter, und nur etwa zehn Prozent - nämlich wir Amerikaner und Europäer - verzehren frei nach dem heiteren Motto "Fleisch ist mein Gemüse" täglich zerhackte Lebewesen, die nicht nur zeitlebens erderwärmendes Methan furzen, sondern deren Aufzucht und Hege bis zu ihrer Exekution das Abholzen von Wäldern und die Produktion von Futter erfordert, das wir besser anderen Menschen überlassen hätten, statt diese verhungern zu lassen. Wir zehn Prozent wohnen beheizt und beleuchtet, duschen warm, reisen gern, hoch und fern und verfügen über zwei bis drei Autos pro Familie. Das möchten die anderen 90 Prozent der Weltbevölkerung verständlicherweise auch. Es wird aber nicht gehen, denn auch das dümmste Milchmädchen begreift schon beim groben Peilen über den groben Daumen: Es ist nicht genug für alle da. Zumal uns die Ressourcen und Rohstoffe allmählich ausgehen. Wir zehn Prozent verbrauchen 140 kw/h am Tag, pro Kopf, das ist die Energieleistung von 140 Menschen. Unsere Sklaven sind weiß, wir nennen sie Steckdosen, aber irgendwo muss die Energie eben herkommen. Viel mehr, als alles Mögliche zu verbrennen (erst Holz, dann Kohle, dann Öl und Gas), ist uns bis zum Beginn der industriellen Revolution nicht eingefallen, und erst seit relativ kurzer Zeit ist uns sonnenklar, dass wir demnächst alternative Energiequellen benötigen. In großem Umfang. Die Ressourcen, die wir dazu benötigen, liegen aber vorwiegend nicht unter unseren zehn Prozent westlichen Füßen, sondern unter denen von Arabern und Irakern, Russen und Usbeken, Venezolanern und Chinesen. Also zu Füßen derer, die nach unserem nicht offen erklärten Willen eben nicht allesamt teilhaben können an Autofahrten zum gut beheizten täglichen Fleischfestmahl in klimatisierten Räumen mit angeschlossener Wasserhahn- und Porzellanausstellung.

Entscheidend ist: Ob wir vor dem unausweichlichen "Ende des Öls" unsere Zukunftstechnologien - Windräder, Wasser- und vor allem Solarkraftwerke sowie fahrende Batterien in Form von Milliarden Kleinwagen - im großen und ausreichenden Stil werden aufbauen und in unsere Energieversorgungsnetze implementieren können, hängt vor allem ab von den Energiequellen, die uns derzeit zur Verfügung stehen, also Kohle, Gas und vor allem Öl. Ohne unseren freien Zugang zu den Ölquellen der Welt keine Windkraftanlagen, keine Solarfelder, kein E-Auto-Grid. Ohne Öl keine nachhaltige, grüne Zukunft. Genauer: keine Zukunft.“



Nach meiner Ansicht liegen Sie da in zwei grundlegenden Dingen falsch:

1. Die Ressourcen dieser Erde können, wenn man sie richtig nutzt, sehr wohl einen Wohlstand für alle Menschen auf der Erde garantieren.

2. Die Entwicklung der nachhaltigen Energien ist längt soweit fortgeschritten, dass die traditionellen ersetzt werden könnten, wenn der Wille dazu vorhanden wäre.

Das Problem bezüglich der Ressourcen ist nicht die Frage, es gäbe zu viele Menschen, sondern die Frage der Wegwerfgesellschaft. Würden wir alles konsequent recyclen, würden die Resourcen sehr wohl für alle reichen. Das Problem ist der Kapitalismus, in dem nur gemacht wird, was Profit bringt. Recyclen bringt nicht viel Profit und die Rohstoffe sind billig, also wird alles weggeworfen.

Die Recycling-Technik ist heute schon weit fortgeschritten. Fast 99% aller Abfälle könnten heute bereits recycelt werden – und mit ein bisschen mehr Entwicklung kann das schnell zu 99,5% werden.

Was die nachhaltigen Energien angeht, so sind Sie ebenfalls nicht auf dem neuesten Stand. Wenn alle Investitionen ab sofort in nachhaltigen statt in rohstofffressenden Energien gemacht würden, könnte im Zeitraum von einigen wenigen Jahren alle benötigte Energie auf der Erde aus nachhaltigen Quellen kommen.

Wenn wir weiterhin von Öl, Kohle und Erdgas abhängig sind und den Wahnsinn der Atomkraftwerke fortführen, dann durch die Entscheidungen des Grosskapitals und seiner Poltiker, nicht weil all dies technisch nicht bereits möglich wäre.

Das heisst: Es ist genug für alle dar, nur verhindert der Kapitalismus eine vernünftige Nutzung der Ressourcen und versucht die Umstellung auf erneuerbare Energiequellen zu verhindern oder jedenfalls hinauszuzögern.

Damit, Herr Bröckers, werden aber auch Ihre Schlussfolgerungen falsch, die sie hinter den sarkastischen Worten verstecken, vielleicht sollten wir die wahren Hintermänner de 9/11 doch nicht zum elektrischen Stuhl verurteilen.

Was Sie da schreiben von ‚alles halb so schlimm‘ ist Quatsch:

„Es wäre alles schlimm. Aber nur halb so schlimm. Die Demokratie weiterhin lebendig, wenn auch nicht die amerikanische, der Glaube an die freie Marktwirtschaft weiterhin berechtigt, wenn auch nicht der Glaube an den amerikanischen Raubtierkapitalismus. Die Freiheit immer noch unser höchstes Gut. Wenn auch nicht die amerikanische Freiheit, die eben nicht dort endet, wo die des anderen beginnt.“

Es gibt keine spezifisch US-gemachten Ursachen für den Kapitalismus, der nie anders als Raubtierkapitalismus ist. Wenn in den letzten zig Jahren der Kapitalismus und die US-Führung identisch erschienen, so haben Sie viele bedeutende Ereignisse in anderen Ländern vergessen.

Der Kapitalismus ist weltweit raubtiermässig an der Macht, nicht nur in den USA. Mit dem Niedergang der USA allein wird damit auch nichts gewonnen sein für die Menschheit.

Dienstag, 12. Juli 2011

Zu gross um gerettet zu werden

Italien unter Beschuss der Finanzmärkte, wie hier vorausgesagt

Von Karl Weiss

Es ist noch nicht einmal einen Monat her (19 Juni), als dieses Blog es vorausgesagt hat: „Der ‚kill-den-Euro‘-Kandidat: Italien“ ( http://karlweiss.twoday.net/stories/29744831/ ). Nun ist es eingetreten: Italien muss für seine Staatspapiere, um sie überhaupt noch verkaufen zu können, weit höhere Zinsen zahlen. Zwar sind die noch nicht auf Griechenland- oder Portugal-Niveau, aber angesichts der bereits absurd hohen Verschuldung des italianischen Staates wird dies mit Sicherheit allerernsteste Probleme für Italien bedeuten.

Hier die Aussagen im genannten Artikel:

„Insider haben bereits vor Monaten gewarnt, das bei weitem grösste Problem komme mit Italien auf den Euro zu ...“

„Das sind extreme Staatsschulden im Vergleich zu der Leistung des Staates, die ja die Grundlage ist [besser:wäre], um das irgendwie einmal bezahlen zu können.

Nun, wäre Italien in der Lage Brasiliens, dass heisst mit einem Wirtschaftswachstum von 5% im Jahr, so wäre das zu schaffen, aber Italien ist mit einem Wachstum von 0,8% in den ersten zehn Monaten 2010 in einer Stagnation auf niedrigem Niveau, denn das ist ja gegenüber dem Krisenjahr 2009 [und in diesem Jahr vermag man nur um 0,1% im Vergleich zum Vorjahresmonat zu wachsen.]!

Irgendeine reale Aussicht, zu schnellem wirtschaftlichem Wachstum zu finden und dann auch locker diese Schulden begleichen zu können, gibt es nicht. Mit anderen Worten: Italien wird über kurz oder lang die Zahlungsunfähigkeit anmelden müssen, sei es mit einem zusätzlichen Kredit aus dem Euro-Rettungsschirm vorher oder nicht.

Die Beispiele Griechenland und Irland zeigen, die „Schirm“-Gelder helfen nicht im geringsten dagegen.

Auf dieses gleiche Urteil kommt man auch, wenn man die Zahl ansieht, die besonders gut über die Zukunft Auskunft gibt, das ist der Schulden-Dienst in Prozent der Steuer-Einnahmen. Und da sieht es bei Italien besonders düster aus. Mit 55,9% hat Italien den bei weiten höchsten Wert in der Euro-Zone, sogar noch ein wenig höher als Griechenland.

Das bedeutet nichts anderes als: Der gesamte italienische Staatshaushalt 2011 ist bereits zu Beginn des Jahres mit fast 56% ausgegeben, er wird nämlich in die Bezahlung der Schulden und ihrer Zinsen gehen. Irgendwelche haushaltspolitischen Freiräume hat man dann nicht mehr.

Damit besteht auch die Möglichkeit nicht mehr, die Wirtschaft mit massiven Investitionen in Schwung zu bringen und wieder in ein Wachstum zu steuern. Wenn man nur noch 44% der Steuereinnahmen zur Verfügung hat, kann man nur noch das Allernotwendigste an Staatsausgaben finanzieren.

Griechenland, Irland und Portugal sind relativ kleine - will sagen bevölkerungsarme – Länder. Deren Probleme allein werden dem Euro nicht so leicht den Garaus machen. Völlig anders wird es aber, wenn Spanien in der Kreis der Länder eintritt, die unter den Rettungsschirm schlüpfen. Spanien hat mehr Bevölkerung als die drei ersteren zusammen, genau gesagt ein Drittel mehr als die drei zusammen.

Wenn aber dann noch Italien dazu kommt, so gibt es keinen Euro mehr, der dem standhält. Italien hat mit etwa 60 Millionen Einwohnern fast die gleiche Grösse wie Frankreich und ist zwei-einhalb mal so gross (in Bevölkerung) wie Griechenland, Irland und Portugal zusammen.“

Nun beginnt einzutreten, was hier vorausgesagt wurde: Spanien hat ebenfalls – und sogar noch höhere – Zinsaufschläge zu zahlen wie Italien, aber was allgemein zu heftigsten Magenschmerzen führt, ist die Gewissheit: Italien ist zu gross, als dass man es mit einem „Schutzschirm“ „retten“ oder auch nur Zeit gewinnen könnte.

Und das war genau das, was hier vorausgesagt worden war: Hatte man uns bei den Banken eingebläut, sie seien „too big to fail“ (zu gross, als dass man sie bankrott gehen lassen könnte), so schlägt nun das Argument der Grösse auf die Apologeten des Kapitalismus zurück: Italien ist „too big to bail“ (zu gross für ein Rettungsprogramm).

Dabei spielt natürlich auch schon immer eine Rolle, dass da auch noch Spanien verwickelt ist, das alleine eventuell noch hätte unter den „Rettungsschirm“ schlupfen können, aber zusammen mit Italien ist das jenseits aller Möglichkeiten.

Da hilft auch der verzweifelte letzte Vorschlag nichts mehr, nun müsse man Euro-Bonds auflegen. Unter ‚Bonds‘ zusammen mit dem Namen eines Staates oder einer Währung versteht man Regierungsanleihen, die mit der Autorität dieses Staates oder dieser Währung ausgerüstet sind, denn Staaten und Währungen brechen ja nicht so leicht zusammen.

Die Gemeinschaft der Euro-Staaten hat bisher nie Euro-Bonds ausgegeben, denn sie waren in den Euro-Verträgen nicht vorgesehen. Nun sollen sie als Retter in der Not fungieren. Weil sie ja eben auch Staaten representieren würden, die absolut noch zahlungsfähig sind, wie Deutschland, Frankreich, Österreich, Finnland und die Niederlande, glaubt man, die bedrängten Staaten könnten ihre eigenen ‚Bonds‘ gegen solche Euro-Bonds tauschen (zu speziellen Bedingungen natürlich) und alle Probleme seien gelöst.

Andere Ökonomen sind der Meinung, dies würde nur umso schneller zum Ende des Euros führen. Es scheint also so, als ob nur noch die Geschwindigkeit in Frage steht, wann der Euro zusammenbricht.

Wenn Sie heute einen dieser bürgerlichen Ökonomen fragen, warum man denn nun eigentlich damals den Euro geschaffen hatte, dann bekommen Sie einen vernichtenden Blick und und eine abwertende Handbewegung statt einer Antwort.

Na Bravo! Da haben sich bürgerliche Ökonomen in ihren eigenen Netzen gefangen!

Wer Mitleid mit ihnen hat, der rufe „hier“!

Samstag, 9. Juli 2011

Keine Demokratie! Erneut bestätigt!

Kein “umfassendes Grundrecht auf Demokratie”!

Von Karl Weiss

Als in diesem Blog zum ersten Mal dieses Thema aufgegriffen wurde und berichtet, dass Frau Merkel (damals noch keine Kanzlerin) klar und deutlich erklärt hatte, wir hätten „keinen ewigen Anspruch auf Demokratie...“ (siehe dieser Artikel:“CDU - Kein Anspruch auf Demokratie und soziale Martwirtschaft“ ( http://karlweiss.twoday.net/stories/4364507/ ), glaubten manche noch an ein „Versehen“, „fasch ausgedrückt“ oder ähnliches.

Doch in diesem Artikel „Merkel: keine Demokratie mehr!“ (https://karlweiss.twoday.net/stories/29740772/ ) wurde wirklich klar: Man lässt die Demokratie „auslaufen“ und begann bereits damit, den Termin des Bundes-Verfassungsgerichts über die Korrektur des Wahlrechts in Deutschland einfach lächelnd passieren und Deutschland ohne Wahlrecht stehen zu lassen.

Wer es jetzt eventuell immer noch nicht geglaubt hat, die Regierung hat nichts mit Demokratie im Sinn, der konnte jetzt erleben, was der Prozessbevollmächtigte des Deutschen Bundestags in seiner Rechtfertigung vor dem Bundesverfassungsgericht für die Aufstockung des Schutzschirms für die Euro-Partner im Allgemeinen und für Griechenland im Besonderen ohne parlamentarische Beratung sagte:

„Der Prozessbevollmächtigte des Deutschen Bundestages, Prof. Dr. Franz Mayer von der Universität Bielefeld, unterstrich einleitend, dass schon erhebliche Zweifel an der Zulässigkeit der Verfassungsbeschwerden bestünden, sie jedenfalls aber unbegründet seien. Die Beschwerdeführer würden sich auf ein neuartiges Recht berufen, das bisher gar nicht existiere, nämlich ein umfassendes Grundrecht auf Demokratie. Für die Anerkennung eines solchen Grundrechts und eine damit verbundene Ausweitung der Möglichkeiten zur Verfassungsbeschwerde gebe es aber keinen Anlass.“

Er hat dies im Auftrag des Bundestags gesagt (mit Unterstützung der Union, der FDP, der SPD und der Grünen), also in offizieller Funktion. Es hilft also nichts, mehr über diesen Mann zu erfahren, er handelte im Auftrag.

Dabei ist vor allem auch wichtig: Auch auf die Opposition ist keine Verlass, denn SPD und Grüne liessen dies ohne jedes Problem durchgehen.

Zwar gibt es da noch „Die Linke“, aber die haben keinen Einfluss im Parlament.

Wenn wir also demnächst noch eine Demokratie haben wollen, müssen wir jetzt aufstehen – und das ist wörtlich gemeint! Abwarten kann uns die letzten noch verbliebenen Rechte nehmen! Raus auf die Strassen und Plätze!

Folgen wir den Beispielen der Tunesier, der Ägypter, der Griechen, der Spanier und der Italiener:

Wir wollen Demokratie! Wir wollen Demokratie!

Freitag, 8. Juli 2011

Das Transportsystem der Zukunft, Teil 1

Teil 1: Das Konzept

Wie schon angekündigt, wird Elmar Getto sein Konzept des Transportsystems der Zukunft hier im Blog veröffentlichen. Es wird in zwei Teilen veröffentlicht.

Von Elmar Getto

Vorwort

Bereits eine Zeit lang verfolgt mich die Idee, ein vernünftiges Transportsystem für die Zukunft vorzuschlagen. In letzter Zeit jedoch wurde das wirklich dringend, denn ich hatte in meinem Bekanntenkreis mehrere Unfälle, die zum Teil zu Todesfällen führten, zum Teil zu bleibenden Behinderungen nach Verletzungen. Das menschliche Leid, das man da miterlebt, ist herzzerreissend.

Auch im täglichen Strassenverkehr sehe ich so oft zerstörte Fahrzeuge und Verletzte und Tote, dass mir dies Thema nun unter den Nägeln brennt. Allein in jener kleinen Firma, in der ich arbeite, sind in den letzten vier Jahren drei junge Männer bei Motorradunfällen tödlich verunglückt, meine Frau berichtet ebenfalls von einem kurz zurückliegenden Motorradunfall mit einem Tote in der Firma, in der sie arbeitet (ebenfalls kein mittlerer oder Grossbetrieb).
Wie kann es sein, dass eine Gesellschaft von sonst so rationalen Lebewesen wie unsere so etwas schulterzuckend hinnimt?


Der Transport von Menschen und Gütern ist eine der wichtigsten Achillesfersen unseres heutigen Zivilisations-Systems. Das Hauptproblem ist der Srassenverkehr mit Autos, Motorrädern und Lkws, der jährlich um die 1,2 Millionen Unfalltote produziert (siehe hier: http://www.pressetext.com/news/20040407023 ), ein Preis, den eine vernünftige Planung niemals akzeptiert hätte. Nicht zu erwähnen die 50 Millionen von Verletzten pro Jahr (gleiche Quelle), mit Hunderttausenden von Menschen mit bleibenden Gesundheitsschäden, darunter viele Lähmungen von der Hüfte abwärts oder vom Hals abwärts.

Speziell die Motorräder produzieren Tote und Verletzte am Fliessband, wobei hier die beträchtlichen Kosten für die Gesundheitssysteme gar nicht in den Mittelpunkt gestellt werden sollen. Eine Transportmöglichkeit mit so hoher (und schwerer) Unfallhäufigkeit ist schlicht inakzeptabel.

Was die Handels-Schiffahrt betrifft, so findet man auch hier nur inakzeptables. Die Menschen, die auf den Schiffen arbeiten müssen, sind für lächerliche Löhne absurden Arbeitsbedingungen ausgesetzt, obwohl dafür keinerlei objektive Notwendigkeit besteht. Dazu kommt die Tatsache, dass Schiffe bereits im normalen Betrieb Ölmengen ins Meer lassen, die nicht zu akzeptieren sind, ganz zu schweigen von den Ölverschmutzungen bei Unfällen von Frachtschiffen und Speziell von Tankschiffen (siehe ‚Exxon Valdes‘).

Exxon Valdez Spill 1

Was die Flugzeuge angeht, so sind sie nach den Fahrzeugen mit Benzin- und Dieselantrieb die bei weitem umweltschädlichste Transportart. Ihr Energieverbrauch im Vergleich zur Transportkapazität ist mit vernünftiger Planung nicht vereinbar. Dazu hat sich eine Absturzhäufigkeit eingestellt, die ebenfalls nicht akzeptiert werden kann: Seit der Einführung der Düsen-Passagierflugzeuge 1959 hatten sich bis 2006 eintausend und fünfhundert Unfälle mit Passagierflugzeugen ereignet, davon 30 % (450) mit Todesopfern. Dabei werden allerdings nach dieser Zählweise nur jene Todesopfer gezählt, die bis höchstens 30 Tagen nach dem Unfall sterben.

Ebenso verliert man viel Zeit mit den Anfahrten zu den Flughäfen und mit den Wartezeiten aus Gründen der objektiv begrenzten Flugdichte. Wer schon einmal in der Nähe eines Flughafens gewohnt hat, weiss auch, welche schweren Lärmprobleme mit dieser Transportart einhergehen.

Was Züge betrifft, so glänzen diese typischerweise mit geringen Unfallzahlen und niedrigem Energieverbrauch pro Transportkapazität, haben aber andere Nachteile: Ihre Höchstgeschwindigkeit ist relativ begrenzt, speziell bei Zügen im Nahverkehr, aber die meiste Zeit verliert man durch die oft schwierigen Anfahrten zu den Bahnhöfen, die Bindung an Fahrpläne, die immer wieder zu Wartezeiten führt und durch die Tatsache, dass man am Zielort ohne Transportmöglichkeit dasteht. Man muss auf Taxis, Leihwagen oder die oft prekären öffentlichen Transportsysteme umsteigen, was die Umweltvorteile zum Teil wieder aufhebt und oft ebenfalls zeitaufwendig ist.

Ausserdem ist nicht akzeptabel, dass wesentliche Teile der Menschheit von den Transportsystemen abgekoppelt sind, deren sich heute bereits die Menschen in den entwickelten Ländern erfreuen können. Die Gleichheit unter den Menschen muss sowohl durch die Einbeziehung aller Länder, Städte und Dörfer erreicht werden als auch durch die völlige Kostenfreiheit des Systems für die Benutzer.

Will man ein Transportsystem für die Zukunft konzipieren, so müssen die folgenden Kriterien angelegt werden:

1. Das System muss effizient und schnell Personen und Güter transportieren.

2. Das System muss mit sustentavlen Energiequellen betrieben werden und muss ohne Exzesse von Energieverbrauch funktionieren.

3. Das System muss umweltverträglich sein.

4. Das System muss die Zahl der Unfälle und Unfalltoten gegenüber heute drastisch reduzieren – bis nahezu Null.

5. Es sollte die heutigen Probleme mit Staus und häufigen Zeitverlusten überwinden

6. Es sollte gegenüber heute im wesentlichen keinen höheren Zeitaufwand für das Zurücklegen der Entfernungen benötigen, in der Regel sogar schneller sein. Dabei sind die An- und Abfahrten sowie Wartezeiten zu berücksichtigen.

7. Es sollte für die Reisenden ein Maximum an Komfort, an Reisegepäck und an Privatsphäre garantiert sein.

8. Es sollte einheitlich und mit so wenig wie möglich Umladen bzw. Umsteigen verbunden sein, um weitestgehenden Komfort zu ermöglichen und unnützen Zeit- und Ressourcen-Verbrauch zu vermeiden.

9. Es sollte attraktiv sein in dem Sinne, dass schon die Reise selbst zum Erlebnis wird.

Nimmt man diese Kriterien ernst, engen sich die Möglichkeiten schnell massiv ein:
Will man eine weitgehende Unfallfreiheit und Freiheit von Unfalltoten, kommen nur schienengebundene Systeme in Frage. Flugverkehr lässt sich auch nicht mit dem Kriterium der Umweltverträglichkeit und dem nicht exzessiven Energieverbrauch vereinbaren. Will man gleichzeitig aber auch einen Zeitaufwand, speziell für längere Reisen,der sich mit dem von heutigen Flügen vergleichen lässt, kommt praktisch nur die Magnetschwebetechnik in Frage.

Eine Magnetschwebebahn wird ausschliesslich durch Strom betrieben. Man kann die Gewinnung des Stroms leicht sustentavel gestalten, sei es über Windenergie, über Solar-Paneelen oder über Sonnenerhitzungssysteme in den Wüsten der Welt.

Solarfarm

Wird die Technik von Magnetschwebebahnen noch ein wenig weiter entwickelt, können diese Züge ohne weiteres mit 800 km/h durch Röhren (also ohne Lärmbelastung, Lärm gehört mit zur Umwelt-Frage) fahren, sprich ‚fliegen‘. Solche Röhren können auch im Meer verlegt werden. Im Prinzip können die Röhren auch mit Fenstern ausgestattet werden, so dass der Reisende die Landschaft und die Geschwindigkeit geniessen kann.

Der Lärm und der Energieverbrauch kann vermindert werden, wenn man die Luft in der Röhre mit der Bahn reisen lässt, also in den Röhren immer nur eine Richtung vorsieht.

TGV Frankreich

Heute verliert man viel Zeit beim Reisen mit Bahn oder Flugzeug, weil man lange Wartezeiten und nur wenige Verbindungen pro Tag (oder sogar pro Woche) hat. Also muss ein Auto-ähnliches System damit kombiniert werden, ohne die unvertretbaren Nachteile von Autos (umweltschädlich und inakzeptabel unfallhäufig) mit einzukaufen.

Die wesentlichen Vorteil des Autos sind:

• Man hat (fast) ständig ein Fahrzeug zur Verfügung

• Man braucht keine Fahrpläne oder Flugpläne zu studieren und sich danach zu richten

• Man hat eine gewisse Privatsphäre, die ein Auto den Personen darin gibt (auch wenn diese Privatsphäre nicht so gross ist, wie man meinen mag).

Dies Problem löst man, indem man kleine Magnetschwebe-Kabinen in die Garagen stellt und/oder in jeden Stadtteil und jedes Dorf einen kleinen Pool solcher Kabinen (Lokalbahnhof) installiert, die bereits auf den Magnetschienen (oder eventuell zunächst auch auf normalen Schienen) fahren.

Diese Kabinen können die Grösse eines heutigen Luxus-Autos oder auch die von Mini-Bussen bis hin zu Eisenbahnwagengrösse haben. Im Nahbereich brauchen sie auch nicht in Röhren fahren und keine hohen Geschwindigkeiten zu entwickeln.

Das System stellt aus den einzelnen Einheiten die Züge zusammen, koppelt einige mit gleichem ersten Ziel zusammen zu Zügen, die dann in hohen Geschwindigkeiten auf längeren Strecken verkehren, kleine Teilzüge abstossen, von denen sich dann wieder die einzelnen Einheiten lösen und an ihren Zielort fahren – oder sich mit anderen Einheiten wieder zu neuen Zügen zusammenkoppeln, um weitere grössere Strecken zurückzulegen. Das ganze ist ein Puzzlespiel, das ein paar Gross-Computer ohne weiteres zusammenstellen können – natürlich immer mit Ersatz-Computer für den Fall, dass einer der Computer „verrückt spielt“ und der Sicherheit halber auch noch einen Ersatz für den Ersatz.

Man bräuchte nicht umzusteigen, sondern bliebe in der gleichen Einheit vom Ursprungs- bis zum Zielort. Im Prinzip müsste ein solches System programmierbar sein und auch durch mehrere verdoppelte/verdreifachte Funktionen sicher zu betreiben.

Alle Magnetschwebe-Züge würden dann ohne Halt verkehren. Es werden nur laufend neue Einheiten an- und abgekoppelt, die dann eine Zeitlang wieder alleine fahren, um sich dann wieder in grösseren Zugeinheiten zusammenzufinden, dort wieder abgekoppelt werden – das alles so lange, bis die jeweilige Einheit in der Nähe des Zielortes angekommen ist und nun alleine zum genauen Ziel fährt.

Auf die Art und Weise können die Vorteile eines Autos mit den Vorteilen des Schienenverkehrs und denen des Flugverkehrs verbunden werden, ohne sich jeweils die Nachteile der drei Arten des Transportes mit einzuhandeln.

Magnetschwebesysteme haben keine Lokomotiven, jedes einzelne Kontaktpaar mit der Schiene nimmt von dort Energie auf, setzt sie in Schwebeenergie und Vorschub um. Damit brauchen die Kabinen nur einige dieser Kontaktpaare, um an jeden Zug, auch einen Hochgeschwindigkeitszug mit 800 km/h ankoppeln zu können.

In der Praxis wird also der Bürger der zukünftigen Welt schlicht und einfach seine Sachen zusammenpacken und zur Kabine in seiner Garage gehen oder zu einem nahliegenden Lokalbahnhof für den Stadtteil oder das Dorf und dort eine der bereitstehenden Kabinen besteigen und es sich mit seinem Gepäck gemütlich machen. Er gibt dann dort sein Ziel in den Computer ein und der berechnet, wie er und mit welchen Zügen befördert wird. Ein Exemplar wird an seine kleinen tragbaren Computer übertragen, von dem er nun während der Reise alle Reisedaten ablesen kann.

Und ab geht die Post.

Ist er z.B. bei einer Atlantiküberquerung, so kann er die von Scheinwerfern angestrahlten Meeres-Lebewesen in (z.B.) 50 Metern Wassertiefe bewundern.

Die Röhre wird in dieser Tiefe (oder einer besser angebrachten) verlegt, um nicht den Einflüssen von Sturm und Wellen und eventuellen Schiffen ausgesetzt zu sein – in Wirklichkeit braucht man Schiffe ja nur noch für Urlaub/Ausflüge und Fischerei, denn der Transport wird ja mit dem internationalen Transportsystem bewerkstelligt.

Andererseits baut sich in dieser Wassertiefe noch kein so hoher Druck auf, der das System unfallanfällig machen würde, wenn man sie am Meeresboden verlegt. Ein System, mit einem Bojen-Konstrukt die Röhre in dieser Wassertiefe zu fixieren, auch bei hohem Wellengang immer in der gleichen Tiefe, dürfte kein unmögliches Unterfangen sein. Faktisch habe ich bereits ein Modell eines solchen Systems gesehen.

Eine Magnetschwebeeinheit kann auch ganz normal auf Schienen fahren. Man kann also die Kabinen zunächst auf normalen Schienen fahren lassen und erst, wenn man aus den Ortschaften heraus ist, auf die Magnetschwebetechnik übergehen. In den Städten selbst kann der ganze Verkehr mit solchen Kabinen auf Schienen oder vielleicht auch zum Teil schon schwebend absolviert werden.

Kabinen, die grössere Strecken auf dem gleichen Weg zurücklegen, können auch zusammengekoppelt werden. Natürlich wird man in Städten, die bereits gut funktionierende U-Bahnen haben, diese nicht stilllegen, sondern weiter ausbauen. Auch S-Bahn-Netze können wohl zum Teil weiter benutzt werden.

Die grossen Interkontinentalzüge, die Kontinente verbinden und ständig 800 km/h fahren, kann man gleichzeitig auch als Frachtzüge einsetzen – ebenso wie das ganze System.

Diese Interkontinentalzüge werden viel Komfort für die Reisenden garantieren. Man wird dort von seiner Einzelkabine in den eigentlichen Zug gehen können, wo Speisen und Getränke angeboten werden und man Liegesessel vorfindet. Das Gleiche gilt im Prinzip für die schnellen Züge innerhalb der einzelnen Kontinente. Von diesen schnellen Zügen kann man dann abgekoppelt werden und an Regionalzüge ankoppeln, die mit geringerer Geschwindigkeit verkehren um dann schliesslich die Kabine abzukoppeln und alleine weiterfahren zu lassen bis man am Ziel ist.

Um Druckprobleme in den schnellen Zügen und mit den Ankoppelungsmanövern zu vermeiden, kann man die Luft in den Röhren mit der gleichen Geschwindigkeit wie die Züge „verkehren“ lassen.

Die Züge in den Röhren müssen mit bestimmten Abständen verkehren, um das An- und Abkoppeln der Kabinen oder Gross-Kabinen oder Teilzüge zu ermöglichen. Rechnungen mit genügend „Luft“ ergeben dann automatisch die Zahl der Röhren, die man bei einem bestimmten Verkehraufkommen für einen bestimmten Streckenabschnitt braucht. An diesen Röhren müssen dann immer „Schleifen“ angebracht werden, die Kabinen oder kleinere Zugzusammenstellungen hinter einem der Züge einkoppeln, die ohne Halt verkehren und die Einheit beschleunigen lassen, bis sie an den Zug ankoppelt. Ebenso müssen in bestimmten Abständen immer „Schleifen“ für die Kabinen oder Zugzusammenstellungen angebracht werden, die aus der Schnellstrecke herausfahren.

Legt man alle elektronischen Einheiten dieses Transportsystems dreifach oder sogar vierfach mit voller Selbstkontrolle an, kann man Fehler und damit eventuelle Unfälle fast völlig vermeiden. Macht man keine Kompromisse in Bezug auf die Sicherheit, lassen sich die Zahlen der Unfälle sicherlich auf weniger als 10 Unfälle weltweit pro Jahr reduzieren, wobei die Schwere dieser Unfälle noch durch verschiedene Massnahmen verringert werden kann.

Für den Gütertransport kann man das gleiche System verwenden, man kann aber die Röhren des Gütertransportes aus Sicherheitsgründen von denen des Personenverkehrs getrennt halten.

Es gibt auch eine Alternative für den Personentransport: Die Kabinen könnten als Zubringer zu den Zügen funktionieren. Hat die Kabine an einen Zug in Fahrt angekoppelt, steigt man in die Zug-Wagen um, kommt man dem Ziel näher, koppelt sich automatisch wieder eine Kabine an den Zug an, in welche die Reisenden umsteigen und die sie zum Zielort bringt. Für eine weitgehende Privatsphäre kann auch durch die Reservierung von Abteilen in den Zügen gesorgt werden.

Bei diesem System würde ein sanfter Gong dem Reisenden anzeigen, wenn er an den ersten Zug angelegt hat. Die Tür zum Zug öffnet sich automatisch und es wird ihm gleich auch mitgeteilt, in welchem Wagen und unter welcher Nummer er sein reserviertes Abteil findet, ebenso, dass er zwei Minuten hat zum Umsteigen, denn die Kabine muss wieder ablegen.

Das Reise-Gepäck würde in diesem System selbstverständlich automatisch befördert. Dazu haben die Magnetschwebebahnen ein „Rohrpost“-System. In seiner Kabine angekommen, entnimmt der Reisende sein Gepäck der „Rohrpost-Flasche“ und macht es sich wieder gemütlich.

Genauso funktioniert es auch, wenn man umsteigen will. Eine Kabine koppelt an, man steigt vom Zug in die Kabine, die bringt einen zu einem anderen Zug, z.B. zu einem im Interkontinentalverkehr, koppelt dort an und man steigt in jenen Zug um, ohne Halt.

Die Kabinen für das Umsteigen in andere Züge können dann deutlich grösser ausgelegt werden, so dass gleich eine grössere Zahl von Reisenden von einem Zug zu einem anderen befördert wird.

Deshalb auch die Mitteilung der Zeit fürs Umsteigen, damit das ganze System nicht durcheinander gebracht wird. Überschreitet jemand die Zeit, wird die Tür geschlossen und der Umsteigevorgang abgebrochen, die Kabine legt ab. Sie kann dann eine Schleife machen und an den nächsten Zug angekoppelt werden.

Man kann die Geschwindigkeiten auch abstufen, also z.B. die kleinen Kabinen bis 150 km/h, die Regionalzüge bis 250 km/h, die schnellen Züge der Verbindung von Ländern bis 500 km/h und die Internkontinentalzüge mit 800 km/h.

Was nun den Nahverkehr angeht, so braucht der natürlich nicht unbedingt motorisiert zu sein. Das gute alte Fahrrad ist sicher eine interessante Alternative und das gibt es heute ja auch schon mit einem kleinen Elektromotor. Ebenso kann man Drei-Räder denen zur Verfügung stellen, die nicht (mehr) radfahren können oder wollen, auch das wahlweise mit Elektromotor. Dazu kann man für kleinere Transporte den Fahradanhängern zu neuer Blüte verhelfen.

Sicher gibt es auch Transporte von grösseren Dingen, für die nicht unbedingt die Magnetbahnstrecke geeignet ist. Für diese Fälle kann man in jedem grösseren Unterzentrum einen Lastwagen zur Verfügung stellen, der auf lokalen Strassen verkehren kann, die man noch nicht umgewidmet hat.

Was den Platzbedarf für das neue System betrifft, so kann man ja zunächst mal die Strassen nehmen, denn die werden dann ja nicht mehr gebraucht (mit Ausnahme einer wenigen für den Sonderfall der Lastwagen). Selbst wenn man ein extrem dichtes Netz der Magnetbahnlinien macht, so werden doch immer noch viele Strassen übrig bleiben, die nicht mehr gebraucht werden. Der Rückbau zu Parks, Spielplätzen und Brachflächen wird auch in Hinsicht auf die Umwelt grosse Fortschritte bringen.

Im wesentlichen wird eine Rückeroberung der Städte für die Menschen möglich sein, die heute dem Auto untergeordnet sid.

Selbstverständlich würde der Aufbau eines solchen Systems im Kapitalismus auf unüberwindbare Hindernisse stossen, denn es verträgt sich nicht mit einer Anzahl von Betreiberfirmen, die alle Profit machen wollen und müssen. Dazu kommt, dass die Automobilindustrie es mit aller Macht verhindern würde.

Ebenfalls sind die Investitionen für ein solches System so gigantisch, dass es im Grunde nur von einer Weltregierung beschlossen und umgesetzt werden kann. Nur gibt es im Kapitalismus keine Weltregierung. Man sehe sich nur an, wie die G8- und G20-Treffen ohne Ergebnisse bleiben.

Karl Marx

Erst im echten Sozialismus können wir den Aufbau dieses Systems angehen. Es dürfte realistisch sein, es dann im Verlauf von einem Jahrhundert zum vollen Funktionieren zu bringen und im Verlauf eines weiteren jedes, aber auch jedes Dorf auf der Welt einbezogen zu haben.

Der zweite Teil des Artikels wird die häufigsten Fragen zu diesem Transportsystem nennen und die Antworten darauf. Wenn Sie eine Frage haben, gegen Sie in die Kommentarfunktion und wir werden sehen, was wir schon beantworten können.

Link zum zweiten Teil des Artikels: Das Transportsystem der Zukunft, Teil 2 ( http://karlweiss.twoday.net/stories/34628430/ )

Mittwoch, 6. Juli 2011

Missachtung des armen Teils der Bevölkerung

Welches Land ist das wohl? Genau:Deutschland

Von Karl Weiss

Die UN geht in einem jetzt veröffentlichten Bericht hart mit Deutschland ins Gericht – wegen der Arbeits- und Sozialpolitik. Vor allem gebe es in Deutschland kein Armutsbekämpfungs-Programm, obwohl dies bereits mehrmals von der UN gefordert wurde.

Der zuständige UN-Ausschuss für wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rechte verlautete nach einer Tagung im Mai in Genf, dass viele seiner früheren Empfehlungen in Deutschland nicht umgesetzt wurden.

Es wird festgestellt: Deutschland missachtet völlig den armen Teil der Bevölkerung.

Im Einzelnen wird aufgeführt:
-Jeder vierte Schüler in Deutschland geht ohne Frühstück zur Schule.
-Die Arbeitslosigkeit im Osten ist nach 20 Jahren immer noch doppelt so hoch wie im Westen.
-Zivile Staatsbedienstete, die keine unentbehrlichen Aufgaben erbringen, müssen nach internationalen Regeln das Streikrecht erhalten.
-Frauen sind beim Zugang zu Jobs weiterhin benachteiligt.
-Die Grundsicherung von Hartz-IV-Empfängern gewährt keinen angemessenen Lebensstandard.
-Es gibt in Deutschland nicht genug Angebote für Kinder, Ältere, Kranke und Behinderte.
-In Pflegeheimen in Deutschland leben viele Pflegebedürftige unter „menschenunwürdigen Bedingungen“.
-Laut eigenem Zugeständnis der Bundesregierung leben 13 % der Deutschen unter der Armutsgrenze.

Kritisiert werden auch viele Ungerechtigkeiten auf dem deutschen Arbeitsmarkt und im Gesundheits- und Sozialwesen.

Weg mit Hartz IV

Nach internationalen Masstäben ist auch ganz speziell der Umgang mit Migranten und Asylanten Anstoss von heftigen Kritiken des Ausschusses. So wird konstatiert: Migranten sehen sich nach wie vor großen Einschränkungen ihrer Rechte auf Bildung und Beschäftigung gegenüber. Asylsuchenden werden sogar ausreichende Sozialleistungen versagt, dabei müssten sie „im Einklang mit internationalen Normen“ den gleichberechtigten Zugang zu beitragsunabhängigen sozialen Sicherungssystemen, zur Gesundheitsversorgung und zum Arbeitsmarkt bekommen.

Interessant, nicht? Hier im Lande wird den Menschen von rechten Politikern eingebläut, es gehe den Zuwanderern und den Asylanten viel zu gut. Tatsache ist, sie erhalten hier nicht einmal die mindesten Rechte nach internationalen Standards.

Da mag nun vielleicht jemand sagen, es gebe doch Länder, wo es den Armen, Alten, Hilfsbedürftigen und Asylanten viel schlechter gehe. Wieso sich der Ausschuss nicht um die kümmere?

Nun, keine Sorge, der UN-Ausschuss kümmert sich um alle Länder. Dabei legt er natürlich objektive Kriterien an. In einem Land mit einem hohen Brutto-Inlandsprodukt (pro Einwohner) und hohen Durchschnittseinkommen (pro Bewohner) wie in Deutschland werden natürlich höhere Masstäbe angelegt als in Burkina Faso.

Das Ganze ist schlicht und einfach ein Armutszeugnis für die deutsche Politik, beginnend mit der rot-grünen unter Schröder, fortgeführt mit der Grossen Koalition unter Merkel und jetzt von der schwarz-gelben, wiederum unter Merkel.

Während den Konzernen und Banken Milliarden zugeschustert werden, soll das Volk bleiben, wo der Pfeffer wächst.

Und eine Änderung ist nicht in Sicht. Dieser Mahnung werden die Merkels, von der Leyens und Schröders genausowenig Aufmerksamkeit schenken wie vorher.

Sie wissen, wem sie verpflichtet sind: Den Bankern und Konzern-Chefs.

Scheiss-Kapitalismus

Scheiss-Kapitalismus!

Dienstag, 5. Juli 2011

Stuttgart21: Bahn frisierte Kosten

Die Obergrenze der Kosten ist längst überschritten

Von Karl Weiss

Dem „Spiegel“ wurden bahninterne Unterlagen zugespielt, die belegen: Die innerhalb der Bahn bereits zusammengezählten Kosten des Projekts Stuttgart21 haben längst die 4,5 Milliarden Euro überschritten, die Bahn-Chef Grube als Obergrenze akzeptiert hatte. Bereits vor zwei Jahren hätte die Bahn das Projekt stoppen müssen, wenn sie diese Obergrenze tatsächlich ankennen würde.

Wenn Polizisten Kinder schlagen, zeigt der Staat sein wahres Gesicht

Es ist wie bei allen grösseren Projekten: Die an einer Verwirklichung interessierten, seien es jene, die an den Baukosten verdienen, seien es jene, die an den Folgekosten verdienen oder seien es jene, die schlicht und einfach mit einem Grossprojekt in die Geschichte eingehen wollen, sie arbeiten immer und ohne eine einzige Ausnahme mit einer Kostenvorschau, von der sie selbst wissen, das wird nie zu realisieren sein.

Wenn dies bei Stuttgart21 nicht der Fall wäre, wäre dies in der Geschichte der Menschheit das erste Grossprojekt, das nicht absichtlich viel billiger angepriesen wurde als es dann später sein wird. Vor diesem Hintergrund ist es zumindest bemerkenswert, mit welcher Chuzpe Bahnchef Grube behauptet, der Rahnmen von 4,5 Milliarden Euro für den unterirdischen Stuttgarter Bahnhof und alle seinen Nebenkosten sei einzuhalten.

Stuttgart 21- Gegner 
<br />
Marktplatz Stuttgart

Die Unterlagen, die dem Spiegel zur Verfügung standen, sagen etwas ganz anderes. Es handelt sich um Vermeke, Protokolle und Berechnungen aus den Jahren 2002 bis 2010. Der Unterschied zwischen dem, was öffentlich zugegeben wurde und den internen Berechnungen lag Ende 2002 bereits bei 700 Millionen Euro, im März 2005 schon 1,3 Milliarden Euro. Da gilt also bei der Bahn so wie auch bei den Flughäfen, den Magnetschwebebahn-Berechnungen, den Kohlekraftwerken und den Opernhäusern und Philharmonien: Man gibt nie die bereits bekannten Kosten an, sondern ‚frisiert‘ sie.

Doch steht man dann später nicht ziemlich schlecht da, wenn sich die wirklichen Kosten herausstellen?

Stuttgart 21

Auch das haben wir schon zig Mal erlebt. Wenn dann die wirklichen Kosten bekanntgegeben werden (die noch später immer noch weiter aufgestockt werden müssen), gibt es bereits kein Zurück mehr.

Die Apologeten rechnen uns vor, jetzt aus dem Projekt auszusteigen, käme weit teurer als es fertigzustellen, denn es gibt langfristige Verträge, es gibt die Summe, die bereits investiert wurde und bei Abbruch verloren wäre und schliesslich gibt es noch die Inflation, die einem den Strich durch die Rechnung gemacht hätte.

Dass Inflation nicht vorauszusehen ist, ist eines der Irrsinns-Argumente, die dann immer kommen.

Stuttgart 21: Rambo zeigt sein Gesicht

Selbstverständlich kann man grössenordungsmässig die Inflation voraussehen und auch, dass die Kosten von Bauleistungen und –materialien über der offiziellen Inflationsrate steigen.

Doch die Verantwortlichen sind meistens gute Schauspieler und geben sich glaubwürdig überrascht von der angestiegenen Inflation.

Auch Grube setzt natürlich auf diesen Effekt. Er wird ohne Wimpernzucken Kosten von 8 oder 9 Milliarden nur für den Bahnhofsanteil in Stuttgart verkünden und sich von den Preisteigerungen überrascht geben.

Stuttgart 21: Verletzungen durch Wasserwerferstrahl direkt ins Gesicht

Das ganze Projekt einschliesslich des neuen unterirdischen Intercity-Bahnhofs Stuttgart-Flughafen und der neuen Tunnel und der Steigungsstrecke am Albaufstieg und der Anbindung an das bisherige System dürfte kaum unter 16 bis 18 Milliarden zu haben sein und Grube wird sich dann echt überrascht geben von solchen Kosten.

Aber – es gibt ja keine Alternative, wir bauen ja inzwischen schon 12 Jahre an diser Neuerung und wenn wir wir jetzt abbrechen würden, wären alle Investitionen umsonst usw. usw., und blah, blah.

Erinnern Sie sich, wie oft Sie das schon gehört haben?

Scheiss-Kapitalismus

Verarscht zu werden ist bereits schwer zu schlucken, aber so offensichtlich, so lächerlich, so gegen alle Erfahrungen sich verarscht haben zu lassen, das sollten sich die Stuttgarter und Baden-Württemberger doch nicht antun.

Es gilt zurück auf die Strasse zu gehen und die Stimme zu erheben gegen Stuttgart21, das unsinnigste Projekt aller Zeiten (wenn man kein Profiteur ist).

Wenn man den scheinheiligen „Schlichter“ hört, der sich jetzt mehr und mehr selbst entlarvt ( „Der Bahnhof wird ja doch gebaut“), so sollten Sie jetzt den Schwanz einziehen, zu Hause bleiben und ein Tränchen verdrücken.

Der Bürgerjournalist rät dagegen, jetzt genau dort weiterzumachen, wo man aufgehört hatte, als die Inszenierung einer Schein-Schlichtung über die Medien hochgeputscht wurde.

Die Strasse ist unser! Das muss unser Motto sein! Jetzt gibt es nur noch ein Mittel, Stuttgart21 zu stoppen: Wenn sie merken, sie schaffen sich Hunderttausende von Feinden um eines Profits willen. Dann werden sie sichs vielleicht doch noch überlegen.



Hier eine Anzahl Links zu anderen Artikeln im Blog zu Stuttgart21:

- CDU-Wahnsinn Stuttgart21

- Stuttgart21 – Wiederwahl in Gefahr

- Verzweiflungsakt von Frau Merkel

- Bombe – Merkel ist in Wirklichkeit Grüne!

- Stuttgart21 – Der GAU

- Stuttgart21 – Die Rambos heissen Merkel und Mappus

- Aktuelle Ergänzung zu Stuttgart21

- Stuttgart21 – Spätrömische Dekadenz

- Stuttgart21 – Schwäbischer Filz

- Stuttgart21 – Klare Beweise für geplante Übergriffe

- Stuttgart21 – Der spezielle Untergrund in Stuttgart

- ‘Taktische Provokateure – Vermummte Steinewerfer’

- Stuttgart21 – Irrsinn deutscher Verkehrspolitik

- Jetzt geht die Post ab

- Stuttgart21 – Das Volk hatte nie eine Chance

- Stuttgart21 – Der CDU-Staat in voller Entfaltung

- Stuttgart21 – Vertrag mit den Niederlanden gebrochen

- Stuttgart21 – Trotz ernster Sicherheitsprobleme genehmigt

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